[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der DE-OS 31 26 620 ist eine Vorrichtung zur Veränderung der Phaseneinstellung
zwischen einer Motorwelle und einer Steuerwelle bei Motoren, die für Einlaßventile
und Auslaßventile zwei getrennte Steuerwellen aufweisen, bekannt, welche es gestattet,
zwischen zwei verschiedenen Steuerzeiteneinstellungen zu wechseln. Jede der beiden
Steuerzeiteneinstellungen entspricht einer Endstellung eines beweglichen Antriebsorgans,
welches über Kupplungen, von denen mindestens eine mit einer Schrägverzahnung versehen
ist, mit einer Motorwelle und einer Steuerwelle verbunden ist und durch Axialverschiebung
eine Verdrehung der Steuerwelle relativ zur Motorwelle bewirkt. Die Verstellung des
Antriebsorgans in eine der Endstellungen erfolgt durch die Vorspannung einer Feder,
die Verstellung in die andere Endstellung über Drucköl aus dem Motorölkreislauf.
Ein fliehkraftbetätigter Schieber nimmt abhängig von der Motordrehzahl drei verschiedene
Stellungen ein, in denen er Ölabflußbohrungen entsprechend öffnet und schließt und
damit den Öldruck auf das Antriebsorgan steuert. In einer eine Ölabflußbohrung öffnenden
Stellung des Schiebers unterhalb einer bestimmten Motordrehzahl wirkt auf das Antriebsorgan
nur eine Federkraft ein, die das Antriebsorgan in einer Endstellung hält.
[0003] Überschreitet die Motordrehzahl diesen ersten Schwellwert, so schließt der Schieber
die Ölabflußbohrung aufgrund der Fliehkraftänderung und das Antriebsorgan wird durch
den steigenden Motoröldruck entgegen der Federspannung axial in eine zweite Endstellung
verschoben, wobei eine Relativdrehung zwischen Motorwelle und Steuerwelle stattfindet
und dadurch eine diesem Motorbetriebszustand angepaßte Steuerzeiteneinstellung erreicht
wird. Nach Überschreiten eines weiteren Schwellwerts für die Motordrehzahl wird der
Schieber in eine Stellung bewegt, die einen Ölabfluß wieder ermöglicht. Durch die
Federkraft wird das Antriebsorgan wieder in seine erste Endstellung mit entsprechender
Relativverdrehung zurückbewegt. Auf die gleiche Weise erfolgt auch die Verstellung
des Antriebsorgans bei Unterschreiten der Schwellwerte für die Motordrehzahl.
[0004] Auch die DE-OS 33 16 162 zeigt eine vergleichbare Vorrichtung, nur mit dem Unterschied,
daß die Betätigung des Antriebsorgans nicht durch Fliehkräfte gesteuert wird, sondern
der den Ölfluß steuernde Schieber elektromagnetisch betätigbar ist.
[0005] Beide genannten Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß die Steuerung über eine
Beeinflussung des Ölabflusses erfolgt. In einer der beiden Arbeitsstellungen des Antriebsorgans
ist ein ständiger Ölfluß mit den damit verbundenen Verlusten gegeben.
[0006] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei einem Rückstellvorgang in die Ausgangsstellung
das durch die Federkraft vom Antriebsorgan aus dem Arbeitsraum gedrückte Öl durch
die gleiche Ölabflußbohrung abgeführt werden muß, durch die auch das in dieser Stellung
des Schiebers ständig fließende Öl geführt wird. Aus dieser Tatsache resultiert eine
unerwünschte Verlangsamung des Rückstellvorganges.
