[0001] Rasenspielfelder sind in ihrer Nutzbarkeit sehr eingeschränkt, da diese jeweils für
den vorgesehenen Zweck ausgelegt werden und eine nachträgliche Nutzungsänderung meist
oder nur bei einer erheblichen Beschädigung des Rasenbelages möglich ist. Es ist zwar
bekannt, eine Rasenfläche mit Folie und Platten abzudecken, um beispielsweise ein
Fußballfeld in eine begehbare Fläche umzuwandeln und diese für Konzertveranstaltungen
oder dgl. zu nutzen, durch eine derartige Abdeckung und Belastung wird der Rasenbelag
aber zerstört und dieser ist mitunter wochenlang nicht als Spielfeld brauchbar. Auch
ist der Aufwand zur Umrüstung und zur Wiederherstellung in einen gebrauchsfertigen
Zustand mit einem großen materiellen Aufwand verbunden.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zur unterschiedlichen Nutzbarkeit
einer mit einem Rasenbelag oder einem ähnlichen Belag versehenen Fläche zu schaffen,
durch die es ermöglicht wird, eine derartige Fläche in sehr vielseitiger Weise zu
nutzen, ohne daß der Rasenbelag dadurch beeinträchtigt oder gar beschädigt wird.
Das Umrüsten in eine begehbare oder befahrbare Fläche soll in kurzer Zeit zu bewerkstelligen
sein, auch soll der dazu erforderliche Aufwand gering gehalten werden, so daß eine
Nutzungsänderung oftmals ohne Schwierigkeiten vorgenommen werden kann und eine mit
einer derartigen Fläche versehene Anlage vielseitig und auf wirtschaftliche Weise
einsetzbar ist.
[0003] Gemäß der Erfindung ist die Einrichtung, mit der dies ermöglicht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Rasenbelages im Untergrund der Fläche, vorzugsweise in einem wählbaren
Rasterabstand zueinander, Fundamente zur Halterung eines mit einem begeh- oder befahrbaren
Boden versehenen Tragwerkes, beispielsweise eines Flächentragwerkes, eingelassen sind,
daß bei Nutzung des Rasenbelages die Fundamente durch in den Rasenbelag einsetzbare
Einsätze abgedeckt sind und daß bei einer anderweitigen Nutzung der Fläche auf den
Fundamenten die Tragwerke mit Abstand zu dem Rasenbelag abgestützt und dieser mittels
vorzugsweise an dem Tragwerk gehaltenen photobiologische Prozesse bewirkenden Leuchten
bestrahlbar ist.
[0004] Sehr zweckmäßig ist es hierbei, die die Einsätze aufnehmenden Freiräume des Rasenbelages
jeweils mit einer Auskleidung zu versehen, die einzeln oder gemeinsam vertikal verstellbar
unterhalb des Rasenbelages angeordnet und vorzugsweise an den Fundamenten abgestützt
sein sollten Die Auskleidungen können als in die Freiräume einführbare, von Druckmittel
beaufschlagbare Hülsen und/oder als Stützfüße für das Tragwerk ausgebildet werden,
die jeweils mittels einer Servoeinrichtung z. B. in Form eines Elektromotors, eines
in einen Zylinder eingesetzten und von Druckmittel beaufschlagten Verstellkolbens
oder dgl. in einem wählbaren Bereich höhenverstellbar sind.
[0005] Im Bereich der Freiräume sollten in den Rasenbelag Halterungen z. B. in Form einer
Gitter- oder Drahteinlage, vorzugsweise aus Kunststoff, eingesetzt sein. Selbstverständlich
können auch die Einsätze mit derartigen Halterungen für den Bewuchs ausgestattet
werden, um Beschädigungen der Rasenfläche durch Spieler zu vermeiden.
[0006] Die Einsätze der Freiräume des Rasenbelages sind zweckmäßigerweise als Pflanztöpfe,
die vorzugsweise, um Verletzungen zu vermeiden, aus einem elastisch verformbaren
Material, wie Schaumstoff, Gummi oder dgl. bestehen sollten, zu gestalten, die mittels
einer Ankers, mit Druckluft oder dgl. abgenommen werden können.
[0007] Wird eine mit einem Rasen oder einem ähnlichen Belag versehene Fläche mit einer gemäß
der Erfindung ausgebildeten Einrichtung ausgestattet, so ist es möglich, den Rasenbelag
in der vorgesehenen Weise zu benutzen, in kurzer Zeit kann aber über diesen zusätzlich
eine begeh- oder befahrbare Fläche geschaffen werden, die in andersartiger Weise,
beispielsweise um in einer Anlage eine Konzert- oder Messeveranstaltung durchführen
zu können, genutzt werden kann. Das Umrüsten ist in kurzer Zeit maschinell vorzunehmen,
auch hält sich der materielle Aufwand in Grenzen, so daß eine sehr vielseitige Verwendbarkeit
zu erzielen ist. Vor allem ist hierbei von Vorteil, daß ein Rasenbelag bei einer andersartigen
Nutzung der Anlage nicht beeinträchtigt oder beschädigt wird, dieser ist vielmehr
nach Entfernen des Tragwerkes sofort wiederum, da er bei einer Abdeckung auch über
einen längeren Zeitraum nicht beschädigt wird, bespielbar. Eine Anlage, die eine mit
einer vorschlagsgemäßen Einrichtung versehene Fläche aufweist, kann daher mit hoher
Wirtschaftlichkeit betrieben werden.
[0008] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der gemäß der Erfindung ausgebildeten
Einrichtung zur unterschiedlichen Nutzbarkeit einer mit einem Rasenbelag oder einem
ähnlichen Belag versehenen Fläche dargestellt, die nachfolgend im einzelnen erläutert
sind. Hierbei zeigt:
Figur 1 ein Spielfeld eines Stadions mit im Untergrund rasterartig angeordneten Stützelementen,
in Draufsicht,
Figur 2 eines der Stützelemente im Schnitt,
Figur 3 das Stützelement nach Figur 2 in einer Betriebsstellung vor der Montage des
Tragwerkes,
Figur 4 das Stützelement nach Figur 2 mit auf diesem aufgesetztem Tragwerk,
Figuren 5 und 6 andersartige Ausgestaltungen eines Stützelementes, jeweils in einem
Schnitt, und
Figur 7 das Stützelement nach Figur 5 mit aufgesetztem Tragwerk.
[0009] Das in Figur 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Stadion ist mit einem Spielfeld
2 versehen, unter dessen Rasenbelag 3 im Raster mit seitlichem Abstand zueinander
Stützelemente 11 angeordnet sind. Mit Hilfe der Stützelemente 11 ist es auf einfache
Weise möglich, wie dies strichpunktiert in Figur 1 zum Teil eingezeichnet ist, ein
Tragwerk 31 für einen begeh- oder befahrbaren Bodenbelag über der Spielfläche 2 anzubringen,
so daß der Rasenbelag 3 zwar abgedeckt, aber dennoch nicht beschädigt wird und die
Fläche 2 des Stadions 1 somit anderweitig genutzt werden kann.
[0010] Die Stützelemente 11 bestehen, wie dies im einzelnen den Figuren 3 bis 5 zu entnehmen
ist, jeweils aus einem im Grund 4 der Fläche 2 eingesetzten Fundament 12, das mit
Dollen 13 zur Halterung der Stützfüße 32 des Tragwerkes 31 versehen ist. Außerdem
sind auf dem Fundament 12 konzentrisch zueinander zwei Führungsglieder 14 und 15 abgestützt,
zwischen denen ein von Druckmittel beaufschlagbarer Kolben 16 eingesetzt ist, an
dem eine als Hülse ausgebildete Auskleidung 17 angebracht ist. Auf der Auskleidung
17 ist eine Abdeckung 10 in Form eines Pflanztopfes angeordnet, durch die ein Freiraum
9 des Rasenbelages 3 verschlossen ist.
[0011] Wird, um eine Umrüstung vorzunehmen, dem dem Kolben 16 zugeordneten Druckraum 18
über eine Druckmittelleitung 19 Druckmittel, beispielsweise Druckluft, zugeführt,
so wird die Auskleidung 17 in den Freiraum 9 vorgeschoben und die Abdeckung 10 wird,
wie dies in Figur 3 dargestellt ist, angehoben. Von Hand, beispielsweise mit Hilfe
eines einführbaren Ankers 22, oder maschinell, kann die Abdeckung 10 sodann leicht
abgenommen und somit das Fundament 12 freigelegt werden. Nunmehr sind, wie dies in
Figur 4 gezeigt ist, die Stützfüße 32 des Tragwerkes 31 auf die einzelnen Fundamente
12 aufzusetzen und die Qeurträger 33 sind zu montieren.
[0012] Die Querträger 33 des Tragwerkes 31 sind mit Abstand zu dem Rasenbelag 3 des Feldes
2 angeordnet, so daß ein Hohlraum 30 geschaffen ist, der Rasenbelag somit belüftet
und durch das Tragwerk 31 nicht beschädigt wird. Und da an den Querträgern 33 außerdem
steuerbare Leuchten 34, die Wirkungsspektren für photobiologische Prozesse aufweisen,
angebracht sind, mittels denen der Rasenbelag 3 zu bestrahlen ist, können die einzelnen
Pflanzen des Rasenbelages 3 trotz der Abdeckung weiterwachsen, so daß dieser nach
Abbau des Tragwerkes 31 sofort wiederum bespielt werden kann.
[0013] Nach dem Abbau des Tragwerkes 31 ist lediglich zur Rückführung der Auskleidung 17,
durch die verhindert wird, daß die Kanten des Rasenbelages 3 im Bereich des Freiraumes
9 beschädigt werden und daß Erdreich auf das Fundament 12 fällt, dem Druckraum 20
über die Druckmittelleitung 21 Druckmittel zuzuführen. Danach sind die Ansäzte 10
in die Freiräume 9 einzusetzen, um die Rasenfläche 3 des Spielfeldes 2 zu schließen
und dieses somit spielbereit zu machen.
