[0001] Die Erfindung betrifft einen Tragschichtfertiger, umfassend
- einen Fertigerrahmen mit Fahrwerk;
- wenigstens eine Rüttelplatte oder -bohle;
- einen am Fertigerrahmen gehalterten Halterahmen für die wenigstens eine Rüttelplatte
oder -bohle und
- eine Nivelliereinrichtung zur Lagenänderung des Halterahmens gegenüber dem Fertigerrahmen.
[0002] Derartige Tragschichtfertiger werden z.B. zum Herstellen einer Feinplanie eingesetzt.
Hierbei wird das mit LKW vor den Fertiger gekippte Planier-Material in 5 bis 10 cm
Höhe eingebaut, d.h. verteilt, abgezogen und z.B. auf ca. 95 % verdichtet. Ein anderer
Einsatzbereich ist der Einbau einer HGT-Schicht (
hydraulich
gebundene
Tragschicht) oder Schotter-Tragschicht mit Einbaustärken zwischen etwa 15 bis 20 cm
wiederum mit Verteilung Abziehen und Verdichtung. Schließlich kann der Tragschichtfertiger
auch zum höhenmäßigen Abziehen einer frischen Mörtelschicht (mixed in place) eingesetzt
werden, da vermörtelte Tragschichten ohne Einsatz eines derartigen Fertigers oft nicht
ausreichende Ebenheit aufweisen, besonders an den Rändern.
[0003] Es sind Straßenfertiger bekannt (DE-C-35 35 362), bei welchen eine Rüttelbohle vom
Fertiger nachgezogen wird. Ein am Halterahmen für die Rüttelbohle befestigter Schlepparm
ist an einem höhenverstellbaren Gelenkpunkt des Fertigerrahmens angelenkt. Man erhält
auf diese Weise eine in gewissen Grenzen selbststabilisierende, einfach zu steuernde
Höhen-Nivellierung, da ein momentanes Ansteigen der Glättbohle, aufgrund beispielsweise
erhöhten Materialanfalls, eine Reduzierung des Anstellwinkels (Winkel zwischen der
Bohlenunterseite und der Horizontalebene) zur Folge hat mit dem Ergebnis, daß die
"schwimmende Bohle" tiefer in das Material einschneidet und so selbsttätig ein niedrigeres
Höhenniveau einnimmt. Dementsprechend genügt es, wenn erhöhte Schichtdicke gewünscht
ist, den fertigerrahmen-seitigen Gelenkpunkt des Schlepparms anzuheben.
[0004] Ein derartiger Fertigeraufbau ist jedoch für einen Tragschichtfertiger weniger geeignet,
vor allem deshalb, weil das einzubauende Material im allgemeinen wesentlich grobkörniger
ist (z.B. grober Kies) und einen vorzeitigen Verschleiß der Verteilerschnecken oder
Verteilerketten im beschränkten Einbauraum zwischen den Fahrwerken und zwischen dem
rückwärtigen Ende der beiden seitlichen Fahrwerke und der Rüttel- oder Glättbohle
zur Folge hat. Auch ergibt sich häufig ein unruhiger Lauf des Tragschichtfertigers,
wenn dieser aufgrund seines Gewichts auf mehr oder weniger stark verfestigtem Untergrund
dementsprechend mehr oder weniger stark einsinkt.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung liegt demgegenüber darin, einen Tragschichtfertiger mit
einfachem Aufbau und verbesserter Funktion bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die wenigstens eine Rüttelplatte oder -bohle
im Bereich des in Fahrtrichtung vorderen Endes des Fertigerrahmens vor dem Fahrwerk
angeordnet ist, und daß der Halterahmen am Fertigerrahmen über eine Hebelanordnung
im wesentlichen starr, jedoch in Höhe und Neigung mittels der Nivelliereinrichtung
wahlweise verstellbar angebracht ist.
[0007] Die Rüttelplatte oder -bohle ist nunmehr vor dem Fahrwerk (bzw. vor den beiden seitlichen
Fahrwerken) angeordnet, so daß das Planier-Material ohne räumliche Einschränkungen
bequem vor der Rüttelplatte oder -bohle ausgebreitet werden kann, z.B. von einem Material
abwerfenden Fahrzeug aus oder mittels einer einfachen Verteilerschaufel (Anspruch
9). Der Verschleiß bei einer derartigen Verteilerschaufel ist gering; die Verteilerschaufel
kann schnell und kostengünstig, falls erforderlich, ausgetauscht werden. Die Rüttelplatte
oder -bohle ist weiterhin "schwimmend" ausgeführt, d.h., sie nimmt jeweils eine Höhenposition
ein, die im wesentlichen durch die vom Einbaumaterial erzeugten und durch den Anstellwinkel
der Bohle definierten dynamischen Auftriebskräfte bestimmt ist. Da die Bohle jedoch
nunmehr geschoben und nicht wie bei bekannten Systemen gezogen wird und somit ein
prinzipiell labiles Gleichgewichtssystem darstellt (bei Anheben der Bohle durch vermehrtes
Material ergibt sich eine Vergrößerung des Anstellwinkels), hätte man erwarten können,
daß dieses System nicht beherrschbar ist. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß in
der erfindungsgemäßen Anordnung mit im wesentlichen starrer, d.h. nicht pendelnder
Befestigung des Fertigerrahmens am Fahrwerk (unter Beibehaltung des Schwimm-Prinzips),
also gewissermaßen durch Kombination indirekter und direkter Bohlensteuerung mit Hilfe
der entsprechend schnell reagierenden Nivellier-Einrichtung eine gleichmäßige Einbaudicke
erzielt werden kann. Hierzu trägt auch bei, daß der Tragschichtfertiger auf von ihm
selbst verdichtetem, nivelliertem Untergrund fährt.
[0008] Die im wesentlichen starre, jedoch wahlweise in Höhe und Neigung verstellbare Hebelanordnung
umfaßt bevorzugt einen mit dem Halterahmen starr verbindbaren Hauptarm, der über zwei
voneinander beabstandete, zueinander geneigt verlaufende Gelenkhebel mit dem Fahrwerkrahmen
verbunden ist. Aufgrund der Neigung zwischen den beiden Gelenkhebeln ergibt sich,
im Gegensatz zu einem Parallelogramm-Gestänge bei zueinander parallelen Gelenkhebeln,
eine kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung bei einer Lageänderung des Hauptarms gegenüber
dem Fertigerrahmen.
[0009] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, daß einer der beiden Gelenkhebel im Bereich des
Befestigungspunkts des Halterahmens am Hauptarm mit dem im wesentlichen horizontal
verlaufenden Hauptarm einen ersten Winkel zwischen 20° und 70°, vorzugsweise 30 -
60°, bildet, und daß der andere Gelenkhebel mit dem Hauptarm einen zweiten Winkel
zwischen 160° und 180° bildet. Aufgrund dieser Winkel ergibt sich einerseits ein Kniehebel-Effekt
im Bereich des anderen Gelenkhebels, so daß die Betätigungskräfte zur Lagenveränderung
des Hauptarms relativ gering sein können zumal dann, wenn eine erste Kolben-Zylinderanordnung
an den Hauptarm im Bereich des anderen Gelenkhebels angreift im Sinne einer Veränderung
des zweiten Winkels. Zum anderen ergibt die angegebene Orientierung des einen Gelenkhebels
bei entsprechender Hauptarmlänge ohne weiteres die gewünschte Vergrößerung des Anstellwinkels
bei Anheben des Halterahmens und Verringerung des Anstellwinkels bei Absenken des
Halterahmens. Die jeweils gewünschte Höhenlage des Halterahmens wird also direkt ohne
Verzögerung durch Verschwenken der Gelenkanordnung eingestellt, wobei gleichzeitig
durch die Anpassung des Anstellwinkels die "schwimmende" Auflagerung der Rüttelplatte
oder -bohle auf der Tragschicht erhalten bleibt, so daß gleichmäßige Verfestigungsqualität
bei beherrschbaren Kräften zwischen Fertigerrahmen und Halterahmen gewährleiset ist.
[0010] Um eine kompakte Transporteinheit zu erhalten mit der Möglichkeit, seitlich auf einen
Tieflader zu fahren, da die gängige Transportbreite nicht überschritten wird, wird
vorgeschlagen, daß der Halterahmen zwischen einer Arbeitsstellung und einer Transportstellung
verschwenkbar ist.
[0011] Um den Umbau zu erleichtern, ist bevorzugt eine zweite Kolben-Zylinderanordnung zum
Verschwenken des Halterahmens zwischen der Arbeitsstellung und der Transportstellung
vorgesehen, welche einenends an den Halterahmen und anderenends an den Hauptarm angreift.
[0012] Von besonderem Vorteil ist die durch ein am Hauptarm angelenktes Schwenkteil gekennzeichnete
Weiterbildung der Erfindung, wobei an das Schwenkteil die zweite Kolben-Zylinderanordnung
zur Verschwenkung des Schwenkteils gegenüber dem Hauptarm unmittelbar angreift, und
welches wahlweise mit dem Halterahmen und mit dem einen Gelenkhebel verkoppelbar ist.
Dieses zwischen den Hauptarm und den Gelenkhebel einkoppelbare, von der zweiten Kolben-Zylinderanordnung
betätigbare Schwenkteil ermöglicht eine wahlweise Veränderung der Lage des hauptarmseitigen
Gelenks des einen Gelenkhebels relativ zum Hauptarm. Auf diese Weise kann beispielsweise
der in der Transportstellung auf den Fertigerrahmen abgelegte Hauptarm angehoben werden.
Auch kann der Neigungswinkel zwischen den beiden Gelenkhebeln wahlweise verändert
werden zur Änderung der Beziehung zwischen der Höhe und des Anstellwinkels der Rüttelplatte
oder -bohle.
[0013] Um die Transportbreite auch bei Vorsehen einer Führungs- und Antriebseinrichtung
für die Verteilerschaufel gering zu halten, wird vorgeschlagen, die Führungs- und
Antriebseinrichtung zwischen einer Arbeitsstellung und einer Transportstellung verschiebbar
auszubilden. Bevorzugt sind hierzu die Führungs- und Antriebseinrichtung haltende,
in Verschieberichtung verlaufende Tragholme vorgesehen, welche am Fertigerrahmen verschiebbar
angebracht sind und vorzugsweise in wenigstens zwei demontierbare Längensegmente
unterteilt sind. Die beim Einschieben der Führungs- und Antriebseinrichtung am rückwärtigen
Ende über den Tragschichtfertiger vorstehenden Längensegmente können also demontiert
werden.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeweils wenigstens
eine Rüttelbohle im Bereich der beiden seitlichen Fahrwerke sowie wenigstens eine
Rüttelplatte im dazwischenliegenden Bereich vorgesehen. Die insbesondere impulshydraulisch
angetriebene Rüttel- oder Glättbohle im Fahrwerksbereich sorgt für eine hohe Verdichtung
der Tragschicht, so daß das nachlaufende Fahrwerk die Tragschicht nicht zerstört.
Im dazwischenliegenden Bereich genügt jedoch der Einsatz von Rüttelplatten, die im
Vergleich zu Rüttelbohlen aufgrund ihres einfachen Aufbaus wesentlich kostengünstiger
in der Anschaffung und darüber hinaus weniger verschleißanfällig sind.
[0015] Da Rüttelplatten im allgemeinen weniger sensibel auf Anstellwinkel-Veränderungen
reagieren wie Rüttelbohlen, wird der Einsatz wenigstens eines in im wesentlichen vertikaler
Richtung bewegbaren Dosierschiebers zumindest vor der Rüttelplatte vorgeschlagen.
Eine sich durch äußerst einfachen Aufbau und zuverlässige Funktion auszeichnende Weiterbildung
der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen Tastarm, dessen vorderes Ende am Dosierschieber
angelenkt ist und an dessen hinterem Ende ein hinter der Rüttelbohle oder -platte
nachlaufender, auf der Tragschicht aufliegender, Tastkopf angebracht ist sowie eine
Tastarmneigungs-Ermittlungseinrichtung, welche an eine Steuereinrichtung für einen
Dosierschieber-Verstellantrieb angeschlossen ist. Aufgrund der Anlenkung des Tastarms
am Dosierschieber ist dessen Neigung sowohl von der jeweiligen tatsächlichen Nivellier-Höhe
der Tragschicht hinter der Rüttelplatte abhängig als auch von der momentanen Dosierschieber-Höhe.
Es reduziert sich in der Folge der schaltungstechnische Aufwand für die Steuerung
des Dosierschieber-Verstellantriebs, insbesondere dann, wenn eine im wesentlichen
vertikal verlaufende Schaltstange zur Betätigung wenigstens eines Schalters vorgesehen
ist, wobei diese Schaltstange im Bereich zwischen den Enden des Tastarms mit diesem
verbunden ist. Wird dieser Schalter beispielsweise bei Überschreiten einer vorgegebenen
Nivellierhöhe hinter der Rüttelplatte betätigt, so genügt es, den Dosierschieber-Verstellantrieb
solange laufen zu lassen, bis der Schalter wieder freigegeben worden ist, nachdem
der Dosierschieber entsprechend weit abgesenkt worden ist.
[0016] Bevorzugt ist eine dritte Kolben-Zylinderanordnung als Teil des Dosierschieber-Verstellantriebs
vorgesehen, welche einenends an den Halterahmen und anderenends an den Dosierschieber
angreift.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen an Hand der
Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Tragschichtfertigers
in Transportstellung;
Fig. 2 eine vereinfachte Seitenansicht des Tragschichtfertigers gemäß Fig. 1 während
des Umbaus in die Arbeitsstellung;
Fig. 3 eine vereinfachte Seitenansicht des Tragschichtfertigers gemäß Figuren 1 und
2 in der Arbeitsstellung;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Tragschichtfertiger gemäß Fig. 3 und
Fig. 5 eine seitliche Detailansicht des Tragschichtfertigers im Bereich einer Rüttelplatte.
[0018] Der in den Figuren vereinfacht dargestellte Tragschichtfertiger 10 umfaßt einen allgemein
mit 12 bezeichneten Fertigerrahmen, welcher die erforderlichen Fertigeraggregate trägt
und an welchem seitliche Raupenfahrwerke 14 zur Bewegung des Tragschichtfertigers
auf dem jeweiligen Untergrund angeordnet sind. Am Fertigerrahmen 12 ist beispielsweise
ein Fahrersitz 16 angeordnet sowie ein Dieselmotor 18 zum Antrieb sowohl der seitlichen
Raupenfahrwerke 14 als auch einer Ölpumpe für die Hydraulik des Tragschichtfertigers
10. Die Fahrtrichtung des Tragschichtfertigers 10 während der Verdichtungs- und Nivellier-Arbeit
ist in den Figuren 1, 2, 3 und 5 von links nach rechts (Pfeil A) und in Fig. 4 von
oben nach unten dargestellt.
[0019] Zur Durchführung der Nivellier- und Verdichtungsarbeiten sind am Tragschichtfertiger
10 innerhalb eines in horizontaler Richtung quer zur Fahrtrichtung A verlaufenden
Halterahmens 20 zwei seitliche Rüttelbohlen 22 vorgesehen sowie in einem mittleren
Abschnitt eine Rüttelplatte 24. Die Rüttelbohlen 22 sind in Fig. 4 mit einer Strich-Punkt-Linie
angedeutet. Man erkennt, daß sich diese von den beiden äußeren Enden des Halterahmens
20 ausgehend bis in einen von der Rüttelplatte 24 eingenommenen mittleren Bereich
zwischen den beiden Raupenfahrwerken 14 erstrecken. Da diese auch als Hochverdichtungsbohlen
bezeichenbaren Rüttelbohlen 22 mit Impuls-Hydraulikbetrieb für eine starke Verdichtung
des Tragschichtmaterials auf ca. 95% sorgen, kann der Tragschichtfertiger mit seinen
beiden Raupenfahrwerken 14 unbedenklich auf der so hergestellten Tragschicht fahren.
Die in Fig. 5 in näheren Einzelheiten in Verbindung mit einer Dosierschieber-Höhenregelung
dargestellte Rüttelplatte 24 liefert zwar im allgemeinen weniger verdichtetes Tragschichtmaterial.
Der Verdichtungsgrad ist jedoch im allgemeinen völlig ausreichend, zumal in vielen
Fällen die Tragschicht anschließend noch gewalzt wird. Da der Verschleiß bei den zu
verarbeitenden grobkörnigen und scharfkantigen Tragschichtmaterialien ein wesentlicher
Gesichtspunkt ist, ist der Einsatz der weit weniger verschleißanfälligen Rüttelplatten
von Vorteil.
[0020] Der Halterahmen besteht aus zwei zueinander parallelen, quer zur Richtung A verlaufenden
horizontalen T-Trägern 26 mit beide verbindenden Verbindungsplatten 28 zumindest an
beiden Längsenden. Die in Fig. 4 erkennbaren Verbindungsplatten 28 an beiden Fertigerrahmenenden
sind nach vorne (in Richtung A) vorgezogen, um seitliche Begrenzungen für vom vorlaufenden
Lastwagen abzuladendes Tragschicht-Schüttgut zu bilden.
[0021] Zwischen diesen Platten 28 vor den Rüttelbohlen 22 und der Rüttelplatte 24 ist eine
Verteilerschaufel 30 in Querrichtung hin- und herbewegbar. Diese Verteilerschaufel
kann beispielsweise drei zueinander parallele, in Richtung A verlaufende vertikale
Schaufelbleche 32 umfassen. Geführt wird die Verteilerschaufel 30 über einen längs
eines Rohrs 34 in Querrichtung verschiebbar geführten Kopf 36. Zur Höhenverstellbarkeit
der Verteilerschaufel 32 kann am Kopf 36 eine Kolben-Zylinderanordnung 38 vorgesehen
sein, dessen Kolben 40 an die Verteilerschaufel 30 angreift. Über ein in einer geschlossenen
Schleife über seitliche Umlenkrollen 42 an den beiden Enden des Rohrs 34 geführtes,
in Fig. 4 mit einer Strich-Punkt-Punkt-Linie angedeutetes Zugseil 44 kann der Kopf
36 in Querrichtung (Doppelpfeil B) hin- und herbewegt werden. Eine dem Seilantrieb
dienende angetriebene Seilrolle 46 ist beispielsweise in den Figuren 3 und 4 erkennbar.
[0022] Das Rohr 34 samt Kopf 36 und Seilrolle 46 läßt sich aus der beispielsweise in den
Figuren 3 und 4 erkennbaren Arbeitsstellung in die in Fig. 1 angedeutete zurückgezogene
Transportstellung verschieben. Hierzu sind am Fertigerrahmen zwei in Fahrtrichtung
A verlaufende Tragholme 48 in ihrer Längsrichtung verschiebbar angebracht, die an
ihrem jeweiligen vorderen Ende mit dem Rohr 34 verbunden sind. Um in der Transportstellung
gemäß Fig. 1 zu verhindern, daß die Tragholme 48 nach hinten über den Fahrzeugumriß
vorstehen, ist jeweils ein hinteres Segment 50 der beiden Tragräume 48 vom restlichen
Tragraumteil demontierbar ausgebildet. In Fig. 1 ist das Segment 50 vor der Demontage
angedeutet bzw. nach der Anbringung zur Vorbereitung des Tragschichtfertigers nach
dem Transport für die Arbeit.
[0023] Der Halterahmen 20 ist über eine Hebelanordnung 51 am Fertigerrahmen 12 gehaltert.
Diese Hebelanordnung besteht jeweils aus einem Hauptarm 52 sowie einem ersten Gelenkhebel
54 und einem zweiten Gelenkhebel 56 und ferner einem Schwenkteil 58 seitlich neben
den beiden Raupenfahrwerken 14. An einem halterahmenfesten Längsträger 60 sind die
beiden Gelenkhebel angelenkt, und zwar der vordere Gelenkhebel 54 an einem Gelenkvorsprung
62 und der hintere Gelenkhebel 56 an einem Gelenkvorsprung 64 etwa im Bereich der
Längenmitte des Längsträgers 60. Die effektive Länge des hinteren Gelenkhebels 56
beträgt das etwa 3 bis 5-fache, vorzugsweise etwa 4-fache, der effektiven Länge des
vorderen Gelenkhebels 54. Der hintere Gelenkhebel 56 ist unmittelbar mit dem Hauptarm
52 gelenkig verbunden, und zwar über einen am hinteren Ende des Hauptarms 52 nach
unten abstehenden Gelenkvorsprung 66. Der vordere Gelenkhebel 54 ist mit dem dreieckslenkerförmigen
Schwenkteil 58 gelenkig verbunden (Gelenkbolzen 68). Das Schwenkteil 58 wiederum ist
am Hauptarm 52 über einen Gelenkbolzen 70 angelenkt. Ein den dritten Dreieckspunkt
bildender Gelenksbolzen 72 verbindet eine Kolbenstange 74 einer Kolben-Zylinderanordnung
76 mit dem Schwenkteil 58. Der Zylinder 78 der Kolben-Zylinderanordnung 76 ist über
einen Gelenkbolzen 80 mit dem Hauptarm 52 gelenkig verbunden. An das hintere Ende
des im wesentlichen horizontal verlaufenden Hauptarms 52 greift über einen Gelenkbolzen
82 eine Kolbenstange 84 einer Kolben-Zylinderanordnung 86 an, die im wesentlichen
vertikal nach oben verläuft und deren Zylinder 88 über einen Gelenkbolzen 90 mit einem
fertigerrahmenfesten Vorsprung 92 verbunden ist.
[0024] Wird bei dieser Anordnung die Kolben-Zylinderanordnung 88 beispielsweise im Sinne
eines Ausfahrens der Kolbenstange 84 mit Druckfluid, z.B. Druck-Öl, beaufschlagt,
so wird der Hauptarm 52 zunehmend nach hinten unten gekippt, da sein vorderes Ende
eine Kreisbewegung um einen Gelenkbolzen 94 des Gelenkvorsprungs 62 vollführt (aufsteigender
Ast bei Bewegung im Uhrzeigersinn der Fig. 3) und sein hinteres Ende eine Kreisbewegung
um einen Gelenkbolzen 96 des Gelenkvorsprungs 64 vollzieht (abfallender Ast bei Bewegung
ebenfalls im Uhrzeigersinn der Fig. 3). Vorausgesetzt ist hierbei, daß die Kolben-Zylinderanordnung
76 blockiert ist, so daß das Schwenkteil 58 starr mit dem Hauptarm 52 verkoppelt ist.
Das vordere Ende des Hauptarms 52 wird demzufolge angehoben unter gleichzeitiger Absenkung
des hinteren Endes und somit Vergrößerung des Neigungswinkels zwischen der Längsrichtung
des Hauptarms 52 und der Horizontalebene.
[0025] Eine entsprechende Anhebe- und Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn der Fig. 3 erfährt
auch der Halterahmen 20 samt Rüttelplatte 24 und Rüttelbohlen 22, da diese in der
Arbeitsstellung gemäß Fig. 3 starr mit dem Hauptarm 52 verbunden ist. Wie der Vergleich
der Figuren 1 bis 3 zeigt, ist am Hauptarm 52 ein Kopfteil 98 über den Gelenkbolzen
70 angelenkt. Das Kopfteil 98 ist starr mit zwei Laschen 100 und 102 verbunden. Die
in Fig. 3 nach links unten verlaufende Lasche 100 ist in nicht näher dargestellter
Weise über einen Gelenkbolzen 104 gelenkig mit dem rechten T-Träger 26 des Halterahmens
20 verbunden. An das freie Ende der in Fig.3 nach links oben verlaufenden Lasche 102
greift eine Spindelanordnung 106 an, deren anderes Ende an den in Fig. 3 linken T-Träger
angreift und auf diese Weise eine Winkeljustierung des Halterahmens 20 gegenüber dem
Kopfteil 98 ermöglicht.
[0026] Neben der Lasche 102 ist am Kopfteil 98 ferner eine Verbindungsplatte 110 starr angebracht
mit zwei Bolzenlöchern 112 und 114. In das in Fig. 3 rechte Bolzenloch 114 ist in
der Arbeitsstellung gemäß Fig. 3 ein nicht dargestellter Verbindungsbolzen eingesteckt
zur starren Kopplung des Kopfteils 98 und damit des Halterahmens 20 mit einem hauptarmfesten,
in den Figuren 1 bis 3 nach links oben vorstehenden Befestigungswinkel 116.
[0027] Das andere Bolzenloch 112 dient der wahlweise Verbindung mit dem Schwenkteil 58 in
der Transportstellung gemäß Fig. 1. Hierzu wird eine in den Figuren 1 und 2 erkennbare
demontierbare Verbindungslasche 117 einenends über einen entsprechenden, in das Bolzenloch
112 einzusteckenden Verbindungsbolzen mit dem Kopfteil 98 verbunden und anderenends
über einen in ein Bolzenloch 118 eines schwenkteilfesten Befestigungsvorsprungs 120
einzusteckenden Verbindungsbolzen mit dem Schwenkteil 58 verbunden. Um ein Verschwenken
des Halterahmens 20 gegenüber dem Hauptarm 52 durch Betätigen der Kolben-Zylinderanordnung
96 zuzulassen, muß vorher natürlich der Gelenkbolzen 114 zwischen Befestigungswinkel
116 und Kopfteil 98 gelöst werden.
[0028] Ausgehend von der Transportstellung in Fig. 1 mit um den Gelenkbolzen 70 nach oben
hochgeschwenktem Halterahmen 20 und einer demzufolge nur durch die Gesamtlänge der
seitlichen Raupenfahrwerke 14 bestimmten Transportbreite a des Tragschichtfertigers
10 wird zum Umbau in die Arbeitsstellung gemäß Fig. 3 als erstes die Kolben-Zylinderanordnung
76 im Sinne eines Ausfahrens der Kolbenstange 74 betätigt. In der Folge schwenkt
der Halterahmen im Gegenuhrzeigersinn der Fig. 1 (Pfeil C) um den Gelenkbolzen 70.
Hierbei liegt der Hauptarm 52 in nicht näher dargestellter Weise auf seitlichen Auflagevorsprüngen
des Längsträgers 60 auf. Auch ist momentan noch die Gelenkverbindung zwischen dem
Gelenkvorsprung 62 und dem vorderen Gelenkhebel 54 gelöst.
[0029] Sobald im Laufe der Schwenkbewegung das Bolzenloch 114 des Kopfteils 98 in Deckung
mit dem entsprechenden Bolzenloch 118 des Befestigungswinkels 116 gelangt, wird durch
Einschieben eines entsprechenden Verbindungsbolzens das Kopfteil 98 mit dem Befestigungswinkel
116 verriegelt. Nunmehr wird durch Demontage der Verbindungslasche 116 das Schwenkteil
58 vom Kopfteil 98 entkoppelt. In der Folge wird das Schwenkteil 58 so weit verschwenkt,
bis der vordere Gelenkhebel 54 mit dem Vorsprung 62 durch Einschieben des Verbindungsbolzens
94 verkoppelt werden kann. Anschließend wird wiederum durch Betätigen der Kolben-Zylinderanordnung
76 das Schwenkteil 58 in gewünschter Weise verschwenkt, bis der Hauptarm 52 seine
gewünschte Lage oberhalb der Gelenkhebel 54,56 einnimmt.
[0030] Um auch die Verteilerschaufel samt Rohr 34 und Seiltrommel 46 in Arbeitsposition
bringen zu können, werden die beiden zusätzlichen Längensegmente 50 am rückwärtigen
Ende der Tragholme 58 befestigt und mit den Tragholmen nach vorne geschoben, bis das
Rohr 34 in der gewünschten Position ist.
[0031] Um die Tragschichtmaterial-Zufuhr zur Rüttelplatte 24 regeln zu können, ist gemäß
Fig. 5 ein vertikal beweglicher Dosierschieber 130 vor der Rüttelplatte 24 vorgesehen.
Dieser ist über ein Parallelogrammgestänge aus zwei angenähert zueinander parallelen
Stangen 132,134 am in Fig. 5 rechten T-Träger 26 des Halterahmens 20 gehaltert. Das
freie Ende einer Kolbenstange 135 greift über eine Gelenkverbindung 137 an die Innenseite
des Dosierschiebers 130 an. Die Kolbenstange 135 ist Teil einer Kolben-Zylinderanordnung
136, deren Zylinder 138 über ein Winkeleisen 140 am in Fig. 5 linken T-Träger 26 befestigt
ist. Die doppelt wirkende Kolben-Zylinderanordnung 136 wird in nicht näher dargestellter
Weise von einer Druck-Ölpumpe 142 einer Hydraulikanlage betrieben. Die Pumpe 142 wiederum
wird von einer Steuerung 144 gesteuert. Diese erhält Stellungssignale von wenigstens
einem Endschalter 146. Dieser Endschalter wird von einem Schaltvorsprung 148 am Ende
einer vertikal nach oben verlaufenden Schaltstange 150 betätigt. Die Schaltstange
150 wiederum ist mit ihrem unteren Ende gelenkig mit einem Tastarm 152 verbunden,
und zwar im Bereich seiner Längenmitte. Das in Fig. 5 linke Ende des Tastarms 152
ist im Bereich des dosierschiebseitigen Endes der unteren Stange 134 mit dieser gelenkig
verbunden (Gelenkbolzen 154). Das in Fig. 5 rechte Ende des Tastarms 152 trägt einen
Tastkopf 160, der auf der Oberseite der Tragschicht 162 nach deren Bearbeitung durch
die Rüttelplatte 24 aufliegt.
[0032] Die Rüttelplatte ist über nicht dargestellte Unwuchtantriebe mit den beiden T-Trägern
26 verbunden.
[0033] Wird der Rüttelplatte 24 zuviel Tragschichtmaterial zugeführt, so quillt das Tragschichtmaterial
anschließend an die Rüttelplatte 24 vermehrt nach oben. Der Tastkopf 160 wird angehoben
und mit ihm die Schaltstange 150. In der Folge wird der Schaltkontakt 146 betätigt,
woraufhin die Steuerung 144 ein Absenken des Dosierschiebers 130 veranlaßt. Gleichzeitig
mit dieser Absenkbewegung bewegt sich auch die Schaltstange wieder nach unten (um
etwa jeweils die halbe Strecke), bis schließlich der Schaltvorsprung 148 den Schalter
146 wieder frei gibt und die Pumpe 142 sogleich wieder stillgesetzt wird. Da nunmehr
der Dosierschieber 130 tiefer liegt, wird der Rüttelplatte 24 entsprechend weniger
Tragschichtmaterial zugeführt.
[0034] Ein entsprechender zweiter Endschalter kann unterhalb des Endschalters 146 vorgesehen
sein, um ein Anheben des Dosierschiebers 130 bei zu geringem Tragschicht-Niveau zu
veranlassen.
1. Tragschichtfertiger (10), umfassend
- einen Fertigerrahmen (12) mit Fahrwerk (14);
- wenigstens eine Rüttelplatte (24) oder -bohle (22);
- einen am Fertigerrahmen (12) gehalterten Halterahmen (20) für die wenigstens eine
Rüttelplatte (24) oder -bohle (22) und
- eine Nivelliereinrichtung zur Lagenänderung des Halterahmens (20) gegenüber dem
Fertigerrahmen (12), dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Rüttelplatte (24) oder -bohle (22) im Bereich des in Fahrtrichtung
(A) vorderen Endes des Fertigerrahmens (12) vor dem Fahrwerk (14) angeordnet ist,
und daß der Halterahmen (20) am Fertigerrahmen (12) über eine Hebelanordnung im wesentlichen
starr, jedoch in Höhe und Neigung mittels der Nivelliereinrichtung wahlweise verstellbar
angebracht ist.
2. Tragschichtfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelanordnung einen mit dem Halterahmen starr verbindbaren Hauptarm (52)
umfaßt, der über zwei voneinander beabstandete, zueinander geneigt verlaufende Gelenkhebel
(54, 56) mit dem Fertigerrahmen (12) verbunden ist.
3. Tragschichtfertiger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Gelenkhebel (54, 56) im Bereich des Befestigungspunkts des Halterahmens
(20) am Hauptarm (52) mit dem im wesentlichen horizontal verlaufenden Hauptarm (52)
einen ersten Winkel zwischen 20° und 70°, vorzugsweise 30 - 60°, bildet, und daß der
andere Gelenkhebel mit dem Hauptarm (52) einen zweiten Winkel zwischen 160° und 180°
bildet.
4. Tragschichtfertiger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Kolben-Zylinder-Anordnung (86) an den Hauptarm im Bereich des anderen
Gelenkhebels angreift im Sinne einer Veränderung des zweiten Winkels.
5. Tragschichtfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen (20) am Fertigerrahmen (12) zwischen einer Arbeitsstellung und
einer Transportstellung verschwenkbar ist.
6. Tragschichtfertiger nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine zweite Kolben-Zylinder-Anordnung (76) zum Verschwenken des Halterahmens (20)
zwischen der Arbeitsstellung und der Transportstellung, welche einenends an den Halterahmen
(20) und anderenends an den Hauptarm (52) angreift.
7. Tragschichtfertiger nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein am Hauptarm (52) angelenktes Schwenkteil (58), an welches die zweite Kolben-Zylinder-Anordnung
(76) zur Verschwenkung des Schwenkteils (58) gegenüber dem Hauptarm (52) unmittelbar
angreift, und welches wahlweise mit dem Halterahmen (20) und mit dem einen am Fertigerrahmen
(12) angelenkten Gelenkhebel (54) verkoppelbar ist.
8. Tragschichtfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch jeweils wenigstens eine Rüttelbohle (22) im Bereich der beiden seitlichen Fahrwerke
(14) sowie wenigstens eine Rüttelplatte (24) im dazwischenliegenden Bereich.
9. Tragschichtfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine quer zur Fahrtrichtung (A) verschiebbare Verteilerschaufel (30) vor der wenigstens
einen Rüttelplatte (24) oder -bohle (22).
10. Tragschichtfertiger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Führungs- und Antriebseinrichtung für die Verteilerschaufel (30) zwischen
einer Arbeitsstellung und einer Transportstellung verschiebbar ausgebildet ist.
11. Tragschichtfertiger nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch die Führungs- und Antriebseinrichtung haltende, in Verschieberichtung (A) verlaufende
Tragholme (48), welche am Fertigerrahmen (12) verschiebbar angebracht sind und vorzugsweise
in wenigstens zwei demontierbare Längensegmente (50) unterteilt sind.
12. Tragschichtfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen in im wesentlichen vertikaler Richtung bewegbaren Dosierschieber
(130) zumindest vor der Rüttelplatte (24).
13. Tragschichtfertiger nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen Tastarm (152), dessen vorderes Ende am Dosierschieber (130) angelenkt ist und
an dessen hinterem Ende ein hinter der Rüttelbohle oder -platte nachlaufender, auf
der Tragschicht (162) aufliegender Tastkopf (160) angebracht ist, sowie eine Tastarmneigungs-Ermittlungseinrichtung
(146, 148), welche an eine Steuereinrichtung (144, 142) für einen Dosierschieber-Verstellantrieb
angeschlossen ist.
14. Tragschichtfertiger nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine im wesentlichen vertikal verlaufende Schaltstange (150) zur Betätigung wenigstens
eines Schalters (146), die im Bereich zwischen den Enden des Tastarms (152) mit diesem
verbunden ist.
15. Tragschichtfertiger nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch eine dritte Kolben-Zylinder-Anordnung (136) als Teil des Dosierschieber-Verstellantriebs,
welche einenends an den Halterahmen (20) und anderenends an den Dosierschieber (130)
angreift.