[0001] Die Erfindung betrifft eine Decke, insbesondere Bettdecke, gemäß Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Abgesteppte Decken, insbesondere Bettdecken, mit zwei Deckblättern, zwischen denen
eine Füllung angeordnet ist, sind seit langem bekannt. Solche Decken werden in der
Regel dadurch hergestellt, daß die beiden Deckblätter an drei Seiten miteinander vernäht
werden und die so gebildete Hülle gewendet und mit Daunen, Federn od dgl. gefüllt
wird. Die Daunen oder Federn werden dabei in der Regel eingeblasen. Längsabsteppungen,
durch die eine sogenannte Röhrendecke erhalten wird, können auch schon vor dem Einbringen
der Füllung angebracht werden. Nach dem Einbringen der Füllung können auch noch zusätzlich
Quersteppungen angebracht werden, sodaß eine sogenannte Kasettendecke erhalten wird.
[0003] Es gibt die verschiedensten Arten der Steppung, wobei grundsätzlich unterschieden
wird zwischen einer Steppung, bei der die beiden Deckblätter im Bereich der Steppung
unmittelbar aufeinander zu liegen kommen, d.h., eine normale Steppung, bei der die
beiden Deckblätter lediglich mit Nähfäden verbunden sind, und einer Steg-Steppung,
bei der die beiden Deckblätter über Stege miteinander verbunden sind, die jeweils
an beiden Deckblättern angenäht sind.
[0004] Da bei der normalen Steppung im Bereich derselben zwischen den beiden Deckblättern
kein Füllmaterial vorhanden ist, bildet sich dort eine Kältebrücke, d.h., ein Bereich
durch den die Wärme sehr leicht hindurchdringen kann. Diese Decke hat jedoch gegenüber
den sogenannten Stegdecken den Vorteil, daß sie sich einfacher und viel billiger herstellen
läßt.
[0005] Wird in eine solche normal abgesteppte Decke Füllmaterial nach dem Absteppen eingebracht,
insbesondere eingeblasen, so befindet sich in unmittelbarer Nähe der Steppung kein
Füllmaterial, da dort die beiden Deckblätter sich nur langsam und stetig voneinander
entfernen und in den kleinen Zwischenraum zwischen den Deckblättern kein Füllmaterial
eindringen kann. Daraus ist ersichtlich, daß die sogenannte Kältebrücke nicht nur
an der unmittelbaren Steppung vorhanden ist, sondern auch noch in dem Bereich benachbart
dazu. Je größer die Füllmaterial-Teilchen sind, desto größer ist auch der füllmaterial-freie
Bereich um die Steppung.
[0006] Eine solche normale Steppung ist z.B. auch eine sogenannte Punkt-Punkt-Steppung,
bei der voneinander beabstandet nur einzelne Punkte gesteppt werden. Bei einer Decke
mit den Maßen 1,35 m * 2 m können dabei 40 bis 60 solcher Steppunkte vorhanden sein.
Dadurch wird verhindert, daß sich eine solche Decke aufbläht. Eine solche Steppung
kann vor dem Füllen der Hülle vorgenommen werden, da die Decke zwischen den Steppunkten
sehr leicht durch Einblasen und Verklopfen des Füllmaterials gefüllt werden kann.
[0007] Um die Kältebrücken zu verkleinern bzw. ganz zu vermeiden, sind die sogenannten Stegdecken
entwickelt worden, bei denen eine Steg-Steppung vorgenommen wird. Der Steg besteht
dabei in der Regel aus einem Streifen Stoff, der an seinen beiden Enden jeweils an
eines der beiden Deckblätter angenäht ist. Das Annähen der Stege an den beiden Deckblättern
ist jedoch wesentlich komplizierter und dadurch auch viel teurer, als das normale
Absteppen. Das Annähen der Stege wird nämlich in der Regel erst nach dem randseitigen
Verbinden der beiden Deckblätter vorgenommen, d.h., die Verbindungsnaht zwischen dem
Steg und dem jeweiligen Deckblatt wird teilweise sehr weit entfernt von der einzigen
noch offenen Seite der durch die beiden Deckblätter gebildeten Hülle vorgenommen.
Auch müssen sehr viele einzelne Stege angebracht werden, um ein Verrutschen des Füllmaterials
zu verhindern.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Decke, insbesondere
Bettdecke zu schaffen, die einfacher und flexibler und damit zu geringeren Kosten
hergestellt werden kann und trotzdem keine Kältebrücken im Bereich der Steppung aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen
abgesteppten Decke, insbesondere Bettdecke, mit zwei Deckblättern, zwischen denen
eine Füllung angeordnet ist, sind im unmittelbaren Bereich der Steppung Faseraggregate
aus sphärisch verwickelten Fasern angeordnet, durch die hindurch die beiden Deckblätter
der Decke verbunden sind.
[0010] Durch die Erfindung wird eine neue Art von Steppung geschaffen, bei der die beiden
Deckblätter auf Abstand voneinander gehalten werden und wobei anstelle eines dem Material
der Deckblätter ähnlichen Steges nun ein Steg verwendet wird, der dem Füllmaterial
entsprechen kann. Dadurch wird eine "Dünnstelle" in der Decke verhindert und es liegen
im wesentlichen keine Kältebrücken mehr vor.
[0011] Dabei können die beiden Deckblätter im Bereich der Steppung mittels Fäden verbunden
sein, die die Faseraggregate durchdringen, wobei vorteilhafterweise die Fäden durch
die beiden Deckblätter und die Faseraggregate hindurch genäht sind.
[0012] Diese Steppungen sind über die gesamte Fläche der Decke verteilt und können voneinander
einen Abstand zwischen 100 mm und 400 mm aufweisen. Dieser Abstand hängt von der Art
des Materials der Deckblätter, von der Art der verwendeten Faseraggregate in der Steppung,
von der Länge und der Höhe der Steppung, von den verwendeten Füllmaterialien usw.
ab.
[0013] Die Steppnähte können zwischen 6 mm und 20 mm lang sein. Vorteilhafterweise weisen
die von den Steppfäden durchdrungenen Faseraggregate einen Durchmesser von 5 mm bis
20 mm, vorzugsweise bis 15 mm, auf.
[0014] Sind die Steppnähte locker genäht, liegen also vorzugsweise die Steppfäden unter
geringem bzw. fast gar keinem Zug vor, so kann die Decke im Bereich der Steppung eine
Dicke aufweisen, die der Decke im übrigen Bereich im wesentlichen entspricht.
[0015] Insbesondere können im Bereich der Steppnähte die beiden Deckblätter einen Abstand
von 2 mm bis 30 mm, vorzugsweise von 2 mm bis 10 mm aufweisen.
[0016] Gemäß einer besonderen Ausführungsform weisen die von den Steppfäden durchdrungenen
Faseraggregate aus diesen herausstachelnde Faserenden auf. Werden als Füllmaterial
gleiche oder ähnliche Faseraggregate verwendet, so können diese an den in der Steppung
festgenähten Faseraggregaten lösbar gehalten werden. Ein Verrutschen der nicht abgesteppten
Faseraggregate wird dadurch verhindert, zumindest wird die Gefahr eines Verrutschens
verringert.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus im Folgenden anhand
der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0018] Es zeigt:
Figur 1 einen Teil eines Schnittes durch eine Decke längs einer Absteppung mit einer
durch Faseraggregate und Steppfäden gebildeten "Steg"-Steppung und weiteren Füllmaterialien
in der Decke, wobei die Steppung locker ausgebildet ist, und,
Figur 2 einen Teil eines Schnittes durch eine Decke längs einer Absteppung mit einer
durch Faseraggregate und Steppfäden gebildeten "Steg"-Step-pung mit weiteren Füllmaterialien
in der Decke, wobei die Steppung fester ausgeführt ist.
[0019] Die Figuren zeigen einen Ausschnitt aus einem Schnitt durch eine gesteppte Decke
1 im Bereich einer Steppung, die dabei der Länge nach geschnitten ist . Diese Decke
1 besteht aus zwei Deckblättern 2 und 3 zwischen denen eine Füllung 4 angeordnet ist.
Diese Füllung 4 kann - wie hier dargestellt - aus kugelförmigen Faseraggregaten 5
aus sphärisch miteinander verwickelten Fasern bestehen; die Füllung 4 kann aber auch
aus herkömmlichem Füllmaterial, wie Daunen, Federn od.dgl. bestehen. Die beiden Deckblätter
2 und 3 sind an bestimmten Stellen miteinander über Fäden 6 miteinander verbunden,
d.h., miteinander versteppt.
[0020] Im Bereich der Absteppung sind nun Faseraggregate 7 aus sphärisch verwickelten Fasern
angeordnet, durch die die Steppfäden 6 hindurchdringen. Dabei halten die Steppfäden
6 diese Faseraggregate 7 fest. Durch diese von den Steppfäden 6 gehaltenen Faseraggregate
7 wird erreicht, daß die beiden Deckblätter 2 und 3 auch im Bereich der Steppung einen
bestimmten Abstand voneinander aufweisen, insbesondere aber nicht, wie bei herkömmlichen
Absteppungen unmittelbar aufeinanderliegen. Dadurch wird die bisher bei Steppnähten
vorhandene Kältebrücke vermieden.
[0021] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 sind die Steppfäden 6 nur locker durch die
Faseraggregate 7 hindurchgenäht, sodaß die Decke 1 im Bereich der Absteppung die gleiche
Dicke aufweist, wie neben der Absteppung. Die vernähten Faseraggregate 7 weisen eine
ähnliche etwa kugelförmige Form auf, wie die für die restliche Füllung 4 verwendeten
Faseraggregate 5.
