[0001] Die Erfindung betrifft einen Tastschalter nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Solche Tastschalter, einzeln oder mehrfach nebeneinander als Tastenfeld angeordnet,
sind in der Regel zusätzlich von einem Gehäuse umgeben. Über dem Betätigungsglied
ist mitunter eine Tastenkappe angeordnet. Die Abdeckung kann, vor allem bei Tastenfeldern
als Matte gestaltet sein. Ihre Anwendung finden die Tastschalter z.B. innerhalb von
Schalttafeln oder bei Eingabe-Tastaturen für elektronische Einrichtungen, so auch
für Taschenrechner oder für Handsender von Fernbedienungseinrichtungen. Die Tastschalter
haben einen installierten, deutlich erkennbaren Schalthub, im allgemeinen zwischen
1 und 4 mm.
[0003] Ein solcher Tastschalter mit einem Schnappeffekt im Schalthub ist aus der DE-OS 33
40 575 bekannt. In Figur 5 und Figur 6 sind Rippen gezeigt, die nach erfolgter Kontaktierung
den weiteren Schalthub begrenzen.
[0004] Die US-PS 4 390 765 zeigt ebenfalls einen Tastschalter mit Schnappeffekt. Insbesondere
sind Maßnahmen am Schaltdom vorgeschlagen, um den Hub bis zum Erreichen des Schnappeffektes
zu verlängern. Ein erheblicher Teil des Gesamthubes verbleibt nach dem Schnappen als
Resthub bis zur Kontaktierung.
[0005] Zur Erlangung eines zufriedenstellenden Kontaktes soll gemäß der DE-OS 32 22 747
das Schrägstellen des beweglichen Kontaktes durch Stützglieder vermieden werden. Dabei
sollen die Stützglieder gegenüber dem beweglichen Kontakt von geringerer Höhe sein.
Die Stützglieder wirken erst nach erfolgter Kontaktierung.
[0006] Die bekannten Tastschalter haben den Nachteil, daß sie bereits nach Überwindung einer
installierten Rückstellkraft eine Kontaktierung bewirken. So sind Fehlfunktionen z.B.
durch aufliegende Gegenstände zu befürchten und Batterieenergie wird unnötig verbraucht.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den bekannten Tastschalter so zu verbessern,
daß nach Überwindung einer installierten Rückstellkraft und dem Zurücklegen eines
deutlich fühlbaren Hubes das Kontaktieren am Hubende nicht zufällig erfolgen kann,
sondern erst unter der Wirkung einer gezielten Maßnahme.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der unter Einwirkung
einer Betätigungskraft erfolgende Hub des Betätigungsgliedes, ohne eine Kontaktierung
zu bewirken, begrenzt ist durch peripher zur Teilfläche angeordnete, die Teilfläche
überragende Stützflächen und daß, um eine Kontaktierung zu bewirken, eine zusätzliche,
zentral auf das Betätigungsglied wirkende Betätigungskraft die Teilfläche in Betätigungsrichtung
durchwölbt.
[0009] Mit der Lösung wird in vorteilhafter Weise einfach und platzsparend ein Schutz gegen
zufällige Kontaktierung erreicht. Das kann von besonderem Vorteil sein bei kleinen,
mitführbaren Einrichtungen, wie z.B. bei Handsendern von Fernbedienungseinrichtngen.
Solche Handsender sind infolge ihrer Kleinheit leicht, z.B. mit Papier, überdeckt
und ein darauf abgelegter Gegenstand, etwa ein Buch, kann ohne die Erfindung unbeabsichtigt
einen oder mehrere Tastschalter des zugedeckten Handsenders durch sein Gewicht betätigen.
Dabei wird die Energie der Senderbatterie verbraucht und der Sender wird funktionsunfähig.
Bei wasserdichten Handsendern wird mit der Erfindung erst der Wasserdruck größerer
Tiefe den Tastschalter eindrücken können und ein Kontaktieren verursachen; im Hausbereich,
wie in der Badewanne oder im Swimmingpool werden diese Tiefen nicht erreicht, wohl
aber bei Handsendern ohne die Erfindung.
[0010] Die Stützflächen können sich bedarfsweise auf mehrere Einzelflächen um die Teilfläche
herum verteilen, sie können konzentrisch angeordnet sein und ggf. einen konzentrischen
Ring bilden.
[0011] Ist die Teilfläche selbst elektrisch leitend, so kann sie den beweglichen Gegenkontakt
ersetzen und als Schaltbrücke für zwei nebeneinander angeordnete Festkontakte funktionieren.
Für eine solche Kontaktanordnung genügt mitunter die Anordnung der Leiterbahnen und
Kontaktflächen auf nur einer Seite des Substrates.
[0012] Es hat sich gezeigt, daß der "Bücherschutz" schon ausreichend gegeben ist, wenn die
Stützflächen die Teilfläche um 4% des Teilflächendurchmessers überragen. Die gezielte
Betätigungskraft
P′ ist dann bei üblichen Dimensionen und Werkstoffen nur unwesentlich gegenüber der
Hub bewirkenden Kraft
P erhöht.
[0013] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 einen Tastschalter im Schnitt,
Figur 2 den Tastschalter der Figur 1 längs der Linie II-II,
Figur 3 einen weiteren Tastschalter im Schnitt längs der Linie III-III in Figur 6,
Figur 4 den Tastschalter in Figur 3 unter Einwirkung der Kraft P,
Figur 5 den Tastschalter der Figur 4 unter Einwirkung der Kraft P′
und
Figur 6 perspektivisch dargestellt die Unteransicht einer als Kontaktmatte ausgebildeten
Abdeckung.
[0014] Der Tastschalter der Figur 1 läßt eine flächige Kontaktanordnung (1) mit flächigen
Kontakten (2, 3) erkennen. Ein Substrat (4) trägt zwei Festkontakte (2); die Anschlußleiterbahnen
sind nicht dargestellt. Auf dem Substrat (4) liegt ein im Bereich der Kontaktanordnung
(1) freigeschnittener Spacer (5). Es folgt eine elastische Trägerfolie (6) mit einem
den Festkontakten (2) auf Abstand gegenüberstehenden Gegenkontakt (3). Die Kontaktanordnung
(1) ist von einer gummielastischen Abdeckung (7) überwölbt, die sich auf der Trägerfolie
(6) abstützt. Ausgerichtet auf die Kontaktanordnung (1) befindet sich über dieser
das Betätigungsglied (8) des Tastschalters als Teil der Abdeckung (7). Das Betätigungsglied
(8) ist von Wandteilen (9) der Abdeckung (7) im Abstand zur Kontaktanordnung (1) elastisch
gehalten. Unter der Wirkung einer Betätigungskraft
P in Pfeilrichtung auf die ebene Tastfläche (10) auf der Oberseite des Betätigungsgliedes
(8) senkt sich das Betätigungsglied (8), die Rückstellkraft der elastischen Wandteile
(9) überwindend, und unter Zurücklegung eines deutlich fühlbaren Tastenhubes
H auf die Trägerfolie (6). Den Tastenhub
H begrenzen dabei Stützflächen (11), die auf der Innenseite des Betätigungsgliedes
(8) in Hubrichtung hervorstehen und die sich außerhalb der Kontaktanordnung (1) auf
die Trägerfolie (6) aufstellen ohne eine Kontaktierung in der Kontaktanordnung (1)
zu bewirken. Die Stützflächen (11) überragen hierbei die auf der Unterseite des Betätigungsgliedes
(8) im Zentrum liegende Teilfläche (12) (Figur 2), die vorgesehen ist, die Kontaktierung
in der Kontaktanordnung (1) zu bewirken, so daß selbst ein Vergrößern der Hub
H erzeugenden Betätigungskraft
P nicht zum Kontaktieren führt. Mit dem Anliegen einer zusätzlichen Betätigungskraft
P′, die als gezielte Maßnahme nur im Mittenbereich der Tastfläche (10) angreift, wird
sich die Teilfläche (12) über das Niveau der Stützflächen (11) hinaus durchwölben
und ein Kontaktieren der Kontakte (2, 3) herbeiführen.
[0015] Die Größe der zusätzlichen Betätigungskraft
P′ hängt z.B. ab von der Elastizität des Betätigungsgliedes (8) oder vom Abstand der
Stützfläche (11) von der Teilfläche (12), bezogen auf den Durchmesser der Stützflächen-Anordnung.
Die zusätzliche Betätigungskraft
P′ kann die Hub
H auslösende Betätigungskraft
P beinhalten.
[0016] In den Figuren 3, 4 und 5 ist ein anderer gegenüber Figur 1 vereinfachter Tastschalter
dargestellt und seine Betätigung erklärt. Die Stützfläche (11) ist hierbei von einem
erhabenen Ring (14) dargestellt, der konzentrisch zur Teilfläche (12) liegt. Die
Teilfläche (12) ist zugleich Kontaktfläche des Gegenkontaktes (3), der z.B. durch
Vulkanisieren mit dem isolierenden Betätigungsglied verbunden ist.
[0017] Die Ruhelage des Tastschalters zeigt Figur 3. In Figur 4 hat sich das Betätigungsglied
(8) unter Wirkung der Betätigungskraft
P um den Hub
H gesenkt; das Betätigungsglied (8) stützt sich mit dem Ring (14) auf dem Substrat
(4) ab. In Figur 5 wölbt sich die Teilfläche (12) des Gegenkontaktes (3) unter Wirkung
der im Mittenbereich der Tastfläche (10) ansetzenden, zusätzlichen Betätigungskraft
P′ in Richtung der Festkontakte (2) diese kontaktierend durch. Mit dem Entfallen der
Betätigungskraft
P, P′ wird das Betätigungsglied (8) durch die elastischen Wandteile (9) wieder in seine
Ruhelage (Figur 3) zurückgestellt; die Kontaktierung ist beendet.
[0018] Figur 6 zeigt eine Abdeckung (7) für zwei Tastschalter, was man auch als Kontaktmatte
(15) bezeichnen kann. In die Kontaktmatte (15) eingearbeitet sind Luftkanäle (13),
die einen Luftausgleich zulassen, wenn die Innenluft eines Tastschalters durch das
Betätigen des Betätigungsgliedes (8) komprimiert wurde.
Bezugszeichenliste
[0019]
1 Kontaktanordnung
2 Festkontakt
3 Gegenkontakt
4 Substrat
5 Spacer
6 Trägerfolie
7 Abdeckung
8 Betätigungsglied
9 Wandteil
10 Tastfläche
11 Stützfläche
12 Teilfläche
13 Luftkanal
14 Ring
15 Kontaktmatte
H Tastenhub
P,P′ Betätigungskraft
1. Tastschalter mit einer flächigen Kontaktanordnung, die aus einem Festkontakt und
einem beweglichen Gegenkontakt, der bei Betätigung des Tastschalters mit dem Festkontakt
kontaktiert, besteht und mit einer Abdeckung aus gummielastischem Material, welche
die Kontaktanordnung überwölbt und welche ein Betätigungsglied beinhaltet, das elastisch
auf Abstand zur Kontaktanordnung gehalten ist und das bei Betätigung des Tastschalters
mit der Kraft P diesen Abstand mit einem deutlich fühlbaren Hub H überwindet und bei vollzogenem Hub mit einer Teilfläche seiner Innenseite die Kontaktierung
der Kontaktanordnung bewirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der unter Einwirkung einer Betätigungskraft P erfolgende Hub H des Betätigungsgliedes (8), ohne eine Kontaktierung zu bewirken, begrenzt ist durch
peripher zur Teilfläche (12) angeordnete, diese Teilfläche (12) überragende Stützflächen
(11) und daß, um eine Kontaktierung zu bewirken, eine zusätzliche, zentral auf das
Betätigungsglied (8) wirkende Betätigungskraft P′ die Teilfläche (12) in Betätigungsrichtung durchwölbt.
2. Tastschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilfläche (12) rund ist und daß die Stützflächen (11) konzentrisch zur Teilfläche
(12) angeordnet sind.
3. Tastschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützflächen (11) einen konzentrischen Ring (14) bilden.
4. Tastschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilfläche (12) elektrisch leitfähig ist.
5. Tastschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützflächen (11) die Teilfläche (12) in einer Größenordnung von 2% bis 10%
ihres diametralen Abstandes überragen.
6. Tastschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützflächen (11) die Teilfläche (12) um 4% ihres diametralen Abstandes überragen.