[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Erdbohrungen und zum Verlegen
von Versorgungsleitungen in das Erdreich.
[0002] Es ist bekannt, zum grabenlosen Verlegen von Leitungen selbstgetriebene Rammbohrgeräte
zu verwenden. Ein aus der deutschen Patentschrift 21 57 259 bekanntes pneumatisch
angetriebenes Rammbohrgerät besitzt einen im Gerätegehäuse geführten Schlagkolben
und eine bewegliche Schlagspitze, auf die der selbststeuernde Kolben periodisch Rammschläge
ausübt. Unter dem Einfluß der Rammschläge bewegt sich die Schlagspitze oszillierend
in das Erdreich hinein und zieht schließlich, wenn ihr Hub ausgeschöpft ist, das Gehäuse
nach. Derartige Geräte dienen in erster Linie dazu, Versorgungsleitungen, beispielsweise
Wasserleitungen, elektrische Leitungen oder Telefonleitungen, unter Straßen oder Bürgersteigen
zu verlegen, ohne gleichzeitig die Straßendecke oder die Bürgersteige aufreißen zu
müssen. Wenn sich das Rammbohrgerät durch das Erdreich bewegt, verdrängt es das Erdreich
nach der Seite und hinterläßt einen Erdkanal, in den sich gleichzeitig oder später
eine Versorgungsleitung einziehen läßt. Allerdings ist es nicht unproblematisch, eine
zielgenau verlaufende Bohrung herzustellen. Dies hängt von der Bodenbeschaffenheit,
der Art der zu verlegenden Leitung und anderen äußeren Einflüssen ab.
[0003] Ein aus der deutschen Patentschrift 22 42 605 bekanntes selbstgetriebenes pneumatisches
Rammbohrgerät ist mit Leitflügeln versehen. Diese sollen ein Herauslaufen des Rammbohrgerätes
aus der gewünschten Richtung verhindern; sie dienen der Richtungsstabilisierung und
führen das Rammbohrgerät gegebenenfalls auch auf einer vorgegebenen Kurvenbahn,
wenn die Leitflügel gekrümmt sind. Trotz der Leitflügel und obwohl die Schlagspitze
während der Vorwärtsbewegung Steine oder andere Bodenhindernisse zertrümmert oder
zur Seite drückt, d.h. den Weg für das nachfolgende Gerät freischlägt, läßt es sich
nicht ausschließen, daß das Rammbohrgerät aus der gewollten Richtung läuft, wenn
es auf ein Hindernis trifft. Derartige Richtungsabweichungen sind bei kurzen Erdbohrungen,
wie beispielsweise beim Unterqueren von Straßen und Bahndämmen von untergeordneter
Bedeutung, führen aber dann zu erheblichen Schwierigkeiten, wenn ziel- und richtungsgenaue,
präzise Erdbohrungen über große Distanzen erstellt werden sollen. Um die Vortriebsrichtung
des Rammbohrgerätes bei über lange Strecken reichenden Erdbohrungen kontrollieren
zu können, sind deshalb in Abständen Zielgruben erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sich
die vorstehenden Nachteile vermeiden lassen und die ein lage- und zielgenaues Verlegen
langer Versorgungsleitungen, insbesondere über lange Strecken wie entlang von Wänden,
Mauern oder von Trassen wie Fahrbahnen oder Wegen auf einfache Weise ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein mit einem aus dem Erdreich hervorragenden
Schwert geführtes Bodenverdrängungsgerät gelöst. Beim Einsatz eines einen Flügel
aufweisenden Bodenverdrängungsgerätes empfiehlt es sich, daß der Flügel als Führungsschwert
ausgebildet ist, das im Betrieb mit einem freien Ende mit vorzugsweise solch einer
Länge aus dem Erdreich hervorragt, die die Anordnung eines an das freie Schwertende
angreifenden Kraftantriebs erlaubt. Aufgrund des sich bis über die Erdoberfläche
hinaus erstreckenden, am Gehäuse oder der Schlagspitze des Gerätes angeordneten
Führungsschwertes ergibt sich eine Stabilisierung der horizontalen Vortriebsrichtung,
denn das Führungsschwert verhindert ein seitliches Ausweichen des Bodenverdrängungsgerätes.
