[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorderbacken nach dem Oberbegriff, des Anspruches 1.
[0002] Ein solcher Vorderbacken ist in der AT-PS 316.386 beschrieben. Bei diesem bekannten
Vorderbacken ist am Sohlenhalter im Bereich der Längsmittelachse ein nach vorne gerichteter
Anschlag vorhanden, der sich in der zentrierten Stellung der Skibindung vollfächig
auf einem skifesten Ansatz abstützt. Bei einem seitlichen Verschwenken dieses bekannten
Vorderbackens reiben die Flächen von Anschlag und Ansatz aneinander. Dadurch kann
es zu einer schwer kontrollierbaren Beeinflussung der Auslösewerte kommen.
[0003] Weiters sind bei diesem bekannten vorderbacken die Steuerflächen für die Sicherheitsauslösung
direkt an den der Skispitze näheren Enden der Lenkerhebel ausgebildet, wobei die Auslösefeder
mittels einer Rastkugel auf diese Steuerflächen einwirkt. Durch diese bekannte Anordnung
sind dem Konstrukteur nur eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf das
Auslöseverhalten der Skibindung gegeben.
[0004] Weiters ist aus der AT-PS 307.949 ein Vorderbacken bekannt, bei welchem die beiden
Lenker je einen etwa quer zu ihrer jeweiligen Längsrichtung verlaufenden Steg aufweisen,
der in der Ruhelage des Sohlenhalters zwischen diesem und einer von der Feder belasteten
Platte eingespannt ist, von welchem Steg beim Auslenken des Sohlenhalters das eine
Ende am Sohlenhalter und das andere Ende an der von der Feder belasteten Platte sich
abstützen bzw. gleiten, wobei jeder Steg gegenüber der auf ihn senkrechten, durch
die Schwenkachse des Lenkers gelegenen Normalebene gegen die Mitte des Vorderbackens
hin versetzt ist.
[0005] Diese Ausgestaltung hat zwar den Vorteil, daß beide am Sohlenhalter angreifenden
Achsen mehr von der Skispitze weg schwenken, wodurch der Skischuh nicht nach vorn
rücken kann. Bei entsprechender Wahl der Lenkpunkte soll sogar der Skischuh gegen
die Schubfeder der Fersenbindung zurückgedrückt werden und somit innerhalb der Elastizitätsgrenze
die Schubfeder der Fersenbindung zur Zurückführung des Sohlenhalters und des Skischuhs
in die Fahrtstellung mithelfen.
[0006] Ein Nachteil dieser bekannten Lösung liegt allerdings in der Bildung von nicht definierten
Schwenkachsen zwischen den einzelnen Stegen und der Platte bzw. dem Sohlenhalter und
dadurch auch im Entstehen von verhältnismäßig großen Reibungskräften, wenn die einzelnen
Stege der Lenker sich entlang der Platte bewegen. Ein weiterer Nachteil ergibt sich
auch bei dieser Lösung durch die Reibung des am Sohlenhalter ausgebildeten Anschlages,
welcher an einem skifesten Ansatz, bei der bekannten Ausführung an einem Ansatz des
Gehäuses, abgestützt ist.
[0007] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, einen Vorderbacken der eingangs genannten Art
hinsichtlich des Entstehens von Reibungskräften zu verbessern und außerdem die Möglichkeit
zu schaffen, bei diesem Vorderbacken auch die Reibung zwischen der Auflagefläche des
Backens und der Skischuhsohle vermindern zu können. Weiters wird angestrebt, die
Steuerflächen für die Auslösung des Sohlenhalters vom direkten Einfluß der Auslösefeder
zu befreien, also die Zentrierfunktion von der Steuerfunktion zu trennen.
[0008] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1.
[0009] Dadurch, daß die Anordnung von Ansatz und Anschlag innerhalb der ausschwenkbaren
Einheit erfolgt, entsteht während der Ausschwenkbewegung zwischen diesen beiden Bauteilen
gar keine zusätzliche Reibung. Des weiteren werden dadurch, daß die Steuerbereiche
an einem am Grundteil des Vorderbackens unterhalb des Steuerhebels angeordneten Schwenkelement
ausgebildet sind, diese nicht von der Zentrierfeder beaufschlagt.
