[0001] Die Erfindung betrifft ein Steigeisen der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten
Art.
[0002] Insbesondere betrifft also die vorliegende Erfindung ein Steigeisen mit mindestens
einem Rahmen aus Längsträgern, die aus sich in Längsrichtung erstreckenden flachbandförmigen
Rahmenteilen mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt bestehen, und Querträgern,
wobei an den Längs- und/oder Querträgern Frontal- und/oder Vertikalzacken angeordnet
sind, sowie Befestigungsmitteln zur Befestigung des Steigeisens am Schuh.
[0003] Es ist ein Steigeisen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, welches aus
einem weitgehend starren Rahmen besteht. Dieses sogenannte "Chouinard"-Steigeisen
besteht aus einem geschlossen umlaufenden zweiteiligen Rahmen, der sich aus einem
hinteren und einem vorderen Teil zusammensetzt, die überlappend miteinander verschraubt
werden. Die Länge der Überlappung bestimmt die Länge des gesamten Steigeisens und
dadurch die Anpassung an eine bestimmte Schuhgröße. Die Längsträger des "Chouinard"-Steigeisens
weisen im Querschnitt im wesentlichen ein flaches horizontales Rechteck- oder L-Profil
mit sehr kurzem Schenkel auf. Die Längsträger sind aus Gründen einer möglichst großen
Verstellbarkeit vielfach gelocht. Durch diese Löcher werden dann die beiden Rahmenhälften
mit durchgehenden Klemmschrauben verschraubt.
[0004] Ein weiteres gattungsgemäßes Steigeisen ist beispielsweise aus der US-PS 3 685 173
bekannt. Bei diesem Steigeisen sind zwei in sich starre Rahmen durch ein in geringem
Maße bewegliches Zwischenglied verbunden. Die Längsträger der in sich starren Rahmen
weisen im Querschnitt ebenfalls im wesentlichen ein flaches horizontales Rechteckprofil
auf, das an den Verbindungsstellen ebenfalls meist durchgehende Bohrungen aufweist.
[0005] Ein drittes Steigeisen der in Rede stehenden Art, ein sogenanntes Wechselsystem-Steigeisen,
besteht im wesentlichen aus im Querschnitt rechteckigen Längsfederstahlbändern, die
jeweils paarweise an einem Vorderteil bzw. einem Hinterteil des Steigeisens befestigt
sind und sich in Längsrichtung überlappen. Auf diese Längsträger werden in axialer
Richtung zwischen dem Vorder- und dem Hinterteil des Steigeisens Zackenträgerbrücken
geklemmt. Die axiale Verbindung zwischen Vorder- und Hinterteil des Steigeisens erfolgt
über ein in axialer Richtung federndes Verbindungselement. Auch bei diesem Steigeisen
sind die Längsträger aus Montagegründen oft mit Bohrungen versehen.
[0006] All diesen Steigeisen gemeinsam ist der Nachteil, daß durch die horizontale Ausrichtung
des flachen im wesentlichen rechteckigen Längsträgerprofiles das Biegewiderstandsmoment
in Längsrichtung des Steigeisens sehr gering ist, so daß sich insgesamt eine geringe
Biegesteifigkeit des Steigeisens in Längsrichtung ergibt. Zudem sind die am meisten
kraftübertragenden Bereiche des Querschnittes der Längsträger durch die Montagebohrungen
stark geschwächt, so daß sich bei Belastung, in diesem Fall durch Biegemomente, eine
starke Kerbwirkung ergibt und das Steigeisen insgesamt, besonders bei einer Dauerwechselbelastung,
stark bruchgefährdet ist.
