[0001] Die Erfindung betrifft einen chirurgischen Instrumentensatz zum Einsetzen von Zwischenwirbel-Endoprothesen,
die aus zwei Abschlußplatten und einem dazwischen anzuordnenden Gleitkern bestehen.
[0002] Es ist bekannt, in der Wirbelsäule krankhaft veränderte oder nicht mehr funktionsfähige
Bandscheiben durch Zwischenwirbel-Endoprothesen zu ersetzen (Artikel von Büttner-Janz,
K., Schellnack, K., Zippel, H. "Eine alternative Behandlungsstrategie beim lumbalen
Bandscheibenschaden mit der Bandscheibenendoprothese Modulartyp SB Charité", Z. Orthop.
125 (1987), 1-6). Diese Zwischenwirbel-Endoprothesen werden anstelle der vorher entfernten
Bandscheibe zwischen die Wirbel eingesetzt. Die beiden Abschlußplatten weisen dabei
zackenförmige Vorsprünge auf, durch die sie an den Wirbelkörpern festgehalten werden.
Auf ihren zueinander zugewendeten Flächen weisen sie kugelschalenförmige Ausnehmungen
auf, zwischen die ein Gleitkern gesetzt wird, der ähnlich geformte kugelschalenförmige
Vorsprünge hat. Auf diese Weise ist nach der Operation wieder eine Relativbewegung
der Wirbel zueinander möglich. Die Abschlußplatten der Endoprothese bestehen dabei
aus Metall, während der Gleitkern aus Kunststoff besteht.
[0003] Ein großes Problem besteht beim Einsetzen dieser Zwischenwirbel-Endoprothesen. Um
die Zwischenwirbel-Endoprothese einsetzen zu können, müssen die sich gegenüberstehenden
Wirbelkörper auseinandergespreizt werden. Der Einsatz von bekannten Spreizzangen,
die üblicherweise für Operationen an der Bandscheibe benutzt werden, würden aber den
Platz besetzen, den die Zwischenwirbel-Endoprothese einnehmen soll. Dabei ist zu beachten,
daß die Zwischenwirbel-Endoprothese, zur günstigen Lastverteilung, möglichst großflächig,
dem Maß der Wirbelkörper entsprechend, aufliegen soll. Ebenfalls erfordert das Auseinanderspreizen
der sich gegenüberstehenden Wirbelkörper beträchtliche Kräfte.
[0004] Mit den bisher üblichen Spreizzangen könnte somit allenfalls nur an den äußeren Rändern
der Wirbelkörper angegriffen werden, die nicht von der Zwischenwirbel-Endoprothese
besetzt sind. Diese, nur bedingt vorhandenen Knochenflächen der Wirbelkörper, wären
aber zum Aufbringen der notwendigen Kräfte zu klein und provozieren damit die Gefahr,
daß die Wirbelkörper an diesen Stellen einbrechen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Instrumentensatzes, mit
dem die Endoprothesen bei gleichzeitigem Spreizen der Wirbelkörper und möglichst
geringem Risiko des Einbrechens der Wirbelkörper eingesetzt werden können.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Instrumentensatz eine Spreizzange
aufweist, die an ihrem vorderen Ende an jeder Spreizbacke eine eine Abschlußplatte
an drei Seiten umgreifende und am Rand festhaltende im wesentlichen U-förmige Ausnehmung
aufweist, wobei die Dicke der Spreizbacken in Spreizrichtung im wesentlichen gleich
der Dicke der Abschlußplatten ist.
[0007] Die Abschlußplatten werden also auf drei Seiten von den Spreizbacken umgriffen. Die
beiden Abschlußplatten liegen dabei zunächst direkt aufeinander. In dieser Stellung
werden dann die Spreizbacken zwischen die beiden Wirbelkörper gebracht. Anschließend
erfolgt dann das Spreizen, damit Raum für den Gleitkern geschaffen wird, wobei das
Spreizen noch in größerem Ausmaß erfolgen muß, da zunächst der Gleitkern mit seinen
Vorsprüngen zwischen die Abschlußplatten eingebracht werden muß.
[0008] Die dabei auftretenden beträchtlichen Kräfte werden nicht nur auf kleine Bereiche
der Wirbelkörper übertragen, sondern großflächig. Diese Kraft wird dabei durch die
Abschlußplatten ausgeübt. Auf diese Weise ist mit größtmöglicher Sicherheit das Einbrechen
der Wirbelkörper vermieden. Die Wirbelkörper kommen im wesentlichen nur mit den Teilen
in Berührung, mit denen sie auch nach der Operation in Berührung stehen, nämlich
den Abschlußplatten.
[0009] Zweckmäßigerweise sind die Spreizbacken im Bereich der Innenseiten der Schenkel des
U mit Nuten zum Aufnehmen der Abschlußplatten versehen, die in der zur Spreizrichtung
senkrechten Ebene angeordnet sind. Dadurch können die Abschlußplatten vom offenen
Ende des U seitlich in die Spreizbacken eingeschoben werden. Die großen Spreizkräfte,
die auf die Abschlußplatten wirken, werden dabei von den Seitenwänden der Nuten aufgenommen.
Die Kraft wirkt dabei nur in einer Richtung, so daß nur eine Nutenwand besonders kräftig
ausgebildet sein muß. Durch die äußere Nutenwand muß lediglich das Herausfallen der
Abschlußplatten verhindert werden. Hier können die Nutenwände schwächer ausgebildet
sein, wobei vorgesehen sein kann, daß die Nuten abgeschrägte Wände aufweisen, da dann
auch die Abschlußplatten an den entsprechenden Stellen entsprechend abgeschrägte Wände
besitzen können, so daß hier keine scharfen Kanten vorhanden sind.
[0010] Damit die Abschlußplatten nicht nach vorne aus der Öffnung des U herausrutschen können,
kann bei jeder Spreizbacke an einem vorderen Nutenende eine federnd nachgebende Klinke
vorgesehen sein. Ist eine Abschlußplatte in die Spreizbacke eingeschoben, so hindert
die federnd nachgebende Klinke dieselbe daran, herauszufallen. Ist andererseits die
Endoprothese eingesetzt, so wird die Klinke nachgeben, wenn man die Zange wieder entfernen
will.
[0011] Zweckmäßigerweise wird man die Abschlußplatten beim Spreizvorgang so auseinanderbewegen,
daß ihre an den Wirbelkörpern angreifende Oberflächen parallel bleiben. Daher wird
zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Spreizbacken mit einer scherenartigen Parallelführung
verbunden sind.
[0012] Zweckmäßigerweise wird man vorsehen, daß die Spreizzange eine lösbare Rasteinrichtung
für die gespreizte Stellung aufweist, damit der Operateur nach dem Spreizen die Hände
frei hat, um den Gleitkern einzusetzen.
[0013] Das Einschieben der Spreizzange mit den daran angeordneten Abschlußplatten zwischen
die Wirbelkörper erfordert verhältnismäßig viel Kraft, die allein durch die Spreizzange
sehr schwer oder gar nicht übertragen werden kann. Deswegen ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, daß die Spreizzange im Bereich der Spreizbacken mit einem Vorsprung oder
einer Ausnehmung versehen ist, der bzw. die eine im wesentlichen quer zur Eintreibrichtung
ausgerichtete Anschlagf läche für ein im wesentlichen stabförmiges Eintreibinstrument
aufweist. Die Kraft zum Einschieben der Spreizzange wird also mit Hilfe eines Eintreibinstruments
aufgebracht, mit dem die Eintreibkraft in der richtigen Richtung ausgeübt werden kann,
was insbesondere bei abgewinkelten Spreizbacken nicht möglich ist. Die Anschlagfläche
kann dabei zylindrischen oder kugelförmigen Querschnitt haben, so daß das Eintreibinstrument
unter verschiedenen Winkeln angesetzt werden kann.
[0014] Wie bereits erwähnt sind die Spreizkräfte sehr groß. Da die Spreizzange verhältnismäßig
lange Hebelarme hat, würde sie sehr unförmig werden, wenn man sie so stabil ausbildet,
daß sie in jedem Fall die notwendigen Spreizkräfte ausüben kann. Zweckmäßigerweise
ist daher vorgesehen, daß der Instrumentensatz ein im wesentlichen schraubendreherähnliches
stabförmiges Element aufweist, das an seinem einen Ende einen Handgriff trägt, wobei
das andere Ende die Form einer länglichen Platte hat. Nachdem die Spreizung begonnen
worden ist und die Spreizbacken schon einen gewissen Abstand voneinander haben, kann
das stabförmige Element zwischen die Backen so eingeführt werden, daß die Ebene der
länglichen Platte im wesentlichen zur Ebene der Spreizbacken parallel ist. Wird dann
anschließend das stabförmige Element gedreht, so wird genau an der Stelle, an der
die Spreizkraft erforderlich wird, eine sehr große Kraft ausgeübt, bis die Ebene
der Platte im wesentlichen senkrecht zur Spreizbackenebene steht. In dieser Stellung
kann dann das stabförmige Element in der Spreizzange verbleiben, um diese Stellung
zu fixieren. Gegebenenfalls kann diese Spreizung schrittweise dadurch erweitert werden,
daß man anschließend ein stabförmiges Element mit einer etwas breiteren Platte verwendet,
um so allmählich zu größeren Breiten zu kommen.
[0015] Statt einer Platte mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt und abgerundeten
Kanten könnte man auch z.B. ein ovales Teil verwenden.
[0016] Besonders zweckmäßig können die Gleitkerne eingesetzt werden, wenn der Instrumentensatz
ein Halteinstrument für Gleitkerne aufweist, das stabförmig ist und am vorderen Ende
mit federnden, dem Gleitkern am Umfang über einen Winkelbereich von etwas mehr als
180° umgreifenden Halteelementen versehen ist.
[0017] Die federnden Halteelemente halten zunächst den Gleitkern fest. Ist die Spreizung
aufgehoben und wird der Gleitkern zwischen den Abschlußplatten festgehalten, so kann
das Halteinstrument wieder herausgezogen werden, wobei sich die Halteelemente aufgrund
ihrer Federwirkung vom Gleitkern lösen, der am gewünschten Ort verbleibt.
[0018] Zweckmäßigerweise sind zwei einstückig miteinander verbundene Halteelemente vorgesehen,
die sich über je einen Winkelbereich von ungefähr 90° erstrecken, die mit einer Stange
verbunden sind, die sich durch das rohrförmig ausgebildete Halteinstrument erstreckt,
wobei die Halteelemente mit nach vorne auseinanderlaufenden Schrägflächen innen am
Rohrende anliegen, und wobei am anderen Ende eine Schraubenanordnung zum Ausüben
einer Zugkraft auf die Stange vorgesehen ist. Aufgrund der Federwirkung werden bei
dieser Ausführungsform die beiden Halteelemente auseinandergedrückt, so daß sich
eine Öffnung bildet, in die der Gleitkern eingeführt werden kann. Wird anschließend
eine Zugkraft auf die Stange ausgeübt, so berühren die Schrägflächen innen das Rohr,
so daß die Halteelemente gegen die Federkraft aufeinander zugedrückt werden und somit
den Gleitkern festhalten. Damit der Gleitkern anschließend aus dem Halteinstrument
entfernt werden kann bzw. das Halteinstrument vom Gleitkern abgezogen werden kann,
muß dann durch Drehen der Schraubanordnung in der entgegengesetzen Richtung lediglich
die Zugkraft aufgehoben werden.
[0019] Das Halteinstrument ist besonders zweckmäßig im Zusammenhang mit der Spreizzange
zu verwenden, kann aber auch für andere Arten des Einsetzens der Endoprothesen verwendet
werden. Zur Erfindung gehört daher auch ein Instrumentensatz, der nur ein oder mehrere
Halteinstrumente aufweist.
[0020] Wenn der Instrumentensatz weiterhin ein stangenförmiges Element aufweist, an dem
vorne ein Modell eines Gleitkerns befestigt ist, so kann mit diesen Elementen nach
Durchführung der Spreizung festgestellt werden, welcher Gleitkern am besten paßt.
Zu diesem Zweck wird man selbstverständlich mehrere solcher stangenförmiger Elemente
mit unterschiedlichen Gleitkernen verwenden. Man probiert also die richtige Größe
mit Modellen von Gleitkernen aus und nicht mit Gleitkernen, von denen dann anschließend
einer in der Endoprothese verbleiben soll. Dies ist unter anderem schon aus Gründen
der Sterilisierung zweckmäßiger, da ein dauernd im Körper verbleibender Gleitkern
sorgfältiger sterilisiert werden muß als ein Modell eines Gleitkerns, der nach kurzer
Zeit wieder entfernt wird.
[0021] Zweckmäßigerweise wird der Instrumentensatz nicht nur mehrere stangenförmige Elemente
mit Modellen von Gleitkernen, sondern auch mehrere Spreizzangen, schraubendreherähnliche
Spreizelemente und Halteinstrumente für Gleitkerne aufweisen, damit verschieden große
Endoprothesen eingesetzt werden können.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand von vorteilhaften Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 im Querschnitt eine Zwischenwirbel-Endoprothese, die mit dem erfindungsgemäßen
Instrumentensatz eingesetzt werden kann;
Fig. 2 eine Spreizzange der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 3 ein Detail der Spreizzange der Fig. 2 in Draufsicht;
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Teiles der Fig. 3;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht entlang der Linie V-V von Fig. 4;
Fig. 6 eine Querschnittsansicht entlang der Linie VI-VI von Fig. 4;
Fig. 7 eine Gesamtansicht eines Halteinstruments für Gleitkerne;
Fig. 8 und 9 Querschnittsansichten des Instruments der Fig. 7 in verschiedenen arbeitsmäßigen
Stellungen;
Fig. 10 ein Eintreibinstrument, das mit der Spreizzange der Fig. 2 bis 6 verwendet
werden kann;
Fig. 11 ein zusätzliches schraubendreherförmiges Spreizinstrument;
Fig. 12 ein stangenförmiges Element mit einem Modell eines Gleitkerns.
[0023] In Fig. 1 ist im Querschnitt ein Teil einer Wirbelsäule mit darin eingesetzter Endoprothese
dargestellt. Die Wirbelsäule besteht aus einer Vielzahl von Wirbelkörpern 1, zwischen
denen beim gesunden Menschen Bandscheiben 2 angeordnet sind. Die Bandscheibe zwischen
den beiden mittleren Wirbelkörpern 1 ist durch die Zwischenwirbel-Endoprothese ersetzt,
die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Instrumentensatz verwendet werden kann.
Die Endoprothese besteht aus zwei Abschlußplatten 3 und einem zwischen denselben angeordneten
Gleitkörper 4. Auf der zum Wirbelkörper 1 gerichteten Seite weist die Abschlußplatte
3 eine im wesentlichen ebene Oberfläche 5 auf, die mit zackenartigen Vorsprüngen 6
versehen ist, die in den Wirbelkörper eindringen, um so die Abschlußplatten 3 sicher
am Wirbelkörper 1 festzuhalten. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Abschlußplatten
3 mit einer im wesentlichen kugelschalenförmigen Ausnehmung 7 versehen. Die Abschlußplatten
3 bestehen normalerweise aus Metall. Zwischen den Abschlußplatten 3 ist der Gleitkern
4 angeordnet, der zu den kugelschalenförmigen Ausnehmungen 7 entsprechende kugelschalenförmige
Vorsprünge 8 aufweist. Der Gleitkörper 4 besteht dabei normalerweise aus Kunststoff.
[0024] Die in den Fig. 2 bis 6 gezeigte Spreizzange 9 weist zwei parallel angeordnete Spreizbacken
10, 11 auf, die durch ein scherenartiges Gelenk 12 mit Hilfe von Hebeln 13, 14 so
auseinander gespreizt werden können, daß ihre Flächen parallel bleiben. Die Hebel
13, 14 werden dabei durch Federn 15 auseinandergedrückt, so daß die Spreizbacken 10,
11 normalerweise zusammengedrückt sind. Werden gegen die Kraft der Feder 15 die Hebel
13, 14 zusammengedrückt, so werden die Spreizbacken 10, 11 auseinandergedrückt. Dabei
rasten Zähne eines Sperrelementes 16, das durch eine Feder 17 in Fig. 2 im Uhrzeigersinn
federbelastet ist, in entsprechende Zähne oder Vorsprünge des unteren Hebels 14 ein,
so daß die jeweils erreichte Spreizstellung durch das Element 16, das schwenkbar am
Hebel 13 befestigt ist, gehalten wird.
[0025] Wie dies in Fig. 3 ersichtlich ist, sind die Spreizbacken 10, 11 relativ zur Zangenlängsrichtung
abgewinkelt, da man so die Spreizbacken besser in den freigelegten Raum zwischen die
Wirbelkörper führen kann. Da hierzu normalerweise große Kräfte nötig sind, weisen
die Spreizbacken 10, 11 an ihrem hinteren Ende eine zylinderförmige Ausnehmung 18
auf, an der ein Eintreibinstrument angesetzt werden kann, das in Fig. 10 gezeigt ist.
[0026] Die Spreizbacken 10, 11 weisen an ihrem vorderen Ende eine U-förmige Ausnehmung 19
auf, in die eine Abschlußplatte 3 eingesetzt werden kann. In der Querschnittsansicht
der Fig. 5 ist dabei nur eine dieser Abschlußplatten 3 dargestellt. Die Abschlußplatten
3 werden in Nuten 20 gehalten, die sich entlang der Schenkel des U erstrecken. Die
Abschlußplatten 3 werden dabei lediglich am Rand in entsprechenden Nuten 20 der Spreizbacken
10, 11 festgehalten, die auf einer Seite abgeschrägt sind. Auf der Seite, auf der
durch die Abschlußplatten 3 die größte Kraft ausgeübt ist, ist der Nutgrund aber
eben und im wesentlichen parallel zur Spreizbackenebene.
[0027] In den Fig. 4 bis 6 erkennt man noch eine federnde Klinke 21, die den Nutausgang
normalerweise verschließt und dadurch eine dort eingeschlossene Abschlußplatte 3 festhält.
Diese federnde Klinke 21 gibt aber nach, wenn gewollt eine Abschlußplatte in die
Nut 20 hineingesteckt werden soll oder die Spreizzange nach Einbringen der Endoprothese
abgezogen werden soll.
[0028] Wie man aus den Fig. 4 bis 6 erkennt, haben die Spreizbacken 10, 11 im vorderen Teil,
der zwischen die Wirbelkörper verbracht wird, im wesentlichen die Dicke der Abschlußplatten
3. Die Zähne 6 ragen dabei über diesen Bereich heraus. Erst hinter dem Bereich der
Spreizbacken, der zwischen die Wirbelkörper eingebracht wird, haben die Spreizbacken
eine die Stabilität erhöhende Verdickung 22.
[0029] In den Fig. 7 bis 9 ist ein Halteinstrument 23 für Gleitkerne 4 dargestellt. Fig.
7 ist dabei eine Ansicht. Fig. 8 und 9 sind Querschnittsdarstellungen in zwei verschiedenen
Funktionsstellungen.
[0030] Das Halteinstrument 23 weist ein im wesentlichen U-förmiges Halteelement auf, das
aus zwei Schenkeln 24, 25 besteht. Die Schenkel nehmen dabei normalerweise die in
Fig. 8 gezeigte Ruhelage ein, bei der die Schenkel 24, 25 den Gleitkern 4 nur verhältnismäßig
lose umfassen. Wird aber an der Schraube 26 am hinteren Ende eines Handgriffes 27
gedreht, so wird auf eine in einem Außenrohr 28 angeordnete Zugstange 29, die mit
den Halteelementteilen 24, 25 verbunden ist, eine Zugkraft ausgeübt. Dadurch stoßen
die Halteelementteile 24, 25 mit abgeschrägten Flächen 30 gegen entsprechende abgeschrägte
Flächen 31 des Rohres 28 bzw. eines Ansatzes an demselben, so daß die beiden Teile
24, 25 zusammengedrückt werden und den Gleitkern 4 festhalten.
[0031] In Fig. 10 ist ein Eintreibinstrument 32 gezeigt, das im wesentlichen stabförmig
ausgebildet ist. An seinem vorderen Ende trägt es ein querstehendes zylindrisches
Teil 33, das in die Ausnehmung 18 der Spreizzange 9 der Fig. 2 bis 4 eingesetzt werden
kann. Hält man dann das Eintreibinstrument 32 am Handgriff 34 fest und übt eine Schlagkraft
auf das dem zylindrischen Teil 33 entgegengesetzte Ende 35 auf, so kann die Spreizzange
9 mit den daran angeordneten Abschlußplatten in den Raum zwischen den Wirbelkörpern
eingebracht werden.
[0032] Nachdem die Spreizung bis zu einem gewissen Ausmaß vorgenommen worden ist, kann
die weitere Spreizung mit Hilfe des Instrumentes 36 der Fig. 11 erfolgen. Dieses Instrument
36 besitzt ebenfalls einen Handgriff 37 und ist am anderen Ende schraubendreherartig
zu einer Platte 38 verbreitert. Diese Platte 38 wird zwischen die Spreizbacken in
einer Stellung eingebracht, in der die Ebene der Platte 38 im wesentlichen parallel
zur Ebene der Spreizbacken angeordnet ist oder zumindest keinen allzu großen Winkel
einschließt. Durch Drehen des Instruments 36 können dann die Spreizbacken weiter auseinandergedrückt
werden.
[0033] In Fig. 12 ist schließlich noch ein stangenförmiges Element 39 gezeigt, das vorne
das Modell eines Gleitkerns 4 trägt. Mit Hilfe des Instruments 39 kann durch Probieren
herausgestellt werden, welche Gleitkerngröße am besten geeignet ist.
1. Chirurgischer Instrumentensatz zum Einsetzen von Zwischenwirbel-Endoprothesen,
die aus zwei Abschlußplatten und einem dazwischen anzuordnenden Gleitkern bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß er eine Spreizzange (9) aufweist, die an ihrem vorderen
Ende an jeder Spreizbacke (10, 11) eine eine Abschlußplatte (3) an drei Seiten umgreifende
und am Rand festhaltende im wesentlichen U-förmige Ausnehmung (19) aufweist, wobei
die Dicke der Spreizbacken (10, 11) in Spreizrichtung im wesentlichen gleich der Dicke
der Abschlußplatten (3) ist.
2. Chirurgischer Instrumentensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spreizbacken (10, 11) im Bereich der Innenseiten der Schenkel des U mit Nuten (20)
zum Aufnehmen der Abschlußplatten (3) versehen sind, die in der zur Spreizrichtung
senkrechten Ebene angeordnet sind.
3. Chirurgischer Instrumentensatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nuten (20) abgeschrägte Wände aufweisen.
4. Chirurgischer Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei jeder Spreizbacke (10, 11) an einem vorderen Nutenende eine federnd nachgebende
Klinke (21) vorgesehen ist.
5. Chirurgischer Instrumentensatz nach einem der Anspruche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spreizbacken (10, 11) mit einer scherenartigen Parallelführung (12) verbunden
sind.
6. Chirurgischer Instrumentensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spreizzange (9) eine lösbare Rasteinrichtung (16, 17) für die gespreizte Stellung
aufweist.
7. Chirurgischer Instrumentensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spreizzange (9) im Bereich der Spreizbacken (10, 11) mit einem Vorsprung
oder einer Ausnehmung (18) versehen ist, der bzw. die eine im wesentlichen quer zur
Eintreibrichtung ausgerichtete Anschlagfläche für ein im wesentlichen stabförmiges
Eintreibinstrument (32) aufweist.
8. Chirurgischer Instrumentensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein im wesentlichen schraubendreherähnliches stabförmiges Element (36) aufweist,
das an seinem einen Ende einen Handgriff (37) trägt, und daß das andere Ende die Form
einer länglichen Platte (38) hat.
9. Chirurgischer Instrumentensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein Halteinstrument (23) für Gleitkerne (4) aufweist, das stabförmig ist und
am vorderen Ende mit federnden, den Gleitkern (4) am Umfang über einen Winkelbereich
von etwas mehr als 180° umgreifenden Halteelementen (24, 25) versehen ist.
10. Chirurgischer Instrumentensatz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
einstückig miteinander verbundene Halteelemente (24, 25) vorgesehen sind, die sich
je über einen Winkelbereich von ungefähr 90° erstrecken, die mit einer Stange (29)
verbunden sind, die sich durch das rohrförmig (bei 28) ausgebildete Halteinstrument
(23) erstreckt, daß die Halteelemente (24, 25) mit nach vorne auseinanderlaufenden
Schrägflächen (30) innen am Rohrende anliegen, und daß am anderen Ende eine Schraubanordnung
(26) zum Ausüben einer Zugkraft auf die Stange (29) vorgesehen ist.
11. Chirurgischer Instrumentensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein stangenförmiges Element (39) aufweist, an dem vorne ein Modell eines Gleitkerns
befestigt ist.
12. Chirurgischer Instrumentensatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß er Instrumente (9, 23, 32, 36, 39) verschiedener Größen aufweist.