[0022] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 sind die Steppfäden 6 fester durch die Faseraggregate
7 hindurchgenäht, sodaß die Decke 1 im Bereich der Absteppung eine geringere Dicke
aufweist, als neben der Absteppung. Hier sind die vernähten Faseraggregate 7 flach
gedrückter, als bei der Ausführungsform gemäß Figur 1, da sie beim Abnähen zusammengedrückt
worden sind. Die übrigen Faseraggregate 5 der Füllung 4 weisen dagegen immer noch
eine etwa kugelförmige Form auf. Durch die dichtere Packung der durchnähten Faseraggregate
7 ist jedoch die Decke 1 im Bereich der Absteppung ebenso durchlässig / undurchlässig
für Wärme und Feuchtigkeit, wie im nicht abgesteppten Bereich.
[0023] Die in der Steppung verwendeten Faseraggregate 7 können vor dem Einbringen derselben
in die Hülle der Decke 1 vorverfestigt sein, insbesondere können die für eine Einzel-Steppung
vorgesehenen Aggregate 7 schon vorher miteinander verbunden sein. Eine solche Verbindung
kann dadurch erhalten werden, daß die Faseraggregate 7 aus diesen herausstachelnde
Faserenden aufweisen, die sich in den Fasern benachbarter Faseraggregate 7 verhaken
oder daß die Faseraggregate 7 Bindefasern aufweisen, welche durch Anschmelzen an
Fasern anderer Faseraggregate 7 eine Verbindung zwischen jeweils zwei Faseraggregaten
7 ergeben.
[0024] Eine solche Decke 1 kann dadurch hergestellt werden, daß eine Anzahl von gegebenenfalls
vorher verfestigten und / oder verbundenen Faseraggregaten 7 zwischen die beiden die
Hülle der Decke 1 bildenden Deckblätter 2 und 3 an der Stelle eingebracht werden,
an denen eine solche neue Steppung vorgenommen werden soll, woraufhin die Decke 1
durch diese Faseraggregate 7 hindurch z.B. linienförmig mit einer Nahtlänge von 6
mm bis 20 mm vernäht, d.h., abgesteppt wird.
[0025] Es ist auch möglich, die gesamte Hülle mit Faseraggregaten 5 und 7 zu füllen und
dann die Decke 1 an den gewünschten Stellen abzusteppen. Dazu empfiehlt es sich, Faseraggregate
5 bzw. 7 zu verwenden, die zumindest leicht aneinanderhaften, um zu vermeiden, daß
beim Nähen, wobei ein senkrechter Druck auf die beiden Deckblätter 2 und 3 ausgeübt
wird, die Faseraggregate 7 aus dem Bereich der vorgesehenen Steppung verschoben werden.
[0026] Zum Absteppen können herkömmliche Stepp-Nähmaschinen verwendet werden, wie sie auch
für das obenbeschrieben normale Steppen benutzt werden. Teure Steg-Steppmaschinen
sind nicht notwendig. Dabei können auch Doppelnähte, Breitstich, Zierstich od.dgl.
angewandt werden.
Bezugszeichenliste
[0027] 1 Decke
2 Deckblatt
3 Deckblatt
4 Füllung
5 kugelförmige Faseraggregate der Füllung 4
6 Steppfäden
7 Faseraggregate in der Steppung
1. Abgesteppte Decke, insbesondere Bettdecke, mit zwei Deckblättern, zwischen denen
eine Füllung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Steppung Faseraggregate
(7) aus sphärisch verwickelten Fasern angeordnet sind, durch die hindurch die beiden
Deckblätter (2, 3) der Decke (1) verbunden sind.
2. Decke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Deckblätter (2, 3)
im Bereich der Steppung mittels Fäden verbunden sind, die die Faseraggregate (7) durchdringen.
3. Decke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fäden durch die beiden Deckblätter (2, 3) und die Faseraggregate (7) hindurch genäht
sind.
4. Decke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steppnähte zwischen 6 mm und 20 mm lang sind.
5. Decke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
von den Steppfäden durchdrungenen Faseraggregate (7) einen Durchmesser von 5 mm bis
20 mm, vorzugsweise bis 15 mm, aufweisen.
6. Decke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steppnähte locker genäht sind, vorzugsweise die Steppfäden unter geringem Zug vorliegen.
7. Decke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Steppnähte die beiden Deckblätter (2, 3) einen Abstand von 2 mm bis 30 mm, vorzugsweise
von 2 mm bis 10 mm aufweisen.
8. Decke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
von den Steppfäden durchdrungenen Faseraggregate (7) aus diesen herausstachelnde Faserenden
aufweisen.
9. Decke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Füllmaterial (4) die glei chen Faseraggregate (5) verwendet werden, wie die von den
Steppfäden durchdrungenen Faseraggregate (7).