[0007] Bei niedrigen Motordrehzahlen, z.B. im Leerlaufbetrieb, ist der Öldruck zu gering,
um eine Verstellung bewirken zu können. Aus diesem Grunde muß das Antriebsorgan durch
Federkraft in die diesem Betriebszustand entsprechende Stellung gebracht werden. Eine
derartige Federkraft kann jedoch bei niedriger Drehzahl und folglich auch niedrigem
Öldruck eine Verstellung des Antriebsorgans durch Drucköl in den Zeitabschnitten,
in denen ein hemmendes Nockenwellenmoment vorliegt, verhindern, so daß eine Verstellung
nur bei antreibendem Nockenwellenmoment also intermittierend, erfolgen kann. Um die
durch die Federkraft zusammen mit dem Nockenwellenmoment verursachte unerwünschte
Rückstellung des Antriebsorgans zu vermeiden, muß die Schrägverzahnung selbsthemmend,
also mit flachem Schrägungswinkel, ausgebildet sein. Ein solcher Schrägungswinkel
läßt aber auch nur einen kurzen Verstellweg zu, d.h. die relative Winkelverstellung
zwischen Motorwelle und Steuer- bzw. Nockenwelle ist gering und damit auch der Einfluß
einer Steuerzeitenveränderung.
[0008] Eine ähnliche Verstellvorrichtung ist auch in der US-PS 4,305,367 beschrieben. Allerdings
handelt es sich dabei nicht um eine relative Winkelverstellung zwischen einer Motor-
bzw. Kurbelwelle und einer Steuer- bzw. Nockenwelle zur Einstellung der Ventilsteuerzeiten,
wie in den beiden zitierten Schriften beschrieben, sondern um eine Verstellung einer
Steuerwelle für eine Einspritzpumpe. Im Unterscheid zu den vorher gezeigten Vorrichtungen
wird das, ebenfalls mit Schrägverzahnung versehene, als Ringkolben ausgebildete Antriebsorgan,
je nach gewünschter Bewegungsrichtung abwechselnd von der einen oder anderen Seite
mit Drucköl beaufschlagt. Die Versorgung mit Drucköl erfolgt mittels einer eigenen
Ölpumpe über Steuereinrichtungen und separate Leitungen zu den beiden Arbeitsräumen,
die durch den Ringkolben geteilt sind. Dies stellt gegenüber einer internen Ölversorgung
und Steuerung einen erheblich größeren Bauaufwand dar.
[0009] Aufgabe, der Erfindung ist es, unter Vermeidung der genannten Nachteile, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß die kompakter Ausführung eine Winkelverstellung
über einen großen Bereich unabhängig vom Öldruck sicher und schnell erfolgt.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale gelöst. Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen
aus den Unteransprüchen und der Beschreibung hervor.
[0011] Auf einem als Hohlwelle ausgebildeten Kettenradträger mit einer inneren Schrägverzahnung
ist ein Kettenrad angebracht, welches von der Kurbelwelle über eine Kettenverbindung
angetrieben wird. Im Kettenradträger ist ein mit einer entsprechenden äußeren Schrägverzahnung
versehener Stellkolben axial beweglich geführt. Über seine ebenfalls schräge Innenverzahnung
ist dieser Kolben axial verschiebbar mit einer Außenschrägverzahnung einer mit der
Nockenwelle fest verbundenen hohlen Flanschwelle verbunden. Kettenradträger, Nockenwelle
und Flanschwelle bilden zusammen einen ringförmigen Hohlraum, der durch den Stellkolben
in zwei Arbeitsräume unterteilt wird. In der hohlen Flanschwelle ist ein zwei Arbeitsstellungen
aufweisender, von einer Feder in einer dieser Arbeitsstellungen gehaltener und durch
einen mit ihm fest verbundenen Anker eines maschinenfesten Elektromagneten in die
andere Arbeitsstellung gegen die Federkraft beweglicher, Steuerkolben angeordnet,
der je nach seiner Stellung die Zufuhr von Drucköl aus dem Motorölkreislauf über die
Ölbohrung der Nockenwelle, einen durch den Steuerkolben gebildeten Ringraum und Ölzufuhrbohrungen
zu einem der beiden Arbeitsräume ermöglicht. Gleichzeitig sperrt dieser Steuerkolben
den Abfluß von Öl aus diesem Arbeitsraum, gibt jedoch den Ölabfluß aus dem zweiten,
von der Ölzufuhr abgeschlossenen, Arbeitsraum zur Entleerung desselben über eine Längsbohrung
im Innern des Steuerkolben und eine Bohrung in der Nockenwelle frei. Der Stellkolben
wird in beiden Richtungen nur hydraulisch verstellt und benötigt für die Rückstellung
keine gesonderte Federkraft. Bei der Verstellung des Stellkolbens muß also keine Federkraft
überwunden werden und es läßt sich dadurch ein größeres Stellmoment realisieren. Da
der jeweilige unter Druck stehende Arbeitsraum von Ölabfluß abgeschlossen ist, findet
auch kein ständiger Ölfluß statt. Ein Ölfluß findet nur in den Zeitabschnitten der
Entleerung des jeweiligen Arbeitsraumes statt, also während eines Verstellvorganges
bis zum Erreichen einer der beiden Arbeitsstellungen.
