[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochdruck-Entladungslampe mit hohem lichttechnischem
Wirkungsgrad und sehr guten Farbeigenschaften, die sich bei kompaktem Aufbau für
allgemeine Beleuchtungszwecke eignet, aufgrund der guten Bündelungsfähigkeit der
Strahlung und der sofortigen Lichtstromabgabe nach dem Einschalten, aber auch in Kraftfahrzeug-Scheinwerfern
und für Beleuchtungsaufgaben im wissenschaftlichen und medizinischen Gerätebau einsetzbar
ist, und die insbesondere auch für sehr niedrige Leistungen ausgelegt werden kann.
[0002] Es existieren zahlreiche Hochdruck-Entladungslampen für allgemeine Beleuchtungszwecke,
bei denen hohe Lichtausbeute und gute Farbwiedergabeeigenschaften, d. h. eine im Bereich
der Augenempfindlichkeitskurve gut verteilte spektrale Emission, angestrebt werden.
Es ist bekannt, daß eine Lichtquelle mit idealer Farbwiedergabe eine maximale Lichtausbeute
von etwa 250 lm/W erreichen kann, wenn es gelingt, Wärme- und Elektrodenverluste
zu unterdrücken und die spektrale Emissionsverteilung auf den Bereich der sichtbaren
Strahlung zu beschränken. Diese optimale Emissionsverteilung verläuft im Spektralbereich
zwischen 400 und 700 nm proportional zur spektralen Emission eines schwarzen Strahlers
mit einer Temperatur, die der gewünschten Farbtemperatur der Lichtquelle gleich und
außerhalb dieses Spektralbereiches gleich Null ist.
[0003] Abgesehen von den nicht vermeidbaren Wärme- und Elektrodenverlusten ist die Lichtausbeute
einer Hochdruck-Entladungslampe über die spektrale Emissionsverteilung des strahlenden
Plasmas durch die Zusammensetzung und den Druck des Entladungsmediums, die Abmessungen
des Entladungsrohres und die räumliche Temperaturverteilung der Entladung gegeben
und nur innerhalb gewisser Grenzen optimierbar. So kann in einer Quecksilberdampfatmosphäre
bei einem Druck von 0,1 bis 10 MPa eine Gasentladung betrieben werden, die im sichtbaren
Spektralbereich die bekannten Quecksilberlinien 405, 436, 546 und 577/579 nm emittiert.
Die sehr intensive Strahlung bei 313 und 365 nm kann durch einen geeigneten Leuchtstoff
in den sichtbaren Spektralbereich transformiert werden. Solche Quecksilber-Hochdrucklampen
haben insbesondere in der Außenbeleuchtung eine weite Verbreitung gefunden; ihre Lichtausbeute
beträgt maximal 55 lm/W, und der allgemeine Farbwiedergabeindex liegt bei 50 (vgl.
Elenbaas, W.: High-pressure mercury-vapor lamps and their application; Philips Technical
Library, 1965).
[0004] Es ist gelungen, durch Einbringen geeigneter leicht verdampfbarer Leuchtzusätze
das lückenhafte Quecksilberspektrum aufzufüllen, mit dem Ergebnis, daß sich sowohl
die Lichtausbeute als auch die Farbwiedergabe erheblich verbessert haben. Solche
Halogen-Metalldampflampen erreichen bei höherem Leistungsumsatz Lichtausbeuten von
60 bis 80 lm/W bei einem allgemeinen Farbwiedergabeindex von 60 bis 90, wobei in
der Regel die hohen Werte der Lichtausbeute mit niedrigen Werten des Farbwiedergabeindex
kombinieren und umgekehrt. Bei kleinen Leistungsumsätzen bis herab zu 35 W sinkt
die Lichtausbeute jedoch generell ganz erheblich auf 50 lm/W und darunter. Solche
Lichtquellen haben in der Beleuchtung von Innenräumen, Fertigungsräumen und Verkaufseinrichtungen
große Verbreitung gefunden, ihr Einsatz beschränkt sich jedoch durch die deutlich
verminderte Lebensdauer, die Brennlageabhängigkeit und die sehr störende Instabilität
der Farbtemperatur infolge Exemplarstreuungen und Alterung (vgl. Rochlin, G. N.:
Halogen-Metalldampflampen; Verlag Energija Moskau 1971).
