[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Elektroplattieren und
mehr in einzelnen das galvanische Abscheiden von Metall auf einer ausgewählten Oberfläche
eines Werstückes nach dem Spalt-Elektroplattier-Verfahren.
[0002] Im Gegensatz zur Tank- oder Badplattierung, bei der eine entfernt angeordnete, verbrauchbare
oder nicht verbrauchbare Anode zusammen mit einem zu behandelnden Werkstück in einem
Behälter angeordnet wird, bezieht sich die Erfindung auf das Spalt-Elektroplattieren.
Bei der Badplattierung wird das Metall nach der Elektrolysetechnologie auf allen
Oberflächen des Werstückes niedergeschlagen, die sich im Tank befinden. Um bei einem
solchen Tank- oder Behälterverfahren nur eine ausgewählte Oberfläche zu plattieren,
muß das Werkstück maskiert, mit einem Schutzüberzug versehen oder auf andere Weist
vor der im Tank befindlichen Badlösung geschützt werden. Bei der Spalt-Elektroplattierung
wird ein vollständig anderes Konzept verfolgt. Hierbei erhält eine Anode eine solche
Gestalt und Oberfläche, die der Gestalt und der ausgewählten Oberfläche des zu plattierenden
Werkstückes weitgehend angepaßt ist. Der Strom fließt zwischen Anode und Kathode durch
einen vorherbestimmten Spalt, der sich durch die Geometrie der Anodenoberfläche ergibt,
soweit diese an die zu plattieren de Werkstückoberfläche angepaßt ist. Diese Spalt-Elektroplattierung
kann in einem Behälter durchgeführt werden und wird auch oft in einem Behälter zur
galvanischen Oberflächenbehandlung durchgeführt; die Spalt-Elektroplattierung benötigt
jedoch nicht unbedingt einen Tank. Sie kann vielmehr auch dadurch durchgeführt werden,
daß eine Plattierlösung in den Spalt zwischen Anode und Kathode geleitet wird, während
man zwischen diesen beiden Elektroden einen Strom fließen läßt, solange ein geschlossener
oder ununterbrochener Plattiermittelstrom durch den Spalt fließt. Diese Art der Spaltplattierung
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0003] Eine Spalt-Elektroplattierung mit geschlossenem Kreislauf, wie sie Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist, ist ganz allgemein in den US-Patenten 4 111 761 von LaBoda
und 4 441 976 von Iemmi beschrieben, wo eine Anode mit einer zylindrischen Außenumfangsfläche
konzentrisch in einer zylindrischen Fläche eines zu plattierenden Werkstückes angeordnet
ist, mit der sie einen Spalt oder eine Plattierzelle bildet. Der Rest des Werkstückes
einschließlich seiner vollständigen Außenfläche soll nicht plattiert werden. Um zu
verhindern, daß der Rest des Werkstückes plattiert wird, wird die Elektroplattierlösung
mit derjeni- gen Fläche des Werkstückes nicht in Berührung gebracht, die nicht plattiert
werden soll. Bei dem Verfahren nach dem US-Patent 4 345 977 von Blanc wird ein abgewandeltes
Behältersystem benutzt. Eine Plattierung des äußeren Teiles des Werkstückes wird hier
durch Dichtungen verhindert. Die innere Zylinderfläche wird durch diese Vorrichtung
in erster Linie plattiert aufgrund der Anodenanordnung und des Lösungsstromes, andere
Teile des Werstückes werden aber auch plattiert, weil der Tank tatsächlich mehr umschließt,
als die ausgewählte innere Zylinderfläche. Dieses Patent offenbart keine Spalt-Elektroplattierung,
aber es zeigt in allgemeiner Form eine Vorrichtung zum Plattieren einer ausgewählten
Fläche.
[0004] Das Verfahren zum Spaltplattieren ist schon einige Jahre bekannt. Die Einspannvorrichtungen
für diese Verfahren waren jedoch verhältnismäßig teuer und die Arbeitsergebnisse
waren nicht gleichmäßig, insbesondere bei langgestreckten, im allgemeinen unzugänglichen
Bohrungen in komplexen Werkstücken. Aus diesem Grunde wurde für die Reparatur und
das Wiederaufbauen von übergroßen Bohrungen in verschiedenen Werkstücken oft entweder
die Tankplattierung oder Bürstenplattierung ausgeführt. Die Tankplattierung geht extrem
langsam vor sich und liefert ohne ausgedehntes, teures Maskieren keine gleichförmigen
Ergebnisse auf ausgewählten Teilflächen. Der Erfolg der Bürstenplattierung hängt
wesentlich von der Erfahrung des Arbeiters ab und kann nur bei ganz besonderen, exponierten
Flächen angewendet werden. Es besteht deshalb ein echter Bedarf an einem Plattiersystem,
mit dem in verschiedenen Bohrungen eines komplexen Werkstückes, beispielsweise in
einem Schmiedestück eines Flugzeugfahrgestelles, eine Plattierung gleichförmig bis
zu einer beträchtlichen Dicken von über 0,050" aufgebracht werden kann. Außerdem ist
es wesentlich, daß ein solches Plattierverfahren schnell und mit geringen Einrichtungskosten
von Personen mit durchschnittlicher Erfahrung durchgeführt werden kann.
[0005] Es bestand auch ein Bedarf, in etwas schwer zugänglichen Stellen eines großes Werkstückes
zu plattieren, um eine sehr verschleißfeste Schmiermittelfläche von erheblicher Dicke
zu schaffen, um komplizierte Werkstücke, wie beispielsweise Schmiedestücke wiederzugewinnen,
bei denen nur bestimmte Flächen über die akzeptierbaren Toleranzen hinaus verschlissen
waren. Um diesen Anforderungen zu genügen, kann Chrom nicht immer verwendet werden,
weil bei der Dicke, die erforderlich ist, um eine übergröße Bohrung in annehmbare
Toleranzen zu bringen, mikroskopisch feine Risse auftreten. Auch wenn bei der Wiedergewinnung
oder Reparatur von verschlissenen Teilflächen bei komplexen Werkstücken meistens Chrom
verwendet wird, ist Chrom nicht immer ein optimales Material. Außerdem ist die Tankplattierung
solcher Oberflächen mit Chrom nicht universell anwendbar. Dies ist insbesondere bei
der Reparatur von zu groß gewordenen Löchern in Stahlschmiedestücken von höchster
Festigkeit (240 KSI oder größer) der Fall, wie sie bei Raumfahrzeugen und Luftfahrzeugteilen
verwendet werden. Im Hinblick auf diese Beschränkungen und Anforderungen ist Chrom
aus der Behälterplattierung für die Reparatur von Werkstücken, d.h. zum Plattieren
der Innenfläche einer Bohrung in einem hochfesten Stahlschmiedestück nicht vollständig
zufriedenstellend. Ferner erfordert die Chromplattierung für die Reparatur verschlissener
Flächen, auch wenn sie möglich und/oder wünschenswert ist, extrem lange Plattierzeiten.
Höhere Stromdichten zum Verringern dieser Plattierzeit erhöhen die Geschwindigkeit,
mit der Chrom abgelagert wird, nicht wesentlich, weil der Wirkungsgrad bei erhöhter
Stromdichte rapide sinkt.
[0006] Auch wenn die Tankplattierung von Chrom auf Oberflächen eines komplexen Werkstückes
zur Reparatur, Wiedergewinnung oder zum Auf-Maß-Bringen von Flächen verwendet wurde,
ist dieses Verfahren doch nicht vollständig befriedigend. In der Tat kann es in manchen
Fällen auch nicht wirksam ausgeführt werden. Die Tankplattierung mit Nickel ist als
Reparatur-, Wiedergewinnungs- oder Kalibrierverfahren ebenfalls schwierig und teuer.
[0007] Im Hinblick auf die vielen erfahrenen Schwierigkeiten beim Versuch, verschlissene
oder überdimensionierte Bohrungen in komplexen Werkstücken, wie beispielsweise in
hochfesten Stahlschmiedestücken für Fahrwerke zu reparieren, wurde ein Plattierverfahren
entwickelt, welches kein Chrom banötigt und das ohne hohen Kapitalaufwand, ohne lange
Beschichtungszeiten und ohne besonders ausgebildetes Personal durchgeführt werden
kann, wie es bei dem gemeinhin bekannten Tankplattierverfahren der Fall ist.
[0008] Das Plattierverfahren und die Plattiervorrichtung nach der Erfindung wurden geschaffen,
um wesentliche Vorteile gegenüber der Spezialplattierung für eine spezielle Anwendung
zu erreichen, bei der es darum geht, selektive Flächen zu plattieren, während das
Werkstück selbst keine Spezialbehandlung erfordert und bei dem die lange Beschichtungszeit,
die beim Tankplattieren benötigt wird, nicht erforderlich ist. Mit dem Verfahren und
der Vorrichtung nach der Erfindung wird eine bemerkenswert dicke Metallschicht rasch
auf einer ausgewählten Fläche eines Werkstückes abgelagert, auch wenn das Werkstück
eine komplexe Gestalt hat, wobei ein Maskieren und andere komplexe, langwierige und
zeitraubende Vorplattierverfahren nicht erforderlich sind.
[0009] Mit der Erfindung wird eine Elektroplattiervorrichtung zum raschen Niederschlagen
eines Metalles auf einer ausgewählten Fläche des Werkstückes bereitgestellt, die
eine Anode mit einer aktiven Fläche ausgewählter Gestalt aufweist, die zusammen mit
der ausgewählten Flächengestalt des Werkstückes einen länglichen Spalt von mindestens
0,050" bildet. Außerdem hat die Elektroplattiervorrichtung einen Träger, der diese
Anode in einer Stellung fixiert, um den länglichen Spalt zu bilden. Ferner ist eine
Umwälzvorrichtung vorgesehen, welche eine mit Metallionen beladene Elektroplattierlösung
in einem im wesentlichen geschlossenen Kreislauf mit einer Geschwindigkeit durch
den Spalt drückt, daß die Elektroplattierlösung im Spalt mindestens 25mal pro Minute
ausgetauscht wird. Ferner ist eine Stromquelle vorgesehen, um zwischen der ausgewählten
Werkstückfläche und der aktiven Fläche der Anode einen Strom mit einer Stromdichte
von mehr als 2,0 A/"² (2,0 Ampere/Quadratzoll) fließen zu lassen.
[0010] Diese neue Vorrichtung nach der Erfindung ist in erster Linie zum Plattieren einer
zylindrischen Innenfläche in einem im wesentlichen komplex geformten, hochfesten Stahlschmiedestück
geeignet, bei dem der Spalt einen kreisringförmigen Querschnitt hat und ein erstes
und ein zweites Stirnende aufweist. Die Plattierlösung wird mit einer ultrahohen Geschwindigkeit
von dem ersten Stirnende des Spaltes zu dessen zweitem Stirnende gedrückt.
[0011] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Anode eine nicht verbrauchbare Anode ist und
die Plattierlösung aus Nickel-Sulfamat besteht. Die Fließgeschwindigkeit durch den
Spalt kann als "Ultrahochgeschwindigkeit" oder "Hochgeschwindigkeitsdurchfluß" bezeichnet
werden, da die Fließgeschwindigkeit oder der Flüssigkeitsaustausch durch den Spalt
größer ist als bisher. Vorzugsweise liegt die Fließgeschwindigkeit in der Größenordnung
von 200 bis 1000mal Austausch von Lösung im Spalt pro Minute. Vorzugsweise kann die
ultrahohe Flüssigkeitsaustauschgeschwindigkeit bei mindestens 2500mal pro Minute liegen,
wobei sie nur durch die Ausrüstung und die erhältlichen Pumpen begrenzt wird. Bei
Verwendung einer solchen ultrahohen Volumenaustauschgeschwindigkeit können zwischen
den in ihrer Form aufeinander abgestimmten Flächen von Anode und Werkstück Stromdichten
über 2,0 A/"² verwendet werden, ohne hierbei die Elektroplattierlösung zu überhitzen
oder in irgendeiner Weise die Gleichförmigkeit der Plattierlösung zu beeinflussen,
während diese vom einen Ende des Spaltes zum anderen fließt. Dieser ultrahohe Volumenstrom
gewährleistet die Abscheidung von Gasblasen, die Beibehaltung der niedrigen Temperatur
und den hohen Kontaktdruck der Lösung an der Anodenfläche und den Werkstückflächen.
Die radiale Breite des Spaltes, der die Plattierzelle bildet, beträgt mindestens 0,050"
und vorzugsweise zwischen 0,50 und 1,0". Spaltbreiten, die über 2,5" erreichen, können
bei dem Verfahren nach der Erfindung verwendet werden, wenn das Durchflußvolumen erhöht
wird.
[0012] Nach der Erfindung wird zwischen der ausgewählten Fläche einer feststehenden Anode
und der ausgewählten, zu plattierenden Fläche ein Spalt geschaffen. Dieser Spalt
steuert den Losungsstrom längs dieser Flächen. Ultrahohe Durchflußgeschwindigkeiten
erlauben hohe Stromdichten, die wiederum eine rasche Metallabscheidung aus der strömenden
Plattierlösung zur Folge haben, welches vorzugsweise Nickel ist. In jedem beliebigen
Fall steht in allen Querschnittsflächen des Spaltes eine frische, nicht verbrauchte
Plattierlösung mit kontrollierter Temperatur für eine gleichmäßige Plattierung zur
Verfügung, die einen hohen Kontaktdruck auf die den Spalt begrenzenden Flächen ausübt.
In der Praxis wird die Plattierlösung vertikal nach oben gedrückt, so daß alles Gas,
was sich bei der Elektrolyse im Spalt entwickelt, in gleicher Richtung wie die Plattierlösung
nach oben wandert und ausgetrieben wird.
[0013] Das Verfahren nach der Erfindung, welches sich der oben erläuterten Vorrichtung bedient,
dient zur Spaltplattierung einer ausgewählten Oberfläche eines Werkstückes. Hierbei
bildet diese ausgewählte, zu plattierende Oberfläche die eine Begrenzung des oben
erwähnten Plattierspaltes.
[0014] Hauptziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Spaltplattierung
anzugeben, welches ultrahohe Fließgeschwindigkeiten oder Durchflußmengen der Plattierlösung
durch den Spalt anwendet. Der Spalt ist die Plattierzelle zwischen einer feststehenden
Anode und der besonderen Oberfläche des Werkstückes, die für die Plattierung ausgewählt
wurde.
[0015] Wie oben dargelegt, hat die Erfindung den Vorteil, daß Stromdichten verwendet werden
können, die 2,0 A/"² übersteigen, so daß die Plattiergeschwindigkeit wesentlich erhöht
wird und die Plattierzeit abnimmt, wodurch eine Applikation, die bisher in einem Tank
über drei Tage dauerte, nun in weniger als zwei bis vier Stunden vor sich gehen kann.
[0016] Mit der Erfindung gelingt es, eine dicke Metallschicht auf einer ausgewählten Oberfläche
eines Werkstückes schnell und gleichförmig über die ganze Fläche derart abzuscheiden,
daß das Verfahren von einem Werkstück zum anderen wiederholt werden kanne, ohne die
Veränderungen, die durch die Grenzen der Handfertigkeit verursacht werden.
[0017] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß dicke, gleichförmige Flächen
hergestellt werden können, die bisher ohne wesentliche Einspannung und/oder Maskierung
durch Tankplattierung nur schwierig, wenn überhaupt, zu erreichen waren.
[0018] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird ein wirbelnder Durchfluß der Plattierlösung
durch den Ringspalt verwendet, wo die Strömung von der Plattierlösung selbst erzeugt
wird.
[0019] Eine weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Plattierlösung auf der
ganzen Länge des Spaltes auf einer gleichmäßigen, verhältnismäßig niedrigen Temperatur
gehalten werden kann, um eine gleichförmige Plattierung längs des ganzen Spaltes
zu gewährleisten.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
und den Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Vorrichtung nach der
Erfindung und des mit dieser durchgeführten Verfahrens erläutert sind. Es zeigt:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei Verwendung
an einem speziellen Werkstück in einer seitlichen Ansicht und teilweise im Längsschnitt,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 im Schnitt in einer vergrößerten Darstellung, wobei
bestimmte Abmessungen und Parameter einem Ausführungsbeispiel der Erfindung entsprechen,
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 in einem Querschnitt nach Linie 3-3,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 3 in einem Schnitt nach Linie 4-4,
Fig. 5 den Gegenstand der Fig. 2 in einem Querschnitt nach Linie 5-5,
Fig. 6 den Gegenstand der Fig. 2 in einem Querschnitt nach Linie 6-6,
Fig. 7 die bei der bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung verwendete Anode
in einer Seitenansicht,
Fig. 8 eine schematische Darstellung, die bestimmte Durchflußcharacteristika der bevorzugetn
Ausführungsform nach der Erfindung zeigt und
Fig. 9 eine graphische Darstellung, welche einen Betriebsparameter erläutert, der
durch Verwendung der vorliegenden Erfindung erhalten wird.
[0021] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung A nach der Erfindung dargestellt, die zum Aufbringen
einer gleichförmigen Schicht eines elektroplattierbaren Metalles, wie beispielsweise
Nickel auf eine ausgewählte Oberfläche S in Form einer zylindrischen Wand 10 dient,
die einen unteren, konisch zurückweichenden Teil 12 und einen oberen, konisch zurückweichenden
Teil 14 in einem komplexen Werkstück W aufweist. Zur Vereinfachung werden diese drei
Teile der selektiv zu plattierenden Oberfläche im folgenden als "Oberfläche S" bezeichnet.
Obgleich die vorliegende Erfindung zum Plattieren von selektiven Flächen verhältnismäßig
einfacher Werkstückformen verwendt werden kann, besteht einer ihrer bemerkenswerten
Vorteile darin, daß sie bei einem komplexen Werkstück eingesetzt werden kann, wie
es von dem Werkstück W representiert wird, welches in der dargestellten Ausführungsform
ein hochfestes Stahlschmiedestück für Flugzeugfahrwerke ist, bei dem die Oberfläche
10 eine tragende Fläche ist, welche einer nagenden Korrosion unterworfen sein kann
und von Zeit zu Zeit durch Aufplattieren von Metall repariert werden muß, um die Gebrauchsfähigkeit
des Kernschmiedestückes wieder herzustellen. Bei der Durchführung der Erfindung ist
die selektiv plattierte Oberfläche S im allgemeinen zylindrisch, wie dies bei dem
Werkstück W dargestellt ist, welches viele Flächenbereiche aufweist, die nicht plattiert
werden sollen, wie beispielsweise die gesamte Außenflache, zu der, als Beispiele für
unplattierte Formen, ein Zahnradteil 20, eine längliche Buchse 22, nach außen vorspringende
Bereiche, wie eine Schulter 24, ein unterer Flansch 26, ein nach außen vorspringender
Stützvorsprung 28 und viele andere äußere und innere Flächenbereiche gehören, die
nicht plattiert werden sollen. Man erkennt, daß, wenn dieses Schmiedestück W in einem
Plattiertank als Kathode plattiert würde, normalerweise bis zu einem gewissen Ausmaß
die gesamte Oberfläche des Schmiedestückes plattiert werden würde. Um nur die Oberfläche
S zu plattieren, wäre ein erheblicher Aufwand an Befestigung und Maskierung notwendig,
wenn ein Tankplattierverfahren angewendet wird. Außerdem wurde in der Vergangenheit
normalerweise Chrom auf der Oberfläche S plattiert. Wenn jedoch Chrom auch auf einer
selektiven Oberfläche plattiert wird, bedarf dies einer erheblichen Plattierzeit.
Eine erhöhte Stromdichte erhöht den Wirkungsgrad und die Abscheidegeschwindigkeit
von Chrom in einem Tank oder auch bei einem modifizierten Tankplattiersystem nicht
wesentlich. Auberdem kann Chrom in einer größeren Dicke wie beispielsweise 0,050",
nicht leicht plattiert werden. Es ist deshalb vorteilhaft, bei dieser dargestellten
Applikation auf der Oberfläche S eine Nickelbeschichtung aufzubringen.
[0022] Die vorliegende Erfindung gibt nun ein Verfahren an, bei dem die Stromdichte in einem
Plattierprozeß drastisch erhöht werden kann, um die Ablagerungsgeschwindigkeit eines
Materials, wie beispielsweise Nickel, auf der Oberfläche S zu erhöhen. Hierbei lagert
sich das bevorzugte Material mit einer Geschwindigkeit ab, die sich mit steigender
Stromdichte wesentlich erhöht, auch wenn der Wirkungsgrad etwas geringer sein kann,
als derjenige, der mit niedrigen Stromdichten, wie beispielsweise mit weniger als
1,0 A/"² erreicht wird.
[0023] Die Vorrichtung A nach der Erfindung kann eine ausgewählte Oberfläche S mit ihren
zurückspringenden Teilen 12 und 14 plattieren, wobei sie eine hohe Stromdichte über
2,0 A/"² verwendet, um die Plattierzeit zu verringern, die notwendig ist, um eine
vorherbestimmte Metalldicke bis zu einer Größe über 0,050" zu erriechen. Bei der Erfindung
kann eine hohe Stromdichte aufrechterhalten werden, so daß die niedergeschlagene
Schicht proportional mit der Plattierzeit wächst. Die Erfindung ist insbesondere zum
Niederschlagen von Nickel auf der ausgewählten Oberfläche S anwendbar, da die Ablagerung
mit der Stromdichte wächst, ohne wesentlichen Abfall des Wirkungsgrades, wie dies
bei der Chromplattierung im Tank beobachtet wurde. Das Werkstück W ist eines von
vielen komplexen Schmiedestücken, bei denen oft innenliegende Bohrungen nach ihrem
Verschleiß, oder wenn sie auf Übermaß gearbeitet sind, wieder aufgebaut werden müssen.
In der Tat werden in vielen Fällen Innenbohrungen in solchen Schmiedestücken anfänglich
mit Übermaß hergestellt, so daß eine Metallplattierungsschicht auf die Oberfläche
aufgebracht werden kann, um einen guten Korrosionswiderstand, eine bessere Verschleißfestigkeit
und eine feinere Oberfläche zu erreichen. In der Vergangenheit wurde bei diesem Widergewinnungs-
oder Aufbauprozeß gewöhnlich ein Tank oder ein modifizierter Tank verwendet, wobei
Chrom oder Chrom- und Nickelschichten auf die Innenflächen der Bohrungen des Schmiedestückes
aufgebracht wurden. Dieses Verfahren war sehr zeitaufwendig und es waren oft drei
Tage erforderlich, um im Tank die bestimmte Oberfläche S zu plattieren, die Gegenstand
des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispieles ist. Wird mit der Erfindung die
Vorrichtung A verwendet, wird auf der Oberfläche S eine Nickelbeschichtung bis zu
der gleichen Tiefe und in besserer Gleichmäßigkeit in weniger als sechs Stunden und
im allgemeinen zwischen zwei und sechs Stunden hergestellt. Der sich ergebende Nickelüberzug
ist gleichmäßig, schmiedbar und glatt und kann dicker hergestellt werden als ein
Chromüberzug, der mit steigender Dicke mikrofeine Risse erhälten kann. Zusammengefaßt
kann bei Verwendung der Erfindung die Vorrichtung A Fehler in einem komplexen Werkstück
in relativ kurze Zeit reparieren, beseitigen oder korrigieren, so daß das teure Schmiedestück
W in wirtschaftlicher Weise erhalten werden kann. Dies rettet viele solche Schmiedestücke
vor dem Schrott, weil in der Vergangenheit die Wiederaufarbeitung oft mehr kostete
als ein neues Schmiedestück, die Wiederaufarbeitung oft unmöglich war oder Schmiedestücke
durch Eintauchen in Tankplattierlösungen schwer beschädigt werden konnten, insbesondere
dann, wenn die Maskierung nicht ordentlich ausgeführt worden war. Mit der Erfindung
kann die die gleiche Bohrung in ähnlichen Schmiedestücken mit der gleichen Vorrichtung
ohne neue Justierung plattiert werden.
[0024] Die Vorrichtung A hat Komponenten, die für die Oberfläche S hergestellt sind. Andere
Bohrungen oder Oberflächen erfordern abgewandelte, aber funktionell gleiche Komponenten
wie die, die in Fig. 2 gezeigt sind. Eine untere oder erste Endkappe 30 greift in
den Spalt
g ein und dichtet ihn ab, der die Plattierzelle darstellt, die von der Oberfläche S
und der Anode 40 begrenzt wird. Eine obere oder zweite Endkappe 32 verschließt das
andere Ende der Plattierzelle an dem zurückweichenden Teil 14 der Oberflache S. Die
Endkappen sind zusammengeklemmt und sitzen dicht auf den einander gegenüberliegenden
Enden der Oberfläche S, wobei die Anode 40 von der Oberfläche S konzentrisch umgeben
wird und sich parallel zu der Zylinderfläche 10 axial durch die Plattierzelle erstreckt.
Um das Werkstück W und die beiden aufgeklemmten Endkappen 30 und 32 in einer unverrückbaren
Lage zu halten, ist eine geeignete Befestigungsvorrichtung vorgesehen, die als Stützfuß
50 dargestellt ist. Dieser Stützfuß trägt ein aufwärts gerichtetes, starres Metallrohr
52, welches den Stützfuß 50 mit der Kappe 32 verbindet, wie dies in Fig. 1 und 2 dargestellt
ist, so daß das Werkstück W und die Endkappen 30 und 32 mit der Oberfläche S dazwischen
schichtweise in fester Lage so angeordnet sind, daß sich die erste Endkappe unter
der zweiten Endkappe befindet. Eine Flüssigkeitspumpe 60 mit ultrahohem Durchsatzvolumen,
die ein Reservoir für die Elektroplattierlösung aufweist, die bei der bevorzugten
Ausführungsform Nickelsulfamat ist, pumpt die Lösung in geschlossenem Kreislauf P
durch die von den Endkappen 30 und 32 begrenzte Plattierzelle. Dieser Flüssigkeitsstrom
hat ein ultrahohes Volumen.
[0025] Bei der dargestellten Ausführungsform pumpt die Flüssigkeitspumpe 60 300 bis 700
Gallonen Flüssigkeit pro Stunde, so daß die Lösung längs des durch die Pfeile in Fig.
1 und 2 angegebenen Weges mit einer so hohen Geschwindigkeit strömt, daß die Lösung
in der Plattierzelle in der Größenordnung von 200 bis 1000mal pro Minute ausgetauscht
wird. Nach der Erfindung hat die Pumpe einen ultrahohen Volumendurchsatz, um einen
Flüssigkeitsstrom durch den ringförmigen Spalt
g mit einer Geschwindigkeit zu pressen, die mindestens 25mal/Minute einen vollständigen
Wechsel der Flüssigkeit zur Folge hat. Dieser überaus große Volumenstrom erlaubt
es, daß sich aus der Plattierlösung Nickel auf der Oberfläche S abscheidet, wenn eine
Stromdichte über 2,0 A/"² verwendet wird. Da die Durchflußmenge oder Fließgeschwindigkeit
wächst, kann auch die Stromdichte mindestens auf annähernd 10,0 A/"² erhöht werden,
um die aus der Plattierlösung auf der Oberfläche S abgelagerte Nickelmenge wesentlich
zu erhöhen. Die Anode 40 ist eine nicht verbrauchbare Anode. Aus diesem Grunde bleibt
der Spalt
g über den Plattierzyklus konstant, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weniger
als sechs Stunden dauert. Der gleiche Niederschlag an Nickel erforderte bisher beim
Plattieren nach dem Tankplattiersystem ungefähr drei Tage, wann er überhaupt erreichbar
war.
[0026] Um den ultragroßen Volumenstrom oder den ultrahohen Fluiddurchfluß durch den geschlossenen
Umlauf P zu drücken, fördert die Pumpt 60 die Nickelsulfamat- oder eine ähnliche
Plattierlösung in eine Hochdruck-Kunststoff-Förderleitung 62, welche sich in dem Rohr
52 aufwärts bis in die untere Endkappe erstreckt. Der Flüssigkeitsstrom bewegt sich
dann aufwärts durch die Plattierzelle, die von der Oberfläche S und der Anode 40 begrenzt
wird und tritt durch die obere Endkappe 32 in zwei Ausflußleitungen 64 und 66 aus,
welche in eine größere Rückflußleitung 68 münden. Durch die Verwendung von zwei diametral
im Abstand voneinander angeordneten Ausflußleitungen 64 und 66 wird der Ausfluß durch
die obere Endkappe 32 gleichmäßiger verteilt, um eine Cavitation zu verhindern und
einen glatten Durchfluß der Plattierlösung durch die jeweilige Plattierzelle zu erreichen.
[0027] In Übereinstimmung mit der Standardausführung wird Gleichstrom von einer üblicher,
tragbaren Plattierstromquelle durch den ringförmigen Spalt
g geleitet. Hierbei ist eine Anodenanschlußklemme 80 an die Anode 40 und eine Kathodenanschlußklemme
82 an das Werkstück oder Schmiedestück W angeschlossen. In der praktischen Ausführung
wird eine Kathode neben den Endkappen 30 und 32 der Vorrichtung A dadurch angeschlossen,
daß in der Nachbarschaft der Oberfläche S eine Klemme rund um das Werkstück W gelegt
wird. Die besondere Konstruktion zum Anlegen eines Stromes, der durch den festen,
ringförmigen Spalt
g fließt, ist nicht Teil der Erfindung und kann durch verschiedene elektrische Anschlüsse
verwirklicht werden.
[0028] Im Betrieb wird der elektrische Stromfluß zwischen den Anschlußklemmen 80 und 82
so eingestellt, daß die gewünschte Plattierleistung erreicht wird, der zum Erreichen
des größten Nutzens der Erfindung extrem hoch ist und mindestens etwa 2,0 A/"² beträgt.
Die Stromdichte kann soweit erhöht werden, wie die von der Pumpe 60 geleistete Durchflußmenge
erhöht werden kann. Die derzeit verfügbaren Pumpen leisten etwa 300 bis 800 Gallonen/Min.
und schaffen, wie oben ausge- führt, einen ultrahohen Volumenstrom, um mindestens
etwa 200mal/Min. einen Austausch der Elektroplattierlösung im Spalt
g zu erreichen.
[0029] Die untere Endkappe 30 ist so konstruiert, daß sie eine gleichmäßige Verteilung der
Plattierlösung im Spalt
g bei den ultrahohen Durchfluß gewährleistet. Infolgedessen werden alle Querschnittsflächen
der zylindrischen Anodenfläche und der Oberfläche S kontinuierlich und gleichförmig
mit einer frischen Plattierlösung in innigem, direktem, ununterbrochenem, physischem
und elektrischem Oberflächenkontakt versorgt. Zu diesem Zweck hat die Endkappe 30
eine Nase 100, die eine äußere Umfangsfläche hat, die derart speziell geformt und
bemessen ist, daß sie der Kontur 102 der Werkstückes W angepaßt ist. In der Zeichnung
hat diese Kontur ringförmige, konzentrische Schultern 104 und 106, die einen Teil
der Gesamtform des Werkstückes bilden. Diese Schultern sind mit der Oberfläche S konzentrisch
und bestimmen die äußere Umfangsfläche der Nase 100, die für die dargestellte Bohrung
geformt ist. Ein zweiter Teil, nämlich eine untere Grundplatte 110 ist an parallelen,
sich zur Seite hin erstreckenden Stirnflächen 112 und 114 mit mehreren im Abstand
voneinander angeordneten Bolzen 116 angeklemmt, welche die Nase 100 und die Grundplatte
110 zusammenziehen. Ein O-Ring 118 dichtet die inneren Durchflußöffnungen der Kappe
30 ab. Diese Durchflußöffnungen nehmen die Hochdruckplattierlösung auf, welche mit
einem ultrahohen Mengenstrom durch die Zuflußleitung 62 fließt. Die Lösung bewegt
sich durch die Kappe 30, wie dies durch die Pfeile in Fig. 2 angedeutet ist.
[0030] Die Grundplatte 110 hat eine zentrale Gewindebohrung 120, die das mit Gewinde versehene
Ende 122 der Zuführleitung 62 aufnimmt, welches zum Anschluß diese Hochdruckrohres
an die Grundplatte 110 dient. Eine konzentrische, zweite Gewindebohrung 130 nimmt
das mit Gewinde versehene Ende 132 des starren Tragrohres 52 auf, welches die Vorrichtung
A und das Werkstück W in seiner vertikalen Lage trägt.
[0031] Die Nase 100 ist mit den Grunddurchflußöffnungen der unteren Endkappe 30 versehen
und hat eine nach außen gerichtete Schulter 140, die an der konzentrischen Schulter
106 des Werkstückes W anliegt, um die Kappe 30 auszufluchten. In einer Ausnehmung
144 der Nase 100 ist ein im Querschnitt rechteckiger O-Ring 142 derart angeordnet,
daß sein äußerer kreisförmiger Rand 146 mit der Kante 148 am äußersten Ende des konischen
Ausnehmungsteiles 12 derart übereinstimmt, daß der Rand 146 die Außenkante des Plattierbereiches
der Plattierzelle begrenzt. Die Ränder 146 und 148 können durch Bewegung des Werkstückes
W auf der Nase 100 von Hand genau miteinander in Übereinstimmung gebracht werden,
bevor die Anode 40 die obere Endkappe 32 in ihrer Lage festklemmt.
[0032] Zu den inneren Durchflußöffnungen der Kappe 30 gehört eine konzentrische Plenumkammer
150, die einen Durchmesser
e und eine Höhe von

" hat. Der Durchmesser
e ist etwa ebenso groß wei der Durchmesser
a des zylindrischen Teiles 10 der Oberfläche S, so daß ein großes Volumen an Lösung,
die aus der Zuführleitung 62 kommt, sich in der Plenumkammer 150 sammeln kann, bevor
sie aus der Plenumkammer in einen Verteilerraum 160 am oberen, freiliegenden Ende
der Nase 100 geleitet wird. Durch die Anordnung einer Plenumkammer und eines Verteilerraumes
kann ein sehr großer Mengenstrom von dem Verteilerraum aus verteilt werden, nachdem
er in der Plenumkammer gleichmäßig unter Druck gesetzt wurde.
[0033] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine neuartige Düsenanordnung vorgesehen,
um die Lösung aus der unteren Plenumkammer 150 in den oberen Verteilerraum zu bringen.
Durch diese Düsenanordnung werden mehrere, voneinander getrennte und verschiedene,
spiralförmige Ströme von Plattierlösung 170 erzeugt, die in Fig. 2 als spiralförmige
Pfeile 170 schematisch dargestellt sind. Die Düseneinrichtung zum Erzeugen dieses
spiralförmig gestalteten Durchflußes durch den Ringspalt
g wird von mehreren, in Umfangsrichtung im Abstand voneinander angeordneten Löchern
oder Bohrungen 180 erzeugt, von denen acht in einem gleichen Umfangsabstand voneinander
dargestellt sind. Diese Löcher sind um einen Winkel von annähernd 30° (in der Praxis
27°) derart gegen die Längsachse geneigt, daß die Flüssigkeits ströme 170 in den
Spalt
g und nicht gegen die Anode 40 oder die Oberfläche S gerichtet sind. Auf diese Weise
laufen die Düsenstrahlen oder Ströme der Plattierlösung im wesentlichen in der Mitte
des Spaltes schraubenlinienförmig durch diesen Spalt
g, um alles andere zu verhindern, mit Ausnahme des normalen gleichmäßigen Durchflußes
von Flüssigkeit längs der Anodenfläche und der zu plattierenden Oberfläche. Die besondere,
bevorzugte wendelförmige Ausbilddung der Durchflußkanäle nach der Erfindung erhöht
die Oberflächengeschwindigkeit der Lösung auf einen Wert, der noch größer ist als
die von der Pumpe 60 erzeugte Austauschgeschwindigkeit. Die tatsächliche Geschwindigkeit
der durch die Plattierzelle oder den Spalt strömenden Flüssigkeit wird bestimmt
durch die Entfernung, welche die Lösung zurücklegt und die Zeit, welche die Lösung
braucht, um den Spalt zu durchfließen. Die Geschwindigkeit des Durchflusses durch
die Zelle ist sogar größer als die ultrahohe Geschwindigkeit der ultrahohen Durchflußmenge
im übrigen Bereich. Die Löcher 180 in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
haben einen Durchmesser von annähernd

", der schematisch als das Maß
f in den Fig. 2 und 4 dargestellt ist.
[0034] Für den Anschluß der unteren Endkappe 30 an die Anode ist eine zentrale Gewindebohrung
190 vorgesehen, die das mit Gewinde versehene Ende 192 der Anode 40 aufnimmt und das
untere Ende der Anode der Vorrichtung A abstützt, wenn die beiden Kappen sich Plattierstellung
befinden. Wie dies in Fig. 2 angedeutet ist, bestehen die Nase 100 und die Grundplatte
110 aus einem geeigneten Kunststoffmaterial, welches nicht leitend ist und eine Isolierung
zwischen der positiven Anode 40 und dem negativ gepolten Werkstück W bildet.
[0035] Aus den Fig. 2 und 6 geht hervor, daß die obere Endkappe 32 einen im wesentlichen
flachen Kunststoffkörper hat, in dem sich eine ringförmige Ausnehmung 204 befindet,
in der sich ein nach unten erstreckender, im Querschnitt recht eckiger O-Ring 202
befindet, dessen untere Innenkante 206 mit der Außenkante 208 des zu plattierenden,
konischen, zurückspringenden Teiles 14 zusammenfällt. Der O-Ring 202 hat die gleiche
Funktion wie der O-Ring 142 der unteren Endkappe, so daß diese beiden rechteckigen
O-Ringe die äußerste Ausdehnung der im Betrieb der Vorrichtung A zu plattierenden
ausgewählten Oberfläche begrenzen.
[0036] Für den Zusammenbau der beiden Endkappen hat der Körper 200 eine zentrische Mittelöffnung
210, welche den zylindrischen Schaft 218 der Anode 40 aufnimmt. In der zentrischen
Öffnung 210 ist ein Standard-O-Ring 212 angeordnet, der diese Öffnung gegen den Schaft
218 der Anode abdichtet, welche in der Öffnung gleiten kann. Am Schaft 218 ist ein
oberer Kragen 214 mit einem geeigneten Mittel, beispeilsweise einer Klemmschraube
216 befestigt.
[0037] Die Durchflußöffnungen für die Elektroplattierlösung in der oberen Kappe 32 sind
so ausgebildet, daß sie alles Gas sammeln, welches sich während des Plattierprozesses
bilden kann. Dieses Gas kann durch seinen Auftrieb von der Kappe 30 nach oben in die
Kappe 32 gelangen. Damit sich die Flüssigkeit nach dem Plattiervorgang sammeln kann
und um einen Sammler für jede Art von Gas zu schaffen, das während des Plattierprozesses
entsteht, hat der Körper 200 einen sich nach außen erweiternden, konischen, oberen
Sammelraum 220 mit einer im wesentlichen ebenen Oberfläche, die sich mit zwei im Abstand
voneinander angeordneten Bohrungen 222 und 224 schneidet, welche die mit Gewinde versehenen
Nippel 230 und 232 der Abflußleitungen 64 bzw. 66 aufnehmen. Diese Leitungen haben
relativ große Querschnitte und müssen sich im Abstand von der Anode 40 befinden. Die
Bohrungen 222 und 224 schneiden deshalb nach unten in die konischen Flächen 240 und
242 ein und bilden eine schräge Verschneidung mit der konischen Fläche, welche den
Hohlraum 220 bildet, wie dies am besten aus den Fig. 2 und 6 hervorgeht. Auf diese
Weise wird die durch den Spalt
g strömende Lösung in dem Hohlraum 220 gesammelt, der sich in Querrichtung, d.h. in
einer zur Bewegungsrichtung auf dem Wege P senkrechten Richtung erweitert. Hierdurch
wird die Geschwindigkeit der Lösung in dem Hohlraum 220 zur Verteilung auf die beiden
Auslaßleitungen 64 und 66 verringert. Dieser sich nach außen erweiternde, die Geschwindigkeit
reduzierende Teil erlaubt das Sammeln aller Gase, die sich während des Plattierprozesses
bilden, die Querschnittsvergrößerung der Querschnittsfläche der Fläche 10 hinaus
reicht jedoch nicht aus, um die Geschwindigkeit wesentlich zu reduzieren.
[0038] Beim Zusammenbau der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung A wird das Ende 192 der
Anode 40 in die Bohrung 190 der unteren Endkappe 30 eingeschraubt. Das Werkstück W
wird dann auf dem quadratischen O-Ring 142 zentriert und so positioniert, daß die
Ränder 146 und 148 aufeinanderliegen. Dann wird der Körper 200 über den Schaft 218
der Anode geschoben und in eine zentrische Position nach unten geführt, in der die
Ränder 206 und 208 aufeinanderliegen. Dann wird der Kragen 214 auf dem Schaft 218
mit der Klemmschraube 216 festgesetzt. Anschließend wird die Anode 40 an ihrem oberen,
mehrkantigen Teil 250 gedreht, um durch Einschrauben des unteren Endes 192 in die
Gewindebohrung 190 der unteren Endkappe 30 die Endkappen zusammenzuklemmen. Danach
läßt man ein geeignetes Anodenanschlußteil 252 in das obere Ende der Anode einschnappen
und schließt die Anoden- und Kathodenleitungen an. Um den Arbeitsprozeß zu starten,
drückt die Pumpe 60 die Plattierlösung durch die Plattierzelle, wie dies durch die
Pfeile in Fig. 2 angedeutet ist, während Strom durch den ringförmigen Spalt
g fließt. Der Plattierprozeß dauert so lange an, bis die gewünschte Dicke des aufplattierten
Metalles erreicht worden ist.
[0039] Wendet man sich nun der Fig. 7 zu, so erkennt man die Anode 40, die bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung benutzt wird. Eine standard-platinbeschichtete Titan-Anoden-Stange
ist so bearbeitet, daß sie einen ausgewählten Bereich des Abschnittes 300 aufweist,
welcher auf die ausgewählte Oberfläche S angepaßt ist, die plattiert werden soll.
Nach einem Merkmal der Erfindung ist diese Oberfläche 10 zylindrisch. Deshalb ist
auch die Oberfläche oder der ausgewählte Teil 300 zylindrisch und hat eine Länge
h, die der Länge der zu plattierenden Oberfläche S angepaßt ist. Wenn der Plattierzprozeß
eingeleitet wird, bestehen die freiliegenden Teile der Anode 40 mit Ausnahme des Bereiches
300 aus Titan, welches eloxiert ist und deshalb keinen Stromfluß erzeugt. Der Strom
fließt deshalb nur von der Oberfläche 300 aus, die an die zu beschichtende Oberfläche
S angepaßt ist. Da die Anode 40 bei der einen Ausführungsform der Erfindung nich
verbrauchbar ist, bleibt der Spalt
g konstant und ermöglicht einen kontinuierlichen und gleichförmigen Durchfluß durch
die Plattierzelle, ohne daß durch Erschöpfung oder Verarmung der Anode Änderungen
hervorgerufen werden.
[0040] Fig. 8 ist eine schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
Der Lösungsstrom längs des Weges P durch den Spalt von dem Zuführende F zum Auslaßende
D zwischen den Endkappen 30 und 32 wird so gesteuert, daß ein schneller und zwangsweiser
Austausch von Plattierlösung im Spalt
g erfolgt. Um dies zu bewerkstelligen, ist die Querschnittsfläche oder die Begrenzung
der Auslaßleitungen 64 und 66 größer als die Querschnittsfläche oder die Begrenzung
der Zuführleitung 62; die vereinigte Fläche der Austrittsleitungen ist jedoch nicht
größer als das Doppelte der Querschnittsfläche der Zuführleitung. Auf diese Weise
wird der Lösungsstrom durch die Plattierzelle so gesteuert, daß ein Geschwindigkeitsabfall
in der Zelle aufgrund einer Vergrößerung der Querschnittsflächen in dem Strömungsvor
gang durch die Zelle verhindert wird. Aufgrund der Tatsache, daß der Auslaßquerschnitt
mindestens ebenso groß ist wie der Einlaßquerschnitt, tritt kein Rückstau auf und
es gibt keine wesentliche Geschwindigkeitsreduzierung, da der Auslaßquerschnitt nicht
größer ist als etwa das Doppelte des Einlaßquerschnitts. Dies ist ein anderes Merkmal
der Erfindung, welches einen gleichförmigen und kontinuierlichen Durchfluß von Plattierlösungen
durch den ringförmigen Spalt
g unterstützt.
[0041] Die Parameter, die in Fig. 2 angegeben sind und weiter oben diskutiert wurden, stellen
ein Beispiel der vorliegenden Erfindung da. Hierbei hat die Oberfläche 10 einen Durchmesser
von 1,62" und der Spalt ist 0,625". In der Praxis liegt dieser Spalt zwischen 0,050
und 2,0". Die Länge der Fläche S beträgt 1,50" und die Stromstärke beträgt ungefähr
30 A. 300 Gallonen einer Nickelsulfamat-Plattierlösung werden pro Stunde durch den
Spalt
g gepumpt. Die Querschnittsfläche A
e der Plenumkammer 150 ist ungefähr gleich der Querschnittsfläche A
a der Bohrung des Werkstückes, die von der Fläche 10 begrenzt wird; sie ist jedoch
größer als die Querschnittsfläche des Spaltes
g und wesentlich größer als die Summe der Querschnittsflächen A
f der verschiedenen Löcher 180, welche die Düsen darstellen. Dieses Beispiel ermöglicht
eine Nickelablagerung in der gewünschten Dicke mit einem Plattierzyklus zwischen 2,0
und 6,0 Stunden. Demgegenüber würde eine Tankplattierung der gleichen Oberfläche
unter Verwendung von Chrom bis zur gleichen Dicke, wenn sie überhaupt möglich wäre,
mehr als drei Tage dauern.
[0042] Nach der Erfindung beträgt die Austauschgeschwindigkeit der Plattierlösung im Spalt
g mindestens 25mal/Min. Dies wird in allgemeiner Form durch die graphische Darstellung
in Fig. 9 gezeigt, wo die höchste Stromdichte mit der Austauschgeschwindigkeit anwächst.
Dieses Verhältnis definiert einen Betriebsbereich, der auf 10 oder mehr A/"² ansteigt,
während die Austauschgeschwindigkeit bis auf 2500mal/Min. sich erhöht. Natürlich ist
die im Verfahren verwendete Stromdichte nicht notwendigerweise die maximale Stromdichte,
da andere Verfahrensparameter die exakte Stromdichte bestimmen, die von dem jeweiligen
Bedienungsmann für ein bestimmtes, zu bearbeitendes Werkstück gewünscht wird. Die
gewünschte Stromdichte kann durch die Größe des Spaltes, durch die Temperatur im Spalt
und durch verwandte Parameter bestimmte werden, die nicht Teil der vorliegenden Erfindung
sind.
[0043] Nach der Erfindung wird die ultrahohe Durchflußgeschwindigkeit so eingestellt, daß
die Plattierung lediglich durch Verwendung von zwei getrennten Verschlüssen oder Endkappen
erreicht werden kann, welche die Plattierzelle begrenzen und daß die Plattierlösung
durch den Spalt zwischen Anode und ausgewählter, zu plattierender Oberfläche mit einer
so hohen Geschwindigkeit durchgedrückt wird, das hohe Stromdichten möglich werden.
In der Praxis ist die Plattierlösung eine Nickellösung und vorzugsweise Nickelsulfamat.
Die Temperatur im Spalt wird auf einem Wert zwischen 110 und 130° F gehalten.
[0044] Nach einem Hauptmerkmal der Erfindung ist die Oberfläche 10 zylindrisch und die Umfangsfläche
300 der Anode 40 ist ebenfalls zylindrisch und begrenzt eine nicht verbrauchbare
Anode. Die Plattierlösung ist irgendeine der verschiedenen Plattierlösungen, die
bei selektiven Plattierprozessen ohne Tank verwendet werden. Chrom wird gewöhnlich
bei dieser Verfahrensart nicht eingesetzt. Die normalerweise beim selektiven Plattieren
bevorzugten Lösungen sind Nickel, Blei, Kupfer, Eisen, Zinn und Zink. Natürlich könnten
auch Edelmetalle verwendet werden; die Erfindung ist jedoch in erster Linie für industrielle
Zwecke anwendbar, welche den Einsatz von Edelmetallen nicht beabsichtigen. Chrom
macht bei der Verwendung der vorliegenden Erfindung insofern Schwierigkeiten, als
die Plattierung sehr langsam durchgeführt werden muß und die durch den raschen Durchfluß
erreichten Vorteile beim Chromplattieren nicht voll realisiert werden. Chromniederschläge
sind spröde und in ihrer Dicke begrenzt, was von der Nützlichkeit der vorliegenden
Erfindung ablenkt. In allen Fällen würde Chrom bei Verwendung der vorliegenden Erfindung
Schwierigkeiten bereiten und es wird aus diesem Grunde nicht bevorzugt. Einige Merkmale
der Erfindung können jedoch auch für ein Chromplattiersystem einen gewissen Vorteil
bringen. Nickel wird als das bevorzugte und beste Metall angesehen, das bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung zu verwenden ist.
[0045] Beim Gebrauch der Vorrichtung A ist der Lösungsstrom auf die zu plattierende Oberfläche
und die Anodenoberfläche begrenzt. Es besteht keine Notwendigkeit für eine Lackierung
oder eine andere isolierende Beschichtung, um eine unerwünschte Plattierung zu verhindern.
Das Werkstück W kann verschiedene Formen haben. Durch Bereitstellung des hohen Durchflußvolumens
gibt es eine gleichbleibende Lösung/Metall-Grenzfläche an der Anodenoberfläche 300
und der zu plattierenden Oberfläche S. Es gibt kein Flüssigkeitsspritzen der Lösung
und keine anderen Hilfseingaben in den Spalt
g, die von der Gleichmäßigkeit der rapide in axialer Richtung durch den Spalt fließenden
Lösung ablenken können. Ferner nimmt die Neigung zur Gasbildung in der Lösung ab
und es besteht ein hoher Oberflächendruck zwischen der Lösung einerseits und der Anodenfläche
und der zu plattierenden Oberfläche S andererseits, so daß ein extrem intensiver
Flüssigkeit/Metall-Grenzflächenkontakt mit der fließenden Lösung hergestellt wird.
Der Spalt
g braucht nicht genau kontrolliert zu werden, solange sein Querschnitt im wesentlichen
gleich bleibt, um die hohe Flächendruckberührung der axial durch den Spalt strömenden
flüssigen Lösung nicht zu unterbrechen. Der Spalt sollte keine Bereiche haben, welche
die Lösung sammeln oder die Geschwindigkeit der Lösung während ihrer Bewegung durch
den Spalt herabestzen. Eine solche Geschwindigkeitsverminderung ist beim Tankplattieren
allgemein üblich und führt zu einer Stagnation und Akkumulation von schwächerer Plattierlösung,
die sich im Kontakt mit bestimmten Teilen der zu plattierenden Oberfläche befindet.
[0046] Nach der Erfindung ist die Fließrichtung in vertikaler Richtung nach aufwärts gerichtet,
um mit dem Strom irgendwelcher Gasblasen übereinzustimmen, die während des Plattiervorganges
entstehen. Der Ausdruck "ultrahohes" Volumen, soweit er sich auf das Verhältnis oder
die Zirkulation bezieht, bedeutet mehr als 25 Lösungsaustauschvorgänge im Spalt
g pro Minute und vorzugsweise mehr als 200 Austauschvorgänge pro Minute. Die Anodenkonstruktion
nach der Erfindung ist geometrisch der zu plattierenden Fläche 10 angepaßt, zum
Unterschied beim Tankplattierverfahren, wo sich die Anode weit weg von der zu plattierenden
Fläche befindet und mit diesem keine echte geometrische Verwandschaft hat. Die Anodenfläche
wirkt mit der Oberfläche S zusammen und bildet den Spalt, durch den die Flüssigkeit
mit ultrahoher Geschwindigkeit fließt.
[0047] Dies ist ein außergewöhnliches Plattierverfahren und ganz verschieden von jeder Tank-oder
normalen Spaltplattierung. Durch Verwendung einer unteren Plenumkammer 150 in der
Kappe 30 wird die einströmende Flüssigkeit gleichmäßig verteilt, bevor sie mit hoher
Geschwindigkeit die Löcher 180 durchströmt. Dieser Geschwindigkeitswechsel in den
Düsen gewährleistet, daß die einzelnen Düsenstrahlen, die von den in Umfangsrichtung
im Abstand voneinander angeordneten Löchern erzeugt werden, in eine Richtung zwischen
der zu plattierenden Oberfläche und der Anodenoberfläche durch den Spalt getrieben
werden. Da jeder Düsenstrahl als Wirbel oder Spirale erzeugt wird, steigt die Flüssigkeitsgeschwin
digkeit im Spalt an, weil die Lösung auf ihrem Weg von der unteren Kappe 30 zur oberen
Kappe 32 eine größere Strecke durchläuft.
[0048] Durch Verwendung der Kappenlösung ist die Wiederholbarkeit von einem Werkstück zum
anderen erreicht. Jedes Werkstück könnte natürlich seine eigene, speziell ausgebildete
Befestigungsvorrichtung haben. Diese Befestigungsvorrichtung mit der Pumpe für die
Plattierlösung und die Stromversorgung dazu sind tragbar. Die Lösung durchläuft ein
geschlossenes System und kann nach einer vorherbestimmten Gebrauchsdauer periodisch
wieder aufgefrischt werden. Mit der Erfindung wird eine gleichförmige Plattierung
im gesamtem Spalt erzielt und es gibt keine Bereiche der Stagnation, einer erhöhten
Temperatur oder geringerer Durchflußmengen. Dieser Vorteil wird durch die hohen Lösungs-Austauschraten
erzielt, welche in erster Linie durch die Widerstandsfähigkeit und Bauart der Ausrüstung
beschränkt werden und 2500 Austauschvorgänge pro Minute erreichen, wie dies graphisch
in Fig. 9 dargestellt ist. Die Anode ist so geformt, daß sie mit der ausgewählten,
zu plattierenden Form übereinstimmt, sie ist bei der einen bevorzugten Ausführungsform
unlöslich, d.h. unverbrauchbar und läßt Strom nur von der ausgewählten Oberfläche,
beispielsweise von der in den Fig. 2 und 7 dargestellten Oberfläche 300 abfließen.
Auf diese Weise fließt auch ein gleichmäßiger Strom durch den Spalt von der Fläche
300 der Anode zu der zu plattierenden Oberfläche S.
1. Verfahren zum selektiven Elektroplattieren, bei dem auf einer ausgewählten Oberfläche
(S) eines Werkstükkes (W) Metall angelagert wird,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a)Bereitstellen einer Anode (40), welche eine aktive Oberfläche (300) von ausgewählter
Gestalt aufweist, die mit der ausgewählten, zu beschichtenden Oberfläche (S) des Werkstückes
(W) einen langgestreckten Spalt (g) von mindestens 0,050" bildet;
b) Unterstützen dieser Anode (40) in einer festgelegten Lage, um den langgestreckten
Spalt (g) zu bilden;
c) Hindurchleiten einer Elektroplattierlösung (170) mit Metallkationen bzw. einer
Elektrolyt-Lösung durch den Spalt (g) mit einer so hohen Geschwindigkeit, daß die Lösung im Spalt mindestens 25mal/Min.
bzw. 200mal/Min. ausgetauscht wird und
d) Fließenlassen eines elektrischen Stromes von der aktiven Oberfläche (300) der Anode
(40) durch den Spalt zu der ausgewählten Werkstückoberfläche (s) mit einer Stromdichte
von über 2,0 A/"².
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösung eine Nickelplattierlösung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösung eine Nickelsulfamat-Lösung verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Lösung im Spalt in einem allgemeinen Bereich von 110° - 130°
F gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß die Stromdichte im Bereich von 2 bis 10 A/"² liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösungsaustausch im Spalt 200 bis 1000mal/Min. erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchflußmenge der Lösung im Spalt so groß ist, daß sie 25 bis 2500mal/Min.
ausgetauscht wird.
8. Vorrichtung zum Elektroplattieren, mit der ein Metall auf einer ausgewählten Oberfläche
(S) eines Werkstükkes (W) abgelagert wird, gekennzeichnet durch eine Anode (40), deren aktive Oberfläche (300) in ihrer Form an die ausgewählte Oberfläche
(S) des Werkstückes (W) angepaßt ist und mit dieser einen langgestreckten Spalt (g) mit einer Breite von mindestens 0,050" bildet; Tragvorrichtungen (100, 190, 200)
zum Abstützen der Anode (40) in einer festen Lage, um den langgestreckten Spalt (g) abzugrenzen; eine Zirkuliervorrichtung (60, 62, 150, 180, 64, 66, 70), die eine
Elektroplattierlösung (170) mit Metall kationen in einem in wesentlichen geschlossenen
Kreislauf mit einer ultrahohen Geschwindigkeit durch den Spalt (g) drückt, um die Elektroplattierlösung im Spalt mindestens 25 bis 200mal pro Minute
auszutauschen und durch Vorrichtungen (80, 82) zum Anlegen eines elektrischen Stromes
an die zu beschichtende Werkstückoberfläche (S) und an die aktive Oberfläche (300)
der Anode, so daß der Strom durch den Spalt mit einer Stromdichte von über 2,0 A/"²
fließt.
9. Vorrichtung zum Elektroplattieren, wobei zwischen einer ausgewählten Oberfläche
eines Werkstückes und einer Elektrode rasch Metall ausgetauscht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode eine aktive Oberfläche aufweist, deren ausgewählte Gestalt mit
der ausgewählten Oberfläche des zu beschichtenden Werkstückes einen langgestreck ten
Spalt von mindestens 0,050" bildet, daß Tragmittel zum Stützen der Elektrode in einer
unveränderlichen Stellung vorgesehen sind, um den langgestreckten Spalt zu begrenzen,
daß eine Lösung-Zierkuliereinrichtung vorgesehen ist, welche eine Elektrolytlösung
in einem im wesentlichen geschlossenen Kreislauf mit einer ultrahohen Geschwindigkeit
durch den Spalt drückt, um mindestens 200mal pro Minute einen Lösungsaustausch in
dem Spalt zu erreichen und daß Mittel zum Erzeugen eines elektrischen Stromflußes
zwischen der ausgewählten Werkstückoberfläche und der aktiven Oberfläche der Elektrode
durch den Spalt hindurch mit einer Stromdichte von über 2,0 A/"² vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgewählte Oberfläche (S) eine Zylinderinnenfläche (10) ist und daß der
Spalt (g) im Querschnitt im wesentlichen ringförmig ist und ein erstes, querverlaufendes
Ende (12) und ein zweites querverlaufendes Ende (14) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß über dem ersten Ende (12) des Spaltes (g) eine erste Endkappe (30) und über dem zweiten Ende (14) des Spaltes (g) eine zweite Endkappe (32) angeordnet ist und daß die beiden Endkappen (30 und 32)
die Anode (40) tragen und Durchflußöffnungen (180 bzw. 64, 66) aufweisen, die einen
Teil des Weges für den geschlossenen Lösungsmittelkreislauf bilden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der geschlossene Weg (P) sich im Bereich des Spaltes (g) im wesentlichen in vertikaler Aufwärtsrichtung erstreckt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die erste Endkappe (30) am Einlaßende des Spaltes (g) befindet und Durchflußöffnungen aufweist, die aus einem Plattierlösung-Einlaß, einer
mit dem Lösungseinlaß in Verbindung stehenden Plenumkammer (150) und aus Düsen (180)
besteht, welche mehrere, sich in Axialrichtung erstreckende Ströme der Lösung (170)
aus der Plenumkammer (150) in den Spalt (g) leiten.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (180) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß sie die einzelnen
Axialströme spiralförmig axial durch den Spalt (g) leiten.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (180) zum Erzeugen der einzelnen Flüssigkeitsströme in Umfangsrichtung
im Abstand voneinander um den Spalt (g) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Endkappe (32) am Auslaßende des Spaltes (g) angeordnet ist und Durchflußöffnungen aufweist, die aus einem Plattierlösungsauslaß
(D), einer Gassammelplenumkammer (220) und einer Einlaßöffnung bestehen, die mit
dem Spalt (g) in Verbindung steht.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattierlösungsauslaß (D) der zweiten Endkappe (32) ein Durchlaßvolumen aufweist,
das mindestens gleich dem Durchsatzvolumen des Lösungsmitteleinlasses (F) der ersten
Endkappe (30) und nicht größer als das Doppelte des Durchsatzvolumens des Lösungseinlasses
(F) der ersten Endkappe (30) ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die zu beschichtende Werkstückfläche (S) zylindrisch und der Spalt (g) ringförmig ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt eine Breite von 0,050 bis 2,50" hat.
20. Vorrichtung zum Elektroplattieren, wobei ein Metall auf einer ausgewählten Oberfläche
(S) eines Werkstükkes (W) rasch abgelagert wird, gekennzeichnet durch eine nicht verbrauchbare Anode (40) mit einer aktiven Oberfläche (300), die eine
ausgewählte Form aufweist, welche der ausgewählten Ober fläche (S) des Werkstückes
(W) angepaßt ist, um einen langgestreckten Spalt (g) zu bilden; Tragvorrichtungen (30, 32) zum Abstützen der Anode (40) in einer unverrückbaren
Lage, um den langgestreckten Spalt (g) zu bilden; Mittel zum Drücken einer Elektroplattierlösung mit Metallkationen durch
den Spalt (g) mit einer Geschwindigkeit, daß die Elektroplattierlösung im Spalt (g) mindestens 25mal pro Minute ausgetauscht wird; Mittel zum Überleiten eines elektrischen
Stromes zwischen der ausgewählten Werkstückoberfläche (S) und der aktiven Fläche
(300) der Anode (40) durch den Spalt (g) mit einer Stromdichte von über 2,0 A/"² und durch eine Anode, die aus einem nicht-anodischen
Basismetall und aus einem äußeren anodischen Überzug besteht und deren ausgewählte
aktive Oberfläche (300) dadurch geschaffen ist, daß der äußere Überzug von dem Anodenbasismetall
mit Ausnahme der ausgewählten Oberfläche entfernt ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug Platin ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Basismetall der Anode Titan ist.