[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beziehen eines Matratzenkerns, wobei auf
die Oberseite und unter die Unterseite des Kerns jeweils ein Bezug aufgelegt wird,
deren Ränder über die Seitenflächen des Kerns zueinander bezogen und miteinander verbunden
werden.
[0002] Ein derartiges Verfahren beschreibt die US-PS 2973 526. Dort erfolgt die Verbindung
der Bezüge über einen ringsumlaufenden Stoffstreifen, der mit den zueinander gezogenen
Rändern über Knöpfe verbunden wird. Hier besteht aber die Gefahr, daß die Knopflöcher
ausreissen, insbesondere nach einer längeren Benutzungsdauer der Matratze. Hierbei
ist zu berücksichtigen, daß beim Benutzen der Matratze auf den Verbindungsstreifen
häufig sehr große Kräfte ausgeübt werden, die von den Knopflöchern aufgefangen werden
müssen. Auch sieht man die Knöpfe von außen, was häufig unerwünscht ist. Schließlich
ist das Verbinden der Bezüge und des Verbindungsstreifens über die Knöpfe miteinander
mühselig, zumal dies unter Spannung erfolgen muß, damit die Matratze straff gespannt
bleibt.
[0003] Zum Stand der Technik wird auch noch verwiesen auf die Deutsche Offenlegungsschrift
1 785 101, die ein Verfahren zum Beziehen eines Matratzenkerns beschreibt, wobei die
Bezüge aus einer thermoplastischen Folie bestehen, die an den Rändern miteinander
verschweisst wird. Dieses Verfahren kann also nur bei verschweissbaren Bezugsstoffen
durchgeführt werden und befriedigt daher nicht die heutigen ästhetischen Anforderungen
und auch Anforderungen an Hygiene, zumal derartige Kunststoffolien nicht ausreichend
atmungsaktiv sind.
[0004] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
vorzuschlagen, mit dem ein Matratzenkern derart bezogen werden kann, daß die Matratze
allen bei Gebrauch auftretenden Belastungen über eine sehr lange Lebensdauer standhalten
kann, ohne daß dadurch das gute Aussehen und die Gebrauchsfähigkeit der Matratze leidet.
Die Matratze soll insgesamt das Aussehen einer hochwertigen Matratze haben, obgleich
das Beziehen, verglichen mit bekannten Verfahren, vereinfacht werden soll.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder
der Bezüge über Verbindungsmittel miteinander verbunden werden, die anschließend mit
einem Seitenflächenbezug abgedeckt werden.
[0006] Die gesondert vorgesehenen Verbindungsmittel haben also die Aufgabe, die Kräfte und
Züge des fertigen Bezugs, auch bei der Benutzung der Matratze, aufzunehmen. Sie können
daher entsprechend den an Sie gestellten Anforderungen ausgestaltet werden. Insbesondere
werden sie so gewählt, daß sie nicht ausreissen können, wie dies beim bekannten Bezug
mit den knopfartigen Verbindungen der Fall ist. Dennoch erhält die erfindungsgemässe
Matratze ein hochwertiges, herkömmliches Aussehen, weil nämlich die Verbindungsmittel
mit dem gesonderten Seitenflächenbezug abgedeckt werden, der in geeigneter Weise mit
den Rändern der Bezüge verbunden wird. Diese Verbindung wird wenig belastet, weil
die Zugspannungen über die gesonderten Verbindungsmittel aufgenommen werden.
[0007] Bevorzugt wird es , wenn in die Ränder der Bezüge Keder und/oder gummielastische
Mittel eingenäht werden. Die gummielastischen Mittel, beispielsweise Kunststoffschläuche,
halten die um die Seitenflächen gelegten Bezüge an Ort und Stelle, bedingt durch die
ihnen innewohnende Eigenelastizität dieser ringförmigen Schläuche oder dergleichen.
Gleichzeitig dienen sie einer Verstärkung des Randes, wodurch die über die Verbindungsmittel
aufgebrachten Kräfte noch besser aufgenommen werden.
[0008] Dasselbe gilt für die Keder, denen allerdings nur eine geringe Eigenelastizität innewohnt,
so daß die Keder insbesondere die angesprochene Verstärkung der Ränder der Bezüge
bewirken.
[0009] Weiterhin wird es bevorzugt, wenn die Verbindungsmittel ringsum in die Ränder der
Bezüge eingehakt werden. Sie werden hierbei vorzugsweise in die Keder bzw. Gummizüge
eingehakt, um den Stoff nicht ausreissen zu lassen. Die Haken können auch als Widerhaken
ausgebildet sein, so daß sie besonders fest und unverlierbar in die Bezüge eingehakt
werden.
[0010] Den Verbindungsmitteln wohnt vorzugsweise eine Eigenelastizität inne, wodurch die
notwendige Spannung des Bezugs erreicht wird, so daß der Bezug insgesamt sehr straff
am Kern anliegt.
[0011] Die Verbindungsmittel können auch mittels Klettenbänder an den Rändern befestigt
werden.
[0012] An den Rändern können auch Stoffstreifen befestigt werden, deren Enden durch Rastmittel
miteinander verbunden werden. Diese Rastmittel sind beispielsweise Hülsen, in die
pfeilartige Widerhaken eingeführt werden. Hierfür kann eine gesonderte Maschine vorgesehen
sein, die nach Art eines Reißverschlußschiebers beide Teile zusammenführt und miteinander
verrastet bzw. verhakt.
[0013] Die Verbindungsmittel können flächig sein, d.h. nach Art von Stoffstreifen, wobei
sie auch eine Eigenelastizität haben können, oder sie sind linienförmig nach Art von
Gummizügen, Spiralbändern oder dergleichen, wobei sie dann die Haken bzw. Widerhaken
jeweils paarweise miteinander verbinden. Diese Verbindung der Haken oder Widerhaken
kann aber auch über die erwähnten Stoffstreifen miteinander erfolgen. Stoffstreifen,
ggf. eigenelastische Stoffstreifen, werden bevorzugt verwendet, wenn die Verbindung
über die Klettenbänder erfolgt.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben.
[0015] Es zeigt:
Figur 1 eine Draufsicht auf einen flachen, oberen Bezug;
Figur 2 schematisch in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht einen Schnitt durch
eine Kante einer Matratze beim Beziehen mit widerhakenförmigen Verbindungselementen;
Figur 3 eine vereinfachte Schema-Ansicht entsprechend Figur 2, wobei für die Verbindung
Klettenbänder vorgesehen sind;
Figur 4 eine vergrößerte Teilansicht von Figur 3;
Figur 5 die Situation von Figur 2 bzw. Figur 3 und 4, ergänzt durch einen auf das
Verbindungsmittel von außen aufgebrachten Seitenflächenbezug, der zum besseren Verständnis
davon beabstandet dargestellt ist;
Figur 6 eine abermals abgeänderte Ausführungsform in einer Ansicht ähnlich Figur 2,
wobei hier zusätzlich der Seitenflächenbezug angedeutet ist;
Figur 7 eine Ansicht in Richtung der Pfeile A-A von Figur 6 zur Erläuterung der Verbindungsmittel;
Figur 8 eine Einzelheit einer abgeänderten Ausführungsform, wobei die Verbindungsmittel
durch Haken dargestellt werden, die über Stoffstreifen miteinander verbunden sind;
Figur 9 eine Ansicht der Haken mit Stoffstreifen nach Figur 8.
[0016] Figur 1 zeigt einen oberen Bezug 1, der beispielsweise aus einem herkömmlichen Textilmaterial
besteht. Der darunter befindliche Matratzenkern ist bei Position 3 angedeutet. In
den Bezug 1 ist ein Kunststoffschlauch 5 eingenäht, dessen Anordnung dem Umriß des
Kerns 3 entspricht.
[0017] Figur 2 zeigt symbolisch abermals den Federkern 3 mit dem oberen Bezug 1 und einem
unteren Bezug 4, der entsprechend dem oberen Bezug ausgebildet ist. Auch der untere
Bezug 4 hat einen ringsumlaufenden Kunststoffschlauch 6, der auch als Keder oder Gummiring
ausgebildet sein kann. Die Schläuche 5,6 sind mit den Bezügen 1,4 über Nähte 7,8 verbunden.
[0018] Die Bezüge 1,4 werden an ihren Rändern über Spannelemente oder Verbindungsmittel
10 miteinander verbunden. Bei der Ausführungsform nach Figur 2 sind dies eine obere
Hakenreihe 13 und eine untere Hakenreihe 14, die auch als Widerhaken ausgebildet sein
können, und die jeweils paarweise über elastische Zugglieder 11 miteinander verbunden
sind. Diese Zugglieder sind beispielsweise Gummifäden, Spiralfedern oder andere geeignete
Mittel, die einerseits die Haken 13,14 miteinander verbinden und andererseits beide
Haken zueinander ziehen, wobei die Zugglieder auch ausreichend belastbar sein müssen.
Mit den Verbindungsmitteln 11 wird also die Distanz 2 zwischen den Rändern der Bezüge
1,4 überbrückt.
[0019] Rechts oben in Figur 2 ist noch angedeutet, wie die Naht 8 ausgebildet ist. Entsprechendes
gilt für die untere Naht 7.
[0020] Nach Figur 3 ist das Verbindungsmittel 10 als ringsumlaufender Stoffstreifen 17 ausgebildet,
an dessen Kanten Klettverschlüsse 16 angebracht sind (nur der obere der Klettverschlüsse
ist zeichnerisch dargestellt). Der Klettverschluß 16 arbeitet mit einem Klettverschluß
15 zusammen, der am Rand des Bezugs 1 angebracht ist.
[0021] Aus Figur 4 geht als Einzelheit hervor, daß in den Schlauch 5 ein ringförmiges, schnurförmiges
Element 18 eingelegt werden kann, das die Stabilität erhöht.
[0022] Figur 5 zeigt nochmals schematisch die Bezüge 1,4 mit dem Kern 3 und dem Verbindungsmittel
10 sowie den Schläuchen 5,6. Außerdem ist in Figur 5 ein Seitenflächenbezug 19 schematisch
gezeigt, der auch Border genannt wird. An der oberen und an der unteren Kante des
Seitenflächenbezugs 19 trägt dieser jeweils einen Keder 20, 21, und er ist auf geeignete
Weise mit den Rändern der Bezüge 1,4 verbunden, beispielsweise ebenfalls über Klettverschlüsse
oder er ist dort aufgenäht, verklebt oder verschweisst.
[0023] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine abermals abgeänderte Ausführungsform des Bezuges,
wobei der obere Bezug 1 zunächst lose auf den vorgepolsterten Federkern 3 aufgelegt
wird. An den umlaufenden Rand des Bezugs oder Panels 1 ist ein zweigeteilter Stoffstreifen
22 angenäht. Er besteht aus einem inneren Stoffstreifenteil 23 und einem äußeren Stoffstreifenteil
24, die über eine umlaufende Naht 25 miteinander verbunden sind und auch mit dem Bezug
1.
[0024] Das innere Stoffstreifenteil 23 wird um den vorgepolstern Federkern herumgelegt,
wozu es in einer Kederschnur 26 endet. Die Kederschnur legt sich um den vorgepolsterten
Federkern herum, wie dies Figur 6 zeigt. Der Stoffstreifenteil 23 kann auch auf andere
Weise damit verbunden werden, beispielsweise verklebt, vernäht oder er wird direkt
an den Stoffstreifen angespritzt. Damit ist sichergestellt, daß der Bezug 1 nicht
mehr verrutscht.
[0025] Nach unten hängt der äußere Stoffstreifenteil 24. Dieser hat nach Figur 7 an seinem
unteren Ende voneinander beabstandete Aufnahmehülsen 27, die direkt in den Stoff eingespritzt
sein können. Sie können auch auf das Stoffband aufgenäht oder aufgeklebt werden oder
auch auf ein getrenntes Stoffband aufgeklebt oder aufgenäht werden, und beide Stoffbänder
werden dann miteinander verbunden.
[0026] Mit dem unteren Bezug 4 sind in entsprechender Weise zweigeteilte Stoffstreifen 22,
innere und äußere Stoffstreifen 23,24 verbunden, wobei der äußere Stoffstreifen 24
entsprechend beabstandete Verriegelungselemente 28 trägt, die daran angespritzt oder
angeklebt sind. Jedes Verriegelungselement weist einen widerhakenartigen Kopf 29 auf,
der an einem Fortsatz 30 angeordnet ist. Beide Teile werden also durch Einführen der
Verriegelungselemente 28 in die Hülsen 27 in Richtung des Pfeiles 31 miteinander verriegelt.
Es ergibt sich dadurch also ein sehr einfaches und kostengünstiges Befestigungssystem,
das auch leicht maschinell zu schließen ist. Das Verschlußsystem ist nach dem Einführen
nicht mehr zu öffnen.
[0027] Wenn die Verbindung vollzogen ist, wird auf die Außenseite der Seitenflächenbezug
19 aufgeklebt, der wie bei herkömmlichen Matratzen aussieht. Das heisst, es ist ein
Stoffband an der Oberseite mit dem Kederband 20 versehen und entsprechend an der Unterseite,
so daß bei der fertiggestellten Matratze ein genau gleiches Aussehen erreicht wird,
wie bei herkömmlichen Matratzen.
[0028] Figur 8 und 9 zeigt eine weitere Variante des Verschlußsystems, woraus sich ergibt,
daß an den äußeren Stoffstreifenteil 24 unmittelbar Haken 32 angespritzt sind. Die
Haken haben die Form einer kammartigen Hakenleiste 33 nach Figur 9. Die Haken werden
unter eine umlaufende Schnur 34 gehakt, die auch als Keder oder Kunststoffschlauch
ausgebildet sein kann. Die Schnur 34 ist an dem unteren, äußeren Stoffstreifenteil
24 befestigt.
[0029] Dadurch wird ebenfalls ein leicht zu schließendes Verschlußsystem geschaffen, welches
ebenfalls unlösbar verbunden ist, denn die Widerhaken an den Hakenenden der Haken
32 setzen sich im Stoff fest, so daß weder die umlaufende Schnur 34 aus den Haken
herausgezogen werden kann, noch der Stoff sich lösen kann. Man sieht aus Figur 8 auch,
daß das Stoffende 24 um die Kederschnur 18 herumgelegt ist und daß dann die Haken
32 mit ihren widerhakenartigen Köpfen 35 durch den Stoff 24 hindurchdringen, wodurch
die Verbindung unlösbar wird.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0030]
1 oberer Bezug
2 Distanz
3 Matratzenkern
4 unterer Bezug
5 Kunststoffschlauch
6 "
7 Naht
8 "
9 "
10 Verbindungsmittel
11 Zugglied
13 Haken
14 "
15 Klettverschluß
16 Klettverschluß
17 Stoffstreifen
19 Seitenflächenbezug
20 Keder
21 "
22 Stoffstreifen
23 " teil, innerer
24 " teil, äußerer
25 Naht
26 Kederschnur
27 Aufnahmehülse
28 Verriegelungselement
29 Kopf
30 Fortsatz
31 Pfeil
32 Haken
33 Hakenleiste
34 Schnur
34 Kopf
Verfahren zum Beziehen eines Matratzenkerns, wobei auf die Oberseite und unter die
Unterseite des Kerns jeweils ein Bezug aufgelegt wird, deren Ränder über die Seitenflächen
des Kerns zueinander gezogen und miteinander verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder der Bezüge (1,4) über Verbindungsmittel (10) miteinander verbunden
werden, die anschließend mit einem Seitenflächenbezug (19) abgedeckt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Ränder der Bezüge Keder und/oder ringsumlaufende, gummielastische Mittel
(5,6) eingenäht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel (10) ringsum in die Ränder der Bezüge (1,4) eingehakt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel (10) mittels Klettenbändern (15,16) an den Rändern befestigt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rändern Stoffstreifen (22,23,24) befestigt werden, deren Enden durch
Rastmittel (27,28) miteinander verbunden werden.
6. Matratze, bezogen nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5.