(19)
(11) EP 0 336 008 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.1989  Patentblatt  1989/41

(21) Anmeldenummer: 88117420.5

(22) Anmeldetag:  19.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04H 17/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Karl, Johann, Dipl.-Ing. (FH)
D-86504 Merching (DE)

(72) Erfinder:
  • Karl, Johann, Dipl.-Ing. (FH)
    D-86504 Merching (DE)

(74) Vertreter: Melzer, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Postfach 33 06 09
80066 München
80066 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fangzaunanordnung


    (57) Es wird eine Fangzaunanordnung zum Auffangen von durch Wind getragene Güter wie Papier- und Kunststoffblätter, insbeson­dere bei Müllkippen oder dgl. angegeben. Sie besteht aus einem Masseblock, insbesondere Betonblock (15), der flächig ausge­bildet ist und dessen Bodenseite am Rand der Müllkippe trans­portierbar ist und an geeigneter Stelle verankerbar ist. Der Masseblock trägt, vorzugsweise schwenkbar eine Mastanordnung (20), die an ihrem Oberende einen Rand eines Netzes (13) haltert, das am Unterende über Heringe (32) im Erdboden ver­ankert ist. Durch Lösen der Heringe (32) und der Spannung des Netzes (13) sowie Lösen der Verankerung des Masseblocks ist eine Lageveränderung der Anordnung in einfacher und schneller Weise auch längs Böschungen möglich, so daß die Schutzwirkung auch bei Umbau in wesentlichem Umfang beibehalten bleibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fangzaunanordnung zum Auffangen von durch Wind getragene Güter wie Papier- und Kunststoffblätter, insbesondere bei Müllkippen und dgl. gem. dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei Müllkippen und Mülldeponien ist es ein ständiges Ärgernis, daß durch die herrschenden Winde Papier- und Kunststoffolien, -tüten und dgl. -blätter aus dem Bereich der Müllkippe bzw. der Mülldeponie fortgetragen und in der Gegend verteilt werden. Die Reinhaltung der so verschandelten Flächen ist kostspielig, je­doch notwendig, um Schäden an Rasen- und Pflanzflächen sowie an den Maschinen zur Bearbeitung des Rasens zu verhindern. Falls befahrene Verkehrswege, insbesondere Hochgeschwindigkeitsver­kehrswege wie Autobahnen, nahe der Müllkippe bzw. Mülldeponie angeordnet sind, besteht darüber hinaus die Gefahr, daß vom Wind weggetragene Güter sich plötzlich an den Windschutzschei­ben vorbeifahrender Fahrzeuge niederschlagen, was zu schweren Verkehrsunfällen führen kann.

    [0003] Es ist daher erforderlich, Müllkippen, Mülldeponien und dgl. entsprechend gegen die Windverfrachtung von derartigem Unrat zu schützen. Hierzu werden herkömmlich ortsfeste Fangzaunanordnun­gen verwendet, bei denen Masten erheblicher Höhe im Bereich von 6 m über dem Boden mittels Mastfundamenten ortsfest mit dem Bo­den verbunden sind und bei denen zwischen benachbarten Masten ein Maschendraht-Netz gespannt ist. Offensichtlich sind zur Er­richtung solcher Masten unter Berücksichtigung der statischen Erfordernisse erhebliche Investitionen erforderlich. Die Fang­zaunanordnungen werden jedoch nur eine beschränkte Zeit benö­tigt, nämlich bis die Müllkippe bzw. die Mülldeponie aufge­füllt ist. Erfolgt die Auffüllung in mehreren Höhenschicht­linien unter Bildung eines Hügels, so ist es sogar erforder­lich, nach Aufbringung jeder Schicht, die in der Größenord­nung von 2,5 m mächtig ist, eine neue Fangzaunanordnung mit den angegebenen Maßen nahe dem Rand bzw. der die Deponie um­gebenden Dammkrone vorzusehen. Bei solchen Anordnungen sind häufig Begehungs- und Zubringerwege vorzusehen, so daß in deren Bereich Sonderkonstruktionen für die Fangzaunanordnung erfor­derlich sind. Die in den darunter liegenden Höhenebenen ange­ordneten Fangzaunanordnungen müssen demontiert werden. Die bei der Demontage erhaltenen Bestandteile der vorherigen Fangzaun­anordnung können nur in seltenen Fällen oder bei außerordent­lich sorgfältiger Handhabung wiederverwendet werden. Somit sind herkömmliche Fangzaunanordnungen nicht nur kostspielig in der Errichtung, sondern auch im Unterhalt.