[0005] Die Erfindung alkaliresistenter Hüllwerkstoffe und Verschlußmaterialien hat die
Verwendung von Natrium in metallischer Form als Träger der Lichtemission möglich gemacht.
Natriumdampf-Hochdrucklampen nehmen gegenwärtig unter allen bekannten Hochdruck-Entladungslampen
bezüglich ihrer Lichtausbeute eine Spitzenstellung ein und haben bei der Außenbeleuchtung
eine weite Verbreitung gefunden. Die Palette der angebotenen Leistungstypen reicht
von 35 W mit einer Lichtausbeute von 75 lm/W bis 1000 W mit 150 lm/W. Wegen der sehr
niedrigen Farbtemperatur von etwa 2000 K und des unbefriedigenden Farbwiedergabeindex
von etwa 20 werden solche Lampen jedoch für anspruchsvollere Beleuchtungsaufgaben,
speziell in der Innenraumbeleuchtung, nicht akzeptiert.
[0006] Allen bisher genannten Hochdrucklampen ist gemein, daß sie jeden Versuch, den Leistungsumsatz
zu reduzieren und im Wohnbereich übliche Leistungseinheiten zu entwickeln, mit drastischen
Einbußen an Lichtausbeute beantworten. Die Ursache hierfür liegt einmal darin, daß
entsprechend den Wirkungsmechanismen einer Hochdrucklampe kleine Lichtströme nur
in kleinen Volumina erzeugt werden können, wobei sich das Verhältnis von Oberfläche
zu Volumen unvorteilhaft vergrößert. Bei durch plasmaphysikalische Optimierung vorgegebener
Achsentemperatur der Entladung wächst zwangsläufig bei Verkleinerung des Entladungsvolumens
der Temperaturgradient der Entladung und damit die durch Wärmeleitung und Teilchendiffusion
aus den heißen Zonen der Entladung zur Wand verursachten Wärmeverluste. Zum anderen
erfordert die Nutzung von Metalldämpfen oder Halogeniden als strahlendes Medium eine
minimale Innenwandtemperatur des Entladungsgefäßes, die die erforderlichen Dampfdrücke
gewährleistet. Diese Temperaturen liegen relativ hoch und haben ebenfalls unvermeidbare
Wärmeverluste zur Folge, die insbesondere bei niedrigen Leistungsumsätzen der Lampen
erheblich ins Gewicht fallen.
[0007] Weiterhin erfordern alle diese technischen Lösungen zur Verdampfung der leuchtenden
Metallzusätze eine beträchtliche Anlaufzeit im Minutenbereich. Die Verwendung von
Gasen als strahlendes Medium eliminiert vom Prinzip her die Anlaufpro bleme und die
Notwendigkeit, die Brennertemperatur hoch zu halten. Dabei auftretende Zündprobleme
lassen sich durch verschieden Zündhilfen in Grenzen halten (siehe z. B. DE 1 638
977 und 3 323 603). Bedauerlicherweise sind die Strahlungsausbeuten von Gasplasmen
im sichtbaren Spektralbereich bei technisch realisierbaren Leistungsumsätzen ausnahmslos
sehr niedrig. Daher ist bisher lediglich eine einzige Hochdrucklichtquelle auf der
Basis von atomaren oder molekularen Füllgasen entwickelt worden, die Xenonhoch- bzw.
höchstdrucklampen. Sie zeigen eine sonnenlichtähnliche Strahlungsemission mit kontinuierlicher
Spektralverteilung, welche sich aus dem Rekombinationskontinuum des Xenons ergibt.
Derartige Lampen werden für stationären Betrieb mit Leistungen von 50 bis 50 000 W
gebaut und zeichnen sich durch eine hervorragende Farbwiedergabe, verbunden mit einer
Farbtemperatur im Bereich von 6000 K, aus. Bedauerlicherweise beträgt bei kleinen
Leistungen zwischen 30 und 50 W die Lichtausbeute nur 15 lm/W und läßt sich selbst
durch hohe Leistungsdichten bis 800 W/cm nicht über 20 lm/W steigern (AT-PS 222 223).
