[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft:
- ein Verfahren zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Kopiehandlungen an
Informationsträgern, bei denen einer Nutzinformation eine von dieser im wesentlichen
untrennbare Identifikation unterlagert ist,
- Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation über einen Bereich eines Informationsträgers
für Nutzinformation, wie für ein Sicherstellungsverfahren obgenannter Art,
- einen Satz von Informationsträgern oder von Untersätzen von Informationsträgern,
wobei jeder Träger einen Bereich zur Aufnahme von Nutzinformation aufweist und, über
einen wesentlichen Teil des Bereiches verteilt, am Trager eine Identifikations-Kennzeichnung
vorgesehen ist,
- Informationsträger mit einer auf mindestens einem beschreibbaren Flächenbereich
verteilten Identifikation, wie als Teil des eben genannten Satzes,
- einen kopiergeschützten Papierbogen.
[0002] Für viele Informationsträgergattungen, wie Tonbänder, EDV-Disketten etc., sind Schutzvorkehrungen
bekannt, damit die auf solchen Trägern vorgesehene Information gar nicht erst kopiert
werden kann. Für Träger, auf welche die Information durch visuelle Informationskontraste
aufgebracht wird, wie beispielsweise Papierbogen, auf welche die Information aufgeschrieben
wird, ist es bekannt, aus der CH-PS 645 308, verteilt über einen Bereich des Bogens,
der zur Aufnahme der Information vorgesehen ist, ein Druckmuster vorzusehen, welches
erst bei Photokopieren, beispielsweise quer über den Bogen verteilt, in Erscheinung
tritt und beispielsweise das Wort "Kopie" dann auf der Kopie klar erkenntlich macht.
Damit ist wohl ein vorliegender Träger mit der Information als Kopie gekennzeichnet,
das Kopieren an sich kann aber nicht verhindert werden, ebenso wenig wie bei den oben
erwähnten anderen Informationsträgern, bei denen, beispielsweise aus Kostengründen
oder wegen des dazu notwendigen technischen Aufwandes, auf einen eigentlichen Kopierschutz
verzichtet wird.
[0003] Im weiteren ist es aus der DE-OS 33 25 116 an einem Schreibbogen bzw. Sicherheitspapier
bekannt, der beispielsweise mit herkömmlicher Schreibmaschinenschrift vorgesehenen
Nutzinformation eine gerasterte Identifikation zu unterlagern, derart, dass diese
Identifikation bei Kopierhandlungen mitkopiert wird. Damit ist erreicht, dass von
einer Kopie erkennbar bleibt, wo der Ursprung der Nutzinformation war, sofern nur
dort Schreibpapier verwendet wird, mit der genannten Identifikation.
[0004] Die vorliegende Erfindung geht nun von folgendem Problem aus:
[0005] Wenn Informationsträger mit identischer Nutzinformation, beispielsweise Schreiben
mit identischem Text, von einer Ursprungsstelle an mehrere Empfänger verteilt werden
und hernach irgendwo eine unzulässige Kopie gefunden wird, ist es bis anhin nicht
möglich, den Ursprung einer solchen Kopiehandlung zu identifizieren, indem dieser
Ursprung der Herausgeber der Nutzinformation oder irgend einer der erwähnten Empfanger
sein kann. Somit stellt sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, von einer Kopie
eines Informationstragers diejenige Stelle identifizieren zu können, bei der kopiert
wurde. Selbstverständlich wird dadurch indirekt ein Kopierschutz erwirkt.
[0006] Um dieses Ziel zu erreichen, geht die vorliegende Erfindung von einem Sicherstellungsverfahren
eingangs genannter Art aus, und löst sie gemass dem Wortlaut des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1.
[0007] Wird nämlich bei Verteilung von Trägern mit identischer Nutzinformation an Empfänger
die Identifikation für jeden Empfänger unterschiedlich gewählt, so ist es von einer
Kopie mit der Nutzinformation und der Identifikation ohne weiteres möglich, dank der
Identifikation, festzustellen, wer die kopierende und insbesondere die illegalerweise
kopierende Stelle war.
[0008] Während z.B. die aus der CH-PS 645 308 bekannte Technik beim Kopieren eines Exemplars
lediglich er kenntlich macht, dass es sich um eine Kopie handelt, dabei aber nicht
eruierbar ist, wo die Kopie hergestellt wurde und während gemass der DE-OS 33 25
116 von einer Kopie lediglich erkennbar ist, dass vorgängig in der Herstellungskette
von Exemplaren irgendwann einmal eine Stelle ein Papier mit der vorgesehenen Identifikation
verwendete, wird gemäss der vorliegenden Erfindung erkenntlich gemacht, wo die Kopie
hergestellt wurde.
[0009] Vorzugsweise wird im weiteren nach dem Wortlaut von Anspruch 2 verfahren. Wird nämlich
die Identifikation so vorgesehen, dass sie bei Kopieren des Trägers schlechter interpretierbar
wird als die Nutzinformation, also im Unterschied zum Vorschlag gemäss Anspruch 2,
so kann durch Kopieren und Wiederkopieren der Kopie etc., im weiteren Rekopieren
genannt, schliesslich erreicht werden, dass wohl die Nutzinformation noch interpretierbar
ist, nicht mehr jedoch die Identifikation, womit dann das Auffinden der illegalerweise
kopierenden Instanz unmöglich ist.
[0010] Ist der Träger z.B. zur Aufnahme visueller Informationskontraste ausgebildet, beispielsweise
ein zu beschreibender Papierbogen, so wird weiter vorgeschlagen, nach dem Wortlaut
von Anspruch 3 vorzugehen. Dabei ist das Wort "unterlagert" in dem Sinne zu verstehen,
dass die verteilte Identifikation auf dem Träger so in Erscheinung tritt, dass die
auf dem Träger vorgesehene Nutzinformation interpretierbar bleibt, beispielsweise
ohne allzu grosse Mühe lesbar bleibt. Das gleiche Vorgehen wird auch generell bei
einem Träger für andere Informationsarten, so z.B. bei einem Magnetband, vorgeschlagen.
[0011] Wie eingangs erwähnt wurde, sind, beispielsweise gemäss der CH-PS 645 308 oder auch
der DE-OS 33 25 116, Informationsträger, insbesondere Papierbogen, bekannt, bei denen
einer Nutzinformation eine von dieser im wesentlichen untrennbare Identifikation unterlagert
ist. Bei solchen Trägern, insbesondere denjenigen gemäss der genannten DE-OS, ist
es jederzeit möglich, und gerade Sinn des Vorsehens dieser Identifikation jederzeit
und durch jedermann diese erkennbar zu machen.
[0012] Bei einem solchen Informationsträger zur Aufnahme visueller Informationskontraste
wird nun erfindungsgemäss vorgeschlagen, nach dem Verfahren von Anspruch 4 vorzugehen,
wobei sich gerade dieses Verfahren, einsetzbar grundsätzlich für Informationsträger,
bei denen das Bedürfnis besteht, dem Gebraucher die vorgesehene Identifikation zu
enthalten, ausgezeichnet für das oben erwähnte Verfahren zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit
von Kopiehandlungen eignet. Es wird nämlich dadurch ermöglicht, dass die Instanz,
die allenfalls in Versuchung kommen konnte, das ihr zugekommene individuelle Exemplar
zu kopieren, seine eigene Identifikation nicht erkennen kann, indem nur die herausgebende
Stelle beispielsweise weiss, wo innerhalb des Bereiches am Träger die eigentlichen
Identifikationssymbole stehen. Hierzu kann beispielsweise bei der herausgebenden
Stelle eine Maske zum Ausmaskieren der nicht der Identifikation dienenden Symbole
auf dem Träger rückgehalten werden.
[0013] Bei Informationsträgern zur Aufnahme visueller Informationskontraste ist es weiterhin
ein Bedürfnis, Techniken vorzuschlagen, welche ermöglichen, einerseits mittels einer
Identifikation eine Kopie als solche zu kennzeichnen und anderseits dadurch die Lesbarkeit
vorgesehener Nutzinformation nicht wesentlich zu beeinträchtigen. Dies wird erfindungsgemäss
durch ein Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation gemäss Wortlaut von Anspruch
5 erreicht, wobei sich selbstverständlich dieses Verfahren ausgezeichnet eignet,
um an Trägern im Zusammenhang mit dem obgenannten Verfahren zur Sicherstellung der
Rückverfolgbarkeit eingesetzt zu werden.
[0014] Das Vorsehen eines Musters eng nebeneinander verlaufender Linien verleiht dem Bereich
des Trägers ein gleichmässiges Aussehen und auch durch die lokalen Aenderungen des
Musters, wie kleiner Ausbuchtungen im Linienzug, wird beispielsweise das Lesen von
Schriftinformation als Nutzinformation, wenig gestört.
[0015] In enger Anlehnung an das obenerwähnte Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation
mittels Symbolen, welche zufällig verteilt auf dem Bereich vorgesehen werden und
aus denen mittels einer Maskierungstechnik die die Identifikation festlegenden Symbole
praktisch "ausgefiltert" Werden, wird gemäss Wortlaut von Anspruch 6 erfindungsgemäss
ein Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation vorgeschlagen, bei dem im ganzen Bereich
Merkmale der Identifikations art vorgesehen werden, dabei aber ein dem Gebraucher
nicht bekannter Unterbereich definiert wird, in welchem die vorgegebenen Merkmale,
die die Identifikation festlegen, vorgesehen sind. Auch dieses Verfahren eignet
sich selbstverständlich ausgezeichnet zum Einsatz an trägern für das erstgenannte
Verfahren zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Kopiehandlungen.
[0016] Durch Vorgehen nach dem Wortlaut von Anspruch 7, sei dies beim Vorsehen der Identifikation
an sich oder im Zusammenhang mit dem obgenannten Verfahren zur Sicherstellung der
Rückverfolgbarkeit, wird folgendes erreicht: Es besteht die Forderung, dass bei Kopieren
des Trägers mit der aufgebrachten Information die Information bei Rekopieren des Trägers
spätestens gleichzeitig mit der Identifikation uninterpretierbar wird. Unter Berücksichtigung
der vielen verschiedenen, bekannten Kopiertechniken, die insbesondere teilweise richtungsspezifische
Charakteristika aufweisen, ergibt sich durch Vorgehen nach diesem Anspruch die Möglichkeit,
dass diese Forderung bei der einen Kopiertechnik im einen Unterbereich erfüllt ist,
bei der anderen Kopiertechnik in einem anderen Unterbereich, wegen der unterschhiedlichen
Ausrichtung der vorgesehenen Linienmuster.
[0017] Um generell bei einem Informationsträger, bei welchem eine Identifikation vorgesehen
wird, die beim Rekopieren solange interpretierbar bleiben soll, wie die auf dem Träger
vorgesehene Nutzinformation, wird im weiteren erfindungsgemäss vorgeschlagen, nach
dem Wortlaut von Anspruch 8 vorzugehen.
[0018] Wird nämlich, beispielsweise bei einem Papierbogen mit Schriftinformation, die Identifikations-Kennzeichnung
quer durch die Nutzinformationsschrift hindurch, durch lokale Verdickung oder Verdünnung
der Schriftlinien, aufgebracht, so ist die obgenannte Forderung sichergestellt: Entweder
treten beim fortgesetzten Rekopieren nur die die Identifikationsmerkmale definierenden
Verdickungen des Schriftbildes zutage, oder es treten an den Verdünnungsstellen weisse
Stellen auf, die wiederum die Identifikation solange definieren, bis auch die Nutzinformation
verschwunden ist.
[0019] Alternativ kann das Vorgehen nach Anspruch 8 bei Schriftinformation auch durch gezielte
Aenderungen von Buchstabenformen, -Abständen etc. realisiert werden. Solche Aenderungen
können, für den Leser der Information kaum erkennbar, die Identifikation klar erkenntlich
machen. Diese Verfahren an einem Informationsträger eignen sich insbesondere für
Träger für visuelle Kontrastinformation, wie für Papierbogen, auf welchen Information
gezeichnet oder geschrieben wird. Allerdings lässt sich das genannte Verfahren auch
für andere Träger einsetzen: So kann beispielsweise bei Magnetbändern für analoge
oder digitale Informationsaufzeichnungen ohne weiteres und auf dem gleichen Trägerbereich,
auf welchem die genannte analoge oder digitale Information aufgebracht wird, ein
das Exemplar identifizierendes "Rauschen" vorgesehen werden und zwar derart, dass
dadurch das Auslesen der aufgebrachten Information nicht oder nur unwesentlich gestört
wird. Dabei ist zu betonen, dass bei so zu schützenden Trägern le diglich die Interpretation
der Information sichergestellt werden muss. Ob bei einem Sprachsignal auf Band zusätzlich
ein sprachfrequentes Rauschen mithörbar ist oder zeitweise hörbar ist, ist angesichts
der klassifizierten Sprachinformation und der Wichtigkeit dieser Klassifizierung
unwesentlich.
[0020] Auch letztgenanntes Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation an einem mit Nutzinformation
versehenen Informationsträger gemäss Wortlaut von Anspruch 8 oder 9 ist selbstverständlich
ausserordentlich gut geeignet, mit dem eingangs erwähnten Verfahren zur Sicherstellung
der Rückverfolgbarkeit eingesetzt zu werden.
[0021] Um im weiteren die obgenannte Aufgabe bezüglich Rückverfolgbarkeit von Kopiehandlungen
zu erfüllen, wird gemäss Wortlaut von Anspruch 11 erfindungsgemäss ein Satz von Informationsträgern
vorgeschlagen.
[0022] Bevorzugte Ausführungsvarianten eines solchen Satzes sind in den Ansprüchen 12 bis
18 spezifiziert, wobei sich gemäss den Ansprüchen 13 bis 16 sowie 18 die dort für
den Satz spezifizierte Ausbildung der Informationsträger erfindungsgemäss auch für
andere Einsatzzwecke für die Informationsträger an sich eignet.
[0023] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.
[0024] Es zeigen:
Fig 1 schematisch den Verteilprozess bekannter identifizierter Trägerexemplare,
Fig 2 schematisch die erfindungsgemässe Verteilung erfindungsgemäss ausgebildeter
Exemplare eines Trägers mit aufgebrachter Information,
Fig 3a bis d je einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemässen Träger für visuelle
Informationskontraste, wie aus einem Papierbogen, mit schriftinformation-unterlagerten
Identifikationsmerkmalen,
Fig 4 schematisch einen Schriftzug auf einem erfindungsgemässen Träger, wobei die
Identifikation am Schriftzug selber, d.h. an der aufgebrachten Information des Trägers
vorgesehen ist, und das Ergebnis seines Rekopierens,
Fig 5 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Trägers für visuelle Aufzeichnungskontrastinformation
mit einer Mehrzahl Musterungsunterbereichen,
Fig 6 schematisch eine Mehrzahl von Identifikationsmerkmalen, die über den Bereich
eines Trägers verteilt sind, gezeigt am bevorzugten Beispiel eines Trägers für visuelle
Informationskontraste, wie einem Papierblatt, wobei die Identifikation nur durch
festgelegte Merkmale aus der Merkmalvielzahl gegeben ist.
[0025] In Fig. 1 ist mit 1 ein Informationsträger, wie ein Papierbogen, ein Magnetband,
eine Computerdiskette, schematisch dargestellt, auf welchem in einem Bereich 3, der
Trägergattung entsprechend, Information, wie eine Schrift, analoge oder digitale Signale,
aufgezeichnet wird. Ueblicherweise weist ein derartiger Träger 1 mit dem Bereich
3 für die Informationsaufzeichnung einen vorgegebenen Identifikationsbereich 5 auf,
in welchem bei wichtigen Informationen eine Exemplaridentifikation eingetragen wird,
bevor der Träger 1 als Trägerexemplare 1a und 1b an Gebraucher A, B etc. verteilt
wird. Gemäss Fig. 1 wird das Exemplar 1a beispielsweise mit dem Identifikationsvermerk
A1001, das Exemplar 1b mit dem Identifikationsvermerk A1020 bei der Ausgabestelle,
vor der Verteilung, versehen. Es versteht sich nun von selbst, dass, falls die Empfängerstelle
A oder B das ihr zugestellte Exemplar 1a oder 1b kopieren will, es das Identifikationsfeld
5 nicht mitduplizieren wird oder zumindest die darauf vorgesehene Identifikationskennzeichnung
abdecken wird, womit bei solchen Kopien 1ac nicht mehr eruierbar ist, ob sie von der
Stelle A oder von der Stelle B kopiert wurden, womit ein Belangen der entsprechenden
Stelle unmöglich wird.
[0026] In Fig. 2 ist nun schematisch das erfindungsgemässe Verfahren in allgemeiner Form
dargestellt.
[0027] In Fig. 2 ist wiederum ein Träger 1 mit schematisch dargestelltem Bereich 3, wiederum
zur Aufnahme weiterzugebender Information, dargestellt. Das Ausgangsexemplar mit
der Information wird, wie dargestellt, an mindestens zwei Empfänger A und B verteilt.
Dabei erhält jeder der Empfänger A bzw. B ein Exemplar 1a bzw. 1b mit der selben,
im Bereich 3 vorgesehenen Information. Erfindungsgemäss ist aber über mindestens
einen wesentlichen Teil des jeweiligen Bereiches 3 eine Identifikationskennzeichnung
5a bzw. 5b derart verteilt, dass ein Entfernen, wie ein Abtrennen, bzw. Abdecken
dieser Identifikationskennzeichnung 5a bzw. 5b beim Kopieren der im Bereich 3 enthaltenen
Information nicht möglich ist. So sind, wie schematisch dargestellt, nun gemäss Fig.
