(19)
(11) EP 0 333 986 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89100831.0

(22) Anmeldetag:  19.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 29/68, B65H 35/08, B65H 39/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 22.03.1988 DE 3809588

(71) Anmelder: Maschinenfabrik GOEBEL GmbH
D-64210 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Weber, Friedrich
    D-6101 Brensbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ablege-Einrichtung


    (57) Um das Ablegen von Bogen (7) zu erleichtern wird vorge­schlagen, die Bogen mit einem schnellen (22, 27) und einem lang­samen Band (15, 28) zu ergreifen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorgeschlagene Einrichtung betrifft das Ablegen von einen Querschneider verlassenden Bogen, die von einer Bahn ausgeschnitten oder abgeschnitten wurden, die aus Papier, Folie, Gewebe, Metall, Kunststoffen o. dgl. be­stehen kann. Die Einrichtung enthält mindestens eine dem Querschneider nachgeordnete Bandleitung und einen Sammelzylinder, welcher mindestens einen Bogen vorüber­gehend aufnehmen kann. Dieser vorübergehend auf dem Sammelzylinder befindliche Bogen oder die befindlichen Bogen sollen in weitgehend üblicher Weise mit einem nachfolgenden, den Querschneider verlassenden Bogen vereinigt werden, so daß ein aus mindestens zwei Bogen bestehendes Paket mit Hilfe mindestens einer Bandlei­tung und mit Hilfe von weiteren zwischen den einzelnen Bändern dieser Bandleitung hindurchgreifenden weiteren Einrichtungen gemeinsam verlangsamt und abgelegt werden kann.

    [0002] Eine Einrichtung dieser Art ist beispielsweise aufgrund der DE-OS 14 61 211 vorbekannt. Bei dieser Einrichtung laufen Bogen, die durch einen Querschneider von einer Bahn abgetrennt wurden, einem Sammelzylinder zu. Wenn genügend Bogen auf diesem Sammelzylinder gesammelt wor­ den sind, werden diese gesammelten Bogen mit einem den Querschneider ebenfalls verlassenden Bogen vereinigt. Daraus entsteht ein Paket von Bogen, welches aus minde­stens zwei Bogen besteht. Dieses Bogenpaket gelangt in eine weitere Bandleitung, deren Antrieb bei Bedarf ver­zögert werden kann, so daß die Bogen mit relativ hoher Geschwindigkeit von dieser Bandleitung aufgenommen, zwischen den Bändern dieser Bandleitung festgehalten und anschließend aufgrund des Antriebs der Bandleitung verlangsamt und danach auf eine Ablage abgelegt werden können. Da die Bänder dieser Bandleitung geführt werden müssen, sind sie um Leitwalzen oder Leitrollen, welche in einem Maschinengestell ortsfest gelagert sind, ge­schlungen. Wenn die Bänder verzögert und anschließend selbstverständlich wieder beschleunigt werden, dann müssen naturgemäß nicht nur die Bänder selbst, sondern darüber hinaus auch die Führungsorgane für die Bänder sowie mindestens ein Teil des zugehörigen Antriebs ebenfalls beschleunigt oder verzögert werden. Dies ver­ursacht hohe Massenkräfte für die Beherrschung dieser Vorgänge und benötigt auch viel Energie.

    [0003] Aus der DE-AS 10 31 322 ist eine weitere Einrichtung vorbekannt, bei welcher abzulegende Bogenpakete dadurch gebremst werden, daß zwischen mit relativ hoher Ge­schwindigkeit umlaufende Bänder im wesentlichen das hintere Ende des abzulegenden Bogenpaketes ergreifende Klemmbacken hindurchgreifen. Mit Hilfe dieser Klemmbak­ken wird das hintere Ende des Bogenpaketes ergriffen und auf eine langsame Geschwindigkeit gezwungen, wobei jedoch die Geschwindigkeit der abzulegenden Bogenpakete abrupt verändert wird. Die einzelnen Bogen des Bogenpa­ketes können dabei beispielsweise gegeneinander verrut­schen, wodurch es schwierig wird, alle Bogen einwand­frei abzulegen. Außerdem können durch das Ergreifen mit Klemmbacken o. dgl. auf den Bogen unerwünschte Markie­rungen entstehen. Daneben wird in der DE-AS 10 31 322 vorgeschlagen, die dem Sammelzylinder nachgeordnete Bandleitung an einer aus mindestens zwei Teilen beste­henden aufklappbaren Halterung zu lagern. Diese Halte­rung muß jedesmal dann geöffnet werden, wenn das Bogen­paket die langsame Geschwindigkeit annimmt. Auch hier­durch ergeben sich unerwünscht große Massenkräfte, was zu einer Begrenzung der Arbeitsgeschwindigkeit dieser Einrichtung führt.

    [0004] Aufgrund der GB-PS 857 871 ist eine weitere Einrichtung vorbekannt, bei der Bogenpakete derart übereinanderge­schoben werden sollen, daß die zunächst nacheinander folgenden Bogenpakete schuppenartig einander überlap­pend zu liegen kommen. Dabei wird das jeweils voraus­laufende Bogenpaket mit Hilfe von zwischen Bandleitun­gen hindurchlaufenden Rollen auf ein langsamer umlau­fendes Band gedrückt. Dadurch, daß die Verlangsamung mit Hilfe von Rollen erzwungen wird, ergeben sich bei dieser Einrichtung sehr leicht unerwünschte Markierun­gen auf den abzulegenden Bogen. Daneben ist es auch hier möglich, daß die Bogen eines Bogenpaketes sehr leicht gegeneinander verrutschen, was ebenfalls nicht erwünscht ist. Darüber hinaus müssen die einzelnen Bo­genpakete sogar gegeneinander rutschen können, wenn sie in die Ablage geraten. Auf diese Weise wird nicht ge­ währleistet, daß sich in der Ablage ein Stapel mit ge­raden Kanten ergibt.

    [0005] Es besteht daher die Aufgabe, Einrichtungen der ein­gangs genannten Art derart auszubilden, daß sich bei Verlangsamung der abzulegenden Bogen oder Bogenpakete keine abrupte Änderung in der Geschwindigkeit der Bo­gen, der Bogenleitorgane und deren Antriebe ergeben und wobei bewegte Massen möglichst gering bleiben.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß obere und untere Bandleitungen vorgesehen sind, die in dem dem Sammelzy­linder nachgeschalteten Bereich gegenüber den abzule­genden Bogen oder Bogenpaketen im wesentlichen die gleiche Eingriffstrecke haben, wobei sowohl die oberen als auch die unteren Bandleitungen aus mindestens einem schnell und einem langsam umlaufenden Band bestehen und im wesentlichen entweder die schnell umlaufenden unte­ren und oberen Bandleitungen oder die langsam umlaufen­den unteren und oberen Bandleitungen die abzulegenden Bogen oder Bogenpakete zwischen sich ergreifen.

    [0007] Die schnell oder langsam umlaufenden Bandleitungen kön­nen dabei unterschiedliche Eingriffzeiten mit den abzu­legenden Bogenpaketen haben. Die Leitrollen für die schnellen, langsamen, unteren und oberen Bänder sind derart in einem entsprechenden Gestell gelagert, daß der Weg des jeweiligen Bandes für die gesamte Betriebs­zeit der Maschine im wesentlichen festgelegt ist. Die Bänder der einzelnen Bandleitungen können mindestens auf einem Teil ihres bei einem Umlauf beschriebenen We­ ges mit Hilfe von ortsfest, jedoch verschwenkbar gela­gerten Kurvenscheiben von ihrer ursprünglichen Bahn ab­gelenkt werden. Dabei sind diese Kurvenscheiben derart in dem Maschinengestell gelagert, daß bei Verschwenken einer dieser Kurvenscheiben das jeweils zugeordnete langsame oder schnelle, untere oder obere Band einen Bogen durchläuft, wobei dieser Bogen auch ein Doppelbo­gen, d. h. ein Bogen im Sinne eines großen lateinischen S sein kann, so daß der abzulegende Bogen oder das ab­zulegende Bogenpaket eine sogenannte Kniffung erhält.

    [0008] Aufgrund der gewählten Lösung können die abzulegenden Bogen oder Bogenpakete wahlweise sowohl mit relativ ho­her als auch mit relativ niedriger Geschwindigkeit ge­fördert werden. Beim Wechsel von der einen Geschwindig­keit auf die andere wird nur geringstmögliche Masse be­wegt, diese Bewegung ist zudem nicht etwa bei hoher Bandgeschwindigkeit erforderlich, sondern kann außerdem ihrerseits auch noch geringgehalten werden. Außerdem verteilt sich der Bewegungsvorgang der Kurvenscheiben auf einen relativ langen Zeitraum, der zudem dazu be­nutzt werden kann, die Bogen zu bremsen. Während des Bremsvorganges werden die Bogen nicht etwa schräggezo­gen. Sie laufen als separat getrennte Bogenpakete aus der gesamten Bandleitung hinaus, müssen somit in der Ablage nicht etwa paketweise übereinandergeschoben, sondern können voneinander getrennt aufeinandergelegt werden und stören deshalb bei der Bildung eines späte­ren Stapels, der mehrere oder viele Bogen oder Bogenpa­kete enthält, nicht. Außerdem wird ein relativ großes Verhältnis von relativ schneller zu relativ langsamer Geschwindigkeit der abzulegenden Bogen oder Bogenpakete erzielt. Dieses Verhältnis kann nicht nur 1 : 2, son­dern beispielsweise irgendein anderes Verhältnis, wie z. B. 1 : 5 oder 1 : 10 betragen. Die relativ hohe Ge­schwindigkeit kann auch absolut recht hoch liegen, so daß sie den heutigen Bearbeitungsgeschwindigkeiten heu­tiger Maschinen durchaus gerecht wird oder diese sogar übertrifft. Auf diese Weise wird es ermöglicht, daß die Ablage der Bogen nicht mehr zu einer Begrenzung der Laufgeschwindigkeit der vorgeschalteten Maschine führt.

    [0009] Anhand eines in den beigefügten Figuren schematisch ab­gebildeten Ausführungsbeispiels wird die vorgeschlagene Einrichtung näher erläutert. Dieses Ausführungsbeispiel kann in verschiedener Weise abgeändert werden, ohne daß die der Einrichtung zugrundeliegende Idee verlassen wird. In den Figuren sind im vorliegenden Zusammenhang nicht wesentliche Maschinenteile wegen einer übersicht­licheren Darstellungsweise nicht dargestellt. Die nicht dargestellten Teile sind dem Fachmann jedoch hinrei­chend bekannt.

    [0010] Die einzelnen Figuren bedeuten:

    Fig. 1: Seitenansicht

    Fig. 2: Seitenansicht, unmittelbar stromab von Fig. 1

    Fig. 3: Schnitt III-III in Fig. 2, bei Nichtzeichnung der den Sammelzylinder umschlingenden Bandlei­tung



    [0011] Eine Bahn 1 aus Papier, Folie, Gewebe, Metall, Kunst­stoff o. dgl. wird durch eine Fördervorrichtung, die beispielsweise aus den Walzen 2 und 3 besteht, einem Querschneider zugeführt. Dieser Querschneider besteht beispielsweise aus einem umlaufenden Zylinder 4, an welchem ein Messer 5 befestigt ist und einem ortsfesten und feststehenden Untermesser 6. Anstelle eines solchen Querschneiders kann jedoch auch jeder beliebige andere Querschneider verwendet werden, beispielsweise ein sol­cher Querschneider, bei dem umlaufende Messer jeweils auf einem oberen und einem unteren drehbaren Zylinder befestigt sind. Die Art des vorgeschalteten Querschnei­ders ist für die Konstruktion des vorgeschlagenen Abla­gesystems ohne wesentlichen Einfluß.

    [0012] Nachdem von der Bahn 1 durch den Querschneider Bogen 7 abgeschnitten worden sind, laufen diese Bogen (in Fig. 1 besserer Deutlichkeit wegen von der unterstützenden Bandleitung losgelöst dargestellt) hintereinanderlie­gend einem Bandleitungssystem zu, in welches unter an­derem ein Sammelzylinder 8 integriert ist. An derjeni­gen Seite des Sammelzylinders 8, welche dem Querschnei­der abgewandt ist, sind verschwenkbare Zungen 9 derart angeordnet, daß von dem Querschneider ankommende Bogen 7 entweder dem Sammelzylinder 8 zugeleitet oder an dem Sammelzylinder 8 vorbeigeleitet werden können. In den Figuren 1 und 2 ist jeweils nur eine dieser Zungen zu sehen. Weitere gleichartige und gleich große Zungen können in Blickrichtung der Figuren 1 und 2 hinterein­ander angeordnet sein und jeweils zwischen sich einen Zwischenraum freilassen. Auf diese Weise kann der je­ weils ankommende Bogen wahlweise in die gewünschte Richtung geleitet werden, und es ist außerdem dafür Platz geschaffen, daß Bänder und Bandleitungen des Bandleitungssystems zwischen einander benachbarten Zun­gen hindurchlaufen können. Die gegenseitigen Abstände der Zungen können auch derart groß sein, daß mehrere relativ schmale nebeneinanderliegende Bänder zwischen zwei Zungen hindurchlaufen können. Auch diese Bänder können unter sich einen Abstand einhalten.

    [0013] Obwohl in den Figuren 1 und 2 jeweils nur ein Band je­der Bandleitung zu sehen ist, können mehrere gleichar­tige Bänder in Blickrichtung den Figuren 1 und 2 hin­tereinander, d. h. in Wirklichkeit nebeneinanderliegend angeordnet sein. Jedes Band kann von seinem Nachbarband einen bestimmten Abstand haben, so daß es möglich ist, daß verschiedene Bänder verschiedener Bandleitungen zinkenartig ineinandergreifen oder aber daß Bänder der einen Bandleitung zwischen den Bändern einer anderen Bandleitung hindurchgreifen können.

    [0014] Die Bänder der Bandleitung 10 umschlingen nicht nur den Sammelzylinder 8, sondern die Leitwalzen oder Leitrol­len 11, 12, 13 und 14 ebenfalls. Sie sind unterhalb der Bahn der abzulegenden Bogen oder Bogenpakete angeordnet und daher "untere Bänder" genannt.

    [0015] In Laufrichtung dem Sammelzylinder 8 nachgeschaltet be­findet sich eine Bandleitung 15 mit sogenannten langsa­men unteren Bändern. Die Bänder dieser Bandleitung um­schlingen Leitwalzen oder Leitrollen 16 bis 21. Daneben gibt es eine Bandleitung 22 mit relativ schnellen unte­ren Bändern. Die Bänder dieser Bandleitung umschlingen die Leitwalzen oder Leitrollen 23 bis 26. Dabei liegen die Leitwalze/Leitrollen 23 in Blickrichtung auf die Figuren 1 und 2 hinter den Leitwalzen/Leitrollen 16. Die Leitrollen 23 und 16 haben darüber hinaus unterein­ander gleichen Durchmesser und decken daher einander in den Figuren 1 und 2. Die Leitwalzen 25 und 28 sind an­getrieben, wobei die Leitwalze 25 mit der relativ hohen und die Leitwalze 18 mit der relativ niedrigen Ge­schwindigkeit angetrieben sind. Außerdem sind die lang­sam laufenden Bänder 15 in Blickrichtung auf die Fig. 1 hintereinander, d. h. zwischen den schnellen umlaufen­den Bändern 22 angeordnet.

    [0016] Oberhalb der Bahn der abzulegenden Bogen oder Bogenpa­kete-und daher "obere Bänder"-sind in Blickrichtung auf die Figuren 1 und 2 hintereinanderliegend mindestens je eine relativ schnelle obere Bandleitung 27 und eine langsam umlaufende obere Bandleitung 28 angeordnet. Die Bänder der Bandleitung 27 umschlingen die Leitwalzen oder Leitrollen 29 bis 32, die Bänder der langsamen Bandleitung 28 die Leitwalzen oder Leitrollen 33 bis 36. Eine der jeweiligen Leitwalzen ist angetrieben, beispielsweise ist Leitwalze 29 ebenso angetrieben wie Leitwalze 25, damit sowohl die Bänder der unteren schnellen Bandleitung 22 als auch die Bänder der oberen schnellen Bandleitung 27 die gleiche Geschwindigkeit erhalten. Leitwalze 33 wird beispielsweise mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben wie Leitwalze 18, damit die Bänder der oberen langsamen Bandleitung 28 die gleiche Geschwindigkeit erhalten wie die Bänder der unteren langsamen Bandleitung 15.

    [0017] Durch die Wahl und Festlegung der verschiedenen Leit­walzen sind die Wege, die die Bandleitungen bei ihrem Umlauf beschreiben, im wesentlichen festgelegt. Diese Wege sind so gelegt, daß sich im wesentlichen zwischen den Leitwalzen/Leitrollen 16, 23 und 35 auf der einen Seite und 21, 26, 32 und 36 auf der anderen Seite so­wohl für die oberen als auch für die unteren und sowohl für die jeweils schnellen als auch für die jeweils langsamen Bandleitungen eine Eingriffstrecke ergibt, auf welcher die Bänder der verschiedenen Bandleitungen gegen die abzulegenden Bogen oder Bogenpakete gedrückt werden können. Diese Eingriffstrecke ist im wesentli­chen gleich lang für obere und untere und für jeweils relativ schnelle und relativ langsame Bänder. Vorzugs­weise sind die oberen schnellen Bänder über den unteren schnellen Bändern, also in der gleichen wirksamen Ebe­ne, in Blickrichtung der Fig. 3 hintereinanderliegend angeordnet. Analog hierzu liegen die oberen langsamen Bänder über den unteren langsamen Bändern, in Blick­richtung der Fig. 3 also ebenfalls hintereinander. Auf diese Weise können die abzulegenden Bogen oder Bogenpa­kete von den Bändern ergriffen werden und mit Hilfe der umlaufenden Bewegung der Bänder vom Querschneider ab­transportiert werden.

    [0018] Innerhalb der Eingriffstrecke sind Achsen 37 bis 40 ortsfest, jedoch verschwenkbar angeordnet.

    [0019] Auf der Achse 37 sind eine erste Kurvenscheibe 41 und eine zweite Kurvenscheibe 42 befestigt. Dabei erstreckt sich der Nocken der ersten Kurvenscheibe 41 beispiels­weise über einen Zentrumswinkel von 90 Grad und der Nocken der zweiten Kurvenscheibe 42 beispielsweise über einen Zentrumswinkel von 270 Grad. Auf diese Weise er­gänzen sich die wirksamen Nocken zu einem vollen Win­kel von 360 Grad. Der Anzahl der in Blickrichtung auf die Figuren 1 und 2 hintereinander angeordneten langsa­men oder schnellen Bandleitungen entsprechend, sind ei­ne gleiche Anzahl von Kurvenscheibenpaaren 41 und 42 derart auf der Achse 37 hintereinander, vorzugsweise einander abwechselnd aufgereiht, daß jeweils eine erste Kurvenscheibe 41 in der Lage ist, durch Verschwenken der Achse 37 mit seiner wirksamen Fläche "von innen her" gegen ein schnelles oberes Band der schnellen obe­ren Bandleitung 27 zu drücken. Analog hierzu ist jede Kurvenscheibe 42 dazu in der Lage, durch Verschwenken der Achse 37 gegen ein langsam umlaufendes Band der langsamen oberen Bandleitung 28 zu drücken. Dadurch, daß die Kurvenscheiben 41 und 42 auf der gleichen Achse 37 und darüber hinaus einander gegenüber phasenverscho­ben befestigt sind, ist die Gewähr dafür gegeben, daß bei entsprechender Verschwenkung der Achse 37 im we­sentlichen nur jeweils eine der beiden Arten von Kur­venscheiben wirksam wird. Das bedeutet, daß je nach dem Winkel, mit dem die Achse 37 verschwenkt wird, entweder das jeweilige Band der schnellen Bandleitung oder das jeweilige Band der langsamen Bandleitung auf das vor­beilaufende Bogenpaket hin aus seinem ursprünglich vor­gegebenen Lauf ausgelenkt wird.

    [0020] Analog hierzu sind erste Kurvenscheiben 43 und zweite Kurvenscheiben 44 auf der Achse 38 befestigt. Bei Ver­schwenkung der Achse 38, insbesondere aufgrund eines Zahneingriffs mit auf den Achsen 37 und 38 befestigter Zahnräder, wird die erste Kurvenscheibe 43 in gleicher Weise aber gegenläufigem Drehsinn verschwenkt wie die erste Kurvenscheibe 41 und die zweite Kurvenscheibe 44 analog zu der zweiten Kurvenscheibe 42. Die radiale Er­hebung der ersten und zweiten Kurvenscheiben ist derart groß, vorzugsweise einander gleich, daß bei Einschwen­ken des wirksamen, die Erhebung umfassenden Zentrums­winkels die jeweiligen Bandleitungen aus demjenigen Weg ausgelenkt werden, den sie einhalten würden, wenn der keine radiale Erhebung darstellende Zentrumswinkel der Kurvenscheibe gegen die jeweiligen Bandleitungen ge­richtet ist.

    [0021] Den Achsen 37 und 38 entsprechend ist an der Auslauf­seite des Bandleitungssystems ein Achsenpaar 39 und 40 ebenfalls schwenkbar und in dem Maschinenrahmen orts­fest gelagert. Auf der Achse 39 sind erste Kurvenschei­ben 45 und zweite Kurvenscheiben 46 befestigt, auf der Achse 40 erste Kurvenscheiben 47 und zweite Kurven­scheiben 48. Die ersten Kurvenscheiben 41, 43, 45 und 47 sind einander gleich und derart auf ihren Achsen be­festigt, daß sie gemeinsam um einander gleiche Drehwin­kel verschwenkt werden können. Dabei ist dafür Sorge getragen, daß beispielsweise mit Hilfe eines die Achsen 37 bis 40 verbindenden Zahnriemens die Schwenkwinkel der Achsen 37 bis 40 untereinander gleichgehalten wer­den. Daneben sind die zweiten Kurvenscheiben 42, 44, 46 und 48 einander gleich und können beispielsweise mit Hilfe des gleichen Zahnriemens um untereinander gleiche Winkel verschwenkt werden.

    [0022] Außerdem ist dafür Sorge getragen, daß an der Auslauf­seite des Bandleitungssystems die Leitrollen 32 der schnellen Bandleitung 27 einen kleineren Durchmesser haben als die Leitrollen 36 der langsamen Bandleitung 28. Analog hierzu ist der Durchmesser der Leitrollen 26 kleiner als derjenige der Leitrollen 21. Damit wird ge­währleistet, daß zwischen die Bandleitungen eingelaufe­ne Bogen oder Bogenpakete auf jeden Fall mit der lang­samen Geschwindigkeit wieder aus den Bandleitungen hin­ausbefördert werden, daß es aber wahlweise ebenfalls möglich ist, die Bogen mit der schnelleren Geschwindig­keit, sozusagen ungebremst durch die Bandleitungen hin­durchlaufen zu lassen.

    [0023] Von der durch die Mitte des Sammelzylinders gelegten Senkrechten haben die durch die Mitten der Achsen 37 und 38 gelegten Senkrechten vorzugsweise ungleichen Ab­stand. Analog hierzu haben die durch die Mitten der Achsen 39 und 40 gelegten Senkrechten vorzugsweise ein­ander ungleichen Abstand zu der durch die Mitte des Sammelzylinders 8 gelegten Senkrechten. Aufgrund der gewählten Konstruktion der Lage derjenigen Achsen, um welche Kurvenscheiben verschwenkt werden können, und dem Betrag des jeweils gewählten Verschwenkwinkels, können dabei entweder die ersten Kurvenscheiben 41, 43, 45 und 47 gegen die schnell umlaufenden Bänder der obe­ren Bandleitung 27 oder der unteren Bandleitung 22 ge­ drückt werden und diese Bänder somit geringfügig aus ihrer Bahn ausgelenkt werden, die im wesentlichen durch die Leitrollen 31, 36, 16 und 21 vorgegeben ist. Auf diese Weise kann ein Bogen oder ein Bogenpaket zwischen den schnell umlaufenden oberen und unteren Bandleitun­gen eingeklemmt und schnell zu einer Ablage 49 trans­portiert werden. Durch entsprechendes Verschwenken der Achsen 37 bis 40 können die schnell umlaufenden Band­leitungen jedoch auch von dem durch die ersten Kurven­scheiben 41, 43, 45 und 47 ausgeübten Druck befreit werden und stattdessen die Bänder der oberen und unte­ren langsam laufenden Bandleitungen mit Hilfe der zwei­ten Kurvenscheiben 42, 44, 46 und 48 gegen die Bogenpa­kete gedrückt werden. Wenn die Verschwenkung noch dazu in einem bestimmten zeitlichen Verhältnis zu der An­kunft der Bogen ausgeübt wird, dann wird es ermöglicht, daß bei entsprechender Stellung der Zungen 9 beispiels­weise vier Bogen auf den Sammelzylinder 8 aufgesammelt werden und daß diese vier Bogen vorzugsweise mit einem nachfolgenden fünften Bogen vereint zwischen die schnell laufenden oberen und unteren Bandleitungen 27 und 22 einlaufen. Wenn das Ende des Bogenpaketes den Sammelzylinder 8 verlassen hat, kann einerseits die Zunge 9 verschwenkt werden, um auf dem Sammelzylinder das Sammeln eines weiteren Bogenpaketes zu ermöglichen. Andererseits kann durch Verschwenken der Achsen 37 bis 40 der von den schnellen Bändern auf das Bogenpaket ausgeübte Druck gelöst und stattdessen die langsam um­laufenden Bänder 28 und 15 gegen das Bogenpaket ge­drückt werden. Dadurch, daß die Achsen 37 und 38 sowie die Achsen 39 und 40 gegeneinander versetzt sind, durchläuft das Paket der abzulegenden Bogen eine S-Kur­ve. Dadurch wird die Kraft, mit der die umlaufenden Bänder das Bogenpaket zwischen sich erfassen, einer­seits erhöht, andererseits wird das Bogenpaket selbst bei seinem Lauf durchgebogen, was seine Stabilität er­höht. Infolge entsprechenden Verschwenkens der Achsen 37 bis 40 und der auf ihnen phasengerecht befestigten ersten und zweiten Kurvenscheiben verliert das Bogenpa­ket beispielsweise zunehmend Kontakt mit den schnell umlaufenden Bändern, gewinnt zunehmend Kontakt mit den langsam umlaufenden oberen und unteren Bändern und wird dadurch gebremst. Für diesen Bremsvorgang steht ein ge­wisser Weg zur Verfügung, der durch die Länge der Ein­griffstrecke, d. h. durch den Abstand der Leitrollen 16 und 35 auf der einen und der Leitrollen 26/21 und 32/36 auf der anderen Seite gegeben ist. Das Verschwenken der Achsen 37 bis 40 geschieht derart, daß der Druck der relativ schnell laufenden oberen und unteren Bandlei­tungen und der Druck der relativ langsam umlaufenden oberen und unteren Bandleitungen und die zeitliche Län­ge dieses Druckes auf das zwischen ihnen eingeklemmte Bogenpaket 7 entsprechend der Anzahl der vom Sammelzy­linder aufzusammelnden Bogen geändert wird. Ein ent­sprechender phasengenau umlaufender Antrieb für die Achsen 37 bis 40 ergänzt die Einrichtung.

    [0024] Die Bänder der verschiedenen Bandleitungen bestehen aus handelsüblichem, elastischem, vorzugsweise aus Kunst­stoffen bestehendem Material. Entsprechende Antriebe ergänzen die Einrichtung. Vorzugsweise werden die Band­leitungen über die Breite des abzulegenden Bogenpaketes entweder so verteilt, daß sie den Bogen auf unbedruck­ten Stellen erfassen, sofern die Bogen durch einen vor­ausgehenden Verarbeitungsprozeß bedruckt worden sein sollten, oder aber bedruckte oder beschichtete Bogen werden vor Erreichen des Ablagesystems so stark ge­trocknet, daß auf einem Bogen rutschende Bänder des Ab­lagesystems den aus Druckfarbe oder Beschichtungsmittel bestehenden Auftrag nicht mehr abreiben können. Da­durch, daß die Kurvenscheiben für die schnell umlaufen­den Bandleitungen eine andere wirksame Länge (einen an deren wirksamen Zentrumswinkel) als die Kurvenscheiben für die langsam umlaufenden Bandleitungen haben, erge­ben sich unterschiedliche Eingriffzeiten für die schnellen oder die langsamen Bandleitungen. Diese Zen­triwinkel können unterschiedliche Werte haben, je nach dem, wieviele Bogen auf dem Sammelzylinder gesammelt werden sollen. Die schnell umlaufenden Bandleitungen haben vorzugsweise die gleiche Oberflächengeschwindig­keit wie der Sammelzylinder. Die langsam umlaufenden Bandleitungen haben eine Laufgeschwindigkeit, die der Anzahl der in einem Bogenpaket zusammen abzulegenden Bogen entspricht, d. h. beispielsweise ein Viertel oder ein Fünftel der Geschwindigkeit der schnellen Bandlei­tungen. Bei Bedarf können die Kurvenscheiben 48 auch entfallen, so daß die abzulegenden Bogenpakete am Aus­gang des Ablage-/Bändersystems in jedem Fall von den langsam laufenden Bändern erfaßt werden.

    [0025] Anstelle einer einzigen Ablage 49 können auch mehrere Ablagestellen, beispielsweise drei hintereinanderlie­gend derart angeordnet sein, daß abzulegende Bogenpake­ te wahlweise der einen Ablagestelle oder einer anderen zugeführt werden können. Für diesen Fall ist es von Vorteil, wenn die Geschwindigkeit, mit der die abzule­genden Bogen oder Bogenpakete abgelegt werden, an allen Ablagestellen die gleiche ist.

    [0026] Die beim Abbremsen der Bogen auftretenden Massenkräfte sind gering. Es ergeben sich daher auch nur geringst­mögliche, im praktischen Sinn keine Kräfte, die auf den Lauf der gesamten Einrichtung in unerwünschter Weise zurückwirken könnten.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Ablegen von einen Querschneider (5, 6) verlassenden von einer aus Papier, Folie, Gewebe, Metall, Kunststoff o. dgl. bestehenden Bahn (1) abgeschnittenen Bogen (7) mit mindestens einer dem Querschneider (5, 6) nachgeordneten Bandleitung (15, 22, 27, 28) und einem mindestens einen Bogen (7) vorübergehend aufnehmenden Sammel­zylinder (8), wobei vorzugsweise der/die auf dem Sammelzylinder (8) befindliche(n) Bogen (7) mit einem den Querschneider (5, 6) nachfolgend verlas­senden Bogen (7) vereinigt wird/werden und die zu einem Bogenpaket vereinigten Bogen (7) mit Hilfe mindestens einer Bandleitung (22, 27) und mit Hil­fe von zwischen den einzelnen Bändern (22, 27) dieser Bandleitung hindurchgreifenden Einrichtun­gen (15, 28) gemeinsam verlangsamt und abgelegt werden, gekennzeichnet durch obere und untere Bandleitungen (15, 22, 27, 28) mit in dem dem Sam­melzylinder (8) nachgeschalteten Bereich gegenüber den abzulegenden Bogen (7) im wesentlichen glei­cher Eingriffsstrecke, wobei sowohl die oberen (27, 28) als auch die unteren Bandleitungen (15, 22) aus mindestens einem schnell (22, 27) und ei­nem langsam umlaufenden Band (15, 28) bestehen und im wesentlichen entweder die schnell umlaufenden unteren und oberen Bandleitungen (22, 27) oder die langsam umlaufenden unteren und oberen Bandleitun­gen (15, 28) die abzulegenden Bogen (7) zwischen sich ergreifen.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch unterschiedliche Eingriffszeiten der schnell (22, 27) oder der langsam (15, 28) umlaufenden Bandlei­tungen.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige ortsfeste Lagerung von Leitrollen (16, 21, 23, 26, 31, 32, 35, 36) für die schnel­len, langsamen, unteren und oberen Bandleitungen (15, 22, 27, 28) daß der Weg der jeweiligen Band­leitung (15, 22, 27, 28) für die gesamte Betriebs­zeit der Maschine im wesentlichen festgelegt ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Auslenkung von Bandleitungen mit Hilfe ortsfest und verschwenkbar gelagerter Kurvenscheiben (41 - 48).
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Lagerung der verschwenkbaren Kurvenscheiben (41 - 48) derart, daß durch Verschwenken der zugehörigen Kurvenscheibe (41 - 48) das jeweilige langsame oder schnelle, obere oder untere Band einen Bogen durchläuft.
     




    Zeichnung