[0001] Die Erfindung betrifft ein Gesteinsbohrwerkzeug mit Bohrkrone, die einen sich in
Vorschubrichtung im Innen- und Aussendurchmesser erweiternden, mit wenigstens einer
im wesentlichen axial verlaufenden, zur Aussenkontur hin offenen Durchtrittsöffnung
für das Bohrklein versehenen Bereich aufweist.
[0002] Aus der DE-OS 2 856 205 bekannte Gesteinsbohrwerkzeuge weisen einen Schaft und am
vorderen Ende einen glockenförmig ausgebildeten Bohrkopf auf. Der Bohrkopf ist an
seiner Stirnseite mit Schneidstiften versehen. Ausserdem weist der Bohrkopf vom
Umfang ausgehende Nuten auf, welche dem Durchtritt des Bohrkleins dienen. Nachdem
die Führungslänge dieses Bohrkopfes gering ist, lassen sich genaue Bohrungen, beispielsweise
zur Aufnahme von mechanisch zu spreizenden Dübeln, nicht herstellen. Durch die aufwendige
Formgebung ist eine Herstellung dieser Bohrwerkzeuge nur durch Schmieden und anschliessende
spanabhebende Bearbeitung möglich, was zu hohen Herstellkosten führt.
[0003] Aus der DE-OS 3 041 135 sind weitere Gesteinsbohrwerkzeuge bekannt, deren Aussendurchmesser
vom Schaft her in Vorschubrichtung konisch zunimmt. Diese Bohrwerkzeuge weisen die
Form einer geschlossenen Glocke auf. Die Bohrtiefe dieser Bohrwerkzeuge ist dadurch
begrenzt. Falls mit diesen Bohrwerkzeugen Durchbrüche in Wänden mit grösserer Wandstärke
hergestellt werden sollen, so muss dies in mehreren Etappen erfolgen, weil jeweils
nach einer Etappe der Bohrkern entfernt werden muss.
[0004] Neben diesen bekannten Gesteinsbohrwerkzeugen ist aus der DE-PS 2 928 445 ein glockenartiges
Meisselwerkzeug ersichtlich, das zusammen mit einem Schläge abgebenden Gerät verwendet
wird. Dieses Werkzeug ist an seiner Aussen- und Innenseite zumindest teilweise in
Vorschubrichtung konisch erweitert. Das in Setzrichtung vordere Ende des Werkzeuges
ist als Ringschneide ausgebildet. Das Werkzeug weist ferner zur Längsachse geneigt
angeordnete, von der Innen- zur Aussenseite führende Durchtrittsöffnungen auf, die
der Abfuhr des Bohrkleins dienen, das durch die konische Innenform gebrochen und zerkleinert
wird. Durch die Auslegung auf rein schlagenden Betrieb werden an dieses zum Erdbohren
verwendete Werkzeug keine Anforderungen hinsichtlich Führung gestellt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gesteinsbohrwerkzeug zu schaffen,
das zur Schaffung tieferer Bohrlöcher mit genauer geometrischer Form geeignet ist
und sich wirtschaftlich herstellen lässt.
[0006] Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass sich in Vorschubrichtung an
den Bereich mit sich erweiterndem Innen- und Aussendurchmesser ein zylindrischer Bereich
mit konstantem Innen- und Aussendurchmesser anschliesst, dessen Stirnseite entlang
des Umfanges mit Schneidkörpern versehen ist.
[0007] Die erfindungsgemäss vorgeschlagene Formgebung ermöglicht eine wirtschaftliche Herstellung,
insbesondere durch Fliesspressen. Massgebend hierzu ist vor allem der Umstand, dass
keine grossen Sprünge in den Materialstärken vorhanden sind. Durch die kegelartige
Ausbildung in Verbindung mit dem zylindrischen Bereich sind zudem aus der Sicht des
Materialflusses ideale Voraussetzungen für ein Fliesspressverfahren gegeben. Ausserdem
wird dadurch eine bessere Stossübertragung ermöglicht.
[0008] Der sich in Vorschubrichtung an den Bereich mit sich erweiterndem Innen- und Aussendurchmesser
anschliessende zylindrische Bereich schafft eine gute Führung des Bohrwerkzeuges
im Bohrloch. Die an der Stirnseite angeordneten Schneidkörper dienen dem Bearbeiten
des Untergrundes, wobei der stehenbleibende Kern beim Auflaufen auf den konischen
Bereich der Bohrkrone gebrochen und zerkleinert wird, so dass das entstehende Bohrklein
durch die Durchtrittsöffnungen aus der Bohrkrone heraustreten kann und in den Bereich
einer gegebenenfalls sich rückseitig an die Bohrkrone anschliessenden Transportwendel
gelangt. Im konischen Auflaufbereich können verschleissfeste Elemente angeordnet werden.
[0009] Zweckmässigerweise überragen die Schneidkörper den zylindrischen Bereich axial.
Durch diese den zylindrischen Bereich überragenden Schneidkörper wird beim Arbeiten
mit dem erfindungsgemässen Bohrwerkzeug eine Ringnut herausgeschnitten. Der Kronenkörper
selbst kommt dabei kaum in direkte Berührung mit dem Untergrund. Dies ermöglicht einerseits
eine gute Abfuhr des Bohrkleins und verhindert andererseits einen Verschleiss des
Kronenkörpers.
[0010] Die Schneidkörper überragen den zylindrischen Bereich vorteilhafterweise radial,
wobei ein Ueberragen sowohl nach aussen als auch nach innen erfolgen kann. Dies ermöglicht
ein Freischneiden und verhindert eine Berührung des zylindrischen Bereiches des Kronenkörpers
mit der Bohrlochwandung.
[0011] Zweckmässigerweise sind die Schneidkörper stiftförmig ausgebildet. Solche Schneidkörper
können in Bohrungen der Bohrkrone aufgenommen werden und sind dadurch in der Lage
genau positioniert, wobei sie zudem in der Herstellung einfach sind und unter Umständen
vom Anwender selbst ausgewechselt werden können.
[0012] Die Länge des zylindrischen Bereiches beträgt zweckmässigerweise das 0,2- bis 3-fache
des Aussendurchmessers. Eine in diesem Bereich liegende Länge des zylindrischen Bereiches
schafft eine gute Führung.
[0013] Für den Anbohrvorgang sowie auch für das Weiterführen der Bohrung ist die Bohrkrone
vorteilhafterweise mit einem diese axial überragenden Zentrierbohrer versehen. Zu
Beginn des Bohrvorganges bohrt sich somit zuerst der Zentrierbohrer in den Untergrund
ein. Kommt dann die Bohrkrone mit dem Untergrund in Eingriff, so wird durch den Zentrierbohrer
ein seit liches Verlaufen des Bohrwerkzeuges verhindert. Der Zentrierbohrer ist
einem relativ hohen Verschleiss unterworfen und sollte daher auswechselbar sein, da
das Werkzeug bei einem Ausfall nur noch bedingt funktionstüchtig ist.
[0014] Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Gesteinsbohrwerkzeug, teilweise im Schnitt dargestellt;
Fig. 2 eine Ansicht des in Fig. 1 dargestellten Gesteinsbohrwerkzeuges, in Richtung
des Pfeiles A;
Fig. 3 eine Ansicht des in Fig. 1 dargestellten Gesteinsbohrwerkzeuges, in Richtung
des Pfeiles B.
[0015] Das aus Fig. 1 bis 3 ersichtliche Gesteinsbohrwerkzeug besteht im wesentlichen aus
einem Schaft 1, der in seinem rückwärtigen Endbereich mit Längsnuten 2 versehen ist.
Diese Längsnuten 2 dienen der axialen Halterung und der Drehmitnahme des Bohrwerkzeuges.
Der Schaft 1 ist mit einem sich in Vorschubrichtung erweiternden, konischen Bereich
3 mit sich in Vorschubrichtung erweiterndem Innen- und Aussendurchmesser versehen.
An den konischen Bereich 3 schliesst sich ein zylindrischer Bereich 4 an. Die Länge
L dieses zylindrischen Bereiches 4 beträgt etwa das 0,2- bis 3-fache des Aussendurchmessers
D. Das vordere Ende des zylindrischen Bereiches 4 ist als ringförmige Schneidkante
5 ausgebildet. Der konische Bereich 3 ist mit Durchtrittsöffnungen 6 versehen, welche
der Abfuhr des sich im Innern der Bohrkrone bildenden Bohrkleins dienen. Die Bohrkrone
ist an ihrer Innenseite mit einer Aufnahmebohrung 7 für einen die Bohrkrone axial
überragenden Zentrierbohrer 8 versehen. Zu Beginn des Anbohrvorganges kommt zunächst
nur der Zentrierbohrer 8 mit der Oberfläche des zu bearbeitenden Untergrundes in
Eingriff. Die Bohrkrone ist im Bereich des Schneidkante 5 mit stiftför migen Schneidkörpern
9 versehen. Bei diesen Schneidkörpern 9 handelt es sich vorzugsweise um Hartmetallstifte.
Diese Schneidkörper 9 können jedoch auch plattenförmig ausgebildet oder aus synthetischen,
in eine Matrix eingebetteten Diamanten bestehen.
1. Gesteinsbohrwerkzeug mit Bohrkrone, die einen sich in Vorschubrichtung im Innen-
und Aussendurchmesser erweiternden, mit wenigstens einer im wesentlichen axial verlaufenden,
zur Aussenkontur hin offenen Durchtrittsöffnung für das Bohrklein versehenen Bereich
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass sich in Vorschubrichtung an den Bereich (3) mit sich erweiterndem Innen- und
Aussendurchmesser ein zylindrischer Bereich (4) mit konstantem Innen- und Aussendurchmesser
anschliesst, dessen Stirnseite entlang des Umfanges mit Schneidkörpern (9) versehen
ist.
2. Gesteinswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkörper
(9) den zylindrischen Bereich (4) axial überragen.
3. Gesteinswerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkörper
(9) den zylindrischen Bereich (4) radial überragen.
4. Gesteinsbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidkörper (9) stiftförmig ausgebildet sind.
5. Gesteinsbohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge (L) des zylindrischen Bereiches (4) das 0,2- bis 3-fache des Aussendurchmessers
(D) beträgt.
6. Gesteinsbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrkrone mit einem diese axial überragenden Zentrierbohrer (8) versehen
ist.