(19)
(11) EP 0 336 166 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.1989  Patentblatt  1989/41

(21) Anmeldenummer: 89104716.9

(22) Anmeldetag:  16.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES GB IT LI SE

(30) Priorität: 31.03.1988 DE 8804388 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Scholtholt, Hans, Ing. (Grad.)
    D-8044 Lohhof (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidklemme zum Anschliessen eines elektrischen Schaltdrahtes


    (57) Die aus Flachmaterial gebildete Schneidklemme (1) weist zwei Klemmschenkel (2) auf, zwischen die ein Schaltdraht (7) einge­drückt werden kann. Die einander zugewandten Innenseiten (5) der Klemmschenkel (2) sind um eine sich zu ihren Längskanten parallel erstreckende Längskante (6) aus der Materialebene he­rausgebogen und somit gegeneinander verdreht. Dadurch wird eine scharfe Klemmkante wirksam, die zu sicheren Kontaktierung eine geringere Klemmkraft benötigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneidklemme zum An­schließen eines elektrischen Schaltdrahtes, wobei der Schalt­draht in einen zwischen zwei Klemmschenkel gebildeten Klemm­schlitz der aus Flachmaterial gebildeten Schneidklemme so ein­drückbar ist, daß dabei die Isolation des Schaltdrahtes ein­geschnitten wird und Innenseiten der Klemmschenkel federnd am metallischen Kern den Schaltdrahtes anliegen.

    [0002] Eine derartige Schneidklemme ist z. B. durch die DE-PS 20 07 487 bekannt geworden. Die Innenseiten der Klemmschenkel sind hier­bei parallel aufeinander ausgerichtet, so daß es zu einer li­nienförmigen Anlage am Schaldrahtkern kommt. Die Klemmschen­kel werden in der Materialebene ausgelenkt. In dieser Richtung ist jedoch ihre Elastizität begrenzt, so daß Schaltdräht un­terschiedlichen Durchmessers nur in einer begrenzten Bandbreite angeschlossen werden können.

    [0003] Nach der DE-OS 33 11 447 ist einer der beiden Klemmschenkel an seinem Fußende um eine quer zur Längsrichtung in der Material­ebene liegende Biegekante gegenüber dem anderen Klemmschenkel um annähernd Materialstärke ausgelenkt. Die beiden Klemmschen­kel sind im Klemmbereich durch einen Schervorgang voneinander getrennt. Eine solche Anordnung ermöglicht es, daß die beiden Klemmschenkel beim Eindrücken des Schaltdrahtes auch senkrecht zur Materialstärke soweit auseinandergespreizt werden, daß Schaltdrähte von erheblich unterschiedlichem Durchmesser ange­klemmt werden können. Um die volle Klemmkraft aufbringen zu können, müssen jedoch die Klemmschenkel z. B. in einem Gehäuse einer Anschlußleiste abgestützt werden, was unter Umständen mit konstruktiven Mehraufwand und Einschränkung der konstruktiven Gestaltungsmöglichkeiten verbunden ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in einfacher Wei­se das Anschließen von Schaltdrähten von sehr unterschiedlichem Durchmesser bei hoher Kontaktsicherheit zu ermöglichen.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Zumindest eine Innenseite der Klemmschenkel liegt nun nicht mehr flach sondern kantenförmig an dem Schaltdrahtkern an. Die­se wird auch bei geringer Federkraft geringfügig eingekerbt und sicher kontaktiert. Aufgrund der geringeren Federkraft können die Federschenkel elastischer ausgebildet werden. Bei genügend starker Auslenkung der Innenseiten aus der Materialebene kann der entsprechende Klemmschenkel beim Eindrücken des Schaltdrahtes in sich um seine Längsachse verdreht werden, wodurch die Klemm­weite ebenfalls erheblich variiert werden kann, ohne daß sich die Klemmkraft erheblich verändert.

    [0006] Wenn die Klemmschenkel im Klemmbereich genügend breit sind, ist es zweckmäßig, sie innerhalb des Klemmbereiches in sich zu ver­biegen, um eine hinreichende Verdrehung und Spitzenwirkung zu erzielen. Sind die Klemmschenkel jedoch im Verhältnis zu ihrer Dicke sehr schmal, so lassen sie sich nur schwer verbiegen. Sie können dann zwischen dem Fußende und dem Klemmbereich bleibend tordiert werden, so daß sich die gewünschte Spitzenwirkung ebenfalls einstellt.

    [0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 gekennzeichnet:

    [0008] Die Weiterbildung nach Anspruch 2 läßt sich technologisch noch relativ leicht verwirklichen und ermöglicht eine hinreichend starke Verdrehung der Innenseiten der Klemmschenkel mit der ge­wünschten Spitzenwirkung an der Kontaktstelle.

    [0009] Die Weiterbildung nach den Ansprüchen 3 und 4 führen dazu, daß die Kontaktstellen am Schaltdraht zueinander versetzt sind. Da­durch verteilt sich die Kerbwirkung auf unterschiedliche Be­reiche und verringert sich die Gefahr des Drahtbruchs. Der Längsversatz am Schaltdraht begünstigt das Auslenken der Kon­taktkanten durch Torsion der Klemmschenkel.

    [0010] Die Weiterbildung nach Anspruch 5 behindert das Verbiegen des Schaltdrahtes zwischen den zueinander versetzten Klemmschenkeln.

    [0011] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 können an eine Schneid­klemme zwei Schaltdrähte angeschlossen werden was insbesondere für Verteiler in Telekommunikationsanlagen von Vorteil ist, bei denen Veränderungen in der Drahtführung unterbrechungsfrei vor­genommen werden können.

    [0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert:

    Die Figuren 1 bis 3 zeigen in zwei Seitenansichten und einer Draufsicht eine Schneidklemme zum Anschließen eines Schaltdrah­tes,

    Fig. 4 die Klemme nach Fig. 3 mit einem Schaltdraht und einem Teil eines Klemmengehäuses,

    Fig. 5 eine Draufsicht auf eine andere Schneidklemme,

    Fig. 6 und 7 eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf eine andere Schneidklemme zum Anschließen zweier Schalt­drähte,

    Fig. 8 die Klemme nach Figur 7 mit einem Schaltdraht.



    [0013] Nach den Figuren 1 bis 3 weist eine aus Flachmaterial herge­stellte Schneidklemme 1 zwei längliche Klemmschenkel 2 auf, die durch einen mittleren, sich in der Längsrichtung der Schneid­klemme 1 erstreckenden Schnitt 3 voneinander getrennt sind. Dieser ist im Anschluß an das freie Stirnende der Klemmschen­ kel 2 zu einem Klemmschlitz 4 verengt, in den der anzuschließen­de Schaltdraht eingedrückt werden kann. Im Bereich des Klemm­schlitzes sind die einander zugewandten Innenseiten 5 der Klemmschenkel 2 um eine zum Klemmschlitz 4 parallele Längskante 6 aus der Materialebene herausgebogen, so daß die Innenseiten um ungefähr 45° zur Materialebene verdreht sind.

    [0014] Die beiden Klemmschenkel 2 sind an ihrem Fußende um eine sich in der Materialebene quer zum Klemmschlitz erstreckende Querkan­te gegeneinander um etwa die Materialdicke verbogen.

    [0015] Nach Figur 4 ist in den Klemmschlitz 4 (Figur 3) vom freien Stirnende her ein isolierter elektrischer Schaltdraht 7 zwi­schen die Klemmschenkel 2 eingedrückt. Dabei ist die Schalt­drahtisolation eingeschnitten worden. An diesen Stellen drücken sich die einander zugewandten Kanten der Innenseiten in den Schaltdrahtkern kontaktgebend ein. Am Schaltdraht 7 entstehen entsprechend der Auslenkung der Klemmschenkel 2 zueiander ver­setzte Einkerbungen. Gleichzeitig sind die beiden Klemmschenkel 2 soweit auseinander gedrückt worden, daß sich die Weite des Klemmschlitzes der Schaltdrahtdicke angepaßt hat.

