[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Abgabe eines
Haarfärbemittels auf die Kopfhaare von Menschen mit einem Speicher für das Haarfärbemittel
aus einem ersten porösen Material innerhalb eines Gehäuses und in das erste poröse
Material eingesetzten, mit diesem in Kapillarverbindung stehenden Zinken aus einem
zweiten porösen Material.
[0002] Ein Kamm zur kontinuierlichen Abgabe eines flüssigen Stoffes auf die Haare und kopfhaut
von Tieren oder Menschen ist bekannt (EP 0 157 032). Dieser Kamm weist einen Hohlraum
in einem schmalen Kammrücken mit einseitigem Handgriff auf, in dem sich ein erstes
poröses Material zur Aufnahme und Speicherung des flüssigen Stoffes befindet. Eine
Vielzahl von in das erste poröse Material eingreifenden Zinken aus einem zweiten porösen
Material steht mit dem den flüssigen Stoff speichernden ersten porösem Material im
Hohlraum in Kapillarverbindung. Dadurch kann der flüssige Stoff über die freien Enden
und Seitenflächen der Zinken auf die Haare und vor allem die Haut aufgetragen werden.
Dieser Kamm ist insbesondere zur Behandlung von Tieren mit Insektiziden oder dgl.
geeignet. Um eine bevorzugte Benetzung der Haut zu erreichen, sind die Zinken so
aus gestaltet, daß die Abgabefähigkeit der Seitenflächen der Zinken weitgehend eingeschränkt
ist, so daß nur eine relativ geringe Menge von Behandlungsflüssigkeit abgegeben wird.
[0003] Bei der Behandlung von Kopfhaaren von Menschen mit haarkosmetischen Produkten, wie
Haarfärbemitteln u. dgl., kommt es aber gerade darauf an, die Kopfhaut möglichst unbenetzt
zu lasser und das Produkt möglichst gleichmäßig über die Seitenflächen der Zinken
an die Haare abzugeben, was die Abgabe einer größeren Menge von Behandlungsmittel
pro Zeiteinheit und dementsprechendem Nachschub aus dem Speicher zu den und durch
die Abgabe-Zinken bedingt. Mit dem oben beschriebenem Kamm sind diese Forderungen
aber nicht befriedigend zu erfüllen, da dieser Kamm bevorzugt Behandlungsmittel
an die Haut abgibt und außerdem auch ein kontinuierlicher Fluß einer größeren Menge
von Behandlungsmittel vom Speicher in die Zinken nicht sichergestellt ist. Dies wird
vor allem darauf zurückgeführt, daß bei dem bekannten Kamm poröse Materialien für
Speicher und Kammzinken bevorzugt mit nichtorientiertem Faserverlauf vorgesehen
sind und der Weg der Behandlungsflüssigkeit ungünstig ist, wenn auch der Kammhandgriff
als Speicher für die Behandlungsflüssigkeit genutzt wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche eine zuverlässige und
gleichmäßige Abgabe flüssiger Haarfärbemittel und dgl. in ausreichender Menge auf
die Kopfhaare von Menschen ohne Benetzung der Kopfhaut sicherstellt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Zinken im Oberflächenbereich ihrer freien Enden mit verschlossenen
Poren ausgebildet sind, und daß die Hauptporenrichtung des zweiten porösen Materials
der Zinken und des ersten porösen Materials des Speichers im wesentlichen gleichgerichtet
parallel zur Zinkenlängsrichtung ist, wobei sich das erste poröse Material des Speichers
über ein Mehrfaches der Eindringtiefe der Zinken in Eindringrichtung erstreckt.
[0006] Durch diese Ausbildung wird eine gleichmäßige und zur Färbung ausreichende Menge
an flüssigem Haarfärbemittel an die Kopfhaare ohne Benetzung der Kopfhaut abgegeben.
Dabei kann das Haarfärbemittel nur über die Seitenflächen der Zinken austreten, da
die Poren im Oberflächenbereich der freien Enden der Zinken verschlossen sind, so
daß kein Haarfärbemittel an die Kopfhaut gelangen kann. Durch die gleichgerichtete
Anordnung der Hauptporenrichtung der porösen Materialien der Zinken und des Speichers
wird ein besonders guter kontinuierlicher Fluß des Haarfärbemittels aus dem Speicher
in die Zinken erzielt, so daß jederzeit eine gleichmäßige Haarfärbemittelmenge abgegeben
wird und sich somit eine entsprechend gleichmäßige Haarfärbung ergibt. Außerdem wird
durch die Erstreckung des ersten porösen Materials des Speichers über ein Mehrfaches
der Eindringtiefe der Zinken in Eindringrichtung die Bevorratung einer ausreichend
großen Menge an Haarfärbemittel ermöglicht, wobei das Haarfärbemittel aufgrund des
kurzen und geradlinigen Transportweges vom ersten porösen Material des Speichers in
die Zinken ohne eine Verstopfungs- oder Austrocknungsgefahr kontinuierlich fließen
kann. Auch bleibt dabei nur eine geringe Restmenge von Behandlungsflüssigkeit im
Speicher ungenutzt zurück.
[0007] Besonders günstig ist es, wenn das erste poröse Material des Speichers und das zweite
poröse Material der Zinken durch Komprimierung aus nichtorientiertem, faserförmigem
Material gebildet ist, wobei die Komprimierung des zweiten porösen Materials stärker
als die des ersten Materials ist. Durch die Komprimierung des ursprünglich nicht orientierten
faserförmigen Materials bildet sich eine weitgehend parallele Struktur der Hauptfasern
aus, so daß eine Hauptporenrichtung entsteht. Dabei bilden sich aufgrund der unterschiedlichen
Komprimierung des porösen Materials des Speichers und der Zinken unterschiedlich große
Poren aus, derart, daß vom Speicher in die Zinken ein Kapillargefälle entsteht, durch
das die Fließgeschwindigkeit des Haarfärbemittels vergrößert wird.
[0008] Dabei kann vorgesehen sein, daß das zweite poröse Material der Zinken unter Erwärmen
und Verkleben komprimiert ist. Durch diese Behandlung ist eine besonders gute Komprimierung
zu erzielen, wodurch sich in den Zinken sehr kleine Poren ausbilden, durch die das
Haarfärbemittel besonders schnell fließt, so daß sich ein kontinuierlicher Abgabestrom
von den Zinken an die zu färbenden Haare einstellt.
[0009] Zur Vermeidung einer Abgabe von Haarfärbemittel an die kopfhaut sieht die Erfindung
vor, daß die Poren im Oberflächenbereich der freien Enden der Zinken durch Ultraschall,
Erwärmen oder Verkleben oder durch Aufsetzen eines Verschlußmittels, insbesondere
einer Verschlußkappe, verschlossen sind.
[0010] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Zinken im Abstand von etwa 0,5
bis 1 mm nebeneinander am Gehäuse angeordnet sind. Dieser Zinkenabstand hat sich als
besonders günstig herausgestellt, weil dadurch ein enger Kontakt zwischen den Zinken
und den Haarsträhnen entsteht und somit eine besonders gute Abgabe des Haarfärbemittels
von den Zinken an die Haarsträhnen erfolgt.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Zinken wenigstens zweireihig
versetzt zueinander am Gehäuse angeordnet sind. Durch diese mehrreihige, versetzte
Anordnung der Zinken werden die Haarsträhnen beim Kämmvor gang wellenförmig durch
die Zinken gezogen, so daß ein besonders guter Kontakt zwischen Haarsträhnen und
Zinken hergestellt wird und somit ein besonders guter Färbeerfolg erzielbar ist.
[0012] Um die durch den Kämmvorgang quer beanspruchten Zinken biegesteif im Gehäuse einzuspannen,
ist das Gehäuse mit Abstand von den in das erste poröse Material eingreifenden Zinkenwurzeln
mit Halterungen ausgerüstet, wobei der Querschnitt der Halterungen vom runden Querschnitt
der Zinken geringfügig abweicht. Durch den geringfügig unterschiedlichen Querschnitt
der Halterungen und der Zinken ist gewährleistet, daß Luft in das Gehäuse eintreten
kann, so daß durch die Abgabe des Haarfärbemittels im Gehäuse kein Unterdruck entstehen
kann.
[0013] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
etwa 25 bis 35 mm lange Zinken etwa 5 mm in den Speicher eindringen und einen Durchmesser
von 1,5 bis 2,5 mm aufweisen. Dabei weist der Speicher eine Erstreckung von etwa
30 bis 60 mm in Längsrichtung der Zinken auf.
[0014] Bevorzugt besteht das erste poröse Material des Speichers und das zweite poröse Material
der Zinken aus Polyester, Nylon oder Acrylic. Diese Materialien haben sich im Hinblick
auf Speicher- und Abgabefähigkeit als besonders gün stig erwiesen. So können die
Zinken bei einem Eigengewicht von etwa 0,07 g eine Flüssigkeitsmenge vom 0,05 g aufnehmen.
Durch diese große Aufnahmefähigkeit der Zinken ist eine Abgabegeschwindigkeit von
den Zinken auf das Haar von etwa 1,8 g wässriger Lösung pro Minute möglich.
[0015] Die Erfindung sieht auch vor, daß das erste poröse Material des Speichers von einer
extrudierten Polyesterfolie umhüllt ist. Durch diese Ausgestaltung wird die Herstellung
vereinfacht. Das poröse Material wird dabei kontinuierlich aus sehr langen Fasern
hergestellt und durch die Umhüllung verdichtet. Anschließend können aus den langen
Fasern, angepaßt an die gewünschte Speicherlänge, entsprechende Speicher abgetrennt
werden.
[0016] Es ist besonders zweckmäßig, wenn das Gehäuse mit einem die Zinken abdeckenden, abnehmbaren,
luftdichten Verschluß ausgerüstet ist. Dadurch wird vermieden, daß wenn die Vorrichtung
nicht zum Haarfärben eingesetzt wird, die Zinken austrocknen und die Poren verstopfen,
wodurch die Vorrichtung unbrauchbar würde.
[0017] Dabei ist es besonders günstig, daß in dem Verschluß ein den Innenraum desselben
reduzierender Einsatz aus einem flexiblen Material mit einer konischen Dichtfläche
für jeden Zinken angeordnet ist, die jeweils mit einer entsprechend konischen Dichtfläche
an der Halterung zusammen wirkt. Diese Ausgestaltung bewirkt eine besonders gute
Abdichtung der Zinken, so daß keine Verdunstung des Haarfärbemittels eintreten kann
und somit Verluste an Haarfärbemittel sehr gering gehalten werden.
[0018] Eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung ergibt sich, wenn ein die Halterungen
für alle Zinken bildendendes Gehäuseteil zwischen dem Gehäuse und dem Verschluß angeordnet
ist.
[0019] Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß an der Außenfläche des Gehäuses Verbindungsmittel
zum Anschluß an weitere Gehäuse angeordnet sind. Somit können mehrere Gehäuse miteinander
kombiniert werden, in denen beispielswiese Haarfärbemittel unterschiedlicher Farbe
gespeichert sind, so daß durch einen Haarfärbevorgang unterschiedliche Haarfärbungen
zu erzielen sind.
[0020] Es ist zweckmäßig, wenn der Speicher aus dem ersten porösen Material auswechselbar
im Gehäuse angeordnet ist. Dadurch kann eine Vorrichtung auch nach der Entleering
des Speichers durch Einsetzen eines neuen Speichers weiterbenutzt werden.
[0021] Es kann auch vorgesehen sein, daß die Zinken in einen oder zwei Speicher aus dem
ersten porösen Material von entgegengesetzten Seiten eingesetzt sind. Sind dabei
die Zinken nur in einem Speicher eingesetzt, so können auch Speicher mit einer größeren
Längserstreckung verwandt werden, die dadurch eine größere Speicherkapazität aufweisen,
weil dann die Transportwege vom Speicher an die Zinken verkürzt werden.
[0022] Schließlich kann auch vorgesehen sein, daß mehrere Speicher mit in diesen eingesetzten
Zinken in einem Gehäuse nebeneinander angeordnet sind. Diese Ausbildung ist besonders
für ein Gehäuse mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Zinken geeignet,
wobei bei einem Kämmvorgang eine besonders große Haarfläche gefärbt wird. Dabei können
dann die üblichen Speicher, nebeneinander angeordnet, verwandt werden.
[0023] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 in stark vergrößerter schematischer Darstellung die Faserstruktur eines nichtorientierten
porösen Materials,
Fig. 2 ebenfalls in stark vergrößerter schematischer Darstellung im Eindringbereich
eines Zinkens in einen Speicher im Längsschnitt zwei aus dem Ausgangsmaterial nach
Fig. 1 hergestellte, unterschiedlich stark komprimierte Materialien,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel der Erfinding in Querschnitt,
Fig. 5 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 in einem Längsschnitt,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel in einem Längsschnitt.
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel mit einreihiger Zinkenanordnung in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel mit dreireihiger Zinkenanordnung in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel mit zwei nebeneinander angeordneten Gehäusen und in
Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
[0024] In Fig. 1 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus einem porösen Material 1, wie Polyester,
Nylon oder Acrylic, dargestellt. Fasern 2 des porösen Materials 1 weisen keine bevorzugte
Orientierung auf, sondern sind in alle Richtungen verzweigt. Zwischen den in Abstand
voneinander angeordneten Fasern 2 sind Poren 3 ausgebildet, die ebenfalls keine einheitliche
Orientierung aufweisen.
[0025] In den Fig. 2 und 3 ist das Ausgangsmaterial 1 nach unterschiedlichen Behandlungsstufen
dargestellt. Ein erstes poröses Material 4 (Speicher 15) und ein zweites poröses
Material 5 (Zinken 16) sind durch unterschiedlich starke Komprimierung aus dem Ausgangsmaterial
1 entstanden. Das erste poröse Material 4 weist weitgehend parallele Fasern 6 auf,
zwischen denen entsprechend parallele Poren 7 ausgebildet sind, welche eine gemeinsame
Hauptporenrichtung aufweisen, welche durch einen Pfeil 8 in der Zeichnung angedeutet
ist. Durch die Komprimierung des ersten porösen Materials 4 sind die Poren 7 gegenüber
den Poren 3 des Ausgangsmaterials 1 zwar im Durchmesser verringert, sie sind aber
dennoch groß genug, um eine ausreichend große Menge an Haarfärbemittel speichern zu
können.
[0026] Das zweite poröse Material 5 ist gegenüber dem ersten porösen Material 4 wesentlich
stärker unter Erwärmen und Verkleben von Fasern 9 komprimiert. Zwischen den Fasern
9 sind sehr enge Poren 10 ausgebildet, die wie die Fasern 9 in der Hauptporenrichtung
8 ausgerichtet sind. Im Übergangsbereich 11 zwischen dem ersten porösen Material
4 und dem zweiten porösen Material 5 ensteht durch die unterschiedlichen Durchmesser
der Poren 7 des ersten porösen Ma terials 4 und der Poren 10 des zweiten porösen
Materials 5 ein Kapillargefälle, wodurch das im ersten porösen Material 4 gespeicherte
Haarfärbemittel beschleunigt in das zweite poröse Material 5 eintritt. Das Haarfärbemittel
fließt dann durch die Poren 10 in einen Porenrandbereich 12. Gerät nun das zweite
poröse Material 5 in Konktat mit in der Zeichnung nicht dargestellten Haarsträhnen,
so wird das Haarfärbemittel über den Porenrandbereich 12 an das Haar abgegeben.
[0027] In den Fig. 4 und 5 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Eine Vorrichtung 13 weist ein Gehäuse 14 auf, in dem ein Speicher 15 aus dem ersten
porösen Material 4 angeordnet ist. In dem Speicher 15 sind Zinken 16 aus dem zweiten
porösen Material 5 im Bereich der Zinkenwurzeln 17 in den Speicher 15 nebeneinander
in einem Abstand von etwa 0,5 bis 1,0 mm eingesetzt. Dabei dringen die Zinkenwurzeln
17 etwa 5 mm in den Speicher 15 ein, der eine Längserstreckung von etwa 40 mm aufweist.
[0028] Im Bereich der freien Enden 18 der Zinken 16 sind die in Fig. 2 dargestellten Poren
10 des zweiten porösen Materials 5 der Zinken 16 durch Ultraschall, Erwärmen oder
Verkleben verschlossen, so daß kein Haarfärbemittel aus den freien Enden 18 der Zinken
16 austreten kann. Oberhalb des Speichers 15 ist am Gehäuse 14 ein Gehäuseteil 19
angeordnet, das Halterungen 20 für die Zinken 16 aufweist. Die Querschnitte dieser
Halterungen 20 weichen geringfügig vom kreisförmigen Querschnitt der Zinken 16 ab,
so daß beim Gebrauch der Vorrichtung 13 jederzeit Luft in das Gehäuse 14 eintreten
kann und somit durch das Austreten des Haarfärbemittels ein Unterdruck im Gehäuse
14 entstehen kann. Die Zinken sind durch das Eindringen ihrer Zinkenwurzeln 17 in
den Speicher 15 und die Führung in den Halterungen 20 biegesteif im Gehäuse 14 angeordnet,
so daß sie bei einer Querbeanspruchung durch den Kämmvorgang nicht abknicken oder
aus dem Gehäuse 14 herausrutschen können.
[0029] Wenn die Vorrichtung 13 nicht zum Haarfärben benutzt wird, ist oberhalb des Gehäuses
14 ein die Zinken 16 abdeckender Verschluß 21 angeordnet. Im Innenraum dieses Verschlusses
21 ist ein Einsatz 22 aus einem flexiblen Material ausgebildet, der entsprechend
der Anzahl der Zinken 16 rohrförmige Öffnungen 23 aufweist, welche die Zinken 16
überdecken. Im Öffnungsbereich der rohrförmigen Öffnungen 23 sind jeweils konische
Dichtflächen 24 angeordnet, die mit entsprechenden konischen Dichtflächen 25 an den
Halterungen 20 korrespondieren. Durch das Aufsetzen des Verschlusses 21 auf das
Gehäuseteil 19 und somit das Gehäuse 14 sind die Zinken 16 über die Dichtflächen 24
und 25 luftdicht von der Umgebung abgeschlossen, so daß kein Haarfär bemittel aus
den Zinken 16 austreten kann bzw. die Poren 10 der Zinken 16 nicht durch Austrocknen
verstopfen können.
[0030] Wie besonders gut aus Fig. 5 hervorgeht, erfolgt der Haarfärbevorgang mit der Vorrichtung
13 folgendermaßen: Nach Abnehmen des Verschlusses 21 werden die Zinken 16 in Kämmbewegung
durch das Kopfhaar gezogen, so daß einzelne Haarsträhnen in den Bereich zwischen
den Zinken 16 gelangen. Durch den geringen Abstand der Zinken 16 voneinander geraten
die Haarsträhnen dabei in Kontakt mit den Seitenflächen der Zinken 16, so daß über
den Porenrandbereich 12 des zweiten porösen Materials 5 der Zinken 16 Haarfärbemittel
an die einzelnen Haarsträhnen abgegeben wird. Diese abgegebene Menge wird durch die
in den Fig. 2 und 3 dargestellte Ausgestaltung des ersten porösen Materials 4 des
Speichers 15 und des zweiten porösen Materials 5 der Zinken 16 jederzeit kontinuierlich
vom Speicher 15 an die Zinken 16 nachgeliefert. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine Abgabegeschwindigkeit von etwa 1,8 g wässrigem Haarfärbemittel pro Minute
zu erreichen.
[0031] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei gleiche Bezugszeichen wie in
Fig. 4 und 5 mit dem zusätzlichen Index "a" verwandt worden sind. Die Vorrichtung
13a weist ein Gehäuse 14a auf, welches etwa dreimal so breit wie das Gehäuse 14 nach
Fig. 5 ist. Im Gehäuse 14a sind nebeneinan der drei Speicher 15a angeordnet, deren
erstes poröses Material 4 jeweils von einer Polyesterfolie 26 umhüllt ist. Die Zinken
16a sind entsprechend nebeneinander in die Speicher 15a eingesetzt. Mit dieser Vorrichtung
13a kann gegenüber der Vorrichtung 13 aus Fig. 5 mit einem Kämmvorgang eine wesentlich
größere Haarfläche gefärbt werden.
[0032] In den Fig. 7 und 8 sind in perspektivischer Darstellung zwei Ausführungsvarianten
der Erfindung dargestellt, wobei gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 4 und 5 mit dem
zusätzlichen Index "b" bzw. "c" verwandt worden sind. Nach Fig. 7 sind die Zinken
16b der Vorrichtung 13 im gleichen Abstand einreihig nebeneinander angeordnet. Dagegen
weist die Vorrichtung 13c in Fig. 8 eine dreireihige Anordnung der Zinken 16c auf,
wobei die Zinken 16c jeweils versetzt zueinander angeordnet sind. Mit dieser mehrreihigen
versetzten Anordnung der Zinken 16c ist eine besonders günstige Haarfärbung zu erzielen,
weil die Haarsträhnen in gewellter Form durch die Zinken 16c gezogen werden und somit
ein besonders enger Kontakt zwischen Haarsträhnen und zinken entsteht.
[0033] In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei die gleichen Bezugszeichen
wie in den Fig. 4 und 5 mit dem zusätzlichen Index "d" verwandt sind. In ein Gehäuse
27 sind zwei Vorrichtungen 13d eingeschoben, wobei zur Verdeutlichung die eine Vorrichtung
in halbeingeschobe nen Zustand dargestellt ist. Mit dieser Ausgestaltung lassen
sich mehrere Färbevorrichtungen 13d miteinander kombinieren, die beispielsweise Speicher
mit Haarfärbemittel unterschiedlicher Farbe aufweisen. Somit können unterschiedlich
gefärbte Haarsträhnen erzeugt werden.
[0034] In Fig. 10 ist eine weitere Variante der Erfindung dargestellt, wobei die Bezugszeichen
hier mit dem Index "e" versehen sind. Die Zinken 16e sind dabei von entgegengesetzten
Seiten in den Speicher 15e aus dem ersten porösen Material eingesetzt. Der Speicher
15e kann dabei in Längserstreckung länger ausgebildet sein, weil die Transportwege
vom Speicher 15e an die Zinken 16e durch die beidseitige Ausbildung kürzer sind.
[0035] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedanken
zu verlassen. So ist neben der Verwendung von Haarfärbemitteln selbstverständlich
auch eine Verwendung von Avivagemitteln od. dgl. möglich u. dgl. mehr.
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Abgabe eines Haarfärbemittels auf die Kopfhaare
von Menschen mit einem Speicher für das Haarfärbemittel aus einem ersten porösen Material
innerhalb eines Gehäuses und in das erste poröse Material eingesetzten, mit diesem
in Kapillarverbindung stehenden Zinken aus einem zweiten porösen Material, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zinken (16) im Oberflächenbereich ihrer freien Enden (18)
mit verschlossenen Poren (10) ausgebildet sind und daß die Hauptporenrichtung (8)
des zweiten porösen Materials (5) der Zinken (16) und des ersten porösen Materials
(4) des Speichers (15) im wesentlichen gleichgerichtet parallel zur Zinkenlängsrichtung
ist, wobei sich das erste poröse Material (4) des Speichers (15) über ein Mehrfaches
der Eindringtiefe der Zinken (16) in Eindringrichtung erstreckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste poröse Material (4) des Speichers (15) und das zweite poröse Material
(5) der Zinken (16) durch Komprimierung aus nichtorientiertem, faserförmigem Material
(1) gebildet ist, wobei die Komprimierung des zweiten porösen Materials (5) stärker
als die des ersten Materials (4) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite poröse Material (5) der Zinken (16) unter Erwärmen und Verkleben komprimiert
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Poren (10) im Oberflächenbereich der freien Enden (18) der Zinken (16) durch
Ultraschall, Erwärmen oder Verkleben oder durch Aufsetzen eines Verschlußmittels,
insbesondere einer Verschlußkappe, verschlossen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinken (16) im Abstand von etwa 0,5 bis 1 mm neben einander am Gehäuse (14)
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinken (16c) wenigstens zweireihig versetzt zueinander am Gehäuse (13c) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (13) mit Abstand von den in das erste poröse Material (4) eingreifenden
Zinkenwurzeln (17) mit Halterungen (20) ausgerüstet ist, wobei der Querschnitt der
Halterungen (20) vom runden Querschnitt der Zinken (16) geringfügig abweicht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß etwa 25 bis 35 mm lange Zinken (16) etwa 5 mm in den Speicher (15) eindringen
und einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 mm aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Speicher (15) eine Erstreckung von etwa 30 - 60 mm in Längsrichtung der Zinken
(16) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste poröse Material (4) des Speichers (15) und das zweite poröse Material
(5) der Zinken (16) aus Polyester, Nylon oder Acrylic besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste poröse Material (4) des Speichers (15) von einer extrudierten Polyesterfolie
(26) umhüllt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (13) mit einem die Zinken (16) abdeckenden, abnehmbaren, luftdichten
Verschluß (21) ausgerüstet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Verschluß (21) ein den Innenraum desselben reduzierender Einsatz (22)
aus einem flexiblen Material mit einer konischen Dichtfläche (24) für jeden Zinken
(16) angeordnet ist, die mit einer entsprechenden konischen Dichtfläche (25) an
der Halterung (20) zusammenwirkt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Halterungen (20) für alle Zinken (16) bildendes Gehäuseteil (19) zwischen
dem Gehäuse (13) und dem Verschluß (21) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Außenfläche des Gehäuses (13d) Verbindungsmittel (27) zum Anschluß an
weitere Gehäuse angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Speicher (15) aus dem ersten porösen Material (4) auswechselbar im Gehäuse
(13) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß Zinken (16e) in einen oder zwei Speicher (15e) aus dem ersten porösen Material
(4) von entgegengesetzten Seiten eingesetzt sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Speicher (15a) mit in diesen eingesetzten Zinken (16a) in einem Gehäuse
(13a) nebeneinander angeordnet sind.