[0001] Die Erfindung betrifft eine schraubenlose elektrische Anschlussklemme mit einem Aufnahmeraum
in einem Gehäuse zum Einführen eines anzuschliessenden elektrischen Leiters, einem
eine feste Begrenzung des Aufnahmeraumes bildenden elektrisch leitenden Kontaktstück,
einer Blattfeder zum Andrücken des elektrischen Leiters gegen das Kontaktstück innerhalb
des Aufnahmeraumes und einem Betätigungsorgan zum Zurückdrängen der Blattfeder aus
der Andrückstellung, welches Betätigungsorgan quer zur Einführrichtung des Leiters
manuell bewegbar ist und zwei in seiner Bewegungsrichtung verlaufende Schenkel aufweist,
die zum Zusammenarbeiten mit der Blattfeder bestimmt sind.
[0002] Das Problem bei bekannten elektrischen Anschlussklemmen dieser Art besteht darin,
dass beim Anschliessen eines flexiblen elektrischen Leiters, der als Litze aus verdrillten
dünnen Einzeldrähten gebildet ist, dieser Leiter zwischen dem Kontaktstück und der
Blattfeder flachgedrückt wird und darum eine seitliche Führung für die Litze vorhanden
sein muss, wobei zusätzlich zu berücksichtigen ist, dass die Klemmstelle je nach
dem vorhandenen Durchmesser des elektrischen Leiters an einer anderen Stelle liegt,
eine Führung des Leiters aber in jedem dieser möglichen Fälle gewährleistet sein
soll.
[0003] Bei einer bekannten in der DE-PS 28 26 978 beschriebenen elektrischen Anschlussklemme
dieser Art ist dies insbesondere bei einem elektrischen Leiter mit grossem Durchmesser
nicht ausreichend der Fall. Wenn ein flexibler elektrischer Leiter seitlich ausweichen
kann, führt dies zu einer unzulässig grossen Reduktion der Kontaktkraft und ausserdem
wird auch die zum Herausziehen des Leiters aus der Klemme aufzuwende Auszugskraft
unzulässig niedrig.
[0004] In der praktischen Anwendung solcher elektrischer Klemmen hat sich gezeigt, dass
es von besonderem Vorteil ist, wenn sich bei einer Vielzahl von in einem Installationsapparat
vorhandenen elektrischen Klemmen dieser Art das Festsitzen der Leiter leicht kontrollieren
lässt, wobei eine visuelle Kontrolle am günstigsten ist, d.h. dass man an der Anschlussklemme
selbst visuell erkennen kann, ob der elektrische Leiter richtig festgeklemmt ist.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine schraubenlose elektrische Anschlussklemme
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass für elektrische Leiter mit unterschiedlich
grossem Durchmesser beim Einführen und Klemmen eine sichere Führung gewährleistet
ist und dass man das Festsitzen des Leiters an der Stellung des Betätigungsorgans
für die Blattfeder erkennen kann.
[0006] Die Aufgabe wird bei der elektrischen Anschlussklemme der gattungsgemässen Art mit
den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Eine zweckmässige
Ausführungsform ergibt sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Die erfindungsgemässe elektrische Anschlussklemme besitzt den Vorteil, dass der korrekt
erfolgte Anschluss des elektrischen Leiters aus der Stellung des Betätigungs organs
erkennbar ist. Der elektrische Leiter wird seitlich sicher durch die mit dem Betätigungsorgan
mitbewegten und den elektrischen Leiter weit übergreifende Schenkel geführt. Bei
der nach dem Einführen des elektrischen Leiters von dem Betätigungsorgan eingenommenen
Schräglage ergibt sich eine gegen den schräg stehenden Blattfederschenkel auszuübende
geringere Lösekraft, die insbesondere bei Anwendung der elektrischen Klemme in einem
Installationsapparat nicht zu gross sein darf.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die elektrische Anschlussklemme in einem abgebrochen und im Schnitt dargestellten
Gehäuse, ohne elektrischen Leiter;
Fig. 2 eine zu Fig. 1 analoge Darstellung mit durch die Anschlussklemme festgehaltenem
elektrischen Leiter;
Fig. 3 und 4 das Betätigungsorgan im Schnitt und in Seitenansicht.
