[0001] Die Erfindung geht aus von einer kompakten Reflektorlampe mit einseitig gequetschtem
Entladungsgefäß nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Lampe mit Metallhalogenidfüllung ist aus der DE-OS 29 24 463 bekannt.
Es handelt sich dabei um eine Lampe hoher Leistung (200 W) für Projektionszwecke,
deren Reflektordurchmesser in der Größenordnung von 60 mm liegt. Die Lampenfüllung
muß hierbei so gewählt werden, daß "weißes" Licht erzeugt wird. Damit ist eine Farbtemperatur
in der Größenordnung von ca. 5000 K gemeint (vgl. z.B. auch EP-PA 81 104 937).
[0003] Allgemein ist die Farbtemperatur eine Funktion der Leistung und des Wärmehaushalts
der Lampe. Der Farbeindruck einer Lampe ergibt sich durch Überlagerung der Quecksilberemissionslinien
und der Emissionslinien der zugesetzten Metallhalogenide. Letztere hängen empfindlich
von der Dampfdichte im Entladungsgefäß ab. Für eine hohe Farbtemperatur genügt eine
Füllung mit niedriger Dampfdichte der Metallhalogenide, da deren Emission zu einem
beträchtlichen Teil im langwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums liegt und bei
hoher Farbtemperatur der Schwerpunkt des Emissionsspektrums der Füllung mehr im kurzwelligen
Bereich liegt.
[0004] Um Reflektorlampen mit Metallhalogenidfüllung auch für die Raumbeleuchtung verwenden
zu können, ist zum einen eine sehr geringe Leistung, zum anderen eine im Vergleich
zu Projektionslampen wesentlich niedrigere Farbtemperatur wünschenswert. Sie soll
etwa bei 3500 K liegen. Dies entspricht in bezug auf die Füllung einer vergleichsweise
hohen Dampfdichte der Metallhalogenide entsprechend einem erhöhten Anteil der langwelligen
Strahlung am Emissionsspektrum.
[0005] Da derartige Lampen für die Raumbeleuchtung nur eine geringe Leistungsaufnahme (ca.
35 - 70 W) aufweisen sollten, wird die Aufrechterhaltung einer entsprechend hohen
Dampfdichte der Metallhalogenide, z.B. des Natriums, wegen der überproportional steigenden
Verlustmechanismen erheblich erschwert. Während bei Reflektorlampen für Projektionszwecke
auch bei kleiner Leistung der Einsatz von Metallhalogenidfüllungen ohne zusätzliche
Hilfsmittel möglich ist, reicht die damit erzielbare Dampfdichte für Zwecke der Raumbeleuchtung
nicht aus.
[0006] Um dennoch Reflektorlampen mit Metallhalogenidfüllung für Zwecke der Raumbeleuchtung
realisieren zu können, wurde eine andere, jedoch wesentlich aufwendigere Lösung vorgeschlagen
(DE-OS 28 40 771). Es handelt sich dabei um ein zweiseitig gequetschtes Entladungsgefäß,
das axial in einem als Reflektor geformten Außenkolben angeordnet ist. Die dadurch
erzielte Wärmedämmung wird noch zusätzlich durch ein offenes zylindrisches Rohr verstärkt,
das das Entladungsgefäß innerhalb des Außenkolbens umgibt und das von einem komplizierten
Gestellaufbau gehaltert wird. Dieser Aufbau ist herstellungstechnisch sehr aufwendig
und daher mit hohen Kosten verbunden. Die Lampe weist zudem ein hohes Gewicht und
eine große Einbautiefe auf.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln eine gattungsgemäße
Reflektorlampe zu schaffen, deren Farbtemperatur so niedrig ist, daß sie für die Raumbeleuchtung
eingesetzt werden kann. Zugleich soll diese Lampe einen einfachen Aufbau und eine
geringe Einbautiefe aufweisen.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Lampe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0009] Das das Entladungsgefäß umgebende Rohr wirkt als Wärmestaumittel, das die Konvektion
unterbindet. Seine besonders hohe Effektivität beruht darauf, daß beide Enden des
Rohres verschlossen sind. Beim sockelseitigen Ende wird dies durch Anliegen am Reflektorboden
erreicht, beim sockelfernen Ende entweder durch ein spezielles Abschlußteil, das gleichzeitig
die Kalotte einer Griffkappe (DE-GM 83 10 715) bildet oder dadurch, daß das sockelferne
Ende zu einer Kuppe geformt ist. Des weiteren läßt sich die Wärmedämmung durch eine
Abdeckscheibe und/oder durch interferierende Schichten verbessern. Eine besonders
hohe Lichtausbeute läßt sich bei Verwendung eines Facettenreflektors erzielen.
[0010] Die naheliegende Lösung der obigen Aufgabe, nämlich eine einseitig gequetschte Metallhalogenidlampe
mit Außenkolben (DE-OS 32 32 207) in einen Reflektor einzusetzen, scheitert an der
fehlenden Kompaktheit. Die Scheitelöffnung und die Einbautiefe dieser Reflektorlampe
wären erheblich größer. Hinzu kommt, daß auch die gewünschten Ausstrahlungswinkel
des Reflektors (3 - 30°) nicht mehr einzuhalten wäre. Die wärmedämmenden Maßnahmen
erlauben es jedoch, das Entladungsgefäß und die Füllung von an sich bekannten Metallhalogenidlampen
zu verwenden.
[0011] Drei Ausführungsbeispiele dieser Lampe sollen im folgenden näher beschrieben werden.
[0012] Es zeigt
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Reflektorlampe (im Schnitt)
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Reflektorlampe (im Schnitt)
Figur 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der Reflektorlampe (im Schnitt)
Figur 4 ein viertes Ausführungsbeispiel der Reflektorlampe (im Schnitt)
[0013] Figur 1 zeigt eine kompakte Reflektorlampe kleiner Leistung (ca. 35 - 70 W). Sie
besteht aus einem einseitig gequetschten ellipsoidähnlichen Entladungsgefäß 1 aus
Quarzglas, das axial in einem leichten Metallreflektor 2 aus dünnem, etwa 0,8 mm dickem
Blech aus Reinaluminium mit glanzeloxierter parabolischer Innenfläche angeordnet ist.
Die Innenfläche ist aus einer Vielzahl von Facetten zusammengesetzt. Der Reflektordurchmesser
beträgt ca. 80 mm.
[0014] In die Quetschung 3 des Entladungsgefäßes sind zwei Elektrodenschäfte 4 parallel
zur Lampenachse mittels Molybdänfolien 5 vakuumdicht eingeschmolzen. Die Elektrodenspitzen
6 sind quer zur Lampenachse abgewinkelt. Das Innenvolumen des Entladungsgefäßes 1
ist mit Quecksilber und Zusätzen an Halogeniden von Na, Sn und Tl gefüllt. Als Zündgas
dient Ar. Der Lampenstrom beträgt ca. 0,5 - 1,0 Ampere. Mit den Molybdänfolien 5
sind äußere Stromzuführungen 7 verbunden.
[0015] Im Scheitel des Reflektors 2 befindet sich eine kreisrunde Öffnung 8, die ein rückseitig
aufgesetzter Sockelstein 9 aus temperaturbeständigem Material beispielsweise Keramik,
abdeckt (DE-GM 83 10 715). Der Sockelstein 9, dessen erhabenes Mittelstück 10 die
Öffnung 8 durchsetzt, ist im wesentlichen quaderförmig. Das Mittelstück 10 ist mit
einer zentralen Öffnung 10′ ausgestattet zur Durchführung der Stromzuführungen 7.
Der Sockelstein 9 ist mit seiner Auflagefläche dem Verlauf der Reflektorkrümmung
von außen angepaßt und weist vier Schlitze (nicht sichtbar) auf, die über vier Laschen
(nicht sichtbar) aufgeschoben sind, die dem Reflektor in dessen Scheitelbereich angeformt
sind.
[0016] Zum Befestigen des Sockelsteins 9 sind die überstehenden Laschenenden verdreht.
Die Stromzuführungen 7 der Lampe werden von massiven Kontaktfahnen 11 gehalten, die
rückseitig mit dem Sockelstein 9 vernietet sind. Sie ragen in die zentrale rechteckige
Öffnung 10′ des Sockelsteins hinein und weisen dort Ösen 12 zur Kontaktierung mit
den Stromzuführungen 7 auf. Die abgewinkelten Enden 13 der Kontaktfahnen 11 sind
zu Flachsteckern geformt, die einen Anschluß an bekannte Fassungssysteme ermöglichen.
Alternativ ist ein Anschluß über an den Kontaktfahnen befindliche Klemmschrauben
13′ möglich.
[0017] Das Entladungsgefäß ist von einem zylindrischen Rohr 14 aus Hartglas eng umgeben.
Es ist mit einem an sich bekannten Überzug aus Indium- und Zinnoxid beschichtet (ITO-Schicht),
der für die sichtbare Strahlung durchlässig ist, jedoch die Wärmestrahlung reflektiert.
Das sockelferne Ende 15 des Rohres ist zu einer Kuppe geformt, die verspiegelt ist
und so zur Abschirmung der Direktstrahlung dient. Das sockelseitige Ende 16 des Rohres
ist offen. Es liegt entlang der Scheitelöffnung 8 an der Innenfläche des Reflektors
2 an und ist an der abgerundeten Flanke des durch die Scheitelöffnung hindurchragenden
Mittelstücks 10 des Sockelsteins mittels Kitt befestigt. Die Lichtaustrittsöffnung
17 des Reflektors ist mit einer Abdeckscheibe 18 versehen.
[0018] Alternativ ist auch eine andere Befestigung (Fig. 4) möglich. Dabei liegt das Staurohr
14 mit seiner Kuppe 15 direkt an der Abdeckscheibe 18 an. Am sockelseitigen Ende
16 des Staurohrs 14 preßt ein federnder Metallring 16a (Blattfeder oder Federring),
der sich am Reflektorboden abstützt, das Staurohr 14 gegen die Abdeckscheibe 18. Das
Mittelstück 10′ des Sockelsteins ist zur besseren Führung des Staurohrs 14 bis zur
Quetschung 3 der Lampe hochgezogen.
[0019] Ein anderes Ausführungsbeispiel zeigt Figur 2. Der Aufbau der Reflektorlampe ist
im wesentlichen der gleiche wie in Figur 1, wobei gleiche Merkmale durch gleiche Bezugsziffern
bezeichnet werden. Das zylindrische Staurohr 19 ist hier jedoch aus Quarzglas gefertigt
und weist keine zusätzliche Beschichtung auf.
[0020] Das sockelseitige Ende 20 liegt lediglich an der Innenfläche des Reflektors an. Der
Reflektor ist mit einer Griffblende 21 aus hochtemperaturbeständigem Kunststoff ausgestattet.
Die Griffblende 21 besteht aus einem Flackstück 22, das sich brückenbogenartig über
die Lichtaustrittsöffnung des Reflektors spannt und an zwei einander gegenüberliegenden
Schlitzen im Reflektor mittels Laschen 23 und Klammern 23′ befestigt ist. Das Flachstück
22 ist mittig mit einer halbkugelartigen Kalotte 24 ausgestattet, die die Direktstrahlung
der Lampe abschirmt. Im Innern der Kalotte läuft ein ringartiger Wulst 25 mit Schlitz
um, der axial ausgerichtet ist. In diesen Schlitz ist das sockelferne Ende 26 des
Staurohres 19 eingepaßt, so daß das Staurohr insgesamt zwischen Reflektorboden und
Kalotte 24 auf einfache Art mechanisch fixiert ist.
[0021] Bei einem dritten Ausführungsbeispiel, das weitgehend dem in Figur 2 gezeigten entspricht,
ist die Griffblende 27 aus einem metallischen Stanzteil (aus eloxiertem Aluminium)
gefertigt. Die einfache halbkugelförmige Kalotte 28 ist so bemessen, daß ihr Außendurchmesser
dem Innendurchmesser des Staurohrs 29 angepaßt ist. Das sockelferne Ende 30 des Staurohres
liegt außen an der Kalotte 28 an. Zwischen dem Staurohrende 30 und dem Flachstück
31 der Griffblende ist ein kompressibler Ring 32 (aus Kunststoff oder gummiähnlichem
Material) oder eine metallische Blattfeder oder ein Federring eingepaßt. Er dient
zur Abdichtung und zum Ausgleich der Wärmeausdehnung. Das Staurohr 29 kann mit einer
ITO-Schicht versehen sein, je nachdem, welche Farbtemperatur gewünscht ist (siehe
Tabelle). Statt einer einfachen Metalloxidschicht kann auch eine Kombination aus mehreren
Schichten mit abwechselnd hohem und niedrigem Brechungsindex (Interferenzfilter)
benutzt werden. Beispielsweise können SiO₂- und Ta₂O₅-Schichten verwendet werden.
[0022] Den Einfluß des Staurohrs auf die Betriebsdaten der Reflektorlampe R zeigt die nachstehend
aufgeführte Tabelle. Es zeigt den Farbindex Ra, die Farbtemperatur Tn (in K) und
die Lichtausbeute L.A. (lm/W) für eine 35 W-Lampe. Die Tabelle verdeutlicht, daß mit
Hilfe des Staurohres eine Farbverbesserung von - 500 K und mehr erzielt werden kann.
Je nachdem, welche Farbtemperatur gewünscht ist, wird ein beschichtetes Staurohr (Tn
≈ 3500 K) verwendet oder es genügt ein unbeschichtetes Staurohr (Tn ≈ 4000 K) Mit
anderen Füllungen lassen sich auch niedrigere Farbtemperaturen erzielen.
Reflektorlampentyp |
Ra |
Tn (K) |
L.A. (1m/W) |
ohne Staurohr |
57 |
4133 |
41,6 |
mit Staurohr (Quarzglas) |
63 |
4012 |
42,1 |
mit Staurohr (Hartglas) |
63 |
4020 |
42.2 |
mit Staurohr (und ITO-Schicht) |
69 |
3544 |
43,9 |
[0023] Die Verwendung eines Staurohres gestattet es darüber hinaus, weitere Eigenschaften
der Reflektorlampen zu optimieren. Bei Verwendung eines Rohres aus Hartglas wird insbesondere
die UV-Emission der Lampe unterbunden. Die Beschichtung des Staurohres kann so gewählt
werden, daß zusätzliche Farbeffekte erzielt werden (gezielte Änderung der Lichtfarbe).
Schließlich bietet das Staurohr den zusätzlichen Vorteil, als Schutz bei einer etwaigen
Explosion des Entladungsgefäßes zu wirken.
1. Kompakte Reflektorlampe, bestehend aus
- einem einseitig gequetschten Entladungsgefäß (1) mit zwei Elektroden und einer Füllung
aus Edelgas, Quecksilber und Metallhalogeniden
- einem Sockel (9)
- zwei Stromzuführungen (7), die in das Entladungsgefäß (1) im Bereich der Quetschung
(3) vakuumdicht eingeschmolzen sind, und die die Elektroden mit Kontaktelementen (11)
am Sockel elektrisch-leitend verbinden
- einem Reflektor (2) mit einer Scheitelöffnung (8), in der das Entladungsgefäß (1)
gehaltert ist, und mit einer Lichtaustrittsöffnung (17),
dadurch gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß (1) von einem transparenten Rohr (14;
19; 29) eng umgeben ist, das entlang der Lampenachse ausgerichtet ist, und dessen
sockelseitiges Ende (16; 20) am Reflektor (2) anliegt und dessen sockelfernes Ende
(15; 26; 30) mit einem Abschlußteil versehen ist.
2. Reflektorlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr aus Hartglas
besteht.
3. Reflektorlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr aus Quarzglas
besteht.
4. Reflektorlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschlußteil von
einer an das Rohr angeformten Kuppe gebildet wird.
5. Reflektorlampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtaustrittsöffnung
(17) des Reflektors mit einer Abdeckscheibe (18) versehen ist.
6. Reflektorlampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuppe verspiegelt
ist.
7. Reflektorlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschlußteil von
einer Kalotte (24; 28) gebildet wird, die am Reflektor (2) mittels eines Flachstücks
(22; 31) befestigt ist, das sich brückenbogenartig über die Lichtaustrittsöffnung
des Reflektors spannt.
8. Reflektorlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr mit Metalloxidschichten
versehen ist.
9. Reflektorlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor als
parabolischer Aluminiumreflektor ausgeführt ist, dessen Kontur aus einer Vielzahl
von Facetten besteht.
10. Reflektorlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an einem
der beiden Enden des Rohres ein federnd komprimierbares und expandierbares Abdichtmittel
(16a, 32) anliegt.