[0001] Die Erfindung betrifft eine Pralinen-Packung in Form einer zweiteiligen Faltschachtel,
deren Deckel- und Bodenteil einen allseitig gleichmäßig breiten Vorstehrand aufweist
sowie einen zum Aufrichten vorbereiteten, flachliegenden Deckelteil für die Pralinen-Packung.
[0002] Packungen der vorbezeichneten Art bestehen in aller Regel aus fünf Teilen, nämlich
dem Faltschachtelunterteil, der mit diesem verklebten Bodenplatte, dem Faltschachteldeckel
und der mit diesem verklebten Deckelplatte, die durch eine unterlegte Wellpapp- od.dgl.
Einlage aufgewölbt ist. Hieraus geht bereits hervor, daß zur Herstellung derartiger
Packungen ein beträchtlicher Aufwand an Material und Arbeitszeit erforderlich ist.
[0003] Es hat daher nicht an Vorschlägen gemangelt, solche Packungen weniger aufwendig
zu gestalten. Es wurden Pralinen-Packungen in Form einer zweiteiligen Faltschachtel
entwickelt, die bei annähernd gleichem Aussehen wie die vorerwähnten Packungen mit
erheblich weniger Aufwand herstellbar sind und deren Teile dem Verbraucher flachliegend
angeliefert werden können. Derartige Packungen gehen beispielsweise aus den Unterlagen
der DE-GM 1 984 561 bzw. 87 14 267 wie auch aus der Publikation "Die Faltschachtel
in ihren Grundformen und vielfältigen Varianten" des Fachverbands Faltschachtel-Industrie
e.V. (2. Auflage, 1980) hervor.
[0004] Allen letzterwähnten, vorbekannten Faltschachteln ist zu eigen, daß die Boden- und
Deckelteile zwar einen Vorstehrand aufweisen, jedoch ist es mit keiner dieser Packungskonstruktionen
gelungen, der Deckelfläche eine Wölbung zu vermitteln, wie diese früher durch die
unterlegte Polstermateriallage erhalten worden ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Packungen der letzterwähnten, vorbekannten
Art derart auszubilden, daß die Deckelfläche des aus einem einteiligen Zuschnitt gebildeten
Deckelteils eine Wölbung erfährt, ohne daß es zusätzlichen Materialaufwands bedarf.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den Deckelteil
der in Betracht kommenden Pralinen-Packung in der Weise auszubilden, wie dies aus
dem Anspruch 1 hervorgeht. Dadurch, daß die innenliegenden Seitenwandteile der längeren
Seitenwände des Deckelteils geringfügig, vorzugsweise um etwa 0,8 mm bis 1,2 mm, breiter
als die außenliegenden Seitenwandteile und die an die inneren Seitenwandteile angrenzenden
Klebelaschen mit der Innenseite der Deckelplatte verklebt sind, werden beim Aufrichten
des flachliegenden, vorbereiteten Deckelteils infolge der unterschiedlichen Breiten
der Seitenwandteile Spannungen hervorgerufen, durch welche sich eine erwünschte,
wenn auch geringfügige Wölbung der Deckelplatte gegenüber einer horizontalen Ebene
ergibt.
[0007] In den Figuren 1 bis 5 der Zeichnung ist die erfindungsgemäß ausgebildete Pralinen-Packung
anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt, welches nachstehend im einzelnen
näher erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Pralinen-Packung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Aufsicht auf den Zuschnitt für ein Deckelteil der Packung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Aufsicht auf ein Teilstück des flachliegenden, zum Aufrichten vorbereiteten
Deckelteils;
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Randteil des flachliegenden Deckelteils gemäß
Fig. 3, und
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Randteil des Deckels der Pralinen-Packung nach
Fig. 1 in aufgerichtetem Zustand.
[0008] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Pralinen-Packung aus einem Bodenteil 11 von
an sich bekannter Gestalt und einem Deckelteil 12, welche beide einen über den Packungskörper
13 nach außen allseitig gleichmäßig hinausragenden Vorstehrand 14 bzw. 15 besitzen.
Die Deckelplatte 17 ist, wie dies insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, leicht
gewölbt.
[0009] Zur Herstellung des Deckelteils 12 dient ein Zuschnitt, wie er in Fig. 2 dargestellt
ist.
[0010] Die Deckelplatte 17 ist allseitig um die Breite des nach außen überstehenden Randes
15 größer als die Grundfläche des Packungskörpers 13. Der doppellagige Rand 15 wird
aus dem Randstreifen 18 der Deckelplatte 17 und dem außerhalb der Falzlinie 19 liegenden
Randstreifen 20 gebildet. Beim Vorbereiten des Zuschnitts nach Fig. 2 zur Herstellung
eines flachliegenden Deckelteils nach Fig. 3 wird der Randstreifen 20 um den Falz
19 nach innen geklappt. Die beiden Seitenwandteile 21 und 22 mit der außenliegenden
Klebelasche 23 werden dann um den Falz 24 wieder nach außen geklappt und anschließend
wird der innere Seitenwandteil 22 um den Falz 25 nach innen geklappt, wobei die Klebelasche
23 nach Aufbringung des Klebstoffauftrags 26 mit der Innenseite der Deckelplatte
17 verklebt wird. Dies ist insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich.
[0011] Bei den kürzeren Seitenwänden werden nach Aufbringung eines Klebstoffauftrags 27
auf einen Randstreifen der Innenseite der Deckelplatte 17 die Seitenwandteile 28 und
29 mit dem innenliegenden, an den Falz 30 angrenzenden Randstreifen 31 um den Falz
30 nach innen geklappt und der Randstreifen 31 mit der Deckelplatte 17 verklebt. Beim
zum Aufrichten des Deckelteils 12 vorbereiteten, flachliegenden Zuschnitt (Fig. 3)
können die Seitenwandteile 28, 29, wie dargestellt, nach außen oder auch nach innen
umgeklappt sein. Ansonst ist der Packungszuschnitt wie ein üblicher Faltschachtelzuschnitt
ausgebildet.
[0012] Da die innenliegenden Seitenwandteile 22 des Deckelteils 12 geringfügig breiter sind
als die außenliegenden Seitenwandteile 21, und zwar um eine Differenz von etwa 0,8
mm bis 1,2 mm, vorzugsweise etwa 1 mm, wird eine Wirkung erzielt, wie sie aus Fig.
5 hervorgeht. Beim Aufrichten des Deckelteils 12 der Packung wird in dessen Randbereich
eine Spannung erzeugt, durch die die Deckelplatte 17 gegenüber einer horizontalen
Ebene E nach oben geringfügig aufgewölbt wird.
1. Vorgefertigter, zum Aufrichten vorbereiteter, flachliegender Deckelteil für eine
Pralinen-Packung in Form einer Faltschachtel mit gegenüber dem Packungskörper allseitig
gleichmäßig überstehender Deckelplatte zur Bildung eines doppellagigen Vorstehrandes,
bei welcher der Deckelteil aus einem einzigen Zuschnitt besteht, und die Seitenwände
von je zwei Seitenwandteilen gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die innenliegenden
Seitenwandteile (22) der längeren Seitenwände des Deckelteils (12) geringfügig, vorzugsweise
um etwa 0,8 mm bis 1,2 mm breiter sind als die außenliegenden Seitenwandteile (21),
die längeren Seitenwandteile (21,22) um den die Deckelplatte (17) begrenzenden Falz
(19) nach innen, sodann um den dazu parallelen, benachbarten Falz (24) nach außen
und schließlich um den Falz (25) zwischen den beiden Seitenwandteilen (21,22) nach
innen umgeklappt und die äußeren, an die inneren Seitenwandteile (22) angrenzenden
Klebelaschen (23) mit der Innenseite der Deckelplatte (17) verklebt sind, und daß
die kürzeren Seitenteile (28,29) um den die Deckelplatte (17) begrenzenden Falz (30)
nach innen umgeklappt und mit dem an die Deckelplatte (17) angrenzenden Randstreifen
(31) mit der Innenseite der Deckelplatte (17) verklebt sind.
2. Pralinen-Packung in Form einer zweiteiligen Faltschachtel, deren Deckel- und Bodenteil
einen allseitig gleichmäßig breiten Vorstehrand aufweist, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines Deckelteils (12), welcher durch Aufrichten eines flachliegenden Deckelteils
nach Anspruch 1 gebildet worden ist.