[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes einer Falzmaschine
mit einem falzmaschinenseitig gehaltenen Träger, mit einer Schwertaufhängung, bestehend
aus einem für ein Hin- und Herschwenken angetriebenen ersten Schwenkglied und einem
zweiten Schwenkglied, die in Längsrichtung des Falzschwertes im Abstand zueinander
mit dem Falzschwert in je einem Gelenkpunkt verbunden und an dem Träger in einem
im Abstand von dem Gelenkpunkt vorgesehenen Drehpunkt schwenkbar gehalten sind, mit
einem Koppelglied, das an jedem Schwenkglied an einem Koppelpunkt zur Herbeiführung
einer Auf- und Abbewegung des Falzschwertes bezüglich des Falzspalts zwischen zwei
zugeordneten Falzwalzen angreift, wobei die Winkel und Abstände zwischen Gelenkpunkt,
Drehpunkt und Koppelpunkt auf beiden Schwenkgliedern gleich sind, und mit einer Zwangsführung
für die Bewegungsbahnvorgabe des Falzschwertes.
[0002] Bei einer aus der DE 30 46 051 A1 bekannten Anordnung ist das Falzschwert an zwei
mit gleicher Drehzahl rotierenden Antriebskurbeln aufgehängt, von denen es auf und
ab bewegt wird. Dabei erfolgt die Aufhängung des Falzmessers an der Antriebskurbel
über eine Zusatzkurbel, die ihrerseits mit ihrem Drehzapfen am Kurbelzapfen der Antriebskurbel
koaxial gelagert ist. Die Zusatzkurbel wird über ein Zahnradgetriebe mit gleicher
Drehzahl wie die Antriebskurbel, jedoch mit entgegengesetzter Drehrichtung zu dieser
angetrieben. Dabei trägt der Drehzapfen der Zusatzkurbel ein Zahnrad, das in einer
zentrisch zum Antriebszapfen der Antriebskurbel feststehend gelagerten Innenverzahnung
abrollt. Der Gesamthub des Falzmessers entspricht dem Teilkreisdurchmesser der Innenver
zahnung. Entspricht dabei der Kurbelradius der Antriebskurbel dem Kurbelradius der
Zusatzkurbel, führt das Falzmesser eine geradlinige senkrechte Hubbewegung aus.
[0003] Bei einer solchen Anordnung sind die zu bewegenden Massen groß. Der Aufbau der Anordnung
ist sehr aufwendig. Außerdem ist nur eine einzige unveränderbare Bewegung des Falzschwertes
möglich.
[0004] Bei einer aus der US 259 978 bekannten Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes
wird die Bewegung für das Falzschwert durch eine Zwangsführung vorgegeben. Für den
Antrieb des Falzschwertes greift ein auf dem Falzschwert gelagerter Zapfen in eine
auf einer angetriebenen Kurvenscheibe ausgebildete Kurvennut ein. Für die Bewegungsvorgabe
des Falzschwertes greifen dabei zwei auf dem Falzschwert gelagerte Führungszapfen
in parallel angeordnete Kulissen ein. Dabei muß jedoch die Führungsnut in dem Antrieb
so genau gefertigt werden, daß das Falzschwert bei Drehung des Antriebes nicht klemmt.
Eine neue Bewegungsvorgabe des Falzschwertes läßt sich nur durch Anordnung neuer
Kulissen und durch Ersatz der Kurvenscheibe erreichen. Dies ist konstruktiv sehr
aufwendig.
[0005] In der DE 261 144 A3 ist eine Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes gezeigt,
bei der zwei gleichförmige Schwenkglieder in Längsrichtung des Falzschwertes im Abstand
zueinander am Rahmen gelagert sind. Eines der Schwenkglieder wird von einem an der
Falzmaschine gelagerten Antrieb angetrieben und überträgt seine Bewegung über eine
Koppelstange auf das zweite Schwenkglied. Das Falzschwert ist an beiden Schwenkgliedern
so angelenkt, daß es bei Drehung der Schwenkglieder eine zwangsgeführte, rein translatorische
Bewegung ausführt, das heißt, daß die Schwertkante bei ihrer Bewegung parallel zu
einem zu falzenden Bogen bleibt.
