[0001] Die Erfindung betrifft einen Polsterkörper, z.B. für ein Bett für an Inkontinenz
leidende Personen, wobei der Polsterkorper mit einem undurchlässigen Material behautet
ist und eine einzige große trichterförmige Ausnehmung aufweist.
[0002] Ein Polsterkörper der eingangs genannten Art ist aus der DE-PS 11 07 893 bekannt.
Bei dem darin beschriebenen Polsterkörper handelt es sich um eine im wesentlichen
bekannte Federkernmatratze, die mit einem undurchlässigen Material überzogen ist,
und die etwa in ihrer Mitte eine große trichterförmige öffnung aufweist. Unter bzw.
in dieser öffnung, befindet sich ein Behälter zur Aufnahme der vom Patienten abgegebenen
Ausscheidungen.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Ausbildung einer Matratze ist, daß der Patient immer
unmittelbar auf der öffnung der Matratze liegen muß, wenn die Matratze ihre Funktion
erfüllen soll. Das Liegen auf der öffnung ist aus verständlichen Gründen äußerst unangenehm,
so daß davon auszugehen ist, daß der Patient sich häufig nicht unmittelbar auf der
öffnung, sondern daneben befindet. Die Ausscheidungen sammeln sich in diesem Falle
aufgrund der durch das Körpergewicht in der Matratze gebildeten Kuhle in eben dieser
Kuhle mit der Folge, daß der Patient naß liegt.
[0004] Mit der aus der DE-PS 82 40 90 bekannten Matratze wird versucht, das Naßliegen von
Patienten, und hier insbesondere von Säuglingen, durch den Einsatz einer aus gummiertem
und gepreßtem Haar bestehenden Matratze zu vermeiden. Es wird hierbei davon ausgegangen,
daß in die Matratze eindringende Feuchtigkeit unmittelbar wieder abgegeben wird. Dies
ist jedoch unwahrscheinlich, denn durch das auf die Matratze einwirkende Gewicht des
Patienten wird diese derart komprimiert, daß eintretende Flüssigkeit im wesentlichen
darin verbleiben wird, bestenfalls jedoch eine Trocknung der Matratze nur sehr langsam
erfolgt. Auch ist die Reinigung einer derart aufgebauten Matratze nur eingeschränkt
möglich.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Polsterkörper, z.B. für ein
Bett, zu schaffen, mit dem sichergestellt ist, daß eine an Inkontinenz leidende Person
trocken liegt, und der von menschlichen Exkrementen auf einfache weise gesäubert werden
kann, und der dennoch den gewohnten Liegekomfort, insbesondere hinsichtlich einer
guten Durchlüftung bietet, wie dies auch bei einer herkömmlichen Matratze der Fall
ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Polsterkörper über die gesamte
Oberfläche verteilt mehrere trichterförmige durchgehende Ausnehmungen aufweist, wobei
der Polsterkörper zwischen den einzelnen trichterförmigen Ausnehmungen Wölbungen besitzt,
und daß unter dem Polsterkörper eine sich über die Fläche des Polsterkörpers erstreckende
Wanne angeordnet ist. Der Polsterkörper selbst kann aus einem nachgiebigen Material,
z.B. Latex, Polyurethanschaum oder Integralschaum bestehen. Durch die trichterförmige
Struktur ist eine ständige Zirkulation mit frischer Luft gewährleistet, obwohl der
Polsterkörper selbst mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Material behautet ist,
da die Lüftung durch die trichterförmigen Ausnehmungen in der Matratze erfolgt.
[0007] Die Lüftung selbst wird noch dadurch verbessert, daß nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung in der Wanne ein Rahmen angeordnet ist, der dafür sorgt, daß sich zwischen
Wannenboden und Polsterkörper ein Luftpolster befindet.
[0008] Durch diese Ausbildung eines Polsterkörpers wird erreicht, daß die menschlichen Exkremente
unmittelbar durch diese trichterförmigen Ausnehmungen auf die darunter befindliche
Wanne gelangen, so daß der Patient nicht einmal in seine eigenen Exkremente zu liegen
kommt. Insbesondere auch durch die Ausbildung der Matratze mit einzelnen Wölbungen
zwischen den trichterförmigen Ausnehmungen wird dieses Naßliegen vermieden, da sich
unter dem Patienten immer Kanäle bilden, die ein Ablaufen der Flüssigkeiten gewährleisten,
selbst wenn die trichterförmigen Ausnehmungen nicht dicht an dicht auf dem Polsterkörper
angeordnet sind.
[0009] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Polsterkörper auf seiner Liegeseite
mit einem abnehmbaren, netzartigen, flüssigkeitsabweisenden Material versehen. Durch
die Bespannung wird der Liegekomfort erhöht, da hierdurch die Liegefläche geebnet
wird, ohne daß die Durchlüftung hierdurch jedoch beeinträchtigt wird.
[0010] Der Polsterkörper aus nachgiebigem Material ist im Normalfall für den Durchschnitt
der Patienten als Liegeauflage völlig ausreichend; dennoch kann es in einzelnen Fällen
notwendig sein, die Auflage noch nachgiebiger auszubilden, insbesondere dann, wenn
die Patienten nur auf einer Seite liegen können.
[0011] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird dieses Problem dadurch gelöst,
daß zwischen Polsterkörper und Wanne eine Federkernunterlage angeordnet ist. Die Funktion
in bezug auf die Durchlüftung und Säuberung des Posterkörpers wird hierdurch in keinem
Fall vermindert; es ist vielmehr eher so, daß die Durchlüftung des Polsterkörpers
durch diese Maßnahme noch verbessert wird, da unter dem als Auflage dienenden Polsterkörper
und dem Wannenboden eine noch größere Luftschicht vorhanden ist.
[0012] Im Falle der Verschmutzung wird die Bespannung, die nach Art eines Spannbezuges mit
dem Polsterkörper verbunden sein kann, abgenommen und gereinigt; der Polsterkörper
selbst mit fließendem Wasser gesäubert; der Schmutz gelangt hierbei in die unter dem
Polsterkörper befindliche Wanne. Zur Säuberung der Wanne wird der Polsterkörper bzw.
der Polsterkörper mit der Federkernunterlage zur Seite gekippt, so daß die Wanne nunmehr
frei zugänglich ist. Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Wanne
mit einem Abfluß versehen.
[0013] Schlußendlich ist noch zu bemerken, daß eine derartige Matratze nicht nur im Krankenhaus
und in der Altenpflege zum Einsatz kommen kann, sondern insbesondere auch im privaten
Bereich bei Personen, die gegen Hausstaub und Hausmilben allergisch sind.
[0014] Die Hausstaubmilbe nistet in faserigen, textilen Bereichen, also z.B. in den üblichen
Matratzen, und ernährt sich von Hautschuppen. Ihre Exkremente, als mikrofeiner Staub
verrieben, bewirken die allergischen Reaktionen. Alle herkömmlichen Matratzen sind
deswegen für Hausstauballergiker ungeeignet. In dem erfindungsgemäßen Polsterkörper
können sich, bedingt durch die Art der Oberfläche, keine Hausstaubmilben festsetzen.
Es fehlt darüber hinaus auch an einem geeigneten Nährboden für die Milben, da sich
die menschlichen Hautschuppen -das Hauptnahrungsmittel der Milbe- nicht auf bzw. in
der Matratze festsetzen können, sondern vielmehr durch die trichterförmigen Ausnehmungen
in die Wanne gelangen.
[0015] In der Zeichnung sind zwei beispielhafte Ausführungsformen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf den Polsterkörper;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt zu der ersten Ausführungsform gemäß der Linie II-II;
Fig. 3 zeigt einen Schnitt zu der zweiten Ausführungsform gemäß der Linie III-III.
[0016] Der Polsterkörper ist in den Figuren mit 1 bzw. 6, die Wanne mit 2 bzw. 8 bezeichnet.
Die einzelnen in dem als Auflage dienenden Polsterkörper 1, 6 angeordneten trichterförmigen
Ausnehmungen sind mit 3 bzw. 10 bezeichnet. Diese trichterförmigen Ausnehmungen 3,
10 sind zu beiden Seiten hin durchgängig, so daß die menschlichen Exkremente durch
diese hindurch bis in die Wanne gelangen können. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt,
daß die Verbindungen 4 bzw. 12 zwischen den einzelnen trichterförmigen Ausnehmungen
3, 10 gewölbt sind. über dem mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Material behauteten
Polsterkörper 1, 6 befindet sich eine Bespannung 5 bzw. 11 aus hautfreundlichem Material.
Diese Bespannung 5, 11 ist beispielsweise nach Art eines Spannbettuchs mit dem Polsterkörper
verbunden und ist daher abnehmbar.
[0017] Auf dem Wannenboden befindet sich nach der ersten Ausführungsform ein Rahmen 13,
der dafür sorgt, daß sich zwischen Wanne 2 und Polsterkörper 1 ein Luftpolster ausbildet
(Fig. 2).
[0018] Nach einer in Fig. 3 schematisch dargestellten zweiten Ausführungsform befindet sich
zwischen dem mit 6 bezeichneten Polsterkörper und der mit 8 bezeichneten Wanne eine
mit 9 bezeichnete Federkernunterlage, die mit dem Polsterkörper verbunden ist. In
der schematischen Darstellung sind die die einzelnen Spiralfedern verbindenden Spannelemente
der Federkernmatratze weggelassen.
[0019] Um Rostansatz an der Federkernunterlage zu verhindern, sind diese entweder aus rostfreiem
Stahl hergestellt oder verzinkt, oder die einzelnen Elemente der Federkernunterlage
sind mit Kunststoff beschichtet.
[0020] Zur besseren Reinigung der Wanne 2, 8 ist diese jeweils mit einem Abfluß 14, 15 versehen.
1. Polsterkörper, z.B. für ein Bett für an Inkontinenz leidende Personen, wobei der
Polsterkörper mit einem undurchlässigen Material behautet ist und eine einzige große
trichterförmige Ausnehmung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkörper (1, 6) über die gesamte Oberfläche verteilt mehrere trichterförmige,
durchgehende Ausnehmungen (3, 10) aufweist, wobei der Polsterkörper zwischen den einzelnen
trichterförmigen Ausnehmungen (3, 10) Wölbungen (4, 12) besitzt, und daß unter dem
Polsterkörper eine sich über die Fläche des Polsterkörpers erstreckende Wanne angeordnet
ist.
2. Polsterkörper nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkörper (1, 6) aus einem nachgiebigen Material, z.B. Latex, Polyurethanschaum
oder Integralschaum besteht.
3. Polsterkörper nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkörper (1, 6) auf der Liegeseite eine Bespannung (5, 11) aufweist.
4. Polsterkörper mach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet, daß die Bespannung (5, 11) netzartig ausgebildet ist und aus einem flüssigkeitsabweisenden
Material besteht.
5. Polsterkörper nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet, daß die Bespannung (5, 11) abnehmbar ist.
6. Polsterkörper nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen Polsterkörper (6) und Wanne (8) eine Federkernunterlage (9) befindet.
7. Polsterkörper nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkörper (6) und die Federkernunterlage (9) miteinander verbunden sind.
8. Polsterkörper nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, daß die Federkernunterlage mit Kunststoff beschichtet, verzinkt oder aus rostfreiem
Stahl besteht.
9. Polsterkörper nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (2) einen Rahmen (13), vorzugsweise aus Metall, als Auflage für den
Polsterkörper (1) aufweist.
10. Polsterkörper nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (2, 8) einen Abfluß (14, 15) aufweist.