[0012] In der Grundstellung ist der Elektromagnet stromlos und der Steuerkolben wird durch
die Feder in der einen Endstellung gehalten. Nach dem Einschalten des Magneten wird
der Steuerkolben entgegen der Federkraft in die andere Endstellung bewegt. Durch das
dadurch erfolgende Zuführen von Drucköl in einen der beiden Arbeitsräume wird der
Stellkolben axial verschoben und verdreht über die Schrägverzahnung die Flanschwelle
-und damit auch die Nockenwelle- relativ zum von der Kurbelwelle angetriebenen Kettenrad.
Durch die axiale Verschiebung des Stellkolbens wird aus dem jeweils anderen Arbeitsraum
Öl ausgeschoben und an den Motorölkreislauf abgegeben. Beim ausschalten des Elektromagneten
kehrt der Steuerkolben mit Hilfe der Federkraft in seine Ausgangsstellung zurück,
gibt den Ölabfluß aus dem bisher unter Druck stehenden Arbeitsraum frei und führt
dem anderen Arbeitsraum Drucköl zu. Durch diesen erneuten Stellvorgang wird die vorher
erfolgte Relativverdrehung wieder rückgängig gemacht.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung geschnitten in der Grundstellung,
Figur 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Figur 1 in der Arbeitsstellung,
Figur 3 vergrößert einen Stellkolben im Schnitt,
Figur 4 den Stellkolben von der der Nockenwelle abgewandten Seite gesehen.
[0014] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Verstellvorrichtung. Ein durch eine nicht gezeigte
Kette von einer hier ebenfalls nicht gezeigten Kurbelwelle angetriebenes Kettenrad
1 sitzt auf einem mit einer Innenschrägverzahnung 2 versehenen Kettenradträger 3.
Über eine entsprechende Außenschrägverzahnung 4 ist ein mit einer Ölbohrung 5 versehener
ringförmiger Stellkolben 6 axial verschiebbar und verdrehbar im Kettenradträger 3
angeordnet. Der Stellkolben 6 weist an seiner Innenseite wiederum eine Schrägverzahnung
7 auf, über die er ebenfalls axial verschiebbar und verdrehbar über eine Außenschrägverzahnung
8 mit einer Flanschwelle 9 formschlüssig verbunden ist. Diese Flanschwelle 9 ist über
eine Schraubverbindung 10 an einer Nockenwelle 11 befestigt. Der Kettenradträger 3
stützt sich drehbar auf dem nockenwellenseitigen Ende 12 der Flanschwelle 9 und auf
einem einem motorgehäusefesten Teil 13 zugewandten Deckel 14 ab. Kettenradträger 3
sowie Flanschwelle 9 und Nockenwelle 11 bilden zusammen mit dem Deckel 14 einen ringförmigen
Raum, der durch den längsverschiebbaren Stellkolben 6 in zwei Arbeitsräume 15 und
16 unterteilt ist. Eine Axialverschiebung des Stellkolbens 6 bewirkt über die beiden
Schrägverzahnungen 2, 4 und 7, 8 eine relative Verdrehung der Flanschwelle 9 und damit
auch der Nockenwelle 1 gegenüber dem Kettenrad 1, d.h. gegenüber der Kurbelwelle.
Die Aufteilung einer Schrägverzahnung auf die hier gezeigten zwei Schrägverzahnungen
2, 4 und 7, 8 erlaubt eine Verringerung des Schrägungswinkels jeder der einzelnen
Schrägverzahnungen bei gleichem Längsverstellweg. Auf diese Weise kann ein großer
Bereich für die Winkelverstellung bei gleichzeitig kurzem axialen Verstellweg erzielt
werden. Diese Tatsache erlaubt eine kurze und raumsparende Ausführung der Verstellvorrichtung.
Vorteilhafterweise werden die Schrägungswinkel der beiden Schrägverzahnungen 2, 4
und 7, 8 identisch gewählt, was eine Fertigung mit dem selben Werkzeug in der selben
Aufspannung erlaubt und somit eine schnellere Fertigung ermöglicht und die Rundlaufgenauigkeit
erhöht.
[0015] Innerhalb der hohlen Flanschwelle 9 ist ein in Richtung ihrer Längsachse beweglicher
Steuerkolben 17 mit umlaufender Ölnut 18 eingesetzt, der durch eine sich an einem
Ende 19 der Flanschwelle 9 abstützende Feder 20 in seine Grundstellung in Richtung
der Nockenwelle 11 gedrückt wird. An der der Nockenwelle 11 abgewandten Seite des
mit der Verstellvorrichtung rotierenden Steuerkolbens 17 ist mit diesem ein Anker
21 eines maschinenfesten Elektromagneten 22 über eine Verschraubung 23 verbunden.
Der Elektromagnet 22 ist als Ringmagnet ausgebildet, in dem der Anker 21 frei drehbar
eingetaucht ist. Über einen Anschluß 24 ist der Elektromagnet mit einem hier nicht
dargestellten Steuergerät elektrisch verbunden. Beim Anlegen einer elektrischen Spannung
an den Elektromagneten 22 durch das Steuergerät wird der rotierende Anker 21 in Richtung
des Elektromagneten 22 bewegt und bringt dadurch den fest mit ihm verbundenen Steuerkolben
17 gegen die Kraft der Feder 20 aus seiner Grundstellung in die Arbeitsstellung,
in der der Steuerkolben 17 an einer der Nockenwelle 11 gegenüberliegenden Fläche 25
der Flanschwelle 9 anliegt. Die Lage dieser Fläche 25 ist so gewählt, daß der axiale
Verstellweg des Steuerkolbens 17 derart begrenzt ist, daß der Anker 21 in seiner Arbeitsstellung
nicht mit einem Gehäuseteil des Elektromagneten 22 in Berührung kommt. Auf diese Weise
tritt keine Reibung zwischen dem rotierenden Anker 21 und dem feststehenden Gehäuse
auf. Der Steuerkolben 17 bleibt solange in dieser Arbeitsstellung, wie an dem Elektromagneten
22 Spannung anliegt und kehrt erst nach Abschalten dieser Spannung, durch die Kraft
der Feder 20 betätigt, in seine Grundstellung in Richtung zur Nockenwelle 11 zurück.
[0016] Im spannungslosen Zustand des Elektromagneten 22 befindet sich der Steuerkolben 17
- durch die Kraft der Feder 20 gehalten - in seiner hier gezeichneten Grundstellung.
Über eine Öllängsbohrung 26 in der Nockenwelle 11, eine Verbindungsbohrung 27 und
eine Flanschwellenölbohrung 28 mit umlaufender Ringnut 29 gelangt Schmieröl unter
Druck aus dem Motorölkreislauf in die umlaufende Ölnut 18 des Steuerkolbens 17. Die
Flanschwelle 9 weist eine in dieser Steuerkolbenstellung mit der Ölnut 18 in Verbindung
stehende radiale Ölzuführbohrung 30 zum ersten Arbeitsraum 16 auf. Gleichzeitig wird
durch die Stellung des Steuerkolbens 17 die Ölabflußbohrung 31 aus diesem Arbeitsraum
16 geschlossen, so daß der Stellkolben 6 durch den Öldruck in seine der Nockenwelle
11 abgewandten Grundstellung gebracht wird. Zuvor im zweiten Arbeitsraum 15 befindliches
Öl, das in dieser Stellung drucklos ist, da die zweite Ölzufuhrbohrung 32 durch den
Steuerkolben 17 verschlossen ist, kann aus dem Arbeitsraum 15 über die Verzahnung
2, 4 die Ölbohrung 5 im Stellkolben 6, die zweite Verzahnung 7, 8 und eine zweite,
radiale Ölabflußbohrung 33 in der Flanschwelle 9 in den Steuerkolben 34 gelangen,
von wo aus es über Radialbohrungen 35 und eine Längsbohrung 36 des Steuerkolbens 17
und einen in der Nockenwelle 11 angeordneten Kanal 37 dem Motorölkreislauf wieder
zufließt.
[0017] In der Figur 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Figur 1 in ihrer Arbeitsstellung
zu sehen. Die einzelnen Teile stimmen mit denen der Figur 1 überein und gleiche Teile
tragen auch gleiche Bezugszeichen wie in Figur 1.
[0018] Durch das Steuergerät betätigt, zieht der Elektromagnet 22 den Anker 21 und den mit
diesem verbundenen Steuerkolben 17 gegen die Kraft der Feder 20 soweit an, daß dieser
sich mit einer Schulter an eine der Nockenwelle 11 gegenüberliegenden Fläche 25 der
Flanschwelle 9 anlegt. Drucköl aus dem Motorölkreislauf gelangt aus der Öllängsbohrung
26 der Nockenwelle 11, wie oben beschrieben, in die Umlaufende Ölnut 18 des Steuerkolbens
17. Durch die veränderte Stellung des Steuerkolbens 17 ist die Ölzufuhrbohrung 30
zum Arbeitsraum 16 verschlossen, jedoch die Ölabflußbohrung 31 geöffnet. Im Arbeitsraum
16 befindliches Öl kann bei der Verstellbewegung des Stellkolbens 6 über diese Bohrung
31 und einen nockenwellenseitigen Steuerkolbenraum 38 in den Kanal 37 ausgedrückt
werden und dem Motorölkreislauf wieder zugeführt werden. Ein Ölfluß in den zweiten
Arbeitsraum 15 über die Längsbohrung 36, die Radialbohrungen 35 und den Steuerkolben
34 ist dabei durch die Stellung des Steuerkolbens 17 unmöglich gemacht. Über die geöffnete
zweite Ölzufuhrbohrung 32 gelangt das Drucköl aus der umlaufenden Ölnut 18 zur Ölbohrung
5 des Stellkolbens 6 in den Arbeitsraum 15. Dabei wird der Stellkolben 6 in Richtung
zur Nockenwelle 11 axial verschoben und drückt, wie oben beschrieben, Öl aus dem
Arbeitsraum 16 aus. Durch die Schrägverzahnungen 2, 4 und 7, 8 erfährt die Nockenwelle
11 bei der Längsverschiebung des Stellkolbens 6 eine Relativverdrehung gegenüber dem
angetriebenen Kettenrad 1. Diese Arbeitsstellung wird aber nur solange beibehalten
wie der Elektromagnet 22 über das Steuergerät mit Spannung versorgt wird. Beim Abschalten
des Elektromagneten 22 wird der Steuerkolben 17 durch die Feder 20 in seine Grundstellung
nach Figur 1 geschoben und die Verdrehung der Nockenwelle 11 wird durch die erneute
Längsverschiebung des Stellkolbens 6 in seine Grundstellung wieder rückgängig gemacht.
[0019] Die Ausbildung des Steuerkolbens 17 mit seiner umlaufenden Ölnut 18, sowie die Anordnung
der Ölzufuhr- und Ölabflußbohrungen 30, 32 und 31, 33 in bezug auf den Steuerkolben
gewährleistet einen geringen Stellweg des Steuerkolbens 17 zur Betätigung der Winkelverstellvorrichtung
und erfordert daher auch nur einen bezüglich Abmessungen und Leistungsaufnahme kleinen
Elektromagneten 22. Außerdem kann auch die Stellzeit geringgehalten werden. Dieser
vorteilhafte geringe Stellweg wird dadurch erzielt, daß die Breite der umlaufenden
Ölnut 18 des Steuerkolbens 17 zwischen ihren beiden Steuerkanten 41 und 42 größer
ist als der Abstand zwischen den beiden einander zugewandten Steuerkanten 43 und 44
der Ölzufuhrbohrungen 30 und 32. Dies entspricht einer über schneidenden Ölführung
in einem bestimmten, kurzen Zeitraum während des Verstellvorgangs. Der Verstellweg
des Steuerkolbens 17 in Längsrichtung der Nokkenwellenachse muß also höchstens so
groß sein wie der Durchmesser der Ölzufuhrbohrungen 30, 32.
[0020] Figur 3 zeigt vergrößert einen Schnitt durch den Stellkolben 6 aus Figur 1 und 2.
Mit 5 sind wieder die Ölbohrungen bezeichnet und mit 4 bzw. 7 die Außen- bzw. Innenschrägverzahnung.
[0021] Der gleiche Stellkolben 6 aus Figur 3 ist in Figur 4, von der der Nockenwelle abgewandten
Seite her gesehen, dargestellt. Die Ölbohrungen 5 sind verdeckt eingezeichnet, während
die schrägen Verzahnungen 4 und 7 deutlich zu erkennen sind. Die Innenschrägverzahnung
7 weist einen Blockzahn 39 und die Außenschrägverzahnung 4 einen Blockzahn 40 auf.
[0022] In diesem Ausführungsbeispiel sind die Blockzähne 39 und 40 als ein gegenüber den
anderen Zähnen jeweils doppelt breiter Zahn ausgebildet. Diese Blockzähne erleichtern
die Montage der Verstellvorrichtung, da sie die zu montierenden Teile, d.h. Kettenradträger
3, Stellkolben 6 und Flanschwelle 9, in eine genau definierte Lage zueinander bringen.
Montagefehler bezüglich des winkelgerechten Einbaus dieser Teile sind dadurch ausgeschlossen.
[0023] Die Vorteile der doppelten Schrägverzahnung wurden weiter oben schon behandelt. Es
kann an dieser Figur jedoch leicht gesehen werden, daß diese doppelte Schrägverzahnung
auf einfache Weise in nur einer Werkstückaufspannung gefertigt werden kann.
[0024] Die in der Figur 1 gezeigte Grundstellung der Verstellvorrichtung wird zweckmäßigerweise
so gewählt, daß sie einer Spätstellung der Nockenwelle für die Einlaßventile entspricht.
Diese Späteinstellung ist für den Leerlaufbetrieb und den Vollastbetrieb vorgesehen,
da in ihr die Leistung optimal eingestellt wird. Durch späten Einlaßschluß können
bei hohen Drehzahlen Nachladeeffekte ausgenutzt werden und durch späten Einlaßbeginn
läßt sich eine geringe Ventilüberschneidung verwirklichen, die Leerlaufdrehzahl absenken
und das Leerlaufverhalten verbessern.
[0025] Die in Figur 2 gezeigt Arbeitsstellung der Verstellvorrichtung entspricht einer
Frühstellung der Einlaßnockenwelle und soll im mittleren Drehzahlbereich eingestellt
werden. Diese Tatsache kommt einer Verbesserung des Drehmoments in diesem Drehzahlbereich
gleich, in dem eine Brennkraftmaschine im Fahrbetrieb üblicherweise betrieben wird.