[0014] Damit durch den Spielbetrieb der Rasenbelag 3 im Bereich der Freiräume 9 und/oder
die Einlage 10 nicht ohne weiteres beschädigt werden können, sollten in diese, wie
dies in Figur 2 dargestellt ist, Halterungen 23 bzw. 24 z. B. in Form einer Gitter-
oder Drahteinlage, vorzugsweise aus Kunststoff, eingesetzt werden.
[0015] Bei der Ausgestaltung des in den Figuren 5 bis 7 gezeigten Stützelementes 51 sind
in den Untergrund 4 des Spielfeldes 2 wiederum Fundamente 52 eingelassen, in denen
jeweils ein Führungsglied 54 eingesetzt ist. In jedem der Führungsglieder 54 ist
eine Auskleidung 53 angeordnet, die mittels unterschiedlich gestalteter Servoeinrichtungen
55 bzw. 55′ höhenverstellbar und als Träger für Stützfüße 72 eines Tragwerkes 71 ausgebildet
sind.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist als Servoeinrichtung 55 ein Elektromotor
56 vorgesehen, der mittels einer Gewindespindel 57 mit der Auskleidung 53 trieblich
verbunden ist. Die Servoeinrichtung 55′ besteht dagegen aus einem in einen Zylinder
58 eingesetzten und von Druckmittel beaufschlagbaren Kolben 59, dessen Kolbenstange
59′ auf die Auskleidung 53 einwirkt.
[0017] Die mittels Justierelementen 75 miteinander verbindbaren Querträger 73 des Tragwerkes
71 sind wiederum mit Abstand zu dem Rasenbelag 3 angeordnet, so daß ein Hohlraum 60
geschaffen ist. Außerdem sind an den Querträgern 73 Leuchten 74 angebracht, mittels
denen den Pflanzen des Rasenbelages 3 Licht zugeführt werden kann. Das Wachstum der
Pflanzen des durch das mit einem begeh- oder befahrbaren Bodenbelag 5 ausgestatteten
Tragwerkes 71 abgedeckten Rasenbelages 3 wird somit nicht beeinträchtigt, so daß der
Rasenbelag 3 nach Entfernung des Tragwerkes 71 sofort wiederum bespielbar ist.
1. Einrichtung zur unterschiedlichen Nutzbarkeit einer mit einem Rasenbelag oder einem
ähnlichen Belag versehenen Fläche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Rasenbelages (3) im Untergrund (4) der Fläche (2), vorzugsweise
in einem wählbaren Rasterabstand zueinander, Fundamente (12; 52) zur Halterung eines
mit einem begeh- oder befahrbaren Boden versehenen Tragwerkes (31; 71) beispielsweise
eines Flächentragwerkes, eingelassen sind, daß bei Nutzung des Rasenbelages (3)
die Fundamente (12; 52) durch in den Rasenbelag (3) einsetzbare Einsätze (10) abgedeckt
sind und daß bei einer anderweitigen Nutzung der Fläche (2) auf den Fundamenten (12;
52) das Tragwerk (31; 71) mit Abstand zu dem Rasenbelag (2) abgestützt und dieser
mittels vorzugsweise an dem Tragwerk (31; 71) gehaltenen photobiologische Prozesse
bewirkenden Leuchten (34; 74) bestrahlbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Einsätze (10) aufnehmenden Freiräume (9) des Rasenbelages (3) jeweils
mit einer Auskleidung (17; 53) versehen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidungen (17; 53) einzeln oder gemeinsam vertikal verstellbar unterhalb
des Rasenbelages (3) angeordnet und vorzugsweise an den Fundamenten (12; 52) abgestützt
sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidungen (17) als in die Freiräume (9) einführbare, von Druckmittel (Kolben
16) beaufschlagbare Hülsen ausgebildet sind.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidungen (53) der Freiräume (3) als Stützfüße für das Tragwerk ausgebildet
sind.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Stützfüße ausgebildeten Auskleidugen (17; 53) jeweils mittels einer Servoeinrichtung
(55, 55′) z. B. in Form eines Elektromotors (56) eines in einen Zylinder (58) eingesetzten
und von Druckmittel beaufschlagten Verstellkolbens (59) oder dgl. in einem wählbaren
Bereich höhenverstellbar sind.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet
daß im Bereich der Freiräume (9) in den Rasenbelag (3) und/oder in die Einsätze (10)
Halterungen (23, 24) z. B. in Form einer Gitter- oder Drahteinlage, vorzugsweise aus
Kunststoff, eingesetzt sind.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (10) der Freiräume (9) des Rasenbelages (3) als vorzugsweise aus
einem elastisch verformbaren Material, wie Schaumstoff, Gummi oder dgl. bestehende
Pflanztöpfe ausgebildet und auf den Auskleidungen (17; 53) abgestützt sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pflanztöpfe (3) mittels eines Ankers (22), mit Druckluft oder dgl. abnehmbar
sind.