(19)
(11) EP 0 334 151 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89104400.0

(22) Anmeldetag:  13.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01T 4/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 25.03.1988 DE 8804099 U
25.03.1988 DE 8804098 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Scholtholt, Hans, Ing.Grad.
    D-8044 Lohhof (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verteileranordnung für Telekommunikationsanlagen


    (57) Ein Kontaktbauteil (1) ist auf einer Seite an einem geerdeten Trägerteil (9) befestigt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Schutzstecker (5) zum Schutz der elektrischen Leitungen ge­gen Überspannungen aufsteckbar. Der Schutzstecker weist z. B. Überspannungsableiter (6) auf, die mit einem Pol an einem Er­dungsblech (7) anliegen, dessen Ende seitlich in Steckrichtung abgebogen und als in sich spitzwinklig zurückgebogene, federnde Erdungskontakte (8) ausgebildet sind, die den Schutzstecker erheblich überragen.
    Dadurch ist es möglich, das Erdungsblech (7) unmittelbar mit dem Trägerteil (9) zu kontaktieren, was bei einem Maximum an Übertragungsicherheit ein Minimum an konstruktiven Aufwand mit sich bringt. Die Erdungskontakte (8) greifen in Durchbrüche (10) ein, die im Bereich einer Abwinkelung des Trägerteils an­geordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verteileranordnung für Te­lekommunikationsanlagen mit einem Schutzstecker für ein Kontakt­bauteil, das mit Anschlußelementen für ankommende und abgehende elektrische Leitungen versehen ist.

    [0002] Ein derartiger Schutzstecker ist z. B. durch die DE-OS 30 14 796 bekannt geworden. Dieser Schutzstecker ist mit Steckzungen ver­sehen, die in eine Anschlußleiste einsteckbar sind, wie sie z. B. in der DE-OS 27 25 551 dargestellt ist. Eine derartige Anschluß­leiste weist entsprechende Federkontakte auf, die mit den elek­trischen Leitungen verbunden sind. Der Schutzstecker ist mit Überspannungsableitern versehen, die mit den Steckzungen verbun­den sind. Der andere Pol der Überspannungsableiter ist mit einer Erdschiene verbunden, die seitliche Kontaktzungen aufweist, die in Art und Größe den Steckzungen ähneln. Über diese Kontaktzun­gen wird offenbar das Erdpotential der Erdschiene zugeführt.

    [0003] Durch die DE-OS 27 20 220 ist es ferner bekannt, die Erdschie­ne direkt in das Kontaktbauteil einzusetzen. Der Schutzstecker ist dabei lediglich ein Halter für die Überspannungsableiter, die in das Kontaktbauteil eingesetzt werden. Die Erdschiene ist über eine bügelförmige Blattfeder mit einer geerdeten Trag­schiene für das Kontaktbauteil verbunden. Ein derartiger Schutz­stecker, hat jedoch den Nachteil, daß im Falle eines Ableiter­austausches der gesamte Stecker gezogen werden muß, so daß für diese Zeit die Leitungen nicht geschützt sind.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Schutzstecker das Erdpotential in möglichst einfacher und sicherer Weise zuzu­führen.

    [0005] diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 ge­löst. Dadurch ist es möglich, das Erdpotential unmittelbar von dem Trägerteil auf den Schutzstecker zu übertragen. Es entfällt der Umweg über das Kontaktbauteil, wodurch zusätzliche Fehler­quellen ausgeschaltet werden. Im Kontaktbauteil brauchen daher keinerlei Bauteile zur Übertragung des Erdpotentials angeordnet werden.

    [0006] Derartige Bauteile werden je nach geographischen Standort mit oder ohne Schutzstecker versehen. Die Ersparnis erstreckt sich daher auch auf die Kontaktbauteile, die ohne Schutzstecker ge­liefert werden.

    [0007] Der Erdungskontakt kann unmittelbar an entsprechenden Kontakt­flächen des Trägerteils anliegen. Es ist aber auch denkbar, das Trägerteil mit z. B. einer Kontaktfolie höherer Kontaktgüte zu versehen und mit dem Erdungskontakt des Schutzsteckers zu kon­taktieren.

    [0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprü­chen 2 bis 7 gekennzeichnet:

    [0009] Durch die Weiterbildung nach Ansppruch 2 kann der Schutzstecker auch mit einer Trägerschiene kontaktiert werden, die auf der anderen Seite des Kontaktbauteils angeordnet ist.

    [0010] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 und 4 wird der finger­artig vorstehende Erdungskontakt im Führungskanal geführt. Die­ser dient gleichzeitig der genauen Lagezuordnung des Schutz­steckers zum Kontaktbauteil.

    [0011] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 wird die Montage noch mehr erleichtert.

    [0012] Die Weiterbildung nach Anspruch 6 geht insbesondere von einer Kontaktanordnung aus, die z. B. durch die DE-OS 36 25 476 be­kannt geworden ist. Danach ist (Fig. 1) ein flacher Schutz­stecker mit Überspannungsschutzelementen zum Schutz von Teil­nehmerleitungen versehen, die frontseitig an Anschlußelemente eines Schichtverteilers angeschlossen sind. Die Anschlußelemen­te sind ihrerseites über Steckkontakte mit den Schutzbausteinen verbunden. ein gebogenes Trägerblech weist freigestanzte Feder­schenkel 21 auf, zwischen die der Schutzstecker mit einer Kon­taktzone 22 eingeschoben ist. Die Kontaktzone ist elektrisch mit den z. B. als Überspannungsableiter ausgebildeten Schutz­elementen verbunden, so daß auftretende Überspannungen an das geerdete Trägerblech abgeleitet werden können. Die Kontaktstel­len der Federschenkel sind ballig ausgebildet, so daß sich eine relativ geringe punktartige Berührungsfläche ergibt.

    [0013] Ferner ist es durch die DE-PS 23 15 838 bekannt, den Schutz­stecker mit einem rückseitigen Erdungsblech zu versehen, das mit Kontaktfingern an jeweils einem Pol der Überspannungsablei­ter anliegt und das an der rückseitigen Längskante mit Feder­fingern des Potential führenden Federblechs kontaktiert ist, welches am Trägerteil gehalten ist. Auch hier ergibt sich eine relativ kleine Kontaktfläche zwischen dem Schutzstecker und dem gebogenen Federfinger des geerdeten Trägerteils.

    [0014] Die Außenleitungen einer Telekommunikationsanlage können unge­wollt mit unterschiedlich starken Überspannungen in Berührung kommen. Moderne elektronische Vermittlungseinrichtungen sind bereits gegen geringe Überspannungen empfindlich, die ebenso sicher abgeleitet werden müssen wie sehr hohe Überspannungen. Es kommt also darauf an, daß der Kontakt nicht nur starken Überströmen standhalten kann, sondern auch einen geringen Über­gangswiderstand für geringe Überströme aufweist.

    [0015] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 können sowohl hohe als auch niedrige Überspannungen mit geringem konstruktiven Aufwand wiederholbar sicher abgeleitet werden. Der als Doppelkontakt ausgebildete Erdungskontakt hat sowohl eine kleinflächige als auch eine großflächige Kontaktstelle. Die kleinflächige Kontakt­stelle hat aufgrund des hohen Flächendrucks auch bei wenig edlen Oberflächen einen geringen Übergangswiderstand. An der großflächigen Kontaktstelle verteilen sich große Überströme auf eine größere Fläche. Der dort größere spezifische Übergangswi­derstand beeinträchtigt nicht die Ableitung von hohen Über­spannungen.

    [0016] Die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 7 und 8 ermöglichen eine einfache Form des Federkontakts. Die Innenkante des ausge­stanzten Durchbruchs ist frei von Verunreinigungen und Oxiyd­häuten. Hier kommt auch aufgrund der hohen Flächenpressung ein sicherer Erdungskontakt mit niedrigem Übergangswiderstand zu­stande. Der Gegenkontakt ist Teil einer geerdeten Tragschiene für Verteilerbauteile. Diese ist zu einem L-förmigen Profil ge­bogen. Der Durchbruch erstreckt sich im wesentlichen zu einer Seite der Biegekante, aber auch geringfügig in den anderen Schenkel der Tragschiene hinein. An diesem liegt der andere Schenkel des Federkontakts flach an. Dadurch ergibt sich eine große Anlagefläche, über die insbesondere hohe Spannungsspitzen ohne weiteres abgeleitet werden können.

    [0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Schutzsteckers für ein Verteilerbauteil,

    Fig. 2 eine Stirnansicht des Schutzsteckers nach Fig. 1 mit einem Verteilerbauteil und einem Trägerteil für das Ver­teilerbauteil vor dem endgültigen Zusammensetzen,

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Teile nach Figur 2 nach dem Zu­sammensetzen.



    [0018] Nach den Figuren 1, 2 und 3 ist ein Kontaktbauteil 1 mit ver­deckt angeordneten Anschlußelementen 2 für ankommende und ab­gehende Leitungen einer Fernsprechvermittlungsanlage versehen. Das Kontaktbauteil 1 weist mit den Anschlußelementen 2 verbun­dene Kontaktfedern 3 auf, die als Gegenkontakte für als Steck­zungen ausgebildete Steckkontakte eines Schutzsteckers 5 die­nen. Die Steckzungen 4 sind aber nicht näher dargestellte Kon­taktteile mit jeweils einem Pol eines Überspannungsableiters 6 verbunden, der mit seinem anderen Pol an einem Erdungsblech 7 des Schutzsteckers 4 anliegt.

    [0019] Das Erdungsblech 7 ist zu beiden Stirnseiten des Schutzsteckers 5 in Steckrichtung im wesentlichen rechtwinklig abgebogen und überragt die Steckzungen 4 erheblich. Es bildet mit seinem freien Ende einen Erdungskontakt 8, der mit einem geerdeten Trä­gerteil 9 für das Kontaktbauteil 1 elektrisch verbunden ist. Das fingerartig als Erdungskontakt 8 ausgebildete Ende des Erdungs­blechs 7 ist spitzwinklig abgespreizt in sich zurückgebogen und bildet zwei Federschenkel 13, 14, die in einem rechteckigen Durchbruch 10 des schienenartigen Trägerteils 9 federnd gegen­einander verspannt sind. (Fig. 3).

