(19)
(11) EP 0 334 071 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89103657.6

(22) Anmeldetag:  02.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 2/96, E06B 3/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 18.03.1988 AT 741/88

(71) Anmelder: GLAS BAUMANN GESELLSCHAFT M.B.H. & CO. KG
A-4320 Perg (AT)

(72) Erfinder:
  • Baumann, Franz jun.
    A-4320 Perg (AT)
  • Röthlin, Klaus
    A-4320 Perg (AT)
  • Wöran, Wolfgang
    A-4341 Arbing (AT)

(74) Vertreter: Puchberger, Peter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwaltskanzlei Dipl.-Ing. Georg Puchberger Dipl.-Ing. Rolf Puchberger Dipl.-Ing. Peter Puchberger Singerstrasse 13 Postfach 55
1011 Wien
1011 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Plattenförmige Bauelemente, insbesondere Glastafeln für Fassaden, und Haltevorrichtungen dafür


    (57) Die Erfindung betrifft plattenförmige Bauelemente, insbeson­dere Glastafeln für Fassaden, und Haltevorrichtung dafür. Sie ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet, daß die Bau­elemente (1, 20) an ihren Kantenflächen (3) Haltenuten (4, 11, 21) aufweisen und daß die Haltevorrichtung in die Halte­nuten (11, 21) eingreifende Halteelemente (6, 12, 22) umfaßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft plattenförmige Bauelemente, insbeson­dere Glastafeln für Fassaden und Haltevorrichtungen dafür.

    [0002] Für die Verkleidung von Gebäudefassaden kann es erwünscht und erforderlich sein, plattenförmige Bauelemente und insbe­sondere Glastafeln, die verspiegelt, getönt oder herkömmli­che Glastafeln sein können, so an der Stützkonstruktion zu befestigen, daß einerseits der notwendige Halt gegeben ist und andererseits die Haltevorrichtungen für die Bauelemente von außen nicht sichtbar sind. Insbesondere bei Glastafeln und Isolierglasplatten aus zwei oder mehr miteinander ver­klebten Glastafeln stößt dies auf Schwierigkeiten. Verkle­bungen sind nicht fest genug und werden von den Baubehörden zumeist nicht abgenommen. Halteelemente, die die Bauelemente an den Rändern umgreifen, sind von außen sichtbar, sodaß der gewünschte Effekt nicht erzielt wird.

    [0003] Die erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauelemente und die Haltevorrichtung dafür sind in erster Linie dadurch gekenn­zeichnet, daß die Bauelemente an ihren Kantenflächen Halte­nuten aufweisen und daß die Haltevorrichtung hakenförmig in die Haltenuten eingreifende Halteelemente umfaßt. Die Haltenuten können entlang den Kantenflächen der Bauelemente abschnittweise vorgesehen oder entlang der Kantenflächen verlaufend ausgebildet sein. Sind die Bauelemente Isolier­glasplatten aus zwei oder mehr miteinander verklebten Glas­tafeln, werden die Haltenuten in bevorzugter Weise in den Kantenflächen der nach außen liegenden Glastafeln angeordnet.

    [0004] Die Halteelemente sind gemäß einem weiteren Merkmal der Er­findung Flachwinkel, deren abgewinkelte Enden in die Halte­nuten ragen und deren flache Enden mit der Trägerkonstruktion über Montageleisten verbindbar sind. Die Halteelemente können bevorzugt Rippen aufweisen, wobei elastische Dicht- und Abdeckelemente vorgesehen sind, die die Rippen hin­tergreifen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Halteelemente über die gesamte Länge der Kan­tenflächen sich erstreckende Winkelprofilleisten. Weiters können die Montageleisten Schraubkanäle zur Befestigung der Halteelemente, Montageflansche zur Befestigung mit der Stützkonstruktion und gegebenenfalls Dichtungen ge­gegenüber den plattenförmigen Bauelementen und gegenüber der Stützkonstruktion aufweisen.

    [0005] Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der Zeichnungen näher beschrieben.

    Fig.1 zeigt schematisch die Aufsicht auf eine Fassade mit erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauelementen in einer Ausführungsform.

    Fig.2 zeigt schematisch den Stoß zweier plattenförmiger Bauelemente in einer weiteren Ausführungs­form.

    Die Fig. 3,4 zeigen in ähnlichen Schnitten zwei Ausführungsformen der Erfindung, wobei die Schnittlinie gemäß Linie III-III in Fig.1 verläuft.

    Fig.5 bis 7 stellen weitere Ausführungsbeispiele dar.



    [0006] Fig.1 zeigt vier plattenförmige Bauelemente 1, die in gleicher Ebene nebeneinander und übereinander an einer darunterliegenden Stützkonstruktion 2 angeordnet sind. Die Stützkonstruktion kann z.B. eine Metallträgerkonstruktion, Holzkonstruktion oder die Gebäudewand sein. Die platten­förmigen Bauelemente sind vor allem Glastafeln oder Iso­lierglasplatten aus mehreren Glastafeln, können aber auch Kunststoffplatten oder Platten aus anderen Baumaterialien sein.

    [0007] In. Fig.1 sind der besseren Darstellung wegen die Fugen zwischen den Bauelementen 1 verbreitert dargestellt. Auch die eingezeichneten Halteelemente und Nuten sind maßstäb­lich vergrößert.

    [0008] Die Bauelemente 1 weisen an ihren Kantenflächen 3 Halte­nuten 4,5 auf, in die Halteelemente 6 eingreifen. Die Halteelemente 6 sind mit der Stützkonstruktion 2 verbun­den und halten somit die Bauelemente 1.

    [0009] Die Haltenuten sind in Fig.1 in zwei verschiedenen Aus­führungsarten dargestellt. Die Haltenuten 4 sind ab­schnittsweise ausgebildete Nuten, wohingegen die Halte­nuten 5 sich über die gesamte Länge der Kantenflächen 3 erstrecken.

    [0010] Fig.2 stellt ähnlich wie in Fig.1 den Stoß zweier platten­förmiger Bauelemente 1 dar, wobei jedoch die Halteelemen­te 7 einer anderen Ausführungsform entsprechen. Die Hal­teelemente sind hier über die gesamte Länge der Kanten­flächen 3 sich erstreckende Winkelprofilleisten 7, die in entsprechende Haltenuten 5 ragen.

    [0011] Fig.3 zeigt detailliert einen Schnitt durch den Stoß zwei­er plattenförmiger Bauelemente 1 und die zugehörige Hal­tevorrichtung.

    [0012] Die Bauelemente 1 bestehen aus einer äußeren Glasplatte 8 und einer inneren Glasplatte 9, die über eine Dichtleiste 10 miteinander verklebt sind. In den Kantenflächen 3 der äußeren Glasplatte 8 sind die Haltenuten 11 angeordnet, die den Ausführungsformen Bezugszeichen 4 oder 5 entspre­chen können (Fig.1). Die Halteelemente 12 sind Flach­winkel, deren abgewinkelte Enden 13 in die Haltenuten 11 ragen und somit die Bauelemente 1 halten. Die flachen Enden der Halteelemente 12 sind durch Schrauben 27 mit Montageleisten 14 und diese wiederum mit der Stützkon­ struktion 2 verbunden. Die Montageleisten 14 sind in be­vorzugter Weise Kunststoff-Profile mit je einem Schraub­kanal 15, sodaß die Schrauben 13 an jeder beliebigen Stelle des Schraubkanals eingeschraubt werden können.

    [0013] An den Auflageflächen zu den Bauelementen 1 sind Gummi­dichtungen 16 und gespritzte Silikonabdichtungen 17 vorge­sehen, um die gesamte Konstruktion feuchtigkeitsdicht zu machen.

    [0014] In der Ausführungsform gemäß Fig.3 tragen die Halteele­mente 12 vorstehende Rippen 18, sodaß elastische Dicht- und Abdeckelemente 19 in den Spalt zwischen die beiden benachbarten Bauelemente 1 einsteckbar sind und dort festgehalten werden. Diese Dicht- und Abdeckelelemente 19 sichern auch den Halt der abgewinkelten Enden 13 der Haltelemente in den Haltenuten 11.

    [0015] Die Ausführungsform gemäß Fig.4 entspricht im wesentli­chen jener der Fig.3 und analoge Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Das Bauelement 1 ist ebenfalls eine Isolierglasplatte, bestehend aus zwei Glastafeln 8, 9, wohingegen die rechts eingezeichnete Bauplatte eine undurchsichtige Bauplatte 20 aus Kunststoff ist. Die Flachwinkel als Halteelemente 21 weisen hier keine Rippen auf wie bei der Ausführung gemäß Fig.3, sodaß der Spalt zwischen den beiden Bauelementen 1,20 frei zugänglich bleibt und z.B. besser hinterlüftet wird.

