(19)
(11) EP 0 334 299 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89105056.9

(22) Anmeldetag:  21.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43C 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 23.03.1988 DE 3809809

(71) Anmelder: GEORG GABRIEL & SOHN
D-8035 Gauting (DE)

(72) Erfinder:
  • Saumweber, Michael
    D-8000 München 80 (DE)

(74) Vertreter: Jaeger, Klaus, Dr. 
Jaeger, Böck & Köster, Patentanwälte, Postfach 16 20
D-82121 Gauting
D-82121 Gauting (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steigeisen


    (57) Ein Steigeisen, bestehend aus mindestens einem Rahmen mit Längs- und Querträgern, an denen Frontal- und/oder Vertikal­zacken angeordnet sind, sowie Befestigungsmitteln zur Be­festigung des Steigeisens am Berg- oder Schischuh, ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der sich in Längsrichtung erstreckenden Rahmenteile mit im wesent­lichen rechteckigem Querschnitt entlang ihrer Längsachse um einen Winkel α aus der durch die Rahmenteile gebilde­ten, im wesentlichen horizontalen Ebene geneigt ist. Durch diese Anordnung wird eine erhöhte Biegesteifigkeit in beiden Hauptbelastungsrichtungen erreicht und gleich­zeitig werden die Hauptbelastungen durch die Biegung in den mit Montagebohrungen versehenen Querschnitten der Längsträger vermindert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Steigeisen der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten Art.

    [0002] Insbesondere betrifft also die vorliegende Erfindung ein Steigeisen mit mindestens einem Rahmen aus Längsträgern, die aus sich in Längsrichtung erstreckenden flachbandförmi­gen Rahmenteilen mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt bestehen, und Querträgern, wobei an den Längs- und/oder Quer­trägern Frontal- und/oder Vertikalzacken angeordnet sind, sowie Befestigungsmitteln zur Befestigung des Steigeisens am Schuh.

    [0003] Es ist ein Steigeisen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, welches aus einem weitgehend starren Rahmen besteht. Dieses sogenannte "Chouinard"-Steigeisen besteht aus einem geschlossen umlaufenden zweiteiligen Rahmen, der sich aus einem hinteren und einem vorderen Teil zusammensetzt, die überlappend miteinander verschraubt werden. Die Länge der Überlappung bestimmt die Länge des gesamten Steigeisens und dadurch die Anpassung an eine bestimmte Schuhgröße. Die Längsträger des "Chouinard"-Steigeisens weisen im Quer­schnitt im wesentlichen ein flaches horizontales Recht­eck- oder L-Profil mit sehr kurzem Schenkel auf. Die Längs­träger sind aus Gründen einer möglichst großen Verstellbarkeit vielfach gelocht. Durch diese Löcher werden dann die beiden Rahmenhälften mit durchgehenden Klemmschrauben verschraubt.

    [0004] Ein weiteres gattungsgemäßes Steigeisen ist beispielsweise aus der US-PS 3 685 173 bekannt. Bei diesem Steigeisen sind zwei in sich starre Rahmen durch ein in geringem Maße beweg­liches Zwischenglied verbunden. Die Längsträger der in sich starren Rahmen weisen im Querschnitt ebenfalls im wesentli­chen ein flaches horizontales Rechteckprofil auf, das an den Verbindungsstellen ebenfalls meist durchgehende Bohrungen aufweist.

    [0005] Ein drittes Steigeisen der in Rede stehenden Art, ein soge­nanntes Wechselsystem-Steigeisen, besteht im wesentlichen aus im Querschnitt rechteckigen Längsfederstahlbändern, die jeweils paarweise an einem Vorderteil bzw. einem Hinterteil des Steigeisens befestigt sind und sich in Längsrichtung überlappen. Auf diese Längsträger werden in axialer Rich­tung zwischen dem Vorder- und dem Hinterteil des Steig­eisens Zackenträgerbrücken geklemmt. Die axiale Verbindung zwischen Vorder- und Hinterteil des Steigeisens erfolgt über ein in axialer Richtung federndes Verbindungselement. Auch bei diesem Steigeisen sind die Längsträger aus Montage­gründen oft mit Bohrungen versehen.

    [0006] All diesen Steigeisen gemeinsam ist der Nachteil, daß durch die horizontale Ausrichtung des flachen im wesentlichen rechteckigen Längsträgerprofiles das Biegewiderstandsmoment in Längsrichtung des Steigeisens sehr gering ist, so daß sich insgesamt eine geringe Biegesteifigkeit des Steigeisens in Längsrichtung ergibt. Zudem sind die am meisten kraft­übertragenden Bereiche des Querschnittes der Längsträger durch die Montagebohrungen stark geschwächt, so daß sich bei Belastung, in diesem Fall durch Biegemomente, eine starke Kerbwirkung ergibt und das Steigeisen insgesamt, besonders bei einer Dauerwechselbelastung, stark bruch­gefährdet ist.

    [0007] Ein verbessertes gattungsgemäßes Steigeisen weist deshalb Längsträger mit im Querschnitt rechteckigem Profil auf, dessen Hauptachse sich vertikal erstreckt. Durch diese Anordnung wird das Biegewiderstandsmoment und damit die Biegesteifigkeit in Längsrichtung entscheidend verbessert, jedoch nimmt das Biegewiderstandsmoment und die Biege­festigkeit um die Vertikalachse quer zur Längsrichtung in gleichem Maße ab. Da auch bei diesem Steigeisen die Längs­träger vielfach gelocht sind, um eine möglichst große Verstell­möglichkeit zu gewährleisten, ist dieses Steigeisen beim Auftreten von Biegemomenten um die Vertikalachse quer zur Längsachse des Steigeisens stark bruchgefährdet.

    [0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Steigeisen zu schaffen, das eine ausrei­chende Biegesteifigkeit sowohl in Längsrichtung des Steig­eisens als auch quer dazu um die Vertikalachse aufweist und das insbesondere eine wesentlich verbesserte Bruch­sicherheit aufweist.

    [0009] Diese Aufgabe wird durch ein Steigeisen der vorliegenden Erfindung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.

    [0010] Dies wird dadurch erreicht, daß zumindest ein Teil der sich in Längsrichtung erstreckenden flachbandförmigen Rahmenteile mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt entlang ihrer Längsachse um einen Winkel α aus der durch die Rahmenteile gebildeten, im wesentlichen horizontalen Ebene geneigt ist, wobei der Neigungswinkel α zwischen 0° und 90° oder 0° und -90° liegt.

    [0011] Steigeisen, die im wesentlichen für alpinistische Unterneh­mungen verwendet werden, werden, vor allem beim Klettern im Fels, aber auch beim Gehen in stark geneigten Hängen, die mit Schotter, Schnee oder Eis bedeckt sein können, überaus stark mechanisch belastet. Wenn die Belastung nicht gleichmäßig an allen Vertikalzacken angreift, wie dies meist der Fall ist, wird das Steigeisen vor allem durch Biegemomente beansprucht. Spannungsspitzen treten insbesondere dann auf, wenn die Biegebeanspruchung dynamisch anfällt, beispielsweise bei einem Sprung aus geringer Höhe auf einen im wesentlichen horizontalen Geländeabschnitt oder über eine Gletscherspalte. Die Biegebelastungen treten dabei vor allem in zwei Hauptbelastungsrichtungen auf. Das größte Biegemoment wirkt in der Längsachse des Steig­eisens, d.h. um eine Achse, die senkrecht zur Längsachse des Steigeisens und senkrecht zur Vertikalachse verläuft. Besonders bei Anwendung der Frontalzackentechnik im Steil­eis oder Fels ergibt sich eine maximale Biegebelastung der Längsträger um die Querachse. Gleichzeitig treten jedoch auch Biegemomente um die Vertikalachse auf, welche ebenfalls die Längsträger am stärksten belasten. Mit anderen Worten sind also die Längsträger das bezüglich einer Biegebelastung schwächste Glied des Steigeisens.

