[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Körperschutzbekleidung, die aus, durch Nähte
verbundenen Teilschnitten gebildet, Aufnahmetaschen für Schutzeinlagen aus flexiblen,
äußere Stöße, Schläge und Durchschläge absorbierenden bzw. abweisenden Werkstoffen
aufweist.
[0002] Körperschutzbekleidungen dieser Art sind in Form von Westen, Jacken, Hosen und Mänteln
bekannt. Diese Bekleidungsstücke sind aus durch Lappnähte fest zusammengenähten Teilschnitten
textiler Stoffe gebildet. Die Teilschnitte weisen in Bereichen, innerhalb derer der
Körper geschützt werden muß, Aufnahmetaschen für die erwähnten Schutzeinlagen auf.
Diese Einlagen bestehen durchweg aus übereinanderliegenden flexiblen Schichtwerkstoffen
aus einem Filamentgewebe, das aus Endlosfäden geeigneter Kunststoffe zusammengesetzt
ist.
[0003] Da solche Körperschutzbekleidungen auf sehr unterschiedlichen Anwendungsgebieten
eingesetzt werden müssen, wurden bisher durchweg für den einen oder den anderen dieser
Anwendungszwecke geeignete Körperschutzbekleidungsstücke hergestellt, so z.B. Westen
mit den Rücken und die Brust schützenden Einlagen für Polizeieinsätze, bei denen
neben dem Schutz lebenswichtiger Organe eine möglichst große Bewegungsfreiheit der
Träger solcher Westen den Vorrang hat oder den ganzen Körper schützende Mäntel, sog.
Ponchos und Schutzhauben für Arbeiten bei der Sprengkörperentschärfung, Jacken, Hosen
oder komplette einstückige Schutzanzüge für militärische Zwecke.
[0004] Diese besonderen Ausbildungsformen von Schutzbekleidungsstücken müssen je nach Vielfalt
der Aufgabengebiete einer Organisation, die die Schutzbekleidungsstücke für ihr Personal
bereithält, für jeden Anwendungszweck in entsprechender Anzahl bereitgehalten werden;
diese Anzahl erhöht sich noch dadurch, daß die gleichen Schutzbekleidungsstücke in
unterschiedlichen Konfektionsgrößen vorhanden sein müssen. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß z.B. Hosen oder ganze einteilige Anzüge Schwierigkeiten beim An- und Ausziehen
bereiten, weshalb es häufig notwendig ist, dazu besondere Hilfskräfte bereitzuhalten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannten Ausbildungsformen von Körperschutzbekleidungsstücken
so zu verbessern, daß die erwähnten Schwierigkeiten und Nachteile beseitigt werden.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Nähte als Lappnähte ausgebildet zwischen
selbständigen, die Aufnahmetaschen aufweisenden Teilschnitten bzw. zwischen diesen
und anderen Teilschnitten durch lösbare Verschlußelemente wie Druckknöpfe oder Klett-Streifen
gebildet werden. Die Lappnähte können dabei, wie die Erfindung weiter vorsieht, durch
Anordnung mehrerer oder breiterer quer zur Nahtrichtung auch positionsveränderbar
sein.
[0007] Mit dieser Ausbildung der Körperschutzbekleidungsstücke können aus den Teilschnitten
die jeweils notwendigen, gewünschten und dem akuten Verwendungszweck angepaßten Kombinationen
zusammengestellt werden. Die quer zum Nahtverlauf positionsveränderbaren Verschlußelemente
erlauben es dabei zusätzlich, die zusammengestellten Schutzbekleidungsstücke unterschiedlichen
Konfektionsgrößen anzupassen und, wie später noch näher erläutert werden wird, das
Anlegen und Ausziehen der Schutzbekleidungsstücke zu vereinfachen.
[0008] Erfindungsgemäß kann eine zur Körperschutzbekleidung gehörende Hose aus einem beide
Beine von hinten und das Gesäß und einem beide Beine von vorn und die Baupartie jeweils
halbschalenartig einfassenden Teilschnitt gebildet werden, wobei die beidseitig außen
verlaufenden Ränder dieser Teilschnitte durch die Lappnähte mit den Verschlußelementen
miteinander verbindbar sind. An diese so ausgebildete Hose kann sich, wie die Erfindung
weiter vorsieht, ein den Rükken und die obere Bauchpartie halbschalenförmig einfassender
ein- oder zweiteiliger Rumpfschutz anschließen, der mit den oberen Rändern der Hose
durch Lappnähte mit Verschlußelementen 8 verbindbar ist. Weiter ergibt sich die erfindungsgemäße
Möglichkeit einer Kopfschutzhaube zu dieser Hose und den Rumpfschutz dadurch zu schaffen,
daß die mit Schutzeinlagen ausgestattete Kopfhaube einen Schultern, Rücken und Brustpartie
einfassenden Ansatz aufweist, dessen Ränder den Bereichen von Brust und Schulter mit
den oberen Rändern des Rumpfschutzes durch Lappnähte mit Verschlußelementen verbindbar
ist. Mit diesem Ansatz können weiter röhrenförmige mit Schutzeinlagen ausgestattete
Ärmelstücke durch solche Lappnähte mit Verschlußelementen verbunden werden, an die
auf die gleiche Weise mit Schutzeinlagen versehene Handschuhe anschließbar sind. Alle
oder ausgewählte Abschnitte dieser zusammengesetzten Bekleidungsstücke können schließlich
durch auf die Teilschnitte aufleg und mit diesen und untereinander durch Lappnähte
und Verschlußelemente verbindbare mit Schutzeinlagen ausgestattete zusätzliche Teilschnitte
verstärkt werden.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen niedergelegt.
[0010] Die Erfindung wird anhand einer Reihe von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1, 2 und 3 die Teilschnitte einer Schutzbekleidungshose während des Anlegens
und Zusammensetzens,
Fig. 4, 5 und 6 das anschließende Anlegen der einen Rumpfschutz bildenden Teilschnitte,
Fig. 7 und 8 das anschließende Anlegen einer Kopfschutzhaube und deren Ansatz,
Fig. 9 das anschließende Anlegen eines Ärmels mit zugeordnetem Handschuh,
Fig. 10 eine Einzelheit des Handschuhs,
Fig. 11,12 u. 13 das Anlegen der einen Stiefel bildenden Teilschnitte.
[0011] In Fig. 1 ist der - hier rechte (Bein) und den anschließenden Gesäßteil von hinten
umfassende Teilschnitt mit 1a und der das Bein und die zugehörige Baupartie von vorne
umfassende Teilschnitt mit 1b angedeutet. Die oberen und seitlichen Randbereiche der
Teilschnitte weisen Klett-Streifen 2a, 2b und 2c auf. Aus Fig. 2 geht hervor, wie
die beiden Schnitte durch Aufeinanderlegen der Klettstreifen 2a und 2b zu dem Hosenbein
1 zusammengefügt werden. Der Klettstreifen 2a (Fig. 1) ist doppelt so breit gehalten
wie der Klettstreifen 2b und schafft damit die Möglichkeit, das Hosenbein 1 entsprechend
den Abmaßen des Beins der Benutzerperson zu vergrößern oder zu verkleinern. Aus Fig.
3 geht hervor, daß die aus beiden Hosenbeinen 1 zusammengesetzte zur Hose 5 im unteren
Baubereich einen Schlitz aufweist, der durch eine mit Klettstreifen 6a versehene Hosenklappe
6 verschließbar ist. An die oberen Ränder 5a der Hose 5 kann wie aus Fig. 4 und 5
zu ersehen, ein, hier dem oberhalb des Gesäßes beginnenden Rückenteil einfassender
Teilschnitt 7a mit Klett-Streifen 8 angesetzt und verbunden werden, der mit einem
zweiten Teilschnitt 7b, der die Baupartie von vorne einfaßt, zu einem Rumpfschutz
7 verbunden werden (Fig. 5 und 6).
[0012] Die hier einteilige Kopfschutzhaube 9 ist mit einem Schultern, Rücken und Brustpartie
einfassenden Ansatz 9a ausgestattet, der über hier wieder doppelt verlaufende KlettStreifen
10 mit dem oberen Rand des Rumpfschutzes 7 verbindbar ist.
[0013] Die Kopfschutzhaube 9 nach Fig. 7 und 8 weist einen Sehschlitz 11 und eine Atemöffnung
auf, die hier durch eine Verschlußklappe 12 verschließbar ist, die eine Tasche 12a
aufweist, in die bspw. ein Atemschutz oder ein Funkgerät eingebaut werden kann. An
den Ansatz 9a der Kopfschutzhaube 9 können (Fig. 9) röhrenförmige Ärmelstücke 13 mit
Hilfe der Klett-Streifen 14, auf die ein Abdeckband 15 auflegbar ist, angesetzt werden.
Diese Ärmelstücke 13 sind mit Handschuhen 15 verbindbar, die hier aus einem Paar
muldenförmiger Klappen 15a und 15b (Fig. 10) gebildet sind, deren Ränder wiederum
mittels Klettstreifen 16 verbind- und damit verschließbar sind. Wie Fig. 10 zeigt,
kann eine der beiden muldenförmigen Klappen 14b mit Hilfe von weiteren KlettStreifen
17 im geöffneten Zustand am Ärmelstück 15 festgelegt werden.
[0014] Die Stiefel nach den Fig. 11, 12 und 13 werden mit Hilfe von Klett-Streifen 18 und
weiteren nicht dargestellten Klettstreifen ausdie Sohle 19, den Schuhteil 20 und den
Schaft 21 bildenden Teilschnitten zusammengesetzt.
[0015] Wie bereits anfangs erläutert, können sämtliche hier genannten Teilschnitte je nach
dem gewünschten Verwendungszweck mit Schutzeinlagen versehen werden oder nicht, lassen
sich auf eine jeweils gewünschte individuelle Größe der Benutzerperson einstellen
und in beliebigen Kombinationen verwenden, so z.B. nur als Kopfschutzhaube mit angesetzten
Ärmelstücken, mit oder ohne Handschuhe, jedoch mit Rumpfschutz oder ohne Kopfschutzhaube,
nur mit Hose, Rumpfschutz und Stiefeln usw.
1. Körperschutzbekleidung, die aus durch Nähte verbundenen Teilschnitten gebildet,
Aufnahmetaschen für Schutzeinlagen aus flexiblen, äußere Stöße und Schläge und Durchschläge
absorbierenden bzw. abweisenden Werkstoffen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nähte als Lappnähte ausgebildet, zwischen selbständigen, die Aufnahmetaschen
aufweisenden Teilschnitten (1a, 1b, 7a, 7b, 9, 9a, 13, 15a, 15b, 19, 20, 21) bzw.
zwischen diesen und anderen Teilschnitten durch lösbare Verschlußelemente, wie Druckknöpfe
oder Klett-Streifen (2a, 2b, 2c, 6a, 8, 10, 14, 15, 16, 17, 18) gebildet werden.
2. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lappnähte durch Anordnung mehrerer oder breiterer Verschlußelemente quer zur
Nahtrichtung positionsveränderbar sind.
3. Hose zur Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Hose (5) aus einem beide Beine von hinten und das Gesäß und einem beide
Beine von vorn und die untere Baupartie jeweils halbschalenartig einfassenden Teilschnitt
(1a bzw. 1b) gebildet wird, und daß die beidseitig außen verlaufenden Ränder dieser
Teilschnitte (1a, 1b) durch die Lappnähte mit den Verschlußelementen (2a, 2b) miteinander
verbindbar sind.
4. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
einen, den Rücken und die obere Baupartie einfassenden, aus zwei Teilschnitten (7a,
7b) gebildeten, durch Lappnähte mit Verschlußelementen (8) mit den oberen Rändern
der Hose (5) verbindbaren Rumpfschutz (7).
5. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
eine an den die Bauchpartie einfassenden, einen Schlitz im unteren Baubereich aufweisenden
Teilschnitt (1a) angesetzte, mit Verschlußelementen (6a) versehene, mit Schutzeinlagen
ausgestattete Hosenklappe (6).
6. Kopfschutzhaube zur Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Haube (9) mit Schutzeinlagen ausgestattet ist und einen, Schultern, Rücken
und Brustpartie einfassenden, ebenfalls mit Schutzeinlagen ausgestatteten Ansatz (9)
aufweist, dessen Ränder in den Bereichen von Rumpf und Schultern mit dem oberen Rand
des Rumpfschutzes (7) durch Lappnähte mit Verschlußelementen (10) verbindbar sind.
7. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfschutzhaube (9) aus zwei Teilschnitten gebildet ist, von denen einer
eine Blick- und Atemöffnung (11) aufweist und beide durch Lappnähte mit Verschlußelementen
miteinander verbindbar sind.
8. Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 6 und/oder 7,
gekennzeichnet durch
beim einen Rand von Öffnungen in der Kopfschutzhaube (9) angesetzte, mit Schutzeinlagen
ausgestattete, ggfs. mit Verschlußelementen versehene Abdeck- oder Lüftungsklappen
(12).
9. Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8,
gekennzeichnet durch
röhrenförmige, mit Schutzeinlagen ausgestattete Ärmelstücke (13), die mit dem Rücken
und Brustpartie einfassenden Ansatz (9a) der Kopfschutzhaube (9) durch Lappnähte
mit Verschlußelementen (14, 15) verbindbar sind.
10. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
einen mit den Ärmelstücken (13) durch Lappnähte mit verbindungselementen verbindbaren,
mit Schutzeinlagen ausgestatteten Handschuh (15).
11. Körperschutzbekleidung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handschuh (15) aus einem Paar muldenförmiger Klappen (15a, 15b) gebildet ist,
deren Ränder durch Lappnähte mit Verschlußelementen (16) miteinander verbindbar sind.
12. Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 10 und/oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußelemente (16) der Lappnaht aus einem außen auf die Ränder auflegbaren
flexiblen Band bestehen.
13. Körperschutzbekleidung nach den Ansprüchen 11 und/oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer der beiden Klappen (15a, 15b) zur Festlegung dieser Klappe (15b) im
geöffneten Zustand des Handschuhs (15) am Ärmelstück (13) außenseitig Verschlußelemente
(17) angeordnet sind.
14. Stiefel zur Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stiefel aus, mit Schutzeinlagen ausgestatteten, Sohle, Schuhteil und Stiefelschaft
gebildeten Teilschnitten (19, 20 und 21) zusammensetzbar ist, die durch Lappnähte
mit Verschlußelementen (18) miteinander verbindbar sind.
15. Körperschutzbekleidung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch
auf die Teilschnitte aufleg- und mit diesen und untereinander durch Lappnähte mit
Verschlußelementen verbindbare Taschen mit Schutzeinlagen bildende zusätzliche Verstärkungsteilschnitte.