[0001] Die Erfindung betrifft ein insbesondere für Kraftfahrzeuge bestimmtes Türschloß
mit einem vorzugsweise in der Fahrzeugkarosserie angeordneten Schließbolzen oder Schließbügel
und einem türseitigen Schloßgehäuse mit einer verschwenkbaren Falle, die mit Hilfe
einer Raste verrastbar und mit Hilfe von Griffen, Hebeln und Gestänge in eine Freigabestellung
verschwenkbar ist.
[0002] Türschlösser der genannten Art sind in großer Zahl bekannt. Nahezu jeder Wagentyp
der verschiedenen Kraftfahrzeughersteller weist ein zumindest in Details konstruktiv
abgewandeltes Türschloß auf. Dabei gilt ferner allgemein, daß die in den Wagen eingebauten
Türschlösser bezüglich der tatsächlich oder gegebenenfalls aufzunehmenden Kräfte
weit überdimensioniert sind, weil sie hinsichtlich dieser Kräfte unzweckmäßig konzipiert
und die Türschlösser in der Fertigung schwer zu montieren sind.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Türschloß der genannten Art so
zu gestalten, daß es bei geringer Baugröße optimal an die für die Festigkeit geforderten
Kräfte angepaßt ist und sich ferner bei der Herstellung besonders leicht montieren
läßt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Lagerachse für die Falle
und die Schwenkachse für die Raste in Seitenplatten gelagert sind und daß mindestens
ein zugleich als Fanglager dienendes Zwischenstück mit Ausnehmungen zwischen den
Seitenplatten angeordnet ist und zusammen mit diesen das Schloßgehäuse bildet.
[0005] Die Aufnahme der Schloßkräfte erfolgt ausschließlich über die Seitenplatten, die
aus diesem Grund auch aus Stahlblech gefertigt werden. Sie dienen zur Lagerung von
Achsen und weisen die Anschraubpunkte zum Befestigen des Türschlosses an der Karosserie
auf. Das zwischen den Seitenplatten befindliche Zwischenstück nimmt keine Schloßkräfte
vergleichbarer Größe auf und kann daher vorzugsweise aus Kunststoff bestehen. Die
klare Trennung von kräftemäßig stark belasteten Teilen und nahezu unbelasteten Teilen
erfolgt schließlich durch die Anordnung von Befestigungslöchern in den Seitenplatten
in Ebenen, die möglichst parallel zur Wirkrichtung der Zugkraft der Falle liegen und
zugleich die Lagerachse bzw. die Schwenkachse der Falle und der Raste enthalten.
[0006] Dies führt im Ergebnis zu einem kompakten Türschloß geringer Größe, das keinerlei
überdimensionierte Teile enthält und sich schließlich auch in Baugruppen durch die
beiden seitlich von dem Zwischenstück angeordneten Seitenplatten leicht montieren
läßt.
[0007] Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus Unteransprüchen
und der Zeichnung im Zusammenhang mit der Beschreibung hervor.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Ausführungsbeispielen, die in der
Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1: eine Ansicht des Türschlosses von vorne bei geschlossener Fahrzeugtür in der
Funktionsstellung "Türschloß verriegelt";
Fig. 2: einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1 in der Funktionsstellung "Türschloß
entriegelt";
Fig. 3: eine Ansicht des Türschlosses von hinten in der Funktionsstellung "Türschloß
entriegelt";
Fig. 4: eine Ansicht wie in Fig. 3 in der Funktionsstellung "Türschloß verriegelt";
Fig. 5: eine Einzelheit einer abgewandelten Ausführungsform zum Teil im Schnitt und
Fig. 6: die Einzelheit gemäß Fig. 5 in einer um 90° gedrehten Ansicht sowie teilweise
aufgebrochen.