    [0012] Die Steifigkeit der Längsträger gegen Biegebeanspruchung wird neben den Materialkennwerten der Längsträger vor allem durch das Biegewiderstandsmoment der Längsträger bestimmt. Das Biegewiderstandsmoment W ist proportional dem Produkt aus der Breite b und der Höhe h des Quer­schnittes des Längsträgers, wobei die Höhe h quadratisch eingeht. Bei den bisher üblichen Längsträgern mit im wesent­lichen rechteckigem Querschnitt, dessen Hauptachse in der Rahmenebene liegt, entspricht die Breite b der Breite des Längsträgers und die Höhe h der Dicke des Längsträgers. Werden nun erfindungsgemäß die Längsträger entlang ihrer Längsachse um einen Winkel α geneigt, so muß der Berech­nung des nunmehr gültigen Widerstandsmomentes W′ eine geometrische Höhe h′ und eine geometrische Breite b′ zugrundegelegt werden. Diese Größen entsprechen der geo­metrischen Projektion des Längsträgers in die entsprechen­den vertikal verlaufenden Ebenen. Dabei nimmt, vor allem bei kleinen Neigungswinkeln α , die Höhe h′ sehr viel schneller zu als die Breite b′ abnimmt, so daß sich, auch durch die Quadrierung der Höhe h′, das Biegewiderstands­moment W′ und damit die Biegesteifigkeit des Längsträgers vergrößert. Zudem wird durch die Schrägstellung eine relativ große Biegesteifigkeit in beiden Hauptbelastungsrichtungen gewährleistet. Mit anderen Worten, der Neigungswinkel α und damit die Schrägstellung des Längsträgers bestimmt direkt die Biegesteifigkeit und damit auch die Biege­festigkeit des gesamten Steigeisens in beiden Hauptbela­stungsrichtungen.

    [0013] Die Längsträger sind üblicherweise, sei es aus Montage­gründen, aus Gründen einer optimalen Anpassung an ver­schiedene Schuhgrößen, oder aus Gründen der Gewichts­ersparnis, mit Ausnehmungen in Form von Durchgangsbohrun­gen oder Langlöchern versehen. Bei Biegungen um die Quer­achsen der Längsträger schwächen diese Bohrungen zum einen die kraftübertragende Querschnittsfläche und führen zum anderen durch ihre Kerbwirkung häufig zu einer Überlastung der Restquerschnitte und damit zum Bruch des Steigeisens. Bei herkömmlichen Längsträgern nach dem Stand der Technik mit rechteckigem Querschnitt, dessen Hauptachse in der Rahmenebene liegt, fällt bei einer Biegebelastung in der Hauptbelastungsrichtung die neutrale Linie, d.h. der Bereich des Querschnitts, der weder Zug- noch Druckspannun­gen unterliegt, mit der Hauptachse der Querschnittsfläche zusammen. Dies bedeutet, daß die Bereiche mit höchster Zug- bzw. Druckspannung parallel zur neutralen Linie verlaufen und daß somit die am höchten belasteten Querschnittsbereiche durch die durchgehenden Bohrungen, die senkrecht zur neutra­len Linie verlaufen, geschwächt werden. Sind nun erfindungs­gemäß die Längsträger um den Winkel α geneigt, verläuft die neutrale Linie ebenfalls in einem bestimmten Winkel zur horizontalen Rahmenebene und in einem bestimmten Winkel zur Hauptachse der Querschnittsfläche geneigt, so daß die am weitesten von der neutralen Linie entfernten Querschnitts­bereiche mit höchster Zug- bzw. Druckbelastung nicht mehr, oder nur noch in geringem Umfang von den durchgehenden Bohrungen geschwächt werden. Mit anderen Worten, je größer der Neigungswinkel α , desto mehr wandern die maximal­kraftübertragenden Bereiche des Querschnitts der Längs­träger in die Ecken der Querschnittsfläche, während bei ebenen Längsträgern die maximalkraftübertragenden Bereiche sich parallel zur Hauptachse der Querschnittsfläche er­strecken. Durch die Neigung der Längsträger werden also die durch Bohrungen geschwächten Bereiche gleichsam aus den maximalkraftübertragenden Spannungszonen herausgenommen, wodurch sich eine wesentlich verbesserte Bruchsicherheit des Steigeisens ergibt.

