(19)
(11) EP 0 335 324 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.10.1989  Patentblatt  1989/40

(21) Anmeldenummer: 89105447.0

(22) Anmeldetag:  28.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/68, B65D 85/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.03.1988 DE 8804195 U
21.11.1988 DE 8814513 U

(71) Anmelder: Carl Edelmann GmbH
D-89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Heuberger, Erich
    D-7925 Trugenhofen (DE)
  • Kolb, Dieter
    D-7920 Heidenheim (DE)

(74) Vertreter: Wey, Hans-Heinrich, Dipl.-Ing. 
c/o Kanzlei Hansmann, Vogeser und Partner Albert Rosshaupter-Strasse 65
81369 München
81369 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pralinen-Packung


    (57) Vorgefertigter, zum Aufrichten vorbereiteter, flachliegen­der Deckelteil für eine Pralinen-Packung in Form einer Faltschachtel mit gegenüber dem Packungskörper allseitig gleichmäßig überstehender Deckelplatte zur Bildung eines doppellagigen Vorstehrandes, bei welcher der Deckelteil aus einem einzigen Zuschnitt besteht, und die Seitenwände von je zwei Seitenwandteilen gebildet sind sowie die innen­liegenden Seitenwandteile der längeren Seitenwände des Deckelteils geringfügig, vorzugsweise um etwa 0,8 mm bis 1,2 mm breiter sind als die außenliegenden Seitenwandteile, die längeren Seitenwandteile um den die Deckelplatte begrenzenden Falz nach innen, sodann um den dazu paralle­len, benachbarten Falz nach außen und schließlich um den Falz zwischen den beiden Seitenwandteilen nach innen umge­klappt und die äußeren, an die inneren Seitenwandteile angrenzenden Klebelaschen mit der Innenseite der Deckel­platte verklebt sind, und die kürzeren Seitenteile um den die Deckelplatte begrenzenden Falz nach innen umgeklappt und mit dem an die Deckelplatte angrenzenden Randstreifen mit der Innenseite der Deckelplatte verklebt sind.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Pralinen-Packung in Form einer zweiteiligen Faltschachtel, deren Deckel- und Bodenteil einen allseitig gleichmäßig breiten Vorstehrand aufweist sowie einen zum Aufrichten vorbereiteten, flachliegenden Deckelteil für die Pralinen-Packung.

    [0002] Packungen der vorbezeichneten Art bestehen in aller Regel aus fünf Teilen, nämlich dem Faltschachtelunterteil, der mit diesem verklebten Bodenplatte, dem Faltschachteldeckel und der mit diesem verklebten Deckelplatte, die durch eine unterlegte Wellpapp- od.dgl. Einlage aufgewölbt ist. Hier­aus geht bereits hervor, daß zur Herstellung derartiger Packungen ein beträchtlicher Aufwand an Material und Arbeitszeit erforderlich ist.

    [0003] Es hat daher nicht an Vorschlägen gemangelt, solche Packun­gen weniger aufwendig zu gestalten. Es wurden Pralinen-­Packungen in Form einer zweiteiligen Faltschachtel ent­wickelt, die bei annähernd gleichem Aussehen wie die vor­erwähnten Packungen mit erheblich weniger Aufwand herstell­bar sind und deren Teile dem Verbraucher flachliegend ange­liefert werden können. Derartige Packungen gehen beispiels­weise aus den Unterlagen der DE-GM 1 984 561 bzw. 87 14 267 wie auch aus der Publikation "Die Faltschachtel in ihren Grundformen und vielfältigen Varianten" des Fachverbands Faltschachtel-Industrie e.V. (2. Auflage, 1980) hervor.

    [0004] Allen letzterwähnten, vorbekannten Faltschachteln ist zu eigen, daß die Boden- und Deckelteile zwar einen Vorsteh­rand aufweisen, jedoch ist es mit keiner dieser Packungs­konstruktionen gelungen, der Deckelfläche eine Wölbung zu vermitteln, wie diese früher durch die unterlegte Polster­materiallage erhalten worden ist.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Packungen der letzterwähnten, vorbekannten Art derart auszubilden, daß die Deckelfläche des aus einem einteiligen Zuschnitt ge­bildeten Deckelteils eine Wölbung erfährt, ohne daß es zusätzlichen Materialaufwands bedarf.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorge­schlagen, den Deckelteil der in Betracht kommenden Pralinen-Packung in der Weise auszubilden, wie dies aus dem Anspruch 1 hervorgeht. Dadurch, daß die innenliegenden Seitenwandteile der längeren Seitenwände des Deckelteils geringfügig, vorzugsweise um etwa 0,8 mm bis 1,2 mm, breiter als die außenliegenden Seitenwandteile und die an die inneren Seitenwandteile angrenzenden Klebelaschen mit der Innenseite der Deckelplatte verklebt sind, werden beim Aufrichten des flachliegenden, vorbereiteten Deckelteils infolge der unterschiedlichen Breiten der Seitenwandteile Spannungen hervorgerufen, durch welche sich eine er­wünschte, wenn auch geringfügige Wölbung der Deckelplatte gegenüber einer horizontalen Ebene ergibt.

    [0007] In den Figuren 1 bis 5 der Zeichnung ist die erfindungs­gemäß ausgebildete Pralinen-Packung anhand eines Ausfüh­rungsbeispiels dargestellt, welches nachstehend im einzel­nen näher erläutert ist. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Pralinen-­Packung gemäß der Erfindung;

    Fig. 2 eine Aufsicht auf den Zuschnitt für ein Deckelteil der Packung nach Fig. 1;

    Fig. 3 eine Aufsicht auf ein Teilstück des flach­liegenden, zum Aufrichten vorbereiteten Deckelteils;

    Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Randteil des flachliegenden Deckelteils gemäß Fig. 3, und

    Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Randteil des Deckels der Pralinen-Packung nach Fig. 1 in aufgerichtetem Zustand.



    [0008] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Pralinen-Packung aus einem Bodenteil 11 von an sich bekannter Gestalt und einem Deckelteil 12, welche beide einen über den Packungs­körper 13 nach außen allseitig gleichmäßig hinausragenden Vorstehrand 14 bzw. 15 besitzen. Die Deckelplatte 17 ist, wie dies insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, leicht gewölbt.

    [0009] Zur Herstellung des Deckelteils 12 dient ein Zuschnitt, wie er in Fig. 2 dargestellt ist.

    [0010] Die Deckelplatte 17 ist allseitig um die Breite des nach außen überstehenden Randes 15 größer als die Grundfläche des Packungskörpers 13. Der doppellagige Rand 15 wird aus dem Randstreifen 18 der Deckelplatte 17 und dem außerhalb der Falzlinie 19 liegenden Randstreifen 20 gebildet. Beim Vorbereiten des Zuschnitts nach Fig. 2 zur Herstellung eines flachliegenden Deckelteils nach Fig. 3 wird der Rand­streifen 20 um den Falz 19 nach innen geklappt. Die beiden Seitenwandteile 21 und 22 mit der außenliegenden Klebe­lasche 23 werden dann um den Falz 24 wieder nach außen geklappt und anschließend wird der innere Seitenwandteil 22 um den Falz 25 nach innen geklappt, wobei die Klebelasche 23 nach Aufbringung des Klebstoffauftrags 26 mit der Innen­seite der Deckelplatte 17 verklebt wird. Dies ist insbeson­dere aus Fig. 4 ersichtlich.

    [0011] Bei den kürzeren Seitenwänden werden nach Aufbringung eines Klebstoffauftrags 27 auf einen Randstreifen der Innenseite der Deckelplatte 17 die Seitenwandteile 28 und 29 mit dem innenliegenden, an den Falz 30 angrenzenden Randstreifen 31 um den Falz 30 nach innen geklappt und der Randstreifen 31 mit der Deckelplatte 17 verklebt. Beim zum Aufrichten des Deckelteils 12 vorbereiteten, flachliegenden Zuschnitt (Fig. 3) können die Seitenwandteile 28, 29, wie darge­stellt, nach außen oder auch nach innen umgeklappt sein. Ansonst ist der Packungszuschnitt wie ein üblicher Falt­schachtelzuschnitt ausgebildet.

    [0012] Da die innenliegenden Seitenwandteile 22 des Deckelteils 12 geringfügig breiter sind als die außenliegenden Seitenwand­teile 21, und zwar um eine Differenz von etwa 0,8 mm bis 1,2 mm, vorzugsweise etwa 1 mm, wird eine Wirkung erzielt, wie sie aus Fig. 5 hervorgeht. Beim Aufrichten des Deckel­teils 12 der Packung wird in dessen Randbereich eine Spannung erzeugt, durch die die Deckelplatte 17 gegenüber einer horizontalen Ebene E nach oben geringfügig aufgewölbt wird.


    Ansprüche

    1. Vorgefertigter, zum Aufrichten vorbereiteter, flach­liegender Deckelteil für eine Pralinen-Packung in Form einer Faltschachtel mit gegenüber dem Packungskörper allseitig gleichmäßig überstehender Deckelplatte zur Bildung eines doppellagigen Vorstehrandes, bei welcher der Deckelteil aus einem einzigen Zuschnitt besteht, und die Seitenwände von je zwei Seitenwandteilen gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die innenliegenden Seitenwandteile (22) der längeren Seitenwände des Deckelteils (12) geringfügig, vorzugsweise um etwa 0,8 mm bis 1,2 mm breiter sind als die außenliegenden Seitenwandteile (21), die längeren Seitenwandteile (21,22) um den die Deckelplatte (17) begrenzenden Falz (19) nach innen, sodann um den dazu parallelen, benach­barten Falz (24) nach außen und schließlich um den Falz (25) zwischen den beiden Seitenwandteilen (21,22) nach innen umgeklappt und die äußeren, an die inneren Seiten­wandteile (22) angrenzenden Klebelaschen (23) mit der Innenseite der Deckelplatte (17) verklebt sind, und daß die kürzeren Seitenteile (28,29) um den die Deckelplatte (17) begrenzenden Falz (30) nach innen umgeklappt und mit dem an die Deckelplatte (17) angrenzenden Rand­streifen (31) mit der Innenseite der Deckelplatte (17) verklebt sind.
     
    2. Pralinen-Packung in Form einer zweiteiligen Falt­schachtel, deren Deckel- und Bodenteil einen allseitig gleichmäßig breiten Vorstehrand aufweist, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Deckelteils (12), welcher durch Aufrichten eines flachliegenden Deckelteils nach Anspruch 1 gebildet worden ist.
     




    Zeichnung