[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Behältnis entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Tankcontainer zum Transport fließfähiger Stoffe bestehen üblicherweise aus einem
Kessel, der zwecks Lagestabilisierung und für Zwecke des Transports in einen Kesselstuhl
eingesetzt ist. Der Kessel trägt an seinem oberen Bereich die zum Befüllen, zur Entnahme
und zu sonstigen Servicezwecken erforderlichen Öffnungen, welche die hierzu notwendigen
Armaturen tragen. Letztere sind unter anderem zum Zweck des mechanischen Schutzes
in besonderen, außenseitig durch Deckel verschließbaren Kesselaufbauten untergebracht,
wobei diese Aufbauten wiederum durch an der Kesselwandung angebrachte Überrollbügel
geschützt sind. Es ist bekannt, zum Transport derartiger Kessel an deren zylindrischer
Wandung im Bereich einer horizontalen Symmetrieebene Bolzen anzubringen, welche unter
anderem mit den Ladegeschirr eines Krans zusammenwirken. Diese Bolzen ragen somit
seitlich über das Durchmessermaß des Kessels hinaus, erfordern besondere Konstruktions
maßnahmen zur Befestigung an der Kesselwandung und wirken sich störend bei der Anordnung
derartiger Kessel auf einem Trägersystem, beispielsweise einer Transportplattform,
einem Eisenbahnwaggon oder dergleichen aus.
[0003] Derartige Tankcontainer sollen universell für Zwecke des Land- oder Seetransports
sowie für Lagerungszwecke geeignet sein, woraus sich ein Zwang nicht nur zur Normierung
von Außenabmessungen sondern auch bei sonstigen, die Handhabung und Aufstellung der
Tankcontainer betreffenden Konstruktionsdetails ergibt.
[0004] Eine vergleichbare Problematik besteht auch bei sonstigen Behältnissen, die mit unterschiedlichen
Transportmitteln gefördert werden und auch der zumindest zeitweiligen Lagerung von
Stoffen dienen.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Behältnis der eingangs bezeichneten Gattung
in konstruktiv einfacher Weise mit Hinblick auf dessen Handhabbarkeit, insbesondere
jedoch mit Hinblick auf dessen Eignung als Modulelement im Zusammenwirken mit Trägersystemen
des Land- und Seeverkehrs sowie zur Lagerung auszugestalten. Gelöst ist diese Aufgabe
bei einem Behältnis der eingangs bezeichneten Gattung durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils
des Anspruchs 1.
[0006] Das erfindungsgemäße Behältnis besteht somit im wesentlichen aus einer Befestigungseinrichtung
und dem eigentlichen Behältnis, wobei beide Funktionselemente mit Einhänge- bzw. sonstigen
Handhabungseinrichtungen versehen sein können, bei deren Ausführung weitestgehend
von den ohnehin vorhandenen Konstruktionselementen der Befestigungseinrichtung,
beispielsweise eines Kesselstuhls und Anbauten an der Behälterwandung Gebrauch gemacht
wird. Das erfindungsgemäße Behältnis stellt insgesamt ein Modulteil dar, welches
seinerseits mit sämtlichen Einrichtungen zur Handhabung, beispielsweise zum Heben,
zum Kippen und zum Verriegeln mit einem Trägersystem ausgerüstet ist. Das Trägersystem
kann hierbei ein Straßenfahrzeug, ein Schienenfahrzeug oder eine sonstige, beispielsweise
im Seeverkehr benutzte Transportplattform sein. Es kann sich bei dem Trägersystem
darüber hinaus auch um eine sonstige Plattform für Lagerungszwecke handeln, wobei
allen Fällen gemeinsam ist, daß das Behältnis mit diesem Trägersystem sicher verriegelt
und damit örtlich festgelegt werden kann. Durch die funktionelle Zusammenfassung
von ohnehin vorhandenen Elementen des Behältnisses bzw. dessen Befestigungseinrichtung
mit der Anbringung der genannten Einhänge- und sonstigen Handhabungseinrichtungen
ergibt sich die Möglichkeit einer verhältnismäßig einfachen Konstruktion.
[0007] Die Merkmale der Ansprüche 2 bis 5 stellen eine Anwendung des erfindungsgemäßen Grundprinzips
auf einen mit einem Kesselstuhl versehenen Kessel dar, wobei sich aufgrund der räumlichen
Anordnung der Einhängeeinrichtungen an der Kesselwandung der weitere Vorteil der Verbesserung
der isolierten Aufstellung der Kessel auch unter räumlich beengten Verhältnissen
ergibt.
[0008] Der Erfindungsgegenstand ist gemäß dem Patentanspruch 5 jedoch nicht lediglich auf
Kessel bezogen, sondern auch auf Mulden, Kästen, Paletten und dergleichen, welche
ebenfalls mit einer Befestigungseinrichtung zusammenwirken, welche das Bindeglied
zu einem Trägersystem darstellt.
[0009] Die Befestigungseinrichtung ist gemäß den Merkmalen des Anspruchs 8 vorzugsweise
unlösbar mit dem Behältnis verbunden. Zum Zweck der universelleren Verwendbarkeit
der Befestigungseinrichtung kann dieser jedoch auch lösbar mit dem Behältnis verbunden
sein, so daß auf einer Be festigungseinrichtung im Bedarfsfall unterschiedliche Behältnisse
aufnehmbar sind. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit - ggf. unter Anordnung
bestimmter Zwischenelemente - auf einer Befestigungseinrichtung unterschiedliche Größen
eines Typs von Behältnissen unterzubringen. Wesentlich ist insoweit lediglich, daß
die Befestigungseinrichtung als solches mit Verriegelungseinrichtungen zwecks Verbindung
mit einem Trägersystem ausgerüstet ist, so daß die Eignung der Befestigungseinrichtung
zur Verknüpfung mit einem Trägersystem unabhängig von der Art des auf dieser angeordneten
Behältnisses ist.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert
werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Stirnansicht eines auf einem Kesselstuhl gelagerten Kessels;
Fig. 2 eine Seitenansicht mehrerer auf einer Transportplattform gelagerten Kessel;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Darstellung der Fig. 2 in einer Ebene III-III;
Fig. 4 eine Stirnansicht des Trägersystems der Fig. 2 gemäß Pfeil IV;
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Teils einer an sich bekannten Verriegelungseinrichtung;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Darstellung der Fig. 5 gemäß Pfeil VI;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer isolierten Darstellung einer erfindungsgemäßen
Aufnahmeeinrichtung.
[0011] Mit 1 ist in Fig. 1 ein Kessel zum Transport und zur Lagerung eines fließfähigen
Stoffes bezeichnet, in dessen oberem, mittlerem Bereich sich einige schematisch angedeutete
Blockflansche befinden, durch welche Öffnungen in der Kesselwandung definiert werden,
die in an sich bekannter Weise der Handhabung des in dem Kessel befindlichen Stoffes,
Sicherheitsfunktionen sowie der Inspektion und Wartung des Innenraums des Kessels
dienen. Die der Handhabung des Stoffes dienenden Einrichtungen sowie die im Bedarfsfall
vorgesehenen Sicherheitseinrichtungen sind innerhalb von zylindrischen, auf die Blockflansche
aufgesetzten Aufbauten untergebracht, die außenseitig in ebenfalls an sich bekannter
Weise durch Deckel 2, 3 verschlossen werden. Der Kessel 1 ist im wesentlichen zylindrisch
mit außenseitig ausgewölbten Stirnflächen ausgestaltet.
[0012] Mit 4 sind zwei, einander gegenüberliegend an der Kesselwandung angebrachte, insbesondere
angeschweißte Konsolen bezeichnet, die symmetrisch beiderseits einer Mitten-Querebene
des Kessels angeordnet sind. Diese Konsolen dienen der Befestigung von Überrollbügeln
5 (Fig. 2, 3), welche die aus der Kesselwandung herausragenden Aufbauten außenseitig
umgeben und diesen einen mechanischen Schutz verleihen. Die Konsolen 4 sind im übrigen
oberhalb der horizontalen Symmetrieebene 6 angeordnet.
[0013] Erfindungsgemäß dienen die Konsolen 4 gleichzeitig der Befestigung von Bolzen 7,
welche dem Einhängen eines Verladegeschirrs bzw. der Befestigung an einem Kippersystem
dienen. Wesentlich ist, daß die axiale Erstreckung der Bolzen 7 in Verbindung mit
der Höhenposition der Konsolen 4 oberhalb der horizontalen Symmetrieebene 6 derart
bemessen sind, daß diese beiderseits nicht über das Durchmessermaß 8 des Kessels 1
hinausragen. Die für die Lagerung und den Transport des Kessels 1 zu berücksichtigenden
Seitenabmessungen werden somit durch die Bolzen 7, die sich somit in einer Horizontalebene
oberhalb des Schwerpunktes des Kessels 1 befinden, nicht beeinträchtigt. Mit 9 ist
eine der sicheren Lagerung des Kessels 1 dienende Aufnahmeeinrichtung bezeichnet,
hier ein Kesselstuhl, dessen Aufbau im folgenden noch zu beschreiben sein wird. Die
Aufnahmeeinrichtung 9 dient im übrigen insbesondere während eines Transports des Kessels
1 der sicheren Befestigung desselben an einem Trägersystem, beispielsweise der Plattform
eines Großcontainers, einem Eisenbahnwagen, einem Schwerlastanhänger oder einem sonstigen
Tanklager. Wesentlich ist insoweit, daß die Aufnahmeeinrichtung unmittelbar ohne einen
Zwischenträger mit dem Trägersystem verbunden werden kann, wodurch deren Handhabung
wesentlich vereinfacht wird.
[0014] Die Fig. 2 bis 4 zeigen beispielhaft die Anordnung dreier Kessel 1 auf einer Transportplattform
10, welche eine rechteckige Grundfläche aufweist. Es sind die Kessel 1 entsprechend
den genormten Abmessungen derartiger Transportplattformen 10 für den Land- und Seeverkehr
so bemessen, daß auf der Plattform drei Kessel unterbringbar sind, deren Längsachsen
quer zur Längsachse der Plattform verlaufen. Die Befestigung der Kessel auf der genannten
Transportplattform 10 erfolgt mittels besonderer, an sich bekannter Verriegelungseinrichtungen,
deren praktische Handhabung sich sehr einfach gestaltet.
[0015] Man erkennt insbesondere aus der Darstellung gemäß Fig. 2, daß durch die erfindungsgemäße
Anordnung der Bolzen 7 der auf der Transportplattform 10 befindliche Raum optimal
ausnutzbar ist.
[0016] In den Fig. 5 und 6 ist beispielhaft ein Verriegelungselement der genannten Verriegelungseinrichtung
dargestellt, welches aus einem um eine Vertikalachse 11 drehbar gelagerten Dorn 12
besteht, der mittels eines Handhebels 13 zwischen einer Verriegelungs- und einer Entriegelungsstellung
schwenkbar ist. Aufgenommen ist der Dorn 12 in einem Sockelteil 14, welches auf dem
Boden des Trägersystems, im Fall der Fig. 2 bis 4 der Transportplattform 10 befestigt
ist. Der Dorn 12 ist zum formschlüssigen Übergreifen eines Langloches bestimmt, welches
in der Aufnahmeeinrichtung 9 angebracht ist. Derartige Verriegelungseinrichtungen
sind auch unter der Bezeichnung Twistlockbefestigung bekannt.
[0017] Erfindungsgemäß ist die Aufnahmeeinrichtung 9, hier der Kesselstuhl über vier derartige
Verriegelungselemente, die an seinen Eckpunkten angebracht sind, mit dem Trägersystem
verriegelt, wodurch der Kessel eindeutig festgelegt ist.
[0018] Fig. 7 zeigt beispielhaft eine Ausführung einer Aufnahmeeinrichtung 9, hier eines
Kesselstuhls, der im wesentlichen durch vier, die Gestalt des Kessels 1 umfassende
Auflagestützen 15 gebildet wird, die symmetrisch beidseitig einer Längsmittelebene
des Kessels 1 angeordnet sind und paarweise jeweils auf einem Querträger 16 angeordnet
sind. Die Querträger 16 stehen ihrerseits über Längsträger 17 in Verbindung. Die Querträger
16 können vorteilhafterweise gleichzeitig als Aufnahmetaschen für einen Gabelstapler
benutzt werden.
[0019] An den vier Eckbereichen der Querträger 16 befinden sich Ansatzteile 18 mit Langlöchern
19, welche mit den anhand der Fig. 5 und 6 dargestellten Verriegelungseinrichtungen
zusammenwirken. Schließlich ist mit 20 eine Einhängeeinrichtung bezeichnet, deren
Einhängebolzen 21 sich senkrecht zur Längsmittelebene der Aufnahmeeinrichtung 9 erstreckt
und mittels symmetrisch zu dieser Mittelebene verlaufenden Streben 22 an einem Querträger
16 sowie den dortigen Ansatzteilen 18 befestigt ist.
[0020] In der Zeichnung ist eine Einhängeeinrichtung 20 an lediglich einem Ende der Aufnahmeeinrichtung
9 gezeigt. Eine derartige Einrichtung kann jedoch grundsätzlich auch an beiden Enden
vorgesehen sein. Sie dient vielfältigen Zwecken, insbesondere dem Einhängen eines
Zugmittels, beispielsweise im Rahmen eines Kippersystems.
[0021] Erfindungsgemäß wird die Aufnahmeeinrichtung 9 mit den genannten, der Verriegelung
mit einem Trägersystem dienenden Ansatzteilen 18 nicht nur zur Lagerung eines Kessels,
sondern auch für Mulden, Kästen, Paletten und dergleichen benutzt, welche lediglich
eine den Auflagestützen 15 angepaßte Gestaltung aufweisen müssen. Es kann die Aufnahmeeinrichtung
9 - gegebenenfalls unter Verwendung geeigneter Zwischenelemente - auch als Auflagesystem
für kleinere Behälter als die gezeigten dienen. Wesentlich ist, daß das Gesamtsystem
bestehend aus Aufnahmeeinrichtung 9 und Behälter, in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Kessel 1 eine raumsparende Anordnung auf einem Trägersystem ermöglicht, mit diesem
einfach verriegelbar uns damit an diesem in zuverlässiger Weise festlegbar ist, mit
zahlreichen konstruktiven Vorkehrungen zur Handhabung, insbesondere zum Zusammenwirken
mit Kipper- und/oder Kransystemen ausgerüstet ist und somit als Modulelement für
Transport- und/oder Lagerungszwecke geeignet ist.
1. Behältnis mit Befestigungseinrichtung für ein Trägersystem, gekennzeichnet durch
zumindest eine Verriegelungseinrichtung, die an der Befestigungseinrichtung angebracht
ist und zum Zusammenwirken mit dem Trägersystem bestimmt ist sowie durch Einhänge-
bzw. Handhabungseinrichtungen, die an der Befestigungseinrichtung und/oder dem Behältnis
- im wesentlichen vorzugsweise in deren Struktur bzw. ohnehin vorhandene Anbauelemente
- angebracht und zum Zusammenwirken mit einem Hebezeug, einem Kippersystem oder sonstigen,
insbesondere dem Transport sowie dem Entleeren des Behältnisses dienenden Mitteln
bestimmt sind.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Behältnis ein Kessel
(1) und die Befestigungseinrichtung ein Kesselstuhl ist und daß der Kesselstuhl
an den Eckpunkten seiner Aufstandsfläche mit Verriegelungseinrichtungen versehen ist.
3. Behältnis nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhängeeinrichtungen
am Kessel (1) derart bemessen und angeordnet sind, daß - in einer Horizontalebene
gesehen - das Durchmessermaß des Kessels (1) nicht überschritten wird.
4. Behältnis nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kessel (1) in
an sich bekannter Weise mit Überrollbügeln (5) ausgerüstet ist und daß die Befestigung
der Einhängeeinrichtungen an der Kesselwandung mit den Befestigungspunkten der Überrollbügel
(5) konstruktiv zusammengefaßt ist.
5. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Behältnis eine Mulde,
ein Kasten, eine Palette oder dergleichen ist.
6. Behältnis nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einhängeeinrichtung als Bolzen (7) ausgebildet ist.
7. Behältnis nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Handhabungseinrichtungen wenigstens teilweise als Aufnahmetaschen für einen
Gabelstapler ausgebildet sind.
8. Behältnis nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung
mit den Aufnahmetaschen für den Gabelstapler, an wenigstens einem Ende mit einer Einhängeeinrichtung
und an sämtlichen Viereckpunkten mit Verriegelungseinrichtungen versehen ist und
daß die Befestigungseinrichtung vorzugsweise unlösbar mit dem Behältnis in Verbindung
steht.
9. Behältnis nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung
durch eine Anordnung von Quer- (16) und Längsträgern (17) gebildet wird, welche Abstandstützen
(15) für das Behältnis, die Verriegelungseinrichtungen und die wenigstens eine Einhängeeinrichtung
trägt.