[0001] Die Erfindung betrifft eine Armbanduhr mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas.
[0002] Armbanduhren haben üblicherweise ein Gehäuse aus Metall.
[0003] Da eine Armbanduhr nicht nur als Zeitmessgerät anzusehen ist, sondern auch als Dekorations-
und Schmuckgegenstand wirkt, besteht ein Bedarf nach anders gestalteten Armbanduhren.
[0004] Aus der französischen Patentschrift 776675 aus dem Jahre 1933 ist bereits eine Uhr
mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas bekannt geworden, doch bei dieser Uhr reflektiert
das Glasgehäuse darauffallendes Licht wenig, so daß die Uhr ästhetisch nicht anspricht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Armbanduhr zu schaffen, die sich in
ihrer ästhetischen Wirkung von sämtlichen bekannten Armbanduhren absetzt.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist eine Armbanduhr mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas,
das eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Uhrwerks aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung auf der Oberseite des Gehäuses aus facettiertem Glas vorgesehen
ist, die Unterseite des Gehäuses sowie die Wände und der Boden der Ausnehmung eine
Reflexionsschicht tragen, so daß die auf der Oberseite einfallenden Lichtstrahlen
reflektiert werden, und daß ein Bodenteil die Unterseite des Gehäuses umfaßt und mit
diesem verbunden ist.
[0007] Das Uhrgehäuse besteht vorzugsweise aus facettiertem Bleikristallglas. Die Form des
Glasgehäuses ist an sich beliebig wählbar und ist in der Draufsicht vorzugsweise rund,
oval oder mehr oder weniger eckig wie rechteckig oder achteckig.
[0008] Das Glas kann gefärbt oder bedampft sein, um besondere ästhetische Wirkungen zu erzielen.
[0009] Die Facettierung des Glasgehäuses kann in verschiedenster Weise erfolgen, wobei sich
die Facettierung sowohl nach der Geometrie der Uhr als auch nach den Gesetzmäßigkeiten
der Lichtreflexion richtet.
[0010] Auf der Oberseite soll das Glasgehäuse einen ausreichenden Rand um das Uhrwerk bilden,
damit die Wirkung des facettierten Glases mit seiner Brillanz ausreichend zur Geltung
kommt. Vorzugsweise ist das Glasgehäuse optisch geschliffen.
[0011] Auf der Oberseite weist das Glasgehäuse eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Uhrwerks
auf. Die Ausnehmung kann so gestaltet sein, daß das Uhrwerk leicht herausnehmbar ist,
aber andererseits hinreichend festgehalten wird. Vorzugsweise wird der Sitz des Uhrwerks
durch einen in einer umfänglichen Nut um das Uhrwerk liegenden elastischen Ring, vorzugsweise
einen Ring aus Silikonkautschuk, bewerkstelligt.
[0012] Das Uhrwerk selbst kann ein übliches Uhrwerk beliebiger Form, insbesondere rund,
oval oder achteckig sein.
[0013] Die Zeiteinstellung kann auf mechanischem oder elektroni schem Wege erfolgen. Bevorzugt
wird eine Ausführungsform, bei der durch Druck auf einen Schalter ein Synchronmotor
in Gang gesetzt wird, der die Zeigerstellung ändert. Vorzugsweise befindet sich der
Schalter am Boden des Uhrwerks oder am Boden der Ausnehmung oder innerhalb des Uhrwerks
und wird durch Druck auf die Oberseite der Uhr betätigt. Gegebenenfalls ist das Uhrwerk
beweglich in der Ausnehmung oder beweglich in einem Außengehäuse gelagert. Es ist
nicht vorteilhaft, die Zeiteinstellung mittels am Rand vorgesehener üblicher Krone
vorzunehmen, da die dafür erforderliche Bohrung durch das Glas sichtbar wäre und
sich außerdem auf der reflektierenden Unterseite spiegeln würde.
[0014] Das Glasgehäuse ist reflektierend ausgestaltet, so daß auf der Oberseite einfallende
Lichtstrahlen an der Unterseite reflektiert werden und an der Oberseite wieder austreten,
so daß die bei geschliffenen Glasteilen bekannten optischen Effekte auftreten.
[0015] Zu diesem Zweck ist vorzugsweise die Unterseite des Glasgehäuses mit einer reflektierenden
Schicht, wie einer Similisierungsschicht, insbesondere einer Silberschicht, beispielsweise
mit einer Stärke von 0,001 mm, versehen. Diese Silberschicht kann eine Schutzschicht
tragen, vorzugsweise eine aufgedampfte Metallschutzschicht, beispielweise ebenfalls
mit einer Dicke von 0,001 mm.
[0016] Der Bodenteil umfaßt die Unterseite des Glasgehäuses. Er ist mit dem Glasgehäuse
verbunden, was durch Umgreifen, Klemmen oder durch Verkleben bewerkstelligt werden
kann. Vorzugsweise besteht der Bodenteil aus Metall, insbesondere rostfreiem und
säurebeständigem Stahl oder Edelmetall. Es kommen aber auch andere geeignete Werkstoffe
in Betracht.
[0017] Vorzugsweise wird der Metallboden mit dem Glasgehäuse verklebt. Dafür eignen sich
besonders gut Silikonkleber, da diese im ausgehärteten Zustand auf Grund ihrer Elastizität
zum einen kleine Schläge, die auf das Kristallgehäuse auftreffen, abdämpfen und zum
anderen in der Lage sind, die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zwischen
Metallboden und Glasgehäuse auszugleichen und damit ein Herausspringen des Glasgehäuses
aus dem Metallboden zu vermeiden.
[0018] Vorzugsweise sind die Attachen, das heißt die Verbindung zwischen Uhr und Uhrband,
beweglich ausgebildet, wodurch sich das Armband mit den Attachen dem Handgelenk besser
anpassen kann.
[0019] Die Befestigungseinrichtungen für das Uhrenarmband sind am Bodenteil vorgesehen.
[0020] Zur Erhöhung der Brillanz ist auch die Innenseite der Ausnehmung, und zwar sowohl
deren Boden als auch deren Wände, mit einer Reflexionsschicht versehen, was beispielsweise
durch Sputtern bzw. in gleicher Art und Weise wie das Aufbringen der Reflexionsschicht
auf die Unterseite des Glasgehäuses erreicht werden kann.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, die eine beispielhafte Ausführungsform
zeigt, näher erläutert.
[0022] Es zeigen
Fig. 1 eine Armbanduhr im Querschnitt und
Fig. 2 die in Fig. 1 gezeigte Armbanduhr in Draufsicht.
[0023] Die Armbanduhr 1 besteht im wesentlichen aus einem Glasgehäuse 2, das zur Erzielung
besonderer optischer Effekte Facetten 3 aufweist.
[0024] Auf der Oberseite 12 ist eine Ausnehmung 4 vorgesehen, in die ein Uhrwerk 5 herausnehmbar
eingesetzt ist. Das Uhrwerk 5 umfaßt ein Uhrwerkgehäuse 14 mit Deckglas 6. Die Zeiger
7 sind angedeutet, während das eigentliche Uhrwerk nicht gezeichnet ist.
[0025] Auf der Unterseite 13 ist eine Reflexionsschicht 8 zur Verbesserung der Reflexion
vorgesehen. Auch die Wände 15 und der Boden 16 der Ausnehmung 4 sind mit einer Reflexionsschicht
19, insbesondere einer Silberschicht, versehen, um die Reflexion zu erhöhen.
[0026] Der Bodenteil 9 umfaßt den unteren Teil des Glasgehäuses 2 und ist mit diesem verbunden.
Der Bodenteil 9 weist Befestigungseinrichtungen 10 für das Uhrband 11 auf.
[0027] Am Boden 16 der Ausnehmung 4 oder am Boden 17 des Uhrwerks 5 bzw. zwischen diesen
oder im Uhrwerk (5) ist ein Schalter 18 angeordnet. Durch Betätigung dieses Schalters
18 wird ein Synchronmotor (nicht gezeigt) in Gang gesetzt, der die Zeigerstellung
zwecks Zeiteinstellung ändert. Die Betätigung des Schalters erfolgt durch Druck auf
die Oberseite der Uhr, in der Regel dem Bereich, unter dem sich der Schalter befindet.
Um den Druck auf die Oberseite der Uhr auf dem Schalter 18 weiterzugeben, ist das
Uhrwerk beweglich, insbesondere federnd, gelagert.
[0028] Die Armbanduhren gemäß der Erfindung zeichnen sich durch besondere ästhetische Wirkung
aus.
1) Armbanduhr mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas, das eine Ausnehmung zur Aufnahme
eines Uhrwerks aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmung (4) auf der Oberseite (12) des Gehäuses (2) aus facettiertem Glas vorgesehen
ist, die Unterseite (13) des Gehäuses (2) sowie die Wände (15) und der Boden (16)
der Ausnehmung (4) eine Reflexionsschicht (8, 19) tragen, so daß die auf der Oberseite
(12) einfallenden Lichtstrahlen reflektiert werden, und daß ein Bodenteil (9) die
Unterseite (13) des Gehäuses (2) umfaßt und mit diesem verbunden ist.
2) Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Einstellung der Uhr (5) ein Schalter (18) vorgesehen ist, der durch Druck auf
die Oberseite der Uhr (5) betätigt wird.
3) Armbanduhr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Glasgehäuse (2) mit dem Bodenteil (9) mittels Silikonkleber verklebt ist.
4) Armbanduhr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungseinrichtungen (10) für das Uhrenarmband (11) an dem Bodenteil (9)
vorgesehen sind.