    [0004] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Fangzaun­anordnung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine kostengünstige und insbesondere wiederverwendbare Anord­nung möglich ist.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Mast­fundament durch einen flächigen Masseblock gebildet ist, dessen Bodenseite am Kippenrand aufliegt und der mittels Erdanker im Kippenrand-Untergrund verankerbar ist.

    [0006] Die Erfindung wird durch die Merkmale der Unteransprüche wei­tergebildet. Von besonderer Bedeutung ist dabei eine Anordnung, bei der der Mast am Mastfundament, der vorzugsweise ein Beton­block ist, schwenkbar befestigt ist. Vorzugsweise ist der Masseblock bewehrt und enthält Zugschlaufen zum einfachen Ver­schieben des Masseblocks längs des Randes der Kippe sowie ober­seitig Trag- und/oder Ankerschlaufen zum Heben und Befördern des Masseblocks bzw. zum Verankern von Spannseilen. Ferner ist es zweckmäßig, ein Nylongewebe als Netz zu verwenden.

    [0007] Eine solche Fangzaunanordnung kann in einfacher Weise errich­tet werden, ist in einfacher Weise verstellbar, ohne daß die Gesamtzaunanordnung demontiert werden müßte, und ist bereits deshalb wenig verschleißanfällig. Darüber hinaus ist ein ein­facher Austausch der einzelnen Bestandteile bei Bedarf mög­lich.

    [0008] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 schematisch im Querschnitt einer Mülldeponie mit einer erfindungsgemäßen Fangzaunanordnung,

    Fig. 2 eine erste Ausführungsform einer Fangzaunanordnung,

    Fig 3 schematisch die Handhabbarkeit bei Verlegung der Fang­zaunanordnung,

    Fig. 4 schematisch den Aufbau eines Masseblocks zur Verwendung bei der Fangzaunanordnung.



    [0009] Sofern keine Müllgrube vorliegt und vielmehr ein Müllberg geschaffen werden muß, wird üblicherweise in der anhand Fig. 1 geschilderten Weise vorgegangen. Am Rande des Deponiebereiches wird ein erster Randdamm 1 aus Erdmaterial oder Aushubmaterial errichtet, der nach außen hin durch eine Abdeckung 2 aus Erd­material mit vorgegebener Böschung abgedeckt wird. Der depo­nieinnere Bereich wird dann durch Müll in einer Schicht 3 auf­gefüllt, wobei die Schicht eine Mächtigkeit der Größenordnung von 2,5 m besitzen kann. Nach Auffüllung bis zum ersten Rand­damm 1 wird am Rande ein weiterer Randdamm 4 in gleicher Weise aufgebracht, der ebenfalls die außenseitige Abdeckung 2 besitzt und an dessen Oberende eine begeh- und unter Umständen auch eine befahrbare Krone 5 ausgebildet ist. Dann wird eine ent­sprechende weitere Müllschicht 6 aufgefüllt. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die zugelassene Deponiehöhe einschließlich der dann oberseitig aufzubringenden Abdeckung erreicht ist. Eine (nicht dargestellte) Grundwasserschutzschicht kann bei Bedarf vorgesehen sein.

    [0010] Bei Müllkippen und Mülldeponien dieser Art besteht das Pro­blem, daß herrschender Wind Teile des Unrats, insbesondere Papier und Kunststoffblätter mit sich nimmt und nach außer­halb des Deponie- bzw. Ablagerungsbereiches befördert, was nicht nur zu einer erheblichen Belästigung der Umgebung führt, und schon aus Umweltschutzgründen zu vermeiden ist, sondern auch inbesondere bei vorbeiführenden Verkehrswegen aus Ver­kehrssicherheitsgründen unbedingt zu vermeiden ist. Zu diesem Zweck ist zumindest auf der Seite der Deponie, die der durch einen Pfeil dargestellten Hauptwindrichtung 7 abgewandt ist, eine Fangzaunanordnung 10 vorgesehen. Diese besteht im we­sentlichen aus einem an einem in oder an der Abdeckung 2 befestigten Mastfundament 11 befestigten Mast 12 und aus einem zwischen benachbarten Masten angeordneten Netz 13, wobei zwischen dem Unterende des Netzes 13 und der Krone 5 ein Abstand vorliegen sollte, in dem sich zurückgehaltener Unrat ohne Störung durch den Wind fangen kann und dort leicht entfernt und in die Deponie zurückgebracht werden kann. Die Netzhöhe zwischen bodenseitigem Rand und oberen Rand, mit dem das Netz 13 am Masten 12 befestigt ist, ist entsprechend den gegebenen Anforderungen zu bemessen. Im Voralpenland hat sich ergeben, daß eine Netzhöhe von ca. 6 m ausreichen sollte, um sicher zu verhindern, daß Papier- und Kunststoffblätter über die Fangzaunanordnung 10 hinweggeblasen werden. Dabei ist von Vorteil, wenn das Netz 13 gegen die Hauptwindrichtung 7 geneigt angeordnet ist. Da unter Umständen wechselnde Windrichtungen zu berücksichtigen sind, ist es häufig zweckmäßig, die Müllkippe bzw. Mülldeponie vollständig von einer solchen Fangzaunanord­nung 10 zu umgeben, wobei dann zweckmäßig das Netz 13 zur Kippe geneigt angeordnet ist. Aus vorstehendem ergibt sich ferner, daß die Fangzaunanordnung stets nahe dem obersten Ende der Abdeckung bzw. des Randdammes angeordnet sein muß, damit er seine Dienste erfüllen kann, und daß ferner die Zeit, die zum Umbau bzw. zur Neuerrichtung nahe der Krone 5 erforderlich ist, möglichst kurz sein sollte.

    [0011] Anhand Fig. 2 wird nun der grundsätzliche Aufbau einer Fang­zaunanordnung erläutert, die diese Bedingungen zu erfüllen vermag.

    [0012] Fig. 2 zeigt einen Masseblock, insbesondere einen Betonblock 15, der als flacher Quader (Fig. 4) ausgebildet ist und eine entsprechende Bewehrung (nicht dargestellt) aufweisen kann. Der Betonblock 15 kann mittels Erdanker 16 im Untergrund befestigt werden. Zweckmäßig ist in dem Betonblock 15 mindestens eine Hülse 17 integriert, durch den hindurch ein Erdanker 16 ein­geschlagen werden kann. Am Oberende trägt der Erdanker 16 einen Haken 18, mittels dem er bei Bedarf über die Hülse 17 aus dem Untergrund und dem Betonblock 15 wieder herausgezogen werden kann. Je nach statischen Erfordernissen kann der Betonblock 15 mit mehr als einem Erdanker 16 mit dem Untergrund verbunden sein.

    [0013] Gem. Fig. 1 kann der Mast 12 fest mit dem Mastfundament 11 un­ter einem durch die Hangneigung und Netzneigung vorgegebenen Winkel verbunden sein. Da sich diese Vorgaben jedoch ändern können, ist es zweckmäßig eine schwenkbare Anordnung vorzu­sehen. Zu diesem Zweck sind gemäß Fig. 2 zwei Winkeleisen 19 ineinander gegenüberliegender Weise (Fig. 4) im Betonblock 15 integriert, wobei zwischen diesen die Mastanordnung 20 über eine Bolzenanordnung 21 schwenkbar angeordnet ist. Um den Winkel festlegen zu können, ist ferner mit dem Betonblock 15 eine Führungsanordnung 22 verbunden, längs der die Mastanord­nung 20 bei ihrer Schwenkbewegung führbar ist und an der die Mastanordnung 20 bei Erreichen des vorgegebenen Winkels festlegbar ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel (vgl. auch Fig. 4) weist die Führungsanordnung 22 zwei sich gegen­überliegende und am einen Ende im Betonblock 15 integrierte gebogene Führungsschienen 23 mit Führungsschlitz 24 auf, die am vom Betonblock 15 entfernten Ende miteinander verbunden sind und dort über ein Stützblech 25 am Betonblock 15 abgestüzt sind, beim Ausführungsbeispiel mit den Winkeleisen 19 ver­bunden, vorzugsweise verschweißt sind.

    [0014] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Mastanord­nung 20 aus einer Verstellhülse 26 und einem in diese einführ­baren Zaunmast 27. Hierdurch ist ein einfacher Austausch des Zaunmastes 27, etwa bei einer Beschädigung oder bei dem Erfor­dernis anderer Länge möglich.

    [0015] Die Verstellhülse 26 ist um den Bolzen 21 mittels der Füh­rungsanordnung 22 verschwenkbar. Durch einen am Oberende der Verstellhülse 26 im Bereich der Führungsanordnung 22 ange­brachten Rohranschweißflansch 28 und einen durch diesen sowie die Schlitze 24 geführten Bolzen 29 ist die Verstellung und Festlegung der Verstellhülse 26 längs der Führungsanordnung 22 möglich. Jedoch können auch andere Konstruktionen gewählt werden. Der Zaunmast 27 kann in der Verstellhülse 26 in üblicher Weise etwa durch Feststellschrauben oder dgl. fest­geklemmt sein (nicht dargestellt). Am Oberende des Zaunmasten 27 ist eine Kopfkappe 30 angebracht, die darüber hinaus ein Um­lenkelement, die eine Umlenkrolle 31 trägt.

    [0016] Das Netz 13 ist vorzugsweise ein witterungs- und UV-stabiles Nylon-Maschennetz mit einer Maschenweite von ca. 40 bis 45 mm und einem Fadendurchmesser von etwa 3 mm. Zwar kann das Netz 13 bodenseitig über Heringe 32 im Untergrund verankert sein, jedoch ist zweckmäßig, randseitig ein Spannseil 33 zusätzlich vorzusehen, da hierdurch einerseits das Netz 13 am Rande ver­stärkte wird und andererseits eine geringere Anzahl von Heringen 32 erforderlich ist und darüber hinaus sich durch die Befesti­gung und die Netzspannung ergebende Lücken aufs äußerte ver­ringert werden. Am Oberende ist das Netz 13 mit der Mastanord­nung 20 an deren Oberende verbunden. Beim Ausführungsbeispiel ist mit dem Oberende des Netzes 13, und zwar ebenfalls zweck­mäßig mittels eines randseitigen Spannseils 34 und über ein verschließbares Haken- oder Karabinerelement 35 ein über die Umlenkrolle 31 geführtes Zugseil 36 vorgesehen, mittels dem das Netz 13 in Richtung auf das Oberende der Mastanordnung 20 gezogen und unter Spannung festgelegt werden kann. Hierzu kann das bodenseitige Ende des Zugseils mittels einer Verankerungs­anordnung üblicher Art, etwa mit Hilfe eines Haken- oder Karabinerelementes 37 an dem Betonblock 15 und/oder der Mastanordnung 20 festgelegt werden. Zusätzlich können (nicht dargestellt) Flaschenzuganordnungen vorgesehen sein.

    [0017] Die oberseitigen Spannseile 34 des Netzes 13 können in einer der Abspannung des Zugseils 36 ähnlichen Weise abgespannt sein, wobei die Abspannung an beiden Enden erfolgt und über mehrere benachbarte Paare von Mastanordnungen erfolgen kann, wie das anhand Fig. 4 noch erläutert werden wird.

    [0018] Wie sich aus Fig. 3 in Zusammenhang mit Fig. 2 ergibt, kann die gleiche Anordnung auf einem Untergrund unterschiedlicher Neigung angewendet werden, wobei die erwünschte Neigung des Netzes 13 gegenüber der Müllkippe bzw. der Hauptwindrichtung 7 sichergestellt werden kann. Darüber hinaus kann die Anordnung sehr schnell in ihrer örtlichen Lage verändert werden, wie das anhand Fig. 3 erläutert wird. Die Anordnung gemäß Fig. 3 un­terscheidet sich von der gemäß Fig. 2 nur unwesentlich durch eine andere Art der Festlegung der Verstellhülse 26 in der Führungsanordnung 22, nämlich durch eine in anderer Weise an­geordnete Klemmschraube 38, sowie dadurch, daß der Betonblock 15 an einer Böschung angeordnet ist. Um die gewünschte Neigung des Netzes 13 zu erreichen, ist die Mastanordnung 20 in der Führungsanordnung 22 in anderer Weise, d.h. unter einem anderen Winkel gegenüber der Oberseite 48 des Betonblocks 15 geführt und festgelegt.

    [0019] Zur Lageänderung der Anordnung werden zunächst das Spannseil 34 und das Zugseil 36 gelöst, so daß das Netz 13 entspannt wird und zumindest über einen Teil zu einer Höhenerstreckung abge­lassen wird. Anschließend wird durch Lösen der Heringe 32 das bodenseitige Zugseil 33 gelöst und in die neue Lage gebracht und dort wiederum festgelegt, was von Hand erfolgen kann.

    [0020] Anschließend oder gleichzeitig wird mittels einer Zugmaschine 39 oder dgl. Zuganordnung und über ein Zugkabel oder eine -kette 40, die an dem Betonblock 15 festlegbar ist, etwa mittels anhand Fig. 4 erläuterten Ankerschlaufen 47 und nach Lösen des Erdankers 16 in die gleiche Richtung gezogen und dort durch Wiedereinschlagen des Erdankers 16 fixiert. Gegebenen­falls wird die Winkellage der Mastanordnung 20 neu eingestellt, anschließend wird das Netz 13 wieder gespannt, nämlich durch Spannen und Verankern des Zugseils 36 und Spannen und Verankern des Spannseils 34.

    [0021] Es zeigt sich, daß dieser Vorgang außerordentlich schnell er­folgen kann und auch bei ungünstigen Windverhältnissen durch­geführt werden kann, da die Absenkung des Netzes 13 in dem Bereich der Anordnung, der in seiner Lage versetzt wird, nicht allzu groß sein muß, da es lediglich erforderlich ist, den notwendigen Bewegungsspielraum zu ermöglichen. Eine hand­werkliche Entfernung von im Untergrund ausgeformten Fundamenten oder dgl. ist nicht mehr erforderlich, vielmehr kann sogleich die Begrünung der Böschung durchgeführt werden. Durch die Anpaßbarkeit an eine neue Winkellage können Unebenheiten in der Böschung oder dort notwendigerweise vorgesehene Begehungswege oder dgl. berücksichtigt werden, ohne daß neue Anordnungen angebracht werden müßten. Darüber hinaus kann im Fall eines Verschleißes ein schneller und einfacher Austausch erfolgen, insbesodere sind einzelne Netzbahnen sehr schnell austauschbar und kann ferner ein Zaunmast 27 schnell und einfach gegen einen anderen ausgewechselt werden. Im gegebenen Fall ist sogar ein schneller Austausch der gesamten Anordnung möglich.

    [0022] Fig. 4 zeigt nun den Aufbau eines Betonblock-Elementes, wie er bei der vorliegenden Erfindung verwendbar ist. Deshalb sind die gleichen Bezugszeichen verwendet, wie bei dem Ausführungsbei­spiel gemäß den Fig. 2 und 3.

    [0023] Wie erwähnt, handelt es sich um einen im wesentlichen quader­förmigen und flachen Betonblock 15 mit möglichst glatter Unter­ seite 41, wobei randseitig eine Abfasung oder Abschrägung 42 vorgesehen sein kann, um die Verschiebung, wie sie anhand Fig. 3 erläutert worden ist, zu erleichtern. Neben den Hülsen 17 am hinteren Ende des Betonblocks 15 können auch am vorderen Ende vergleichbare Hülsen 43 vorgesehen sein. Die Führungsschienen 23 können über Winkelelemente 44 in den Betonblock 15 integriert sein, ebenso wie die Winkeleisen 19. Diese können, wie in Fig. 2 angedeutet, auf einem gemeinsamen Montageflach­stahl 45 vorgefertigt angeordnet sein und beim Gießen des Betonblocks 15 zumindest einen Teil der Bewehrung bilden, die im übrigen nicht näher dargestellt ist. Ferner weist der Betonblock Ankerschlaufen auf, die mit dem Montageflachstahl 45 oder der übrigen Bewehrung des Betonblocks 15 verbunden sein können. Im einzelnen sind an der Vorderseite 46 Ankerschlaufen 47 vorgesehen, an denen das Zugkabel oder die Zugkette 40 fest­legbar ist. Ferner sind an der Oberseite 48 insgesamt vier Tragschlaufen 49 vorgesehen, mittels denen ein Kran oder dgl. den Betonblock 15 heben und befördern kann. Schließlich sind an der Oberseite 48 in deren mittleren Bereich, etwa dem Bereich zwischen dem Winkeleisen 19 und den Winkelstücken 44 der Füh­rungsschienen 23 schräg wegragende Ankerschlaufen 50 vorgese­hen, an denen Spannseile 34 bzw. Zugseile 36 festlegbar sind.

    [0024] Es kann zweckmäßig sein für die Verankerung der Spannseile 34 und Zugseile 36 gesonderte Betonblöcke vorzusehen, die die Führungseinrichtung für die Mastanordnung 20 nicht aufweisen.

    [0025] Nach den bisherigen Berechnungen dürften Betonblöcke einer Größenordnung von 150 x 120 x 25 mit Betongüte B 350 ausrei­chend sein, um allen gestellten Anforderungen zu genügen. Selbstverständlich sind die der Witterung ausgesetzten Teile korrosionsgeschützt auszuführen, etwa als Aluminiumlegierung oder als rostfreier Stahl.

    [0026] Eine Kostenschätzung hat gezeigt, daß die Erstausrüstung einer Müllkippe oder Mülldeponie größenordnungsmäßig nicht teurer kommt als die Ausrüstung mit einer herkömmlichen Fangzaunan­ordnung, wobei u.U. die Handarbeit, die vor Ort erforderlich ist, noch zu einer günstigeren Kostenanalyse für die erfin­dungsgemäße Fangzaunanordnung führen kann. Beim Umbau sind jedoch bei der herkömmlichen Fangzaunanordnung nahezu die gleichen Kosten zu erwarten, wie bei einem Neubau, wobei die Entsorgung, d.h. der Abbau der bestehenden Anordnung, noch nicht berücksichtigt ist. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist jedoch ein schneller und kostengünstiger Umbau möglich, wobei gegebenenfalls nur Verschleißteile auszutauschen sind, woraus im Hinblick auf die Umbaukosten Einsparungen in der Größenordnung von 90 % zu erwarten sind, zumal zum Umbau keine Fachkräfte erforderlich sind. Darüber hinaus ist während des Umbaus kein Komplettab- und aufbau des Zauns erforderlich, wodurch der Schutz der Umgebung weitestgehend gewährleistet bleibt.


    Ansprüche

    1. Fangzaunanordnung zum Auffangen von durch Wind getragene Güter wie Papier- und Kunststoffblätter, insbesondere bei Müllkippen und dgl.,
    bestehend aus mehreren mit einem jeweiligen Mastfundament verbundenen Masten und einem zwischen zwei benachbarten Ma­sten spannbaren Netz, wobei das Mastfundament am Kippenrand angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Mastfundament durch einen flächigen Masseblock (15) gebildet ist, dessen Bodenseite (41) am Kippenrand aufliegt und der mittels Erdanker (16) im Kippenrand-Untergrund (2) verankerbar ist.
     
    2. Fangzaunanordnung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Mast (12, 20) am Masseblock (15) unter einem Winkel derart befestigt ist, daß er in Gebrauchslage gegen die Hauptwindrichtung (7) bzw. zur Müllkippe weisend geneigt ist.
     
    3. Fangzaunanordnung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Unterende des Masten (20) an der Oberseite (48) des Masseblocks (15) schwenkbar befestigt ist.
     
    4. Fangzaunanordnung nach Anspruch 3,
    gekennzeichnet durch
    eine mit dem Masseblock (15) verbundene Verstelleinrichtung (19, 21, 22), in der das Unterende des Masten (20) führbar und festlegbar ist.
     
    5. Fangzaunanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Unterende des Masten (27) in einer Hülse (26) lös­bar befestigt ist, die ihrerseits am Masseblock (15) schwenkbar befestigt ist.
     
    6. Fangzaunanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verstelleinrichtung (19, 21, 22) zur stufenlosen Verstellung des Winkels des Unterendes des Masten (20) ausgebildet ist.
     
    7. Fangzaunanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Netz (13) am bodenseitigen Rand mit dem Kippen­rand über Anker, Heringe (32) oder dgl. verbunden ist und am oberen Rand über am Oberende des Masten (27) umgelenkte Zugseile (36) gegen dieses Oberende des Masten (20) ge­spannt ist.
     
    8. Fangzaunanordnung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der obere Rand des Netzes (13) an einem Netz-Spann­seil (34) angebracht ist, an dem die Zugseile (36) be­festigbar sind und das gegen den Boden verspannbar ist.
     
    9. Fangzaunanordnung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Ende des Zugseils (36) und/oder des Netz-Spann­seils (34) an einem der Masseblöcke (15) festlegbar sind.
     
    10. Fangzaunanordnung nach einem der Ansprüchen 7 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der bodenseitige Rand der Netze (13) näher zur Kippe angeordnet ist, als der Masseblock (15).
     
    11. Fangzaunanordnung nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei Anordnen an einer Böschung der bodenseitige Rand des Netzes (13) mit Abstand von der Böschungs-Krone (5) angeordnet ist.
     
    12. Fangzaunanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Masseblock ein bewehrter im wesentlichen als fla­cher Quader ausgebildeter Betonblock (15) ist.
     
    13. Fangzaunanordnung nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Betonblock (15) Durchgangshülsen (17) für den Durchtritt von Erdankern (16) aufweist.
     
    14. Fangzaunanordnung nach Anspruch 12 oder 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Betonblock (15) stirnseitige Zugschlaufen (47) integriert enthält.
     
    15. Fangzaunanordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Betonblock (15) oberseitig Trag- (49) und/oder Ankerschlaufen (50) integriert enthält.
     
    16. Fangzaunanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Netz ein Nylon-Netz ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht