[0001] Die Erfindung betrifft eine pulsumrichtergespeiste Drehfeldmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Sonderausführungen solcher Drehfeldmaschinen sind permanenterregte Synchronmaschinen.
Bei pulsumrichtergesteuerten Maschinen ist z.B. gemäß DE-PS 33 45 271 sowie "Jahrbuch
der Schiffbauenden Gesellschaft 81 (1987), zur Verbesserung des Wirkungsgrades bei
kleiner werdender Drehzahl eine Unterteilung der Stränge in Teilstränge und eine zunehmende
Reihenschaltung der einzelnen Teilstränge bis hin zur Reihenschaltung aller Teilstränge
eines jeden Stranges bekannt, wobei die Zahl der aktiven verlustbehafteten Umrichter
auf einen einzigen verringerbar ist. Bei höheren Drehzahlen (Nenndrehzahl) und höheren
Drehmomenten (Nennmoment) sind dagegen alle Teilstränge parallel geschaltet. Die maßgebliche
Wicklungsstrangzahl m und die Lochzahl q bleibt dabei aber unverändert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehfeldmaschine der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine optimale Ausnutzung bei jeweils bestmöglichem Wirkungsgrad
aufweist und mit minimierten Betriebsgeräusch sowie kleinen Pendelmomenten betrieben
werden kann.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe für eine hochsträngige Drehfeldmaschine mit ganzzahlig
teilbaren Wicklungsstrangzahlen und Ganz- oder Bruchlochwicklungen, deren Einzelphasen
durch gesonderte Umrichter oder als System mit mindestens einem Sternpunkt gespeist
werden, gelingt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0005] Bei Nenndrehzahl n
N wird eine entsprechend hohe rotatorische Spannung induziert, wobei alle m Wicklungsstränge
über ihre Umrichter parallel auf das speisende Gleichstromnetz geschaltet sind.
[0006] Mit kleiner werdenden Drehzahlen n<n
N sinkt die induzierte Spannung etwa im Verhältnis n/n
N und es werden zunehmend Wicklungsstränge von Parallelbetrieb auf Reihenbetrieb umgeschaltet.
[0007] Durch diese Umschaltung auf Reihenbetrieb von mehr und mehr Wicklungssträngen nimmt
die Wicklungstrangzahl schließlich auf m* ab und entsprechend steigt die aktive Lochzahl
auf q* gemäß der Beziehung m . q = m* . q*, so daß sich durch Verminderung der in
Betrieb bleibenden Umrichter bei der Umschaltung auf Reihenbetrieb in bekannter Weise
geringere Verluste auftreten und damit ein besserer Wirkungsgrad erreicht wird.
[0008] Zur zusätzlichen Minderung der Verluste sind zum Schalten der Umrichter verlustarme
bistabile Schaltelemente vorteilhaft, deren Ansteuerung zeitlich verschoben erfolgen
kann.
[0009] Die von der Drehzahlbeeinflussung unabhängige Beeinflussung des Drehmomentes erfolgt
durch entsprechende Regelung des Stromverlaufs in jeder Halbwelle, wobei der Maximalwert
des Stromes an die zulässige Belastbarkeit der Umrichterbauelemente angepaßt ist.
[0010] Bei Nennmoment M
N und bei geringfügig kleineren Momenten M ≈ M
N wird zur besseren Ausnutzung der Maschine samt Umrichter der Stromverlauf während
jeder Halbwelle auf eine beliebige Form mit möglichst gleichbleibender Amplitude (z.B.
auf eine Rechteck- oder Trapezform) geregelt, bei dem der niedrige gewählte Maximalstrom
entsprechend lang fließt und somit kleiner als bei sinusförmigem Stromverlauf für
das Nennmoment bemessen werden kann, so daß geringer belastbare Leistungsbauelemente
für die Umrichter verwendet werden können. Mit höherer Strangzahl m ergeben sich bei
rechteck- oder trapzförmigem Stromverlauf geringere Pendelmomente und geringere geräuschanregende
Radialkräfte.
[0011] Mit kleineren Drehmomenten M < M
N kann der Stromverlauf bei vermindertem Maximalstrom sinusförmig sein, was die Geräuschanregung
und die Pendelmomente weitgehend eliminiert.
[0012] Die Umschaltung von einem zum anderen Stromverlauf und zur Änderung des maximalen
Stromwertes in jeder Halbwelle kann durch Beeinflussung des Stromsollwertes stetig
oder stufenweise mit minimal einer einzigen Stufe vorgenommen werden.
[0013] In der Zeichnung ist eine permanenterregte Synchronmaschine mit m = 6 nicht unterteilten
Wicklungssträngen und q = 1 und gesonderter Strangspeisung über Pulsumrichter in
Brückenschaltung aus einem Gleichstromnetz vereinfacht dargestellt. Es zeigen:
FIG 1 die schematische Verbindung einer Maschinenwicklung mit ohne Sternpunkt in Einzelphasenspeisung
den Pulsumrichtern und dem Gleichstromnetz;
FIG 2 und 3 die Lage die magnetischen Achsen bei m = 6 und m* = 3.
[0014] An das Gleichstromnetz NE sind über jeweils zwei Halbbrücken W11,W12;W21,W22;W31,W32;W41,W42;W51,W52
und W61,W62 der sechs Pulsumrichter die einzelnen Wicklungsstränge I,II,III,IV,V und
VI angeschlossen.
[0015] Jeweils zwei Halbbrücken zweier Wicklungsstränge können durch bistabile Schaltelemente
S1,S2 bzw. S3 miteinander verbunden werden, so daß sich bei entsprechender Steuerung
der einzelnen Brückenteile eine Reihenschaltung jeweils zweier Wicklungsstränge I
und II, III und IV bzw. V und VI ergibt.
[0016] Bei Schließen aller drei Schaltelemente wird eine halbierte wirksame Strangzahl m*
= 3 statt der ursprünglichen Strangzahl m = 6 bei stromsperrenden Schaltelementen
S1 bis S3 erreicht.
[0017] Die Lage der magnetischen Achsen bei m = 6 gemäß FIG 2 weist einen Achsenwinkel
α =

auf.
[0018] Wenn z.B. eine Strangschaltung bei unveränderter Netzspannung und einer Drehzahl
n ≈ ½ n
N durch Stromführung aller Schaltelemente S1,S2,S3 und Sperren der Halbbrücken W12,W21,W32,W41,
W52 und W61 die Bildung neuer wirksamer Wicklungsstränge mit der Strangzahl m* = 3,
erfolgt, ergeben sich gemäß FIG 3 die vergrößerten Achsenwinkel
α* =

.
[0019] Die Ströme in den drei wirksamen neuen Strängen verschieben sich um den Winkel φ
gegen die vorherige mangetische Achse der ursprünglichen Stränge, wobei die Beziegung
gilt

[0020] Die Einstellung der Wellenform des Stromes wird durch einen Stromregler C1 gesteuert.
Durch entsprechendes Ansteuern der Halbbrücken W11 bis W62 kann die Wellenform des
Stromes rechteck-, trapez- oder sinusförmig eingestellt werden.
[0021] In FIG 4 ist ein Schaltbild eines Kupplungssteuergerätes C2 dargestellt. Dieses Steuergerät
C2 enthält einen Komparator K, dessen einem Eingang der Drehzahl-Istwert n
ist der Maschine und dessen anderem Eingang ein Drehzahl-Sollwert n
soll zugeführt ist. Durch den Drehzahl-Sollwert n
soll wird eine Solldrehzahl vorgegeben, bei der eine Umschaltung der Schaltelemente S1,S2,
S3 erfolgen soll.
[0022] Dem Komparator K sind ein erstes und zweites Zeitglied T1 und T2 nachgeschaltet.
Gegebenenfalls kann auch noch ein drittes Zeitglied T3 vorgesehen sein, wie dies gestrichelt
angedeutet ist. Außerdem ist eine ODER-Stufe 18 vorgesehen, deren einem Eingang das
Komparator-Signal Z und deren anderem Eingang das Ausgangssignal des zweiten Zeitgliedes
T2 zugeführt ist.
[0023] Das Kupplungssteuergerät C2 arbeitet wie folgt: Bei jedem Über- oder Unterschreiten
des Drehzahlsollwertes n
soll durch den Drehzahl-Istwert n
ist erfolgt ein Wechsel des Komparator-Signales Z. Wechselt das Komparator-Signal Z
beispielsweise von "low" auf "high", dann wird dadurch das erste Zeitglied T1 angesteuert,
welches nach seiner eingestellten Verzögerungszeit ein Steuersignal abgibt, durch
das das betreffende Schaltelement S1 bzw.S2 bzw.S3 in seinen leitenden Zustand geschaltet
wird. Das zweite Zeitglied T2 sperrt beim Zustand "high" des Signales Z entsprechend
seiner eingestellten Verzögerungszeit die Steuerimpulse für die an seine Ausgänge
11 und 14 angeschlossenen Halbbrücken W11 und W22 bzw. W31 und W42 bzw. W51 und W62.
Die Verzögerungszeit des zweiten Zeitgliedes T2 ist größer als die Summe der Berzögerungszeit
des ersten Zeitgliedes T1 und der Schaltzeit des betreffenden Schaltelementes S1 bzw.
S2 bzw.S3 gewählt. Damit ist sichergestellt, daß die Schaltelemente S1,S2,S3 stromlos
schalten. Nach Ablauf der am zweiten Zeitglied T2 eingestellten Verzögerungszeit wird
die Sperre der Steuerimpulse aufgehoben und die mit den Ausgängen 11 und 14 verbundenen
Halbbrücken werden wieder durchgesteuert.
[0024] Durch die ODER-Stufe 18 werden für die Zeit, in der das Signal Z des Komparators
K den Zustand "high" aufweist bzw. am Ausgang des zweiten Zeitgliedes T2 ein Sperrsignal
ansteht, die an die Ausgänge 12 und 13 der ODER-Stufe 18 angschlossenen Halbbrücken
W12 und W21 bzw.W32 und W41 bzw.W52 und W61 gesperrt. Damit erfolgt beim Zustand "high"
des Signales Z des Komparators K eine Reihenschaltung der Wicklungsstränge I und
II bzw.III und IV bzw.V und VI.
[0025] Wechselt das Signal Z in den Zustand "low", dann wird über das erste Zeitglied T1
das betreffende Schaltelement S1 bzw.S2 bzw. S3 wieder verzögert in seinen nichtleitenden
Zustand geschaltet, wobei durch das zweite Zeitglied T2 und die ODER-Stufe 18 die
Halbbrücken W11 bis W61 während des Schaltens der Schaltelemente S1,S2,S3 gesperrt
bzw. im gesperrten Zustand gehalten werden, so daß die Schaltelemente S1,S2,S3 wiederum
stromlos schalten. Danach werden sowohl durch das zweite Zeitglied T2 als auch durch
die ODER-Stufe 18 die Sperrimpulse für die an deren Ausgänge 11 und 14 bzw.12 und
13 angeschlossenen Halbbrücken W11 bis W62 aufgehoben, so daß alle Halbbrücken wieder
durchgesteuert werden. Damit sind alle Wicklungsstränge I bis VI parallel geschaltet.
[0026] Zur Vermeidung von momentenfreien Zwischenzeiten können die einzelnen Kupplungssteuergeräte
C2 auch in Abhängigkeit voneinander gesteuert werden, so daß die Schaltelemente S1,S2,S3
und die Halbbrücken W11 bis W62 auch entsprechend zeitlich nacheinander angesteuert
werden. Eine solche abhängige Steuerung der Kupplungsgeräte C2 ist über das dritte
Zeitglied T3 möglich. Das an dessen Ausgang 15 erscheinende Signal wird dem Eingang
16 des nächstfolgenden Kupplungssteuergerätes C2 zugeführt. Durch dieses Signal wird
eine Stufe 17 angesteuert, die damit das von dem Komparator K kommende Signal Z erst
beim Erscheinen eines Signals am Ausgang 15 des dritten Zeitgliedes T3 des vorhergehenden
Kupplungssteuergerätes C2 freigibt. Damit ist ein zeitliches Nacheinanderschalten
der Schaltelemente S1, S2,S3 erreicht.
1. Pulsumrichtergespeiste Drehfeldmaschine mit einer ständerseitigen, teilbaren Wicklungsstrangzahl
m = 4,6,8,9 ... (außer Primzahlen), einer beliebigen Lochzahl q und beliebigem Feldverlauf
im Luftspalt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strom in jeder Halbwelle auf einen für die zulässige Belastung des Umrichters
angepaßten Maximalwert begrenzt und der zeitliche Stromverlauf entsprechend dem jeweiligen
Drehmoment der Maschine zwischen Rechteck- und Sinusform geregelt und/oder mindestens
eine Teilanzahl der m Wicklungsstränge im Hinblick auf die jeweils geforderte Drehzahl
der Maschine in Reihe geschaltet sind, so daß das Produkt m . q = m* . q* konstant
bleibt, wobei q* die sich bei geteilter wirksamer Strangzahl m* ergebende vervielfachte
Lochzahl bedeutet.
2. Drehfeldmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Schalten der Umrichter verlustarme bistabile Schaltelemente vorgesehen sind.