[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Feuchtwischbezug für die Fußbodenpflege, bestehend
aus einem vorzugsweise textilen Trägergebilde mit oberseitig an den Längsenden aufgenähten
Haltereinschubtaschen und mit unterseitig angebrachtem Material zur Aufnahme von Schmutz
und Feuchigkeit sowie randseitig umlaufend angeordneten Fransen.
[0002] Ein derartiger Feuchtwischbezug ist aus dem DE-GM 8220574 bekannt. Hierbei ist auf
der Unterseite des textilen Trägergebildes fransenartiges Material in Schlingenform
angebracht. Das Fransenmaterial kann aus Fasern tierischer oder pflanzlicher Herkunft
sowie synthetischem Material und aus Gemischen dieser Materialien bestehen. Bei der
Anwendung bei der Fußbodenpflege sollen die vorstehend beschriebenen Fransen nun den
Schmutz sowie die Feuchtigkeit aufnehmen, die durch ein verwendetes flüssiges Reinigungsmittel
auf den Boden gebracht worden ist. Derartige Feuchtwischbezüge weisen aber ein relativ
hohes Eigengewicht auf und sind in ihrem Feuchtigkeitsaufnahmevermögen beschränkt.
[0003] Für die Anwendung derartiger Feuchtwischbezüge, insbesondere bei gewerblich betriebener
Gebäudereinigung, ist es zur Erzielung einer hohen Leistung, d. h. der pro Zeiteinheit
zu reinigenden Fußbodenfläche, gewünscht, daß die Feuchtwischbezüge einerseits möglichst
leicht sind, d. h. ein geringes Eigengewicht haben, und andererseits ein hohes Schmutz-
und Feuchtigkeitsaufnahmevermögen aufweisen.
[0004] Zur Schaffung von Feuchtwischbezügen mit einem hohen Schmutz- und Feuchtigkeitsaufnahmevermögen
ist in den DE-GM 8434710 und DE-GM 8503569 bereits vorgeschlagen worden, auf der reinigungsaktiven
Seite wellenförmig angeordnete Vliesstoffstreifen anzubringen, die in den bodenseitigen
Wellenkuppen Längsschlitze aufweisen, durch welche hindurch Schmutz und Flüssigkeit
besonders gut in die als seitlich offene Hohlkörper ausgebildeten Zwischenräume zwischen
Trägergebilde und wellenförmiger Vliesstoffbahn eindringen kann. Mit derartigen Feuchtwischbezügen
konnte aber in der Praxis nicht die von den Benutzern gewünschte Reinigungswirkung
erzielt werden. Zum einen ist die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit des in diesen Literaturstellen
beschriebenen Materials nicht ausreichend und zum anderen reicht die Schmutzaufnahmefähigkeit
und die Wischleistung dieser Bezüge nicht an diejenige von bekannten Feuchtwischbezügen
mit Fransen, Schlingen oder Zotteln an der Unterseite heran. Insbesondere wird durch
die querschnittlich wellenförmig geschlossene Ausbildung der Vliesstoffbahnen derartiger
Feuchtwischmops verhindert, daß deren gesamte Oberfläche für die Reinigung genutzt
werden kann, da bei der Wischbewegung für die Reinigung die innerhalb der mit Schlitzen
versehen Hohlräume befindliche Oberfläche nicht zur Verfügung steht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Feuchtwischbezug im Hinblick
auf ein möglichst geringes Eigengewicht und hohe Saugfähigkeit sowie große Flüssigkeitsspeicherkapazität
bei gleichzeitig hoher Schmutzaufnahmefähigkeit zu verbessern.
[0006] Bei einem Feuchtwischbezug der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß als unterseitiges Material Schwamm- oder Vliestuchmaterial
mit hoher Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit in Form von mehreren, lamellenartig in Reihen
nebeneinander angeordneten und bodenseitig offene Kanäle bildenden Streifen angebracht
ist, wobei die Streifen jeweils bereichsweise an dem Trägergebilde befestigt sind.
[0007] Hierdurch wird ein Feuchtwischbezug geschaffen, der sehr leicht und im Vergleich
zu üblichen Feuchtwischbezügen in seinem Gewicht deutlich reduziert bzw. in seiner
Wischwirkung und Schmutzaufnahmefähigkeit verbessert ist. Aufgrund der Anordnung der
Schwammtuchmaterialstreifen gleitet der Feuchtwischbezug sehr leicht über die zu reinigenden
Fußböden und nimmt dabei die Feuchtigkeit und den Schmutz auf. Durch die streifenartige
Anordnung des Materials wird die Feuchtigkeits- und Schmutzaufnahme verbessert, da
üblicherweise derartige Feuchtwischbezüge in sogenannten Achter-Bewegungen über die
Fußböden geführt werden und die Schwammtuchmaterialstreifen umklappen, wenn der Feuchtwischbezug
bei derartigen Bewegungen teilweise über den Fußboden gezogen und teilweise gegenläufig
geschoben wird.
[0008] Aufgrund des geringen Gewichtes des erfindungsgemäßen Feuchtwischbezuges ergibt
sich als weiterer Vorteil, daß die Reinigungs- und Waschkosten für den Feuchtwischbezug,
verglichen mit üblichen Bezügen, geringer sind.
[0009] Weiterhin sieht die Erfindung abwechselnd neben den Streifen unterseitig angebrachte
Reihen von Fransen, Schlingen oder Zotteln vor. Hierdurch wird erreicht, daß neben
Bereichen mit hoher Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit (Schwamm- oder Vliestuchmaterialstreifen)
Bereiche mit besonders hoher Schmutzaufnahmefähigkeit (Fransen, Schlingen oder Zotteln)
ausgebildet sind.
[0010] Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß das Schwamm- oder Vliestuchmaterial vorzugsweise
aus Baumwolle und Cellulose oder aus synthetischen Fasern bzw. einem Fasergemisch
besteht, welches eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³
und eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m³ aufweist. Zweckmäßigerweise
wird der erfindungsgemäße Feuchtwischmop mit einem derartigen Material bestückt.
[0011] Schließlich sieht die Erfindung vor, daß das Trägergebilde aus einem Schwamm- oder
Vliestuchmaterial vorzugsweise aus Baumwolle und Cellulose oder aus synthetischen
Fasern bzw. einem Fasergemisch besteht, welches eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht
von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m³ aufweist.
Hierdurch wird die Wasseraufnahmefähigkeit bzw. Flüssigkeitsspeicherkapazität des
Feuchtwischbezuges weiterhin vergrößert.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher
erläutert. Diese zeigt einen erfindungsgemäßen Feuchtwischmop in teilweise geschnittener
Darstellung.
[0013] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Feuchtwischbezug weist ein textiles Trägergebilde
2 auf, auf welchem längsendseitig zwei Einschubtaschen 3 für einen darin einzusetzenden
Halter aufgenäht sind. Die Einschubtaschen 3 sind vorzugsweise jeweils als ein Kunststoffteil
ausgebildet, können aber auch aus textilen Flächengebilden gebildet sein. Auf seiner
Unterseite, d. h. auf der reinigungsaktiven Seite, weist das textile Trägergebilde
2 in Reihen nebeneinander angeordnete Streifen 4 aus Schwammtuchmaterial auf. Diese
Streifen 4 sind in Längsrichtung des Trägergebildes 2 parallel nebeneinander angeordnet
und jeweils bereichsweise entlang Linien 5 (gestrichelt angedeutet und nicht in voller
Länge gezeichnet) an dem Trägergebilde 2 befestigt. Die Streifen 4 können aufgenäht,
-geklebt oder -geschweißt sein. Umlaufend am äußeren Rand des textilen Trägergebildes
2 sind an dessen Unterseite ferner Fransen 6 befestigt. Diese weisen eine bei Feuchtwischbezügen
übliche Länge auf und sind auf das Trägergebilde 2 aufgenäht, -getuftet, -geklebt
oder -geschweißt. Dieser äußere, umlaufende Fransenkranz ist im Bereich des größten
Schmutzanfalles angeordnet. Die feinen Härchen der Fransen halten den Schmutz besonders
fest und dringen in alle Fugen und Ritzen problemlos ein. Außer an dem mit Fransen
besetzten umlaufenden äußeren Rand ist das textile Trägergebilde 2 auf seiner Unterseite
ansonsten nur mit dem streifenförmigen Schwammtuchmaterial besetzt.
[0014] Das Schwammtuchmaterial der Streifen 4 besteht aus einem Gemisch aus Baumwolle und
Cellulose. Die Streifen weisen eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von
200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m³ auf. Das Schwammtuchmaterial
ist kochfest, so daß der gesamte Feuchtwischbezug bei Temperaturen von 60 °C waschbar
ist. Die Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 3600 g/m ³ wurde entsprechend DIN 53
923 ermittelt. Bezogen auf das Flächengewicht bedeutet diese Wasseraufnahme, daß die
relative Wasseraufnahme des Schwammaterials bis zu ca. 1400 % beträgt. Dies bedeutet,
daß das Schwammtuchmaterial rund 1400 % seines Gewichts an Reinigungsflotte aufsaugen
kann. Bisher aus dem Stand der Technik bekannte Feuchtwischbezüge weisen kein so hohes
Wasseraufnahmevermögen auf. Weiterhin ist das Schwammtuchmaterial durch eine Netzzeit
von kleiner 4 s und eine Sauggeschwindigkeit von größer 5 cm gekennzeichnet. Letztere
wird an 15 mm breiten Prüflingen in Anlehnung an DIN 53 924 gemessen, wobei die Meßdauer
30 s beträgt und ohne Beschwerung gearbeitet wird. Im feuchten Zustand weist das Schwammtuchmaterial
eine Reißkraft größer 20 N auf.
[0015] Die Streifen 4 können auch aus Vliestuchmaterial aus synthetischen Fasern bzw. einem
Fasergemisch bestehen, wobei als Materialien Polyvinylalkohol, Polyester oder Polyamid
in Frage kommen. Ein derartiges Vliestuchmaterial weist die gleichen Eigenschaften
auf, wie sie vorstehend für das Schwammtuchmaterial beschrieben sind.Es kann auch
vorgesehen sein, daß neben den Streifen 4 auch das Trägergebilde 2 aus dem vorstehend
beschriebenen Schwamm- oder Vliestuchmaterial besteht.
[0016] Die umlaufend am äußeren Rand des textilen Trägergebildes 2 befestigten Fransen
6 können auch als Schlingen oder Zotteln ausgebildet sein.
[0017] In einem weiteren, nicht in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an
der Unterseite des Trägergebildes 2 abwechselnd neben den Streifen 4 Reihen von Fransen,
Schlingen oder Zotteln angeordnet. Diese sind ebenso wie die Streifen 4 in Längsrichtung
des Trägergebildes 2 parallel zu den Streifen 4 angeordnet und jeweils entlang der
Linien 5 an dem Trägergebilde 2 befestigt. Für diese Reihen bestehen dieselben Befestigungsmöglichkeiten
wie für die Fransen 6. Sämtliche beschriebenen Fransen, Schlingen oder Zotteln bestehen
aus einem üblicherweise bei Feuchtwischbezügen verwendeten Material.
[0018] Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So ist es
zum Beispiel auch möglich, daß die Reihen von Streifen 4 und gegebenenfalls Streifen
aus Fransen, Schlingen oder Zotteln nicht parallel zueinander in Längsrichtung des
Trägergebildes 2, sondern in Querrichtung zum Trägergebilde 2 angeordnet sind. Auch
ist denkbar, daß das unterseitige Material in Kreisform oder Zick- Zack-Form oder
ähnlichen Mustern angebracht ist.
1. Feuchtwischbezug für die Fußbodenpflege, bestehend aus einem vorzugsweise textilen
Trägergebilde (2) mit oberseitig an den Längsenden aufgenähten Haltereinschubtaschen
(3) und mit unterseitig angebrachtem Material (4,) zur Aufnahme von Schmutz und Feuchtigkeit
sowie randseitig umlaufend angeordneten Fransen (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß als unterseitiges Material Schwamm- oder Vliestuchmaterial mit hoher Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit
in Form von mehreren, lamellenartig in Reihen nebeneinander angeordneten und bodenseitig
offene Kanäle bildenden Streifen (4) angebracht ist, wobei die Streifen (4) jeweils
bereichsweise an dem Trägergebilde (2) befestigt sind.
2. Feuchtwischbezug nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
abwechselnd neben den Streifen (4) unterseitig angebrachte Reihen von Fransen, Schlingen
oder Zotteln.
3. Feuchtwischbezug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwamm- oder Vliestuchmaterial vorzugsweise aus Baumwolle und Cellulose oder
aus synthetischen Fasern bzw. einem Fasergemisch besteht, welches eine Dicke von 0,5
bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit
von bis zu 3600 g/m³ aufweist.
4. Feuchtwischbezug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägergebilde (2) aus Schwamm- oder Vliestuchmaterial vorzugsweise aus Baumwolle
und Cellulose oder aus synthetischen Fasern bzw. einem Fasergemisch besteht, welches
eine Dicke von 0,5 bis 5 mm, ein Flächengewicht von 200 bis 300 g/m³ und eine Wasseraufnahmefähigkeit
von bis zu 3600 g/m³ aufweist.