(19)
(11) EP 0 334 375 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89105288.8

(22) Anmeldetag:  23.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G04B 37/22, G04B 37/16, G04B 27/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.03.1988 DE 3810001

(71) Anmelder: D. Swarovski & Co.
A-6112 Wattens (AT)

(72) Erfinder:
  • Swarovski, Helmut, Dipl.-Ing.
    A-6112 Wattens (AT)

(74) Vertreter: Kador & Partner 
Corneliusstrasse 15
80469 München
80469 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Armbanduhr


    (57) Armbanduhr mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas und Reflexionsschichten zur Erzielung einer besonderen ästhe­tischen Wirkung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Armbanduhr mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas.

    [0002] Armbanduhren haben üblicherweise ein Gehäuse aus Metall.

    [0003] Da eine Armbanduhr nicht nur als Zeitmessgerät anzusehen ist, sondern auch als Dekorations- und Schmuckgegenstand wirkt, besteht ein Bedarf nach anders gestalteten Arm­banduhren.

    [0004] Aus der französischen Patentschrift 776675 aus dem Jahre 1933 ist bereits eine Uhr mit einem Gehäuse aus facet­tiertem Glas bekannt geworden, doch bei dieser Uhr re­flektiert das Glasgehäuse darauffallendes Licht wenig, so daß die Uhr ästhetisch nicht anspricht.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Armbanduhr zu schaffen, die sich in ihrer ästhetischen Wirkung von sämtlichen bekannten Armbanduhren absetzt.

    [0006] Gegenstand der Erfindung ist eine Armbanduhr mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas, das eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Uhrwerks aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung auf der Oberseite des Gehäuses aus facettiertem Glas vorgesehen ist, die Unterseite des Ge­häuses sowie die Wände und der Boden der Ausnehmung eine Reflexionsschicht tragen, so daß die auf der Oberseite einfallenden Lichtstrahlen reflektiert werden, und daß ein Bodenteil die Unterseite des Gehäuses umfaßt und mit diesem verbunden ist.

    [0007] Das Uhrgehäuse besteht vorzugsweise aus facettiertem Bleikristallglas. Die Form des Glasgehäuses ist an sich beliebig wählbar und ist in der Draufsicht vorzugsweise rund, oval oder mehr oder weniger eckig wie rechteckig oder achteckig.

    [0008] Das Glas kann gefärbt oder bedampft sein, um besondere ästhetische Wirkungen zu erzielen.

    [0009] Die Facettierung des Glasgehäuses kann in verschiedenster Weise erfolgen, wobei sich die Facettierung sowohl nach der Geometrie der Uhr als auch nach den Gesetzmäßigkei­ten der Lichtreflexion richtet.

    [0010] Auf der Oberseite soll das Glasgehäuse einen ausreichen­den Rand um das Uhrwerk bilden, damit die Wirkung des facettierten Glases mit seiner Brillanz ausreichend zur Geltung kommt. Vorzugsweise ist das Glasgehäuse optisch geschliffen.

    [0011] Auf der Oberseite weist das Glasgehäuse eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Uhrwerks auf. Die Ausnehmung kann so gestaltet sein, daß das Uhrwerk leicht herausnehmbar ist, aber andererseits hinreichend festgehalten wird. Vorzugs­weise wird der Sitz des Uhrwerks durch einen in einer umfänglichen Nut um das Uhrwerk liegenden elastischen Ring, vorzugsweise einen Ring aus Silikonkautschuk, bewerkstelligt.

    [0012] Das Uhrwerk selbst kann ein übliches Uhrwerk beliebiger Form, insbesondere rund, oval oder achteckig sein.

    [0013] Die Zeiteinstellung kann auf mechanischem oder elektroni­ schem Wege erfolgen. Bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der durch Druck auf einen Schalter ein Synchronmotor in Gang gesetzt wird, der die Zeigerstellung ändert. Vor­zugsweise befindet sich der Schalter am Boden des Uhr­werks oder am Boden der Ausnehmung oder innerhalb des Uhrwerks und wird durch Druck auf die Oberseite der Uhr betätigt. Gegebenenfalls ist das Uhrwerk beweglich in der Ausnehmung oder beweglich in einem Außengehäuse gelagert. Es ist nicht vorteilhaft, die Zeiteinstellung mittels am Rand vorgesehener üblicher Krone vorzunehmen, da die da­für erforderliche Bohrung durch das Glas sichtbar wäre und sich außerdem auf der reflektierenden Unterseite spiegeln würde.

    [0014] Das Glasgehäuse ist reflektierend ausgestaltet, so daß auf der Oberseite einfallende Lichtstrahlen an der Unter­seite reflektiert werden und an der Oberseite wieder aus­treten, so daß die bei geschliffenen Glasteilen bekannten optischen Effekte auftreten.

    [0015] Zu diesem Zweck ist vorzugsweise die Unterseite des Glas­gehäuses mit einer reflektierenden Schicht, wie einer Similisierungsschicht, insbesondere einer Silberschicht, beispielsweise mit einer Stärke von 0,001 mm, versehen. Diese Silberschicht kann eine Schutzschicht tragen, vor­zugsweise eine aufgedampfte Metallschutzschicht, bei­spielweise ebenfalls mit einer Dicke von 0,001 mm.

    [0016] Der Bodenteil umfaßt die Unterseite des Glasgehäuses. Er ist mit dem Glasgehäuse verbunden, was durch Umgreifen, Klemmen oder durch Verkleben bewerkstelligt werden kann. Vorzugsweise besteht der Bodenteil aus Metall, insbeson­dere rostfreiem und säurebeständigem Stahl oder Edelme­tall. Es kommen aber auch andere geeignete Werkstoffe in Betracht.

    [0017] Vorzugsweise wird der Metallboden mit dem Glasgehäuse verklebt. Dafür eignen sich besonders gut Silikonkleber, da diese im ausgehärteten Zustand auf Grund ihrer Elasti­zität zum einen kleine Schläge, die auf das Kristallge­häuse auftreffen, abdämpfen und zum anderen in der Lage sind, die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zwi­schen Metallboden und Glasgehäuse auszugleichen und damit ein Herausspringen des Glasgehäuses aus dem Metallboden zu vermeiden.

    [0018] Vorzugsweise sind die Attachen, das heißt die Verbindung zwischen Uhr und Uhrband, beweglich ausgebildet, wodurch sich das Armband mit den Attachen dem Handgelenk besser anpassen kann.

    [0019] Die Befestigungseinrichtungen für das Uhrenarmband sind am Bodenteil vorgesehen.

    [0020] Zur Erhöhung der Brillanz ist auch die Innenseite der Ausnehmung, und zwar sowohl deren Boden als auch deren Wände, mit einer Reflexionsschicht versehen, was bei­spielsweise durch Sputtern bzw. in gleicher Art und Weise wie das Aufbringen der Reflexionsschicht auf die Unter­seite des Glasgehäuses erreicht werden kann.

    [0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, die eine beispielhafte Ausführungsform zeigt, näher erläu­tert.

    [0022] Es zeigen

    Fig. 1 eine Armbanduhr im Querschnitt und

    Fig. 2 die in Fig. 1 gezeigte Armbanduhr in Draufsicht.



    [0023] Die Armbanduhr 1 besteht im wesentlichen aus einem Glas­gehäuse 2, das zur Erzielung besonderer optischer Effekte Facetten 3 aufweist.

    [0024] Auf der Oberseite 12 ist eine Ausnehmung 4 vorgesehen, in die ein Uhrwerk 5 herausnehmbar eingesetzt ist. Das Uhr­werk 5 umfaßt ein Uhrwerkgehäuse 14 mit Deckglas 6. Die Zeiger 7 sind angedeutet, während das eigentliche Uhrwerk nicht gezeichnet ist.

    [0025] Auf der Unterseite 13 ist eine Reflexionsschicht 8 zur Verbesserung der Reflexion vorgesehen. Auch die Wände 15 und der Boden 16 der Ausnehmung 4 sind mit einer Refle­xionsschicht 19, insbesondere einer Silberschicht, verse­hen, um die Reflexion zu erhöhen.

    [0026] Der Bodenteil 9 umfaßt den unteren Teil des Glasgehäuses 2 und ist mit diesem verbunden. Der Bodenteil 9 weist Befestigungseinrichtungen 10 für das Uhrband 11 auf.

    [0027] Am Boden 16 der Ausnehmung 4 oder am Boden 17 des Uhr­werks 5 bzw. zwischen diesen oder im Uhrwerk (5) ist ein Schalter 18 angeordnet. Durch Betätigung dieses Schalters 18 wird ein Synchronmotor (nicht gezeigt) in Gang ge­setzt, der die Zeigerstellung zwecks Zeiteinstellung än­dert. Die Betätigung des Schalters erfolgt durch Druck auf die Oberseite der Uhr, in der Regel dem Bereich, un­ter dem sich der Schalter befindet. Um den Druck auf die Oberseite der Uhr auf dem Schalter 18 weiterzugeben, ist das Uhrwerk beweglich, insbesondere federnd, gelagert.

    [0028] Die Armbanduhren gemäß der Erfindung zeichnen sich durch besondere ästhetische Wirkung aus.


    Ansprüche

    1) Armbanduhr mit einem Gehäuse aus facettiertem Glas, das eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Uhrwerks aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
    die Ausnehmung (4) auf der Oberseite (12) des Gehäuses (2) aus facettiertem Glas vorgesehen ist, die Unterseite (13) des Gehäuses (2) sowie die Wände (15) und der Boden (16) der Ausnehmung (4) eine Reflexionsschicht (8, 19) tragen, so daß die auf der Oberseite (12) einfallenden Lichtstrahlen reflektiert werden, und daß ein Bodenteil (9) die Unterseite (13) des Gehäuses (2) umfaßt und mit diesem verbunden ist.
     
    2) Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß
    zur Einstellung der Uhr (5) ein Schalter (18) vorgesehen ist, der durch Druck auf die Oberseite der Uhr (5) betä­tigt wird.
     
    3) Armbanduhr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß
    das Glasgehäuse (2) mit dem Bodenteil (9) mittels Silikonkleber verklebt ist.
     
    4) Armbanduhr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß
    die Befestigungseinrichtungen (10) für das Uhrenarmband (11) an dem Bodenteil (9) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht