[0001] Die Erfindung betrifft ein Müllsammelfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein entsprechendes Müllsammelfahrzeug ist durch das Deutsche Patent 34 01 069 bekannt.
Bei diesem Müllsammelfahrzeug wird der in einen Mülltrichter eingebrachte Müll aus
einem darunter liegenden Verdichtungsraum von einer Müllverdichtungsplatte in den
eigentlichen Müllbehälter des Müllsammelfahrzeuges geschoben. Zu Beginn, wenn also
der Müllbehälter noch leer ist, erfolgt dabei keine Verdichtung des Mülls, da bei
leerem Müllbehälter ein dem Schubdruck entgegenwirkendes Druckelement fehlt.
[0003] Erst wenn soviel Müll in dem Müllbehälter nachgeschoben wird, daß dieser sich an
der Rückwand des Müllbehälters staut, wenn also der Müllbehälter in seiner gesamten
Länge angefüllt ist, entsteht ein gewisser Gegendruck für den weiter in den Müllbehälter
geschobenen Müll. Aufgrund der großen Staulänge, die der Länge des Müllbehälters
entspricht, führt dieser Gegendruck vor allem im hinteren Bereich des Müllbehälters
zu einer völlig unzureichenden Verdichtung. Als Folge davon läßt sich nur eine begrenzte
Müllmenge in dem Müllbehälter unterbringen, so daß das bekannte Müllsammelfahrzeug
nur eine ungenügende Auslastung besitzt.
[0004] Ein weiteres Müllfahrzeug ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 32 44 216 bekannt.
Bei diesem Müllfahrzeug ist im Müllsammelbehälter ein vom Bereich der Mülleinfüllöffnung
in Richtung der Entleeröffnung des Müllsammelbehälters verstellbarer Ausschiebeschild
mit einem vorgeschalteten Einfülltrichter angeordnet.
[0005] Die Rückwand des Einfülltrichters und der Ausschiebeschild sind bodenseitig durch
eine gemeinsame Durchtrittsöffnung verbunden, in der ein Verdichtungskolben arbeitet.
Der eingefüllte Müll fällt über den Einfülltrichter vor den Verdichtungskolben und
wird von die sem durch die Durchtrittsöffnung des Ausschiebeschildes in den Müllsammelbehälter
geschoben.
[0006] Auch bei diesem Müllfahrzeug erfolgt solange keine wirkliche Verdichtung des Mülls,
bis der Müllsammelbehälter in seiner Längsrichtung angefüllt ist und sich der Müll
an 'der Rückwand staut. Darüberhinaus wird die Bildung eines Rückstaus und somit eines
Gegendruckes zum Verdichten dadurch erschwert, daß die Rückwand eine halbkugelförmige
Ausbildung besitzt, so daß der Müll zwangsläufig nach oben hin ausweicht. Wegen einer
fehlenden wirksamen Verdichtung ergibt sich auch hier eine unzureichende Auslastung
des Müllfahrzeuges.
[0007] Schließlich ist durch die deutsche Offenlegungsschrift 34 20 058 noch ein weiteres
Müllsammelfahrzeug bekannt, welches mit einem Wechselbehälter zur Aufnahme des Mülls
ausgestattet ist. Zwischen dem Fahrerhaus und dem Wechselbehälter ist der Müll-Aufnahmeraum
mit einer Einschüttöffnung, einer Förderkammer und einem Preßstempel fest angeordnet.
Der mit Hilfe einer Hubkippvorrichtung aus einer Mülltonne entnommene Müll gelangt
in die Förderkammer vor den Preßstempel und wird von diesem in den Wechsel behälter
gedrückt.
[0008] Auch bei diesem Müllsammelfahrzeug gelangt der Müll ohne wirkliche Verdichtung in
den Wechselbehälter, und ein Verdichtungsvorgang beginnt erst dann, wenn der Müll
den Wechselbehälter voll in seiner Längsrichtung ausfüllt. Sowohl die Müllverdichtung
und somit auch die Füllung des Wechselbehälters sind hier ebenfalls als unbefriedrigend
anzusehen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Müllsammelfahrzeug zu schaffen, welches
eine verbesserte und nahezu gleichmäßige Verdichtung des eingefüllten Mülls ermöglicht,
um eine Vergrößerung der in den Müllsammelbehälter einfüllbaren Müllmenge zu erzielen.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Müllsammelfahrzeug durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1.
[0011] Durch die bei der Erfindung vorgesehene Verwendung einer Gegendruckplatte im unmittelbaren
Wirkungsbereich der Müllverdichtungseinrichtung beginnt be reits nach Zuführung
einer kleinen Müllmenge ein Preßvorgang, so daß sich in vorteilhafter Weise von Anfang
an schon eine intensive Verdichtung des Mülls einstellt.
[0012] Der Druck und der Gegendruck der Druckplatte der Müllverdichtungseinrichtung und
der Gegendruckplatte lassen sich zweckmäßig so aufeinander abstimmen, daß nach Erreichen
einer optimalen Müllverdichtung die Gegendruckplatte unter Beibehaltung ihres Gegendruckes
radial schwenkend nach hinten bzw. nach oben ausweicht und damit weiteren Raum für
den nachfolgenden Müll freigibt.
[0013] Durch die bei der Erfindung vorgesehenen Maßnahmen wird in vorteilhafter Weise eine
erhebliche Vergrößerung der einfüllbaren Müllmenge und damit eine optimale Auslastung
des Müllsammelfahrzeuges erzielt. Wenn die Gegendruckplatte ihre obere etwa waagerechte
Endlage erreicht hat, ist der Müllsammelbehälter gefüllt, und die Entleerung kann
anschließend nach dem Öffnen einer hinteren Rückwandklappe in an sich bekannter Weise
erfolgen.
[0014] Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiter bildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben und der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen.
[0015] Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nachfolgend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Müllsammelfahrzeuges gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Müllsammelfahrzeuges gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Müllsammelfahrzeuges gemäß einer anderen Ausführungsform
der Erfindung, und
Fig. 4 eine Deatil-Darstellung aus Fig. 3.
[0016] In Fig. 1 ist ein Müllsammelfahrzeug mit einem Fahrgestell 10 dargestellt, welches
ein vor einer Vorderachse 12 tiefergelegtes Fahrerhaus 14 besitzt. Hinter dem Fahrerhaus
befindet sich eine Mülleinfüllanlage 16, an die sich ein Müllsammelbehälter 18 zur
Aufnahme des Mülls anschließt. Die Mülleinfüllanlage 16 kann sowohl seitlich als auch
von vorne - vor dem Fahrerhaus 14 - beladen werden.
[0017] Bei dem Müllsammelfahrzeug gemäß Fig. 1 ist die Mülleinfüllanlage 16 mit einer seitlich
oben angebrachten Mülleinfüllöffnung 20 versehen. An die Mülleinfüllöffnung 20 schließt
sich ein Fülltrichter 22 an, der kontinuierlich auf die Behälterbreite und einen anschließenden,
nach Art einer Wanne ausgebildeten Müllverdichtungsraum 24 übergeht.
[0018] Die Mülleinfüllanlage 16 ist oberhalb und seitlich bis zur Höhe der Mülleinfüllöffnung
20 mit den Seitenwänden 46 des Müllsammelbehälters 18 fluchtend so verkleidet, daß
die Entleerung von in der Zeichnung nicht dargestellten, angehobenen und gekippten
Müllbehältern einwandfrei erfolgen kann.
[0019] Im Müllverdichtungsraum 24 ist eine Müllverdichtungs einrichtung 28 in schräger
Lage in Längsrichtung des Müllsammelfahrzeuges verschiebbar angeordnet, wie durch
den Doppelpfeil B angedeutet ist. Die Müllverdichtungseinrichtung 28 ist mit einer
verschwenkbaren Druckplatte 30 ausgestattet, die als Müllverdichtungsplatte dient,
und die in einem Drehpunkt 36 einer Grundplatte 38 gelagert ist. Mit Hilfe einer in
der Zeichnung nicht näher dargestellten Betätigungseinrichtung ist die Druckplatte
30 um etwa 180° verschwenkbar, was durch den Doppelpfeil C angedeutet wird. Die Grundplatte
38 der Müllverdichtungseinrichtung 28 gleitet außerdem in Schienen 40 und wird mit
Hilfe einer nicht näher gezeigten Betätigungsvorrichtung in die beiden durch den
Doppelpfeil B verdeutlichten Richtungen angetrieben. Bei einer Bewegung der Grundplatte
38 wird also zugleich auch die verschwenkbare Druckplatte 30 bewegt.
[0020] Der Müllsammelbehälter 18 lagert mittels eines Grundrahmens 42 auf dem Rahmen des
Fahrgestells 10. Der Müllsammelbehälter 18 besitzt ferner eine Bodenwand 44, zwei
Seitenwände 46 sowie eine obere Teildecke 48. An seiner Rückseite ist der Müllsammelbehälter
18 mit einer Rückwandklappe 50 verschlossen, die für den Entleerungsvorgang nach oben
verschwenkt werden kann.
[0021] Die Bodenwand 44 endet im vorderen Teil des Müllsammelbehälters 18 in einen nach
oben abgewinkelten Schenkel 52, der mit dem Bodenblech 26 des Müllverdichtungsraumes
24 unterhalb der Druckplatte 30 zusammengeführt wird und einen Winkel bildet. Der
vordere Abschluß des Müllsammelbehälters 18 setzt sich also aus der Druckplatte 30,
der Grundplatte 38 und dem Schenkel 52 zusammen.
[0022] Die Druckplatte 30 besitzt eine Vorderwand 32, und diese Vorderwand 32 liegt bei
der in Fig. 1 dargestellten Endstellung der Druckplatte 30 in einer Ebene mit der
Innenseite 54 des Schenkels 52. Die Unterkante 34 der Druckplatte 30 und die Schenkelkante
56 des Schenkels 52 stehen bei ihrer größten Annäherung so auf gegenseitiger Distanz,
daß nur ein relativ geringer Luftspalt dazwischen gebildet wird.
[0023] Die Rückwandklappe 50 ist in einem Drehpunkt 58 eines Behälterabschlußrahmens 60
angelenkt und kann mittels eines hydraulischen Arbeitszylinders 62 geöffnet und geschlossen
werden.
[0024] Am hinteren Abschluß der oberen Teildecke 48 ist in einem Drehpunkt 64 eine Gegendruckplatte
66 verschwenkbar befestigt, und die Gegendruckplatte 66 ist so dimensioniert, daß
sie starke Druckkräfte entgegen der in der Zeichnung in Fig. 1 dargestellten Pfeilrichtung
A aufnehmen kann und in den Innenquerschnitt des Müllsammelbehälters 18 paßt. Ferner
ist die Gegendruckplatte 66 in Richtung der beiden Pfeile X und Y um den Drehpunkt
64 verschwenkbar.
[0025] Die Gegendruckplatte 66, die der Druckplatte 30 entgegenwirkt und für den in den
Müllsammelbehälter 18 eingefüllten Müll ein Gegendruckelement bildet, wird in der
durch den Pfeil A angedeuteten Arbeitsrichtung mit einem oder mehreren hydraulischen
Arbeitszylindern 70 mit einer Druckkraft beaufschlagt. Die Arbeitszylinder 70 sind
in einem Punkt 72 an der Gegendruckplatte 66 und in einem Punkt 74 an den Behälterabschlußrahmen
60 angelenkt.
[0026] Wenn die Gegendruckplatte 66 vollständig in Richtung des Pfeiles Y hochgeschwenkt
ist, überdeckt sie den zugeordneten Bereich des Müllsammelbehälters 18 und dient somit
als Behälterdecke.
[0027] Im heruntergeschwenkten Zustand, also bei Bewegung in Richtung des Pfeiles X, nähert
sich die Gegendruckplatte 66 der Druckplatte 30 der Müllverdichtungseinrichtung
28 soweit, daß bereits bei einer kleineren Müllmenge zwischen der Druckplatte 30 und
der Gegendruckplatte 66 ein Verdichtungsdruck entsteht, wobei die heruntergeschwenkte
Gegendruckplatte 66 anfangs in etwa parallel zur Druckplatte 30 liegt.
[0028] Die Druckkräfte für die Druckplatte 30 und die Gegendruckplatte 66 werden von zugehörigen
Arbeitszylindern erzeugt und in an sich bekannter Weise durch hier nicht näher gezeigte
Druckregelventile auf die für eine optimale Müllverdichtung erforderlichen Werte eingeregelt
bzw. eingestellt.
[0029] Die jeweilige Stellung der Gegendruckplatte 66 wird also durch die Arbeitszylinder
70 bei einer Zuführung von Müll durch die Druckplatte 30 solange gehalten, bis der
erforderliche Müllverdichtungsgrad erreicht ist. Die Gegendruckplatte 66 bewegt sich
erst bei Zuführung weiterer Müllmengen in Richtung des Pfeiles Y - bei Überschreitung
des Verdichtungsdruckes - radial nach oben, wobei während der fortschreitenden Zuführung
von weiterem Müll der Verdichtungsdruck konstant bleibt.
[0030] Die in der Zeichnung nicht dargestellten Müllbehälter, die entleert werden sollen,
werden von einer am Müllsammelfahrzeug seitlich angeordneten und aus Gründen der Übersichtlichkeit
der Zeichnung nicht näher dargestellten Beschickungseinrichtung (beispielsweise in
Form einer Hubkippeinrichtung) erfaßt, dann angehoben und gekippt, und der Inhalt
der Müllbehälter wird durch die Mülleinfüllöffnung 20 in den Fülltrichter 22 entleert.
Von dem Fülltrichter 22 gelangt der Müll in den Müllverdichtungsraum 24, wo er von
der bereits zurückgeschwenkten und hochgefahrenen Druckplatte 30 erfaßt wird. Durch
die jetzt in Richtung des Müllsammelbehälters 18 schwenkende Druckplatte 10 wird der
Müll in den Müllsammelbehälter 18 gepreßt, wobei sich die Grundplatte 38 (zusammen
mit der Druckplatte 30) gleichzeitig schräg nach oben bewegt. Mit Hilfe der Gegendruckplatte
66 erfolgt dann die angestrebte Verdichtung des Mülls.
[0031] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Um bei einem
sehr langen Müllsammelbehälter 18-1 ebenfalls eine große und über die Länge des Müllsammelbehälters
18-1 gleichbleibende Verdichtung des Mülls zu erzielen, sind hier zwei hintereinander
gestaffelt angeordnete Gegendruckplatten 66-1 und 66-2 mit jeweils zugeordneten hydraulischen
Arbeitszylindern 70-1 und 70-2 vorgesehen. Zunächst wird die vordere Gegendruckplatte
66-1 wirksam, und später unterliegt der Müll der Einwirkung der hinteren Gegendruckplatte
66-2.
[0032] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Müllsammelfahrzeuges ist in Fig.
3 und 4 dargestellt. Hier ist die obere Teildecke 48-1 des Müllsammelbehälters 18
relativ kurz, während die um den Drehpunkt 64-1 radial schwenkbare Gegendruckplatte
66-3 entsprechend verlängert ist.
[0033] An der Rückwandklappe 50 befindet sich innen eine obere gewölbte Platte 78, deren
Wölbung mit der Gegendruckplatte 66-3 korrespondiert. Der beim Schwenken der Gegendruckplatte
66-3 beschriebene äußere Kreisbogen ist also der Wölbung der gewölbten Platte 78 angepaßt.
Der Luftspalt zwischen der Stirnfläche 68 (vgl. Fig. 4) der Gegendruckplatte 66-3
und der Oberfläche 80 der gewölbten Platte 78 wird durch ein Dichtungselement 82 überbrückt
bzw. abgedichtet.
[0034] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 schwenkt die Gegendruckplatte 66-3 nur etwa
bis zur Mitte des Müllsammelbehälters 18 herunter, und deshalb endet hier auch die
gewölbte Platte 78. Der anschließende untere Bereich der Rückwandklappe 50 wird durch
eine zur oberen gewölbten Platte 80 symmetrisch geformte untere gewölbte Platte 84
geschlossen.
[0035] Die Druckmittel, welche die Gegendruckplatte 66-3 sowohl in Richtung des Pfeiles
Y als auch in Richtung des Pfeiles X, also aufwärts oder abwärts bewegen, sind hier
als hydraulische Zug- und Druckzylinder 86 ausgebildet, wobei der Zugbewegung für
den Arbeitsvorgang in Richtung des Pfeiles A der Vorzug gegeben wird. Die hydraulischen
Arbeitszylinder 86 sind außerhalb des Müllsammelbehälters 18 unmittelbar neben den
beiden Seitenwänden 46 angebracht und werden dort jeweils in einem Punkt 88 an der
Behälterkonstruktion angelenkt.
[0036] Für die Kraftübertragung besitzt die Gegendruckplatte 66-3 an ihren beiden Außenseiten
jeweils einen Zapfen 90. Die beiden Zapfen 90 werden jeweils durch einen in die Seitenwände
46 des Müllsammelbehälters 18 radial eingeschnittenen schliztartigen Ausschnitt 92
nach außen geführt. An die Zapfen 90 sind die Kolbenstangen 94 der Arbeitszylinder
86 angelenkt und befestigt.
[0037] Die Beladung des Müllsammelbehälters 18 gemäß Fig. 3 erfolgt in der Weise, wie bereits
anhand von Fig. 1 beschrieben. Allerdings erfolgt die Müllverdichtung hier in etwas
anderer Weise. Der Müllsammelbehälter 18 wird in Fig. 3 zunächst in seiner gesamten
Länge mit Müll angefüllt. Wenn dabei etwa die halbe Füllhöhe erreicht ist, tritt
die Gegendruckplatte 66-3 in Funktion.
[0038] Bei weiterer Müllzuführung wird der Müll von der Gegendruckplatte 66-3 auf einer
allmählich größer werdenden Einwirkungslänge nach unten gegen die Bodenwand 44 zusammengepreßt.
Gleichzeitig wirkt die Druckplatte 30 der Müllverdichtungseinrichtung 28 (vgl. Fig.
1) in Längsrichtung, so daß insgesamt durch die gemeinsame Einwirkung der beiden Druckelemente
in sich kreuzenden Richtungen eine intensive Verdichtung des Mülls bis zur Füllgrenze
des Müllsammelbehälters 18 erzielt wird.
[0039] Das erfindungsgemäße Müllsammelfahrzeug ist unabhängig von der Art des Fahrgestells
und den möglichen Varianten der Aufbauten des Müllsammelfahrzeuges verwendbar und
nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
1. Müllsammelfahrzeug mit einem Fahrgestell, auf welchem hinter dem Fahrerhaus des
Müllsammelfahrzeuges eine Mülleinfüllanlage mit einer Beschickungseinrichtung zum
Aufnehmen von Müllbehältern von der Seite des Müllsammelfahrzeuges oder von vorne
vor dem Fahrerhaus und zum anschließenden Entleeren der Müllbehälter vorgesehen ist,
ferner mit einer Müllverdichtungseinrichtung und einem dahinter auf dem Fahrgestellt
angeordneten Müllsammelbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß im Wirkungsbereich der Müllverdichtungseinrichtung (28) mindestens eine an
der Decke (48) des Müllsammelbehälters (18) radial schwenkbar gelagerte Gegendruckplatte
(66) angeordnet ist, die in ihrer Arbeitsrichtung (A) mit einer Druckkraft (70) beaufschlagt
ist.
2. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gegendruckplatte (66) über die innere Breite - von Seitenwand (46)
zu Seitenwand - des Müllsammelbehälters (18) erstreckt und im hochgeschwenkten Zustand
für den überdeckten Bereich die Decke des Müllsammelbehälters (18) bildet.
3. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkraft durch hydraulische Zylinder (70) mit regelbaren, überströmenden
Öldruckventilen erzeugt wird.
4. Müllsammelfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkraft durch hydraulische Zug- und Druckzylinder (86) erzeugt wird.
5. Müllsammelfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei langen Müllsammelbehältern (18) mindestens zwei Gegendruckplatten (66-1;
66-2) in Längsrichtung nacheinander angeordnet sind.
6. Müllsammelfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwandklappe (50) des Müllsammelbehälters (18) innen eine oberen gewölbte
Platte (78) trägt, deren Wölbung dem äußeren Kreisbogen der schwenkenden Gegendruckplatte
(66-3) angepaßt ist, und daß zwischen der Stirnfläche (68) der Gegendruckplatte (66-3)
und der Oberfläche (80) der gewölbten Platte (78) eine Dichtung (82) angeordnet ist.
7. Müllsammelfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenwand (44) des Müllsammelbehälters (18) im vorderen Bereich durch einen
nach oben verlaufenden Schenkel (52) gebildet ist, an den sich eine Druckplatte (30)
der Müllverdichtungseinrichtung (28) anschließt.