[0006] Da jeder Punkt des Falzschwertes während der oszillierenden Bewegung der Schwenkglieder
einen Teil einer Kreisbahn beschreibt, bewegt sich die Falzschwertkante nach Auftreffen
auf den Bogen nicht nur vertikal zu ihm. Dies führt dazu, daß der Bogen nicht rein
tangential zwischen die Falzwalzen geführt wird, sondern daß die Bewegung auch einen
zu den Falzwalzen axialen Anteil besitzt, was zu Verschiebungen und Stauchungen des
Bogens führen kann.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, die Vorrichtung zum Bewegen
eines Falzschwertes so auszubilden, daß zur Erzielung hoher Falzleistung bei stabiler
Falzschwertaufhängung und geringen zu bewegenden Massen die Bewegung des Falzschwertes
vorgegebenen Anforderungen entsprechend genau festgelegt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von der Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch
gelöst, daß die Schwenkglieder jeweils über einen Lenker mit dem Falzschwert verbunden
sind, der am Falzschwert in einem Anlenkpunkt und an dem jeweiligen Schwenkglied in
dem Gelenkpunkt angelenkt ist, daß die Zwangsführung am Träger befestigt ist und
daß der Träger falzmaschinenseitig in seiner Längsrichtung verschieblich geführt
ist.
[0009] Die Aufgabe wird ausgehend von der Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art weiterhin
dadurch gelöst, daß die Schwenkglieder jeweils über eine Kulissenführung mit dem
Falzschwert verbunden sind. Die Kulissenführung kann dabei entweder von einem am Falzschwert
angebrachten Gleitstein und einer in dem jeweiligen Schwenkglied ausgebildeten Kulisse,
in der der Gleitstein geführt ist, oder von einem am jeweiligen Schwenkglied angebrachten
Gleitstein und einer in dem Falzschwert ausgebildeten Kulisse gebildet werden, in
der der Gleitstein geführt ist.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Trägheitsmomente der bewegten Elemente
klein, ist die Schwingungsneigung des Falzschwertes verringert, wird eine geringe
Bauhöhe erreicht und kann die Bewegung des Falzschwertes den jeweiligen Bedürfnissen
angepaßt werden.
[0011] Die Zwangsführung ist in der Regel eine Geradführung des Falzschwertes, die eine
geradlinige Auf- und Abbewegung des Falzschwertes ermöglicht.
[0012] Die Zwangsführung besteht zweckmäßigerweise aus einer zwischen Rollen geführten Führungsleiste,
um die Reibung gering zu halten.
[0013] Die Rollen sind dabei in Lagern am Falzschwert gehalten. Die Geradführung ist durch
die Lagertoleranzen und auch bei einer Höhenschrägverstellung des Falzschwertes gewährleistet.
[0014] Zur Erhöhung der Schwingungsstablität des Falzschwertes kann dieses von wenigstens
einem am Träger angeordneten Seitenführungssegment geführt werden, von denen jedes
mit einem Gleitbelag versehene Führungsflächen aufweisen kann, um die Reibung des
Falzschwertes an den Führungsflächen zu vermindern.
[0015] Zur Erleichterung des Ein- und Ausbaus des Falzschwertes ist jedes Seitenführungssegment
lösbar am Träger angeordnet.
[0016] Zweckmäßigerweise kann das Koppelglied eine längsverstellbare Koppelstange sein,
mit der eine Verstellung des zweiten Schwenkgliedes bezüglich des ersten Schwenkgliedes
vorgenommen werden kann, was gleichbedeutend mit einer Höhenschrägverstellung des
Falzschwertes ist.