    [0020] Das Trägerteil 9 ist zu einer Winkelschiene gebogen, deren einer Schenkel 16 sich in der Steckrichtung des Erdungskontakts 8 erstreckt. Der Durchbruch 10 befindet sich im Bereich der Ab­biegung. Der gestanzte Durchbruch 10 erstreckt sich von der Biegekante aus im wesentlichen in den anderen Schenkel 15 hin­ein. Der Erdungskontakt 8 ragt erheblich durch den Durchbruch 10 hindurch und liegt mit einem Schenkel an dem sich in der Steckrichtung erstreckenden Federschenkel 14 des Trägerteils 9 großflächig an. Der andere Federschenkel 13 des Erdungskontakts 8 liegt an der gegenüberliegenden Innenkante des Durchbruchs 10 kleinflächig an. Mittels dieses Doppelkontakts können auftreten­de Überspannungen in großer Bandbreite auf das geerdete Träger­teil 9 übertragen und abgeleitet werden.

    [0021] Das Kontaktbauteil 1 weist einen nutartigen Führungskanal 11 für den Erdungskontakt 8 auf, so daß dieser gegen Knicken und Berühren geschützt ist. Das Gehäuse des Schutzsteckers 5 weist einen den Fuß des Erdungskontakts 8 überdeckenden Vorsprung 12 auf, der spielarm in den Führungskanal 11 des Kontaktbauteils 1 einsetzbar ist. Der Vorsprung 12 und der Führungskanal 11 sind spitzwinklig zur Einsteckrichtung abgeschrägt, was das Zusammen­setzen der beiden Teile erleichtert.


    Ansprüche

    1. Verteileranordnung für Telekommunikationsanlagen mit einem Schutzstecker (5) für ein Kontaktbauteil (1), daß mit Anschluß­elementen (2) für ankommende und abgehende elektrische Leitungen der Telekommunikationsanlage versehen und an zumindest einem geerdeten Trägerteil (9) gehalten ist, wobei der Schutzstecker (5) mit Steckkontakten (z. B. 4) für entsprechende mit den An­schlußelementen (2) verbundene Gegenkontakte (z. B. 3) des Kon­taktbauteils (1) und einem Erdungskontakt (8) versehen ist, über den er mit Erde verbindbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Erdungskontakt (8) als Federkontakt ausgebildet ist, der unmittelbar mit dem Trägerteil (9) für das Kontaktbauteil (1) oder einem am Trägerteil (9) anliegenden Kontaktmaterial kontaktierbar ist.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schutzstecker (5) auf der dem Trägerteil (9) abgewandten Frontseite auf das Kontaktbauteil (1) aufsteckbar ist, daß der Erdungskontakt (8) fingerartig ausgebildet ist und die Steck­kontakte (z. B. 4) in Steckrichtung erheblich überragt.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Erdungskontakt (8) durch einen Führungskanal (11) des Kontaktbauteils (1) hindurchführbar ist.
     
    4. Anordnung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Gehäuse des Schutzsteckers (5) einen den Fuß des Er­dungskontakts (8) überdeckenden Vorsprung (12) aufweist, der spielarm in den Führungskanal (11) des Kontaktbauteils (1) ein­setzbar ist.
     
    5. Anordnung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung (12) und der Führungskanal (11) spitzwinklig zu Einsteckrichtung abgeschrägt sind.
     
    6. Anordnung zum Ableiten von Überspannungen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei Überspannungsschutzelemente über zumindest einen Erdungskontakt (8) und einen entsprechenden Gegenkontakt mit einem z. B. als Trägerteil (9) ausgebildeten Erdleiter elektrisch verbunden sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Erdungskontakt (8) zwei gegeneinander verspannbare Fe­derschenkel (13 und 14) aufweist, von denen einer großflächig flach und der andere punkt- oder linienförmig am Gegenkontakt anliegt.
     
    7. Anordnung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden Federschenkel (13, 14) am freien Ende des fin­gerartigen Erdungskontakts in sich schräg abgespreizt zurückge­bogen sind, daß der Gegenkontakt (z. B. ) einen lochförmigen Durchbruch (10) aufweist und im Bereich des Durchbruchs (10) abgewinkelt ist, daß die beiden Federschenkel (13, 14) in den Durchbruch (10) eingreifen und sich darin verspannen, daß einer der beiden Federschenkel (13) an der Innenkante des Durchbruchs (10) und der andere flach am entsprechend abgewinkelten Ab­schnitt des Gegenkontakts anliegt.
     
    8. Anordnung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Gegenkontakt mit dem Durchbruch (10) unmittelbar im Trägerteil (9) ausgebildet ist, das schienenartig abgewinkelte Schenkel (15, 16) aufweist, die die abgewinkelten Abschnitte des Gegenkontakts bilden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht