[0001] Die Erfindung betrifft ein elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät für Kraftfahrzeuge.
[0002] Das erfindungsgemäße elektronische Fahrzeitregelungs-Gerät dient zur Verwendung
für Kraftfahrzeuge, insbesondere von Lastkraftwagen im Fernverkehr, zur Überwachung
der Einhaltung der im jeweiligen 24-Stundentakt zulässigen Fahrzeiten für die Fahrer
bzw. zur Überwachung der Einhaltung der erforderlichen Standzeiten.
[0003] Insbesondere soll mit dem Gerät eine bessere Kontrolle und Überwachung der Einhaltung
dieser zulässigen Fahr- und Standzeiten durch die Verkehrspolizei gewährleistet werden
und im Zusammenhang damit eine Überbeanspruchung und damit verbundene Übermüdung der
Fahrer verhindert und die Verkehrssicherheit auf den Fernstraßen verbessert werden.
[0004] Es hat sich bisher nachteilig ausgewirkt, daß die Verkehrspolizei bei der großen
Zahl der die Fernstraßen befahrenden Fernlaster nur ungenügende Kontrollmöglichkeiten
der Überwachung der Einhaltung der im 24-Stundentakt zulässigen Fahrzeiten der Fahrer
hatte.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeitüberwachungs- bzw. Regelungs-Gerät
zu schaffen, das bei Tag und bei Nacht für jedermann eine gut sichtbare Anzeige über
die Einhaltung der zulässigen Fahrzeit bzw. Ruhezeit der Fahrer bietet.
[0006] Das Gerät soll nicht manipulierbar sein.
[0007] Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Weitere Ausgestaltungen des Anmeldungsgegenstandes werden durch
die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 2 bis 7 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß ergibt sich der Vorteil, daß sowohl die Verkehrspolizei als auch
jedermann auf der Straße an den außerhalb des Fahrzeuges angebrachten, in Form einer
Verkehrsampel gestalteten Signallampen jederzeit ersehen kann, ob die zulässigen
Fahrzeiten bzw. Ruhezeiten der Fahrer eingehalten werden.
[0009] Es ist auch vorteilhaft, daß das Gerät von Unbefugten nicht manipuliert werden kann,
sofern es in blombiertem Zustand verwendet wird, wobei bei Anordnung einer innerhalb
des Gerätes angeordneten gesonderten Pufferbatterie als Spannungsquelle, ein Manipulieren
an der Autobatterie ausgeschlossen wird.
[0010] Es ist des weiteren vorteilhaft, daß bei der ersten Inbetriebnahme des Gerätes dieses
auf die erforderliche vorgeschriebene Fahrzeit für den Fahrer im 24-Stundentakt einstellbar
ist.
[0011] Auch ist es günstig, daß durch die mit dem Gerät erzielte Überwachung der Einhaltung
der vorgeschriebenen Fahrzeiten für den Fahrer im jeweiligen 24-Stundentrakt durch
Vermeidung einer Überbeanspruchung und Ermüdung des Fahrers die Verkehrssicherheit
durch Herabsetzung des Unfallrisikos gewährleistet wird.
[0012] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Anmeldung dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1a vorn, außerhalb am Fahrzeug angeordnete, in Form einer Verkehrsampel gestaltete
Signallampen;
Fig. 1b hinten, außerhalb des Fahrzeuges angeordnete, in Form einer Verkehrsampel
gestaltete Signallampen:
Fig. 1c innerhalb des Fahrzeuges am Fahrersitz angeordnete Signallampen;
Fig. 2 die elektronische Relaisschaltung mit Verzögerern 1 bis 4;
Fig. 3 die Schaltung des ersten Verzögerers für Relais RE3;
Fig. 4 die Schaltung des zweiten Verzögerers für Relais RE4;
Fig. 5 die Schaltung des dritten Verzögerers für Relais RE5;
Fig. 6 die Schaltung des vierten Verzögerers für Relais RE6;
Fig. 7 den Lageplan der einzelnen elektronischen Bausteine; und
Fig. 8 die Relais-Pinanordnung von unten gesehen.
[0013] Das elektronische Fahrzeitregelungs-Gerät dient vorzugsweise bei Kraftfahrzeugen
im Fernverkehr zur Regelung, Überwachung und zur Einhaltung der zulässigen Fahrt-
und Standzeiten.
[0014] Durch Anbringung der in einer bevorzugten Ausführung in Form von Verkehrsampeln gestalteten
Signallampen L1, L2, und L3 vorn, außerhalb des Fahrzeuges (Fig. 1a), sowie hinten,
außerhalb des Fahrzeuges (Fig. 1b) und zur Kontrolle für den Fahrer innerhalb des
Fahrzeuges am Fahrersitz (Fig. 1c), dient es insbesondere der Verkehrspolizei zur
Überwachung und Kontrolle der von jedem der Fahrer geleisteten Fahrzeiten.
[0015] Das Gerät dient auch zur Vermeidung von Überbeanspruchungen und damit von Übermüdungen
der Fahrer, wodurch die Verkehrssicherheit auf Fernstraßen verbessert wird.
[0016] Die Wirkungsweise des Gerätes ist folgende:
Das Gerät wird über das Zündschloß des Fahrzeuges eingeschaltet. Auch wenn man die
Zündung dann abschaltet bleibt das Gerät weiterhin eingeschaltet. Beim Einschalten
leuchtet die für den ersten Fahrer freie Fahrt anzeigende grüne Signallampe L1 auf;
nach einer Fahrzeit von vier Stunden schaltet das Gerät die freie Fahrt anzeigende
zweite grüne Signallampe L2 für den zweiten Fahrer dazu.
[0017] Nach weiteren vier Stunden leuchtet als Warnsignal die dritte rote Signallampe L3
kurzfristig dazu. In diesem Zeitpunkt kann umgeschaltet werden, worauf der Vierstunden-Zyklus
von vorn beginnt.
[0018] Nach 16 Stunden Fahrzeit leuchtet nur noch als Warnsignal die rote, dritte Signallampe
L3 zur Anzeige der Einhaltung der erforderlichen Ruhe- und Standzeit für weitere acht
Stunden.
[0019] Ein Gleichlauf des Gerätes mit dem Fahrtenschreiber wird durch entsprechende Anschlüsse
und durch Verplombung des Gerätes gewährleistet.
[0020] Durch verschiedene Zeiteinstellungen des Gerätes ist dieses auch für die Verwendung
für nur einen Fahrer einstellbar.
[0021] Das Gerät kann so gestaltet sein, daß dem Fahrer die Möglichkeit gegeben ist, das
Gerät wieder auf die Achtstunden Standzeit zurückzuschalten, wenn die normale Fahrzeit
von sechzehn Stunden, beispielsweise wegen Wochenend-Fahrverbot, wegen Beendigung
der Entladezeiten während der Nacht, oder bei Grenzübergängen nicht eingehalten werden
kann.
[0022] Beschreibung der Relais-Schaltung (Fig. 2):
Durch Schließen des Zündschlüssels zieht das Relais RE1 an. Schließerkontakte K1/1
und K1/2 von Relais RE1 schließen den Stromkreis für die Relais RE2 bis RE6 und die
Anzeigen der Leuchtdioden D1 bis D3 sowie der Signallampen L1 bis L3.
[0023] Ein Schließerkontakt von Relais RE6 bildet den Selbsthalt über die Batterie.
[0024] Relais RE1 schaltet Relais RE2 ein. Relais RE2 schaltet mit seinen vier Schließerkontakten
K2/1 bis K2/4 die vier als Zeitschaltungen wirksamen Verzögerer Verz. 1 bis Verz.
4 ein. Relais RE4 schaltet Relais RE2 wieder (durch Tasterwirkung) ab. Relais RE3
bis RE6 sind angezogen. Es leuchtet die erste grüne Leuchtdiode D1 und die Signallampe
L1.
[0025] Nach Ablauf einer eingestellten Zeit der Verzögerung von Verzögerer 1 fällt Relais
RE3 ab. Die Leuchtdiode D1 und Signallampe L1 erlischt.
[0026] Es leuchtet nun die für den zweiten Fahrer freie Fahrt anzeigende grüne Leuchtdiode
D2 und die Signallampe L2. Die nächsteingeschaltete Zeit der Verzögerung von Verzögerer
2 läßt Relais RE4 abfallen. Es leuchtet die grüne Leuchtdiode D2 und die Signallampe
L2 sowie die rote Leuchtdiode D3 und Signallampe L3.
[0027] Durch Betätigung des Schalters S1 kann nun wieder umgeschaltet werden auf die für
den ersten Fahrer freie Fahrt anzeigende grüne Leuchtdiode D1 und Signallampe L1.
Der Zyklus beginnt dann wieder von vorn.
[0028] Die nächsteingeschaltete Zeit der Verzögerung von Verzögerer 3 schaltet die Relais
RE3 und RE4 ab. Es leuchtet nun als Warnsignal die Signallampe L3 und die Leuchtdiode
D3.
[0029] Jetzt kann mit dem Schalter S1 nicht mehr geschaltet werden, weil die Schließerkontakte
von Relais RE5 die Verzögerung von Verzögerer 1 und Verzögerer 3 unterbrechen.
[0030] Die Verzögerung des Verzögerers 4 schaltet nach einer eingestellten Zeit die ganze
Schaltung wieder ab.
Beschreibung der Verzögerungen der Verzögerer 1 - 4 : (Fig. 3 bis Fig. 6)
[0031] Durch Schließen der Schließerkontakte K2/1, K2/2, K2/3 und K2/4 von Relais RE2 wird
das Relais eingeschaltet; gleichzeitig startet der Timer. Die Zeit zwischen Ein-
und Ausschalten kann mit dem Potentiometer P1 zwischen einer und zwölf Stunden eingestellt
werden. Vergrößert man den Wert von C2, so können noch längere Zeiten erreicht werden.
Eine Verdopplung von C2 hat eine Verdopplung der Ausschaltzeit zur Folge.
[0032] Die Kombination von Schließerkontakt von RE2 und FF1 bildet einen prellfreien Schalter.
Es entsteht ein positiver Impuls am Ausgang von FF1, der auf den CLK-Eingang gelangt.
Dann ist der Q-Ausgang von FF2 = 0, der Rechteckgenerator in IC2 beginnt zu schwingen
und stößt den Zähler in IC2 an. Das dauert so lange, bis ein Impuls von Ausgang Q
13 von IC2 das FF2 zurücksetzt. Der Zähler stoppt und das Relais fällt wieder ab.
[0033] Zum Abgleichen nimmt man den Ausgang Q3 von IC2. In diesem Fall wird das Relais
innerhalb von 3 bis 45 Sekunden ein- und ausgeschaltet. Diese Zeit ist 1024 mal kürzer
als die mit Q 13 eingestellte Zeit. Die mit P1 eingestellte Zeit (sek) mit 1024 multipliziert
ergibt die endgültigen Zeiten am Ausgang Q 13.
[0034] Der Schalter S1 wird mit der gleichen Schaltung ein- und ausgeschaltet, wie zum Beispiel
Verzögerung 1.
Relais-Anschlußbelegung
K1
[0035] 7 nach + 12V
6 nach Re2 Pin 1
1 nach + 24 V Zündschloß
4 nach OV
10 nach + 24 V Batterie
9 nach Eingang Spannungsregler
K2
[0036] 9, 15, 6, 12 nach + 12 V
4 nach OV
14 nach 1. Verz. R4
16 nach 1. Verz. R5
8 nach 2. Verz. R10
10 nach 2. Verz. R11
11 nach 3. Verz. R16
13 nach 3. Verz. R17
5 nach 4. Verz. R22
7 nach 4. Verz. R23
K3
[0037] 16, 8, 13, 5, 1 nach + 12 V
4 nach Kolektor T1
15 nach R1
9 nach R2
12 nach L1
6 nach L2
K4
[0038] 11, 5, 1 nach + 12 V
4 nach Kolektor T2
6 nach L3
12 nach R3
15 nach OV
14 nach Re2 Pin4
K5
[0039] 9, 15, 6, 12 nach OV
1 nach + 12 V
4 nach Kolektor T3
16 nach 1. Verz. T1 Emitter
10 nach 2. Verz. T2 Emitter
13 nach D2
7 nach L2
K6
[0040] 9, 15 nach OV
1 nach + 12 V
4 nach Kolektor T4
7 nach + 24 V Batterie
6 nach Eingang Spannungsregler
10 nach D3
16 nach L3
Stückliste
[0041]
Widerstände |
|
R1, R2, R3 |
- 560 Ohm |
R4, R5, R10, R11, R16, R17, R22, R23 |
- 47 K |
R6, R12, R18, R24 |
- 1 M |
R7, R13, R19, R25 |
- 120 K |
R8, R14, R20, R26 |
- 6,8 K |
R9, R15, R21, R27 |
- 33 K |
P1, P2, P3, P4 |
- 100 K |
Kondensatoren |
|
C1, C2, C3, C4, C10 |
100 uF 16 V |
C5, C6 |
- 22 uF 16 V |
C7 |
- 33 uF 16 V |
C8 |
- 47 uF 16 V |
C9 |
- 1000 uF 40 V |
Dioden |
|
D1 |
- 5 mm Leuchtdiode gn |
D2 |
- 5 mm Leuchtdiode gn |
D3 |
- 5 mm Leuchtdiode rt |
D4, D5, D6, D7, D8, D9 |
- 1N 4148 |
Transistoren |
|
T1, T2, T3, T4 |
- BC 547 B |
IC1, 3, 5, 7 |
- 4027 |
IC2, 4, 6, 8 |
- 4060 |
IC9 |
- 7812 Sp.R. |
L1, L2, L3 |
- Lampe 12 V |
Re. 1 |
- 24V 2 x UM |
Re. 2 - Re. 6 |
- 12V 4 x UM |
Re. 2 - Re. 6 |
- 12V 4 x UM |
S1 |
- Taster 2 x UM |
S2 - S5 |
- Steckkontakte |
1. Elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät für Kraftfahrzeuge,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät eine vorprogrammierbare, unmanipulierbare, die geleisteten Fahr- und
Ruhezeiten der Fahrer anzeigende elektronische Zeitschaltung enthält, die mit von
diesen steuerbaren, außerhalb des Fahrzeuges gut sichtbar angeordneten optischen
Signaleinrichtungen (L1, L2, L3) verbunden ist, wobei die elektronische Schaltung
im wesentlichen aus der Kombination einer Relaislogik und vier Verzögerern besteht,
die vorzugsweise in analog/digitaler Schalttechnik realisiert sind.
2. Elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein von Hand zu betätigender Schalter (S1) eine gleichzeitige Retriggerung von
Verzögerer (1) und Verzögerer (2) gestatte, und damit einen Fahrerwechsel erlaubt.
3. Elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß durch geeignete Kalibrierung der Verzögerer (1) bis Verzögerer (4) eine eindeutige,
den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen adaptierbare Darstellung von Fahrzeiten
mit Berücksichtigung eventueller Fahrerwechsel gewährleistet ist.
4. Elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitbasis der Verzögerer innerhalb gewisser Grenzen einstellbar ist.
5. Elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signaleinrichtung drei Signallampen (L1, L2, L3) in einer eine zulässige
freie Fahrt anzeigenden Farbe (grün, grün) bzw. in einer eine Weiterfahrt verbietenden
Warnfarbe (rot) aufweist.
6. Elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Fahrerraum (3) für den Fahrer sichtbare, als Leuchtdioden (D1, D2, D3) gestaltete,
den Signallampen (L1, L2, L3) parallelgeschaltete und in gleicher Farbe ausgeführte
Signalelemente angebracht sind.
7. Elektronisches Fahrzeitregelungs-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugbatterie als Gleichspannungsquelle dient und im Gerätinneren eine
ihr parallel geschaltete, eine Manipulation über die Stromversorgung ausschließende
Pufferbatterie vorgesehen ist.