[0010] Die Unteransprüche 2 bis 12 enthalten vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Vorderbackens. Hiebei sei gesondert auf die folgenden Merkmale hingewiesen, wobei
sich die Vorteile der weiteren Ansprüche aus der anschließenden Beschreibung ergeben.
[0011] Die Merkmale des Anspruches 2 ergeben einen kompakten Aufbau des Steuerblockes.
[0012] Durch die Merkmale des Anspruches 3 wird ein Hochschwenken des Sohlenhalters in
einer vorgegebenen Lage des Vorderbackens in zuverlässiger Weise ermöglicht.
[0013] Durch eine Ausführung gemäß der Kennzeichnung des Anspruches 4 wird eine besonders
kompakte und platzsparende Bauweise ermöglicht.
[0014] Nach Anspruch 5 ist das Schwenkelement mit vertikal verlaufenden Abstützzonen versehen,
welche mit Endbereichen des Federkäfiges zusammenwirken. Dadurch ergeben sich beim
seitlichen Verschwenken des Vorderbackens genau definierte Abstützzonen zwischen
Federkäfig und Schwenkelement, was eine Verminderung der Reibung zwischen den beiden
Bauteilen bewirkt.
[0015] Eine Ausgestaltung nach den Merkmalen des Anspruches 6 ermöglicht in vorteilhafter
Weise die konstruktive Begrenzung des Elastizitätsbereiches des Vorderbackens. In
diese Richtung weisen auch die Merkmale des Anspruches 7.
[0016] Die Merkmale des Anspruches 8 ermöglichen eine vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung
der in Anspruch 2 genannten Maßnahmen.
[0017] Die Merkmale des Anspruches 9 ergeben eine besonders günstige Konstruktion für die
Anordnung eines Pedals für den Skischuh. Ein Vorderbacken mit einem Pedal, das federnd
in seiner Normallage gehalten und derart beweglich ist, daß es im elastischen Bereich
des Vorderbackens der Schwenkbewegung des Skischuhs folgt, ist zwar aus der Beschreibung
der DE-OS 34 03 472 bereits bekannt. In Verbindung mit dem Vorderbacken nach Anspruch
1 ist jedoch die besonders einfache Ausgestaltung eines Pedals, welches den Grundteil
mit einer Aussparung umgreift und somit relativ zu diesem reibungsfrei zusammen mit
der ausschwenkbaren Einheit schwenkbeweglich gelagert ist, erfinderisch ebenfalls
schützbar.
[0018] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nun
folgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Vorderbackens
anhand der Zeichnung in Einzelheiten beschrieben wird.
[0019] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Vorderbackens
dargestellt. Dabei zeigt die
Fig.1 einen Längsschnitt entlang der Linie I-I der Fig.2 in der Fahrtstellung,
Fig.2 eine Draufsicht zu Fig.1 unter Weglassen der Abdeckung und des Sohlenhalters,
Fig.2a eine Draufsicht auf den Grundteil des Backens mit einem Lenker,
Fig.2b eine teilweise Draufsicht auf Abdeckung und Sohlenhalter,
Fig.3 eine Draufsicht ähnlich der Fig.2 jedoch seitlich ausgeschwenkt,
Fig.4 bis Fig.7 eine teilweise Draufsicht auf die für das Verständnis der Funktion
des Vorderbackens jeweils wichtigen Teile, wobei die Fig.4 und 6 die Fahrtstellung,
die Fig.5 und 7 die seitlich ausgeschwenkte Stellung zeigen.
Die Fig.8 bis 10 und Fig.12 bis 16 zeigen Details des Vorderbackens in der Fahrtstellung
und nach einer erfolgten Auslösung.
Fig.11 zeigt einen Schnitt entlang der Linie XI-XI in Fig.2, wobei die im Trägerglied
gelagerten Laschen und Hebel der besseren Übersicht halber weggelassen wurden.
[0020] Die in der Figurenbeschreibung verwendeten Angaben "hinten, vorne, links, rechts,
vertikal, horizontal usw." beziehen sich auf die Fahrtstellung einer als Vorderbacken
gestalteten Skibindung. Der in den Figuren 1 bis 16 dargestellte Vorderbacken besitzt
ein Gehäuse, das aus einem Grundteil 10 mit einem Boden 15 und einem Abdeckteil 30
besteht, welche in üblicher Weise auf einem Ski festschraubbar sind. Dazu sind im
Grundteil 10 und im Abdeckteil 30 Bohrungen 11 bzw. 31 für Halteschrauben 5 vorgesehen.
Wie in Fig.2 und insbesondere in Figur 4 erkennbar, weist der Grundteil 10 in seinem
vorderen Bereich weiters Lagerstellen 12 für vertikale Lenkerachsen 41 und im Bereich
der Längsmittelachse eine Lagerstelle 13 für eine Hochachse 51 auf. Im mittleren Längenbereich
sind am Grundteil 10 seitliche Anschlagzonen 14 für ein später noch zu beschreibendes
Schwenkelement 50 vor gesehen. Die Anschlagzonen 14 erstrecken sich etwa senkrecht
zum Boden 15 und - in der Draufsicht - schräg nach vorne und zur Längsmittelachse.
Weiters sind im Boden 15 des Grundteiles 10 Ausnehmungen 16 vorgesehen, durch welche
das Abrinnen bzw. Entfernen von Schmelzwasser oder Schnee ermöglicht wird. Im hinteren
Bereich des Grundteiles 10 erstrecken sich, im wesentlichen quer zur Längsmittelachse,
ein erster Aufnahmebereich 17 für eine Halteplatte 18 und ein weiterer Aufnahmebereich
19 für ein Pedal 80 (vgl.Fig.1). Weiters hat der Grundteil 10 im vorderen Bereich
eine sich in Längsrichtung erstreckende Führung 20, in der ein Federkäfig 60 mit
einer Auslösefeder 21 längsverschiebbar gelagert ist. Die Vorspannung der Auslösefeder
21 ist mittels einer bekannten und daher nicht näher beschriebenen Einstellvorrichtung
22 einstellbar. Der Federkäfig 60 ist etwa kastenförmig mit zwei Seitenwänden 61,
einer oberen Begrenzungswand 62 und einer unteren Begrenzungswand 63 ausgebildet.
Hintere Endbereiche der beiden Seitenwände 61 des Federkäfiges 60 sind mit 64 bezeichnet.
Diese hinteren Endbereiche 64 erstrecken sich in etwa vertikaler Richtung. Im Inneren
des Federkäfigs 60 sind Schultern 65 zur Abstützung des einen Endes der Auslösefeder
21 ausgebildet. Die obere Begrenzungswand 62 ist nach hinten in Form einer Nase 66
verlängert und besitzt eine Freistellung 67.
[0021] An den vertikalen Lenkerachsen 41 sind Lenkerhebel 40 verschwenkbar angeordnet. Die
Lenkerhebel 40 besitzen im Querschnitt die Form eines U-s, in dessen nach hinten zu
verlängerten Schenkeln 42,43 Anlenkzapfen 44 für ein Trägerglied 70 gelagert sind
(vgl.insbesondere Fig.8).
[0022] Das Trägerglied 70 ist etwa schachtelförmig ausgebildet und weist eine obere Wand
71, zwei Seitenwände 72 und eine Rückwand 73 auf. Die obere Wand 71 ist im mittleren
Bereich mit einer fensterartigen Durchbrechung 74 versehen. Der vordere Bereich der
oberen Wand 71 ist als Quersteg 75 ausgebildet. Weiters sind in der Durchbrechung
74 links und rechts Anschläge 76 vorgesehen. In den Seitenwänden 72 sind die An lenkzapfen
44 für die Lenkerhebel 40 angeordnet. Ebenso tragen die Seitenwände 72 einen in Querrichtung
verlaufenden Trägerbolzen 1 für einen Sohlenhalter 90, einen aus einem Steuerhebel
100 und einem Rasthebel 104 bestehenden Steuerblock 99 sowie einen ebenfalls quer
angeordneten Laschenbolzen 3 für Laschen 107. Die Rückwand 73 des Trägergliedes 70
hat an ihrem unteren Ende einen nach hinten gerichteten abgewinkelten Ansatz 77, welcher
die Halteplatte 18 untergreift und mit dieser eine Führung für das seitliche Ausschwenken
des Vorderbackens bildet. An der vorderen Seite der Rückwand 73 ist etwa in der Mitte
ein vertikal verlaufender Abstützbereich 78 für eine an einem Verbindungsbolzen 2
gelagerte Rolle 6 ausgebildet. An beiden Endbereichen des Verbindungsbolzens 2 sind
Hülsen 7 angebracht. An dem Verbindungsbolzen 2 sind weiters nierenförmige Hebel
108 mit ihrem unteren Ende 109 gelagert, wobei deren oberes Ende 110 an einem im Sohlenhalter
90 gelagerten Hebelbolzen 4 angelenkt ist. Wie besonders in Figur 11 erkennbar, ist
das Pedal 80 durch die Anlenkzapfen 44 der Lenkerhebel 40 an der Unterseite der Seitenwände
72 des Trägergliedes 70 gehalten.
[0023] Das Pedal 80 erstreckt sich über dem Boden 15 des Grundteiles 10 bis zum weiteren
Aufnahmebereich 19 und weist eine Freistellung 81 für den abgewinkelten Ansatz 77
des Trägergliedes 70 auf. Im vorderen Endbereich des Pedals 80 ist an dessen Unterseite
eine Lenkerrolle 82 mittels eines Rollenbolzens 83 und gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
einer Scheibe 84 befestigt.
[0024] An der Hochachse 51, ist vorzugsweise unter Zwischenschaltung einer Hülse 52, das
Schwenkelement 50 gelagert. An der Hochachse 51 ist weiters eine Befestigungslasche
53 für den Abdeckteil 30 befestigt. Das Schwenkelement 50 ist in den Figuren 12 bis
16 genauer dargestellt. An seiner Vorderseite besitzt es vertikal verlaufende Abstützzonen
54, welche mit den hinteren Endbereichen 64 des Federkäfigs 60 zusammenwirken. Die
nach hinten gerichtete Seite des Schwenkelementes 50 ist etwa gabelförmig mit zwei
Zinken 55 ausgebildet, wobei die Zinken 55 mit nach hinten schräg zusammenlaufenden
Außenflächen 56 versehen sind. An der Oberseite des Schwenkelementes 50 sind schräg
nach hinten zusammenlaufende, nach außen ansteigende Steuerbereiche 57 vorgesehen.
[0025] Der Abdeckteil 30 ist mit einem bekannten und dicht näher beschriebenen Anzeigefenster
32 ausgestattet und hat an seiner Unterseite einen Vorsprung 33 zum Befestigen der
Befestigungslasche 53 mittels eines Haltebolzens 58. Nach hinten zu ist der Abdeckteil
30 offen und mit einer Freistellung 34 für den Sohlenhalter 90 ausgebildet. Seitenwänden
35 des Abdeckteiles 30 sind an ihren hinteren Enden mit Abschrägungen 36 versehen.
[0026] Der Sohlenhalter 90 ist, wie bereits erwähnt, am Trägerbolzen 1 hochschwenkbar angelenkt.
An seinem hinteren Ende ist er in bekannter Weise zur Aufnahme des vorderen Sohlenbereiches
eines Skischuhes ausgestaltet. Seitenwände 91 des Sohlenhalters 90 weisen Lagerstellen
95 für den Hebelbolzen 4 auf. Eine obere Wand 92 des Sohlenhalters 90 untergreift
teilweise den Abdeckteil 30. In der oberen Wand 92 ist eine sich nach vorne erweiternde,
annähernd trapezförmige Öffnung 93 ausgenommen, deren schräge Begrenzungsflächen mit
94 bezeichnet sind.
[0027] Der Steuerhebel 100 ist am Trägerbolzen 1 gelagert. Er ist zweiarmig ausgebildet,
wobei der erste Arm 101 schräg nach unten zum Schwenkelement 50 gerichtet ist und
eine Steuernase 102 aufweist. Der zweite Arm ist als Abstützarm 103 ausgebildet, welcher
sich in der zentrierten Stellung der Skibindung am Quersteg 75 des Trägergliedes 70
abstützt (siehe insbesondere Fig.8).
[0028] Der am Trägerbolzen 1 gelagerte Rasthebel 104 umgreift mit seiner Stirn 105 teilweise
den Steuerhebel 100 und bildet mit diesem eine Einheit, den Steuerblock 99. Wie besser
in Fig.1 erkennbar, stützt sich in der Fahrtstellung des Vorderbackens die Nase 66
des Federkäfiges 60 an der Stirn 105 des Rasthebels 104 ab. Der Rasthebel 104 stützt
sich mit nach hinten gerichteten Rastarmen 106 an den beiden am Verbin dungsbolzen
2 angebrachten Hülsen 7 ab. Der Verbindungsbolzen 2 erstreckt sich im Inneren des
Trägergliedes 70 quer zur Längsachse und ist in der zentrierten Stellung des Backens
durch das Zusammenwirken der Rastarme 106 mit den Hülsen 7 einerseits und des Abstützbereiches
78 mit der Rolle 6 andererseits in seiner Lage bestimmt.
[0029] In den Figuren 1, 2a, 2b, 4, 6, 8 und 9 ist der Vorderbacken in seiner Fahrtstellung
dargestellt. Dabei wurde die relativ zum Ski seitlich ausschwenkbare Einheit mit 8
und die auf dem Ski verbleibende Träger-Führungs-Einheit mit 9 bezeichnet (vgl. insbesondere
Fig .8 und 9).
[0030] Wird nun von einem nicht dargestellten Schuh eine seitliche Kraft auf den Sohlenhalter
ausgeübt, so wird die gesamte ausschwenkbare Einheit 8 in Richtung der Kraft bewegt,
wobei das aus den Lenkerhebeln 40 und dem Trägerglied 70 gebildete, um die Lenkerachsen
41 verschwenkte Gelenkviereck den Bewegungsablauf steuert (siehe Fig. 7).
[0031] Da mit der ausschwenkbaren Einheit 8 auch das Pedal 80 mitverschwenkt wird, wird
eine Relativbewegung zwischen Skischuh und Skibindung vermieden. Die am Pedal 80
gelagerte Rolle 82 (siehe Fig. 11) verschwenkt gleichzeitig das Schwenkelement 50
um die Hochachse 51. Eine der vertikal verlaufenden Abstützzonen 54 des Schwenkelementes
50 drückt gegen den ihr zugeordneten hinteren Endbereich 64 der Seitenwand 61 des
Federkäfigs 60 und verschiebt den letzteren gegen die Kraft der Auslösefeder 21 nach
vorne (siehe Fig.3 und 5).
[0032] Beim Nachlassen der seitlichen Kraft stellt sich die Skibindung unter dem Einfluß
der Auslösefeder 21 wieder in die in Fig. 1, 2 bzw. 4 dargestellte Fahrtstellung zurück.
[0033] Übersteigt die seitliche Kraft einen vorher bestimmten Wert (Einstellwert der Auslösefeder
21), so erreicht die Nase 102 des Steuerhebels 100 einen der Steuerbereiche 57 des
Schwenkelementes 50 und wird von diesem von der Skioberseite weggedrückt, wodurch
sich der Abstützarm 103 vom Quersteg 75 des Trägergliedes 70 abhebt und dadurch ein
Verschwenken des Steuerhebels 100 und des mit ihm eine Einheit bildenden Rasthebels
104 im Uhrzeigersinn ermöglicht wird (vgl. Fig. 10, 13 und 15). Gleichzeitig geben
die Rastarme 106 des zweiarmigen Rasthebels 104 die Hülsen 7 frei, und der Sohlenhalter
90 kann um den Trägerbolzen 1 unter der Einwirkung des nicht dargestellten Schuhs
kraftfrei nach oben verschwenken, bis die Laschen 107 die Anschläge 76 erreichen.
Dabei drückt die Stirn 105 des zweiarmigen Rasthebels 104 gegen die Nase 66 des Federkäfigs
60 und verschiebt diesen gegen die Kraft der Auslösefeder 21 weiter nach vorne.
[0034] In der Fig.3 ist der vorhin beschriebene seitlich ausgeschwenkte Zustand des Trägers
70 und des Pedals 80 dargestellt. Der besseren Übersicht halber wurden der Sohlenhalter
90, die Auslösefeder 21 und der Abdeckteil 30 weggelassen.
[0035] In der Seitenansicht nach der Fig. 10 sind der strichpunktiert dargestellte hochgeschwenkte
Sohlenhalter 90 und alle am oder im Träger 70 schwenkbar angeordneten Teile im verschwenkten
Zustand dargestellt. Bauteile der Träger-Führungs-Einheit 9, die mit den in Fig.
10 dargestellten Bauteilen zusammenwirken, sind der Fig.5 zu entnehmen. In dieser
Figur ist gleichzeitig das maximale Maß des seitlichen Ausschwenkens erkennbar. Es
ergibt sich aus dem Zusammenwirken der einen Anschlagzone 14 mit der ihr zugeordneten
Außenfläche 56 des Schwenkelementes 50.
[0036] Dadurch, daß beim seitlichen Ausschwenken der Einheit 8 auch der Sohlenhalter 90
unter Einwirkung des Skischuhes kraftfrei nach oben schwenkt, ist ein sicheres Freikommen
des Skischuhes aus dem Vorderbacken ohne Verklemmen auch bei einem Rückwärtsdrehsturz
gewährleistet.
[0037] Hat der nicht dargestellte Skischuh den Vorderbacken verlassen, kehrt die Einheit
8 in ihre Fahrtstellung zurück. Der Bewegungsablauf dieser Rückstellung entspricht
dem vorher beschriebenen, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.
[0038] Unter Einwirkung der Auslösefeder 21 drückt der Federkäfig 60 mit einem seiner hinteren
Endbereiche 64 auf die ihm zugeordnete Abstützzone 54 des Schwenkelementes 50 und
schwenkt es in seine zentrierte Lage zurück. Dabei gleitet die Steuernase 104 des
Steuerhebels 100 an dem Steuerbereich 57 des Schwenkelementes 50 in Richtung zur Skioberseite
hin und ermöglicht dadurch das Verschwenken des Steuerhebels 100 und des mit ihm eine
Einheit bildenden Rasthebels 104. Mit in diesen Bewegungsablauf einbezogen ist auch
das Niederschwenken des Sohlenhalters 90.
[0039] In der Endphase des erwähnten Verschwenkens des Steuerhebels 100 drückt die Nase
66 des Federkäfigs 60 auf die Stirn 105 des Rasthebels 104 und bringt ihn in seine
Ausgangslage zurück, bei der der Abstützarm 103 an dem Quersteg 75 des Trägergliedes
70 anliegt bzw. anschlägt.
[0040] Wie aus der Fig.2b ersichtlich, gleitet eine der Begrenzungsflächen 94 der Öffnung
93 des Sohlenhalters 90 an der ihr zugeordneten Abschrägung 36 des Abdeckteiles 30
und zwingt den Sohlenhalter 90 in seine niedergeschwenkte Lage zurück.
[0041] Die Erfindung ist nicht an die in der Zeichnung dargestellte und im vorstehenden
beschriebene Ausführung gebunden. Vielmehr sind mehrere Abänderungen derselben möglich,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise wäre es möglich, den aus
Rasthebel und Steuerhebel gebildeten Steuerblock als einen einzigen Bauteil zu gestalten.
1. Vorderbacken mit einem gegen die Kraft einer Feder seitlich und in mindestens teilweise
ausgeschwenkter Seitenlage auch nach oben bewegbaren Sohlenhalter, der an einer Einheit
gelagert ist, welche mittels zweier, an auf einem Grundteil des Vorderbackens symmetrisch
angeordneten, Anlenkzapfen gelagerter Lenkerhebel relativ zum Grundteil ausschwenkbar
ist, und welche Einheit an je einem Anlenkzapfen der einzelnen Lenkerhebel gelagert
ist, wobei der Sohlenhalter für einen in den Vorderbacken eingesetzten Skischuh sowohl
die beiden seitlichen Halterungen als auch den Sohlenniederhalter bildet, welcher
Sohlenhalter um einen als Querachse gestalteten Trägerbolzen der ausschwenkbaren Einheit
hochschwenkbar gelagert und in der Fahrtstellung mittels eines Anschlages an einem
Ansatz anliegt und nach einem seitlichen Ausschwenken durch die Feder in die Fahrtstellung
gedrängt wird, wobei in dieser Lage der Sohlenhalter gegen Hochschwenken gesichert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der den Sohlenhalter (90) in der Fahrtstellung gegen
ein Hochschwenken in Position haltende Ansatz an einem am Trägerbolzen (1) gelagerten
Steuerhebel (100) eines Steuerblockes (99) angeordnet und in Form eines Abstützarmes
(103) ausgebildet ist, welcher sich in der Fahrtstellung an einem Quersteg (75)
eines Trägergliedes (70) abstützt, welches Trägerglied (70) den Grundkörper der ausschwenkbaren
Einheit (8) bildet, daß am Grundteil (10) des Vorderbackens unterhalb des Steuerhebels
(100) ein Schwenkelement (50) angelenkt ist, welches mit seitlichen Steuerbereichen
(57) versehen ist, an denen der Steuerhebel (100) während des Auslösevorganges gleitbeweglich
abgestützt ist, und daß das Schwenkelement (50) mit dem Trägerglied (70) auf Mitnahme
gekoppelt ist.
2. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerblock (99) außer
dem Steuerhebel (100) auch einen Rasthebel (104) aufweist, der ebenfalls am Trägerbolzen
(1) gelagert ist, und der mit seiner Stirn (105) teilweise den Steuerhebel (100) umgreift.
3. Backen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel (100)
einen dem Abstützarm (103) abgelegenen Arm (101) aufweist, der schräg nach unten
zum Schwenkelement (50) gerichtet ist und eine Steuernase (102) aufweist, die in der
ausgeschwenkten Lage des Sohlenhalters (90) von den Steuerbereichen (57) des Schwenkelementes
(50) beaufschlagt ist.
4. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkelement
(50) am Grundteil (10) um eine Hochachse (51), vorzugsweise unter Zwischenschaltung
einer Hülse (52), gelagert ist, welche Hochachse (51) eine Befestigungslasche (53)
für einen Abdeckteil (30) trägt.
5. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkelement
(50) an seiner Vorderseite vertikal verlaufende Abstützzonen (54) aufweist, welche
mit den hinteren Endbereichen (64) eines die Feder (21) aufnehmenden Federkäfigs
(60) zusammenwirken.
6. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nach
hinten gerichtete Seite des Schwenkelementes (50) etwa gabelförmig mit zwei Zinken
(55) ausgebildet ist, wobei die Zinken (55) mit nach hinten schräg zusammenlaufenden
Außenflächen (56) versehen sind, von denen bei einem Auslösevorgang jeweils die eine
mit einer zugehörigen Anschlagzone (94) des Grundteils (90) zusammenwirkend den Verschwenkbereich
des Schwenkelementes (50) bestimmt (Fig.5).
7. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbereiche
(57) des Schwenkelementes (50) nach außen ansteigend ausgebildet sind.
8. Backen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Fahrtstellung des
Vorderbackens eine Nase (66) des Federkäfigs (60) an der Stirn (105) des Rasthebels
(104) abstützt, wobei sich der Rasthebel (104) mit nach hinten gerichteten Rastarmen
(106) an zwei an einem Verbindungsbolzen (2) des Trägergliedes (70) angebrachten Hülsen
(79) abstützt.
9. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerglied (70)
der ausschwenkbaren Einheit (8) ein an sich bekanntes Pedal (80) aufweist, auf dessen
Oberseite sich der eingesetzte Skischuh mit seiner Sohle abstützt und, daß das Pedal
(80) eine Freistellung (81) zur Aufnahme eines abgewinkelten Ansatzes (77) des Trägergliedes
(70) aufweist.
10. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Trägerglied
(70) mittels eines Rollenbolzens (83) eine Lenkerrolle (82) gelagert ist, welche
in eine Aussparung des Schwenkelementes (50) eingreift und welche, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung einer Scheibe (84), am Rollenbolzen (83) befestigt ist.
11. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenhalter (90) an seiner
vorderen Seite eine in Draufsicht etwa trapezförmige Öffnung (93) aufweist, die beidseitig
mit schrägen Begrenzungsflächen (94) versehen ist, welche letzteren während eines
Rückstellvorganges der ausschwenkbaren Einheit (8) jeweils mit einer von Abschrägungen
(36) eines am Grundteil (10) befestigbaren Abdeckteils (30) zusammenwirken (Fig.2b).
12. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenhalter (90) an seinen
Seitenwänden (91) Lagerstellen (95) für einen Hebelbolzen (4) aufweist, an welchem
Hebelbolzen (4) zwei nierenförmige Hebel (108) mit ihren oberen Enden (110) angelenkt
sind, deren untere Enden (109) am Verbindungsbolzen (2) gelagert sind, wobei der Verlauf
der nierenförmigen Hebel (108) derart ist, daß ein Hochschwenken des Sohlenhalters
(90) in einem Freiraum oberhalb des Trägerbolzens (1) durchführbar ist.