(19)
(11) EP 0 334 013 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89102502.5

(22) Anmeldetag:  14.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01C 19/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 19.03.1988 DE 3809378

(71) Anmelder: ING. ALFRED SCHMIDT GMBH
D-79837 St Blasien (DE)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Michael J., Dipl.-Ing. (FH)
    D-7821 Grafenhausen-Rothaus (DE)
  • Wintermantel, Titus M.
    D-7715 Bräunlingen (DE)

(74) Vertreter: Grättinger, Günter 
Grättinger & Partner Postfach 16 55
82306 Starnberg
82306 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Streugerät für den Strassendienst


    (57) Bei einem Streugerät für den Straßendienst, dessen Siloaufbau (1) für das Streugut auf der Ladeprit­sche (2) eines Arbeitsfahrzeugs aufgebaut ist, sind die zum Fördern des Streuguts erforderlichen hydraulischen und elektrischen Aggregate in ihrer Gesamtheit an der Rückseite des Siloaufbaus (1) angeordnet. Sie sind dort im Inneren eines im wesent­lichen geschlossenen Heckkastens (8) untergebracht und durch eine verschließbare Öffnung des Heck­kastens (8) zugänglich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Streugerät für den Straßen­dienst, dessen Siloaufbau für das Streugut auf der Ladepritsche eines Arbeitsfahrzeuges aufgebaut ist, wobei die zum Fördern des Streuguts erforderlichen hydraulischen und elektrischen Aggregate am Siloaufbau angebracht sind.

    [0002] Bei derartigen bekannten Streugeräten befinden sich die genannten Aggregate üblicherweise an den gegenüber­liegenden Seitenwänden des Siloaufbaus. An der Rück­seite des Siloaufbaus befindet sich ein mit dem Silo­inneren verbundener Streugutförderkanal, in dem das Streugut mittels eines Förderbandes oder einer Förder­schnecke angebracht wird und an dessen Ausgabeende eine Rutsche anschließt, welche über einem Streuteller endet.

    [0003] Bei derartigen Silostreueren stört die unübersicht­liche, für jedermann zugängliche Anordnung der genann­ten Aggregate; wegen des Strömungsabrisses an der Rück­seite des Siloaufbaus ist diese zumeist besonders stark verschmutzt.

    [0004] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Auf­gabe zugrunde, unter Vermeidung der genannten Nachtei­teile, ein Silostreugerät zu schaffen, bei welchem die zugehörigen hydraulischen und elektrischen Aggre­gate übersichtlich und für den Fachmann gut zugänglich angeordnet sind, der unbefugten Benutzung entzogen und weniger dem Angriff durch Schmutz und Vereisung ausgesetzt sind.

    [0005] Diese Aufgabe wird nach dem Vorschlag der vorliegen­den Erfindung an einem gattungsgemäßen Streugerät da­durch gelöst, daß die Aggregate in ihrer Gesamtheit an der Rückseite des Siloaufbaus angeordnet sind, wo sie im Inneren eines im Wesentlichen geschlossenen Heckkastens untergebracht und durch eine verschließ­bare Öffnung des Heckkasten zugänglich sind.

    [0006] Durch diesen Lösungsvorschlag gelingt es, die für War­tungs- und Reparaturarbeiten sowie Einstellmaßnahmen leicht zugänglich im Heckkasten untergebrachten Aggre­gate vor Verschmutzung und Witterungseinflüssen zu schützen. Durch eine verschließbare Öffnung ist die Zugänglichkeit nur für Bedienungspersonen gewähr­leistet. Der Heckkasten, für dessen Dimensionierung nach Höhe und Breite nahezu die gesamte Rückseite des Siloaufbaus zur Verfügung steht, ist in der Tiefe so gewählt, daß auch der Hydrauliktank und die Feuchtsalz­ pumpe untergebracht werden können.

    [0007] Demzufolge besteht eine vorteilhafte Ausführungsform nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung darin, daß der Heckkasten sich im wesentlichen über die ge­samte Fläche der Silorückwand erstreckt und die Öff­nung als nach oben schwenkbare Heckklappe ausgebildet ist, deren Schwenkachse höher als mannhoch angeordnet ist.

    [0008] Diese Ausführungsform bietet den zusätzlichen Vorteil, daß die etwa bis in eine waagerechte Stellung hochge­klappte Heckklappe ein Dach für die Bedienungsperson, also einen Schlechtwetterschutz bildet.

    [0009] Um die Rückseite des Siloaufbaus möglichst voll nutzen zu können, ist es gemäß einem weiteren Erfindungsvor­schlag zweckmäßig, daß der Heckkasten an seiner Unter­seite einen Ausschnitt für den Austritt des Streugut­förderkanals aus dem Silo aufweist, d.h. der Heckkas­ten ist beidseits des Streugutförderkanals noch weiter nach unten gezogen.

    [0010] Eine besonders zweckmäßige Ausbildung des Heckkastens besteht darin, daß er strömungsgünstig geformt ist, indem er bündig mit den Seitenwänden des Siloaufbaus abschließt und ein zur Silorückwand hin schräg anstei­gendes Dach aufweist, dessen Unterkante mit einer Run­dung in die Außenwand des Heckkastens übergeht. Eine derart strömungsgünstige Ausbildung des Heckkastens erzeugt am Fahrzeugheck eine von oben nach unten ver­laufende, weitgehend wirbelfreie Strömung, durch welche das Verschmutzen der Heckpartie des Fahrzeugs deutlich reduziert wird.

    [0011] In diesem Sinne kann für die Formgebung des Heckkas­tens noch vorteilhaft sein, daß die Heckklappe in dessen Außenwand versenkt angeordnet ist, sodaß der Heckkasten eine geschlossene Oberfläche aufweist.

    [0012] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird auch eine bessere Gewichtsverteilung auf die beiden Achsen des Arbeitsfahrzeugs erzielt, dessen Vorderachse in der Regel durch einen Schneepflug besonders belastet ist; durch die Anordnung der genannten Aggregate an der Rückwand des Siloaufbaus wird die Vorderachse zu las­ten der Hinterachse entlastet, was sich insbesondere bei leerem Silobehälter günstig auswirkt.

    [0013] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfin­dung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1: eine Rückansicht eines Steugeräts und

    Fig. 2: das Heck des Streugeräts gemäß Fig. 1 in der Seitenansicht.



    [0014] Fig. 1 zeigt einen sogenannten Silostreuer in der Rück­ansicht. Der Siloaufbau 1 ist auf der Ladepritsche 2 eines Arbeitsfahrzeugs angeordnet. In der Fahrzeug­mitte tritt aus der Unterseite des Siloaufbaus 1 ein Streugutförderkanal 3 aus, dessen Auslaßöffnung 4 über einer Rutsche 5 mündet, welche das Streugut auf die Oberseite eines rotierbaren Streutellers 6 lenkt.

    [0015] Zur Steuerung, insbesondere Dosierung der dem Streu­teller 6 zugeführten Streugutmenge sind einige Zusatz­aggregate erforderlich, welche alle auf der Silorück­wand 7 des Siloaufbaus 1 montiert und dort durch einen Heckkasten 8 abgedeckt sind. Der Heckkasten 8 erstreckt sich über die gesamte Breite der Silorückwand 7; er besitzt ein schräg zur Silorückwand 7 hin ansteigendes Dach 9, welches mit einer Rundung 10 in die rückseitige Außenwand 11 des Heckkastens 8 übergeht. In der rück­seitigen Außenwand 11 des Heckkastens 8 ist versenkt eine Heckklappe 12 angeordnet, welche um ihren waagerechten oberen Rand 13 nach oben klappbar ist. In Figur 2 ist die Heckklappe 12 geschlossen. Sie ist mit strichlierten Linien 14 in der nach oben ge­klappten, also geöffneten Stellung eingezeichnet.

    [0016] Im Inneren des Heckkastens 8 sind verschiedene Aggre­gate blockweise untergebracht. In Figur 1 bezeichnet Block 15 den Hydrauliktank mit Filter und Zubehör, Block 16 die komplette hydraulische Steuerung, Block 17 den elektrischen Verteilerkasten und Block 18 die Feuchtsalzpumpe mit Zubehör. Rechts unten ist ein Schloß 19 zum Verschließen der Heckklappe eingezeich­net. Im Bereich des Streugutförderkanals 3 besitzt der Heckkasten 8 einen Ausschnitt 20, d.h. der Heckkas­ten 8 ist zu beiden Seiten des Streugutförderkanals 3 weiter nach unten gezogen.


    Ansprüche

    1. Streugerät für den Straßendienst, dessen Silo­aufbau (1) für das Streugut auf der Ladepritsche (2) eines Arbeitsfahrzeugs aufgebaut ist, wobei die zum Fördern des Streuguts erforderlichen hydraulischen und elektrischen Aggregate am Siloaufbau (1) angebracht sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Aggregate in ihrer Gesamtheit an der Rückseite des Siloaufbaus (1) angeordnet sind, wo sie im Inneren eines im wesentlichen geschlos­senen Heckkastens (8) untergebracht und durch eine verschließbare Öffnung des Heckkastens (8) zugänglich sind.
     
    2. Streugerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Heckkasten (8) sich im wesentlichen über die gesamte Fläche der Silorückwand (7) erstreckt und die Öffnung als nach oben schwenk­bare Heckklappe (12) ausgebildet ist, deren Schwenkachse (13) höher als mannshoch angeordnet ist.
     
    3. Streugerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Heckkasten (8) an seiner Unterseite einen Ausschnitt (20) für den Austritt des Streu­gutförderkanals (3) aus dem Silo aufweist.
     
    4. Streugerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Heckkasten (8) strömungsgünstig geformt ist, indem er bündig mit den Seitenwänden des Siloaufbaus (1) abschließt und ein zur Silorück­wand (7) hin schräg ansteigendes Dach (9) aufweist, dessen Unterkante mit einer Rundung (10) in die Außenwand (11) des Heckkastens (8) übergeht.
     
    5. Streugerät nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Heckklappe (12) des Heckkastens (8) in dessen Außenwand (11) versenkt angeordnet ist, sodaß der Heckkasten (8) eine geschlossene Oberfläche aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht