(19)
(11) EP 0 336 271 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.1989  Patentblatt  1989/41

(21) Anmeldenummer: 89105506.3

(22) Anmeldetag:  29.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41D 13/00, A41D 13/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB GR IT SE

(30) Priorität: 02.04.1988 DE 3811239

(71) Anmelder: SAFET MEDEX GESELLSCHAFT FUER ARBEITSSCHUTZ UND SICHERHEITSBEDARF MBH
D-4000 Düsseldorf 12 (DE)

(72) Erfinder:
  • Roloff, Michael, P.
    D-4 Düsseldorf (DE)

(74) Vertreter: Hemmerich, Friedrich Werner et al
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-VALENTIN-GIHSKE Eduard-Schloemann-Strasse 55
D-40237 Düsseldorf
D-40237 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Körperschutzbekleidung


    (57) Eine Körperschutzbekleidung. Diese ist aus durch Nähte verbundenen Teilschnitten gebildet und weist Aufnahme­taschen für Schutzeinlagen aus flexiblem Werkstoff auf, die äußere Stöße und Schläge und Durchschläge absorbie­ren oder abweisen. Die Nähte sind dabei als Lappnähte ausgebildet und werden zwischen selbständigen Teilschnit­ten 1a, 1b, die die Aufnahmetaschen aufweisen, bzw. zwi­schen diesen und anderen Teilschnitten durch lösbare Ver­schlußelemente, wie Druckknöpfe oder Klett-Streifen 2a, 2b, 2c gebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Körperschutzbekleidung, die aus, durch Nähte verbundenen Teilschnitten gebildet, Aufnahmetaschen für Schutzeinlagen aus flexiblen, äußere Stöße, Schläge und Durchschläge absorbierenden bzw. ab­weisenden Werkstoffen aufweist.

    [0002] Körperschutzbekleidungen dieser Art sind in Form von Westen, Jacken, Hosen und Mänteln bekannt. Diese Bekleidungsstücke sind aus durch Lappnähte fest zusammengenähten Teilschnit­ten textiler Stoffe gebildet. Die Teilschnitte weisen in Bereichen, innerhalb derer der Körper geschützt werden muß, Aufnahmetaschen für die erwähnten Schutzeinlagen auf. Diese Einlagen bestehen durchweg aus übereinanderliegenden flexib­len Schichtwerkstoffen aus einem Filamentgewebe, das aus Endlosfäden geeigneter Kunststoffe zusammengesetzt ist.

    [0003] Da solche Körperschutzbekleidungen auf sehr unterschiedli­chen Anwendungsgebieten eingesetzt werden müssen, wurden bisher durchweg für den einen oder den anderen dieser An­wendungszwecke geeignete Körperschutzbekleidungsstücke her­gestellt, so z.B. Westen mit den Rücken und die Brust schüt­zenden Einlagen für Polizeieinsätze, bei denen neben dem Schutz lebenswichtiger Organe eine möglichst große Bewegungs­freiheit der Träger solcher Westen den Vorrang hat oder den ganzen Körper schützende Mäntel, sog. Ponchos und Schutzhauben für Arbeiten bei der Sprengkörperentschärfung, Jacken, Hosen oder komplette einstückige Schutzanzüge für militärische Zwecke.

    [0004] Diese besonderen Ausbildungsformen von Schutzbekleidungs­stücken müssen je nach Vielfalt der Aufgabengebiete einer Organisation, die die Schutzbekleidungsstücke für ihr Per­sonal bereithält, für jeden Anwendungszweck in entsprechen­der Anzahl bereitgehalten werden; diese Anzahl erhöht sich noch dadurch, daß die gleichen Schutzbekleidungsstücke in unterschiedlichen Konfektionsgrößen vorhanden sein müssen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß z.B. Hosen oder ganze einteilige Anzüge Schwierigkeiten beim An- und Aus­ziehen bereiten, weshalb es häufig notwendig ist, dazu be­sondere Hilfskräfte bereitzuhalten.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannten Ausbildungsformen von Körperschutzbekleidungsstücken so zu verbessern, daß die erwähnten Schwierigkeiten und Nachteile beseitigt werden.

    [0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Nähte als Lapp­nähte ausgebildet zwischen selbständigen, die Aufnahmeta­schen aufweisenden Teilschnitten bzw. zwischen diesen und anderen Teilschnitten durch lösbare Verschlußelemente wie Druckknöpfe oder Klett-Streifen gebildet werden. Die Lapp­nähte können dabei, wie die Erfindung weiter vorsieht, durch Anordnung mehrerer oder breiterer quer zur Nahtrichtung auch positionsveränderbar sein.

    [0007] Mit dieser Ausbildung der Körperschutzbekleidungsstücke können aus den Teilschnitten die jeweils notwendigen, gewünsch­ten und dem akuten Verwendungszweck angepaßten Kombinationen zusammengestellt werden. Die quer zum Nahtverlauf positions­veränderbaren Verschlußelemente erlauben es dabei zusätzlich, die zusammengestellten Schutzbekleidungsstücke unterschied­lichen Konfektionsgrößen anzupassen und, wie später noch näher erläutert werden wird, das Anlegen und Ausziehen der Schutzbekleidungsstücke zu vereinfachen.

    [0008] Erfindungsgemäß kann eine zur Körperschutzbekleidung gehö­rende Hose aus einem beide Beine von hinten und das Gesäß und einem beide Beine von vorn und die Baupartie jeweils halbschalenartig einfassenden Teilschnitt gebildet werden, wobei die beidseitig außen verlaufenden Ränder dieser Teil­schnitte durch die Lappnähte mit den Verschlußelementen mit­einander verbindbar sind. An diese so ausgebildete Hose kann sich, wie die Erfindung weiter vorsieht, ein den Rük­ken und die obere Bauchpartie halbschalenförmig einfassender ein- oder zweiteiliger Rumpfschutz anschließen, der mit den oberen Rändern der Hose durch Lappnähte mit Verschlußelemen­ten 8 verbindbar ist. Weiter ergibt sich die erfindungsge­mäße Möglichkeit einer Kopfschutzhaube zu dieser Hose und den Rumpfschutz dadurch zu schaffen, daß die mit Schutzein­lagen ausgestattete Kopfhaube einen Schultern, Rücken und Brustpartie einfassenden Ansatz aufweist, dessen Ränder den Bereichen von Brust und Schulter mit den oberen Rändern des Rumpfschutzes durch Lappnähte mit Verschlußelementen ver­bindbar ist. Mit diesem Ansatz können weiter röhrenförmige mit Schutzeinlagen ausgestattete Ärmelstücke durch solche Lappnähte mit Verschlußelementen verbunden werden, an die auf die gleiche Weise mit Schutzeinlagen versehene Handschuhe anschließbar sind. Alle oder ausgewählte Abschnitte dieser zu­sammengesetzten Bekleidungsstücke können schließlich durch auf die Teilschnitte aufleg und mit diesen und untereinander durch Lappnähte und Verschlußelemente verbindbare mit Schutz­einlagen ausgestattete zusätzliche Teilschnitte verstärkt werden.

    [0009] Weitere Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen nieder­gelegt.

    [0010] Die Erfindung wird anhand einer Reihe von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in

    Fig. 1, 2 und 3 die Teilschnitte einer Schutzbekleidungs­hose während des Anlegens und Zusammen­setzens,

    Fig. 4, 5 und 6 das anschließende Anlegen der einen Rumpf­schutz bildenden Teilschnitte,

    Fig. 7 und 8 das anschließende Anlegen einer Kopfschutz­haube und deren Ansatz,

    Fig. 9 das anschließende Anlegen eines Ärmels mit zugeordnetem Handschuh,

    Fig. 10 eine Einzelheit des Handschuhs,

    Fig. 11,12 u. 13 das Anlegen der einen Stiefel bildenden Teilschnitte.



    [0011] In Fig. 1 ist der - hier rechte (Bein) und den anschließenden Gesäßteil von hinten umfassende Teilschnitt mit 1a und der das Bein und die zugehörige Baupartie von vorne umfassende Teilschnitt mit 1b angedeutet. Die oberen und seitlichen Randbereiche der Teilschnitte weisen Klett-Streifen 2a, 2b und 2c auf. Aus Fig. 2 geht hervor, wie die beiden Schnitte durch Aufeinanderlegen der Klettstreifen 2a und 2b zu dem Hosenbein 1 zusammengefügt werden. Der Klettstreifen 2a (Fig. 1) ist doppelt so breit gehalten wie der Klettstrei­fen 2b und schafft damit die Möglichkeit, das Hosenbein 1 entsprechend den Abmaßen des Beins der Benutzerperson zu vergrößern oder zu verkleinern. Aus Fig. 3 geht hervor, daß die aus beiden Hosenbeinen 1 zusammengesetzte zur Hose 5 im unteren Baubereich einen Schlitz aufweist, der durch eine mit Klettstreifen 6a versehene Hosenklappe 6 ver­schließbar ist. An die oberen Ränder 5a der Hose 5 kann wie aus Fig. 4 und 5 zu ersehen, ein, hier dem oberhalb des Gesäßes beginnenden Rückenteil einfassender Teilschnitt 7a mit Klett-Streifen 8 angesetzt und verbunden werden, der mit einem zweiten Teilschnitt 7b, der die Baupartie von vorne einfaßt, zu einem Rumpfschutz 7 verbunden werden (Fig. 5 und 6).

    [0012] Die hier einteilige Kopfschutzhaube 9 ist mit einem Schul­tern, Rücken und Brustpartie einfassenden Ansatz 9a ausge­stattet, der über hier wieder doppelt verlaufende Klett­Streifen 10 mit dem oberen Rand des Rumpfschutzes 7 ver­bindbar ist.

    [0013] Die Kopfschutzhaube 9 nach Fig. 7 und 8 weist einen Seh­schlitz 11 und eine Atemöffnung auf, die hier durch eine Verschlußklappe 12 verschließbar ist, die eine Tasche 12a aufweist, in die bspw. ein Atemschutz oder ein Funkgerät eingebaut werden kann. An den Ansatz 9a der Kopfschutzhaube 9 können (Fig. 9) röhrenförmige Ärmelstücke 13 mit Hilfe der Klett-Streifen 14, auf die ein Abdeckband 15 auflegbar ist, angesetzt werden. Diese Ärmelstücke 13 sind mit Hand­schuhen 15 verbindbar, die hier aus einem Paar muldenförmi­ger Klappen 15a und 15b (Fig. 10) gebildet sind, deren Rän­der wiederum mittels Klettstreifen 16 verbind- und damit verschließbar sind. Wie Fig. 10 zeigt, kann eine der beiden muldenförmigen Klappen 14b mit Hilfe von weiteren Klett­Streifen 17 im geöffneten Zustand am Ärmelstück 15 festge­legt werden.

    [0014] Die Stiefel nach den Fig. 11, 12 und 13 werden mit Hilfe von Klett-Streifen 18 und weiteren nicht dargestellten Klettstreifen ausdie Sohle 19, den Schuhteil 20 und den Schaft 21 bildenden Teilschnitten zusammengesetzt.

    [0015] Wie bereits anfangs erläutert, können sämtliche hier ge­nannten Teilschnitte je nach dem gewünschten Verwendungs­zweck mit Schutzeinlagen versehen werden oder nicht, las­sen sich auf eine jeweils gewünschte individuelle Größe der Benutzerperson einstellen und in beliebigen Kombinatio­nen verwenden, so z.B. nur als Kopfschutzhaube mit ange­setzten Ärmelstücken, mit oder ohne Handschuhe, jedoch mit Rumpfschutz oder ohne Kopfschutzhaube, nur mit Hose, Rumpfschutz und Stiefeln usw.


    Ansprüche

    1. Körperschutzbekleidung, die aus durch Nähte verbunde­nen Teilschnitten gebildet, Aufnahmetaschen für Schutz­einlagen aus flexiblen, äußere Stöße und Schläge und Durchschläge absorbierenden bzw. abweisenden Werkstoffen aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Nähte als Lappnähte ausgebildet, zwischen selb­ständigen, die Aufnahmetaschen aufweisenden Teilschnitten (1a, 1b, 7a, 7b, 9, 9a, 13, 15a, 15b, 19, 20, 21) bzw. zwischen diesen und anderen Teilschnitten durch lösbare Verschlußelemente, wie Druckknöpfe oder Klett-Streifen (2a, 2b, 2c, 6a, 8, 10, 14, 15, 16, 17, 18) gebildet werden.
     
    2. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lappnähte durch Anordnung mehrerer oder breiterer Verschlußelemente quer zur Nahtrichtung positionsveränder­bar sind.
     
    3. Hose zur Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß diese Hose (5) aus einem beide Beine von hinten und das Gesäß und einem beide Beine von vorn und die untere Baupartie jeweils halbschalenartig einfassenden Teilschnitt (1a bzw. 1b) gebildet wird, und daß die beidseitig außen verlaufenden Ränder dieser Teilschnitte (1a, 1b) durch die Lappnähte mit den Verschlußelementen (2a, 2b) mit­einander verbindbar sind.
     
    4. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 3,
    gekennzeichnet durch
    einen, den Rücken und die obere Baupartie einfassenden, aus zwei Teilschnitten (7a, 7b) gebildeten, durch Lapp­nähte mit Verschlußelementen (8) mit den oberen Rändern der Hose (5) verbindbaren Rumpfschutz (7).
     
    5. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 4,
    gekennzeichnet durch
    eine an den die Bauchpartie einfassenden, einen Schlitz im unteren Baubereich aufweisenden Teilschnitt (1a) an­gesetzte, mit Verschlußelementen (6a) versehene, mit Schutzeinlagen ausgestattete Hosenklappe (6).
     
    6. Kopfschutzhaube zur Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß diese Haube (9) mit Schutzeinlagen ausgestattet ist und einen, Schultern, Rücken und Brustpartie einfassenden, ebenfalls mit Schutzeinlagen ausgestatteten Ansatz (9) aufweist, dessen Ränder in den Bereichen von Rumpf und Schultern mit dem oberen Rand des Rumpfschutzes (7) durch Lappnähte mit Verschlußelementen (10) verbindbar sind.
     
    7. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kopfschutzhaube (9) aus zwei Teilschnitten gebil­det ist, von denen einer eine Blick- und Atemöffnung (11) aufweist und beide durch Lappnähte mit Verschlußelementen miteinander verbindbar sind.
     
    8. Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 6 und/oder 7,
    gekennzeichnet durch
    beim einen Rand von Öffnungen in der Kopfschutzhaube (9) angesetzte, mit Schutzeinlagen ausgestattete, ggfs. mit Verschlußelementen versehene Abdeck- oder Lüftungs­klappen (12).
     
    9. Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8,
    gekennzeichnet durch
    röhrenförmige, mit Schutzeinlagen ausgestattete Ärmel­stücke (13), die mit dem Rücken und Brustpartie einfas­senden Ansatz (9a) der Kopfschutzhaube (9) durch Lapp­nähte mit Verschlußelementen (14, 15) verbindbar sind.
     
    10. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 9,
    gekennzeichnet durch
    einen mit den Ärmelstücken (13) durch Lappnähte mit ver­bindungselementen verbindbaren, mit Schutzeinlagen aus­gestatteten Handschuh (15).
     
    11. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Handschuh (15) aus einem Paar muldenförmiger Klappen (15a, 15b) gebildet ist, deren Ränder durch Lapp­nähte mit Verschlußelementen (16) miteinander verbindbar sind.
     
    12. Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 10 und/oder 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verschlußelemente (16) der Lappnaht aus einem außen auf die Ränder auflegbaren flexiblen Band bestehen.
     
    13. Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 11 und/oder 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an einer der beiden Klappen (15a, 15b) zur Festle­gung dieser Klappe (15b) im geöffneten Zustand des Handschuhs (15) am Ärmelstück (13) außenseitig Verschluß­elemente (17) angeordnet sind.
     
    14. Stiefel zur Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stiefel aus, mit Schutzeinlagen ausgestatteten, Sohle, Schuhteil und Stiefelschaft gebildeten Teilschnit­ten (19, 20 und 21) zusammensetzbar ist, die durch Lapp­nähte mit Verschlußelementen (18) miteinander verbindbar sind.
     
    15. Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
    gekennzeichnet durch
    auf die Teilschnitte aufleg- und mit diesen und unterein­ander durch Lappnähte mit Verschlußelementen verbindbare Taschen mit Schutzeinlagen bildende zusätzliche Verstär­kungsteilschnitte.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht