(19)
(11) EP 0 334 834 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21) Anmeldenummer: 89890059.2

(22) Anmeldetag:  28.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B27B 1/00, B27B 7/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT

(30) Priorität: 11.03.1988 AT 656/88

(71) Anmelder: Lösch, Ludwig
A-4861 Schörfling a. Att. (AT)

(72) Erfinder:
  • Lösch, Ludwig
    A-4861 Schörfling a. Att. (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rundholz-Radialschnittverfahren


    (57) Dieses Verfahren erbringt für die Holzbauweise neue Außenwand­formteile, die auf vereinfachte holzsparende Weise hergestellt werden und wesentlich verbesserte Haltbarkeit, Verwitterungsschutz und Verhinderung zur Holzrißbildung ergeben.
    Außerdem entstehen durch das Radialschnittverfahren in den neuen Außenwandformteilen keine Trocknungs-Schwund u. Sonnenriße und keine Astdurchfallöcher, was wiederum zur wesentlich erhöhten Haltbarkeit beiträgt.
    Mit nur Kreissägenschnitten können in einem Arbeitsgang in einer Kreissägenmaschine drei wesentlich verschiedene endgefertigte Außenwandformteile erzeugt werden.
    Das Rundholz (1) wird mit kontinuierlichem Vorschub längsachsial durch eine Kreissägenmaschine geführt und wird durch zwei radialschneidende Kreissägeblätter (6,7) und den drei tangentialschneidenden Kreissägeblättern (8,9,1o), die von zwei Antriebsmotoren (4,5 ) angetrieben werden,deren Wellen (2,3 ) um 3o Grad, oder mehr oder weniger, versetzt sind, in einem Arbeitsgang in die endfertige, kerngetrennte Vollblock­form ( B ) und gleichzeitig auch in die endfertige, kernge­trennte neue Halbblockform ( C ) zerschnitten, während alternativ zusätzlich zu den Kreissägeblättern (8,9,1o,) durch die radialschneidenden Kreissägeblätter (11, 12,) und die tangentialschneidenden Kreissägeblätter (13,14,15,) das Rundholz (1) gleichzeitig in die endfertige, kerngetrenn­te neue Keilschindelform ( E ) und die endfertige, kernge­trennte, neue Keilschindelform mit Nut ( F ) zerschnitten wird,wobei die neuen Außenwandformteile ( C, E, F,) ganzflächig, stehendangeschnittene , harte Holzjahresringe aufweisen.




    Beschreibung

    I. Stand der Technik und deren Mangelerscheinungen



    [0001] Die Erzeugung der Schnittholzmassenware aus Rundholz erfolgt bis­her durch sogenannte Sägegatter mit vertikal oder horizontal hin und hergebenden Sägeblätter oder mit dem Rundumlaufenden Bandsägeblatt.

    [0002] Dabei fallen in einem Arbeitsgang als Schnittrohware paralell­beschnittene Bretter oder Kantholz an. Aus dieser Schnittrohware der 1. Arbeitsstufe wird in der 2. oder 3. Arbeitsstufe durch Formungsschnitt-Fräs oder Hobelbearbei­tung das veredelte. speziell Holzendprodukt hergestellt.

    [0003] Es sind daher bisher mindest zwei örtlich u. zeitlich getrennte Bearbeitungsstufen auf mindest zwei verschiedenen Bearbeitungs­maschinen nötig, um das endgefertigte Holzprodukt für spezielle Zwecke erzeugen zu können.

    [0004] Dazu kommt der Nachteil, daß durch die Paralleltrennung des Rundholzes (mit Ausnahme der anteilmäßig geringen Kerntrenn­stücke) an den Brettschnittflächen zwischen den harten Holz­jahresringen das Weichholz breitflächig zu Tage tritt und da­durch bei Benützungschlägen sich längsfaserig abnützt und abhebt. Dadurch entsteht auch die qualitativ besonders ver­minderte Seitenware.

    [0005] Beim Trocknungsvorgang wölben und deformieren sich die Bretter und Pfosten entgegen der Holzkernseite und verlieren dadurch beträchtlich an Handelswert und vermindern die Holzausbeute für die nächste Bearbeitungsstufe. Die nicht festverwachsenen Äste fallen durch und bei dicken Brettern entstehen oberflächig Schwundriße die den Pilzbefall fördern.

    II. Zeitgemäße Aufgabenstellung im besonderen für die Holzverwer­tung an Außenwänden mit Regenanfall u.direkten Sonnenanfall



    [0006] 

    a) Um dem vorzeitigen Holzverfall durch eindringende Nässe und direkter Sonnenbstrahlung entgenen wirken zu können, muß die Holzrißbildung und Astlochbildung verhindert werden und müs­sen die harten Holzjahresringe dem Wetteranfall eng und ganzflächig entgegen gestellt werden. Der Anteil der Weich­holzoberfläche wird dadurch auf das Mindeste reduziert.

    b) Die regen und winddichte Ausbildung der Einzelteiltrennfu­gen ist wesentlich.

    c) Entscheidend ist, daß aus dem zylindrischen, entrindeten Rund­holz in einm Arbeitsgang und in einer Bearbeitungsmaschine im kontinuierlichen Bearbeitungsdurchlauf, mit höchster Holz­aubeute, ohne nenneswerten Holzabfall, mindest zwei profi­lierte Außenwandformteile für verschiedene Anforderungen ent­stehen, die sich beim nachfolgenden natürlichen oder künst­lichen Trocknen nicht verformen und zusätzlich noch die Holz­erhaltungsvorteile nach a) und b) erfüllen.



    [0007] Ein solches Holzschnittverfahren ist der sprunghafte technische Fortschritt mit erwiesener Erfindungshöhe.

    III. Wirkungsweise des hier angemeldeten Rundholz-­Radialschnittverfahren



    [0008] Dieses Radialschnittverfahren erfüllt die unter II. angeführte zeitgemäße Aufgabenstellung in folgender Weise.

    [0009] Die entrindeten, zylindrischen Rundholzrollen (1) in ange­nommen 2 m Länge, werden längsachsial durch ein Zuführungs­rohr durch kontinuierlichem Druck und gleichbleibender Zu­führungsgeschwindigkeit der Bearbeitungskreissäge zugescho­ben und verlassen nach dem Schnittvorgang als radialge­trennte, kernfreie u. endgefertigte Außenwandformteile in einem Abführungsrohr die Bearbeitungskreissäge.

    [0010] Dabei entstehen zwei bzw. drei bezw, vier wesentlich ver­schiedene, endfertige Außenwandformteile in einem Arbeitsgang und in einer Kreissägemaschine gleichzeitig. Die Vielfalt der Formteile ist für das Marktangebot von Vorteil, denn sie sind auf dem Markt eine Neuheit.

    [0011] Gegenüber den bisherigen mehrfachen Arbeitsgängen ist der gegenständliche Einzelarbeitsgang die wesentliche Senkung der Erzeugungskosten.

    [0012] Entscheidend neu ist auch, daß die Schnittflächen aller 4 neuen Außenwandformteile ganzflächig die stehendangeschnittenen , engen,harten Holzjahresringe aufweisen.

    [0013] Damit erbringen sie gegenüber den bisherigen Außenwandscha­lungen mindest die doppelte Bestandsdauer.

    [0014] Dazu trägt das Freisein von Trocknungs u. Sonnenrißen durch die radiale Holzfasertrennung bei.

    Schnittvorgang nach Abbildung (A)



    [0015] Die verlängerten Motorwellen (2,3) der beiden Antriebmo­tore ( 4,5) stehen zueinand in einem Winkel von 3o Grad, mehr oder weniger, Die Antriebmotore (4,5) sind in Richtung zur Rundholzlängs­achse mit einem solchen Abstand angeordnet, daß sich die bis zum Holzmittelpunkt radialschneidenden Kreissägeblätter ( 6,7 ) mit ihren Zahnspitzen nicht berühren können.

    [0016] Auf der Kreissägewelle (2) rotiert auch das tangentialschnei­dende Sägeblatt (8) und auf der Kreissägewelle (3) rotieren die Sägeblätter (9, 1o)welche auf dem Rundholz (1) Flach­stellen schneiden.

    [0017] Durch die Radialschnitte nach Abbildung (A) entstehen gleich­zeitig zwei Fertigprodukte und zwar die in Abbildung (B) darge­stellte kernfreie, selbsttragende Vollblockform und die in Ab­bildung (C) dargestellte ,kernfreie Halbblockform zur Steher­bauweise.

    Schnittvorgang nach Abbildung (D)



    [0018] Auf der Motorwelle (2) rotieren das radialschneidende Söge­blatt (11) und die tangentialschneidenden Sägeblätter (8,13,14) Das Sägeblatt (13) erzeugt einen radialstehenden konischen Rundholzeinschnitt.

    [0019] Auf der Motorwelle (3) rotieren das radialschneidende Sägeblatt (12) und die tangentialsohneidenden Sägeblätter (9, 1o, 15)

    [0020] Durch die Kreissägeradialschnitte nach der Abbildung (D) ent­stehen gleichzeitig drei Fertigprodukte und zwar die in Ab­bildung (E) dargestellte, kernfreie Keilschindelform mit Dichtungsübergriff und die in Abbildung (F) dargestellte kernfreie Keilschindelform (F) mit Nut und zusätzlich die in Abbildung (C) dargestellte ,kernfreie Halbblockform (C)

    [0021] Allen vier Außenwand-Schalungsprofilen ( B, C, E, F, ) die mit der hier dargestellten Radialschnittmaschine nur durch das Auswechseln der Kreissägeblätter herzustellen sind, ist gemeinsam, daß sie alle zum Rundholzkern radial angeschnit­ten sind und dadurch an der der Witterungsseseite ausge­setzten Holzfläche keine Schwund keine Sonnenrisse und keine Astdurchfallöcher und keine Trocknungsverformungen aufweisen.

    [0022] Die Praxis hat erwiesen, daß dadurch die Haltbarkeit der damitverfertigten Holzaußenwände gegenüber den bisher üb­lichen Ausführungen ohne Radialschnitte fast verdoppelt wurde und auch das optische Ansichtsbild durch das weitge­hende Verhindern der Holzoberflächenverwitterung , jahrelang verbessert wurde.

    [0023] Die wechselnden Rundholzdurchmesser aus billigeren Schwach­holz von 8 cm bis 16 cm Durchmesser kann man durch das einfache Auswechseln der Kreissägeblätter, ohne nennenswerten Holzabfall,in die jeweils benötigten Stärken der Außenwand­profile ( B, C, E, F, ) verarbeiten und damit optimal nutzen.


    Ansprüche

    1. Rundholzschnittverfahren zur Herstellung von Außenwand­formteilen zum Schutze gegen Schlagregen , Wind und Sonneneinstrahlung dadurch gekennzeichnet, daß das Rundholz (1) mit kontinuierlichem Vorschub längsachsial durch eine Kreissägenmaschine geführt wird und durch zwei radialschneidende Kreissägeblätter (6,7) und den drei tangentialschneidenden Kreissägeblättern (8,9,1o), die von zwei Antriebsmotoren (4,5 ) angetrieben werden,deren Wellen (2,3 ) um 3o Grad, oder mehr oder weniger, versetzt sind, in einem Arbeitsgang in die endfertige, kerngetrennte Vollblock­form ( B ) und gleichzeitig auch in die endfertige, kernge­trennte neue Halbblockform ( C ) zerschnitten wird, während alternativ zusätzlich zu den Kreissägeblättern (8,9,1o,) durch die radialschneidenden Kreissägeblätter (11, 12,) und die tangentialschneidenden Kreissägeblätter (13,14,15,) das Rundholz (1) gleichzeitig in die endfertige, kerngetrenn­te neue Keilschindelform ( E ) und die endfertige, kernge­trennte, neue Keilschindelform mit Nut ( F ) zerschnitten wird,wobei die neuen Außenwandformteile ( C, E, F,) ganzflächig, stehendangeschnittene , harte Holzjahresringe aufweisen, die den erhöhten Widerstand gegen Holzverwitterung und Holzrißbildung erbringen.
     




    Zeichnung