Erst bei Leistungen im kW-Bereich kann sie bis auf 35 lm/W steigen. Das hat seinen
Grund u. a. darin, daß im Bereich stationärer Leistungen dieses Kontinuum von einer
intensiven Linienstrahlung überlagert ist, die vorwiegend im Infrarotbereich emittiert
wird und die erreichbare Lichtausbeute erheblich begrenzt. Aus diesem Grunde werden
stationäre Xenonentladungen als effektive Lichtquelle für allgemeine Beleuchtungszwecke
nicht verwendet.
[0008] Höchstdrucklampen nutzen Xenon oder Quecksilberdampf bei Drücken von mehr als 1 MPa
als strahlendes Medium. Die in ihnen realisierte hohe Energiekonzentration läßt die
Strahlung in einem sehr kleinen Volumen entstehen, was eine gute Bündelungsfähigkeit
der Strahlung zur Folge hat. Ihre Lichtausbeute ist jedoch eher kleiner als die der
entsprechenden Hochdrucklampen.
[0009] Hochdruck-Kapillarlampen mit Halogenid-Füllung sind bereits für den Einsatz in Kraftfahrzeug-Scheinwerfern
vorgeschlagen worden (DE 3 341 846). Sie haben aber gerade für diesen Einsatzzweck
den großen Nachteil, bis zum Erreichen ihres vollen Lichtstromes eine Anlaufzeit von
etwa einer Minute zu benötigen.
[0010] Es sind auch bereits Versuche unternommen worden, durch eine zeitlich gesteuerte
Energieeinspeisung bei Quecksilber-Hochdrucklampen mit einem Tastverhältnis von 1
: 4 bis 1 : 20 die Strahlungsausbeute in den grünen und gelben Quecksilberlinien (US-PS
3 624 447) zu verbessern. Bei Natrium-Hochdrucklampen sollte nach der gleichen Technik
(US-PS 4 137 484, DE 2 657 824 und 2 825 532) die Breite der Resonanzlinien vergrößert
sowie der blaue und grüne Spektralanteil angehoben werden, um dadurch die Farbwiedergabe
zu verbessern und die Farbtemperatur anzuheben. Instabilitäten der Entladung und akustische
Störungen der Umgebung lassen sich durch konstruktive Maßnahmen an solchen Lampen
(DE 2 733 168 und 2 773 170) und spezielle Betriebsweisen (DE 2 335 589, 2 704 311,
2 847 840 und 3 122 183) verhindern. Allerdings sind die so erreichbaren Farbtemperaturen
für einen Einsatz bei der Innenraumbeleuchtung, inbesondere im Wohnbereich, immer
noch zu niedrig, weil hierfür Werte von 3000 K und mehr wünschenswert sind. Die Versuche
wurden auch deshalb wieder aufgegeben, weil die unerwünschten Nebenwirkungen, wie
verstärkte Selbstabsorption der Resonanzlinien des Natriums und unterproportionale
Anhebung der Quecksilberlinien, den angestrebten Effekt in Frage stellen und weitere
Steigerungen der Farbtemperatur nur unter Inkaufnahme großer Einbußen an Lichtausbeute
möglich sind (DE 2 657 824).
[0011] Für Xenonentladungen ist bekannt, daß sie bei impulsförmiger Energiezufuhr mit hoher
Momentanleistung einen höheren lichttechnischen Wirkungsgrad als im stationären Betrieb
entwickkeln. Diese Tatsache wird in Gestalt von Fotoblitzlampen zu vielen Anwendungen
genutzt. Auch ein Betrieb mit Impulsfolgen ist bekannt und wird in stroboskopischen
Vorrichtungen (z. B. DE 1 924 162 und 2 134 544) und bei Trocknungs- und Härtungsprozessen
von Lacken und Druckfarben (DE 2 120 777) eingesetzt.
[0012] Sogar als Beleuchtungsvorrichtung zur Innen- und Außenbeleuchtung wurden edelgasgefüllte
Blitzröhren hoher Intensität bereits vorgeschlagen, die mittels einer elektronischen
Steuereinheit mit einer zur Überwindung der physiologischen Trägheit des menschlichen
Auges hinreichenden Blitzfrequenz betrieben werden (DE 2 724 101). Diese Anwendung
hat jedoch den großen Nachteil, daß für jeden Impuls ein Zündvorgang erforderlich
ist und die resultierende außerordentlich hohe Zahl von Zündungen im Dauerbetrieb
der Lebensdauer der Lampe in hohem Maße abträglich ist, so daß zusätzliche Maßnahmen
zur Erhöhung von Lebensdauer und Zuverlässigkeit einer solchen Beleuchtungsvorrichtung
in Form von Kühleinrichtungen für die Lampe oder durch Einsatz mehrerer redundanter
Lampen getroffen werden mußten. Aus dem gleichen Grunde war man gezwungen, die Blitzfrequenz
so niedrig wie möglich zu halten, um z. B. mit 40 ... 50 Hz ein eben gerade noch flimmerfreies
Licht zu erzeugen. Sehphysiologische Belastungen können bei dieser Betriebsart nicht
ausgeschlossen werden, weshalb der Einsatz einer solchen Beleuchtungsvorrichtung auch
auf spezielle Anwendungen, wie Verkehrs-Hinweisschilder/Werbeschilder u. dgl., beschränkt
bleiben muß, die vom menschlichen Beobachter im allgemeinen nur kurzzeitig betrachtet
werden.
[0013] Alle Entladungslichtquellen enthalten als energiewandelnde Medien elektrisch aufgeheizte
Plasmen, deren elektrische Eigenschaften sich in Abhängigkeit von der zugeführten
Energie ändern. Insbesondere steigt bei Erhöhung der Betriebsspannung der Leistungsumsatz,
wodurch die Ladungsträgerdichte wächst. Damit erhöht sich die elektrische Leitfähigkeit,
und die Leistungsaufnahme steigt weiter. Um den daraus folgenden Instabilitäten entgegenzuwirken,
müssen Entladungslampen über Vorschaltgeräte betrieben werden, die insbesondere
strombegrenzende Bauelemente enthalten. Masse und Umfang dieser strombegrenzenden
Bauelemente erschweren den Einsatz solcher Lichtquellen vor allem im Wohnbereich.
Um eine Strom-Spannungskennlinie mit positivem Anstieg zu realisieren, wurde bei
Xenon- und anderen Edelgas-Hochdrucklampen der Einsatz von Beimengungen bestimmter
Metalle oder Metallsalze erprobt (DE 2 236 973 und 2 525 408). An der Wirksamkeit
der behaupteten Effekte bestehen jedoch erhebliche Zweifel; über ihre praktische
Nutzung ist bisher nichts bekannt geworden. Die in der AT-PS 222 223 ausgewiesene
positive Strom- und Spannungskennlinie kann nur bei sehr hohen Leistungen im Entladungsrohr
realisiert werden, was zu einer schnellen Zerstörung des Hüllmaterials führt. Die
US-PS 3 707 649 befaßt sich mit einer Lampe, bei der sich Anode und Katode in einem
solchen Abstand befinden, daß eine Funkenstrecke zwischen ihnen entsteht. Diese elektrodenstabilisierten
Entladungen haben den Nachteil hoher anteiliger Elektrodenverluste und großer gasdynamischer
Verluste durch Stoßwellen. Außerdem ergeben sich aus den in der Patentschrift genannten
Tastverhältnissen unvorteilhaft hohe Farbtemperaturen von 9000 K und entsprechend
niedrige Lichtausbeuten infolge des Emissionsmaximums am Rande des UV-Bereichs. Zu
den daraus resultierenden niedrigen Lichtausbeuten werden keine Aussagen gemacht.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hochdruck- Entladungslampe zu entwickeln,
die bei sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften auch bei niedrigen Leistungsumsätzen
eine hohe Lichtausbeute besitzt und unmittelbar nach dem Einschalten den vollen Lichtstrom
abgibt. Sie soll bei kompakter Bauform eine gute Bündelungsfähigkeit der Strahlung
durch optische Bauelemente gewährleisten. Darüber hinaus soll die Stromversorgung
der Lampe so einfach wie möglich gestaltet werden. Eine solche Lichtquelle sollte
sowohl für allgemeine Beleuchtungszwecke geeignet als auch in Kraftfahrzeug-Scheinwerfern
verwendbar sein und eignet sich damit als Glühlampenalternative bei erheblicher Einsparung
an Elektroenergie bzw. bei erheblichem Lichtstromgewinn und als Alternative zu Halogenmetalldampflampen
mit dem Vorteil der sofortigen Lichtstromabgabe nach dem Einschalten. Sie ist außerdem
für Beleuchtungsaufgaben im wissenschaftlichen und medizinischen Gerätebau einsetzbar
und führt dort als Alternative zu Glühlampen und elektrodenstabilisierten Xenon-Höchstdrucklampen
zu einer erheblichen Verminderung der Wärmebelastungen des Objektes bzw. des Patienten
und im Gerät selbst. Die technische Aufgabe, eine solche Lichtquelle zu entwickeln,
besteht weiterhin darin, ein Medium zu finden, das bei Anregung in einer elektrischen
Entladung imstande ist, bereits unmittelbar nach dem Einschalten der Lichtquelle
aus einem kleinen Volumen ein intensives Kontinuum im sichtbaren Spektralbereich auszusenden,
für dieses Medium einen Plasmazustand aufzufinden, bei dem sowohl diese Kontinuumsstrahlung
mit hoher Ausbeute und guter Bündelungsfähigkeit erzeugt wird als auch die Entladung
eine positive Strom-Spannungskennlinie aufweist, und schließlich die technischen
Mittel zur Realisierung eines solchen Plasmazustandes anzugeben.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in einem lichtdurchlässigen
Entladungsgefäß mit Elektroden eine Entladung in Xenon und/oder Krypton betrieben
wird und das Entladungsplasma durch leistungsstarke elektrische Impulse mit hoher
Folgefrequenz und kleinem Tastverhältnis so weit aufgeheizt wird, daß das über dem
sichtbaren Spektralbereich verteilte Rekombinationskontinuum mit hoher Intensität
abgestrahlt wird, und daß diese die Intensität der Linienstrahlung in den lichttechnisch
unwirksamen Spektralbereichen deutlich übertrifft.
[0016] Dazu wird der Entladung während der Impulse eine Momentanleistung zugeführt, welche
die im Interesse der Lebensdauer des Entladungsrohres im Dauerbetrieb zulässige mittlere
Leistung N um den Faktor 5 oder mehr übersteigt. Dabei wird die Entladung zwischen
den Impulsen mit Hilfe eines Haltestromes von maximal 50 % des durchschnittlichen
Stromes betrieben, so daß sie nicht verlischt und nicht zu Beginn jedes Impulses neu
gezündet werden muß. Die Impulsfolgefrequenz wird gleich oder größer als 100 Hz gewählt,
so daß sie hinreichend weit oberhalb der Flimmerverschmelzungsfrequenz des menschlichen
Auges liegt und diesbezügliche sehphysiologische Probleme vermieden werden.
[0017] Die Impulslänge läßt sich dann aus der Bedingung errechnen, daß die im zeitlichen
Mittel durch Impuls und Haltestrom eingespeiste Leistung gleich der im Dauerbetrieb
zulässigen mittleren Leistung N ist. Allerdings sollten sowohl die Momentanleistung
während der Impulse als auch die Impulsfolgefrequenz in der Weise nach oben begrenzt
werden, daß die so berechneten Impulslängen einen Wert von 10 µs nicht unterschreiten,
weil sonst infolge der thermischen Trägheit der Entladung der beabsichtigte Effekt
nur unvollkommen erreicht wird.
[0018] Die durch diese Art des Betriebes der Lampen technisch realisierte Erhöhung der
Plasmatemperatur T
p über die Temperatur T
s der stationär mit Gleichstrom oder quasistationär mit sinusförmigem Wechselstrom
betriebenen Entladungen hinaus, ohne dabei die Wandtemperatur T
w des Entladungsgefäßes gegenüber dem stationären Betrieb zu erhöhen, bewirkt eine
unerwartet starke Erhöhung der Kontinuumsstrahlung im sichtbaren Bereich, so daß sich
ein hoher visueller Nutzeffekt ergibt. Dieser hohe visuelle Nutzeffekt wird noch dadurch
verstärkt, daß die zeitlich kurzen, aber intensiven Leistungsimpulse die in jeder
Gasentladung auftretenden thermischen Verluste deutlich verringern. Eine weitere Verbesserung
des Nutzeffekts läßt sich erreichen, wenn das Verhältnis vom Innendurchmesser des
Entladungsgefäßes zum Elektrodenabstand den Wert von 0,3 nicht übersteigt, da dann
der Leitwert der Entladungsstrecke nicht durch eine radiale Expansion des Entladungskanals
in der stromstarken Phase vergrößert wird.
[0019] Ein weiterer Vorzug dieser Betriebsart besteht darin, daß bei Impulsleistungen, die
um den Faktor 5 und mehr oberhalb der stationär zulässigen Leistung liegen, die Elektronendichte
mit einer weiteren Steigerung der Leistung nicht mehr nennenswert wächst. Deshalb
steigt dabei auch die elektrische Leitfähigkeit nur noch unwesentlich an, und die
Entladung gewinnt eine positive Charakteristik. Auf diese Weise werden die bei Hochdruck-Entladungslampen
üblichen platzraubenden, schweren und verlustbehafteten Bauelemente zur Strombegrenzung
entbehrlich, und die Stromversorgungsgeräte für solche Lampen werden besonders einfach
im Aufbau.
[0020] Die Farbtemperatur der erfindungsgemäßen Lampe läßt sich erniedrigen und den Wünschen
für die Innenraumbeleuchtung anpassen, indem man das Entladungsrohr mit einem Außenkolben
umgibt, dessen Innenwand mit einem Leuchtstoff beschichtet ist, welcher im Wellenlängenbereich
zwischen 550 und 650 nm emittiert und durch langwellige Ultraviolettstrahlung ange
regt werden kann. Dieser Leuchtstoff transformiert die kurzwelligen Anteile des Rekombinationskontinuums
unterhalb einer Wellenlänge von 450 nm in den gelbroten Spektralbereich mit dem Ergebnis
einer wirksamen Absenkung der Farbtemperatur auf einen Wert von 4000 K oder darunter,
welche darüber hinaus sogar noch mit einer Erhöhung der Lichtausbeute verbunden
ist. Gleichzeitig wird durch die lichtstreuende Wirkung der Leuchtstoffschicht die
Leuchtdichte der Lampe stark herabgesetzt und damit die Gefahr einer durch sie verursachten
Blendung vermieden.
[0021] Die Erfindung soll nachstehend in zwei Ausführungsbeispielen beschrieben werden,
die für eine elektrische Leistung von 35 W ausgelegt sind und in den Fig. 1, 2, 3
und 4 näher erläutert werden.
[0022] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel, in dem die Entladungslampe durch ein zylindrisches
Entladungsrohr 1 aus Kieselglas mit einem Innendurchmesser von 1,5 mm und mit zwei
einander im Abstand von 10 mm gegenüberstehenden Elektroden 2 und vakuumdicht eingeschmolzenen
Stromzuführungen 3 gebildet wird. Es wird mit Xenon bei einem Kaltdruck von 300 kPa
gefüllt. Eine außen am Entladungsrohr angebrachte Zündsonde 4 dient der Erleichterung
der Zündung der Lampe.
[0023] Die Lampe wird durch ein Stromversorgungsgerät 5 in der Weise betrieben, daß ihr
nach Zündung durch einen Hochspannungsimpuls 200 Stromimpulse pro Sekunde mit einer
Impulsdauer von t = 100 µs und einer Maximalstromstärke im Impuls von 50 A zugeführt
werden. Diese Impulse werden einem Haltestrom in Form eines Gleichstromes von 0,1
A bei gleicher Polarität überlagert. Fig. 2 zeigt den Verlauf des Lampenstromes als
Funktion der Zeit.
[0024] Die so mit leistungsstarken Impulsen betriebene Xenonhochdruck-Entladungslampe emittiert
bei einer mittleren Leistungsaufnahme von 35 W einen Lichtstrom von 1400 lm. Ihre
Farbtemperatur beträgt 6500 K, und ihr allgemeiner Farbwiedergabeindex hat den Wert
95. Ihre mittlere Leuchtdichte ist 12 000 cd/cm′ und bildet eine gute Voraussetzung
für die Bündelung der Strahlung durch optische Bauelemente. Die von der Entladung
ausgebildete Strom-Spannungscharakteristik ist in Fig. 3 dargestellt; sie hat im Bereich
der Impulsstromstärke den gewünschten positiven Anstieg.
[0025] Ein weiters Ausführungsbeispiel ist in Fig. 4 abgebildet. Es enthält ein Entladungsrohr
nach Fig. 1, welches von einem evakuierten Außenkolben 6 umgeben ist, wobei ein Gestellaufbau
7 die mechanische Halterung des Entladungsrohres und die elektrische Verbindung der
Stromzuführungen mit dem Sockel 8 übernimmt. Der Außenkolben ist auf seiner Innenwand
mit einer Leuchtstoffschicht 9 aus Ca-Halophosphat:Mn überzogen. Entladungsrohr mit
Zündsonde, Gestellaufbau, Außenkolben und Sockel bilden zusammen die Entladungslampe.
Sie wird in derselben Weise betrieben wie die Lampe nach Ausführungsbeispiel 1 und
emittiert bei einer mittleren Leistungsaufnahme von 35 W einen Lichtstrom von 1450
lm bei einer Farbtemperatur von 4000 K und einem Farbwiedergabeindex von 90.
1. Wandstabilisierte Hochdruck-Entladungslampe, bestehend aus einem lichtdurchlässigen
Entladungsgefäß mit zwei eingeschmolzenen Elektroden und gefüllt mit einem Entladungsmedium,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kombination aus der Benutzung eines schweren Edelgases
als Entladungsmedium mit einer Stromversorgung der Lampe durch Impulse mit einer
Leistungsdichte von 1000 bis 10 000 W/cm³, einer maximalen Spitzenstromstärke im Impuls
von 50 A und einer Impulsfolgefrequenz von 100 bis 1000 Hz verwendet wird, wobei das
Verhältnis von Impulsbreite zum zeitlichen Abstand der einzelnen Impulse zwischen
0,01 und 0,15 liegt.
2. Wandstabilisierte Hochdruck-Entladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das schwere Edelgas Xenon und/oder Krypton ist und einen Kaltdruck von 10 bis
500 kPa aufweist.
3. Wandstabilisierte Hochdruck-Entladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impulsbreite nicht kleiner als 10 µs und nicht größer als 1 ms ist und das
Verhältnis von Impulsbreite zum Impulsabstand vorzugsweise zwischen 0,02 und 0,1 liegt.
4. Wandstabilisierte Hochdruck-Entladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitzenstromstärke im Impuls so gewählt wird, daß das Verhältnis von Momentanleistung
im Impuls zum zeitlichen Mittelwert der Leistung größer als 5 : 1 ist.
5. Wandstabilisierte Hochdruck-Entladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entladung zwischen den Impulsen durch einen Haltestrom in Höhe von maximal
50 % des zeitlichen Mittelwertes des Stromes bei Nennleistung aufrechterhalten wird.
6. Wandstabilisierte Hochdruck-Entladungslampe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Innendurchmesser des Entladungsrohres zum Elektrodenabstand
den Wert von 0,3 nicht übersteigt.
7. Wandstabilisierte Hochdruck-Entladungslampe nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lampe von einem evakuierten oder mit Gas gefüllten Außenkolben
umgeben ist, dessen Innenwand mit einem Leuchtstoff beschichtet ist, der im Wellenlängenbereich
von 550 bis 650 nm emittiert.