[0009] Ein insbesondere für Kraftfahrzeuge bestimmtes und einen vorzugsweise an der Fahrzeugkarosserie
angeordneten Schließbügel oder Schließbolzen 1 haltendes Türschloß 2 weist hierzu
eine verschwenkbare Falle 3 auf, die von einer Drehfeder 4 beaufschlagt und mit Hilfe
einer ebenfalls verschwenkbaren, federbelasteten Raste 5 verrastbar ist. Die Falle
3 ist auf einer Lagerachse 6 und die Raste 5 ist auf einer Schwenkachse 7 bzw. zusammen
mit dieser schwenkbar in Seitenplatten 8, 9 gelagert, die in einem gewissen Abstand
voneinander gemäß Fig. 2 angeordnet sind und zwischen denen mindestens ein zugleich
als Fanglager dienendes Zwischenstück 10 angeordnet ist. Das Zwischenstück 10 weist
eine Fangspur 11 und verschiedene Ausnehmungen, d.h. mindestens eine Ausnehmung 12
für die Falle 3 und eine Ausnehmung 13 für Hebel- und Gestängeteile auf.
[0010] Die beiden Seitenplatten 8,9 stehen parallel zueinander und decken die Ausnehmungen
12, 13 des Zwischenstückes 10 ab, das ferner mindestens eine Zwischenwand 14 aufweist,
die ebenfalls im wesentlichen parallel zu den Seitenplatten 8, 9 liegt. Das Zwischenstück
10 und die Seitenplatten 8, 9 bilden zusammen ein Schloßgehäuse 15. Die Seitenplatten
8, 9 bestehen aus Stahlblech, da in ihnen die Lagerachse 6 und die Schwenkachse 7
gelagert sind. Das Zwischenstück 10 besteht vorzugsweise aus Kunststoff.
[0011] Zur Begrenzung der Ausnehmungen 12, 13 sind am Umfang bzw. randseitig verschiedene
Wände 16, 17 bzw. Vorsprünge 18, 19 und 20 auf der einen Seite des Zwischenstückes
10 (Fig. 1) und entsprechende Wände 21, 29 und Vorsprünge 22 auf der anderen Seite
des Zwischenstückes 10 (Fig. 3) vorgesehen. Sie bilden zusammen mit der Zwischenwand
14 die Ausnehmungen 12, 13. Die Wände 16, 17 und 21 bzw. Vorsprünge 18, 19, 20 und
22 weisen mehrere Öffnungen, d.h. eine Eintrittsöffnung 23 für den Schließbolzen
1 in der Fangspur 11, einen Freiraum 24 für die ausschwenkende Raste 5 bzw. als Wasserablauf
für das Türschloß 2, eine Durchtrittsöffnung 25 für einen Zwischenhebel 26 (Fig. 3),
der die Verbindung zum Türaußengriff herstellt, und eine Eintrittsöffnung 27 (Fig.
2) für die zum Innenverriegelungsknopf führende Zugstange 28 auf. Ferner befinden
sich in der bodenseitigen Wand 29 (Fig. 3) eine Durchtrittsöffnung 30 für einen Bowdenzug
31 und bei dem anderen Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 5 und 6 stattdessen
in der Seitenplatte 9 eine Durchtrittsöffnung 32 oder Ausnehmung 32 für einen Arm
33 eines Winkelhebels 34. Das gesamte Schloßgehäuse 15 ist daher vollständig gekapselt,
wenn sich die Seitenplatten 8, 9 auf dem Zwischenstück 10 befinden und dabei die Ausnehmungen
12, 13 abdecken.
[0012] Die Funktion des Türschlosses 2 ist wie folgt. Wenn die Fahrzeugtür ordnungsgemäß
zugezogen ist (Fig. 1), umgreift die gabelförmige Falle 3 den Schließbolzen 1 im Türschloß
2, wobei die Raste 5 an der Hauptrastnase 35 der Falle 3 anliegt. Ein Verschwenken
der Raste 5 aus der Sperrstellung gemäß Fig. 1 in eine Freigabestellung (Verschwenken
entgegen dem Uhrzeigersinn) kann über den zum Türaußengriff führenden Zwischenhebel
26 oder mit Hilfe des Bowdenzuges 31 gemäß Fig. 3 erfolgen. Dazu ist drehfest mit
der Schwenkachse 7 der Raste 5 ein verhältnismäßig kurzer Arm 36 verbunden. Verschwenkt
dieser Arm 36 aus der Stellung in den Figuren 3 und 4 im Uhrzeigersinn, so nimmt er
die Schwenkachse 7 der Raste 5 mit und bewirkt dadurch eine Freigabe der Falle 3.
[0013] Ein Verschwenken des Armes 36 auf der Schwenkachse 7 ist nur dann möglich, wenn der
Arm 36 mit einem weiteren, ebenfalls auf der Schwenkachse 7 angeordneten, dort jedoch
frei drehbar gelagerten Arm 37 gekuppelt ist. Der Arm 37 ist (Figuren 3 und 4) mit
dem Zwischenhebel 26 gelenkig verbunden und ferner befindet sich am Arm 37 nach Art
eines Winkelhebels noch ein zweiter Arm 38, an dem der Bowdenzug 31 angreift.
[0014] Zum Kuppeln des Armes 36 mit dem frei schwenkbaren Arm 37 dient ein Kupplungsstück
39 in Gestalt eines Hebels 40 (stangenförmiger Hebel bzw. Gestänge) mit zwei Backen
oder Führungselementen 41 an seinem einen Ende. Die beiden Backen 41 bzw. Führungselemente
liegen immer seitlich an dem Arm 37 an und sind längs diesem verschiebbar. In der
Position gemäß Fig. 3 umgreifen die Backen 41 bzw. Führungselemente 41 zusammen mit
dem Hebel 40 nicht nur den Arm 37, sondern zusätzlich auch den Arm 36 und kuppeln
dadurch beide Arme 36, 37 formschlüssig. Jede Schwenkbewegung des Armes 37 wird dadurch
auch auf den Arm 36 übertragen und führt zu einer entsprechenden Schwenkbewegung
der Schwenkachse 7 der Raste 5.
[0015] Zum Kuppeln und Entkuppeln der beiden Arme 36, 37 wird das Kupplungsstück 39 bzw.
der Hebel 40 im wesentlichen in Längsrichtung bewegt. Hierzu ist er mit seinem den
Backen 41 abgewandten Ende an einer Nuß bzw. Schaltwalze 42 mit Hilfe eines Kugelkopfes
43 angelenkt. Stirnseitig greift an der Nuß bzw. Schaltwalze 42 ferner mittelbar oder
unmittelbar ein in den Figuren nicht dargestellter Schließzylinder (des ebenfalls
nicht dargestellten Türgriffes) an, und schließlich ist an der Nuß bzw. Schaltwalze
42 ebenfalls über einen Kugelkopf 43 die Zugstange 28 des Innenverriegelungsknopfes
angelenkt, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Wenn daher die Zugstange 28 angehoben bzw.
abgesenkt wird oder die Schaltwalze 42 mit Hilfe eines Schlüssels über den nicht
dargestellten Schließzylinder um ihre Längsachse verschwenkt wird, so werden gleichzeitig
der Hebel 40 bzw. das Kupplungsstück 39 verschoben und kuppeln entweder den Arm 36
mit dem Arm 37 oder entkuppeln die beiden Arme 36, 37.
[0016] Bei dem in den Figuren 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Arm 37
ferner einen Ansatz 44 auf und besitzt dadurch die Gestalt eines T-förmigen Hebels.
An dem Ansatz 44 greift der eine Arm 33 des Winkelhebels 34 gemäß Fig. 5 an, wenn
er selbst vom Innentürgriff über in den Figuren nicht dargestellte Gestängeteile um
seine Schwenkachse 45 gegen die Kraft einer Rückstellfeder 46 verschwenkt wird. Der
Winkelhebel 34 ist an einer Konsole 47 gelagert, die sich außerhalb des Schloßgehäuses
15 befindet und beispielsweise außen auf der Seitenplatte 9 angeordnet ist. Die Rückstellfeder
48 zieht ausschließlich den Hebel 37 bzw. den Zwischenhebel 26 in die Ausgangsstellung.
[0017] Die Befestigung des Türschlosses 2 in einer Fahrzeugtür erfolgt mit Hilfe von Schrauben
oder Bolzen bzw. Befestigungsöffnungen 49, 50 und 51 in den Seitenplatten 8, 9 und
dem Zwischenstück 10, wobei keine Kräfte vom Zwischenstück 10 aufgenommen werden.
[0018] Zur Erzielung günstiger Kraftverhältnisse liegen die Befestigungsöffnung 49 (bzw.
weitere, nicht dargestellte Öffnungen 49) und die Lagerachse 6 der Falle 3 in einer
Ebene I und die Befestigungsöffnungen 50, 51 und die Schwenkachse 7 befinden sich
ebenfalls in einer Ebene II, wobei diese beiden Ebenen I und II möglichst parallel
zur Wirkrichtung Z der Zugkraft der Falle 3 liegen. Ferner ist es zweckmäßig, wenn
der Abstand a der Ebene I mit der Befestigungsöffnung 49 und der Lagerachse 6 und
der Abstand a der Ebene II mit den Befestigungsöffnungen 50 bzw. 51 und der Schwenkachse
7 von der Wirkrichtung Z der Falle 3 gleich groß sind und der Winkel α an der Angriffsstelle
der Raste 5 an der Hauptrastnase 35 möglichst klein ist (Fig. 1). Die auftretenden
Kräfte werden dabei von den aus Stahlblech bestehenden Seitenplatten 8, 9 übertragen
bzw. von der Lagerachse 6 und der Schwenkachse 7 aufgenommen und an den Befestigungsöffnungen
49, 50 und 51 über Schrauben oder Bolzen an die tragenden Teile der Fahrzeugtür abgegeben.
1. Türschloß, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einem vorzugsweise an der Fahrzeugkarosserie
angeordneten Schließbolzen oder Schließbügel und einem türseitigen Schloßgehäuse mit
einer verschwenkbaren Falle, die mit Hilfe einer Raste verrastbar und mit Hilfe von
Griffen, Hebeln und Gestänge in eine Freigabestellung verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerachse (6) für die Falle (3) und die Schwenkachse (7) für die Raste (5)
in Seitenplatten (8, 9) gelagert sind und daß mindestens ein zugleich als Fanglager
dienendes Zwischenstück (10) mit Ausnehmungen(12,13)zwischen den Seitenplatten (8,
9) angeordnet ist und zusammen mit diesen das Schloßgehäuse (15) bildet.
2. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (10) eine
Zwischenwand (14) und den Seitenplatten (8, 9) zugewandte Ausnehmungen (12, 13) aufweist.
3. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (10) aus
Kunststoff besteht.
4. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenplatten (8, 9)
aus Stahlblech bestehen.
5. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (12, 13)
randseitige Wände (16, 17) mit Öffnungen (25, 27) für Hebel (26) und Gestänge (28)
aufweisen und von den Seitenplatten (8, 9) bis auf die Eintrittsöffnung (23) für den
Schließbolzen (1) bzw. Schließbügel und gegebenenfalls eine Öffnung (24) für einen
Wasserablauf vollständig abgedeckt sind.
6. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Befestigungsöffnungen (49,
50, 51) für zur Befestigung an der Fahrzeugtür dienende Schrauben in den Seitenplatten
(8, 9) angeordnet sind und daß sie in Ebenen (I bzw. II) liegen, die möglichst parallel
zur Wirkrichtung (Z) der Zugkraft der Falle (3) liegen und zugleich durch die Lagerachse
(6) bzw. die Schwenkachse (7) gehen.