[0017] Weitere Höhenschrägverstellungsmöglichkeiten ergeben sich, wenn der Drehpunkt eines
Schwenkgliedes auf einer am Träger in einem Schwenkpunkt gehaltenen Schwenkplatte
angeordnet ist, an der eine in ihrer Länge verstellbare Stange einerseits in einem
Lagerpunkt und andererseits am Träger in einem Gelenkpunkt angelenkt ist, oder wenn
der Drehpunkt des Schwenkgliedes auf einer am Träger vertikal geführten Lagereinrichtung
angeordnet ist, die für ihre vertikale Verstellung bezüglich des Trägers mit einer
am Träger gelagerten Verstelleinrichtung vebunden ist. Mit diesen Anordnungen kann
das Falzschwert im laufenden Betrieb und außerhalb einer an der Falzmaschine angebrachten
Schallschutzhaube höhenschrägverstellt werden.
[0018] Um eine ausreichende Bewegung der Schwenkplatte zu gewährleisten, bilden die Vebindungslinien
zwischen dem Lagerpunkt, dem Schwenkpunkt und dem Drehpunkt auf der Schwenkplatte
ein Dreieck.
[0019] Für eine Höhenparallelverstellung des Falzschwertes greift ein längsverstellbares,
falzmaschinenfest gehaltenes Verstellelement an einer Stirnseite des Trägers an.
Dies ermöglicht es, den Träger in seiner Längsrichtung zur Maschine und dadurch das
Falzschwert im laufenden Betrieb von außerhalb einer an der Falzmaschine angebrachten
Schallschutzhaube höhenparallel zu verstellen.
[0020] Für die Einstellung des Falzschwertes auf die Mitte des Spalts der mit ihm zusammenwirkenden
Falzwalzen ist ist der Träger an der Falzmaschine um eine sich in seiner Längsrichtung
erstreckende Schwenkachse neigbar gehalten, wobei er einen im wesentlichen senkrecht
zu seiner Längsrichtung angeordneten Kragarm aufweisen kann, der durch eine Vorspanneinrichtung
gegen einen falzmaschinenfesten einstellbaren Anschlag gedrückt ist.
[0021] Wenn dabei der Abstand zwischen der Kontaktstelle von Kragarm und Anschlag und der
Schwenkachse des Trägers doppelt so groß ist wie der Abstand zwischen der Schwenkachse
des Trägers und der Falzkante des Falzschwerts, braucht lediglich ein Bogen mit der
Dicke der zu falzenden Bogen zwischen den Anschlag und den Kragarm eingelegt zu werden,
wodurch sich die Falzkante des Falzschwertes genau in die Stellung in der Mitte über
den beiden darunter angeordneten Falzwalzen bewegt.
[0022] Wenn die Falzmaschine mit einer Einrichtung, die zur Einstellung der Spaltbreite
zwischen den mit dem Falzschwert zusammenwirkenden Falzwalzen eine der Falzwalzen
verschiebt, versehen ist, läßt sich eine automatische Einstellung des Falzschwerts
auf die jeweilige Mitte des Falzspalts dadurch erreichen, daß die Einrichtung für
die Spaltbreiteneinstellung durch Betätigungselemente mit der durch Kragarm, Träger,
Vorspanneinrichtung und Anschlag gebildeten Mittenverstelleinrichtung so gekoppelt
ist, daß auf letztere der halbe Betrag der Falzwalzenspaltverstellung übertragen wird.
[0023] Bei der Falzung von kurzen Falzbogen wäre ein langes Falzschwert nachteilig, da
dadurch der Abstand zum nächsten Bogen größer als nötig gehalten werden müßte. Deshalb
kann das Falzschwert aus einem längeren Längsteil und einem kürzeren Längsteil bestehen,
die lösbar miteinander verbunden und seitlich durch Seitenführungssegmente geführt
sind, wobei die Lenker an dem längeren Längsteil des Falzschwertes in den Anlenkpunkten
angelenkt sind.
[0024] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform der Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes,
Fig. 2 im Schnitt eine Draufsicht auf eine Zwangsführung,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Seitenführungssegmentes,
Fig. 4 eine Mittenverstellung in der Ansicht A-A von Fig. 2,
Fig. 5 in einer Seitenansicht eine modifizierte Vorrichtung mit einer zweigeteilten
Schwertklinge,
Fig. 6 eine modifizierte Höhenschrägverstellung des Falzschwertes,
Fig. 7 den Schnitt VII-VII von Fig. 6, und
Fig. 8 schematisch eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes.
[0025] Bei der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes 12 ist ein
Antrieb 13 an einer Falzmaschine 10 vorgesehen. Eine mit dem Antrieb 13 gekoppelte
Treibstange 14 ist an einem Angriffspunkt 53 eines ersten Schwenkgliedes 15 angelenkt.
An einem zweiten Schwenkglied 16 ist an einem Koppelpunkt 20 eine Koppelstange 21
angelenkt, die auch an einem Koppelpunkt 20 des ersten Schwenkgliedes 15 angelenkt
ist. Die Schwenkglieder 15, 16 sind in einem Abstand voneinander mit dem Falzschwert
12 jeweils über einen Lenker 24 verbunden, der an einem Gelenkpunkt 54 jedes Schwenkgliedes
15, 16 und an einem Anlenkpunkt 55 an dem Falzschwert 12 angelenkt ist. Die Schwenkglieder
15, 16 sind in einem im Abstand von dem Gelenkpunkt 54 an jedem Schwenkglied 15, 16
vorgesehenen Drehpunkt 19 verschwenkbar an einem Träger 11 gehalten. Die Schwenkglieder
15, 16 bestehen jeweils aus einer Platte, die im wesentlichen die Form eines Dreiecks
hat, wobei der Gelenkpunkt 54, der Drehpunkt 19 und der Koppelpunkt 20 im Bereich
der Ecken des Dreiecks vorgesehen sind. Die am Antrieb 13 angelenkte Treibstange 14
ist an dem Angriffspunkt 53 an einem Fortsatz 22 des ersten Schwenkgliedes 15 angelenkt.
Der Fortsatz 22 erstreckt sich auf der Verlängerung der Verbindungslinie zwischen
dem Drehpunkt 19 und dem Koppelpunkt 20 an dem die Koppelstange 21 angelenkt ist.
[0026] Eine rotierende Bewegung des Antriebs 13 bewirkt über die Treibstange 14 ein Hin-
und Herschwenken des ersten Schwenkgliedes 15 um den Drehpunkt 19 am Träger 11. Das
zweite Schwenkglied 16, bei dem der Koppelpunkt, der Drehpunkt und der Gelenkpunkt
geometrisch gleich wie auf dem ersten Schwenkglied angeordnet sind, wird über die
Koppelstange 21 synchron zur Bewegung des ersten Schwenkgliedes 15 um ihren Drehpunkt
19 am Träger 11 geschwenkt.
[0027] Zur Vorgabe einer vertikalen Auf- und Abbewegung des Falzschwertes 12 sind eine
anhand von Fig. 2 noch näher erläuterte Geradführung 25 sowie anhand von Fig. 3 näher
beschriebene Seitenführungssegmente 26 vorgesehen, die lösbar am Träger 11 befestigt
sind.
[0028] Die Geradführung 25 ermöglicht es, zusammen mit den Gelenkhebeln 24 die Bewegung
des Falzschwertes 12 vorherzubestimmen. Die Seitenführungssegmente 26 führen das Falzschwert
12 in seiner Auf- und Abbewegung seitlich, wodurch die Schwingungsneigung des Falzschwertes
12 verringert wird.
[0029] Anstelle des Drehpunktes 19 von Fig. 1 weist das zweite Schwenkglied 16 eine am Träger
11 in einem Schwenkpunkt 29 schwenkbar gehaltene Schwenkplatte 27 auf, an der das
zweite Schwenkglied 16 in einem Drehpunkt 30 und eine in ihrer Länge verstellbare
Stange 33 in einem Lagerpunkt 28 angelenkt sind, die andererseits am Träger 11 in
einem Gelenkpunkt 37 für eine Höhenschrägverstellung des Falzschwertes 12 gelenkig
gehalten ist.