    [0016] Die Schneidklemme 1 ist in ein Gehäuseteil 12 eingesetzt, das zu beiden Seiten der Schneidklemme 1 mit zwei senkrecht zu dieser stehenden Halteschlitzen 11 für den Schaltdraht 7 ver­sehen ist. Dieser wird dadurch beim Eindrücken zwischen die Klemmschenkel 2 kaum verbogen.

    [0017] Nach Figur 5 liegen die Klemmschenkel 8 einer ähnlichen Schneid­klemme im wesentlichen in der Materialebene. Lediglich die Innenseiten sind entlang der Längskante 6 in entgegengesetzter Richtung ausgebogen, so daß die einander zugewandten Innenkan­ten am Schaltdraht zueinander versetzt angreifen können.

    [0018] Nach den Figuren 6 und 7 weist eine andere Schneidklemme 9 zwei KLemmschlitze auf, die zwischen drei Klemmschenkeln 10 gebildet sind. Die äußeren KLemmschenkel sind dabei in sich verdreht, der mittlere Klemmschenkel ist im Klemmbereich bogenförmig um die Mittelachse der Schneidklemme 9 gebogen. Außerdem ist er an seinem Fußende aus der Materialebene herausgebogen und zu den äußeren Klemmschenkeln versetzt.

    [0019] Nach Figur 8 ist ein Schaltdraht 7 ähnlich wie nach Figur 4 zwischen den mittleren und einen der äußeren Klemmschenkel 10 eingedrückt und zwischen deren einander augewandten Innenkanten kontaktgebend eingeklemmt. Davon unabhängig kann in gleicher weise in den anderen Klemmschlitz ein zusätzlicher Schaltdraht eingedrückt werden.


    Ansprüche

    1. Schneidklemme (1, 9) zum Anschließen eines elektrischen Schaltdrahtes, wobei der Schaltdraht (7) in einen zwischen zwei Klemmschenkel (2, 8, 10) gebildeten Klemmschlitz (4) der aus Flachmaterial bestehenden Schneidklemme (1, 9) derart eindrück­bar ist, daß dabei die Isolation des Schaltdrahtes (7) einge­schnitten wird und die Innenseiten (5) der Klemmschenkel (2) federnd am metallischen Kern des Schaltdrahts (7) anliegen wobei zumindest einer der Klemmschenkel (2, 8, 10) zumindest partiell aus der Materialebene herausgebogen ist,
    dadurch gekennnzeichnet,
    daß der Klemmschenkel (2) entlang einer sich parallel zu der Innenseite in deren Längsrichtung erstreckende Längskante (6) so gebogen ist, daß die Innenseiten (5) schräg zueinander ver­dreht sind.
     
    2. Schneidklemme nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Innenseite (5) um annähernd die Materialdiche aus der Materialebene herausgebogen ist.
     
    3. Schneidklemme nach Anspruch 1 oder 2
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden Klemmschenkel (8) in entgegengesetzter Richtung gebogen sind.
     
    4. Schneidklemme nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden Klemmschenkel (2, 10) in der gleichen Richtung gebogen sind und durch Biegen um eine sich quer zu den Innen­seiten in der Materialebene erstreckende Querkante annähernd um die Materialdicke gegeneinander versetzt sind.
     
    5. Schneidklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schaltdraht (7) zu beiden Seiten der Schneidklemme (1) in einem Halteschlitz (11) z. B. eines Gehäuseteils (12) für die Schneidklemme (1) senkrecht zu deren Hauptebene eingeklemmt ist.
     
    6. Schneidklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schneidklemme (9) drei Klemmschenkel (10) aufweist, zwischen denen zwei Klemmschlitze zum Eindrücken zweier Schalt­drähte ausgebildet sind, und daß zumindest die beiden Innensei­ten des inneren Klemmschenkels (10) in der gleichen Richtung aus der Materialebene herausgebogen sind.
     




    Zeichnung