[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Dosenzargen mit einer Längsnaht
aus einzelnen ebenen Zuschnitten,
bestehend aus folgenden Schritten:
- Entnahme eines Zuschnitts aus einem Magazin,
- mittiges Erfassen des Zuschnitts an seiner Hinterkante und Transportieren des Zuschnitts
in eine Formstation,
- kontinuierliches Biegen des Zuschnitts und
- Ausbilden der Nahtverbindung, und eine Vorrichtung mit einem Unterarm, einem äußeren
Formwerkzeug, einer Einrichtung zur Führung der Kanten der Dosenzarge vor dem Nahtverbinden,
zwei Transporteinrichtungen und einer Nahtverbindungseinrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Zum Herstellen von mit einer Längsnaht versehenen i. allg. runden Dosenzargen gibt
es zwei Wege: Das Herstellen aus einzelnen Zuschnitten und das Herstellen eines entsprechenden
Rohres aus einem langen Band, von dem die Dosenzargen anschließend durch Abtrennen
vereinzelt werden.
[0003] Beim Herstellen aus Zuschnitten werden diese einzeln aus einem Magazin entnommen
und mit großer Geschwindigkeit durch einen sog. Rundapparat (vgl. z.B. DE-OS 33 30
171) geschickt, in dem der ebene Zuschnitt in eine runde Vorform überführt wird. Am
Ende des Biegevorgangs fällt der gebogene Zuschnitt in eine sog. Fangschale, wo er
bis zu einem vorübergehenden Stillstand abgebremst wird. Der gerundete Zuschnitt wird
dann in seiner eigenen Achsrichtung, d.h. um 90° zur Bewegungsrichtung des ebenen
Zuschnitts bis in den Rundapparat wieder aus dem Rundapparat beschleunigt und mit
i. allg. deutlich höherer Geschwindigkeit als der Fügegeschwindigkeit aus der Fangschale
in eine von einer äußeren Führungseinrichtung umgebenden Führungsschiene und weiter
in eine Fügestation transportiert.
[0004] Die Betriebsart zwischen dem Einrunden der Zargen und dem Herausführen aus der Fangschale
bzw. dem Übergabebereich der Rundmaschine ist alternierend. Mit dieser Betriebsart
mit ständigem Abbremsen durch hartes Anschlagen und schlagartigem Mitnehmen ist ein
hoher Geräuschpegel verbunden. Außerdem ist die Leistung durch das ständige Wechseln
von Einrunden und Herausführen des Zuschnitts aus der Fangschale prinzipiell begrenzt.
[0005] Das Herstellung von Rohren mit verschweißter Längsnaht, das anschließend in einer
Abtrennstation zu einzelnen Dosenzargen zerteilt wird, ist beispielsweise in der DE-OS
29 47 445 beschrieben. Zum Formen wird das Band durch ein äußeres geschlossenes Formwerkzeug
gezogen, das von einer weiteren Anfangsöffnung zu einer Ausgangsöffnung mit einem
dem Dosendurchmesser entsprechenden Durchmesser trichterförmig konvergiert. Obwohl
das kontinuierliche Formen eines Bandes sowohl hinsichtlich der Geräuschentwicklung
als auch in bezug auf die Ausbringung an und für sich große Vorteile bietet, macht
es Probleme, die zum Durchziehen des Blechs erforderlichen Kräfte außen an dem Blech
angreifen zu lassen. Dabei kann das Band vor dem Formen und der Nahtbildung auch in
Abständen, die der Zargenlänge entsprechen, mit Ritzlinien versehen werden, wobei
das Vereinzeln in einzelne Zargen in einer sog. Trennstation erfolgt (vgl. z.B. US-PS
3 430 410).
[0006] Dem Formen von einzelnen Zuschnitten in einem äußeren trichterförmigen Werkzeug steht
nicht nur entgegen, daß sich die Zuschnitte bei dem durch das Formwerkzeug bedingten
Widerstand sehr leicht verkanten und damit eine genaue Führung unmöglich machen. Zudem
stößt auch das Durchziehen der im Verhältnis zum äußeren Formwerkzeug kurzen Zuschnitte
auf erhebliche Schwierigkeiten.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Herstellen von Dosenzargen mit einer Längsnaht aus einzelnen, ebenen Zuschnitten anzugeben,
bei dem bzw. mit der die Geräuschentwicklung gemindert und/oder die Ausbringung gesteigert
werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
- daß zunächst nur der mittlere Bereich des Zuschnitts um einen Formdorn in die endgültige
Form der Dosenzarge und gleichzeitig ein zum Erfassen des Zuschnitts durch Transportmittel
geeigneter mittiger Kraft bzw. Reibschluß ausgebildet wird, wobei der so weit fertig
gebogene Bereich einen Umfangswinkel von 120...190° aufweist und die über den gebogenen
Bereich hinausgehenden seitlichen Endbereiche unverformt belassen werden,
- daß der so weit gebogene Zuschnitt in einem weiteren Schritt symmetrisch an beiden
Seiten erfaßt und die noch unverformten Seitenbereiche des Zuschnitts unter weiterem
kontinuierlichen Transportieren und genauem Führen der Kanten des Zuschnitts in die
endgültige Form gebogen zu werden.
[0009] Durch das kontinuierliche, überwiegend gleichzeitige Transportieren in einer Richtung
und Biegen der Zarge entfällt das geräuschträchtige Abbremsen und Beschleunigen. Da
ein Zuschnitt im wesentlichen nur im ebenen Zustand durch seitliche Führungen sicher
zu zentrieren ist, ist nach der Erfindung vorgesehen, mit dem Beginn des Biegens einen
mittigen Kraft- bzw. Reibschluß zwischen dem Transportmittel und dem Zuschnitt herzustellen,
durch den eine Weiterführung des vorzentrierten Zuschnitts sichergestellt wird. Die
weitere, seitliche Mitnahme des Zuschnitts ist - bezogen auf den Umfang der zu formenden
Zarge - an einer Stelle des Zuschnitts vorgesehen, die bereits fertig gebogen ist.
Dadurch ergeben sich keinerlei Relativbewegungen zwischen dem Zuschnitt und den Mitnehmerklinken.
Außerdem kann der fertig gebogene Teil des Zuschnitts gleichzeitig mit der Mitnahme
auch seitlich abgestützt und geführt werden.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
So beschreibt der Anspruch 2 mit 180° einen vorteilhaften Umfangswinkel für den fertig
gebogenen mittleren Bereich des Zuschnitts vor dem seitlichen Erfassen. Durch die
im Anspruch 3 vorgeschlagene Maßnahme, den Zuschnitt an seiner hinteren Kante über
eine Breite zu erfassen, die mindestens 1/10 der Bereite des Zuschnitts entspricht,
wird das Führen des Zuschnitts in der Ebene stabilisiert.
[0011] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
- daß der Unterarm bereits im Bereich des anfänglichen Biegens des Zuschnitts als
Formdorn ausgebildet ist, dessen lichter Querschnitt der fertigen Dosenzarge entspricht
und daß der Formdorn an seiner Unterseite in Längsrichtung eine mittige Ausnehmung
aufweist,
- daß sich unter dem Formdorn über eine Teillänge desselben ein in der Mittellängsebene
des Formdorns angeordnetes umlaufendes Transportmittel mit in die Ausnehmung des Formdorns
reichenden Mitnehmern und mit von unten bis an den Formdorn heranreichenden elastischen
Auflagen befindet,
- daß die beiden Innenseiten eines ersten Teils des äußeren Formwerkzeugs aus einer
Ebene, die über mindestens eine Zuschnittlänge reicht, allmählich soweit gegen die
Längsmittelebene nach oben geführt sind, daß sie dem unteren Teil einer fertigen Dosenzarge
entsprechen, wobei das äußere Formwerkzeug eine mittige Ausnehmung zum Durchgang des
in der Längsmittelebene verlaufenden Transportmittels aufweist,
- daß der Führungsebene, aus der das äußere Formwerkzeug hervorgeht, äußere Führungsschienen
im Abstand der Zuschnittbreite zugeordnet sind,
- daß sich dem in der Längsmittelebene verlaufenden Transportmittel und dem ersten
Teil des äußeren Formwerkzeugs an jeder Seite ein umlaufendes Transportmittel mit
Mitnehmerklinken und bis an den fertig gebogenen Teil der Dosenzarge heranreichenden
nichtelastischen Auflagen und ein zweiter, die Dosenzargen bis zur endgültigen Form
weiterbildender Teil des äußeren Führungswerkzeugs anschließt, wobei das äußere Führungswerkzeug
seitliche Ausnehmungen zum Durchlaß der seitlichen Transportmittel aufweist und beide
Transportmittel spiegelbildlich gleich ausgebildet sind.
[0012] In die an der Unterseite des Formdorns angeordnete mittige Ausnehmung kann eine Mitnehmerklinke
eines Transportmittels eingreifen, wodurch eine sichere Mitnahme des Zuschnitts durch
das Formwerkzeug gewährleistet ist. Beim Biegen des Zuschnitts um den Formdorn wird
der mittige Bereich des Zuschnitts etwas nach unten in die elastischen Auflagen des
Transportmittels gedrückt. Dadurch wird ein Reibschluß erzeugt, der eine gute seitliche
Stabilität beim Führen des Zuschnitts durch das Formwerkzeug erreicht. Um den Zuschnitt
in einem exakt ausgerichteten Zustand in das Formwerkzeug zu führen ist eine Ebene
vorgesehen, auf der die Zuschnitte durch äußere Führungsschienen zentriert werden.
Da sich die Reibung beim weiteren Transportieren durch das Formwerkzeug erhöht, ist
weiter vorgesehen, die Vorrichtung mit zwei seitlichen umlaufenden Transportmitteln
auszurüsten, die Mitnehmerklinken und nicht elastische Auflagen aufweisen, mit denen
der bereits fertig gebogene Bereich des Zuschnitts seitlich geführt und abgestützt
wird.
[0013] Der einen mittigen Ausnehmung des Formdorns an seiner Unterseite können weitere symmetrisch
angeordnete Ausnehmungen zugeordnet werden, in denen ebenfalls Teile der Mitnehmerklinke
eingreifen können.
[0014] Die Mitnehmer des in der Mittellängsebene angeordneten Transportmittels weisen vorzugsweise
eine Breite von mindestens 1/10 der Zuschnittbreite auf.
[0015] Nach Anspruch 6 sind die seitlichen Transportmittel vorzugsweise in einer durch die
Achse der soweit fertig gebogenen Dosenzarge verlaufenden Ebene angeordnet.
[0016] Anspruch 7 beschreibt eine vorteilhafte Ausbildung des Formdorns. Der Formdorn besteht
aus einzelnen achsparallelen Führungsstäben, deren Außenlinien dem lichten Querschnitt
der fertigen Dosenzarge entsprechen, wobei insbesondere die mittige Ausnehmung des
Formdorns durch den Zwischenraum zweier eine gleich hohe untere Lage einnehmender
Führungsstäbe gebildet wird und die Führungsstäbe an mittelbar mit einem Gestell verbundenen
inneren Tragelementen befestigt sind. Etwaige weitere untere Ausnehmungen können dann
durch den Zwischenraum entsprechend benachbarter Führungsstäbe gebildet sein.
[0017] Die oberen Führungsstäbe des Formdorns können - in Transportrichtung gesehen - später
beginnen als die unteren Führungsstäbe.
[0018] Um den Formdorn der herzustellenden Dosenzarge genau anpassen zu können, wird nach
Anspruch 9 vorgeschlagen, die unteren und oberen Führungsstäbe in der Höhe relativ
zueinander einstellbar auszubilden.
[0019] Das äußere Formwerkzeug besteht nach Anspruch 10 vorteilhafterweise zumindest in
seinem ersten Teil ebenfalls aus Führungsstäben, die über mindestens eine Zuschnittlänge
in einer Ebene angeordnet sind und danach allmählich soweit gegen die Längsmittelebene
nach oben geführt sind, daß die von ihren Innenlinien eingeschlossene gedachte Kurvenlinie
dem unteren Teil der fertigen Dosenzarge entspricht, wobei die Führungsstäbe an mit
dem Gestell verbundenen Tragelementen befestigt sind.
[0020] Der zweite, die Dosenzargen bis zur endgültigen Form weiter bildende Teil des äußeren
Formwerkzeugs kann aus Führungsstäben und/oder Rollen bestehen. Zur Anpassung an konkrete
Gegebenheiten sind die Führungsstäbe und die Rollen des äußeren Formwerkzeugs je einem
rechten und linken oberen und einem unteren Rollenführungswerkzeug zugeordnet, die
jeweils einzeln einstellbar sind. Zum besseren Erfassen der Dosenzargen weisen die
Rollen des äußeren Formwerkzeugs vorzugsweise eine der Außenkontur der gebogenen Zarge
angepaßte konkave Kontur auf.
[0021] Um möglichst breite elastische Auflagen anzuordnen, ist vorgesehen, das unter dem
Formdorn in seiner Längsmittelebene angeordnete Transportmittel als Zweifachrollenkette
auszubilden.
[0022] Zur Einstellung der unter dem Formdorn in seiner Längsmittelebene angeordneten Transporteinrichtung
auf verschiedene Dosendurchmesser sowie zur Einstellung des Abstandes zwischen den
Kettenauflagen und dem Formdorn ist die Transporteinrichtung über Hubelemente in der
Höhe verstellbar. Die seitlichen Transportmittel sind in einer bevorzugten Ausführungsform
als Einfachrollenketten ausgebildet und über Hubmittel in der Höhe und über Schiebeelemente
radial einstellbar. Um die Zuschnittkanten in der Höhe genau fluchtend auszurichten,
ist am auslaufseitigen Ende der Nutenschiene je eine untere und obere Gleitkufe angeordnet.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Transport- und Führungseinrichtung in einer Seitenansicht,
Fig. 2 die Transport- und Führungseinrichtung in der Draufsicht und die
Fig. 3 bis 7 die Transport- und Führungseinrichtung jeweils in einem Schnitt gemäß
den Linien III-III bis VII-VII in Fig. 1.
[0024] Die Vorrichtung zum Transportieren und Führen von Dosenzuschnitten Z und zum Formen
derselben zu Dosenzargen erstreckt sich über eine Formstrecke F sowie über eine davor-
und dahinterliegende Führungsstrecke. Die Formstrecke weist eine erste und zweite
Transporteinrichtung 1 und 2, einen Formdorn 6, stabförmige und rollenförmige Außenform-
und -führungswerkzeuge 24, 25, 31 bis 33 und 42 bis 44 sowie eine Nutenschiene 38
auf. Dabei übernimmt die erste Transporteinrichtung 1 den Vorschub der Dosenzuschnitte
(im folgenden auch nur kurz: Zuschnitte) Z von einem an sich bekannten (hier nicht
dargestellten) Magazinabstapler und übergibt sie etwa in der Mitte der Formstrecke
F an die zweite Transporteinrichtung 2.
[0025] Die erste Transporteinrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einer in der Mittellängsebene
M der Formwerkzeuge verlaufenden Zweifachrollenkette 3 mit Mitnehmerklinken 4 und
zwischen den Mitnehmerklinken angeordneten elastischen Kettenauflagen 5. Zur Einstellung
dieser Transporteinrichtung 1 auf verschiedene Dosendurchmesser D sowie zur Einstellung
des Abstandes zwischen den Kettenauflagen 5 und dem (vom Dosendurchmesser abhängigen)
Formdorn 6 ist die Transporteinrichtung 1 mittels Hubelementen 7 höhenverstellbar.
[0026] Die zweite Transporteinrichtung 2 besteht aus spiegelbildlich gleichen Vorschubkettentrieben
8 und 9, die seitlich vom Formdorn 6 in einer Ebene gegenüberliegend angeordnet sind.
An den Einfachrollenketten 10 der Vorschubkettentriebe 8, 9 sind Mitnehmer 11 und
nicht elastische Auflagen 12 befestigt, die zum Vorschub bzw. zur Abstützung und Führung
der im unteren bzw. mittleren Bereich bereits vollständig geformten Zuschnitten Z
dienen. Die Ketten 10 und ihre Mitnehmer 11 sind zum Ausgleich von Teilungsfehlern
und sonstigen Fertigungstoleranzen auf gegenseitige Fluchtung einstellbar. Die Vorschubkettentriebe
8, 9 sind zur Anpassung an den jeweiligen Dosendurchmesser D mittels Hubelementen
13 in der Höhe und mittels Schiebeelementen 49 radial bzw. horizontal einstellbar.
[0027] Der Formdorn 6 besteht aus einer Vielzahl von Rundstäben 14, 15, die kreisförmig,
d.h. einen (gedachten) Umkreis bildend, an unteren und oberen Tragelementen 16, 17
befestigt sind. Die Rundstäbe 14, 15 haben unterschiedliche Längen. Die untersten
Rundstäbe 15 sind am längsten und sind bereits am Anfang der Formstrecke F vorhanden.
Mit fortschreitender Umformung der Zuschnitte Z kommen die anderen Rundstäbe 14 bzw.
15 - in Vorschubrichtung gesehen - dazu. Die obersten Rundstäbe 15 sind am kürzesten
und beginnen kurz vor der zweiten Transporteinrichtung 2. Die untere Hälfte des Formdorns
6, bestehend aus den an den Tragelementen 17 befestigten Rundstäben 15, ist gegenüber
der oberen, aus den an den Tragelementen 16 befestigten Stäben 14 bestehenden Hälfte
des Formdorns 6 in der Höhe in geringem Maße veränderbar und so auf einen vorgebbaren
Dosendurchmesser D genau einstellbar.
[0028] Die Tragelemente 16, 17 sind in einem Unterarmprofil 18 mit integriertem Kabel- und
Schlauchkanal 19 befestigt. Das Unterarmprofil 18 ist über ein Zwischenstück 20 am
Gestell 21 angeschraubt.
[0029] In Fig. 3 ist ein Schnitt am Anfang der Formstrecke F dargesellt. Der Zuschnitt Z
liegt auf an Tragelementen 22, 23 befestigten Stäben 24, 25 eines rechten bzw. linken
Führungskorbes sowie auf den elastischen Kettenauflagen 5 der ersten Transporteinrichtung
1 auf. Dabei sind die Stäbe 24, 25 noch waagerecht angeordnet. Die Tragelemente 22,
23 sind über rechte und linke Auflagen 22′, 23′ verbunden und über diese am Gestell
21 befestigt.
[0030] Die Zentrierung und Ausrichtung des Zuschnitts Z geschieht durch seitliche Führungen
26, 27, die im Abstand und in ihrer Richtung feinfühlig eingestellt werden können.
Zum Vorschub wird der Zuschnitt Z von einer Klinke 4 erfaßt. Zur Stabilisierung des
Vorschubs ist die Klinke 4 (wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt) mit drei Vorsprüngen
ausgebildet, so daß der Zuschnitt Z über eine gewisse Breite erfaßt wird. Dabei greifen
die Vorsprünge der Klinke 4 teilweise zwischen die
[0031] Stäbe 15 des Formdorns 6. Am Anfang der Formstrecke F kommen nur die beiden unteren
Stäbe 15 des Formdorns 6 mit dem Zuschnitt Z in Berührung.
[0032] Fig. 4 zeigt einen Schnitt etwa in der Mitte der Führungskörbe 22/24 bzw. 23/25.
Während sich die Seitenteile des Zuschnitts Z noch unverformt, eben erstrecken, ist
der Zuschnitt Z in seinem mittleren Bereich bereits gebogen und wird durch die dadurch
bedingte Verformung fest zwischen den beiden unteren Stäben 15 des Formdorns 6 und
den mit einer gut haftenden Oberfläche versehenen elastischen Kettenauflagen 5 eingeklemmt.
Die beiden noch unverformten Seitenteile des Zuschnitts Z schließen sich tangential
an den mittleren kreisbogenförmigen Bereich des Zuschnitts Z mit dem Radius R = D/2
an.
[0033] Die beiden seitlichen Führungskörbe 22/24 und 23/25 enden im wesentlichen mit der
ersten Transporteinrichtung 1. An ihrem Ende (vgl. Fig. 5) ist der Zuschnitt Z in
seinem mittleren Bereich über einen Umfang von etwa 180° fertig gebogen. Der Zuschnitt
liegt nun an der aus den Stäben 15 bestehenden kompletten unteren Hälfte des Formdorns
6 an. Die beiden einer Umfangslänge von noch etwa je 90° bzw. (π/4) D entsprechenden
unverformten Seitenteile des Zuschnitts Z schließen sich - in sich eben - tangential
an den mittleren kreisbogenförmigen Bereich des Zuschnitts mit dem Radius D/2 an.
An dieser Stelle wird der Vorschub des Zuschnitts Z von der zweiten Transporteinrichtung
2 mit den beiden Vorschubkettentrieben 8, 9 übernommen, wobei deren starre Auflagen
12 die seitliche Führung des Zuschnitts Z in waagerechter Ausrichtung anstelle eines
der Führungsstäbe übernehmen.
[0034] Fig. 6 zeigt in einem - in Vorschubrichtung weiter weg liegenden - Schnitt längs
der Linie VI-VI in Fig. 1 ein unteres Stabführungswerkzeug mit an Tragelementen 28
befestigten Führungsstäbe 31 und zwei seitlichen oberen Stabführungswerkzeugen mit
an Tragelementen 29, 30 befestigten Führungsstäben 32 bzw. 33 eines zweiten Teils
des äußeren Formwerkzeugs. Die Führungsstäbe 31 des unteren Stabführungswerkzeugs
verlaufen parallel zum Formdorn 6 und sind radial so eingestellt, daß der Zuschnitt
Z an den Stäben 15 des unteren Teils des Formdorns 6 anliegt. Dabei sind die Führungsstäbe
31 - in Umfangsrichtung gesehen - zu den Stäben 15 des Formdorns 6 versetzt angeordnet.
Die Stäbe 32, 33 der oberen seitlichen Stabführungswerkzeuge sind konvergierend so
ausgerichtet, daß die Endbereiche des Zuschnitts Z beim weiteren Vorschub in den oberen
Bereich des Formdorns 6 mit den Stäben 14 gebogen werden. Die Kanten 34, 35 der Seitenteile
des Zuschnitts Z tauchen dabei in gegenüberliegend angeordnete Nuten 36, 37 einer
Nutenschiene 38 ein, die zwischen dem Unterarmprofil 18 und dem Zwischenstück 20 angeordnet
ist. In Vorschubrichtung verringert sich der Abstand zwischen den beiden Nuten 36,
37 kontinuierlich, bis der Zuschnitt Z vollständig um den Formdorn 6 gebogen ist und
einen geschlossenen kreisförmigen Querschnitt mit dem Durchmesser D eingenommen hat.
Der vollständig rundgebogene Zuschnitt Z ist außen von Rollenführungswerkzeuge 39,
40, 41, den starren Auflagen 12 der Ketten 10 der Vorschubkettentriebe 8, 9 und den
Führungsnuten 36, 37 der Nutenschiene 38 voll umschlossen (vgl. den in Fig. 7 dargestellten
Schnitt kurz vor dem Schweißpunkt S).
[0035] Die Rollen 42...44 der Rollenführungswerkzeuge 39...41 sind als sog. Diabolorollen
ausgebildet und dem kreisförmigen Querschnitt des auch als Zarge bezeichneten gebogenen
Zuschnitts Z genau angepaßt. Die Rollen 42...44 sind in radialer Richtung individuell
einstellbar, so daß die Kanten 34, 35 des gerundeten Zuschnitts Z an der Stoßstelle
45 mit Druck an- bzw. gegeneinanderliegen. Am Ende der Nutenschiene 38 ist unter-
und oberhalb der Nutebene je eine in der Höhe einstellbare Gleitkufe 46 bzw. 47 angeordnet,
um die Zuschnittkanten 34, 35 in der Höhe genau fuchtend auszurichten.
[0036] Förderstromabwärts gesehen befindet sich unmittelbar hinter den Gleitkufen 46, 47
die Schweißstelle S, wobei die Schweißung beispielsweise durch einen fokussierten
Laserstrahl 48 erfolgen kann.
1. Verfahren zum Herstellen von Dosenzargen mit einer Längsnaht aus einzelnen ebenen
Zuschnitten,
bestehend aus folgenden Schritten:
- Entnahme eines Zuschnitts aus einem Magazin,
- mittiges Erfassen des Zuschnitts an seiner Hinterkante und Transportieren des Zuschnitts
in eine Formstation,
- kontinuierliches Biegen des Zuschnitts und
- Ausbilden der Nahtverbindung,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zunächst nur der mittlere Bereich des Zuschnitts um einen Formdorn in die endgültige
Form der Dosenzarge und gleichzeitig ein zum Erfassen des Zuschnitts durch Transportmittel
geeigneter mittiger Kraft bzw. Reibschluß ausgebildet wird, wobei der so weit fertig
gebogene Bereich einen Umfangswinkel von 120...190° aufweist und die über den gebogenen
Bereich hinausgehenden seitlichen Endbereiche unverformt belassen werden,
- daß der so weit gebogene Zuschnitt in einem weiteren Schritt symmetrisch an beiden
Seiten erfaßt und die noch unverformten Seitenbereiche des Zuschnitts unter weiterem
kontinuierlichen Transportieren und genauem Führen der Kanten des Zuschnitts in die
endgültige Form gebogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangswinkel des fertig
gebogenen mittleren Bereichs 180° beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen des
Zuschnitts an seiner hinteren Kante über eine Breite erfolgt, die mindestens 1/10
der Breite des Zuschnitts entspricht.
4. Vorrichtung mit einem Unterarm, einem äußeren Formwerkzeug, einer Einrichtung zur
Führung der Kanten der Dosenzarge vor dem Nahtverbinden, zwei Transporteinrichtungen
und einer Nahtverbindungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Unterarm bereits im Bereich des anfänglichen Biegens des Zuschnitts (Z)
als Formdorn (6) ausgebildet ist, dessen lichter Querschnitt der fertigen Dosenzarge
entspricht und daß der Formdorn an seiner Unterseite in Längsrichtung eine mittige
Ausnehmung aufweist,
- daß sich unter dem Formdorn (6) über eine Teillänge desselben ein in der Mittellängsebene
(M) des Formdorns angeordnetes umlaufendes Transportmittel (1, 3) mit in die Ausnehmung
des Formdorns reichenden Mitnehmern (4) und mit von unten bis an den Formdorn (6)
heranreichenden elastischen Auflagen (5) befindet,
- daß die beiden Innenseiten eines ersten Teils des äußeren Formwerkzeugs (24, 25)
aus einer Ebene, die über mindestens eine Zuschnittlänge reicht, allmählich soweit
gegen die Längsmittelebene (M) nach oben geführt sind, daß sie dem unteren Teil einer
fertigen Dosenzarge entsprechen, wobei das äußere Formwerkzeug (24, 25) eine mittige
Ausnehmung zum Durchgang des in der Längsmittelebene verlaufenden Transportmittels
(1, 3) aufweist,
- daß der Führungsebene, aus der das äußere Formwerkzeug (24, 25) hervorgeht, äußere
Führungsschienen (26, 27) im Abstand der Zuschnittbreite zugeordnet sind,
- daß sich dem in der Längsmittelebene (M) verlaufenden Transportmittel (1, 3) und
dem ersten Teil des äußeren Formwerkzeugs (24, 25) an jeder Seite ein umlaufendes
Transportmittel (8, 9) mit Mitnehmerklinken (11) und bis an den fertig gebogenen Teil
der Dosenzarge heranreichenden nichtelastischen Auflagen (12) und ein zweiter, die
Dosenzargen bis zur endgültigen Form weiterbildender Teil des äußeren Führungswerkzeugs
(31...33; 42...44) anschließt, wobei das äußere Führungswerkzeug seitliche Ausnehmungen
zum Durchlaß der seitlichen Transportmittel aufweist und beide Transportmittel spiegelbildlich
gleich ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (4) des
in der Mittellängsebene (M) angeordneten Transportmittels (1, 3) eine Breite von mindestens
1/10 der Zuschnittbreite aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen
Transportmittel (8, 9) in einer durch die Achse der soweit fertig gebogenen Dosenzarge
verlaufenden Ebene angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Formdorn
(6) aus einzelnen achsparallelen Führungsstäben (14, 15) besteht, deren Außenlinien
dem lichten Querschnitt der fertigen Dosenzarge entsprechen und daß die mittige Ausnehmung
des Formdorns durch den Zwischenraum zweier eine gleich hohe untere Lage einnehmender
Führungsstäbe (15) gebildet wird und daß die Führungsstäbe (14, 15) an mittelbar mit
einem Gestell (21) verbundenen inneren Tragelementen (16, 17) befestigt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Führungsstäbe
(14) des Formdorns (6) - in Transportrichtung gesehen - später beginnen als die unteren
Führungsstäbe (15).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die die Führungsstäbe
(14, 15) tragenden oberen und unteren Tragelementen (16, 17) in der Höhe relativ zueinander
einstellbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Teil des äußeren Formwerkzeugs aus Führungsstäben (24, 25) gebildet ist, die
über mindestens eine Zuschnittlänge in einer Ebene angeordnet sind und danach allmählich
soweit gegen die Längsmittelebene (M) nach oben geführt sind, daß die von ihren Innenlinien
eingeschlossene gedachte Kurvenlinie dem unteren Teil der fertigen Dosenzarge entspricht,
wobei die Führungsstäbe (24, 25) an mit dem Gestell (21) verbundenen Tragelementen
(22, 23) befestigt sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite, die Dosenzargen bis zur endgültigen Form weiter bildende Teil des äußeren
Formwerkzeugs aus Führungsstäben (31...33) und/oder Rollen (42...44) gebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstäbe (31...33)
des äußeren Formwerkzeugs je einem rechten und linken oberen und einem unteren Tragelement
(28...30) zugeordnet sind, die jeweils einzeln einstellbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (42...44)
des äußeren Formwerkzeugs je einem rechten und linken oberen und einem unteren Rollenführungswerkzeug
(39...41) zugeordnet sind, die jeweils einzeln einstellbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (42...44)
des äußeren Formwerkzeugs eine der Außenkontur der gebogenen Zarge angepaßte konkave
Kontur aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
unter dem Formdorn (6) in seiner Längsmittelebene (M) angeordnete Transportmittel
(1) als Zweifachrollenkette (3) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
unter dem Formdorn (6) in seiner Längsmittelebene (M) angeordnete Transportmittel
(1) über Hubelemente (7) in der Höhe einstellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Transportmittel (8, 9) als Einfachrollenketten (10) ausgebildet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Transportmittel (8, 9) über Hubmittel (13) in der Höhe und über Schiebeelemente
(49) radial einstellbar sind.
19.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß am auslaufseitigen
Ende der Nutenschiene (38) eine untere und eine obere Gleitkufe (46, 47) angeordnet
ist.