(57) Bei bekannten Verfahren der genannten Art ist die normale Regelung in ihrer Reaktionsgeschwindigkeit
bewußt beschränkt. Zum Schutz des Verdichters bei großen und/oder plötzlichen Störungen
wird eine Sicherheitssteuerung vorgehalten, die im Ansprechfall durch Betätigen eines
Schaltventils eine durch Federkraft bewirkte, vollständige Schnellöffnung des Abblaseventils
auslöst. Nachteilig ist hier, daß das Auslösen der Sicherheitssteuerung zu einem starken
Druckabfall auf der Druckseite des Verdichters führt. Das neue Verfahren soll diesen
Nachteil vermeiden. Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite, die Erfordernis einer
Schnellöffnung des Abblaseventils gegebenenfalls anzeigende Regeldifferenz (x′) aus
den Meßwerten bzw. der ersten Regeldifferenz (x) und vorgebbaren Sollwerten berechnet
und einer Grenzwertstufe zugeführt wird und daß diese Grenzwertstufe (54) bei Überschreiten
eines darin vorgebbaren Grenzwertes durch die zweite Regeldifferenz (x′) ausgangsseitig
eine Schnellöffnungsgröße (z) ausgibt, die auf den Regler (4) aufgeschaltet wird
und in diesem durch additive Überlagerung eine eine Ventilbetätigung in Öffnungsrichtung
bewirkende Veränderung der Ventilstellgröße (y) mit einer erhöhten Änderungsgeschwindigkeit
erzeugt. Das neue Verfahren bietet den Vorteil, daß es im Bedarfsfall die Reaktionsgeschwindigkeit
der Regelung so erhöht, daß auch bei großen und/oder schnellen Störungen eine rechtzeitige
Öffnung des Abblaseventils sichergestellt ist, die außerdem nur so weit und so
lange wie nötig erfolgt. Das neue Verfahren eignet sich für die Regelung von Turboverdichtern in beliebigen
Anwendungsbereichen, insbesondere zur Nachrüstung von bereits vorhandenen Regelungen.
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