[0009] In einem aus Isoliermaterial bestehenden, abgebrochen dargestellten Gehäuse 1,2,
das beispielsweise einen Schalter oder eine Steckdose bilden kann, ist ein Aufnahmeraum
3 für einen nur in Fig. 2 dargestellten anzuschliessenden elektrischen Leiter 4 ausgebildet,
der durch eine in dem Gehäuseteil 1 ausgebildete Bohrung 5 in den Aufnahmeraum 3 eingeführt
wird. Dieser Aufnahmeraum 3 ist an einer Seite durch ein elektrisch leitendes Kontaktstück
6 begrenzt, das im Gehäuse 1,2 fest angeordnet ist. Auf der dem Kontaktstück gegenüberliegenden
Seite ist eine in den Aufnahmeraum 3 für den elektrischen Leiter 4 sich hinein erstreckende
Blattfeder 7 abgestützt gehalten. Diese V-förmige, gleichschenklige Stahlfeder 7 ist
dazu bestimmt, mit der Klemmkante 8 an ihrem einen Schenkel den in den Aufnahmeraum
3 eingeführten elektrischen Leiter 4 unter dem Einfluss der Elastizität der Stahlfeder
gegen das elektrisch leitende Kontaktstück 6 anzudrücken. Die Klemmkante 8 bewirkt
eine Sicherung des elektrischen Leiters 4 gegen eine Herausziehen aus der Klemme.
Wenn der elektrische Leiter 4 massiv oder stabil genug ist, braucht er nur gegen die
Wirkung der Blattfeder 7 eingeführt zu werden. Handelt es sich bei dem elektrischen
Leiter 4 um eine Litze aus feinem Drähten, ist das oberhalb des elektrischen Kontaktstückes
6 in einer Ausnehmung 9 im Gehäuse 1,2 angeordnete Betätigungsorgan 10 nieder zu drücken.
Dieses in Fig. 3 und 4 als Einzelteil dargestellte Betätigungsorgan 10 ist im oberen
Teil massiv und besitzt daran anschliessend zwei zueiander parallele Schenkel 11 und
12, die formidentisch ausgebildet sind. Die beiden Schenkel 11 und 12 erstrecken sich
zu beiden Seiten des zwischen ihnen befindlichen elektrischen Kontaktstücks 6 in
den Aufnahmeraum 3 des einzuführenden elektrischen Leiter 4 hinein. Die beiden bezüglich
der Aussenform identisch ausgebildeten Schenkel 11 und 12 sind an einer Seite stufenförmig
abgesetzt ausgebildet, so dass bei dieser Stufe eine inwendige Stufenschulter 13 vorhanden
ist, gegen welche die Blattfeder 7 mit der Klemmkante 8 ansteht, wenn kein elektrischer
Leiter 4 eingeführt ist. Im geringen Abstand von dieser Stufenschulter 13 ist jeder
Schenkel 11,12 bei 16 zur Blattfeder hin etwas vorspringend ausgebildet, wodurch bewirkt
wird, dass das Betätigungsorgan 10 über die beiden Schenkel 11 und 12 mit der Blattfeder
7 in Mitnahmeeingriff steht, wenn das die Klemmkante 8 aufweisende Blattfederende
beim Einführen des elektrischen Leiters 4 eine Schwenkbewegung ausführt, wobei die
beiden Schenkel 11 und 12 die gleiche Bewegung nach unten und gleichzeitig in der
Einführrichtung des elektrischen Leiters mitausführen, wodurch das Betätigungsorgan
10 am Ende eine Schräglage einnimmt, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Diese Stellung des
Betätigungsorgans 10 bezüglich des Gehäuses 1,2 zeigt den korrekt erfolgten Anschluss
des elektrischen Leiters visuell erkennbar an.
[0010] Damit diese Schrägstellung des durch die kanalförmige Ausnehmung 9 im Gehäuse 1,2
sich bis in den Aufnahmeraum 3 für den einzuführenden elektrischen Leiter 4 hineinerstreckenden
Betätigungsorgans 10 möglich ist, weist dieses auf der bezüglich der Einführrichtung
des elektrischen Leiters rückwärtigen und der Stufenschulter 13 gegenüberliegenden
Seite eine Einbuchtung 14 auf, die sich über einen grossen Teil dieser Seite des Betätigungsorgans
erstreckt, welches mit anderen Worten mit einer allmählichen Querschnittsreduktion
bis zur engsten Stelle keilförmig verjüngt ausgebildet ist, während im untersten Schenkelabschnitt
wieder eine Verbreiterung vorhanden ist. Ferner besitzt der Gehäuseteil 2 am Ende
der kanalförmigen Ausnehmung 9 einen Vorsprung 15, über den sich das Betätigungsorgan
bei der Montage mit Druck herüberschieben lässt, der aber dann verhindert, dass das
Betätigungsorgan herausfallen kann.
[0011] Wenn der elektrische Leiter aus einer feinadrigen Litze besteht, wird das Betätigungsorgan
10 niedergedrückt. Auf jeden Fall ist der elektrische Leiter durch die weit in den
Aufnahmeraum 3 für den Leiter hineinreichenden Schenkel 11 und 12 des Betätigungsorgans
10 seitlich gut geführt. Durch die Schräglage des Betätigungsorgans bei eingeführtem
elektrischen Leiter wird auch der Angriffspunkt für die zum Herausnehmen des elektrischen
Leiters aufzuwendende Lösekraft günstiger, als dies bei bekannten Anschlussklemmen
der Fall ist, was wiederum zur Folge hat, dass trotz der erreichten höheren Klemmkraft,
wie sie für die hier verwendeten Kontaktteile ohne galvanischen Ueberzug benötigt
wird, die Lösekraft im Vergleich mit anderen bekannten Klemmen dieser Art nicht erhöht
werden muss. Dies ist besonders bei Verwendung der Anschlussklemme für Installationsapparate
ein wichtiger Punkt, weil die Lösekraft hier nicht zu hoch sein darf.
1. Schraubenlose elektrische Anschlussklemme mit einem Aufnahmeraum in einem Gehäuse
zum Einführen eines anzuschliessenden elektrischen Leiters, einem eine feste Begrenzung
des Aufnahmeraumes bildenden elektrisch leitenden Kontaktstück, einer Blattfeder zum
Andrücken des eingeführten Leiters gegen das Kontaktstück innerhalb des Aufnahmeraums
und einem Betätigungsorgan zum Zurückdrängen der Blattfeder aus der Andrückstellung,
welches Betätigungsorgan quer zur Einführrichtung des Leiters manuell bewegbar ist
und zwei in seiner Bewegungsrichtung verlaufende Schenkel aufweist, die zum Zusammenwirken
mit der Blattfeder bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine V-förmig ausgebildete
gleichschenklige Blattfeder (7) mit ihrer Klemmkante (8) bei beiden am Ende stufenförmig
abgesetzt ausgebildeten Schenkeln (11,12) des Betätigungsorgans (10) gegen die inwendige
Stufenschulter (13) ansteht und mit den Schenkelenden für die durch das Einführen
des elektrischen Leiters (4) bewirkte Schwenkbewegung des die Klemmkante (8) aufweisenden
Blattfederschenkels (7) in Mitnahmeeingriff steht, um durch die aufgrund der Bewegung
der Schenkelenden in Einführrichtung und einwärts veränderte Stellung des Betätigungsorgans
(10) bezüglich des Gehäuses (1,2) den korrekt erfolgten Anschluss des elektrischen
Leiters (4) visuell erkennbar anzuzeigen.
2. Anschlussklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das durch eine kanalförmige
Ausnehmung (9) im Gehäuse (1,2) in den Aufnahmeraum (3) sich hineinerstreckende Betätigungsorgan
(10) zwecks Schrägstellung in der Gehäuseausnehmung (9) bei eingesetztem elektrischen
Leiter (4) auf der bezüglich der Einführrichtung rückwärtigen und der Stufenschulter
(13) gegenüber liegenden Seite eine über einen Teil der Länge des Betätigungsorgans
(10) sich erstreckende und durch allmähliche Querschnittsreduktion gebildete Einbuchtung
(14) aufweist und die das Betätigungsorgan (10) aufnehmende Ausnehmung (9) im Gehäuse
(1,2) am Uebergang zum an die Ausnehmung anschliessenden Aufnahmeraum (3) zum Einführen
eines elektrischen Leiters (4) einen der Einbuchtung (14) gegenüberstehenden Vorsprung
(15) aufweist, der das Herausfallen des Betätigungsorgans (10) aus dem Gehäuse (1,2)
verhindert.
3. Anschlussklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Kontaktteile
(6,7) ungalvanisiert sind.