[0026] Es ist zwar vorstellbar, die Zuordnung der Arbeitsstellungen der Verstellvorrichtung
zu diesen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine umzukehren, da in dem häufig benutzten
Betriebsbereich mittlerer Drehzahl der Elektromagnet ständig eingeschaltet sein muß,
doch weist die erfindungsgemäße Zuordnung den Vorteil auf, daß bei einem Ausfall des
Elektromagneten oder seiner Ansteuerung die Brennkraftmaschine sowohl auf maximale
Leistung optimiert ist, als auch ein günstiges Start- und Leerlaufverhalten aufweist.
[0027] Sollte die Verstellvorrichtung bei einem Startvorgang nicht in der für diesen Betriebszustand
günstigen Grundstellung stehen, so wird sie auch bei noch fehlendem Öldruck durch
hemmende Nockenwellenmomente selbsttätig in diese Stellung gebracht.
1. Vorrichtung zur relativen Winkelverstellung zwischen mindestens zwei in Antriebsverbindung
stehenden Wellen, insbesondere einer Kurbelwelle und mindestens einer Nockenwelle,
wobei die Nockenwelle an ihrem antriebsseitigen Ende ein auf diesem Ende axial verschiebbares
und mit ihr über eine Schrägverzahnung formschlüssig verbundenes Stellelement trägt,
das über eine weitere Schrägverzahnung axial verschiebbar formschlüssig mit einer
es umgebenden, ein Antriebsrad tragenden, zylindrischen Hohlwelle verbunden ist, wobei
das Stellelement mit einem in einem aus der Hohlwelle und dem antriebsseitigen Ende
der Nockenwelle gebildeten Ringraum angeordneter Stellkolben versehen ist, der den
Ringraum in zwei Arbeitsräume unterteilt und der zur Verstellung des Antriebsrades
gegenüber der Nockenwelle durch in Abhängigkeit von der Stellung eines Steuerelements
in einen Arbeitsraum zugeführtes Drucköl aus dem Schmierölkreislauf einer Brennkraftmaschine
aus einer ersten Stellung in eine zweite Stellung verschiebbar ist und wobei vom Steuerelement
Drucköl durch eine Ölrückführung in den Schmierölkreislauf steuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellung des Stellkolbens (6) aus der zweiten Stellung in die erste Stellung
ebenfalls durch vom Steuerelement (17) in den zweiten Arbeitsraum (16) eingesteuertes
Drucköl erfolgt,
daß das Steuerelement (17) zur Steuerung des Drucköls mit einer Ölnut (18) versehen
ist, die mit ölführenden Bohrungen (30, 31, 32, 33) im antriebsseitigen Ende der
Nockenwelle (11) derart zusammenwirken, daß die Ölrückführung aus dem jeweils druckbeaufschlagten
Arbeitsraum (15 bzw. 16) gesperrt ist und die Ölrückführung des jeweils drucklosen
Arbeitsraums (16 bzw. 15) geöffnet ist und daß die umlaufende Ölnut (18) des Steuerkolbens
(17) eine Breite zwischen ihren Steuerkanten (41, 42) aufweist, die größer ist als
der Abstand zwischen den einander zugewandten Steuerkanten (43, 44) der Ölzufuhrbohrungen
(30, 32).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Hohlwelle und das antriebsseitige Ende der Nockenwelle (11) über den Stellkolben
(6) verbindenden Schrägverzahnungen (2, 4 und 7, 8) gleiche Schrägungswinkel aufweisen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der beiden Schrägverzahnungen (2, 4 und 7, 8) jeweils mindestens
einen Blockzahn (39 bzw. 40) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Anker (21) eines Elektromagneten (22) zur Betätigung des Steuerkolbens (17)
drehfest mit dem Steuerkolben (17) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale Verstellweg des Ankers (21) durch eine Anschlagfläche (25) begrenzt
ist.