    [0016] Bei den Ausführungen gemäß Fig. 5,6 ist die Haltenut 21 an der Kantenfläche 3 im Querschnitt abgerundet und rela­tiv flach, wobei diese Form der Haltenut herstellungs­mäßig einfacher ist. Dementsprechend ist auch das abge­winkelte Ende des Halteelementes 22 als im Querschnitt abgerundete Rippe 24 ausgebildet. Bei dem Ausführungs­beispiel Fig.4 und 6 ist der außen liegende Schenkel 25 des plattenförmigen Bauelements 1 länger ausgebildet als der innen liegende Schenkel 26, sodaß das Halteelement 22 von außen nicht sichtbar ist.

    [0017] In Fig.7 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, wie es bei Isolierglasplatten mit Stufenfalzen Verwendung finden kann. Entsprechend dem stufenförmigen Verlauf der Kanten­fläche 27 sind auch die Halteelemente abgewinkelt, wie dies der Figur zu entnehmen ist. Der Stoß zwischen den Bauelementen ist mit Silikonmasse feuchtigkeitsdicht ausgespritzt.

    [0018] Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsbei­spiele nicht beschränkt, sondern kann in weitem Maß variiert werden. Die Halteelemente bestehen bevorzugt aus Kunststoff, können aber auch aus Metall angefertigt sein. In bevorzugter Weise erstrecken sich die Halteele­mente als Leisten über die gesamte Kantenlänge oder über einen wesentlichen Teil der Kantenlänge der zuge­hörigen Bauelemente 1, wobei z.B. nur die Eckbereiche der Bauelemente freigelassen werden. Die Kantenbereiche der plattenförmigen Bauelemente können emailliert oder beschichtet sind (Bezugszeichen 28 in Fig. 3), um Son­nenstrahlung von den Klebe- und Dichtstellen abzuhalten.

    [0019] Die Befestigung der Montageleisten an der Stützkonstruk­tion 2 ist in Fig.3 mittels eines Bolzens 29 nur schema­tisch angedeutet. Die Befestigungsart ist den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.


    Ansprüche

    1. Plattenförmige Bauelemente, insbesondere Glastafeln für Fassaden, und Haltevorrichtung dafür, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Bauelemente (1,20) an ihren Kantenflä­chen (3) Haltenuten (4,11,21) aufweisen und daß die Hal­tevorrichtung in die Haltenuten (11,21) eingreifende Hal­teelemente (6,12,22) umfaßt.
     
    2. Bauelemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltenuten (6) entlang der Kantenflächen (3) ab­schnittsweise vorgesehen sind.
     
    3. Bauelemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltenuten (11,21) entlang der Kantenflächen (3) verlaufend ausgebildet sind.
     
    4. Bauelemente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (1) Isolier­glasplatten aus zwei oder mehr miteinander verklebten Glastafeln (8,9) sind und daß die Haltenuten (4,12,21) in den Kantenflächen (3) der nach außen liegenden Glas­tafel (8) angeordnet sind.
     
    5. Bauelemente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltelemente (6,12) Flachwinkel sind, deren abgewinkelte Enden (13) in die Haltenut (4,5,11,21) ragen und deren flache Enden mit der Trägerkonstruktion (2) über Montageleisten (14) ver­bindbar sind.
     
    6. Bauelemente nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente Rippen (18) aufweisen und daß elas­tische Dicht- und Abdeckelemente (19) vorgesehen sind, die die Rippe (18) hintergreifen.
     
    7. Bauelemente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (7) über die gesamte Länge der Kantenflächen sich erstreckende Winkelpro­filleisten sind.
     
    8. Bauelemente nach einem der vorhergehenden Anspruche, da­durch gekennzeichnet, daß die Montageleisten (14) Schraub­kanäle (15) zur Befestigung der Halteelemente, Montageflan­sche (23) zur Befestigung mit der Stützkonstruktion (2) und gegebenenfalls Dichtungen (16, 17) zu den plattenförmigen Bauelementen (1, 20) und zur Stützkonstruktion (2) aufweisen.
     
    9. Bauelemente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Haltenut (21) im Querschnitt flach abgerundet ist und das abgewinkelte Ende des Halteele­mentes (22) als im Querschnitt abgerundete Rippe (24) ausge­bildet ist (Fig. 5).
     
    10. Bauelemente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der nach außen liegende Schenkel (25) der Haltenut länger ist als der innen liegende Schenkel (26) (Fig. 4).
     
    11. Bauelemente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente abgewinkelt sind, um dem stufenförmigen Verlauf der Kantenflächen (27) zu folgen (Fig. 7).
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht