[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für einen beweglichen Siebdruckrahmen
zum Ausrichten von reproduktionstechnischen Vorlagen im Vakuumkopierrahmen bei der
Schablonenherstellung und von Bogen auf einer Basisplatte in einer Flachsiebdruckmaschine
für den nachfolgenden Druckvorgang.
[0002] Die Einrichtungen für die Einstellung des Passers, d.h. die Justiereinrichtungen
zur genauen Plazierung des Druckbildes auf dem Druckgut sind für jede Siebdruckmaschine
von besonderer Bedeutung. Es ist dabei grundsätzlich möglich, entweder die Basisplatte
über eine Vorrichtung gegenüber dem feststehenden Siebdruckrahmen zu bewegen oder
den Siebdruckrahmen zu bewegen und die Basisplatte, auf der die Bogen während des
Druckvorganges liegen, starr anzuordnen. Auch gemischte Anordnungen sind möglich.
Die Justiereinrichtungen sind deshalb von besonderer Bedeutung für jede Siebdruckmaschine,
weil sie die Dauer der Rüstzeit beeinflussen und für die Präzision der Einstellung
des Passers entscheidend sind. Bei einer bekannten Justiereinrichtung nach der DE-PS
19 63 939 wird eine Justiereinrichtung für die Basisplatte bzw: den Siebdruckrahmen
vorgesehen, bei der drei Einstellelemente mit das Spiel beseitigenden Druck- und Zugelementen
vorgesehen sind. Diese Einrichtung ist sehr aufwendig. Eine weitere Justiereinrichtung
für automatisch arbeitende Maschinenanlagen ist in der DE-PS 31 52 927 beschrieben,
bei der ein Greifer für die Übernahme der Bogen mit umlaufenden Zugketten in Transportrichtung
angetrieben und in Druckposition ausgerichtet wird und der Bogen in Druckposition
durch Saugluft auf der Basisplatte fixiert ist.
[0003] Bei der aus der DE-PS 28 10 556 bekannten Siebdruckvorrichtung ist der Siebdruckrahmen
zur Aufnahme einer Druckschablone ortsfest an einem ortsfesten Aufnahmeteil mittels
Schrauben befestigt und hierzu ist ein relativ zum Aufnahmeteil parallel geführter
Trägertisch zur Aufnahme eines zu druckenden Substrates vorgesehen. Eine Zentrierung
der Relativbewegung des Trägertisches zu dem Aufnahmeteil wird durch einen als Zentrierzapfen
zur Aufnahme einer Zentrierkappe ausgebildeten Arretieranschlag am bewegbaren Trägertisch
vorgesehen, während die Zentrierkappe am ortsfesten Aufnahmeteil vorgesehen ist. Diese
bekannte Zentriervorrichtung dient der einwandfreien wiederholbaren Bewegung des Auflagetisches
insbesondere bei automatischen Siebdruckmaschinen. Ein Ausrichten des Siebdruckrahmens
erfolgt hierbei nicht, da dieser ortsfest angebracht und nicht beweglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrichtung für einen beweglichen
Siebdruckrahmen zu schaffen, mit dem das passergenaue Ausrichten sowohl der Originale
bei der Schablonenherstellung als auch der Bogen für das nachfolgende Drucken in einer
Flach-Siebdruckmaschine unter Einsatz des gleichen bzw. des selben Siebdruckrahmens
möglich ist. Die Einrüst- und Einpaßzeiten sollen möglichst kurz bei hoher erreichbarer
Passergenauigkeit erreichbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine bewegliche ein- oder
zweiteilige Paßleiste mit mindestens zwei nach oben vorstehenden Paßstiften vorgesehen
ist, daß entlang einer äußeren Rahmenseite des Siebdruckrahmens mindestens zwei je
einen höhenverstellbaren Paßlochklotz aufnehmende Halterungen in einem dem Abstand
der Paßstifte auf der Paßleiste entsprechenden Abstand angebracht sind und der Paßlochklotz
auf seiner Unterseite ein Paßloch zur Aufnahme der Paßstifte aufweist.
[0006] Die Erfindung ermöglicht die Anwendung eines kontinuierlichen Paßsystems für den
Siebdruck mit Flach-Siebdruckmaschinen durch den Einsatz einer beweglichen Paßleiste
und eines beweglichen Siebdruckrahmens mit Paßsystem.Sie ermöglicht, daß das bei der
Herstellung des Originals angewendete Paßlochsystem mittels der Paßleiste auch für
die Fixierung des Farboriginales auf dem Siebgewebe bei der Schablonenherstellung
und nachfolgend des Bogens auf der Basisplatte, d.h. dem Drucktisch, beim Druck eingesetzt
wird. Die kontinuierliche Anwendung eines Paßsystems steigert die Produktivität der
Arbeitsprozesse und die Genauigkeit. Mit der Erfindung können Moiré-Erscheinungen
und Passerdifferenzen beim Ein- und Mehrfahrben-Siebdruck vermieden bzw. auf ein Minimum
reduziert und zugleich die Rüstzeiten klein gehalten werden. Die erzielbaren Passergenauigkeiten
hängen auch von der Paßgenauigkeit der Paßlöcher der Paßlochklötze zu den Paßstiften
der Paßleiste ab, die möglichst ohne Spiel sein sollten, jedoch das leichte Ein- und
Ausführen noch ermöglichen sollen.
[0007] Die Erfindung ermöglicht, daß mit der Lage und Fixierung der Paßleiste auch Anlegemarken
auf der Basisplatte, d.h. dem Drucktisch fixiert werden können.
[0008] Mit der Erfindung ist eine in der Handhabung einfache und preisgünstige Vorrichtung
geschaffen, die die Vorteile des bei der Herstellung des Originals angewandten Paßsystems
auch für die Schablonenherstellung und für den Siebdruck nutzt, um moiré-freie randparallele
Siebdrucke ein- oder mehrfarbig mit hoher Paßgenauigkeit zu erhalten. Durch die Übernahme
und Weiterverwendung eines bereits bestehenden Bezugssystems bei der Originalherstellung
können die Bedingungen bezüglich der Genauigkeit beim Druck leichter erfüllt werden.
[0009] Die Anwendung der Erfindung setzt jedoch nicht die Anwendung eines Paßlochsystems
bei der Herstellung von reproduktionstechnischen Vorlagen - Originalen - voraus. Häufig
werden bei der Originalherstellung auch Paßkreuzsysteme und visuelle Einpassungen
benutzt. Auf jeden Fall kann auch dort nach der Originalherstellung erstmals mit einem
quasi beliebigen Paßlochsystem - meist mit einem Rund-Langloch-System als Zweiloch-
oder Dreilochsystem - das erfindungsgemäße System zunächst für die Druckformherstellung
(Schablonen auf dem Siebgewebe) und dann anschließend für den Druck benutzt werden.
[0010] Das Fixieren der Paßleiste auf einer Basisplatte - Druckplatte, Drucktisch - kann
beispielsweise mittels Schraubzwingen erfolgen oder mittels lösbaren selbsthaftenden
Klebern oder Klebestreifen. Die Paßleiste kann auch zweiteilig ausgebildet sein, wobei
auf jedem plattenförmigen Paßleistenteil je ein Paßstift angeordnet ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für unterschiedliche Randpaßsysteme mit verschieden
dimensionierten Rund- bzw. Langlochabmessungen einsetzbar. Auch ein Dreilanglochsystem
nach dem Prinzip der Koordinatennetzplatte ist möglich. Eine entsprechende Anzahl
von zwei oder mehr Halterungen und Paßlochklötze mit entsprechend gestalteten Paßlöchern
sind mit der Paßleiste mit entsprechender Paßstiftanordnung vorzusehen. Zum unverwechselbaren
Einsetzen der zwei oder mehr Paßlochklötze in die Halterungen, die am Siebdruckrahmen
angebracht sind, wird vorgeschlagen, diese geringfügig unterschiedlich zu dimensionieren
oder aber die Paßlochklötze und Halterungen entsprechend der Zugehörigkeit unterschiedlich
zu kennzeichnen.
[0012] Die Halterungen können ortsfest am Siebdruckrahmen befestigt sein, falls kein Wechsel
bei den Randpaßsystemen vorzunehmen ist. Bevorzugt sind die Halterungen am Siebdruckrahmen
lösbar befestigt. Für die Aufnahme des Paßlochklotzes ist eine vertikal verlaufende
insbesondere durchgehende Führungsbohrung vorgesehen. Der Paßlochklotz kann im Querschnitt
beispielsweise viereckig, bevorzugt jedoch als Zylinderbolzen ausgebildet sein.
[0013] Die Höhenverstellbarkeit des Paßlochklotzes in der Halterung kann durch Festklemmen
des Paßlochklotzes mittels einer Schraube an der Halterung erfolgen. Um das Einführen
des Paßlochklotzes in die Halterung zu erleichtern, wird vorgeschlagen, diese mit
einem U-förmigen hinterschnittenen oder rohrförmig geschlitzten Querschnitt auszubilden,
wobei ein breiter Öffnungsspalt vertikal durchgehend oder mit begrenzter Länge verläuft.
Diese praktisch als Klammer ausgebildete Halterung kann leicht federnd sein, so daß
bei Einführen des Paßlochklotzes durch Auseinanderspreizen eine Klemmwirkung erzielt
wird. Zum erleichterten Einführen des Paßlochklotzes in die Halterung kann diese auch
an ihrem oberen Einführende mit einer leicht konischen Absenkung ausgebildet sein.
Nach einer anderen Ausführung weist die Halterung eine Form nach Art einer Krampe
auf, die oberseitig auf dem Siebdruckrahmen aufliegt und an der äußeren und inneren
Rahmenseite des Siebdruckrahmens diese teilweise umfassend übersteht. An der Innenseite
des Siebdruckrahmens kann die Halterung mittels einer Feststellschraube festgelegt
werden.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll die Halterung nicht nur abnehmbar, sondern
auch später wieder in die gleiche Position aufsetzbar sein. Um dies ohne erneute Justierung
zu ermöglichen, ist ein Abstandhalter vorgesehen, der einer der Halterungen entlang
der Innenseite des Siebdruckrahmens sich erstreckend zugeordnet ist und dessen an
der Innenseite des Siebdruckrahmens anliegendes Anschlagende eine vorgegebene Position
des Halters auf dem Siebdruckrahmen festlegt. Die Position der weiteren Halterungen
an dem Siebdruckrahmen wird dann durch die Paßleiste, die durch die erste Halterung
ebenfalls positionsmäßig festgelegt wird, bestimmt. Damit wird es möglich, nicht nur
die Halterungen abzunehmen, sondern zu jedem beliebigen Zeitpunkt wieder justiert
bei Bedarf auf den Siebdruckrahmen aufzusetzen.
[0015] Um unterschiedlich dimensionierte Paßsysteme anwenden zu können, und gleichzeitig
den Aufwand an Paßlochklötzen zu verringern, wird vorgeschlagen, daß die Paßlochklötze
auch auf der Oberseite mit einem weiteren Paßloch anderer Dimension versehen sind,
so daß nach Drehung um 180° diese für ein anders dimensioniertes Paßsystem einsetzbar
sind.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
erläutert. Es zeigen
Figur 1 schematische perspektivische Teilansicht eines Siebdruckrahmens mit starrer
Halterung für Paßlochklötze
Figur 2 eine Aufsicht auf den Siebdruckrahmen mit zwei Halterungen nach Figur 1
Figur 3 den Vertikalschnitt BB durch die Halterung nach Figur 2 ohne Bogen
Figur 4 Aufsicht mit Teilquerschnitt CC nach Figur 3 ohne Bogen
Figur 5 eine schematische Teilansicht eines Siebdruckrahmens mit lösbarer Halterung
Figur 6 Aufsicht auf den Siebdruckrahmen nach Figur 5 mit zwei Halterungen mit Paßleiste
Figur 7 Ansicht gemäß Querschnitt DD nach Figur 6, jedoch ohne Bogen.
[0017] Figur 1 zeigt in schematischer Ansicht die an dem Siebdruckrahmen 1 starr befestigte
Paßvorrichtung nach dem Anbringen und Fixieren der Paßleiste 2 auf der Druckplatte
8 einer nicht näher dargestellten Siebdruckmaschine. Das Ausrichten in die exakte
Position der Paßleiste 2 erfolgt mittels der an der Außenseite 1b des Siebdruckrahmens
1 angebrachten Halterungen 3 mit darin höhenverstellbar in Pfeilrichtung H verschiebbarem
Paßlochklotz 4. Unter Siebdruckrahmen versteht sich ein aus Rahmenprofilen aus Metall
oder Holz zusammengesetzter meist quadratischer oder rechteckiger Rahmen, auf dessen
Unterseite das Siebdruckgewebe 9 gespannt und fixiert wird. Die Schablone wird im
Zuge der Schablonen- oder Druckformherstellung auf dem Gewebe 9 angebracht und verankert.
Wie aus Figur 1 und 2 ersichtlich, sind zwei Halterungen 3 mit U-förmig hinterschnittener
klammerartiger Gestalt mit vertikal durchgehendem Öffnungsspalt 30, beispielsweise
aus Metall, rückseitig im Bereich 31 an dem Siebdruckrahmen 1 starr befestigt, Z.B.
angeschweißt, angeklebt oder mittels Schrauben befestigt. Die Halterungen 3 weisen
eine vertikal durchgehende Führungsbohrung 33 zur Aufnahme des Paßlochklotzes 4 auf.
Die Halterung 3 bzw. Führungsbohrung 33 kann auch einen anderen Querschnitt aufweisen.
Die Paßleiste 2, eine flache lange Metalleiste, weist auf der Oberseite zwei oder
mehr aufstehende Paßstifte 21 auf, die eine dem zu verwendenden Paßlochsystem entsprechende
Form aufweisen. Der Abstand A der Paßstifte 21 der Paßleiste 2 voneinander entspricht
dem Abstand der beiden an dem Siebdruckrahmen 1 befestigten Halterungen 3. Bei starrer
Befestigung der Halterungen ist der Abstand A auch für die Paßleiste nicht variierbar.
Entsprechend der Gestalt der Paßstifte 21 ist an der Unterseite des Paßlochklotzes
4 ein entsprechendes paßgenaues Paßloch 6 - als Rundloch 6a bzw. Langloch oder Nut
6b - ausgebildet, so daß durch Einrasten des Paßlochklotzes auf den Paßstift 21 eine
exakte Positionierung der Paßleiste 2 auf dem Drucktisch in bezug auf den Siebdruckrahmen
1 erfolgt. In dieser Position kann die Paßleiste für die nachfolgenden Druckvorgänge
auf der Basisplatte oder Druckplatte fixiert werden. Nach dem Fixieren der Paßleiste
2 in der gewünschten Position können die Paßlochklötze 4 vertikal angehoben und in
der Halterung 3 fixiert werden, beispielsweise mit der Schraube 5, siehe auch Figur
4 und 3. Nachdem die Paßleiste 2 in der gewünschten Position auf der Druckplatte 8
fixiert ist, können die Druckbogen 10 in die Paßleiste, d.h. deren Paßstifte 21 eingehängt
und somit fixiert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, nach der Fixierung der
Paßleiste an dieser ausgerichtete Anlegemarken 11, siehe Figur 2, für die Bogen 10
auf der Druckplatte 8 mit Hilfe eines Mutterbogens zusätzlich zu fixieren. Es ist
auch möglich, Anlegestifte, in die die Bogen 10 eingehängt werden, auf der Druckplatte
an der Paßleiste ausgerichtet, anzubringen.
[0018] Die Druckebene ist mit den Pfeilen A, B in Figur 1 bezeichnet, sie entspricht der
Auflageebene des Druckbogens 10. Der Querschnitt des Paßlochklotzes 4 ist der Gestalt
der Aufnahmenut 33 der Halterung 3 angepaßt, er kann zweckmäßig z.B. quadratisch oder
kreisförmig sein. Einer der beiden Paßlochklötze 4 weist als Paßloch zweckmäßig ein
Rundloch 6a auf, während der zweite Paßlochklotz zum leichteren Einführen ein Langloch
6b als Paßloch aufweist. In den Detailquerschnitten nach Figur 3 und 4 ist die Art
der Ausbildung und Befestigung des Halters 3 an dem Siebdruckrahmen 1 ersichtlich.
Etwa in der Mitte der Paßlochklötze 4 ist das durchgehende Schraubloch 41 ausgebildet,
in dem die Schraube 5 geführt ist. Bei Lösen der Schraube 5 kann der Paßlochklotz
4 in Pfeilrichtung H vertikal auf und nieder bewegt werden und durch Feststellen der
Schraube 5, die den Paßlochklotz vollständig durchdringt, kann der Paßlochklotz an
die Halterung 3 in ausgewählter Höhe angeklemmt werden. Der Schraubenkopf befindet
sich im Bereich des Öffnungsspaltes 30 und ist somit leicht zugänglich.
[0019] In den Figuren 5 bis 7 ist eine Paßvorrichtung gezeigt, bei der die Halterung für
die Paßlochklötze am Siebdruckrahmen 1 lösbar befestigbar ist und damit an verschiedene
Paßsysteme und Dimensionen anpaßbar ist. Die Halterung 3 ist hierbei nach Art einer
Krampe auflegbar mit dem Schenkel 32 auf den Siebdruckrahmen 1 ausgebildet und weist
in dem über die Außenseite 1b des Siebdruckrahmens 1 vorstehenden Bereich die vertikal
durchgehende Führungsbohrung 33 zum Einsetzen des Paßlochklotzes 4 auf. Hierbei ist
der Paßlochklotz zylindrisch ausgebildet. Zur vielseitigen Verwendbarkeit ist der
Paßlochklotz nicht nur auf der Unterseite mit einem Paßloch 6a sondern auch auf der
Oberseite mit einem weiteren Paßloch 6c ausgebildet. Die Halterung 3 wird mittels
der durch das Schraubloch 72 der Halterung geführte Feststellschraube 7, die an ihrem
Ende die drehbare Scheibe 71 trägt, an dem Siebdruckrahmen 1 an dessen Innenseite
1a festgeklemmt. Je nach dem gewünschten Abstand A entsprechend dem Abstand der Paßstifte
21 der Paßleiste 2 können die Halterungen 3 auf dem Siebdruckrahmen 1 angeordnet werden.
Für den Fall, daß eine Nullstellung oder justierte Stellung immer wieder für die Halterungen
gewünscht wird, ist eine der Halterungen 3 mit einem Abstandhalter, z.B. in Gestalt
eines Anschlagwinkels 34 versehen, der gegen einen entsprechenden Anschlag des Siebdruckrahmens
1 anlegbar ist. Wie aus Figur 5 und 6 ersichtlich, ist die Halterung 3 in der Position
I mit dem Anschlagwinkel 34 ausgerüstet, der mit seinem Ende 34b, das auch abgerundet
sein kann, gegen die Innenseite 1a des Rahmens anschlägt und damit die Position festlegt.
Um ein Abkippen der Halterung 3 zu vermeiden, kann der Anschlag 34 mit einem zusätzlichen
Auflagewinkel 34a versehen sein, der auf dem Siebdruckrahmen 1 aufliegt und die Stabilität
des
[0020] Position I der Halterung 3 mit Anschlag 34 ist auf dem Siebdruckrahmen 1 festgelegt,
während die Position II der zweiten Halterung 3 ohne Anschlagwinkel entsprechend dem
Abstand A der Paßstifte 21 der Paßleiste 2 wählbar ist.
[0021] Um den vertikal, siehe Pfeil H, verstellbaren Paßlochklotz 4 in der Führungsbohrung
33 der Halterung 3 festzuklemmen, weist der Paßlochklotz 4 etwa auf halber Höhe das
Schraubloch 41, das als Sackloch ausgeführt ist, auf. In das Sackloch 41 greift die
von außen horizontal durch die Halterung 3 geführte Schraube 5 ein. Die Durchführung
der Schraube 5 durch die Halterung 3 ist als vertikal verlaufendes Langloch 35 ausgebildet,
worin die Schraube 5 mit Paßlochklotz 4 verstellbar ist.
[0022] Die Paßvorrichtung wird einerseits für die Schablonenherstellung und andererseits
für das Drucken bzw. seine Vorbereitung benutzt, wobei ein Siebdruckrahmen die Halterungen
3 trägt; beim Mehrfarbendruck, z.B. Vierfarbendruck, werden weitere Siebdruckrahmen,
insgesamt vier Siebdruckrahmen, zur Schablonenherstellung und zum anschließenden Druck
benötigt. Der bewegliche Siebdruckrahmen wird durch die erfindungsgemäße Paßvorrichtung
im Vakuumkopierrahmen für die Belichtung bei der Schablonenherstellung benutzt. Der
gleiche Siebdruckrahmen wird nach abgeschlossener Schablonenherstellung für den Druckvorgang
in die Siebdruckmaschine gesetzt und mit einer nicht näher dargestellten Rahmenhalterung
fixiert. Der Verfahrensablauf bei der Anwendung der Vorrichtung ist folgender:
1. Nach Anbringen der Halterungen 3 an dem Siebdruckrahmen 1 wird das in die Paßleiste
2 eingehängte Original im Vakuumkopierrahmen, hier nicht dargestellt, über die abgesenkten
Paßlochklötze 4 der Halterungen 3 auf dem Siebdruckrahmen 1 bzw. seinem Siebgewebe
9 orientiert und fixiert, indem die Paßlöcher 6a, 6b in die Paßstifte 21 eingelassen
und dann die Paßlochklötze 4 leicht mit der Schraube angeklemmt werden. Die Lage des
Siebdruckrahmens 1 auf der Basisplatte des Vakuumkopierrahmens ist beliebig. Nach
der Belichtung erfolgt der Lösevorgang.
2. Nach Befestigen des Siebdruckrahmens 1 in der nicht dargestellten Rahmenhalterung
der Siebdruckmaschine werden die Paßlöcher 6a, 6b der abgesenkten Paßlochklötze 4
bei Druckposition in die Paßstifte 21 der auf der Druckplatte 8 befindlichen Paßleiste
2 eingehängt und danach die Paßlochklötze 4 leicht angeklemmt. Die Lage des Siebdruckrahmens
1 in der Rahmenhalterungen oder in bezug auf die Druckplatte 8 ist beliebig. Die nunmehr
orientierte Paßleiste 2 kann jetzt auf der Druckplatte 8 befestigt werden. Danach
erfolgt der entsprechende Lösevorgang, d.h. die Paßlochklötze können vertikal angehoben
werden und in der angehobenen Position fixiert werden oder sie können ganz entfernt
werden. Für den nun nachfolgenden Auflagendruck wird die Paßvorrichtung aus Halterung
3 und Paßlochklotz 4 nicht mehr benötigt.
3. Mit Hilfe eines in die Paßstifte 21 eingehängten Mutterbogens ist es möglich, auf
der Druckplatte 8 Anlegemarken 11 oder Anlegestifte zu montieren. Außerdem ist die
Montage von Anlegestiften auch direkt von den Paßstiften ausgehend möglich. In allen
Fällen wird danach die Paßleiste 2 für den nun folgenden Druckvorgang als Auflagendruck
überflüssig und kann entfernt werden. Bei den vorgenannten Arbeiten wirken auf die
Paßleiste keine Zug- oder sonstigen Kräfte, da auch bei dem unter Punkt 2 vorangehend
beschriebenen Arbeitsschritt der Siebdruckrahmen in der Rahmenhalterung in Ruhe ist
und damit auch die orientierte Paßleiste.
[0023] Die bei der Originalherstellung mit dem dabei benutzten Paßsystem gestanzten Originale
lassen sich so für die Schablonenherstellung im Vakuumkopierrahmen durch die erfindungsgemäße
Paßvorrichtung und mittels der Paßleiste exakt auf dem Siebgewebe infolge der Beibehaltung
des einheitlichen Koordinatensystems positionieren. Die erfindungsgemäße Paßvorrichtung
kann insbesondere für halbautomatische Flach-Siebdruckmaschinen eingesetzt werden,
ist jedoch bei automatischen Anlege- und Zugsystemen ebenso verwendbar. Bei der Anwendung
der Paßvorrichtung wird nicht die Rahmenhalterung des Siebdruckrahmens verschoben,
auch nicht der Drucktisch bzw. die Basisplatte, sondern die einzelnen Siebdruckrahmen
werden gewechselt. Gemäß der Erfindung ist jeder Siebdruckrahmen mit einem einheitlichen
Koordinatensystem durch die Halterungen mit den Paßlochklötzen ausgerüstet, das über
die Paßleiste auf den Drucktisch übertragen wird. Sowohl Schablonen als auch Bogen
werden nach dem gleichen Paßsystem verarbeitet, wobei die Ausrichtung der Originale
auf dem Siebgewebe immer ganz exakt erfolgt und die X-Y-Ebene verzugsfrei d.h. winkelgenau,
bedruckt wird.
[0024] Das Paßsystem mit Paßleiste und Halterungen am Siebdruckrahmen mit Paßlochklotz ist
auch für den industriellen Präzisionsdruck, wie für den Druck von elektrischen Schaltungen
anwendbar. Die exakte Positionierung von speziellen Aufnahmestiften für die Basismaterialien
anstelle von Anlegemarken auf der Druckplatte kann ausgehend von der Paßleiste oder
direkt mittels der Paßlochklötze in einfacher Weise durchgeführt werden, so daß das
mit Bohrungen versehene Basismaterial durch die Aufnahmestifte fest auf der Druckplatte
verankert und exakt positioniert ist.
[0025] Der Abstandhalter zum justierten Aufsetzen der Halterung auf den Siebdruckrahmen
kann fest mit der Halterung verbunden sein oder bevorzugt auch als separates loses
Teil hergestellt sein. Er wird zwischen Halterung 3 und Innenseite 1a des Siebdruckrahmens
zur wiederholten Positionierung der Halterung 3 am Siebdruckrahmen kurzfristig angelegt,
um die Halterung 3 zu fixieren, z.B. anzuschrauben. Der separate Abstandhalter liegt
also einerseits auf der Halterung und zum anderen auf dem seitlichen, d.h. rechtwinklig
abgehenden Rahmenschenkel des Siebdruckrahmens auf. Am Siebdruckrahmen wird der Abstand
des Abstandhalters z.B. durch eine untere Querleiste fixiert, an der Halterung ebenfalls
durch Querleisten, gegen die die Halterung nach dem Aufsetzen auf den Siebdruckrahmen
beim Anschrauben gedrückt wird. Der Abstandhalter ist entsprechend den Querleisten
variabel.
[0026] Mit der Erfindung ist das exakte Einhalten der Vorwinkelung bei der Schablonenherstellung
möglich, Sieb-Moiré-Effekte beim Rastersiebdruck werden verhindert, Passergenauigkeiten
bis zu plus/minus 0,05 mm werden beim Druck erreicht. Rüstzeiten werden durch Entfallen
des Verstellens der Druckplatte verkürzt. Das Drucken von ein- und mehrfarbigen Vorlagen
parallel oder bündig zum Rand des Bogens ohne Nachjustieren ist möglich, wodurch das
spätere Schneiden der Bögen erleichtert wird. Die Paßvorrichtung ist so konzipiert,
daß die Halterungen für die Paßlochklötze auch bei vorhandenen Siebdruckrahmen nachträglich
angebracht werden können.
1. Vorrichtung für einen beweglichen Siebdruckrahmen zum Ausrichten von reproduktionstechnischen
Vorlagen im Vakuumkopierrahmen bei der Schablonenherstellung und von Bogen auf einer
Basisplatte in einer Flachsiebdruckmaschine für den nachfolgenden Druckvorgang, dadurch gekennzeichnet, daß eine bewegliche ein- oder zweiteilige Paßleiste (2) mit mindestens zwei nach
oben vorstehenden Paßstiften (21) vorgesehen ist, daß entlang einer äußeren Rahmenseite
(1b) des Siebdruckrahmens (1) mindestens zwei je einen höhenverstellbaren Paßlochklotz
(4) aufnehmende Halterungen (3) in einem dem Abstand der Paßstifte (21) auf der Paßleiste
(2) entsprechenden Abstand (A) angebracht sind und der Paßlochklotz (4) auf seiner
Unterseite ein Paßloch (6) zur Aufnahme der Paßstifte (21) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (3) eine vertikal verlaufende, insbesondere durchgehende Führungsbohrung
(33) zur Aufnahme des Paßlochklotzes (4) aufweist.
3. Vorrrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (3) einen U-förmig hinterschnittenen oder rohrförmig geschlitzten
Querschnitt zur Ausbildung der Führungsbohrung (33) aufweist, wobei der breite Öffnungsspalt
(30) vertikal durchgehend oder mit begrenzter Länge verläuft.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Paßlochklotz (4) mittels einer Schraube (5) an der Halterung (3) festklemmbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (3) am Siebdruckrahmen (1) lösbar befestigt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß einer der Halterungen (3) ein entlang der Innenseite (1a) des Siebdruckrahmens
(1) sich erstreckender Abstandhalter (34) zugeordnet ist, dessen an der Innenseite
des Siebdruckrahmens anliegendes Anschlagende (34b) eine vorgegebene Position der
Halterung an dem Siebdruckrahmen markiert.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Paßlochklötze (4) auf der Oberseite ein weiteres Paßloch (6c) anderer Dimension
aufweisen zum Einsetzen nach Drehung um 180° für ein anders dimensioniertes Paßsystem.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (3) nach Art einer Krampe den Siebdruckrahmen (1) oberseitig umfaßt
und mittels einer an der Innenseite (1a) des Siebdruckrahmens angreifenden Feststellschraube
(7) festgelegt ist.