[0001] Die Erfindung betrifft einen Schraubendrehereinsatz gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei den bekannten Schraubendrehereinsätzen dieser Art (DE-OS 22 31 949) dient die
tordierbare Zone als Sollbruchstelle. Der Zwischenabschnitt bricht bei einem erreichten
Soll-Drehmoment. Mit diesen Schraubendrehereinsätzen sollen bei Verwendung in Maschinenschrauber-Futtern
keine zu großen Drehmoment-Spitzen übertragbar sein. Der Einsatz ist ein Einwegartikel
zum Festziehen von Schrauben. Er ist nur begrenzt einsetzbar.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schraubendrehereinsatz
in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten, daß auf den Schraubendrehereinsatz
wirkende Drehmomentspitzen zu keiner Verformung des Schraubendreherspitzen-Abschnittes
führen, die Lebensdauer erhöht und das Arbeiten mit Maschinenschraubern erheblich
erleichtert ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Schraubendrehereinsatz durch
das Kennzeichen des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen
dar.
[0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Schraubendrehereinsatz von
erhöhtem Gebrauchswert angegeben. Werden am Schraubendrehereinsatz höhere Drehmomentspitzen
wirksam, beispielsweise hervorgerufen durch schlagartig einsetzende Antriebs-Kraftspitzen
oder durch unterschiedliche Beschaffenheit des die Schraube aufnehmenden Materials,
so erlaubt der Zwischenabschnitt zwischen Antriebsendabschnitt und Abtriebsendabschnitt
eine elastische Verdril lung/Torsion. Der Zwischenabschnitt stellt ein elastisch
nachgiebiges Element mit entsprechendem Rückstellvermögen nach Überwindung der Belastungsspitze
dar. Er erträgt größere Momente, und zwar auch bei wiederholter Belastung. Er nimmt
dabei Verformungsarbeit auf und speichert sie teilweise in Form potentieller Energie
und gibt diese bei Entlastung wieder zurück. Der Zwischenabschnitt wirkt als Dämpfer,
so daß Drehmomentspitzen nicht direkt proportional am Schraubendreherspitzen-Abschnitt
wirksam werden. Dies macht sich in einer besonders hohen Lebensdauer des Schraubendrehereinsatzes
und der Schraube bemerkbar. Zusätzlich sind die Auswurfkräfte reduziert. Bevor der
Schraubendreherspitzen-Abschnitt sich verformt oder seinen Einstecksitz zur Schraube
verliert, tordiert der Zwischenabschnitt. Je nach Beschaffenheit der Schraubendreherspitze
kann der Zwischenabschnitt in seiner Länge und in seinem Querschnitt so gestaltet
werden, daß stets etwaige Energiespitzen bei Belastung aufgefangen werden. Günstig
ist dabei, wenn das Verhältnis (bei normalem Stahl als Material für den DIN-genormten
Einsatz) von Durchmesser zu Länge des Zwischenabschnitts im Bereich zwischen 0.5 und
0.2 liegt oder die Länge des Zwischenabschnitts 10 etwa dem 3-fachen Durchmesser
entspricht. Eine weitergehende Möglichkeit, das Torsions-Widerstandsmoment des Zwischenabschnittes
zu variieren, besteht darin, eine Axialhöhlung im Zwischenabschnitt vorzusehen, die
von dem Mehrkantabschnitt ausgeht. Die Axialhöhlung kann zur Änderung/Anpassung des
Torsions-Widerstandsmoments des Zwischenabschnitts im Durchmesser unterschiedlich
groß gewählt werden und auch unterschiedlich lang. Dies erlaubt es z.B., vom Äußeren
her gleichgestaltete Schraubendrehereinsätze mit unterschiedlichen Zwischenabschnitten
zu erzeugen, und zwar im Hinblick auf dessen Torsions-Widerstandsmoment. Der Zwischenabschnitt
ist vorzugsweise ein gegenüber dem Mehrkantabschnitt stufenförmig abgesetzter Rundabschnitt.
Schraubendrehereinsätze zur Übertragung geringer Drehmomente erfordern einen entsprechend
durchmesserkleineren Zwischenabschnitt. Diese vielen vorgenannten Variationen gestatten
eine optimale Anpassung an nach der Norm bestimmungsgemäßen Einschraubverhältnisse.
Auch werden zufolge des Abschneidens der Energiespitzen die Schlitze bzw. Kreuzschlitze
in den Schrauben geschont, so daß sie beispielsweise auch bei Bedarf gut herausdrehbar
sind.
[0006] Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren 1-3
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 teils in Ansicht, teils im Schnitt eine Kreuzschlitzschraube mit davor angeordnetem
Schraubendrehereinsatz im Maßstab 1:1 in DIN-Norm und dahinter dargestellten Maschinenschrauber-Futter
für den Einsatz,
Fig. 2 in stark vergrößerter Darstellung (5-fach) den in das Maschinenschrauber-Futter
eingesteckten Schraubendrehereinsatz gemäß der ersten Ausführungsform und
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, betreffend die zweite Aiusführungsform,
wobei der Schraubendrehereinsatz eine bis zum Zwischenabschnitt reichende Axialhöhlung
besitzt.
[0007] Mit der Ziffer 1 ist ein Schraubendrehereinsatz in DIN-Norm (Größe 2) bezeichnet.
Mit diesem kann eine in Fig. 1 veranschaulichte Kreuzschlitzschraube 2 gedreht werden.
Letztere setzt sich zusammen aus einem ein Gewinde 3 aufweisenden Schraubenschaft
4 und einem Senkkopf 5, welcher den Kreuzschlitz 6 enthält. Entsprechend dem Kreuzschlitz
6 und der zugehörigen DIN-Norm ist die Schraubendreherspitze 7 gestaltet. Diese besitzt
vier in gleicher Umfangsverteilung ange ordnete Mitnahmerippen 8 und bildet damit
den Abtriebsendbereich 9 (Schraubendreherspitzen-Abschnitt). An diesen schließt
sich ein im Querschnitt kreisförmiger Zwischenabschnitt 10 an, welcher den vorgenannten
Schraubendreherspitzen-Abschnitt 9 und den Antriebsendbereich 11 miteinander verbindet.
Bezüglich desselben handelt es sich um einen Außensechskant-Abschnitt (ebenfalls
entsprechend der zugehörigen DIN-Norm), welcher über eine konische Stufe 12 in den
Zwischenabschnitt 10 übergeht. Beim Ausführungsbeispiel entspricht die Länge des
Mehrkantabschnittes 11 etwa derjenigen des Zwischenabschnitts 10. Zur Herstellung
des Schraubendrehereinsatzes wird Stahl mit federnden Eigenschaften verwendet, beispielsweise
Chromnickelstahl. Hergestellt ist er im Wege der Kaltverformung.
[0008] Letzeres erlaubt, anders als bei durch reines Abdrehen geformten Einsätzen, die
Gestalt, daß die Mitnahmerippen 8 radial weiter nach außen ragen als der Querschnitt
(Mantelfläche) des Zwischenabschnitts 10. Sie fallen von einer die äußersten Scheitel
8′ verbindenden Umfangslinie wieder ab bis auf die Wurzelpunkte 8˝, die auf der Mantelfläche
des Zwischenabschnitts 10 liegen. Jenseits der die Scheitel 8′ verbindenden Umfangslinie,
erstreckt sich dadurch eine kurze Zone S, die durch die in den Kernquerschnitt des
Zwischenabschnitts 10 reichenden Rinnen zwischen den Mitnahmerippen 8 zwar geschwächt,
aber dennoch durch die radial ausladenden Rippenbereiche eine Stabilisierung erfahren
haben. Diese vorstehenden Scheitel 8′ bringen auch eine Anpassungsfreiheit bezüglich
des Zwischenabschnitt-Durchmessers bei gleichen Einsteck-Verbindungsbedingungen zur
Schraube. Die kraftübertragende Eindringtiefe in die Schraube reicht im allgemeinen
nur etwa maximal über die Hälfte des Abschnitts Ab und ist auch jedenfalls für die
Prüfdrehmomente DIN-genormt. An der konischen Stufe 12 vom kreisrunden Querschnitt
des Zwischenabschnitts 10 zum Mehrkantabschnitt 11 liegt der elastische Ring 16, angeordnet
in einer Innennut 15 des Maschinenfutters 13, an und zieht dadurch den Schraubendrehereinsatz
1 in das Maschinenfutter 13 hinein, bis die Strinfläche 17 am Boden des Maschinenfutters
13 anliegt. Diese Halterung kann wegen des einziehenden Moments erhebliche Toleranzen
ausgleichen, was wiederum der Produktion des Einsatzes 1 insgesamt im Wege der (nie
so absolut genau durchzuführenden) Kaltverformung entgegen kommt.
