[0001] Die Erfindung betrifft ein Heizgaszugrohr, das aus einem Außen- und einem Innenrohr
besteht, wobei das Außenrohr über mindestens einen Teil seiner Gesamtlänge beabstandet
in Teilbereichen durch umlaufende Anpreßverformungen an das Innenrohr wärmeleitend
angelegt ist.
[0002] Ein derartiges Heizgaszugrohr ist nach dem DE-GM 83 27 692 bereits bekannt. Derartige
doppelwandige Heizgaszugrohre haben sich sehr gut bewährt. Inzwischen wurde aber festgestellt,
daß sich derartige Rohre längenabhängig ausdehnen und zu Knackgeräuschen neigen,
was offenbar dadurch bedingt ist, daß das Außenrohr vom Wärmeträgermedium gekühlt
wird, während das Innenrohr ausschließlich den durchströmenden Heizgasen ausgesetzt
ist. Ursache für die mehr oder weniger starken Knackgeräusche ist also die durch die
Anpreßverformungen des Außenrohres an das Innenrohr praktisch mechanisch feste Verbindung
zwischen den beiden Rohren, die das Innenrohr fest im Außenrohr eingespannt halten.
[0003] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, das Heizgaszugrohr der eingangs
genannten und gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, daß derartige Knackgeräusche
nicht mehr auftreten bzw. weitestgehend reduziert werden können.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Heizgaszugrohr der eingangs genannten Art nach der Erfindung
durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich nach den Unteransprüchen.
[0005] Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung, bei der der im Spalt angeordnete Kitt dafür
sorgt, daß die dort nicht mehr vorhandene, Kondensatsicherheit bietende Wand des
Innenrohres ersetzt wird, kann sich die sonst bei einem durchgehenden Innenrohr auftretende
Gesamtdehnung besser auf die mindestens zwei Teile des Innenrohres verteilen und damit
einer Geräuschbildung entgegenwirken. Wesentlich ist dabei, wie gesagt, daß der hier
gezielt angelegte Spalt zwischen den Enden der beiden Innenrohrteile nicht einfach
offenbleibt, was einer Kondensatsicherheit entgegenstünde, sondern dieser Spalt ist
mit einem anderen geeigneten Material ausgefüllt, das die Bedingungen der Elastizität,
der Hitzebeständigkeit und der Kondensatfestigkeit erfüllt. Vorteilhaft kann dabei
der mit Kitt ausgefüllte Spalt durch einen den Spalt abdeckenden dünnen Blechring
abgedeckt werden.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung ist von besonderem Interesse für Innenrohre, die mit
schraubenlinienförmig verdrillten oder sich gerade erstreckenden Rippen versehen sind,
wobei es nach der DE-A-17 38 832 bekannt ist, derartige Rippen durch entsprechende
Faltung der Wand des Innenrohres zu gewinnen. Durch eine solche Innenverrippung ist
die Wärmeaufnahme des Innenrohres zusätzlich erhöht und damit auch die Dehnung des
praktisch fest im Außenrohr eingepreßten Innenrohres. In diesem Falle ist der vorerwähnte
Abdeckring für den mit Kitt ausgefüllten Spalt vorteilhaft derart ausgebildet, daß
der Ring beidendig mit Nuten versehen ist, in die die Enden der Rippen der beiden
benachbarten Innenrohrteile mit Längsspiel eingreifen. Ein solcher Ring erfüllt dabei
nicht nur eine Abdeckfunktion für den im Spalt sitzenden Kitt, sondern mit diesem
Ring ist auch dafür gesorgt, daß die Rippenverläufe bzw. die Enden der Rippen beider
Rippenrohrteile zueinander fluchten, was für eine problemlose Reinigung derartiger
Heizgaszugrohre wichtig ist.
[0007] Beim Zusammenbau derartiger Heizgaszugrohre muß darauf geachtet werden, daß der Spalt
beim Einschieben der Innenrohrteile erhalten bleibt, zumal beim Einschieben der Innenrohrteile
in das Außenrohr der elastische und den Spalt ausfüllen sollende Kitt mit eingebracht
werden muß. Das Einschieben an sich ist dabei unproblematisch, da der Außendurchmesser
des Innenrohres für ein bequemes Einschieben in bezug auf den innendurchmesser des
Außenrohres entsprechend kleiner gehalten ist, wobei dann die Durchmesserdifferenz
durch die Anpreßverformung des Außenrohres wieder ausgeglichen wird. Die Aufrechterhaltung
der Spaltbreite zwischen den sich gegenüberstehenden Enden der Innenrohrteile kann
jedoch auch weitgehend problemlos bewerkstelligt werden. Sowohl bei einem glatten
als auch bei einem innenberippten Innenrohr kann nämlich der vorgesehene Abdeckring
für den Spalt zur Aufrechterhaltung der Spaltdistanz beim Einschieben ausgenutzt
werden und zwar einfach in der Weise, daß der Ring im Bereich seiner beiden Umfangsränder
mit zwei oder mehreren kleinen ausgebogenen Anschlagfahnen versehen wird, die im zusammengesetzten
Zustand der beiden Innenrohrteile die Distanzhaltung gewährleisten. Bei Inbetriebnahme
eines mit solchen Heizgaszugrohren ausgerüsteten Kessels bewirkt dann die erste Ausdehnung
der beiden Innenrohrteile ein Zurückbiegen der kleinen Fahnen, die dann einfach in
ihrer zurückgebogenen Stellung verbleiben. Solche kleinen Fahnen können auch an den
Ringen vorgesehen werden, die für die Distanzhaltung innenberippter Innenrohre bestimmt
sind. Im letzteren Fall ist es aber auch möglich, unter Beibehaltung der Abdeckringe,
die die Rippenenden der beiden Rohrteile zueinander in fluchtender Stellung halten
sollen, für den Einschubvorgang einen zusätzlichen Distanzring aus verbrennbarem Material
anzuordnen, der die Rohre beim Einschieben auf ihrer Maximaldistanz hält. Bei Inbetriebnahme
des Heizkessels verbrennen dann diese zusätzlich eingesetzten Distanzringe, da diese
unmittelbar den durchströmenden Heizgasen ausgesetzt sind.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Heizgaszugrohres besteht darin, daß die aus der
Wand gefalteten Rippen in ihren außenrohrseitigen Zwickeln mindestens über einem
Teil ihrer Längserstreckung mit Längsschweißnähten verschweißt sind. Damit wird eine
größere Formstabilität des Innenrohres erreicht und damit auch ein gleichmäßiges Dehnungsverhalten,
was im vorliegenden Zusammenhang hinsichtlich der Geräuschbildung von nicht unwesentlicher
Bedeutung ist. Zweckmäßig werden dabei die Längsschweißnähte als sogenannte Fallschweißnähte
ausgebildet und angeordnet, d.h., die gefaltete Innenrohrwand wird vertikal stehend
mit den Längsschweißnähten versehen, was eine sehr hohe Schweißgeschwindigkeit und
das gleichzeitige Anlegen mehrerer Schweißnähte zuläßt.
[0009] Wie sich gezeigt hat, ist mit einer derartigen Ausbildung von doppelwandigen Heizgaszugrohren
einer Geräuschbildung wirksam entgegengetreten.
[0010] Das erfindugsgemäße Heizgaszugrohr wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0011] Es zeigt schematisch
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Heizgaszugrohr;
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine besondere Ausführungsform des Heizgaszugrohres
längs Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 stark vergrößert einen Teilschnitt durch das Heizgaszugrohr;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Spaltbereich mit eingesetztem Abdeck- und Fluchtungsring;
Fig. 5 einen ebenfalls stark vergrößerten Teilschnitt durch eine besondere Ausführungsform
des Abdeckringes und
Fig. 6 in Teilschnitt das Innen- und Außenrohr mit in den Rippenfaltungszwickeln verlegten
Schweißnähten.
[0012] Das Heizgaszugrohr besteht aus einem Außenrohr 3 und einem Innenrohr, wobei das
Außenrohr 3 durch umlaufende Anpreßverformungen 3′ an das Innenrohr 1 wärmeleitend
angelegt ist. In Fig. 1 ist die Durchströmrichtung mit Pfeilen angegeben, aus der
auch ersichtlich ist, daß die Anpreßverformungen 3′ über den größeren Teil der Gesamtlänge
des Heizgaszugrohres angelegt sind, d.h. dort, wo normalerweise Kondensatanfall auftreten
würde. Der Zuströmbereich des Heizgaszugrohres ist von solchen Anpreßverformungen
3′ freigehalten. Das Innenrohr besteht bei diesem Heizgaszugrohr gemäß Ausführungsbeispiel
aus drei Teilen, nämlich den Teilen 2, 2′, 2˝. Wie aus der vergrößerten Darstellung
gemäß Fig. 3 ersichtlich, begrenzen die im Außenrohr 3 mit ihren gegeneinander gerichteten
Enden 4 angeordneten Teile 2, 2′ einen umlaufenden Spalt 5, der mit einem elastischen,
hitzebeständigen und kondensatfesten Kitt 6 ausgefüllt ist. Dieser Spalt 5 und der
darin befindliche Kitt 6 sind mit einem Ring 7 abgedeckt. Dieses Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 nimmt Bezug auf die in den Fig. 1, 2 dargestellte Ausführungsform, d.h.,
auf eine solche, bei der die Wand 6 des Innenrohres zu nach innen weisenden Rippen
9 gefaltet ist. Unabhängig davon kann diese Ausbildung, d.h. Spalt-, Kitt- und Ringanordnung
selbstverständlich auch bei einem Innenrohr Anwendung finden, das keine Innenverrippung
aufweist, bspw. könnte der Innenrohrteil 2˝ gemäß Fig. 1 auf der Zuströmseite als
ein solches glattes Rohr ausgebildet sein.
[0013] Bei einer Ausführungsform im Sinne der Fig. 1 bis 4, bei der also das Innenrohr 1
bzw. die Innenrohrteile 2, 2′, 2˝ Rippen 9 aufweisen, ist der Ring 7 im Sinne der
Fig. 4 ausgebildet, aus der ersichtlich ist, daß der Ring 7 beidendig mit Nuten 10
versehen ist, in die die Enden 11 der Rippen 9 der beiden Innenrohrteile 2, 2′ mit
Längsspiel eingreifen. Dieser derart ausgebildete Ring erfüllt dabei zwei Funktionen,
nämlich einmal die Abdeckung der beim Einschieben des Innenrohres 1 in das Außenrohr
3 in den Spalt 5 mit eingebrachten Kittmasse und zum anderen halten die Nuten 10
die Rippen 9 beider Rohrteile 2, 2′ in fluchtender Stellung zueinander. Wie ferner
aus Fig. 4 ersicht lich, liegt im Nichtbetriebszustand eine Distanz zwischen den
Enden 11 der Rippen 9 und den Nutböden 10′ vor, welche Distanz bei Erwärmung und Ausdehnung
der Rohrteile 2, 2′ die entsprechenden Ausdehnungsbewegungen der Rohrteile zuläßt.
[0014] Sofern man beim Einschieben des Innenrohres 1 bzw. der Teile 2, 2′ nicht auf andere
Weise (wie bspw. vorerwähnt) für eine entsprechende Distanzhaltung sorgt, kann der
Ring aus diesem Grunde auch vorteilhaft derart ausgebildet werden, daß dieser an jedem
Endrandbereich mit jeweils mindestens zwei Distanzhaltefahnen 12 versehen ist. Dies
gilt insbesondere für eine Spaltüberbrückung und Distanzhaltung von Innenrohren, die
keine Innenverrippung aufweisen, da hierbei keine Möglichkeit besteht, die Enden 11
der Rippen 9 für eine Distanzhaltung auszunutzen. Da es sich, wie aus Fig. 5 ersichtlich,
bei den Ringen 7 um solche aus relativ dünnem Blech handelt, reichen die gegen das
Außenrohr 3 eingebogenen Distanzhaltefahnen 12 aus, die erforderliche Distanz während
des Einschiebens des Innenrohres in das Außenrohr aufrecht zu erhalten. Andererseits
können diese kleinen Distanzhaltefahnen 12 bei der Dehnungsbewegung der Innenrohrteile
2′ von den Endrändern der Teile 2, 2′ einfach hochgebogen werden, in welcher Stellung
sie dann verbleiben. Wie in Fig. 4 angedeutet, ist dieses Prinzip der Distanzhaltung
selbstverständlich auch bei Ringen in dieser speziellen Ausführungsform anwendbar.
[0015] Beim Zusammenbau eines derartigen Heizgaszugrohres geht man einfach so vor, daß
man zunächst ein Innenrohrteil soweit wie möglich einschiebt, den gerade noch aufsteckbaren
Ring 7 aufschiebt und dann nach vorherigem reichlichen Auftrag des Kittes 6 umlaufend
um den ganzen Spalt das Folgeinnenrohr aufsteckt und das Ganze weiter in das Außenrohr
3 einschiebt. Nach Einschub des gesamten Innenrohres 1 mit seinen Teilen 2, 2′ 2˝
in das Außenrohr 3 werden dann in einer geeigneten Einrichtung die Anpreßverformungen
3′ am Außenrohr 3 angebracht und dieses damit fest mit dem Innenrohr 1 verpreßt.
[0016] In Fig. 6 ist die Ausführungsform verdeutlicht, bei der die aus der Wand gefalteten
Rippen 9 in ihren außenrohrseitigen Zwickeln 9′ mit Längsschweißnähten 13 verschweißt
sind, die zweckmäßig und vorteilhaft im Sinne einer rationellen Fertigung als sogenannte
Fallschweißnähte ausgebildet und angeordnet sind.
[0017] In Rücksicht auf die zu beachtenden Wärmedehnungen und um das ganze Rohr insbesondere
im thermisch höher belasteten Zuströmbereich 15 zu stabilisieren, ist das Rohr insbesondere
in diesem Bereich mit einem oder mehreren Spannringen 14 versehen, die am kalten Rohr
bspw. einfach warm aufgezogen werden und sich beim Erkalten unter Spannung an das
Außenrohr 3 anlegen.
1. Heizgaszugrohr, bestehend aus einem Außen- und einem Innenrohr, wobei das Außenrohr
über mindestens einen Teil seiner Gesamtlänge beabstandet in Teilbereichen durch umlaufende
Anpreßverformungen an das Innenrohr wärmeleitend angelegt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenrohr (1) aus mindestens zwei Teilen (2, 2′) gebildet ist, die im Außenrohr
(3) mit ihren gegeneinander gerichteten Enden (4) einen umlaufenden Spalt (5) begrenzen,
der mit einem elastischen, hitzebeständigen und kondensatfesten Kitt (6) ausgefüllt
ist.
2. Rohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit Kitt (6) ausgefüllte Spalt (5) mit einem Ring (7) gegen den Innenraum
des Rohres abgedeckt ist.
3. Rohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (8) des Innenrohres (1) mit sich in Durchströmrichtung verdrillt oder
sich gerade erstreckenden, vorzugsweise aus der Wand (6) gefalteten in das Innere
des Rohres gerichteten Rippen (9) versehen und der Ring (7) beidendig mit Nuten (10)
versehen ist, in die die Enden (11) der Rippen (9) beider Innenrohrteile (2, 2′) mit
Längsspiel eingreifen.
4. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (7) an jedem Endrandbereich mit jeweils mindestens zwei Distanzhaltefahnen
(12) versehen ist.
5. Rohr nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus der Wand (8) gefalteten Rippen (9) in ihren außenrohrseitigen Zwickeln
(9′) mindestens über einen Teil ihrer Längserstreckung mit Längsschweißnähten (13)
verschweißt sind.
6. Rohr nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsschweißnähte (13) in Form von Fallschweißnähten ausgebildet und angeordnet
sind.
7. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenrohr (3) mindestens im zuströmseitigen Bereich mit einem oder mehreren
Spannringen (14) versehen ist.