[0007] Ein verbessertes gattungsgemäßes Steigeisen weist deshalb Längsträger mit im Querschnitt
rechteckigem Profil auf, dessen Hauptachse sich vertikal erstreckt. Durch diese Anordnung
wird das Biegewiderstandsmoment und damit die Biegesteifigkeit in Längsrichtung entscheidend
verbessert, jedoch nimmt das Biegewiderstandsmoment und die Biegefestigkeit um die
Vertikalachse quer zur Längsrichtung in gleichem Maße ab. Da auch bei diesem Steigeisen
die Längsträger vielfach gelocht sind, um eine möglichst große Verstellmöglichkeit
zu gewährleisten, ist dieses Steigeisen beim Auftreten von Biegemomenten um die Vertikalachse
quer zur Längsachse des Steigeisens stark bruchgefährdet.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Steigeisen
zu schaffen, das eine ausreichende Biegesteifigkeit sowohl in Längsrichtung des Steigeisens
als auch quer dazu um die Vertikalachse aufweist und das insbesondere eine wesentlich
verbesserte Bruchsicherheit aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Steigeisen der vorliegenden Erfindung gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
[0010] Dies wird dadurch erreicht, daß zumindest ein Teil der sich in Längsrichtung erstreckenden
flachbandförmigen Rahmenteile mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt entlang
ihrer Längsachse um einen Winkel α aus der durch die Rahmenteile gebildeten, im wesentlichen
horizontalen Ebene geneigt ist, wobei der Neigungswinkel α zwischen 0° und 90° oder
0° und -90° liegt.
[0011] Steigeisen, die im wesentlichen für alpinistische Unternehmungen verwendet werden,
werden, vor allem beim Klettern im Fels, aber auch beim Gehen in stark geneigten Hängen,
die mit Schotter, Schnee oder Eis bedeckt sein können, überaus stark mechanisch belastet.
Wenn die Belastung nicht gleichmäßig an allen Vertikalzacken angreift, wie dies meist
der Fall ist, wird das Steigeisen vor allem durch Biegemomente beansprucht. Spannungsspitzen
treten insbesondere dann auf, wenn die Biegebeanspruchung dynamisch anfällt, beispielsweise
bei einem Sprung aus geringer Höhe auf einen im wesentlichen horizontalen Geländeabschnitt
oder über eine Gletscherspalte. Die Biegebelastungen treten dabei vor allem in zwei
Hauptbelastungsrichtungen auf. Das größte Biegemoment wirkt in der Längsachse des
Steigeisens, d.h. um eine Achse, die senkrecht zur Längsachse des Steigeisens und
senkrecht zur Vertikalachse verläuft. Besonders bei Anwendung der Frontalzackentechnik
im Steileis oder Fels ergibt sich eine maximale Biegebelastung der Längsträger um
die Querachse. Gleichzeitig treten jedoch auch Biegemomente um die Vertikalachse auf,
welche ebenfalls die Längsträger am stärksten belasten. Mit anderen Worten sind also
die Längsträger das bezüglich einer Biegebelastung schwächste Glied des Steigeisens.
[0012] Die Steifigkeit der Längsträger gegen Biegebeanspruchung wird neben den Materialkennwerten
der Längsträger vor allem durch das Biegewiderstandsmoment der Längsträger bestimmt.
Das Biegewiderstandsmoment W ist proportional dem Produkt aus der Breite b und der
Höhe h des Querschnittes des Längsträgers, wobei die Höhe h quadratisch eingeht.
Bei den bisher üblichen Längsträgern mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt,
dessen Hauptachse in der Rahmenebene liegt, entspricht die Breite b der Breite des
Längsträgers und die Höhe h der Dicke des Längsträgers. Werden nun erfindungsgemäß
die Längsträger entlang ihrer Längsachse um einen Winkel α geneigt, so muß der Berechnung
des nunmehr gültigen Widerstandsmomentes W′ eine geometrische Höhe h′ und eine geometrische
Breite b′ zugrundegelegt werden. Diese Größen entsprechen der geometrischen Projektion
des Längsträgers in die entsprechenden vertikal verlaufenden Ebenen. Dabei nimmt,
vor allem bei kleinen Neigungswinkeln α , die Höhe h′ sehr viel schneller zu als die
Breite b′ abnimmt, so daß sich, auch durch die Quadrierung der Höhe h′, das Biegewiderstandsmoment
W′ und damit die Biegesteifigkeit des Längsträgers vergrößert. Zudem wird durch die
Schrägstellung eine relativ große Biegesteifigkeit in beiden Hauptbelastungsrichtungen
gewährleistet. Mit anderen Worten, der Neigungswinkel α und damit die Schrägstellung
des Längsträgers bestimmt direkt die Biegesteifigkeit und damit auch die Biegefestigkeit
des gesamten Steigeisens in beiden Hauptbelastungsrichtungen.
[0013] Die Längsträger sind üblicherweise, sei es aus Montagegründen, aus Gründen einer
optimalen Anpassung an verschiedene Schuhgrößen, oder aus Gründen der Gewichtsersparnis,
mit Ausnehmungen in Form von Durchgangsbohrungen oder Langlöchern versehen. Bei Biegungen
um die Querachsen der Längsträger schwächen diese Bohrungen zum einen die kraftübertragende
Querschnittsfläche und führen zum anderen durch ihre Kerbwirkung häufig zu einer Überlastung
der Restquerschnitte und damit zum Bruch des Steigeisens. Bei herkömmlichen Längsträgern
nach dem Stand der Technik mit rechteckigem Querschnitt, dessen Hauptachse in der
Rahmenebene liegt, fällt bei einer Biegebelastung in der Hauptbelastungsrichtung die
neutrale Linie, d.h. der Bereich des Querschnitts, der weder Zug- noch Druckspannungen
unterliegt, mit der Hauptachse der Querschnittsfläche zusammen. Dies bedeutet, daß
die Bereiche mit höchster Zug- bzw. Druckspannung parallel zur neutralen Linie verlaufen
und daß somit die am höchten belasteten Querschnittsbereiche durch die durchgehenden
Bohrungen, die senkrecht zur neutralen Linie verlaufen, geschwächt werden. Sind nun
erfindungsgemäß die Längsträger um den Winkel α geneigt, verläuft die neutrale Linie
ebenfalls in einem bestimmten Winkel zur horizontalen Rahmenebene und in einem bestimmten
Winkel zur Hauptachse der Querschnittsfläche geneigt, so daß die am weitesten von
der neutralen Linie entfernten Querschnittsbereiche mit höchster Zug- bzw. Druckbelastung
nicht mehr, oder nur noch in geringem Umfang von den durchgehenden Bohrungen geschwächt
werden. Mit anderen Worten, je größer der Neigungswinkel α , desto mehr wandern die
maximalkraftübertragenden Bereiche des Querschnitts der Längsträger in die Ecken
der Querschnittsfläche, während bei ebenen Längsträgern die maximalkraftübertragenden
Bereiche sich parallel zur Hauptachse der Querschnittsfläche erstrecken. Durch die
Neigung der Längsträger werden also die durch Bohrungen geschwächten Bereiche gleichsam
aus den maximalkraftübertragenden Spannungszonen herausgenommen, wodurch sich eine
wesentlich verbesserte Bruchsicherheit des Steigeisens ergibt.
[0014] Insgesamt gewährleistet also eine Neigung der Längsträger entlang ihrer Längsachse
bei unveränderten Abmessungen der Längsträger eine wesentlich verbesserte Steifigkeit
und Bruchsicherheit des Steigeisens. In Umkehrung dazu können bei gleichbleibender
Steifigkeit und Bruchsicherheit die Abmessungen der Längsträger, also die Breite und/oder
die Dicke reduziert werden, wodurch sich eine erhebliche Gewichtsersparung realisieren
läßt. Zwischen diesen beiden Extremen hat der Konstrukteur also die Möglichkeit, durch
die Wahl des Neigungswinkels α in einem weiten Bereich die gewünschten Gebrauchs-
und Sicherheitseigenschaften eines erfindungsgemäßen Steigeisens einzustellen. Der
Neigungswinkel liegt dabei zwischen 0° und 90° oder 0° und -90°, ohne jedoch die beiden
Grenzwerte zu erreichen, da bei Vorliegen dieser Bedingungen eine optimale Biegesteifigkeit
und Kraftübertragungscharakteristik nur in einer einzigen Belastungsrichtung vorliegt,
während ein Steigeisen mit geneigten Längsträgern gemäß der vorliegenden Erfindung
gerade diesen Nachteil überwindet und eine hohe Biegesteifigkeit und Bruchsicherheit
in beiden Hauptbelastungsrichtungen gewährleistet.
[0015] Der Neigungswinkel der Längsträger muß dabei entlang der Längsachse des Steigeisens
keineswegs konstant sein, er kann vielmehr in axial aufeinanderfolgenden Abschnitten
des Steigeisens unterschiedlich sein. Dies kann insbesondere, aber keineswegs ausschließlich,
bei einem Steigeisen, das aus einem vorderen und einem hinteren Rahmen mit einer gelenkigen
oder zumindest beweglichen Verbindung besteht, von Vorteil sein, wobei die Längsträger
des vorderen Rahmens einen anderen Neigungswinkel als die Längsträger des hinteren
Rahmens aufweisen können. Dadurch können die mechanischen Eigenschaften der beiden
Rahmenteile an die am Vorderfuß bzw. an der Ferse beim Gehen auftretenden verschiedenen
Belastungen angepaßt werden. Wenn vor allem die Bruchsicherheit beispielsweise eines
Chouinard-Steigeisens mit gelochten Längsträgern verbessert werden soll, so erfolgt
die Schrägstellung der sich in Längsrichtung erstreckenden Rahmenteile vorzugsweise
in den mit Bohrungen versehenen Abschnitten.
[0016] Bei Steigeisen, bei denen der gesamte Rahmen oder zumindest ein Teil des Rahmens,
bestehend aus Längs- und Querträgern, einstückig ausgeführt ist, erfolgt die Schrägstellung
der sich in Längsrichtung erstreckenden Rahmenteile bezüglich der im wesentlichen
horizontalen Rahmen ebene durch Biegung der Rahmenteile um ihre Längsachse. Dabei
werden also die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Querträgern befindlichen Abschnitte
der Längsträger um ihre Längsachse um den Neigungswinkel α gleichsam verdreht. Diese
Verdrehung oder Verdrillung kann in bei der Herstellung notwendige Umformvorgänge
integriert werden, so daß sich in diesem Fall die gewünschten Eigenschaften gemäß
der vorliegenden Erfindung überaus kostengünstig erzielen lassen.
[0017] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung jedoch stellt ein Steigeisen
dar, bei dem je zwei Längsträger an je einem hinteren und vorderen Steigeisenteil
durch z.B. Schweißen, Schrauben, Nieten oder dergleichen starr so befestigt oder so
angeformt sind, daß sie entlang ihrer Längsachse um den Winkel α gegenüber der horizontalen
Rahmenebene geneigt sind. Die Längsträger des vorderen und des hinteren Steigeisenteiles
überlappen sich paarweise axial und tragen in axialer Richtung zwischen dem vorderen
und hinteren Steigeisenteil mindestens eine Zackenträgerbrücke. Die Verbindung des
vorderen und hinteren Steigeisenteiles kann entweder starr durch eine Klemmung oder
Verschraubung der sich überlappenden Längsträger erfolgen oder durch ein fenderndes
Verbindungselement hergestellt werden. Die Zackenträgerbrücke weist an ihren bezüglich
der Mittelachse des Steigeisens äußeren Abschnitten quer zur Mittelachse und senkrecht
zur Horizontalebene stehende Führungselemente auf, die mit axialen Ausnehmungen versehen
sind, deren Form im wesentlichen dem Querprofil der Längsträger entspricht und deren
Flächenhauptachse um den Winkel α gegenüber der im wesentlichen horizontalen Rahmenfläche
geneigt ist. Diese Führungselemente bestehen beispielsweise, aber keineswegs ausschließlich,
darin, daß an die Zackenträgerbrücke angeformte Laschen aus der Ebene der Zackenträgerbrücke
senkrecht zur Mittelachse des Steigeisens umgebogen werden. Alternativ dazu können
diese Führungselemente aber auch durch Schweißen, Schrauben, Nieten oder dergleichen
an der Zackenträgerbrücke befestigt sein. Mit diesen Führungselementen ist die Zackenträgerbrücke
auf die Längsträger aufgesteckt, wobei die Längsträger in den Ausnehmungen der Führungselemente
geführt sind, so daß eine sichere Lagefixierung der Zackenträgerbrücke quer zur Mittelachse
des Steigeisens in jeder axialen Position gewährleistet und gleichzeitig eine axiale
Verschiebung der Zackenträgerbrücke ermöglicht ist. Dadurch kann eine Anpassung des
Steigeisens an verschiedenste Beanspruchungsformen realisiert und können außerdem
Zackenträgerbrücken verschiedenster Form und Bauart nach Art eines Wechselsystems
aufgesteckt werden. Die axiale Fixierung der Zackenträgerbrücken erfolgt vorzugsweise
über eine Klemmschraube oder dergleichen.
[0018] Die Zackenträgerbrücke weist vorzugsweise, aber keineswegs ausschließlich, eine
U-förmige Gestalt auf, wobei die im wesentlichen vertikal verlaufenden Schenkel des
U-Profiles von einstückig angeformten oder starr durch Schrauben, Nieten, Schweißen
oder dergleichen befestigten Zacken gebildet werden. Die Schrägstellung der Ausnehmungen
der Führungselemente kann vorzugsweise durch zwei Ausführungsformen erreicht werden.
Zum einen kann die Basisfläche der Zackenträgerbrücke im wesentlichen horizontal und
eben verlaufen, wobei die abgewinkelten Führungselemente um den Neigungswinkel α aus
der horizontalen Ebene geneigte Ausnehmungen aufweisen. Zum anderen kann die Hauptachse
der Ausnehmungen parallel zur Ebene der Zackenträgerbrücke direkt an der Anschlußstelle
Führungselemente - Basisfläche des U-Profiles verlaufen, wobei der bezüglich der Mittelachse
des Steigeisens innere Abschnitt der Basis des U-Profiles im wesentlichen in der
horizontalen Rahmenebene liegt und die bezüglich der Mittelachse äußeren Abschnitte
der Basis des U-Profiles gegenüber der horizontalen Rahmenebene um den Neigungswinkel
α geneigt sind. Die äußersten Abschnitte der Basis des U-Profiles können dann wieder
parallel zur horizontalen Rahmenebene verlaufen, so daß eine sichere Anlagefläche
am Bergschuh gegeben ist.
[0019] Die parallel zueinander verlaufenden, sich in Längsrichtung erstreckenden Rahmenteile
desselben axialen Abschnittes des Steigeisens sind vorzugsweise komplementär zueinander
geneigt. Mit anderen Worten sind die parallel zueinander verlaufenden Längsträger
entweder um den Winkel α nach außen oder nach innen geneigt. Durch diese Anordnung
wird ein symmetrischer Kraft- und Biegemomentenverlauf erreicht.
[0020] Im folgenden ist die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele zeigenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Steigeisen gemäß vorliegender Erfindung in perspektivischer Ansicht mit
einer ersten Zackenträgerbrücke und
Fig. 2 eine zweite Zackenträgerbrücke eines Steigeisens gemäß der Erfindung, ebenfalls
in perspektivischer Ansicht.
[0021] Fig. 1 zeigt ein Steigeisen gemäß der vorliegenden Erfindung in perspektivischer
Ansicht.
[0022] Ein vorderes Steigeisenteil 1 mit Frontalzacken 2 und Vertikalzacken 3 weist an seiner
den Frontalzacken 2 abgewandten Seite Führungselemente 4 in Form nach unten abgebogener
Laschen auf. Das vordere Steigeisenteil ist vorzugsweise durch Stanzen und Biegen
hergestellt. In diesen Führungselementen 4 sind, in der Darstellung nach Fig. 1 nicht
sichtbar, Ausnehmungen vorhanden, in die hinein zwei sich in Längsrichtung erstreckende
Rahmenteile oder Längsträger 5 ragen, die um den Winkel α gegenüber der im wesentlichen
horizontalen Rahmenebene geneigt sind. Die Befestigung der Längsträger 5 im vorderen
Steigeisenteil 1 erfolgt über Klemmschrauben 6, die in Fig. 1 aus Gründen einer übersichtlicheren
Darstellung nur schematisch dargestellt sind. Die Längsträger 5 weisen im Querschnitt
ein flaches Rechteckprofil auf.
[0023] Auf diese Längsträger 5 ist axial von der dem vorderen Steigeisenteil 1 abgewandten
Seite eine Zackenträgerbrücke 7 aufgesteckt. Diese Zackenträgerbrücke 7 weist eine
im wesentlichen U-förmige Gestalt auf, wobei die vertikalen Schenkel des U-Profiles
durch angeformte Vertikalzacken 8 gebildet werden. Analog zum vorderen Steigeisenteil
1 weist die Zackenträgerbrücke 7 ebenfalls Führungselemente 9 in Form abgewinkelter
Laschen auf. Die Führungselemente 9 weisen Ausnehmungen 10 auf, deren Querschnittsfläche
im wesentlichen der Querschnittsfläche der Längsträger 5 entspricht, und deren Flächenhauptachse
um den Winkel α gegenüber der horizontalen Rahmenebene geneigt ist. In diesen Ausnehmungen
10 verlaufen die Längsträger 5, so daß die gesamte Zackenträgerbrücke 7 quer zur
Mittelachse des Steigeisens fixiert und entlang der Mittelachse verschieblich geführt
ist. Die axiale Festlegung der Zackenträgerbrücke 7 erfolgt ebenfalls über schematisch
dargestellte Klemmschrauben 11.
[0024] Wie aus der Darstellung nach Fig. 1 zu ersehen ist, sind beide Längsträger 5 um den
Winkel α komplementär zueinander nach innen geneigt, so daß sich eine symmetrische
Anordnung ergibt. Die Basisfläche 12 der U-förmigen Zackenträgerbrücke ist bei diesem
Ausführungsbeispiel im wesentlichen eben und verläuft in der horizontalen Rahmenebene.
Es muß nicht extra betont werden, daß, je nach Länge des Steigeisens und gewünschtem
Verwendungszweck mehrere Zackenträgerbrücken 7 auf die Längsträger 5 des Steigeisens
aufgesteckt werden können.
[0025] In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform einer Zackenträgerbrücke eines Steigeisens
gemäß der Erfindung ebenfalls in perspektivischer Ansicht dargestellt. Diese zweite
Zackenträgerbrücke 13 weist ebenfalls eine im wesentlichen U-förmige Gestalt auf.
Ein innerer Abschnitt 14 der Basisfläche 15 des U-Profiles liegt in der horizontalen
Rahmenebene. Die bezüglich der Mittelachse des Steigeisens äußeren Abschnitte 16
der Basisfläche 15 sind um den Winkel α nach oben aus der horizontalen Rahmenebene
geneigt. An die äußeren Abschnitte 16 schließen sich an der von der Mittelachse abgewandten
Seite äußerste Abschnitte 17 an, die wiederum parallel zur Rahmenebene verlaufen.
Die vertikalen Schenkel des U-Profiles werden analog zum Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 von angeformten Vertikalzacken 18 gebildet. Führungselemente 19 in Form umgebogener
Laschen mit Ausnehmungen 20 sind ebenfalls analog zum Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 an die Zackenträgerbrücke 13 angeformt. Im Unterschied dazu verläuft die Hauptachse
der Ausnehmungen 20 parallel zur Basisfläche 15 des U-Profiles im Abschnitt 16 direkt
über den Ausnehmungen 20. Die horizontale Neigung der Ausnehmungen 20 wird also nicht
beim Stanzen der Ausnehmungen festgelegt, sondern durch das Aufbiegen der Basisfläche
15 im Abschnitt 16 gebildet. Die Form der Ausnehmungen 20 entspricht im wesentlichen
einer Fläche mit der Breite und der doppelten Höhe der Längsträger 21 und 22. Dadurch
kann die Zackenträgerbrücke 13 in dem axialen Bereich des Steigeisens eingesetzt werden,
wo sich die Längsträger 21 und 22 eines vorderen und hinteren Steigeisenteiles axial
überlappen. Mit Hilfe einer schematisch dargestellten Klemmschraube 23 und Langlöchern
24 können die Längsträger 21 und 22 axial gegeneinander verstellt und fixiert werden.
1. Steigeisen mit mindestens einem Rahmen aus Längsträgern, die aus sich in Längsrichtung
erstreckenden flachbandförmigen Rahmenteilen mit im wesentlichem rechteckigem Querschnitt
bestehen, und Querträgern, wobei an den Längs- und/oder Querträgern Frontal- und/oder
Vertikalzacken angeordnet sind, sowie Befestigungsmitteln zur Befestigung des Steigeisens
am Schuh,
dadurch gekennzechnet,
daß mindestens einer der Längsträger (5;21,22) mindestens abschnittsweise entlang
seiner Längsachse um einen Winkel α aus der durch die Längsträger (5;21,22) und Querträger
(1,7;13) gebildeten, im wesentlichen horizontalen Rahmenebene geneigt ist, wobei für
den Neigungswinkel gilt:
0° < α < 90° und -90°<d< 0°
2. Steigeisen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel α der Längsträger (5;21,22) in axial aufeinanderfolgenden Abschnitten
des Steigeisens unterschiedlich ist.
3. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsträger (5;21,22) zumindest abschnittsweise mit durchgehenden Bohrungen
(24) versehen sind und die Schrägstellung der Längsträger (5;21,22) in den mit Bohrungen
(24) versehenen Abschnitten erfolgt.
4. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gesamte Rahmen oder zumindest ein Teil des Rahmens einstückig ausgeführt ist
und die Schrägstellung der Längsträger im wesentlichen zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Querträgern verändert wird.
5. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Längsträger (21,22) an je einem vorderen (1) und hinteren Steigeisenteil
starr befestigt oder angeformt sind, wobei sich die Längsträger (21,22) des vorderen
(1) und hinteren Steigeisenteiles paarweise axial überlappen und mindestens einen
Querträger in Form einer Zackenträgerbrücke (7; 13) tragen, die an ihren bezüglich
der Mittelachse des Steigeisens äußeren Abschnitten (16) quer zur Mittelachse des
Steigeisens und senkrecht zur Horizontalebene stehende Führungselemente (4;19) aufweist,
die mit axialen Ausnehmungen (10;20) versehen sind, deren Form im wesentlichen dem
Querprofil eines einzelnen Längsträgers (5) oder dem Querprofil der sich paarweise
überlappenden Längsträger (21,22) entspricht und deren Flächenhauptachse um den Winkel
α gegenüber der Rahmenebene geneigt ist.
6. Steigeisen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zackenträgerbrücke (13) im wesentlichen U-förmige Gestalt aufweist, wobei
der bezüglich der Mittelachse des Steigeisens innere Abschnitt (14) der Basisfläche
(15) des U-Profiles im wesentlichen in der Rahmenebene liegt, die bezüglich der Mittelachse
äußeren Abschnitte (16) der Basisfläche (15) des U-Profiles gegenüber der Rahmenebene
um den Winkel α geneigt sind und die im wesentlichen vertikal verlaufenden Schenkel
des U-Profiles von den angeformten oder starr befestigten Zacken (18) gebildet werden.
7. Steigeisen nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit den Ausnehmungen (10;20) versehenen Führungselemente (4;19) einstückig
an der Zackenträgerbrücke (7;13) angeformt oder durch Schweißen, Schrauben, Nieten
oder dergleichen starr mit der Zackenträgerbrücke (7;13) verbunden sind.
8. Steigeisen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsträger (5;21,22) desselben axialen Abschnittes des Steigeisens komplementär
zueinander geneigt sind.