[0009] Die Gesamt-Länge des dargestellten Schraubendrehereinsatzes 1 beträgt entsprechend
der DIN-Norm 25 mm. Diejenige abzüglich des Mehrkantabschnittes etwa 17 mm. Der Zwischenabschnitt
10 (einschließlich des Abschnitts S) und Abtriebsendabschnitt nehmen also ca. 70%
der Gesamtlänge des Einsatzes 1 ein. Die Länge der Zone S beträgt dabei ca. die Hälfte
der Länge des Abschnitts Ab und etwa gerade die Länge des in die Schraube eintauchbaren
Abtriebsendabschnittes; die restliche Länge des Zwischenabschnitts 10 von den Wurzeln
8˝ bis zur Stufe 16 etwas mehr als das Zweifache der Länge dieses Abtriebsendabschnittes
Ab bzw. etwas mehr als das Vierfache der Länge der Zone S. Die Länge des Zwischenabschnitts
10 plus Zone S beträgt also ca. 11 mm, diejenige plus Abtriebsendabschnitt 9 also
17 mm, diejenige bis zur Ebene der normalen Schraub-Einstecktiefe ca. 14 mm. Der
Durchmesser des Mittelabschnitts beträgt etwa 4 mm. Das für die Torsionssteifigkeit
des aus entsprechendem (üblicher Werkzeugstahl) Material bestehenden Zwischenabschnitts
10 mitverantwortliche Verhältnis von Durchmesser zu Länge ist demgemäß 0,3. Dieses
Verhältnis schafft eine Torsionseigenschaft, die für die Kraftübertragung von einem
Maschinenschrauber auf eine Schraube erhebliche Verbesserungen bringt dadurch, daß
Belastungsspitzen abgefedert werden. Dem Erreichen des zur plastischen Verformung
führenden Drehmomentes bzw. des Bruchdrehmomentes solcher Schraubendrehereinsätze
geht dadurch eine erhebliche elastische Torsion voraus, die sich als Rückstellmoment
über erhebliche Drehwinkel-Energiespitzen abflachend auswirkt und nachweisbar ist
über die Größe des Rückdrehwinkels bei Erreichen des Verformungs-Drehmomentes bzw.
des Bruch-Drehmomentes. Dieser Rückdrehwinkel liegt bei bekannten Einsätzen bei 2
Grad; bei den erfindsgemäß gestalteten Lösungen hingegen bei 3,5-8 Grad. Die Gebrauchstorsion
bewirkt auch, daß eine Verformung der Schrauben-Eingriffsflächen der Rippen 8 unterbunden
ist.
[0010] Jedes Verhältnis Durchmesser zu Länge des Zwischenabschnitts 10, welches kleiner
als 0,5 und größer als 0,2 ist, bringt diese erhebliche Verbesserung der abgefederten
Belastungsspitzen. Es ergeben sich auch optimale Verhältnisse in Relation zur Zone
S, in welcher der Schraubendrehereinsatz abschert, wenn seine Materialbelastungsgrenze,
insbesondere bei zu großer schlagartiger Torsion, überschritten wird.
[0011] Zum Eindrehen der Kreuzschlitzschraube 2 wird der Schraubendrehereinsatz 1 derart
angesetzt, daß seine Schraubendreherspitze 7 formschlüssig in den Kreuzschlitz 6
der Kreuzschlitzschraube eingreift. Treten während des Einschraubens der Kreuzschlitzschraube
größere Energiespitzen auf, hervorgerufen z.B. durch einen schnellen Gegen-Kraftanstieg
an der Schraube, so führt dieses zu einer noch im elastischen Bereich bleibenden
Torsion des Zwischenabschnittes 10, vornehmlich auf dessen Bereich T. Dessen Torsions-Widerstandsmoment
ist auch kleiner als das Widerstandsmoment gegen Verformung im Schraubendreherspitzen-Abschnitt
9. Große Energiespitzen werden demgemäß eliminiert, so daß die Schraubendreherspitze
7 vor zu großer Belastung geschont bleibt verbunden mit einer erhöhten Lebensdauer.
[0012] Die in Fig. 3 veranschaulichte zweite Ausführungsform des Schraubendrehereinsatzes
18 entspricht weitgehend der vorbeschriebenen Ausgestaltung. Gleiche Bauteile sind
daher mit gleichen Bezugsziffern versehen. Abweichend von der ersten Ausführungsform
geht nun vom Mehrkantabschnitt 11 eine Axialhöhlung 19 aus, die sich über den Zwischenabschnitt
10 erstreckt und vor dem Spitzenabschnitt 9 bzw. der Zone S endet. Auf diese Weise
erhält man eine Änderung bzw. Anpassungsmöglichkeit für das Torsions-Widerstandsmoment
des Zwischenabschnitts 10, so daß eine Torsion desselben eventuell schon bei sehr
geringer Belastung auftritt. Eine Variation kann man bei einer solchen Ausführungsform
dadurch erhalten, daß im Durchmesser unterschiedlich große Axialhöhlungen gewählt
werden.
[0013] Weiterhin läßt sich das Torsions-Widerstandmoment des Zwischenabschnitts durch seine
Form und Querschnittsgröße 6 bestimmen. Es ist daher eine optimale Anpassung an die
unterschiedlichsten Gegebenheiten möglich.
[0014] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Schraubendrehereinsatz mit endständigem Antriebsendbereich zum Einstecken in ein
Maschinenfutter, einem Zwischenabschnitt, der eine tordierbare Zone aufweist, und
einem Abtriebsbereich (Schraubendreherspitzen-Abschnitt) vorzugsweise für Kreuzschlitzschrauben,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Durchmesser zu Länge des Zwischenabschnitts
kleiner als 0,5 und größer als 0,2 ist und das Torsionsmodul der tordierenden Zone
T derart ist, daß bis zum Erreichen des zur plastischen Verformung/Bruch führenden
Drehmomentes der aus der elastischen Rückstellkraft des Zwischenabschnitts (10) resultierende
Rück-Drehwinkel bei 3,5 bis 8 Grad liegt.
2. Schraubendrehereinsatz, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von Durchmesser zu Länge des ca. 14 mm langen Zwischenabschnitts kleiner
als 0,5 ist.
3. Schraubendrehereinsatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Durchmesser zu Länge des bis zu den Scheiteln
8′ der Rippen 8 reichenden Zwischenabschnitts (10) 1:3 beträgt und bis zur Schraubendrehereinsatz-Spitze
9′ ca. 1:4.
4. Schraubendrehereinsatz, insbesondere nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Axialhöhlung (19) im Zwischenabschnitt (10).
5. Schraubendrehereinsatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitel 8′ der Mitnahme-Rippen 8 des kaltverformten
Schraubendreher-Einsatzes radial über den Querschnitt des Zwischenabschnitts (10)
überstehen und bis zu ihrer Wurzel eine Zone S bilden, deren dynamische Torsionsfestigkeit
(=diejenige bei schlagartiger Belastung) kleiner ist als diejenige des restlichen
Zwischenabschnitts (10).
6. Schraubendrehereinsatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenabschnitt (10) in gleichbleibendem kreisrunden
Querschnitt bis zu einer kegelstumpfförmigen Übergangsstufe (16) zum Mehrkantabschnitt
(11) reicht, welche Übergangsstufe nur ca. 1/7 der Länge des Zwischenabschnitts (10)
einnimmt, und auf dieser Länge den Übergang auf den etwa doppelt so großen Querschnitt
des Mehrkantabschnitts (11) bringt mit einem Kegelwinkel von etwa 50°.
7. Schraubendrehereinsatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Zwischenabschnitts (10) größer als
die Länge der Zone S und etwas kleiner als die Länge (Ab) des Abtriebsendabschnitts
(9) ist.