[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verteileranordnung für Telekommunikationsanlagen
mit einem Schutzstecker für ein Kontaktbauteil, das mit Anschlußelementen für ankommende
und abgehende elektrische Leitungen versehen ist.
[0002] Ein derartiger Schutzstecker ist z. B. durch die DE-OS 30 14 796 bekannt geworden.
Dieser Schutzstecker ist mit Steckzungen versehen, die in eine Anschlußleiste einsteckbar
sind, wie sie z. B. in der DE-OS 27 25 551 dargestellt ist. Eine derartige Anschlußleiste
weist entsprechende Federkontakte auf, die mit den elektrischen Leitungen verbunden
sind. Der Schutzstecker ist mit Überspannungsableitern versehen, die mit den Steckzungen
verbunden sind. Der andere Pol der Überspannungsableiter ist mit einer Erdschiene
verbunden, die seitliche Kontaktzungen aufweist, die in Art und Größe den Steckzungen
ähneln. Über diese Kontaktzungen wird offenbar das Erdpotential der Erdschiene zugeführt.
[0003] Durch die DE-OS 27 20 220 ist es ferner bekannt, die Erdschiene direkt in das Kontaktbauteil
einzusetzen. Der Schutzstecker ist dabei lediglich ein Halter für die Überspannungsableiter,
die in das Kontaktbauteil eingesetzt werden. Die Erdschiene ist über eine bügelförmige
Blattfeder mit einer geerdeten Tragschiene für das Kontaktbauteil verbunden. Ein
derartiger Schutzstecker, hat jedoch den Nachteil, daß im Falle eines Ableiteraustausches
der gesamte Stecker gezogen werden muß, so daß für diese Zeit die Leitungen nicht
geschützt sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Schutzstecker das Erdpotential in möglichst
einfacher und sicherer Weise zuzuführen.
[0005] diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Dadurch ist es möglich,
das Erdpotential unmittelbar von dem Trägerteil auf den Schutzstecker zu übertragen.
Es entfällt der Umweg über das Kontaktbauteil, wodurch zusätzliche Fehlerquellen
ausgeschaltet werden. Im Kontaktbauteil brauchen daher keinerlei Bauteile zur Übertragung
des Erdpotentials angeordnet werden.
[0006] Derartige Bauteile werden je nach geographischen Standort mit oder ohne Schutzstecker
versehen. Die Ersparnis erstreckt sich daher auch auf die Kontaktbauteile, die ohne
Schutzstecker geliefert werden.
[0007] Der Erdungskontakt kann unmittelbar an entsprechenden Kontaktflächen des Trägerteils
anliegen. Es ist aber auch denkbar, das Trägerteil mit z. B. einer Kontaktfolie höherer
Kontaktgüte zu versehen und mit dem Erdungskontakt des Schutzsteckers zu kontaktieren.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 7 gekennzeichnet:
[0009] Durch die Weiterbildung nach Ansppruch 2 kann der Schutzstecker auch mit einer Trägerschiene
kontaktiert werden, die auf der anderen Seite des Kontaktbauteils angeordnet ist.
[0010] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 und 4 wird der fingerartig vorstehende Erdungskontakt
im Führungskanal geführt. Dieser dient gleichzeitig der genauen Lagezuordnung des
Schutzsteckers zum Kontaktbauteil.
[0011] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 wird die Montage noch mehr erleichtert.
[0012] Die Weiterbildung nach Anspruch 6 geht insbesondere von einer Kontaktanordnung aus,
die z. B. durch die DE-OS 36 25 476 bekannt geworden ist. Danach ist (Fig. 1) ein
flacher Schutzstecker mit Überspannungsschutzelementen zum Schutz von Teilnehmerleitungen
versehen, die frontseitig an Anschlußelemente eines Schichtverteilers angeschlossen
sind. Die Anschlußelemente sind ihrerseites über Steckkontakte mit den Schutzbausteinen
verbunden. ein gebogenes Trägerblech weist freigestanzte Federschenkel 21 auf, zwischen
die der Schutzstecker mit einer Kontaktzone 22 eingeschoben ist. Die Kontaktzone
ist elektrisch mit den z. B. als Überspannungsableiter ausgebildeten Schutzelementen
verbunden, so daß auftretende Überspannungen an das geerdete Trägerblech abgeleitet
werden können. Die Kontaktstellen der Federschenkel sind ballig ausgebildet, so daß
sich eine relativ geringe punktartige Berührungsfläche ergibt.
[0013] Ferner ist es durch die DE-PS 23 15 838 bekannt, den Schutzstecker mit einem rückseitigen
Erdungsblech zu versehen, das mit Kontaktfingern an jeweils einem Pol der Überspannungsableiter
anliegt und das an der rückseitigen Längskante mit Federfingern des Potential führenden
Federblechs kontaktiert ist, welches am Trägerteil gehalten ist. Auch hier ergibt
sich eine relativ kleine Kontaktfläche zwischen dem Schutzstecker und dem gebogenen
Federfinger des geerdeten Trägerteils.
[0014] Die Außenleitungen einer Telekommunikationsanlage können ungewollt mit unterschiedlich
starken Überspannungen in Berührung kommen. Moderne elektronische Vermittlungseinrichtungen
sind bereits gegen geringe Überspannungen empfindlich, die ebenso sicher abgeleitet
werden müssen wie sehr hohe Überspannungen. Es kommt also darauf an, daß der Kontakt
nicht nur starken Überströmen standhalten kann, sondern auch einen geringen Übergangswiderstand
für geringe Überströme aufweist.
[0015] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 können sowohl hohe als auch niedrige Überspannungen
mit geringem konstruktiven Aufwand wiederholbar sicher abgeleitet werden. Der als
Doppelkontakt ausgebildete Erdungskontakt hat sowohl eine kleinflächige als auch eine
großflächige Kontaktstelle. Die kleinflächige Kontaktstelle hat aufgrund des hohen
Flächendrucks auch bei wenig edlen Oberflächen einen geringen Übergangswiderstand.
An der großflächigen Kontaktstelle verteilen sich große Überströme auf eine größere
Fläche. Der dort größere spezifische Übergangswiderstand beeinträchtigt nicht die
Ableitung von hohen Überspannungen.
[0016] Die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 7 und 8 ermöglichen eine einfache Form des
Federkontakts. Die Innenkante des ausgestanzten Durchbruchs ist frei von Verunreinigungen
und Oxiydhäuten. Hier kommt auch aufgrund der hohen Flächenpressung ein sicherer
Erdungskontakt mit niedrigem Übergangswiderstand zustande. Der Gegenkontakt ist Teil
einer geerdeten Tragschiene für Verteilerbauteile. Diese ist zu einem L-förmigen Profil
gebogen. Der Durchbruch erstreckt sich im wesentlichen zu einer Seite der Biegekante,
aber auch geringfügig in den anderen Schenkel der Tragschiene hinein. An diesem liegt
der andere Schenkel des Federkontakts flach an. Dadurch ergibt sich eine große Anlagefläche,
über die insbesondere hohe Spannungsspitzen ohne weiteres abgeleitet werden können.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Schutzsteckers für ein Verteilerbauteil,
Fig. 2 eine Stirnansicht des Schutzsteckers nach Fig. 1 mit einem Verteilerbauteil
und einem Trägerteil für das Verteilerbauteil vor dem endgültigen Zusammensetzen,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Teile nach Figur 2 nach dem Zusammensetzen.
[0018] Nach den Figuren 1, 2 und 3 ist ein Kontaktbauteil 1 mit verdeckt angeordneten Anschlußelementen
2 für ankommende und abgehende Leitungen einer Fernsprechvermittlungsanlage versehen.
Das Kontaktbauteil 1 weist mit den Anschlußelementen 2 verbundene Kontaktfedern 3
auf, die als Gegenkontakte für als Steckzungen ausgebildete Steckkontakte eines Schutzsteckers
5 dienen. Die Steckzungen 4 sind aber nicht näher dargestellte Kontaktteile mit
jeweils einem Pol eines Überspannungsableiters 6 verbunden, der mit seinem anderen
Pol an einem Erdungsblech 7 des Schutzsteckers 4 anliegt.
[0019] Das Erdungsblech 7 ist zu beiden Stirnseiten des Schutzsteckers 5 in Steckrichtung
im wesentlichen rechtwinklig abgebogen und überragt die Steckzungen 4 erheblich. Es
bildet mit seinem freien Ende einen Erdungskontakt 8, der mit einem geerdeten Trägerteil
9 für das Kontaktbauteil 1 elektrisch verbunden ist. Das fingerartig als Erdungskontakt
8 ausgebildete Ende des Erdungsblechs 7 ist spitzwinklig abgespreizt in sich zurückgebogen
und bildet zwei Federschenkel 13, 14, die in einem rechteckigen Durchbruch 10 des
schienenartigen Trägerteils 9 federnd gegeneinander verspannt sind. (Fig. 3).
[0020] Das Trägerteil 9 ist zu einer Winkelschiene gebogen, deren einer Schenkel 16 sich
in der Steckrichtung des Erdungskontakts 8 erstreckt. Der Durchbruch 10 befindet sich
im Bereich der Abbiegung. Der gestanzte Durchbruch 10 erstreckt sich von der Biegekante
aus im wesentlichen in den anderen Schenkel 15 hinein. Der Erdungskontakt 8 ragt
erheblich durch den Durchbruch 10 hindurch und liegt mit einem Schenkel an dem sich
in der Steckrichtung erstreckenden Federschenkel 14 des Trägerteils 9 großflächig
an. Der andere Federschenkel 13 des Erdungskontakts 8 liegt an der gegenüberliegenden
Innenkante des Durchbruchs 10 kleinflächig an. Mittels dieses Doppelkontakts können
auftretende Überspannungen in großer Bandbreite auf das geerdete Trägerteil 9 übertragen
und abgeleitet werden.
[0021] Das Kontaktbauteil 1 weist einen nutartigen Führungskanal 11 für den Erdungskontakt
8 auf, so daß dieser gegen Knicken und Berühren geschützt ist. Das Gehäuse des Schutzsteckers
5 weist einen den Fuß des Erdungskontakts 8 überdeckenden Vorsprung 12 auf, der spielarm
in den Führungskanal 11 des Kontaktbauteils 1 einsetzbar ist. Der Vorsprung 12 und
der Führungskanal 11 sind spitzwinklig zur Einsteckrichtung abgeschrägt, was das Zusammensetzen
der beiden Teile erleichtert.
1. Verteileranordnung für Telekommunikationsanlagen mit einem Schutzstecker (5) für
ein Kontaktbauteil (1), daß mit Anschlußelementen (2) für ankommende und abgehende
elektrische Leitungen der Telekommunikationsanlage versehen und an zumindest einem
geerdeten Trägerteil (9) gehalten ist, wobei der Schutzstecker (5) mit Steckkontakten
(z. B. 4) für entsprechende mit den Anschlußelementen (2) verbundene Gegenkontakte
(z. B. 3) des Kontaktbauteils (1) und einem Erdungskontakt (8) versehen ist, über
den er mit Erde verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Erdungskontakt (8) als Federkontakt ausgebildet ist, der unmittelbar mit dem
Trägerteil (9) für das Kontaktbauteil (1) oder einem am Trägerteil (9) anliegenden
Kontaktmaterial kontaktierbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzstecker (5) auf der dem Trägerteil (9) abgewandten Frontseite auf das
Kontaktbauteil (1) aufsteckbar ist, daß der Erdungskontakt (8) fingerartig ausgebildet
ist und die Steckkontakte (z. B. 4) in Steckrichtung erheblich überragt.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Erdungskontakt (8) durch einen Führungskanal (11) des Kontaktbauteils (1)
hindurchführbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gehäuse des Schutzsteckers (5) einen den Fuß des Erdungskontakts (8) überdeckenden
Vorsprung (12) aufweist, der spielarm in den Führungskanal (11) des Kontaktbauteils
(1) einsetzbar ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (12) und der Führungskanal (11) spitzwinklig zu Einsteckrichtung
abgeschrägt sind.
6. Anordnung zum Ableiten von Überspannungen, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 5, wobei Überspannungsschutzelemente über zumindest einen Erdungskontakt (8)
und einen entsprechenden Gegenkontakt mit einem z. B. als Trägerteil (9) ausgebildeten
Erdleiter elektrisch verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Erdungskontakt (8) zwei gegeneinander verspannbare Federschenkel (13 und
14) aufweist, von denen einer großflächig flach und der andere punkt- oder linienförmig
am Gegenkontakt anliegt.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Federschenkel (13, 14) am freien Ende des fingerartigen Erdungskontakts
in sich schräg abgespreizt zurückgebogen sind, daß der Gegenkontakt (z. B. ) einen
lochförmigen Durchbruch (10) aufweist und im Bereich des Durchbruchs (10) abgewinkelt
ist, daß die beiden Federschenkel (13, 14) in den Durchbruch (10) eingreifen und sich
darin verspannen, daß einer der beiden Federschenkel (13) an der Innenkante des Durchbruchs
(10) und der andere flach am entsprechend abgewinkelten Abschnitt des Gegenkontakts
anliegt.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenkontakt mit dem Durchbruch (10) unmittelbar im Trägerteil (9) ausgebildet
ist, das schienenartig abgewinkelte Schenkel (15, 16) aufweist, die die abgewinkelten
Abschnitte des Gegenkontakts bilden.