Auch kann das freie Schwertende von dem Kraftantrieb mit einer Zug- und/ oder Schubkraft
beaufschlagt und damit verhindert werden, daß das Bodenverdrängungsgerät von seiner
Bewegungsrichtung abweicht, d.h. nach oben wandert. Als Kraftantrieb zum Aufbringen
der Schubkraft läßt sich beispielsweise eine Ramme, ein Bagger oder ein Schubzylinder
und zum Aufbringen der Zugkraft beispielsweise eine Seilwinde oder ein Hubzug verwenden.
Auf jeden Fall verhindern die in das Führungsschwert eingeleiteten Kräfte, daß die
im Bereich des Führungsschwertes größeren Widerstände des Erdreiches das Gerät nach
oben aus seiner Vortriebsrichtung ablenken.
[0006] Vorzugsweise lagert das freie Schwertende im Tragrahmen einer Lafette. Die Lafette,
die beispielsweise mit einem den Tragrahmen aufnehmenden Bodenblech auf der Erdoberfläche
gleiten oder zur Verringerung des Widerstandes beim Vortreiben des Bodenverdrängungsgerätes
auf der Erdoberfläche rollen kann, unterstützt das richtungs- und zielgenaue Führen
des Bodenverdrängungsgerätes. Außerdem hält das Bo denblech das Bodenverdrängungsgerät
im Falle einer ebenen Oberfläche in einer konstanten Tiefe im Erdreich, die von der
jeweiligen Länge des über die Erdoberfläche hinausragenden freien Schwertendes abhängt.
Das Führungsschwert kann beispielsweise ein vertikales Langloch aufweisen und mittels
eines durch den Tragrahmen und das Langloch gesteckten Schraub- oder Klemmbolzens
in der gewünschten Position festgelegt werden.
[0007] Das von dem Führungsschwert und gegebenenfalls dem Bodenblech der Lafette geführte
Bodenverdrängungsgerät läßt sich insbesondere zum Verlegen von Versorgungsleitungen,
wie beispielsweise Leitungen für das Kabelfernsehen, über eine größere Distanz und
in geringen Tiefen einsetzen, beispielsweise um Leitungen entlang von Fahrbahnen
oder entlang von Häuserwänden oder Befestigungsmauern zu verlegen. Es ist allerdings
ebenso möglich, das Bodenverdrängungsgerät zum Verlegen von kurzen Versorgungsleitungen
zu verwenden, wie zum Unterqueren von befestigten, beispielsweise asphaltierten Oberflächen;
es braucht in diesem Fall lediglich die Asphaltdecke mit einem Fugenschneider aufgeschlitzt
zu werden. Der Schlitz unterstützt die Führung des Schwertes und begrenzt seitliche
Abweichungen.
[0008] Mit einer einstellbaren Drehlagerung des Führungsschwertes ist es nicht mehr erforderlich,
eine Start- und Zielgrube für das Bodenverdrängungsgerät auszuheben. Das Führungsschwert
kann beispielsweise drehbeweglich in dem Tragrahmen oder das Bodenverdrängungsgerät
drehbeweglich im Führungsschwert gelagert sein, so daß das Bodenverdrängungsgerät
entweder zusammen mit dem Führungsschwert oder durch Verstellen gegenüber dem Führungsschwert
geneigt bzw. steigend ausgerichtet und somit auf einem Bogen in das Erdreich eingebracht
bzw. aus dem Erdreich herausbewegt werden kann. Das drehbewegliche Führungsschwert
bzw. das drehbewegliche Bodenverdrängungsgerät erlaubt außerdem das Korrigieren der
Laufrichtung bei seitlichen Abweichungen.
[0009] Es empfiehlt sich, daß ein selbstgetriebenes pneumatisches, vorzugsweise eine außermittige
Schlagspitze aufweisendes Rammbohrgerät mit einem Führungsschwert versehen ist. Das
Rammbohrgerät arbeitet sich selbsttätig durch das Erdreich, und die oberhalb der Erdoberfläche
aufgebrachte Zug- und/oder Schubkraft dient dann der Erhöhung der Vortriebsgeschwindigkeit
und wirkt gegebenenfalls gleichzeitig nach oben gerichteten Ablenkungen des Rammbohrgerätes
entgegen. Insbesondere wirkt jedoch die außermittige Anordnung der Schlagspitze des
Rammbohrgerätes nach oben gerichteten Ablenkungen entgegen. Die Schlagspitze läßt
sich auch drehbar im Gerät lagern und mittels einer Steuerung versehen, die es erlaubt,
die außermittige Lage der Schlagspitze von außen zu steuern, d.h. eine beliebige Außermittigkeit
einzustellen.
[0010] Bei Verwendung eines selbstgetriebenen pneumatischen Rammbohrgerätes lassen sich
im Führungsschwert Strömungskanäle für die das Rammbohrgerät antreibende Druckluft
anordnen. Die Ver- und Entsorgung des Rammbohrgerätes mit Druckluft, über die bis
in das Geräteinnere reichenden Zu- und Abströmkanäle ist in mehrfacher Hinsicht von
Vorteil. So kann der ansonsten erforderliche, an das rückwärtige Ende des Rammbohrgerätes
angeschlossene Druckluftschlauch entfallen und somit der volle Bohrungsquerschnitt
für die einzuziehende Versorgungsleitung genutzt werden. Außerdem braucht kein langer
und schwerer, vom Rammbohrgerät mit zu beschleunigen der Schlauch mitgezogen zu werden.
Es treten somit auch keine, sich mit zunehmender Schlauchlänge noch erhöhenden Druckverluste
auf. Da die Abluft unmittelbar durch das Schwert abgeführt wird, werden Produktrohre,
wie Trinkwasserleitungen, beim Verlegen durch den in der Abluft enthaltenen Ölnebel
nicht verunreinigt. Die Druckluftversorgung und -entsorgung über das Führungsschwert
ist auch dann ohne Störung möglich, wenn beim Einziehen von beispielsweise Kabeln
die Erdbohrung hinter dem Rammbohrgerät zusammenfällt, was sich in der Praxis oft
nicht vermeiden läßt und bei den bekannten Geräten die Druckluftabfuhr erheblich erschwert.
[0011] Anstelle eines selbstgetriebenen pneumatischen Rammbohrgerätes läßt sich ein massiver
Verdrängungskörper mit einem Führungsschwert versehen, wobei vorzugsweise eine auf
der Lafette angeordnete Ramme mit ihrer Schlagspitze in einen Rammaufsatz eingreift
und die Schubkraft aufbringt. Zum Aufbringen der Schubkraft und damit zum Vortreiben
des massiven Verdrängungskörpers ist beispielsweise eine aus der deutschen Offenlegungsschrift
33 26 264 bekannte Ramme geeignet. Diese Ramme wird zum Eintreiben von Stahlrohren,
beispielsweise Schutz- oder Leitungsrohren in das Erdreich eingesetzt und besitzt
einen in einem Gehäuse mittels über eine Druckluftleitung zugeführter Druckluft wechselweise
hin- und herbewegten, seine Schubkraft an das Gehäuse abgebenden Schlagkolben.
[0012] Es läßt sich jedoch nicht nur ein massiver Verdrängungskörper mit einer oberirdisch,
d.h. auf der Lafette angeordneten Ramme kombinieren, sondern auch ein selbstgetriebenes
pneumatisches Rammbohrgerät. Es empfiehlt sich, daß der Rammaufsatz schwenkbeweglich
gelagert und somit seine Neigung bezogen auf die Horizontale und gegebenenfalls auf
die Vertikale einzustellen ist. Die dem Ablenken des Rammbohrgerätes bzw. Verdrängungskörpers
nach oben entgegengerichtete Kraft läßt sich je nach Neigung der Ramme vergrößern
oder verringern. Neben der Führung trägt die mit einem selbstgetriebenen Rammbohrgerät
kombinierte Ramme außerdem zur Erhöhung der Vortriebsgeschwindigkeit bei.
[0013] Gemäß einer anderen Ausführung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine oberirdische
Zugmaschine, vorzugsweise ein Traktor, mit einem als Führungsschwert ausgebildeten
Niederhalteschwert in das Erdreich eintaucht und zumindest ein Bodenverdrängungsgerät
über ein Zugseil mit dem Niederhalteschwert verbunden ist. Das richtungs- und zielgenaue
Herstellen von Erdbohrungen und das gegebenenfalls gleichzeitige Verlegen einer Versorgungsleitung
läßt sich auf diese Weise durch Steuern der das Bodenverdrängungsgerät durch das Erdreich
ziehenden Zugmaschine erreichen. Auch Kurven lassen sich durch Lenken der Zugmaschine
durchfahren. Außerdem ist es möglich, das vertikal in das Erdreich eintauchende,
mit dem Traktor starr verbundene Niederhalteschwert mehrarmig auszubilden und daran
- gegebenenfalls in unterschiedlichen Höhen - mehrere Bodenverdrängungsgeräte bzw.
Rammbohrgeräte über Seile anzuhängen.
[0014] Das über ein starres Schwert eines Traktors durch das Erdreich geführte Bodenverdrängungsgerät
läßt sich insbesondere zum Verlegen von Versorgungsleitungen, wie beispielsweise
Leitungen für das Kabelfernsehen über eine größere Distanz und in geringen Tiefen
einsetzen, denn das Bodenverdrängungsgerät kann nicht aus seiner Richtung, da das
Schwert das Zugseil in einer vorgegebenen Tiefe hält.
[0015] Vorteilhaft läßt sich ein selbstgetriebenes Rammbohrgerät an der Zugmaschine befestigen.
Das Rammbohrgerät arbeitet sich selbsttätig durch das Erdreich, und die oberhalb der
Erdoberfläche von dem Traktor aufgebrachte Zugkraft dient dann der Erhöhung der Vortriebsgeschwindigkeit.
[0016] Es empfiehlt sich, das Zugseil mit seinem einen Ende an einer Seilwinde der Zugmaschine
zu befestigen, wobei vorzugsweise das Schwert mit einer das Zugseil führenden Umlenkrolle
versehen ist. Mittels der Winde läßt sich der Abstand des Bodenverdrängungsgerätes
von dem in das Erdreich eingetauchten Schwert des Traktors beliebig variieren und
den örtlichen Gegebenheiten anpassen; beispielsweise sollte das Bodenverdrängungsgerät
bei kurvigen Verlegestrecken mit möglichst kurzem Abstand hinter dem Führungsschwert
angeordnet sein. Hingegen könnte bei gerade verlaufenden Verlegestrecken der Abstand
größer und je nach Geschwindigkeit der Zugmaschine bzw. des selbstgetriebenen Rammbohrgerätes
während des Vortriebs gegebenenfalls variiert werden.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 In der Längsansicht ein sich im Erdreich befindendes selbstgetriebenes pneumatisches
Rammbohrgerät, das mit einem über die Erdoberfläche hinausragenden Führungsschwert
versehen ist;
Fig. 2 das Führungsschwert gemäß Fig. 1 entlang der Linie II-II geschnitten;
Fig. 3 in der Längsansicht ein mit einer auf einer Lafette angeordneten Ramme kombiniertes,
selbstgetriebenes pneumatisches Rammbohrgerät gemäß Fig. 1;
Fig. 4 das mit einer Ramme kombinierte Rammbohrgerät gemäß Fig. 3 in der Vorderansicht;
Fig. 5 im Längsschnitt die in Fig. 3 mit "X" gekennzeichnete Einzelheit;
Fig. 6 in der Längsansicht einen massiven Verdrängungskörper, der mit einer auf der Lafette
angeordneten Ramme kombiniert ist;
Fig. 7 ein anderes aus einer auf einer Lafette angeordneten Ramme und einem im Erdreich
arbeitenden massiven Verdrängungskörper bestehendes Bodenverdrängungsgerät in der
Längsansicht; und
Fig. 8 eine Ausführung mit einem an einer oberirdischen Zugmaschine befestigten Führungsschwert.
[0018] Das Bodenverdrängungsgerät 1 besteht aus einem an seinem vorderen Ende eine außermittige
Schlagspitze 2 und an seinem rückwärtigen Ende einen Stutzen 3 mit einer daran befestigten,
in das Erdreich 4 einzuziehenden Versorgungsleitung 5 aufweisendes Rammbohrgerät
6 und einem mit dem Rammbohrgerät versehenen Führungsschwert 7, das mit seinem freien
Ende 8 aus der Erdoberfläche 9 hervorragt, wobei an das freie Schwertende 8 eine Zugkraft
10 angreift. Das Führungsschwert 7, dessen in die Vortriebsrichtung 11 weisende Stirnseite
12 als Keil (vgl. Fig. 2) ausgebildet ist, durchdringt mit seinem freien Ende 8 eine
auf der Erdoberfläche 9 liegende Lafette 13 (Bodenblech) und lagert in einem auf
der Lafette angeordneten Tragrahmen 14 (Fig. 4).
[0019] In ein vertikales Langloch 15 des Führungsschwertes 7 greift ein gemäß Fig. 4 den
Abstand zwischen zwei parallelen Außenwänden 16 des Tragrahmens 14 überbrückender
Klemmbolzen 17 ein. Nach dem Lösen des Kopfes 18 des Klemmbolzens 17 Kann das Führungsschwert
7 in den von den Begrenzungen des Langloches 15 festgelegten Abmessungen vertikal
entweder nach oben oder nach unten verstellt sowie durch Anziehen des Kopfes 18 so
festgelegt werden, daß das Rammbohrgerät 6 die gewünschte Entfernung 19 von der Erdoberfläche
9 einnimmt, die der Tiefe der im Erdreich 4 zu verlegenden Versorgungsleitung 5 entspricht.
[0020] Zur Ver- und Entsorgung des das Rammbohrgerät 6 vorwärtsbewegenden, seine Schlagenergie
an das Gehäuse abgebenden, nicht dargestellten Schlagkolbens mit Druckluft, ist das
Führungsschwert 7 mit jeweils einem Eintritts- und Austrittskanal 20, 21 versehen
(vgl. Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 5), die in das Gehäuseinnere 22 des Rammbohrgerätes
6 münden.
[0021] Bei dem Bodenverdrängungsgerät 101 gemäß Fig. 3 besitzt das Rammbohrgerät 6 eine
mittige Schlagspitze 102, die gegebenenfalls steuerbar ausgebildet und in eine außermittige
Lage verstellbar sein kann. Auf der Lafette 13 ist außerdem eine Ramme 23 angeordnet,
die über einen rückwärtigen Druckmittelschlauch 24 von einer nicht dargestellten
Druckmittelquelle, beispielsweise einem ebenfalls auf der Lafette angeordneten Kompressor,
versorgt wird und mit ihrer Schlagspitze 25 in einen Rammaufsatz 26 eingreift. Der
Rammaufsatz 26 befindet sich zwischen den Außenwänden 16 des Tragrahmens 14 und lagert
schwenkbeweglich auf dem im freien Ende 108 des Führungsschwertes 107 angeordneten
Klemmbolzen 17. Aufgrund der Schwenkbeweglichkeit des Rammaufsatzes 26 läßt sich
die Ramme 23 mit einer Neigung 27 bezogen auf die Horizontale bzw. Erdoberfläche 9
einstellen und damit entgegenwirken, daß das Rammbohrgerät 6 aus seiner horizontalen
Vortriebsrichtung 11 in vertikaler Ebene nach oben abgelenkt wird; die den Richtungsabweichungen
des Rammbohrgerätes 6 entgegenwirkende Kraft der Ramme 23 ist umso größer, je größer
die Neigung 27 ist. Die Neigung 27 läßt sich über eine schiefe Ebene mittels eines
Flachkeiles 28 verändern, auf dessen Keilfläche 29 der Rammaufsatz 26 liegt. Der Flachkeil
28 lagert mit einem den Flachkeil 28 linear verstellenden Gewindebolzen 30 in einer
Gewindemutter 31. Die Leistung der außerdem eine Schubkraft 32 für das Rammbohrgerät
6 erzeugenden Ramme 23 sollte zur Unterstützung des Geradeauslaufs des Bodenverdrängungsgerätes
101, d.h. von Ramme 23 und Rammbohrgerät 6, auf die Leistung des Rammbohrgerätes
6 abgestimmt werden.
[0022] Bei dem Bodenverdrängungsgerät 201 gemäß Fig. 6 ist eine horizontal auf der Lafette
213 angeordnete, an ihrem dem Versorgungsschlauch 224 zugewandten Ende mit einem Spannstück
33 festgelegte Ramme 223 mit einem massiven Verdrängungskörper 34 kombiniert. Das
über die Erdoberfläche 9 hinausragende freie Ende 208 des Führungsschwertes 207 ist
zum Einstellen der Entfernung 19 des Verdrängungskörpers 34 von der Erdoberfläche
9 bzw. des Tiefgangs in unterschiedlichen Höhenlagen mit Bohrungen 35 versehen, wobei
ein durch den Tragrahmen 214 und durch eine Bohrung 35 gesteckter, nicht dargestellter
Bolzen sowohl den Tiefgang des Verdrängungskörpers 34 festlegt als auch ein Drehlager
36 des Führungsschwertes 207 definiert. Beim Verdrehen einer einen Gewindeblock 37
der Lafette 213 horizontal durchdringenden, an das freie Schwertende 208 angreifenden
Stellschraube 38 dreht sich das Führungsschwert 207 im Drehlager 36 und verschwenkt
den mit dem Führungsschwert 207 starr verbundenen Verdrängungskörper 34 entweder in
eine nach unten oder nach oben geneigte Lage. Damit ist es nicht mehr erforderlich,
für das Bodenverdrängungsgerät 201 eine Start- und Zielgrube am Anfang und am Ende
der Erdbohrung auszuheben. Der Rammaufsatz 226 und der Tragrahmen 214 sind auf einer
in horizontaler Ebene schwenkbeweglich in einem Drehgestell 39 angeordneten Trägerplatte
40 der Lafette 213 befestigt, so daß sich auf diese Weise auch seitliche, d.h. horizontale
Abweichungen des Verdrängungskörpers 34 ausgleichen lassen. Das nicht mit der schwenkbaren
Trägerplatte 40 verbundene Spannstück 33 ist dabei so ausgelegt, daß es die von dem
Rammaufsatz 226 auf die Ramme 223 übertragenen Seitenverstellungen nicht behindert.
[0023] Das in Fig. 7 dargestellte Bodenverdrängungsgerät 301 unterscheidet sich von der
Ausführung gemäß Fig. 6 durch eine demgegenüber geänderte Vorrichtung zum Einstellen
der Neigung des massiven Verdrängungskörpers 34. Es befindet sich hierbei das Drehlager
36 nämlich nicht im Tragrahmen 314 für das freie Schwertende 308, sondern unmittelbar
am Verdrängungskörper 34. Durch Verdrehen einer durch einen Gewindeaufsatz 41 der
Trägerplatte 40 hindurchgeführten und am Verdrängungskörper 34 festgelegten Stellspindel
42 mittels eines Handrades 43 wird das rückwärtige Ende des Verdrängungskörpers 34
entweder in Pfeilrichtung 44 nach unten oder in Pfeilrichtung 45 nach oben um das
Drehlager 36 verschwenkt und dabei die Spitze des Verdrängungskörpers 34 entweder
nach oben oder nach unten gerichtet. Zur Seiten verstellung des Verdrängungskörpers
34 sind der Rammaufsatz 326 und der Tragrahmen 314 auf der Oberplatte 40 des Drehgestells
39 der Lafette 313 angeordnet.
[0024] Wie in Fig. 8 dargestellt ist, weist dieses Bodenverdrängungsgerät 401 ein an einem
Traktor 46 starr befestigtes, durch die Erdoberfläche 9 vertikal in das Erdreich 4
eintauchendes, in Fahrt- bzw. Vortriebsrichtung 11 keilförmig ausgebildetes Führungsschwert
407 auf. Von einer Seilwinde 48 der Zugmaschine 46 erstreckt sich ein über eine Umlenkrolle
49 am Schwertende geführtes und von der Umlenkrolle 49 des Schwertes 407 niedergehaltenes
Zugseil 47 bis zu einem selbstangetriebenen Rammbohrgerät 406. Das freie, rückwärtige
Ende des Zugseils 47 ist in eine Öse 50 des Rammbohrgerätes 406 eingehängt. Zwischen
der Vertikalachse 51 der Umlenkrolle 49 und dem vorderen Ende der Öse 50 ergibt sich
ein definierter Abstand 52 durch Betätigen der Seilwinde 48.
[0025] Zum Herstellen einer Erdbohrung und Verlegen einer Leitung wird das Schwert 407 in
eine nicht dargestellte Startgrube abgesenkt und dort das Zugseil 47 in die Öse 50
des Rammbohrgerätes 406 eingehängt. Beim Fahren der Zugmaschine 46 in Richtung 11
wird somit das Rammbohrgerät 406 dem Führungsschwert 407 nacheilend durch das Erdreich
4 gezogen, dabei ein Erdkanal 53 hergestellt und im selben Arbeitsgang ein am rückwärtigen
Ende des Rammbohrgerätes 406 befestigtes Nachziehrohr 54 als Versorgungsleitung eingezogen.
1. Vorrichtung zum Herstellen von Erdbohrungen und zum Verlegen von Versorgungsleitungen
im Erdreich, gekennzeichnet durch ein mit einem aus dem Erdreich (4) hervorragenden Schwert (7, 107, 207, 307, 407)
geführtes Bodenverdrängungsgerät (1, 101, 201, 301, 401).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Bodenverdrängungsgerät einen Flügel aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flügel als Führungsschwert (7, 107, 207, 307) ausgebildet ist, das im Betrieb
mit einem freien Ende (8, 108, 208, 308) aus dem Erdreich (4) hervorragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsschwert (7, 107, 207, 307) mit einer Länge aus dem Erdreich (4)
hervorragt, die die Anordnung eines an das freie Schwertende (8, 108, 208, 308) angreifenden
Kraftantriebs (10, 32; 23, 223, 323) erlaubt.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Schwertende (8, 108, 208, 308) in einem Tragrahmen (14, 214, 314)
einer Lafette (13, 213, 313) lagert.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine einstellbare Drehlagerung (36) des Führungsschwertes (207, 307).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein selbstgetriebenes pneumatisches Rammbohrgerät (6) mit dem Führungsschwert
(7) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rammbohrgerät (6) mit einer außermittigen Schlagspitze (2) versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein massiver Verdrängungskörper (34) mit einem Führungsschwert (207, 307) versehen
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf einer Lafette (13, 213, 313) angeordnete Ramme (23, 223, 323) mit ihrer
Schlagspitze (25, 225, 325) in einen Rammaufsatz (26, 226, 326) eingreift.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rammaufsatz (26) schwenkbeweglich gelagert ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 und 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Führungsschwert (7) Strömungskanäle (20, 21) für ein das Rammbohrgerät (6)
antreibendes Druckmedium angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oberirdische Zugmaschine (46) mit einem als Führungsschwert ausgebildeten
Niederhalteschwert (407) in das Erdreich (4) eintaucht und zumindest ein Bodenverdrängungsgerät
(401) über ein Zugseil (47) mit dem Niederhalteschwert (407) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugmaschine aus einem Traktor (46) besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein selbstgetriebenes Rammbohrgerät (406) an das Zugseil (47) angehängt ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugseil (47) mit einem Ende an einer Seilwinde (48) der Zugmaschine (46)
befestigt ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwert (407) mit einer das Zugseil (47) führenden Umlenkrolle (49) versehen
ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsschwert (7, 107, 207, 307, 407) eine keilförmige Stirnseite (12)
besitzt.