[0001] Die Erfindung betrifft einen sich selbsttätig hydraulisch einstellenden Ventilstößel
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bereits eine derartige Stößelausführung bekannt geworden, bei der die dichte
Verbindung der Hülse an der Innenfläche des Bodens dadurch erreicht wurde, daß die
Hülse stumpf gegen die Innenfläche des Bodens stieß und dort verschweißt wurde. Es
hat sich gezeigt, daß im Betrieb auftretende geringfügige dynamische Bodendurchbiegungen
beim Auflaufen des Steuernockens die zwischen dem Boden und der Hülse befindliche
Schweißnaht derart belasten, daß diese häufig nach einer gewissen Betriebsdauer bricht.
Wenngleich damit der Stößel seine Funktionsfähigkeit nicht verliert, so gehen dadurch
doch die Vorteile verloren, welche durch die Anordnung der Hülse erzielt werden (DE-OS
35 42 192).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven und insbesondere
kaum Mehrkosten verursachenden Maßnahmen diesen Nachteil zu beseitigen und eine dauerhafte
und von den Bodendurchbiegungen unabhängige Abdichtung der Hülse gegenüber dem Ölvorratsraum
zu erreichen.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale. Durch diese wird erreicht, daß die Stelle, an der die Verbindung zwischen
der Hülse einerseits und dem tassenförmigen Gehäuse andererseits erfolgt, an einer
Stelle liegt, die von den Bodendurchbiegungen im Betrieb unbeeinflußt bleibt.
[0005] Zweckmäßigerweise wird der Flansch an seinem radial äußeren Rand mit einem kurzen,
axial vom Boden abgekehrten zylindrischen Kragen versehen, der satt in der Bohrung
der hohlzylindrischen Wandung anliegt. Dabei kann es im Einzelfall genügen, den axial
gerichteten Kragen mit entsprechender Vorspannung in die Bohrung der hohlzylindrischen
Wandung des tasssenförmigen Gehäuses einzupressen, um eine haltbare Verbindung zu
erzielen. Bei Bedarf ist es jedoch ebenso möglich, den zylindrischen Kragen an seinem
freien Ende wenigstens an einigen Umfangsstellen mit der hohlzylindrischen Wandung
zu verschweißen oder dort durch plastische Verformung der Wandung zu befestigen.
[0006] In allen Fällen ist es möglich, den von der Hülse ausgehenden, radial nach außen
gerichteten Flansch entweder am Boden des tassenförmigen Gehäuses anliegen zu lassen,
oder ihn auch in geringem Abstand vom Boden anzuordnen, um mit Sicherheit jeden Einfluß
der Bodendurchbiegungen auf den Flansch und damit auf die eventuell vorgesehene Schweißnaht
auszuschalten. Dabei kann der Flansch derart leicht geneigt sein, daß er nur in seinem
radial äußersten Bereich in Kontakt mit der Innenfläche des Bodens steht. Er kann
aber auch derart an einem Absatz der hohlzylindrischen Wandung abgestützt sein, daß
er keinen Kontakt mit der Innenfläche des Bodens hat. Es ist auch möglich, die Hülse
so auszubilden, daß sie sich mit ihrem vom Boden abgekehrten Ende am Scheibenteil
abstützt. So entsteht eine Klemmverbindung, die einen sicheren Halt für die Hülse
und den mit ihr verbundenen Flansch ergibt.
[0007] Die Erfindung kann auch mit Vorteil bei einem bekannten Ventilstößel angewandt werden,
bei dem gegen die Bohrung der hohlzylindrischen Wandung ein Zylindermantel anliegt,
der an seinem dem Boden abgewandten Ende an der Wandung flüssigkeitsdicht befestigt
ist und der an wenigstens einer Umfangsstelle mit der Wandung einen Längskanal begrenzt,
der an seinem dem Boden abgewandten Ende mit einer Ölzuführbohrung verbunden ist,
und der an seinem bodenseitigen Ende in den Ölvorratsraum mündet. Bei einem solchen
Stößel ist es zweckmäßig, den Zylindermantel so auszubilden und zu dimensionieren,
daß er mit seiner bodenseitigen Stirnfläche den zylindrischen Kragen des Radialflansches
abstützt. In den Zeichnungen sind Längsschnitte durch erfindungsgemäße Stößel dargestellt.
[0008] In allen Figuren besteht der dargestellte Stößel aus dem tassenförmigen Gehäuse 1,
welches aus der hohlzylindrischen Wandung 2 und dem damit einstückigen Boden 3 besteht.
In diesem Gehäuse ist ein Innenteil 4 angeordnet, welches aus dem Scheibenteil 5
und der zylindrischen Führungshülse 6 gebildet ist. An der Kontaktfläche 7 zwischen
dem Außenumfang des Scheibenteiles 5 und der hohlzylindrischen Wandung 2 sind diese
beiden Teile durch Einbördeln fest miteinander verbunden. Um eine flüssigkeitsdichte
Verbindung zu erzielen, ist an dieser Stelle eine zusätzliche Schweißung, Lötung
oder dergleichen möglich. Das Scheibenteil 5 legt sich zum Zwecke der Verbindung gegen
die in die hohlzylindrische Wandung eingeformte Umfangsrille 8 und wird andererseits
von der aus der hohlzylindrischen Wandung herausgeformten Wulst 9 überdeckt.
[0009] In der Bohrung der zylindrischen Führungshülse 6 ist das hydraulische Spielausgleichselement
10 gelagert, das aus dem Außenkolben 11 besteht, der gleitend in der Führungshülse
6 geführt ist, und der andererseits wiederum gleitend und mit engem Spiel den Innenkolben
12 aufnimmt. Dieser weist an seinem dem Boden 3 zugewandten Ende einen zentrischen
Ölvorratsraum 13 auf, welcher mittels der Ausnehmung 14 in der Innenfläche 15 des
Bodens 3 in Flüssigkeitsverbindung mit einem Ringraum 16 steht, der durch den Innenkolben
12 einerseits und eine Hülse 17 andererseits begrenzt ist, welche ausgehend vom Boden
3 sich über die zylindrische Führungshülse 6 bis in die Nähe des Scheibenteiles 5
erstreckt. Die Hülse 17 ist dabei so dimensioniert, daß sie mit ihrer Bohrung die
Führungshülse 6 außen übergreift und an wenigstens einer Umfangsstelle eine sich in
Längsrichtung erstreckende rinnenförmige Ausformung 18 aufweist, die zusammen mit
der Führungshülse 6 einen Längskanal 19 begrenzt, über welchen Öl aus dem äußeren
ringförmigen Ölvorratsraum 20 in den Ringraum 16 und von dort schließlich in den zentrischen
Ölvorratsraum 13 gelangen kann. Von dort aus wird über das Rückschlagventil 21 das
Öl in bekannter Weise in den Ölhochdruckraum 22 geführt.
[0010] In Figur 1 ist die Hülse 17 dadurch mit dem Gehäuse 1 verbunden, daß sie an ihrem
dem Boden 3 benachbarten Ende einen leicht geneigt nach außen gerichteten Flansch
23 aufweist, der sich bis an die Bohrung der hohlzylindrischen Wandung 2 erstreckt
und dort in einen kurzen, axial vom Boden 3 abgekehrten zylindrischen Kragen 24 übergeht,
der satt in der Bohrung der hohlzylindrischen Wandung 2 anliegt und dadurch eine haltbare
Verbindung schafft. Wenn es für erforderlich gehalten wird, kann der zylindrische
Kragen 24 an seinem freien Ende zusätzlich mit der Bohrung der Wandung 2 verschweißt
werden.
[0011] Die Figur 2 unterscheidet sich von der Figur 1 dadurch, daß sich der Flansch 23 gegen
einen Absatz 25 der hohlzylindrischen Wandung 2 so abstützt, daß er keinen Kontakt
mit der Innenfläche 15 des Bodens 3 hat. Gleichzeitig stützt sich die Hülse 17 mit
ihrem vom Boden 3 abgekehrten Ende am Scheibenteil 5 ab, so daß eine feste Klemmverbindung
gegeben ist.
[0012] Gemäß Figur 3, die nur das Gehäuse 1 mit der Hülse 17 eines Tassenstößels zeigt,
ist der zylindrische Kragen 24 des nach außen gerichteten Flansches 23 an seinem freien
Ende dadurch an der hohlzylindrischen Wandung 2 befestigt, daß nach dem Einsetzen
der Hülse 17 in das Gehäuse 1 das Material der Wandung 2 im Bereich eines Wandabsatzes
29 im Kaltfluß verformt wird, so daß es sich in Form einer Wulst 30 an die ringförmige
Stirnfläche des zylindrischen Kragens 24 anlegt. Eine solche Verformung läßt sich
mit einem Ringstempel 31 als Verstemmwerkzeug durchführen, der axial in das Gehäuse
1 eingepreßt wird. In der linken Hälfte von Figur 3 ist der Ringstempel 31 in seiner
Stellung vor der Materialverformung der Wandung 2 dargestellt, während die rechte
Hälfte den Ringstempel 31 in der Stellung nach dem Herausformen der Wulst 30 aus der
Wandung 2 zeigt. Statt einer umlaufenden Wulst können auch an einzelnen Umfangsstellen
Haltenasen für die Hülse 17 aus der Wandung 2 herausgeformt werden. In diesem Falle
weist der Ringstempel 31 Vorsprünge auf, deren Außenkanten auf einem Durchmesser liegen,
der größer ist, als der Durchmesser des Kragens 24.
[0013] Bei dem in Figur 4 dargestellten Ventilstößel schließt sich an den radial äußeren
Rand des Scheibenteils 5 ein Zylindermantel 26 an, der gegen die Bohrung der hohlzylindrischen
Wandung 2 anliegt und der in dem dargestellten Beispiel einstückig mit dem Innenteil
4 hergestellt ist. An einer Umfangsstelle begrenzt dieser Zylindermantel 26 zusammen
mit der Wandung 2 einen Längskanal 27, der an seinem dem Boden 3 abgewandten Ende
mit einer Ölzuführbohrung 28 verbunden ist, und der an seinem bodenseitigen Ende in
den Ölvorratsraum 20 mündet. Der zylindrische Kragen 24 des Flansches 23 stützt sich
in dem dargestellten Beispiel an der bodenseitigen Stirnfläche des Zylindermantels
26 ab und ist dadurch ausreichend befestigt, ohne daß es hierfür zusätzlicher Maßnahmen
bedarf.
1. Sich selbsttätig hydraulisch einstellender Ventilstößel, der in einer Führungsbohrung
eines Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine angeordnet ist, und gegen dessen eine
Stirnfläche ein Steuernocken anläuft, und der andererseits mit einer zweiten Stirnfläche
gegen das Ende eines Ventilschaftes anliegt, wobei der Ventilstößel aus einem tassenförmigen
Gehäuse (1) besteht, welches eine hohlzylindrische Wandung (2) umfaßt, die am einen
Ende durch einen Boden (3) verschlossen ist, gegen welchen von außen der Steuernocken
anläuft, und in welchem eine zu der hohlzylindrischen Wandung (2) konzentrische Führungshülse
(6) angeordnet ist, die an ihrem dem Boden (3) abgewandten Ende in das Zentrum eines
Scheibenteiles (5) mündet, welches mit seinem Außenumfang in die hohlzylindrische
Wandung (2) des Gehäuses (1) übergeht, und welche Führungshülse (6) sich mit ihrem
anderen Ende in einem Abstand vom Boden (3) befindet, wobei in der Führungshülse (6)
das eigentliche hydraulische Spielausgleichselement (10) längsverschieblich geführt
ist, welches durch einen Innenkolben (12) und einen diesen übergreifenden Außenkolben
(11) gebildet ist, die längsverschieblich ineinander geführt sind, und die miteinander
einen Ölhochdruckraum (22) begrenzen, der durch eine, durch ein Rückschlagventil (21)
verschlossene Bohrung im Innenkolben (12) mit einem zentrischen Ölvorratsraum (13)
verbunden ist, der im Innenkolben (12) angeordnet und einerseits durch die Wandung
des Innenkolbens (12) und andererseits durch die Innenfläche (15) des Bodens (3) des
Gehäuses (1) begrenzt ist, gegen welche der Innenkolben (12) stirnseitig anliegt,
während der Außenkolben (11) längsverschieblich in der zylindrischen Führungshülse
(6) gelagert ist, und mit seinem geschlossenen Ende gegen das Ende des Ventilschaftes
anliegt, wobei durch die hohlzylindrische Wandung (2), die Führungshülse (6), das
hydraulische Spielausgleichselement (10), den Boden (3) und das Scheibenteil (5)
ein ringförmiger Ölvorratsraum (20) begrenzt ist, der durch eine nach außen führende
Bohrung mit Öl versorgt ist, und wobei eine vom Boden (3) ausgehende Hülse (17) vorgesehen
ist, die die Führungshülse (6) außen übergreift und sich bis in die Nähe des Scheibenteiles
(5) erstreckt, wobei zwischen der Hülse (17) und der Führungshülse (6) ein Kanal (19)
gebildet ist, der den Ölübertritt von dem ringförmigen Ölvorratsraum (20) in einen
Ringraum (16) zuläßt, der einerseits von der Hülse (17) und andererseits von dem Innenkolben
(12) begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (17) an ihrem dem Boden (3) benachbarten Ende einen radial nach außen
gerichteten Flansch (23) aufweist, der sich bis an die Bohrung der hohlzylindrischen
Wandung (2) erstreckt.
2. Ventilstößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (23) an seinem radial äußeren Rand in einen kurzen, axial vom Boden
(3) abgekehrten zylindrischen Kragen (24) übergeht, der in der Bohrung der hohlzylindrischen
Wandung (2) anliegt.
3. Ventilstößel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Kragen (24) an seinem freien Ende mit der Bohrung der hohlzylindrischen
Wandung (2) wenigstens an einigen Umfangsstellen durch Schweißen oder Löten verbunden
ist.
4. Ventilstößel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Kragen (24) an seinem freien Ende in der Bohrung der hohlzylindrischen
Wandung (2) wenigstens an einigen Umfangsstellen durch örtliche Verformungen der Wandung
(2) im Kaltfluß (Verstemmung) im Bereich eines Wandabsatzes (29) befestigt ist.
5. Ventilstößel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenzeichnet, daß der Flansch (23) derart leicht geneigt ist, daß er nur in seinem radial äußersten
Bereich in Kontakt mit der Innenfläche (15) des Bodens (3) steht.
6. Ventilstößel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß sich der Flansch (23) derart an einem Absatz (25) der hohlzylindrischen Wandung
(2) abstützt, daß er keinen Kontakt mit der Innenfläche (15) des Bodens (3) hat.
7. Ventilstößel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hülse (17) mit ihrem vom Boden (3) abgekehrten Ende am Scheibenteil
(5) abstützt.
8.Ventilstößel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem gegen die Bohrung
der hohlzylindrischen Wandung (2) ein Zylindermantel (26) anliegt, der an seinem dem
Boden (3) abgewandten Ende an der Wandung (2) flüssigkeitsdicht befestigt ist und
der an wenigstens einer Umfangsstelle mit der Wandung (2) einen Längskanal (27) begrenzt,
der an seinem dem Boden (3) abgewandten Ende mit einer Ölzuführbohrung (28) verbunden
ist, und der an seinem bodenseitigen Ende in den Ölvorratsraum (20) mündet, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylindermantel (26) mit seiner bodenseitigen Stirnfläche den zylindrischen
Kragen (24) abstützt.