2, an dem dem Empfänger A zugestellten Exemplar, im Bereiche 3 verteilt, die Identifikationsmerkmale
A1001 vorgesehen, in dem der Stelle B zugestellten Exemplar im entsprechenden Bereich
3 die Identifikationsmerkmale A1020. Wie im schematischen Beispiel gemäss Fig. 2
dargestellt, sind die erwähnten Identifikationskennzeichen über die entsprechenden
Bereiche 3 verteilt. Der Herausgeber dieser verteilten Exemplare 1a, 1b kennt dabei
die jeweilige Identifikation.
[0028] Wenn nun einer der Empfänger A oder B das ihm zugekommene Exemplar kopiert, so ist
es ohne weiteres möglich, von einer solchen Kopie ausgehend, zu eruieren, welches
die kopierende Stelle war. Diese Identi fikationsmöglichkeit ergibt bereits prophylaktisch
einen hohen Kopierschutz.
[0029] Dieses erfindungsgemässe Vorgehen kann grundsätzlich für alle im obgenannten Sinne
vor Kopieren zu schützende Datenträger eingesetzt werden. Dabei kommen z.B. in Betracht
Magnetbänder, Disketten, Dokumentenbogen etc. Dabei ist wesentlich, dass die Identifikationskennzeichnung
untrennbar von auf dem Träger aufgebrachter Information im gleichen Trägerbereich
vorgesehen ist und auch der gleichen Gattung ist, d.h. beispielsweise bei einem analogen
gespeicherten Signal auch ein analoges gespeichertes Signal ist, damit beim Kopieren
eines solchen Trägers nicht, hier im übertragenen Sinne, die Identifikationskennzeichnung
von der Information abgetrennt werden kann, wie dies beispielsweise elektronisch durch
Filterung geschehen könnte. Anderseits muss aber die Identifikationskennzeichnung
der Information so unterlagert sein, dass beim Auslesen der Information deren eindeutige
Interpretation möglich bleibt.
[0030] Im weiteren wird das erfindungsgemässe Vorgehen am bevorzugten Beispiel eines Trägers
für visuelle Aufzeichnungskontraste als Information beschrieben, wie eines Papierbogens
für zu erstellende Dokumente, bzw. an einem Dokument selber.
[0031] Fig. 3a bis d zeigen vier mögliche Varianten, wie eine Identifikationskennzeichnung,
hier beispielsweise als alphanumerisches Symbol A dargestellt, bevorzugterweise auf
einem solchen Bogen vorgesehen wird.
[0032] Der hier nur ausschnittsweise dargestellte Bogen ist mit einem flächendeckenden Druckmuster,
wie dargestellt, vorzugsweise einem Linienmuster 7, bedeckt. Dargestellt ist vornehmlich
ein Muster parallel verlaufender, gerader Linien. Dies aus darstellerischen Vereinfachungsgründen.
[0033] Beim Muster handelt es sich aber bevorzugterweise um ein wie in Fig. 3a oben bei
7a dargestelltes Mäanderlinienmuster. Die Identifikationskennzeichen bzw. -symbole
9 werden bei einem derartig gemusterten Bogen durch lokale Veränderung des Musters
aufgebracht. So ist gemäss Fig. 3a der beispielsweise dargestellte Identifikationsbuchstabe
A durch lokale Verdickung des Linienmusters 7 aufgebracht. Gemäss Fig. 3b ist das
Identifikationssymbol 9b, wiederum beispielsweise ein A, durch lokale Unterbrechungen
bzw. Reduzierung des Linienmusterkontrastes aufgebracht. Gemäss Fig. 3c ist das Identifikationsmerkmal
9c durch lokale Aenderung des Linienverlaufes des Musters 7 aufgebracht, während
gemäss Fig. 3d das Identifikationsmerkmal 9d durch lokale Versetzung des Linienmusters
aufgebracht ist.
[0034] In allen vier Beispielen ist im weiteren mit der Buchstabenabfolge A - F eine auf
dem Papierbogen aufgebrachte Schriftinformation 10 beispielsweise dargestellt, und
es wird ersichtlich, bereits bei dieser aus Darstellungsgründen vereinfachten Auslegung,
wie die Identifikationskennzeichen 9 visuell der aufgebrachten Information 10 unterlagert
werden.
[0035] Um zu verhindern, dass bei Kopieren eines solchen Trägers, wie beispielsweise in
Fig. 3 dargestellt, dann bei Kopieren der Kopie etc., d.h. Rekopieren des Trägers,
womit mehr und mehr der Kontrast des Linienmusters und der Kontrast der Information
10 verschwindet, die Identifikationskennzeichen 9 früher als die Information nicht
mehr interpretierbar werden, muss die Identifikationskennzeichnung 9 so ausgelegt
werden, dass letztere mindestens ebenso lange interpretierbar bleibt wie die Information
10, was durch entsprechende Auslegung, insbesondere in der Art gemäss Fig. 3a, b,
c und d, ohne weiteres möglich ist.
[0036] Eine weitere Möglichkeit, diese letzterwähnte Forderung zu erfüllen, ist in Fig.
4 dargestellt. Hier ist am Bereich 3 ein Informationsschriftzug 12 vorgesehen. Durch
lokale Verdickungen 14 an diesem Informationsschriftzug 12 wird diesem Schriftzug
12 die Identifikationskennzeichnung unterlagert. Wie aus Fig. 4 rechts ersichtlich,
bleiben diese beim Aufbringen des Informationsschriftzuges 12 leicht kontrastverstärkten
Partien 14 beim obgenannten Rekopieren schliesslich praktisch allein auf der Kopie,
und es ist, wie gestrichelt dargestellt, aus diesen verbleibenden rekopierten Partien
14b jederzeit die Identifikation rekonstruierbar, auch wenn beim genannten Rekopieren
der Informationsschriftzug 12 oder eine andere Aufzeichnung schon verschwunden ist.
Anstelle der gezeigten Verstärkung 14 kann auch eine lokale Kontrastabschwächung eingesetzt
werden.
[0037] Dabei kann auch die in der CH-PS 645 308 zu anderem Zwecke beschriebene Technik erfindungsgemäss
einge setzt werden, welche bezweckt, zusätzlich zum Informationskontrast auf einem
Papierbogen aufgebrachte Information erst beim elektrographischen Kopieren überhaupt
sichtbar zu machen. Dabei wird analog zu den Ausführungen zu Fig. 3 vorgegangen, jedoch
beispielsweise zusätzlich eine Guilloche auf dem Bereich aufgedruckt, in einer Farbe,
die ausserhalb des Wiedergabevermögens elektrographischer Kopiergeräte liegt und
die somit praktisch als Sichttarnung der vorgesehenen Identifikationskennzeichen
gemäss vorliegender Erfindung wirkt. Diesbezüglich wird vollumfänglich auf die in
dieser Patentschrift beschriebene Technik hingewiesen.
[0038] In Fig. 5 ist ein ganzer Bereich 3 eines als erfindungsgemässer Informationsträger
wirkenden Bogens dargestellt. Dabei ist der Bereich 3 in mehrere Unterbereiche 15
unterteilt, welche, beispielsweise abwechselnd, mit unterschiedlichen Mustern 7 gemäss
Fig. 3 bedeckt sind. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, wird dabei vorzugsweise so vorgegangen,
dass nirgends ein Muster eines Unterbereiches an ein gleiches Muster eines andern
Unterbereiches angrenzt. Dies wird beim in Fig. 5 beispielsweise dargestellten Unterbereichsmuster
dadurch erreicht, dass das Linienmuster im einen Unterbereich 15 vertikal, im andern
horizontal verläuft und jeweils ein Unterbereich 15 nur zu zwei weiteren Unterbereichen
15 unmittelbar benachbart ist.
[0039] In diesen Unterbereichen 15 wird, wie anhand von Fig. 3 dargestellt und in Fig. 5
nur teilweise und nur noch schematisch dargestellt, die Identifikationskennzeichnung
9 beispielsweise in Form von Symbolen, wie alphanumerischen, aufgebracht. Wie in Fig.
5 weiter ersichtlich, können in einem betrachteten Unterbereich 15, bezüglich des
vorgesehenen Musters, unterschiedliche Ausrichtungen bzw. Techniken gemäss Fig. 3
zum Aufbringen dieser Kennzeichen 9 verwendet werden. Die in Fig. 5 dargestellte unterschiedliche
Ausrichtung der Identifikationsmerkmale 9 in einem Unterbereich und bezüglich des
dort beispielsweise vorgesehenen Linienmusters 15 ergibt eine erhöhte Sicherheit,
dass beim Rekopieren, je nach gewähltem Kopierverfahren, die eine oder die andere
Darstellungstechnik der Identifikationsmerkmale länger interpretierbar bleibt als
die (hier nicht dargestellte) Information auf dem Bereich 3. Weitergehend kann sogar
in jedem der Unterbereiche 15 eine andere Grundmusterung und eine andere Aufbringtechnik
für die Identifikationskennzeichen 9 angewandt werden, womit die erwähnte Sicherheit
weiter erhöht wird, dass nämlich beim erwähnten Rekopieren mindestens in einem wesentlichen
Teil des Bereiches 3 die Identifikationskennzeichen wenn möglich gar länger interpretierbar
bleiben als die auf dem Bereich 3 aufgebrachte Information.
[0040] Soll verhindert werden, dass die Empfänger A oder B gemäss Fig. 2 ihre Identifikation
kennen, so kann, wie beispielsweise in Fig. 6 schematisch dargestellt, vorgegangen
werden. Auf dem Bereich 3 wird eine Anzahl Kennzeichen 17 in der beispielsweise anhand
von Fig. 3 dargestellten Technik vorgesehen. Von dieser Anzahl Kennzeichen 17 bilden
aber nur gewisse die Identifikation. Der Herausgeber der zu schützenden Exemplare
weiss dabei, welche der vorgesehenen Kennzeichen 17, und allenfalls auch in welcher
Reihenfolge, die Identifikation bilden, indem, wie beispielsweise schematisch in
Fig. 6 dargestellt, bezüglich eines Referenzpunktes P des Bereiches 3 der Herausgeber
die x/y-Koordinate jedes Identifikationssymbols mit ihrer Reihenfolge kennt. Er kennt
mithin die in Fig. 6 in Klammern angegebenen Lokalisierungsgrössen, womit, diesem
Beispiel folgend, die Identifikation AC5 klar aus der Vielzahl vorgesehener Symbole
17 eruierbar ist.
[0041] Mit der vorliegenden Erfindung ist es somit möglich zu erreichen, dass der Ursprung
einer unerlaubten Kopierhandlung wiederauffindbar bleibt, womit die Hemmung, ein solches
unerlaubtes Kopieren vorzunehmen, wesentlich erhöht wird.
1. Verfahren an Informationsträgern, bei denen einer Nutzinformation eine von dieser
im wesentlichen untrennbare Identifikation unterlagert ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Kopiehandlungen, bei Verteilung
von Trägern mit identischer Nutzinformation an Empfänger, die Identifikation für jeden
Empfänger unterschiedlich gewählt wird.
2. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch
l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Identifikation an den Trägern so vorsieht,
dass sie bei Kopieren eines Trägers mindestens ebenso lange interpretierbar bleibt,
wie die Nutzinformation.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 1 oder
2, wobei vorzugsweise der Träger zur Aufnahme visueller Informationskontraste ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass man die Identifikation der Nutzinformation vorzugsweise
visuell unterlagert.
4. Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation über einen Bereich eines Informationsträgers
für Nutzinformation, wie für ein Sicherstellungs-Verfahren nach einem der Anspruche
1 bis 3, wobei der Träger zur Aufnahme visueller Informationskontraste ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass man die Identifikation aus einem oder mehreren
Symbolen vorsieht, wie aus einem oder mehreren alphanumerischen Symbolen und hinzu
zu den Identifikationssymbolen weitere Symbole, dabei die Identifikationssymbole aus
allen vorgesehenen Symbolen heraus erkennbar macht, wie an vorgegebenen Stellen
des Bereiches vorsieht.
5. Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation über einen Bereich eines Informationsträgers
für Nutzinformation, wie für ein Sicherstellungs-Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 4, wobei der Träger zur Aufnahme visueller Informationskontraste ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass man den Bereich des Trägers mit einem graphischen
Muster eng nebeneinander verlaufender Linien deckt und die Identifikation durch lokale
Aenderung des Musters aufbringt.
6. Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation über einen Bereich eines Informationsträgers
für Nutzinformation, wie für ein Sicherstellungs-Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man am Bereich einen vorgegebenen Unterbereich
vorsieht, im ganzen Bereich Merkmale der Identifikationsart und im Unterbereich die
Identifikationsmerkmale vorsieht, derart, dass nur bei Bekanntsein der Lokalisierung
des Unterbereiches die Identifikation auffindbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Bereich in mehrere Unterbereiche unterteilt wird, mit mindestens zwei unterschiedlichen
Mustern, vorzugsweise unterschiedlich ausgerichteten, vorzugsweise zueinander gewinkelten
Linienmustern.
8. Verfahren zum Vorsehen einer Identifikation an einem mit Nutzinformation versehenen
Informationstrager, wie für ein Sicherstellungs-Verfahren nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die Identifikation an der
Information selber vorsieht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man an einer durch visuelle
Aufzeichnungskontrastbildung aufgebrachten Information die Identifikation durch
lokale Aenderung der aufgebrachten Information, wie Verstärkung oder Abschwächung
des Aufzeichnungskontrastes der Information, vorsieht.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Identifikation im Verhältnis zur aufzubringenden oder aufgebrachten
Nutzinformation so vorsieht, dass bei fortgesetztem Rekopieren des Trägers mit der
Nutzinformation letztere spätestens gleichzeitig mit der Identifikation uninterpretierbar
wird.
11. Satz von Informationsträgern oder von Untersätzen von Informationsträgern, wobei
jeder Träger einen Bereich zur Aufnahme von Nutzinformation aufweist und über einen
wesentlichen Teil des Bereiches verteilt, am Träger eine Identifikations-Kennzeichnung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Informationsträger oder jeder
Untersatz von Informationsträgern eine eigene Identifikations-Kennzeichnung aufweist,
um aus einer Kopie eines Trägers einen kopierenden Empfänger des Trägers zu identifizieren.
12. Satz von Informationsträgern nach Anspruch 11, wobei die Träger ein mindestens
im Bereich beschreibbares flächiges Gebilde, wie ein Papierblatt, sind, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens über den Teil des Bereiches Symbole (9), wie alphanumerische, verteilt
vorgesehen sind.
13. Informationsträger mit einer auf mindestens einem beschreibbaren flächigen Bereich
verteilten Identifikation, wie als Teil eines Satzes nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Bereich Symbole vorgesehen sind und zwar mehr als zur Identifikation
notwendig, und dass die zur Identifikation notwendigen Symbole ausgezeichnet sind,
wie an vorgegebenen Stellen (x, y) des Bereiches (3) angeordnet sind.
14. Informationsträger mit einer auf mindestens einem beschreibbaren flächigen Bereich
verteilten Identifikation, wie als Teil eines Satzes nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der Bereich ein graphisches Muster aufweist, aus nebeneinander verlaufenden
Linien und die Identifikations-Kennzeichnung (9) durch lokale Aenderung bzw. Unstetigkeit
des Musters (7) aufgebracht ist.
15. Informationsträger, wie als Teil eines Satzes nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass der Bereich (3) in Unterbereiche (15) mit mindestens zwei unterschiedlichen Mustern
(7) unterteilt ist.
16. Informationsträger nach einem der Ansprüche 13 bis 15 bzw. Satz nach einem der
Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikation so vorgesehen
ist, dass sie erst bei Kopieren de Trä gers signifikant in Erscheinung tritt, insbesondere
erst bei Fotokopieren oder Kopieren durch Abtastung, wie Laserabtastung eines zur
Aufnahme visueller Informationskontraste ausgebildeten Trägers, wie Papierbogens,
visuell signifikant in Erscheinung tritt.
17. Informationsträger nach einem der Ansprüche 13, 16 bzw. Satz nach einem der Ansprüche
11 bis 16, mit im Bereich vorgesehener Information, dadurch gekennzeichnet, dass
die Identifikation so vorgesehen ist, dass die Information bei fortgesetztem Rekopieren
des Trägers spätestens gleichzeitig mit der Identifikation uninterpretierbar wird,
insbesondere bei Fotokopieren oder Kopieren durch Abtasten, wie Laserabtasten eines
Trägers mit visuellem Informationskontrast, spätestens gleichzeitig mit dem Informationskontrast
visuell uninterpretierbar wird.
18. Informationsträger mit aufgebrachter Information, wie als Teil eines Satzes nach
Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikation durch lokale Aenderung
(14) der Information (12) aufgebracht ist, insbesondere bei einem mit visuellen Informationskontrasten,
wie mit Schriftzügen versehenen Träger, wie Papierbogen, durch lokale Veränderung
des Kontrastes, wie lokale Verdickung des Schriftzuges, aufgebracht ist.
19. Kopiergeschützter Papierbogen mit einem Bereich zum Aufzeichnen oder -Schreiben
von Nutzinformation, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich ein Muster zueinander
gewinkelter Linien aufweist.
20. Papierbogen nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich in mindestens
zwei Unterbereiche unterteilt ist, je mit einem Muster im wesentlichen nebeneinander
verlaufender Linien versehen, wobei die Linien der beiden Bereiche zueinander gewinkelt,
vorzugsweise zueinander im wesentlichen rechtwinklig verlaufen.