[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuchtwerk an einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine,
dessen Feuchtmittel- Auftragwalze unmittelbar an einen Plattenzylinder anstellbar
ist.
[0002] Aus der DE-OS 30 16 366 ist ein gattungsgemäßes Feuchtwerk bekannt. Bei diesem wird
das Feuchtmittel mittels eines Feuchtduktors einem Feuchtmittelkasten entnommen und
über eine Feuchtmittel-Auftragwalze unmittelbar an einen Plattenzylinder abgegeben.
An den Stellen, an denen die Feuchtmittel- Auftragwalze über die Spannkanäle des Plattenzylinders
rollt, wird kein Feuchtmittel abgenommen, und es entstehen an der Feuchtmittel- Auftragwalze
Streifen mit einem Feuchtmittel-Oberschuß, die bis ins Druckbild hineinwirken. Die
Feuchtmittel- Auftragwalze nimmt als Rückwirkung ferner Feuchtmittel vom Plattenzylinder
auf, das sich dort in den Wasser annehmenden Flächen sammelt. Zur Vergleichmäßigung
des Feuchtmittelfilms wird bei der bekannten Anordnung an die Auftragwalze eine zusätzliche
Reiberwalze angestellt. Abgesehen vom zusätzlichen Aufwand, den die Reiberwalze verursacht,
läßt sich mit dieser Anordnung eine Streifenbildung im Druckbild, die aus den am Plattenzylinder
in wechselnden Umfangsbereichen auftretenden Streifen uberschüssigen Feuchtmittels
resultiert, nicht immer wirkungsvoll verhindern.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Feuchtwerk derart weiterzubilden,
daß ohne zusätzlichen Aufwand ein rückwirkungsfreies Auftragen eines bedarfsgerechten
Feuchtfilms auf den Plattenzylinder ermöglicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Nachfolgend ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele erklärt. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Feuchtwerk mit einer Feuchtmittel- Auftragwalze, deren Durchmesser dem
des Plattenzylinders entspricht,
Fig. 2 ein Feuchtwerk mit einer Feuchtmittel- Auftragwalze, deren Durchmesser halb
so groß ist wie der des Plattenzylinders.
[0006] Fig. 1 zeigt eine teilweise Seitenansicht eines Druckwerkes einer Rollenrotations-
Offsetdruckmaschine. Mit 1 ist ein Gummituchzylinder, mit 2 ein an diesen angestellter
Plattenzylinder bezeichnet, in diesen zwei Spannkanälen 21, 22 die Enden zweier an
seinem Umfang anliegender Druckplatten fixiert sind. An den Plattenzylinder 2 ist
eine Feuchtmittel- Auftragwalze 3 unmittelbar angestellt. Mit letzterer steht eine
erste Übertragwalze 4 in Kontakt, die wiederum in Berührung mit einer zweiten Übertragwalze
5 steht. Mit der zweiten Übertragwalze 5 steht ein Feuchtmittel- Geber 6 in Kontakt.
Dieser kann als in einen Feuchtmittelkasten eintauchender Feuchtmittel- Duktor oder
als Heberwalze ausgebildet sein. Die Abgabe des Feuchtmittels an die zweite Übertragwalze
5 kann jedoch auch von einer Sprüh- oder Schleudervorrichtung erfolgen.
[0007] Erfindungsgemäß ist der Durchmesser der Feuchtmittel- Auftragwalze 3 so gewählt,
daß er bei einer Anzahl von n Spannkanälen ein Einfaches oder ein 1/n-faches des Durchmessers
des Plattenzylinders 2 beträgt. Hierdurch wird verhindert, daß sich die aufgrund der
Spannkanäle 21, 22 an der Feuchtmittel- Auftragwalze 3 aufbauendem Streifen mit überschüssigem
Feuchtmittel bei der nächsten Umdrehung in einem anderen Umfangsbereich des Plattenzylinders
2 ablegen.
[0008] Bei der im ersten Ausführungsbeispiel dargestellten bevorzugten Variante ist der
Durchmesser d₃ der Feuchtmittel- Auftragwalze 3 genau so groß wie der Durchmesser
d₂ des Plattenzylinders 2. Durch diese Größenauswahl wird zusätzlich verhindert, daß
von den Partien des Plattenzylinders 2, die Feuchtmittel annehmend sind, überschüssiges
Feuchtmittel auf Teile der Feuchtmittel- Auftragwalze 3 übertragen wird, die bei der
nächsten Umdrehung mit einem anderen Teil der Oberfläche des Plattenzylinders 2 in
Berührung geraten und dort Feuchtmittel-Streifen verursachen würden.
[0009] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 entspricht der Aufbau im großen
und ganzen dem ersten Ausführungsbeispiel. An einen Gummituchzylinder 8 ist ein Plattenzylinder
9 angestellt, in diesen beiden Spannkanälen 91, 92 die Enden zweier an seinem Umfang
anliegender Druckplatten befestigt sind. Diesem Plattenzylinder 9 wird über eine Feuchtmittel-Auftragwalze
10 Feuchtmittel unmittelbar zugeführt. An die Feuchtmittel-Auftragwalze 10 ist wiederum
eine erste Obertragwalze 11, an diese eine zweite Obertragwalze 12 angestellt. Der
zweiten Obertragwalze 12 wird das Feuchtmittel von einem Feuchtmittel-Geber 13 zugeführt.
Auch hier kann wahlweise eine der bekannten Feuchtmittel-Auftragsarten, die bereits
beim ersten Ausführungsbeispiel aufgezählt wurden, verwendet werden. Zur Vermeidung
der unerwünschten Streifenbildung im Druckbild ist bei dieser zweiten Ausführungsform
der Durchmesser d₁₀ der Feuchtmittel-Auftragwalze 10 exakt halb so groß - bei zwei
Spannkanälen somit das 1/n-fache - wie der Durchmesser d₉ des plattenzylinders 9 ausgelegt.
Zur Erhöhung der Sicherheit gegen Feuchtmittel-Streifenbildung ist bei dieser Variante
der Durchmesser d₁₁ der ersten Übertragwalze 11 so groß ausgebildet wie der Durchmesser
d₁₀ der Feuchtmittel- Auftragwalze 10.
[0010] Die in den Patentansprüchen formulierte erfindungsgemäße Lehre läßt noch weitere
Kombinationen bezüglich des Durchmesserverhältnis zu. So kann beispielsweise in einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ausgehend vom ersten Ausführungsbeispiel, in
dem der Durchmesser d₃ der Feuchtmittel- Auftragwalze 3 dem Durchmesser d₂ des Plattenzylinders
entspricht, der Durchmesser d₄ der ersten Übertragwalze 4 eben so groß ausgelegt sein,
wie der der beiden vorgenannten.
1. Feuchtwerk an einer Rollenrotations- Offsetdruckmaschine, dessen Feuchtmittel-
Auftragwalze unmittelbar an einen Plattenzylinder anstellbar ist, an dem in n Spannkanälen
n Druckplatten befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Feuchtmittel-
Auftragwalze (3; 10) ein Einfaches oder ein 1/n-faches des Plattenzylinders (2; 9)
beträgt.
2. Feuchtwerk gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Feuchtmittel-
Auftragwalze (3) dem Durchmesser des Plattenzylinders (2) entspricht.
3. Feuchtwerk gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser der Feuchtmittel- Auftragwalze (3; 10) einem Einfach oder einem n-fachen
des Durchmessers einer ihr vorgeschalteten Übertragwalze (4; 11) beträgt.