[0001] Die Erfindung betrifft ein Drahtgewinde und ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zur Abgasentgiftung von Verbrennungsmotoren dienen katalytisch beschichtete, vorzugsweise
zylindrische Monolithen aus Keramik. Diese Monolithen werden fest in einem Gehäuse
gelagert, und zwar unter Zwischenlage eines Drahtgestricks. Bei den bekannten Verfahren
wird zunächst der Monolith mit dem Drahtgestrick versehen, dann diese beiden Teile
lose in das zweiteilige Gehäuse eingesetzt und dieses beim Schließen verpreßt wird.
Es wurde zunächst die infolge des pulsierenden Abgasstromes entstehende Axialbewegung
des Monolithen über Radialkräfte in Form von eingepreßten Sicken zu stoppen versucht,
was sich aber nicht bewährt hat. Zu große, beim Herstellen aufgebrachte Drücke bergen
nämlich die Gefahr der Beschädigung des aus Keramik bestehenden Monolithen. Bei zu
geringen Drücken besteht die Gefahr einer zu geringen Haltekraft.
[0003] Es ist daher auch schon vorgeschlagen worden, die Ränder der Stirnseite umgreifende
gesondere Bauteile in Form eines Ringes einzusetzen (DE-OS 24 12 863). Es ist auch
schon vorgeschlagen worden, im Bereich der Stirnseiten ein mehrfach umgelegtes und
dadurch verstärktes Drahtgestrick zum Auffangen der Axialkräfte des Monolithen einzusetzen
(DE-OS 35 19 965).
[0004] Von Nachteil bei den nach den bekannten Verfahren hergestellten Katalysatoren sind
die auf den Monolith wirkenden Kräfte und zwar sowohl beim Einpressen als auch im
Betrieb,damit durch die pulsierende Gasströmung, wie sie bei Abgasen von Verbrennungsmotoren
auftritt , der Monolith durch die Berührung mit dem Gehäuse nicht beschädigt wird.
Bei dem zuletzt genannten bekannten Verfahren, das Drahtgestrick mit umgelegter Randverstärkung
einzusetzen,hat das mehrfache Umwickeln des Monolithen den Nachteil, daß am Rand des
Monolithen durch die vielen Lagen eine hohe Flächenpressung auftritt und somit geschädigt
werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drahtgestrick,ein Verfahren zu dessen
Herstellung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen,
mit denen ein Höchstmaß an Sicherheit für den Monolithen bei der Herstellung des Katalysators
als auch in dessen Betrieb erzielbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Sach-, Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs
gelöst.
[0007] Es wird also erfindungsgemäß das ebene, mehrfach in einem Werkzeug geformte, gewickelte
Drahtgestrick, vorzugsweise in Schlauchform, welches mit schräglaufenden Einprägungen
versehen ist, auf eine dem Mantel des Monolithen angepaßte Oberfläche, vorzugsweise
einen Dorn, der in Form und Abmessung dem Monolithen entspricht, aufgewickelt. Mit
der Tiefe bzw. der Höhe der Einprägungen kann die Vorspannung zwischen dem Monolithen
und dem Metallgehäuse eingestellt werden. Beim pressen des über dem Dorn überstehenden
Überstandes des Metallgestricks in Axialrichtung werden an jedem der beiden Überstände
ein Wulst erzeugt, der bezüglich des Masses des aufzunehmenden Monolithen sowohl in
Axialrichtung als auch radial nach innen vorsteht. Dieses gesonderte, geformte Drahtgestrick
wird dann mittels einer konischen Hülse über den Monolithen geschoben und danach die
konische Hülse wieder entfernt, so daß der von dem Drahtgestrick umgebene Monolith
nunmehr in das zweiteilige Gehäuse eingesetzt und in diese eingesetzten Lage dauerhaft
sicher gehalten werden kann, wobei ein definiertes Axialmaß zwischen Monolithen und
Gehäuse erzielt werden kann und nicht nur die elastische Lagerung in Radialrichtung
zwischem dem Gehäuse und dem Monolithen erzeugt werden kann, sondern auch die axialen
Kräfte aufgenommen werden können. Durch den Wulst können sowohl die Dichte, wie auch
die elastischen Eigenschaften in Axialrichtung beeinflußt werden. lnfolgedessen können
durch den Wulst und eine dort andere Elastizität als im übrigen Drahtgestrick die
Längentoleranzen zwischen dem Gehäuse und dem Monolithen aufgefangen werden. Schließlich
wird eine Abdichtung gegenüber einer unerwünschten Bypass-Strömung des Abgases erzielt.
Zugleich ergibt sich eine gleichmäßige Flächenpressung in den Bereichen ohne Wulst
des Drahtgestrickes auf den Monolithen.
[0008] In alternativer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Drahtgestrick
auch direkt auf den Monolithen aufgewickelt und dort in Längsrichtung gepreßt werden,
wenn nur beim Pressen auf die Ränder der Stirnseiten ein danach entfernbares Widerlager
aufgesetzt wird, um die Preßkräfte aufzunehmen, so daß eine Beschädigung des Monolithen
nicht zu befürchten ist. Wenn überdies das Drahtgestrick vor dem Aufwickeln mit spitzwinklig
zur in Umfangsrichtung verlaufenden Wickelrichtung verlaufenden Einprägungen versehen
ist, bewirken diese nach dem Pressen ein gewisses axiales Einfedern, so daß trotz
der Widerlager der zusammengepreßte Wulst fest zur Anlage an den Stirnseiten des
Monolithen kommt. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, vor dem Pressen
des Wulstes das Drahtgestrick in Axialrichtung etwas auseinanderzuziehen, um ein festes
Anliegen des Wulstes durch Einfedern des Gestrickes nach dem Preßvorgang des Wulstes
zu erzielen.
[0009] Wenn in bevorzugter Ausführungsform die Oberfläche längs den Rändern ihrer Stirnseite
einen umlaufenden Vorsprung aufweist, der sich entsprechend als Eindrückung an dem
zu pressenden Wulst abbildet, so ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß die besonders
empfindlichen Ränder des Monolithen aus Keramik nicht direkt an dem Drahtgestrick
anliegen, sondern in der durch den Vorsprung erzeugten Eindrückung liegen.
[0010] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0011] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
und ein schematischer Verfahrensablauf ist in der Zeichnung dargestellt. ln dieser
zeigt:
Figur 1 die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, im schematischen teilweise
abgebrochenen Querschnitt und der Anfangsstellung;
Figur 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in gleicher Darstellung und Preßendstellung;
Figur 3 das über einen Monolithen gestreifte vorgeformte Drahtgestrick und
Figur 4 die Bauteile gemäß Fig. 3, im in das Gehäuse eingesetzten Zustand, im schematischen
Halbschnitt.
Figur 5 die Einzelheit V gemäß Fig. 2.
[0012] In Fig. 1 ist die Vorrichtung gezeigt. Sie weist einen Dorn 10 auf, dessen die Oberfläche
11 bildenden Mantel in Form und Ausmaß dem Monolithen 20 (Fig. 3 und 4) entspricht.
Auf die Oberfläche 11 des Dorns 10 wird das Drahtgestrick 21 vorzugsweise zweimal
in Umfangsrichtung abgewickelt. Die Breite des Gestrickes ist so bemessen, daß sich
ein Überstand 18 für das Drahtgestrick 21 ergibt. Der Dorn befindet sich in zwei
aufeinanderzu beweglichen und den Dorn mit Spiel radial umgebenden, axial offenen
Formbacken 12, 13. Durch die zwei Axialöffnungen der Formbacken 12, 13 greifen Schiebehülsen
14 als eigentliche preßwerkzeuge durch, welche axial verschiebbar sind.
[0013] Der Dorn 10 weist zwei endständige feste erste Absätze 15 geringeren Durchmessers
im Bereich des Überstandes 18 des Drahtgestrickes über die Oberfläche 11 des Dorns
10 auf. Der erste Absatz 15 weist einen weiteren zweiten Absatz 16 mit dem gegenüber
geringeren Durchmesser als Führung für die Schiebehülse 14 auf. Die eigentlichen vorspringenden
preßteile der Schiebehülse 14 liegen auf der Oberfläche des Absatzes 15 an und weisen
einen vorspringenden Absatz 14a an ihrer Vorderseite auf, der in Endlage einen Abstand
zur kreisringförmigen Stirnfläche 19 aufweist.
[0014] Die Formbacken 12, 13 weisen ferner einen im Bereich der Oberfläche 11 des Dorns
10 befindlichen Ringraum 25 größeren Durchmessers auf, damit in diesem Bereich beim
Zufahren gemäß Richtungspfeil A (Fig. 2) der Formbacken 12, 13 das Drahtgestrick 21
nicht allzusehr zusammengepreßt wird. An diesen Ringraum 25 schließt sich ein in
Ümfangsrichtung umlaufender Klemmvorsprung 26 zum Festhalten des Drahtgestrickes
21 während des Zusammenpreßen des Überstandes 18 beim Zusammenfahren der Schiebehülsen
14 gemäß Richtungspfeil B. Der in Umfangsrichtung umlaufende Klemmvorsprung 26 weist
eine Hinterschneidung 27 im Bereich der - umlaufenden - Ränder 28 der Oberfläche
11 mit der kreisringförmigen Stirnfläche 19 auf. Die Hinterschneidung 27 geht in einen
Bereich 29 der Preßwerkzeuge 12, 13 mit gegenüber dem Bereich des Ringraumes 25 geringeren
Durchmesser über. Durch diese Vorrichtung wird ein in sich formstabil geformtes und
mit einem Wulst 24 versehenes Drahtgestrick (Fig. 3) hergestellt, welches die umlaufende
Kante jeder Stirnseite des Monolithen 20 etwas radial einwärts springend übergreifen
kann, wenn es über den Monolith geschoben wird, wie das in Fig. 3 gezeigt ist. Die
solchermaßen vorgefertigten Bauteile (Drahtgestrick mit Monolith) werden dann in das
zweiteilige Gehäuse 23 eingesetzt (Fig. 4) und bei deren Verbindung dauerhaft und
zuverlässig gegen Beschädigungen infolge von Axialverschiebungen des Monolithen 20
im pulsierenden Gasstrom verhindert.
1. Drahtgestrick als Hülle für zur Abgasentgiftung von Verbrennungsmotoren dienenden,
katalytisch beschichteten, vorzugsweise zylindrischen Monolithen aus Keramik, der
an seinen beiden Stirnseite eine Eintritts- und Austrittseite für das Abgas sowie
einen Mantel aufweist, gekennzeichnet durch eine formstabile, hülsenartige Ausbildung
des Drahtgestricks mit je einem an dessen beiden Seiten angeordneten, umlaufenden
Wulst zum Übergreifen des Randbereiches der Eintritts- und der Austrittseite des
Monolithen.
2. Verfahren zur Herstellung eines hülsenartig geformten Drahtgestricks nach Anspruch
1 , vorzugsweise Schlauchgestricks als Hülle für zur Abgasentgiftung von Verbrennungsmotoren
dienenden, katalytisch beschichteten, vorzugsweise zylindrischen Monolithen aus Keramik,
wobei der zum nachfolgenden Einsatz in ein zweiteiliges Gehäuse als Katalysator dienende
Monolith an seinen beiden Stirnseiten eine Eintrittsund eine Austrittseite für das
Abgas sowie einen Mantel aufweist, mit folgenden Verfahrensschritten:
- Aufwickeln des Drahtgestrickes auf eine dem Mantel des Monolithen angepaßte Oberfläche
in Umfangsrichtung, wobei das Drahtgestrick in Axialrichtung länger als die durch
den Abstand der beiden Stirnseiten des Monolithen bestimmte Länge ist sowie in Axialrichtung
beidseitig über die Oberfläche als Überstand vorsteht;
- Festhalten des Drahtgestrickes auf der Oberfläche zumindest im unmittelbar an den
Bereich des Überstandes angrenzenden Bereich;
- und Zusammenpressen des Überstandes bei im übrigen festgehaltenem Drahtgestrick
in Axialrichtung auf ein vorgebbares Axialmaß zu einem Wulst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgestrick zumindest zweimal um die Oberfläche gewickelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgestrick vor dem Aufwickeln mit spitzwinklig zur in Umfangsrichtung
verlaufenden Wickelrichtung laufenden Einprägungen versehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einprägungen in einem Winkel von 50 bis 70° zur Winkelrichtung verlaufen.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einprägungen parallel zueinander verlaufen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Oberfläche die Oberfläche eines Dorns verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgestrick im unmittelbar an den Beginn des Überstandes angrenzenden
Bereich festgehalten wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Überstände gleichgroß sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche bezüglich der Form dem Monolithen entspricht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweiligen Umfang der Oberfläche maximal so groß wie der betreffende Umfang
des Monolithen sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche maximal so groß wie die Länge des Monolithen ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche längs den Rändern ihrer Stirnseiten einen umlaufenden Vorsprung
aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausweichen des Drahtgestricks nach radial außen sowie in Axialrichtung im
Bereich der Oberfläche beim Zusammenpressen in Axialrichtung durch einen Anschlag
verhindert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgestrick beim Zusammenpressen in Axialrichtung zugleich etwas radial
nach innen gebogen wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,daß das gepreßte Drahtgestrick über einen Monolith gezogen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einem gepreßten Drahtgestrich versehene Monolith in ein Teil des Gehäuses
eingelegt und danach das zweite Teil darüber gelegt und schließlich beide Teile zu
dem Gehäuse miteinander verbunden werden.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 17, gekennzeichnet durch einen Dorn (10) zur Aufnahme des Drahtgestricks (21) auf seinem die Oberfläche (11)
bildenden Mantel, durch zwei aufeinanderzu bewegliche und den Dorn mit Spiel für das
Drahtgestrick (21) radial umgebende, axial offene Formbacken (12, 13) und durch zwei
die Axialöffnungen durchgreifenden Schiebehülsen als axial verschiebliche, eigentliche
Preßwerkzeuge.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (10) zylindrisch mit zwei endständigen ersten Absätzen (15) geringeren
Durchmessers für den Überstand (18) des Drahtgestrickes (21) ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Absatz (15) einen weiteren Absatz (16) geringeren Durchmesser aufweist
als Führung für die Schiebehülse (14).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (11) des Dorns (10) längs ihrer durch den ersten Absatz (15) gebildeten
Ränder einen Vorsprung aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die kreisringförmige Stirnfläche (19) zum ersten Absatz (15) ein in einem Winkel
ungleich 90° verläuft.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebehülse (14) einen vorspringenden Absatz (14a) aufweist.