    [0014] Insgesamt gewährleistet also eine Neigung der Längsträger entlang ihrer Längsachse bei unveränderten Abmessungen der Längsträger eine wesentlich verbesserte Steifigkeit und Bruchsicherheit des Steigeisens. In Umkehrung dazu können bei gleichbleibender Steifigkeit und Bruchsicherheit die Abmessungen der Längsträger, also die Breite und/oder die Dicke reduziert werden, wodurch sich eine erhebliche Gewichtsersparung realisieren läßt. Zwischen diesen beiden Extremen hat der Konstrukteur also die Möglichkeit, durch die Wahl des Neigungswinkels α in einem weiten Bereich die gewünschten Gebrauchs- und Sicherheitseigenschaften eines erfindungsgemäßen Steigeisens einzustellen. Der Neigungswinkel liegt dabei zwischen 0° und 90° oder 0° und -90°, ohne jedoch die beiden Grenzwerte zu erreichen, da bei Vor­liegen dieser Bedingungen eine optimale Biegesteifigkeit und Kraftübertragungscharakteristik nur in einer einzigen Belastungsrichtung vorliegt, während ein Steigeisen mit geneigten Längsträgern gemäß der vorliegenden Erfindung gerade diesen Nachteil überwindet und eine hohe Biege­steifigkeit und Bruchsicherheit in beiden Hauptbelastungs­richtungen gewährleistet.

    [0015] Der Neigungswinkel der Längsträger muß dabei entlang der Längsachse des Steigeisens keineswegs konstant sein, er kann vielmehr in axial aufeinanderfolgenden Abschnitten des Steigeisens unterschiedlich sein. Dies kann insbesondere, aber keineswegs ausschließlich, bei einem Steigeisen, das aus einem vorderen und einem hinteren Rahmen mit einer gelenkigen oder zumindest beweglichen Verbindung besteht, von Vorteil sein, wobei die Längsträger des vorderen Rahmens einen anderen Neigungswinkel als die Längsträger des hinteren Rahmens aufweisen können. Dadurch können die mechanischen Eigenschaften der beiden Rahmenteile an die am Vorderfuß bzw. an der Ferse beim Gehen auftretenden verschiedenen Belastungen angepaßt werden. Wenn vor allem die Bruchsicherheit beispielsweise eines Chouinard-Steig­eisens mit gelochten Längsträgern verbessert werden soll, so erfolgt die Schrägstellung der sich in Längsrichtung erstreckenden Rahmenteile vorzugsweise in den mit Bohrun­gen versehenen Abschnitten.

    [0016] Bei Steigeisen, bei denen der gesamte Rahmen oder zumin­dest ein Teil des Rahmens, bestehend aus Längs- und Querträgern, einstückig ausgeführt ist, erfolgt die Schräg­stellung der sich in Längsrichtung erstreckenden Rahmen­teile bezüglich der im wesentlichen horizontalen Rahmen­ ebene durch Biegung der Rahmenteile um ihre Längsachse. Dabei werden also die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Querträgern befindlichen Abschnitte der Längsträger um ihre Längsachse um den Neigungswinkel α gleichsam ver­dreht. Diese Verdrehung oder Verdrillung kann in bei der Herstellung notwendige Umformvorgänge integriert werden, so daß sich in diesem Fall die gewünschten Eigenschaften gemäß der vorliegenden Erfindung überaus kostengünstig erzielen lassen.

    [0017] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung jedoch stellt ein Steigeisen dar, bei dem je zwei Längs­träger an je einem hinteren und vorderen Steigeisenteil durch z.B. Schweißen, Schrauben, Nieten oder dergleichen starr so befestigt oder so angeformt sind, daß sie ent­lang ihrer Längsachse um den Winkel α gegenüber der hori­zontalen Rahmenebene geneigt sind. Die Längsträger des vorderen und des hinteren Steigeisenteiles überlappen sich paarweise axial und tragen in axialer Richtung zwischen dem vorderen und hinteren Steigeisenteil minde­stens eine Zackenträgerbrücke. Die Verbindung des vorderen und hinteren Steigeisenteiles kann entweder starr durch eine Klemmung oder Verschraubung der sich überlappenden Längsträger erfolgen oder durch ein fenderndes Verbindungs­element hergestellt werden. Die Zackenträgerbrücke weist an ihren bezüglich der Mittelachse des Steigeisens äußeren Abschnitten quer zur Mittelachse und senkrecht zur Hori­zontalebene stehende Führungselemente auf, die mit axialen Ausnehmungen versehen sind, deren Form im wesentlichen dem Querprofil der Längsträger entspricht und deren Flächen­hauptachse um den Winkel α gegenüber der im wesentlichen horizontalen Rahmenfläche geneigt ist. Diese Führungselemente bestehen beispielsweise, aber keineswegs ausschließlich, darin, daß an die Zackenträgerbrücke angeformte Laschen aus der Ebene der Zackenträgerbrücke senkrecht zur Mittel­achse des Steigeisens umgebogen werden. Alternativ dazu können diese Führungselemente aber auch durch Schweißen, Schrauben, Nieten oder dergleichen an der Zackenträger­brücke befestigt sein. Mit diesen Führungselementen ist die Zackenträgerbrücke auf die Längsträger aufgesteckt, wobei die Längsträger in den Ausnehmungen der Führungs­elemente geführt sind, so daß eine sichere Lagefixierung der Zackenträgerbrücke quer zur Mittelachse des Steig­eisens in jeder axialen Position gewährleistet und gleich­zeitig eine axiale Verschiebung der Zackenträgerbrücke ermöglicht ist. Dadurch kann eine Anpassung des Steigeisens an verschiedenste Beanspruchungsformen realisiert und können außerdem Zackenträgerbrücken verschiedenster Form und Bauart nach Art eines Wechselsystems aufgesteckt werden. Die axiale Fixierung der Zackenträgerbrücken erfolgt vor­zugsweise über eine Klemmschraube oder dergleichen.

    [0018] Die Zackenträgerbrücke weist vorzugsweise, aber keines­wegs ausschließlich, eine U-förmige Gestalt auf, wobei die im wesentlichen vertikal verlaufenden Schenkel des U-Profiles von einstückig angeformten oder starr durch Schrauben, Nieten, Schweißen oder dergleichen befestigten Zacken gebildet werden. Die Schrägstellung der Ausnehmungen der Führungselemente kann vorzugsweise durch zwei Ausfüh­rungsformen erreicht werden. Zum einen kann die Basisfläche der Zackenträgerbrücke im wesentlichen horizontal und eben verlaufen, wobei die abgewinkelten Führungselemente um den Neigungswinkel α aus der horizontalen Ebene geneigte Aus­nehmungen aufweisen. Zum anderen kann die Hauptachse der Ausnehmungen parallel zur Ebene der Zackenträgerbrücke direkt an der Anschlußstelle Führungselemente - Basisfläche des U-Profiles verlaufen, wobei der bezüglich der Mittel­achse des Steigeisens innere Abschnitt der Basis des U-­Profiles im wesentlichen in der horizontalen Rahmenebene liegt und die bezüglich der Mittelachse äußeren Abschnitte der Basis des U-Profiles gegenüber der horizontalen Rahmen­ebene um den Neigungswinkel α geneigt sind. Die äußersten Abschnitte der Basis des U-Profiles können dann wieder parallel zur horizontalen Rahmenebene verlaufen, so daß eine sichere Anlagefläche am Bergschuh gegeben ist.

    [0019] Die parallel zueinander verlaufenden, sich in Längsrich­tung erstreckenden Rahmenteile desselben axialen Abschnit­tes des Steigeisens sind vorzugsweise komplementär zuein­ander geneigt. Mit anderen Worten sind die parallel zuein­ander verlaufenden Längsträger entweder um den Winkel α nach außen oder nach innen geneigt. Durch diese Anordnung wird ein symmetrischer Kraft- und Biegemomentenverlauf erreicht.

    [0020] Im folgenden ist die Erfindung anhand von lediglich Aus­führungsbeispiele zeigenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 ein Steigeisen gemäß vorliegender Erfindung in perspektivischer Ansicht mit einer ersten Zacken­trägerbrücke und

    Fig. 2 eine zweite Zackenträgerbrücke eines Steigeisens gemäß der Erfindung, ebenfalls in perspek­tivischer Ansicht.



    [0021] Fig. 1 zeigt ein Steigeisen gemäß der vorliegenden Erfin­dung in perspektivischer Ansicht.

    [0022] Ein vorderes Steigeisenteil 1 mit Frontalzacken 2 und Vertikalzacken 3 weist an seiner den Frontalzacken 2 abge­wandten Seite Führungselemente 4 in Form nach unten abge­bogener Laschen auf. Das vordere Steigeisenteil ist vor­zugsweise durch Stanzen und Biegen hergestellt. In diesen Führungselementen 4 sind, in der Darstellung nach Fig. 1 nicht sichtbar, Ausnehmungen vorhanden, in die hinein zwei sich in Längsrichtung erstreckende Rahmenteile oder Längsträger 5 ragen, die um den Winkel α gegenüber der im wesentlichen horizontalen Rahmenebene geneigt sind. Die Befestigung der Längsträger 5 im vorderen Steigeisen­teil 1 erfolgt über Klemmschrauben 6, die in Fig. 1 aus Gründen einer übersichtlicheren Darstellung nur schema­tisch dargestellt sind. Die Längsträger 5 weisen im Querschnitt ein flaches Rechteckprofil auf.

    [0023] Auf diese Längsträger 5 ist axial von der dem vorderen Steigeisenteil 1 abgewandten Seite eine Zackenträger­brücke 7 aufgesteckt. Diese Zackenträgerbrücke 7 weist eine im wesentlichen U-förmige Gestalt auf, wobei die vertikalen Schenkel des U-Profiles durch angeformte Vertikalzacken 8 gebildet werden. Analog zum vorderen Steigeisenteil 1 weist die Zackenträgerbrücke 7 ebenfalls Führungselemente 9 in Form abgewinkelter Laschen auf. Die Führungselemente 9 weisen Ausnehmungen 10 auf, deren Querschnittsfläche im wesentlichen der Querschnittsfläche der Längsträger 5 entspricht, und deren Flächenhauptachse um den Winkel α gegenüber der horizontalen Rahmenebene geneigt ist. In diesen Ausnehmungen 10 verlaufen die Längs­träger 5, so daß die gesamte Zackenträgerbrücke 7 quer zur Mittelachse des Steigeisens fixiert und entlang der Mittelachse verschieblich geführt ist. Die axiale Fest­legung der Zackenträgerbrücke 7 erfolgt ebenfalls über schematisch dargestellte Klemmschrauben 11.

    [0024] Wie aus der Darstellung nach Fig. 1 zu ersehen ist, sind beide Längsträger 5 um den Winkel α komplementär zuein­ander nach innen geneigt, so daß sich eine symmetrische Anordnung ergibt. Die Basisfläche 12 der U-förmigen Zacken­trägerbrücke ist bei diesem Ausführungsbeispiel im wesent­lichen eben und verläuft in der horizontalen Rahmenebene. Es muß nicht extra betont werden, daß, je nach Länge des Steigeisens und gewünschtem Verwendungszweck mehrere Zacken­trägerbrücken 7 auf die Längsträger 5 des Steigeisens auf­gesteckt werden können.

    [0025] In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform einer Zackenträger­brücke eines Steigeisens gemäß der Erfindung ebenfalls in perspektivischer Ansicht dargestellt. Diese zweite Zacken­trägerbrücke 13 weist ebenfalls eine im wesentlichen U-förmige Gestalt auf. Ein innerer Abschnitt 14 der Basisfläche 15 des U-Profiles liegt in der horizontalen Rahmenebene. Die be­züglich der Mittelachse des Steigeisens äußeren Abschnitte 16 der Basisfläche 15 sind um den Winkel α nach oben aus der horizontalen Rahmenebene geneigt. An die äußeren Ab­schnitte 16 schließen sich an der von der Mittelachse ab­gewandten Seite äußerste Abschnitte 17 an, die wiederum parallel zur Rahmenebene verlaufen. Die vertikalen Schenkel des U-Profiles werden analog zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 von angeformten Vertikalzacken 18 gebildet. Führungs­elemente 19 in Form umgebogener Laschen mit Ausnehmungen 20 sind ebenfalls analog zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 an die Zackenträgerbrücke 13 angeformt. Im Unterschied dazu verläuft die Hauptachse der Ausnehmungen 20 parallel zur Basisfläche 15 des U-Profiles im Abschnitt 16 direkt über den Ausnehmungen 20. Die horizontale Neigung der Ausnehmun­gen 20 wird also nicht beim Stanzen der Ausnehmungen fest­gelegt, sondern durch das Aufbiegen der Basisfläche 15 im Abschnitt 16 gebildet. Die Form der Ausnehmungen 20 ent­spricht im wesentlichen einer Fläche mit der Breite und der doppelten Höhe der Längsträger 21 und 22. Dadurch kann die Zackenträgerbrücke 13 in dem axialen Bereich des Steigeisens eingesetzt werden, wo sich die Längsträger 21 und 22 eines vorderen und hinteren Steigeisenteiles axial überlappen. Mit Hilfe einer schematisch dargestellten Klemmschraube 23 und Langlöchern 24 können die Längsträger 21 und 22 axial gegeneinander verstellt und fixiert werden.


    Ansprüche

    1. Steigeisen mit mindestens einem Rahmen aus Längsträgern, die aus sich in Längsrichtung erstreckenden flachband­förmigen Rahmenteilen mit im wesentlichem rechteckigem Querschnitt bestehen, und Querträgern, wobei an den Längs- und/oder Querträgern Frontal- und/oder Vertikal­zacken angeordnet sind, sowie Befestigungsmitteln zur Befestigung des Steigeisens am Schuh,
    dadurch gekennzechnet,
    daß mindestens einer der Längsträger (5;21,22) minde­stens abschnittsweise entlang seiner Längsachse um einen Winkel α aus der durch die Längsträger (5;21,22) und Querträger (1,7;13) gebildeten, im wesentlichen horizontalen Rahmenebene geneigt ist, wobei für den Neigungswinkel gilt:
    0° < α < 90° und -90°<d< 0°
     
    2. Steigeisen nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Neigungswinkel α der Längsträger (5;21,22) in axial aufeinanderfolgenden Abschnitten des Steigeisens unterschiedlich ist.
     
    3. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Längsträger (5;21,22) zumindest abschnitts­weise mit durchgehenden Bohrungen (24) versehen sind und die Schrägstellung der Längsträger (5;21,22) in den mit Bohrungen (24) versehenen Abschnitten erfolgt.
     
    4. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der gesamte Rahmen oder zumindest ein Teil des Rahmens einstückig ausgeführt ist und die Schräg­stellung der Längsträger im wesentlichen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Querträgern verändert wird.
     
    5. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils zwei Längsträger (21,22) an je einem vorderen (1) und hinteren Steigeisenteil starr befe­stigt oder angeformt sind, wobei sich die Längs­träger (21,22) des vorderen (1) und hinteren Steig­eisenteiles paarweise axial überlappen und minde­stens einen Querträger in Form einer Zackenträger­brücke (7; 13) tragen, die an ihren bezüglich der Mittelachse des Steigeisens äußeren Abschnitten (16) quer zur Mittelachse des Steigeisens und senkrecht zur Horizontalebene stehende Führungselemente (4;19) aufweist, die mit axialen Ausnehmungen (10;20) versehen sind, deren Form im wesentlichen dem Querprofil eines einzelnen Längsträgers (5) oder dem Querprofil der sich paarweise überlappenden Längsträger (21,22) entspricht und deren Flächenhauptachse um den Winkel α gegenüber der Rahmenebene geneigt ist.
     
    6. Steigeisen nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zackenträgerbrücke (13) im wesentlichen U-förmige Gestalt aufweist, wobei der bezüglich der Mittelachse des Steigeisens innere Abschnitt (14) der Basisfläche (15) des U-Profiles im wesentlichen in der Rahmen­ebene liegt, die bezüglich der Mittelachse äußeren Abschnitte (16) der Basisfläche (15) des U-Profiles gegenüber der Rahmenebene um den Winkel α geneigt sind und die im wesentlichen vertikal verlaufenden Schenkel des U-Profiles von den angeformten oder starr befestig­ten Zacken (18) gebildet werden.
     
    7. Steigeisen nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die mit den Ausnehmungen (10;20) versehenen Führungs­elemente (4;19) einstückig an der Zackenträgerbrücke (7;13) angeformt oder durch Schweißen, Schrauben, Nieten oder dergleichen starr mit der Zackenträger­brücke (7;13) verbunden sind.
     
    8. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Längsträger (5;21,22) desselben axialen Ab­schnittes des Steigeisens komplementär zueinander geneigt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht