(19)
(11) EP 0 334 139 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89104352.3

(22) Anmeldetag:  11.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47L 13/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.03.1988 DE 3809279

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kresse, Franz
    D-4010 Hilden (DE)
  • Osberghaus, Rainer, Dr.
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Scheller, Bernfrid
    D-5024 Pulheim (DE)
  • Schunter, Roland
    D-7073 Lorch-Waldhausen (DE)
  • Tuchermann, Herta
    D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuchtwischbezug für die Fussbodenpflege


    (57) Ein Feuchtwischbezug (1) für die Fußbodenpflege, bestehend aus einem vorzugsweise textilen Trägergebilde (2) mit oberseitig an den Längsenden aufgenähten Haltereinschubtaschen (3) und mit un­terseitig angebrachtem Material (4, 6) zur Aufnahme von Schmutz und Feuchtigkeit sowie vorderseitig umlaufend angeordneten Fran­sen, soll dahingehend verbessert werden, daß er ein geringes Ei­gengewicht und gleichzeitig hohe Saugfähigkeit und große Flüssig­keitsspeicherkapazität bei gleichzeitiger hoher Schmutzaufnahme­fähigkeit aufweist.
    Dies wird dadurch erreicht, daß als unterseitiges Material Schwamm- oder Vliestuchmaterial mit hoher Flüssigkeitsaufnahmefä­higkeit in Form von mehreren lamellenartig, in Reihen nebeneinan­der angeordneten und bodenseitig offenen Kanäle bildenden Streifen (4) angebracht ist, wobei die Streifen (4) jeweils bereichsweise an dem Trägergebilde (2) befestigt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Feuchtwischbezug für die Fußbodenpflege, bestehend aus einem vorzugsweise textilen Trägergebilde mit oberseitig an den Längsenden aufgenähten Haltereinschubtaschen und mit unterseitig angebrachtem Material zur Aufnahme von Schmutz und Feuchigkeit sowie randseitig um­laufend angeordneten Fransen.

    [0002] Ein derartiger Feuchtwischbezug ist aus dem DE-GM 8220574 be­kannt. Hierbei ist auf der Unterseite des textilen Trägergebildes fransenartiges Material in Schlingenform angebracht. Das Fransen­material kann aus Fasern tierischer oder pflanzlicher Herkunft sowie synthetischem Material und aus Gemischen dieser Materialien bestehen. Bei der Anwendung bei der Fußbodenpflege sollen die vorstehend beschriebenen Fransen nun den Schmutz sowie die Feuchtigkeit aufnehmen, die durch ein verwendetes flüssiges Reinigungsmittel auf den Boden gebracht worden ist. Derartige Feuchtwischbezüge weisen aber ein relativ hohes Eigengewicht auf und sind in ihrem Feuchtigkeitsaufnahmevermögen beschränkt.

    [0003] Für die Anwendung derartiger Feuchtwischbezüge, insbesondere bei gewerblich betriebener Gebäudereinigung, ist es zur Erzielung einer hohen Leistung, d. h. der pro Zeiteinheit zu reinigenden Fußbodenfläche, gewünscht, daß die Feuchtwischbezüge einerseits möglichst leicht sind, d. h. ein geringes Eigengewicht haben, und andererseits ein hohes Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahmever­mögen aufweisen.

    [0004] Zur Schaffung von Feuchtwischbezügen mit einem hohen Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahmevermögen ist in den DE-GM 8434710 und DE-GM 8503569 bereits vorgeschlagen worden, auf der reinigungs­aktiven Seite wellenförmig angeordnete Vliesstoffstreifen anzu­bringen, die in den bodenseitigen Wellenkuppen Längsschlitze auf­weisen, durch welche hindurch Schmutz und Flüssigkeit besonders gut in die als seitlich offene Hohlkörper ausgebildeten Zwischen­räume zwischen Trägergebilde und wellenförmiger Vliesstoffbahn eindringen kann. Mit derartigen Feuchtwischbezügen konnte aber in der Praxis nicht die von den Benutzern gewünschte Reinigungs­wirkung erzielt werden. Zum einen ist die Feuchtigkeitsaufnahme­fähigkeit des in diesen Literaturstellen beschriebenen Materials nicht ausreichend und zum anderen reicht die Schmutzaufnahmefä­higkeit und die Wischleistung dieser Bezüge nicht an diejenige von bekannten Feuchtwischbezügen mit Fransen, Schlingen oder Zotteln an der Unterseite heran. Insbesondere wird durch die querschnittlich wellenförmig geschlossene Ausbildung der Vlies­stoffbahnen derartiger Feuchtwischmops verhindert, daß deren gesamte Oberfläche für die Reinigung genutzt werden kann, da bei der Wischbewegung für die Reinigung die innerhalb der mit Schlitzen versehen Hohlräume befindliche Oberfläche nicht zur Verfügung steht.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Feucht­wischbezug im Hinblick auf ein möglichst geringes Eigengewicht und hohe Saugfähigkeit sowie große Flüssigkeitsspeicherkapazität bei gleichzeitig hoher Schmutzaufnahmefähigkeit zu verbessern.

    [0006] Bei einem Feuchtwischbezug der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als un­terseitiges Material Schwamm- oder Vliestuchmaterial mit hoher Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit in Form von mehreren, lamellenartig in Reihen nebeneinander angeordneten und bodenseitig offene Ka­näle bildenden Streifen angebracht ist, wobei die Streifen jeweils bereichsweise an dem Trägergebilde befestigt sind.

    [0007] Hierdurch wird ein Feuchtwischbezug geschaffen, der sehr leicht und im Vergleich zu üblichen Feuchtwischbezügen in seinem Ge­wicht deutlich reduziert bzw. in seiner Wischwirkung und Schmutzaufnahmefähigkeit verbessert ist. Aufgrund der Anordnung der Schwammtuchmaterialstreifen gleitet der Feuchtwischbezug sehr leicht über die zu reinigenden Fußböden und nimmt dabei die Feuchtigkeit und den Schmutz auf. Durch die streifenartige Anordnung des Materials wird die Feuchtigkeits- und Schmutzaufnahme verbessert, da üblicherweise derartige Feuchtwischbezüge in sogenannten Achter-Bewegungen über die Fußböden geführt werden und die Schwammtuchmaterialstreifen umklappen, wenn der Feuchtwischbezug bei derartigen Bewegun­gen teilweise über den Fußboden gezogen und teilweise gegen­läufig geschoben wird.

    [0008] Aufgrund des geringen Gewichtes des erfindungsgemäßen Feucht­wischbezuges ergibt sich als weiterer Vorteil, daß die Reinigungs- und Waschkosten für den Feuchtwischbezug, verglichen mit übli­chen Bezügen, geringer sind.

    [0009] Weiterhin sieht die Erfindung abwechselnd neben den Streifen unterseitig angebrachte Reihen von Fransen, Schlingen oder Zotteln vor. Hierdurch wird erreicht, daß neben Bereichen mit hoher Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit (Schwamm- oder Vliestuchma­terialstreifen) Bereiche mit besonders hoher Schmutzaufnahme­fähigkeit (Fransen, Schlingen oder Zotteln) ausgebildet sind.

    [0010] Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß das Schwamm- oder Vlies­tuchmaterial vorzugsweise aus Baumwolle und Cellulose oder aus synthetischen Fasern bzw. einem Fasergemisch besteht, welches eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m³ aufweist. Zweckmäßigerweise wird der erfindungsgemäße Feucht­wischmop mit einem derartigen Material bestückt.

    [0011] Schließlich sieht die Erfindung vor, daß das Trägergebilde aus einem Schwamm- oder Vliestuchmaterial vorzugsweise aus Baum­wolle und Cellulose oder aus synthetischen Fasern bzw. einem Fasergemisch besteht, welches eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähig­keit von bis zu 3600 g/m³ aufweist. Hierdurch wird die Wasser­aufnahmefähigkeit bzw. Flüssigkeitsspeicherkapazität des Feucht­wischbezuges weiterhin vergrößert.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt einen erfindungsge­mäßen Feuchtwischmop in teilweise geschnittener Darstellung.

    [0013] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Feuchtwischbezug weist ein tex­tiles Trägergebilde 2 auf, auf welchem längsendseitig zwei Ein­schubtaschen 3 für einen darin einzusetzenden Halter aufgenäht sind. Die Einschubtaschen 3 sind vorzugsweise jeweils als ein Kunststoffteil ausgebildet, können aber auch aus textilen Flä­chengebilden gebildet sein. Auf seiner Unterseite, d. h. auf der reinigungsaktiven Seite, weist das textile Trägergebilde 2 in Reihen nebeneinander angeordnete Streifen 4 aus Schwammtuchma­terial auf. Diese Streifen 4 sind in Längsrichtung des Träger­gebildes 2 parallel nebeneinander angeordnet und jeweils be­reichsweise entlang Linien 5 (gestrichelt angedeutet und nicht in voller Länge gezeichnet) an dem Trägergebilde 2 befestigt. Die Streifen 4 können aufgenäht, -geklebt oder -geschweißt sein. Um­laufend am äußeren Rand des textilen Trägergebildes 2 sind an dessen Unterseite ferner Fransen 6 befestigt. Diese weisen eine bei Feuchtwischbezügen übliche Länge auf und sind auf das Trä­gergebilde 2 aufgenäht, -getuftet, -geklebt oder -geschweißt. Dieser äußere, umlaufende Fransenkranz ist im Bereich des größ­ten Schmutzanfalles angeordnet. Die feinen Härchen der Fransen halten den Schmutz besonders fest und dringen in alle Fugen und Ritzen problemlos ein. Außer an dem mit Fransen besetzten umlaufenden äußeren Rand ist das textile Trägergebilde 2 auf seiner Unterseite ansonsten nur mit dem streifenförmigen Schwammtuchmaterial besetzt.

    [0014] Das Schwammtuchmaterial der Streifen 4 besteht aus einem Ge­misch aus Baumwolle und Cellulose. Die Streifen weisen eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m³ auf. Das Schwammtuchmaterial ist kochfest, so daß der gesamte Feucht­wischbezug bei Temperaturen von 60 °C waschbar ist. Die Was­seraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m ³ wurde entsprechend DIN 53 923 ermittelt. Bezogen auf das Flächengewicht bedeutet diese Wasseraufnahme, daß die relative Wasseraufnahme des Schwammaterials bis zu ca. 1400 % beträgt. Dies bedeutet, daß das Schwammtuchmaterial rund 1400 % seines Gewichts an Reini­gungsflotte aufsaugen kann. Bisher aus dem Stand der Technik bekannte Feuchtwischbezüge weisen kein so hohes Wasseraufnah­mevermögen auf. Weiterhin ist das Schwammtuchmaterial durch eine Netzzeit von kleiner 4 s und eine Sauggeschwindigkeit von größer 5 cm gekennzeichnet. Letztere wird an 15 mm breiten Prüflingen in Anlehnung an DIN 53 924 gemessen, wobei die Meßdauer 30 s beträgt und ohne Beschwerung gearbeitet wird. Im feuchten Zustand weist das Schwammtuchmaterial eine Reißkraft größer 20 N auf.

    [0015] Die Streifen 4 können auch aus Vliestuchmaterial aus syntheti­schen Fasern bzw. einem Fasergemisch bestehen, wobei als Materialien Polyvinylalkohol, Polyester oder Polyamid in Frage kommen. Ein derartiges Vliestuchmaterial weist die gleichen Eigenschaften auf, wie sie vorstehend für das Schwammtuchmate­rial beschrieben sind.Es kann auch vorgesehen sein, daß neben den Streifen 4 auch das Trägergebilde 2 aus dem vorstehend be­schriebenen Schwamm- oder Vliestuchmaterial besteht.

    [0016] Die umlaufend am äußeren Rand des textilen Trägergebildes 2 be­festigten Fransen 6 können auch als Schlingen oder Zotteln ausgebildet sein.

    [0017] In einem weiteren, nicht in der Figur 1 dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel sind an der Unterseite des Trägergebildes 2 ab­wechselnd neben den Streifen 4 Reihen von Fransen, Schlingen oder Zotteln angeordnet. Diese sind ebenso wie die Streifen 4 in Längsrichtung des Trägergebildes 2 parallel zu den Streifen 4 angeordnet und jeweils entlang der Linien 5 an dem Trägergebilde 2 befestigt. Für diese Reihen bestehen dieselben Befestigungs­möglichkeiten wie für die Fransen 6. Sämtliche beschriebenen Fransen, Schlingen oder Zotteln bestehen aus einem üblicherweise bei Feuchtwischbezügen verwendeten Material.

    [0018] Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfin­dung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grund­gedanken der Erfindung zu verlassen. So ist es zum Beispiel auch möglich, daß die Reihen von Streifen 4 und gegebenenfalls Strei­fen aus Fransen, Schlingen oder Zotteln nicht parallel zueinander in Längsrichtung des Trägergebildes 2, sondern in Querrichtung zum Trägergebilde 2 angeordnet sind. Auch ist denkbar, daß das unterseitige Material in Kreisform oder Zick- Zack-Form oder ähn­lichen Mustern angebracht ist.


    Ansprüche

    1. Feuchtwischbezug für die Fußbodenpflege, bestehend aus einem vorzugsweise textilen Trägergebilde (2) mit oberseitig an den Längsenden aufgenähten Haltereinschubtaschen (3) und mit unterseitig angebrachtem Material (4,) zur Aufnahme von Schmutz und Feuchtigkeit sowie randseitig umlaufend angeordneten Fransen (6),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als unterseitiges Material Schwamm- oder Vliestuchmate­rial mit hoher Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit in Form von mehreren, lamellenartig in Reihen nebeneinander angeordne­ten und bodenseitig offene Kanäle bildenden Streifen (4) angebracht ist, wobei die Streifen (4) jeweils bereichsweise an dem Trägergebilde (2) befestigt sind.
     
    2. Feuchtwischbezug nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    abwechselnd neben den Streifen (4) unterseitig angebrachte Reihen von Fransen, Schlingen oder Zotteln.
     
    3. Feuchtwischbezug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schwamm- oder Vliestuchmaterial vorzugsweise aus Baumwolle und Cellulose oder aus synthetischen Fasern bzw. einem Fasergemisch besteht, welches eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m³ aufweist.
     
    4. Feuchtwischbezug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Trägergebilde (2) aus Schwamm- oder Vliestuchma­terial vorzugsweise aus Baumwolle und Cellulose oder aus synthetischen Fasern bzw. einem Fasergemisch besteht, welches eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m³ aufweist.
     




    Zeichnung