[0030] Durch Änderung der Länge der verstellbaren Stange 33 bewegt sich der Lagerpunkt 28
auf einem Kreisbogenstück um den Schwenkpunkt 29, an dem die Schwenkplatte 27 schwenkbar
am Träger 11 gehalten ist. Gleichzeitig wird auch der Drehpunkt 30, an dem das zweite
Schwenkglied 16 angelenkt ist, auf einem Kreisbogen um den Schwenkpunkt 29 bewegt.
Die Verschiebung des Drehpunktes 30 des zweiten Schwenkgliedes 16 bewirkt eine Höhenschrägverstellung
des Falzschwertes 12. Die längsverstellbare Stange 33 läßt sich falzmaschinenseitig
so anbringen, daß sie außerhalb der Schutzhaube der Falzmaschine während des Betriebes
bedient werden kann.
[0031] In den Fig. 6 und 7 ist eine modifizierte Höhenschrägverstellung gezeigt, bei der
das zweite Schwenkglied 16 in einem Drehpunkt 101 auf einer vertikal im Träger 11
geführten Lagereinrichtung 100 gelagert ist. Die Lagereinrichtung 100 weist einen
L- förmigen Lagerklotz 102 und einen auf der gegenüberliegenden Seite des Trägers
11 angeordneten Gegenklotz 104 auf, die durch Führungsbolzen 105 und 107 miteinander
verbunden sind. Die Führungsbolzen 105 und 107 weisen anschließend an ihren Kopf einen
Schaftteil und an diesen anschließend einen Gewindeteil auf. Die Schaftteile gehen
durch in dem Träger ausgebildete vertikale Langlöcher 110, 112 hindurch, deren Innendurchmesser
etwas größer als der Außendurchmesser des entsprechenden Schaftteils ist. Der Lagerklotz
102 und der Gegenklotz 104 sind durch die Führungsbolzen 105 und 107 so miteinander
verbunden, daß sie nahezu spielfrei am Träger 11 vertikal verstellt werden können.
Der Lagerklotz 102 weist an seinem dem Träger zugewandten Steg einen Vorsprung 106
auf, der in einer in dem Träger 11 ausgebildeten vertikalen Führungsnut 108 geführt
ist. Das zweite Schwenkglied 16 ist zwischen dem Lagerklotz 102 und dem Träger 11
so an dem Lagerklotz 102 in einem Lagerpunkt 101 angelenkt, daß es ungehindert seine
Schwenkbewegung ausführen kann. In den Gegenklotz 104 ist vertikal ein mit einem
Linksgewinde versehener unterer Teil 124 einer Verstellspindel 120 eingeschraubt.
Der obere Teil 122 der Verstellspindel 120 ist mit einem Rechtsgewinde versehen und
in eine Gewindeöffnung des Halters 118 geschraubt, der am Kragarm 35 befestigt ist.
[0032] Für eine Drehung der Verstellspindel 120 ist an deren oberen Ende ein Handrad 140
angebracht, das außerhalb der an der Falzmaschine angebrachten, nicht gezeigten Schallschutzhaube
gedreht werden kann.
[0033] Die Höhenschrägverstellung funktioniert folgendermaßen:
[0034] Eine Drehung des Handrades 140 bewegt die Verstellspindel 120 aufgrund ihrer Gewindeführung
in der Gewindeöffnung 123 nach oben bzw. nach unten. Da der untere Teil 124 der Bewegungsspindel
120 in den Gegenklotz 104 eingeschraubt ist, wird dieser und dadurch auch der vertikal
geführte Lagerklotz 102 nach oben bzw. nach unten bewegt.
[0035] Dadurch läßt sich der auf dem Lagerklotz angeordnete Drehpunkt 101 vertikal in seiner
Höhe verstellen, wodurch eine Höhenschrägverstellung des Falzschwertes ermöglicht
wird.
[0036] An dem Träger 11 ist ferner ein Kragarm 35 angeordnet, der als Anschlag einer Mittenverstellung
36 dient, auf deren Aufbau bei der Erklärung von Fig. 4 näher eingegangen wird.
[0037] Der Träger 11 ist außerdem längsverschieblich und um seine Längsachse 31 neigbar
durch zwei Schwenkbolzen 32 an der Falzmaschine 10 gehalten. An einem der Schwenkbolzen
32 greift ein längsverstellbares maschinenfest gehaltenes Verstellelement 34 an, wodurch
sich der Träger 11 in seiner Längsrichtung verschieben läßt.
[0038] Verringert sich der Abstand des Drehpunktes 19 des ersten Schwenkgliedes 15 zur Lagerung
des Antriebs 13 bei gleichbleibender Länge der Treibstange 14, verändert sich die
Schwenkbewegung der Schwenkglieder 15, 16, wodurch sich der Hub des Falzschwertes
12 ebenfalls entsprechend verändert. Auf diese Weise läßt sich das Falzschwert 12
parallel in seiner Höhe durch das Verstellelement 34 verstellen. Das Verstellelement
34 läßt sich von außerhalb der Schutzhaube der Falzmaschine 10 während des Betriebs
der Falzmaschine bedienen.
[0039] Die in Fig. 2 gezeigte Geradführung 25 besteht aus einer am Träger 11 befestigten
Führungsleiste 42, deren Führungsflächen 58 mit einem Gleitbelag 57 versehen sind,
und aus am Falzschwert 12 gelagerten Rollen 38. Die Rollen 38 sind über Schrauben
60 mit Muttern 61 am Falzschwert 12 befestigt, wobei zwischen dem Kopf der Schraube
60 und dem Falzschwert 12 sowie den Rollen 38 und dem Falzschwert 12 Distanzscheiben
39 angeordnet sind. Die Rollen 38 liegen an den Seitenflächen der Führungsleiste 42
an. Bei der Auf- und Abbewegung des Falzschwertes 12 wird das Falzschwert 12 durch
die Rollen 38 entlang der Führungsleiste 42 vertikal geführt.
[0040] Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, besteht ein Seitenführungssegment 26 aus einem am
Träger 11 befestigten Teil 62 und aus einem durch Schrauben 43 am trägerfesten Teil
62 angeflanschten Teil 63, deren Führungflächen 41 mit einem Gleitbelag 40 versehen
sind, um bei einer Auf- und Abbewegung des Falzschwertes 12 die Reibung zu vermindern.
Die Seitenführungssegmente 26 führen das Falzschwert 12 während der Auf- und Abbewegung
seitlich, wodurch die Schwingungsneigung des Falzschwertes 12 herabgesetzt wird.
[0041] In Fig. 4 ist der Aufbau der Mittenverstellung 36 von Fig. 2 gezeigt. Der Träger
11 ist durch die Schwenkbolzen 32 um seine Längsachse 31 schwenkbar an der Falzmaschine
10 gehalten. Der Kragarm 35 am Träger 11 wird über eine Vorspanneinrichtung 49 an
einen maschinenfesten Anschlag 48 gedrückt. Der Abstand zwischen der Kontaktstelle
von Kragarm 35 und Anschlag 48 zur Schwenkachse 31 des Trägers 11 ist so bemessen,
daß er das Doppelte des Abstandes zwischen der Schwenkachse 31 des Trägers 11 und
der Falzkante 47 des Falzschwertes 12 beträgt. Bei dieser Bemessung bewegt sich die
Falzkante 47 bei Einlegen eines Falzbogens mit einer bestimmten Dicke zwischen der
Kontaktstelle von Kragarm 35 und Anschlag 48 um den Weg der halben Bogendicke. Dies
vereinfacht die Einstellung der Falzschwertkante 47 auf die Mitte von unterhalb des
Falzschwertes 12 vorgesehenen Falzwalzen 70 und 71.
[0042] Das in Fig. 5 gezeigte zweiteilige Falzschwert 12 weist einen kürzeren Längsteil
51 und einen längeren Längsteil 50 auf, die durch Schraubenverbindungen 52 miteinander
verbunden sind und seitlich durch Seitenführungssegmente 26 geführt werden. Der Gelenkhebel
24 ist an dem längeren Längsteil 50 des Falzschwertes 12 in dem Anlenkpunkt 55 angelenkt.
[0043] Wenn die zu falzenden Bogen kleinere Abmessungen haben, kann bei Verwendung eines
kürzeren Falzschwertes 12 der Bogenabstand zum nächsten Bogen klein gehalten werden,
wodurch eine höhere Falzleistung erzielt werden kann. Zur Verkürzung des Falzschwertes
12 wird zuerst das einen kürzeren Längsteil 51 führende Seitenführungssegment 26 vom
in Fig. 5 nicht gezeigten Träger abgenommen. Dann werden die die beiden Längsteile
50 und 51 verbindenden Schraubenverbindungen 52 gelöst und der kürzere Längsteil 51
des Falzschwertes 12 abgenommen.
[0044] Bei der Gelenkverbindung zwischen Schwenkglied 16 und Falzschwert 12 der in Fig.
8 gezeigten zweiten Ausführungsform der Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwerts
ist am Falzschwert 12 anstatt des Anlenkpunktes 55 der ersten Ausführungsform ein
Gleitstein 155 angebracht, der in einer an dem jeweiligen Schwenkglied ausgebildeten
Langlochführung 154 geführt ist, die anstatt des Gelenkpunktes 54 vorgesehen ist.
Diese Anordnung kann auch umgekehrt erfolgen, d. h., die Langlochführung 154 kann
im Falzschwert 12 ausgebildet sein, während der Gleitstein am Schwenkglied 16 angebracht
ist.
1. Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes (12) einer Falzmaschine (10) mit einem
falzmaschinenseitig gehaltenen Träger (11), mit einer Schwertaufhängung, bestehend
aus einem für ein Hin- und Herschwenken angetriebenen (13, 14) ersten Schwenkglied
(15) und einem zweiten Schwenkglied (16), die in Längsrichtung des Falzschwertes (12)
im Abstand zueinander mit dem Falzschwert (12) in je einem Gelenkpunkt (54) verbunden
und an dem Träger (11) in einem im Abstand von dem Gelenkpunkt (54) vorgesehenen Drehpunkt
(19, 30, 101) schwenkbar gehalten sind, mit einem Koppelglied (21), das an jedem Schwenkglied
(15, 16) an einem Koppelpunkt (20) zur Herbeiführung einer Auf- und Abbewegung des
Falzschwertes (12) bezüglich des Falzspalts zwischen zwei zugeordneten Falzwalzen
(70, 71) angreift, wobei die Winkel und Abstände zwischen Gelenkpunkt (54), Drehpunkt
(19, 30, 101) und Koppelpunkt (20) auf beiden Schwenkgliedern (15, 16) gleich sind,
und mit einer Zwangsführung für die Bewegungsbahnvorgabe des Falzschwertes (12), dadurch
gekennzeichnet,daß die Schwenkglieder (15, 16) jeweils über einen Lenker (24) mit dem Falzschwert
(12) verbunden sind, der am Falzschwert (12) in einem Anlenkpunkt (55) und an dem
jeweiligen Schwenkglied in dem Gelenkpunkt (54) angelenkt ist, daß die Zwangsführung
am Träger (11) befestigt ist und daß der Träger (11) falzmaschinenseitig in seiner
Längsrichtung verschieblich geführt (32) ist.
2. Vorrichtung zum Bewegen eines Falzschwertes (12) einer Falzmaschine (10) mit einem
falzmaschinenseitig gehaltenen Träger (11), mit einer Schwertaufhängung, bestehend
aus einem für ein Hin- und Herschwenken angetriebenen (13, 14) ersten Schwenkglied
(15) und einem zweiten Schwenkglied (16), die in Längsrichtung des Falzschwertes (12)
im Abstand zueinander mit dem Falzschwert (12) in je einem Gelenkpunkt (54) verbunden
und an dem Träger (11) in einem im Abstand von dem Gelenkpunkt (54) vorgesehenen Drehpunkt
(19,30) schwenkbar gehalten sind, mit einem Koppelglied (21), das an jedem Schwenkglied
(15, 16) an einem Koppelpunkt (20) zur Herbeiführung einer Auf- und Abbewegung des
Falzschwertes (12) bezüglich des Falzspalts zwischen zwei zugeordneten Falzwalzen
(70, 71) angreift, wobei die Winkel und Abstände zwischen Gelenkpunkt (54), Drehpunkt
(19, 30, 101) und Koppelpunkt (20) auf beiden Schwenkgliedern (15, 16) gleich sind,
und mit einer Zwangsführung für die Bewegungsbahnvorgabe des Falzschwertes (12), dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkglieder (15, 16) jeweils über eine Kulissenführung (154, 155) mit
dem Falzschwert (12) verbunden sind, daß die Zwangsführung am Träger (11) befestigt
ist und daß der Träger (11) falzmaschinenseitig in seiner Längsrichtung verschieblich
geführt (32) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung von einem am Falzschwert angebrachten Gleitstein (155) und
einer in dem jeweiligen Schwenkglied (15, 16) ausgebildeten Kulisse (154) gebildet
wird, in der der Gleitstein (155) geführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung von einem am jeweiligen Schwenkglied angebrachten Gleitstein
und einer in dem Falzschwert ausgebildeten Kulisse gebildet wird, in der der Gleitstein
geführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwangsführung eine Geradführung (25) für das Falzschwert (12) ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwangsführung aus einer zwischen Rollen (38) geführten Führungsleiste (41)
besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (38) in Lagern (39) am Falzschwert (12) gehalten sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch wenigstens ein am Träger (11) angeordnetes Seitenführungssegment (26) für das
Falzschwert (12).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Seitenführungssegment (26) mit einem Gleitbelag (40) versehene Führungsflächen
(41) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Seitenführungssegment (26) lösbar am Träger (11) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelglied eine längsverstellbare Koppelstange (21) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpunkt (30) eines Schwenkgliedes (16) auf einer am Träger (11) in einem
Schwenkpunkt (29) gehaltenen Schwenkplatte (27) angeordnet ist, an der eine in ihrer
Länge verstellbare Stange (33) einerseits in einem Lagerpunkt (28) und andererseits
am Träger (11) in einem Gelenkpunkt (37) für eine Höhenschrägverstellung des Falzschwertes
(12) angelenkt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinien zwischen dem Lagerpunkt (28), dem Schwenkpunkt (29) und
dem Drehpunkt (30) auf der Schwenkplatte (27) ein Dreieck bilden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpunkt (101) des Schwenkgliedes (16) auf einer am Träger (11) vertikal
geführten Lagereinrichtung (100) angeordnet ist, die für ihre vertikale Verstellung
bezüglich des Trägers (11) mit einer am Träger (11) gelagerten Vestelleinrichtung
(120) verbunden ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein längsverstellbares, falzmaschinenfest gehaltenes Verstellelement (34) an
einer Stirnseite (44) des Trägers (11) angreift.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (11) an der Falzmaschine (10) um eine sich in seiner Längsrichtung
erstreckende Schwenkachse (31) neigbar gehalten ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (11) einen im wesentlichen senkrecht zu seiner Längsrichtung angeordneten
Kragarm (35) aufweist, der durch eine Vorspanneinrichtung (49) gegen einen falzmaschinenfesten
einstellbaren Anschlag (48) gedruckt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Kontakt stelle von Kragarm (35) und Anschlag (48) und
der Schwenkachse (31) des Trägers (11) doppelt so groß ist wie der Abstand zwischen
der Schwenkachse (31) des Trägers (11) und der Falzkante (47) des Falzschwertes (12).
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Falzschwert (12) aus einem längeren Längsteil (50) und einem kürzeren Längsteil
(51) besteht, die lösbar miteinander verbunden und seitlich durch die Seitenführungssegmente
(26) geführt sind, wobei die Lenker (24) an dem längeren Längsteil (50) des Falzschwertes
(12) in den Anlenkpunkten (55) angelenkt sind.