(19)
(11) EP 0 336 447 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.1989  Patentblatt  1989/41

(21) Anmeldenummer: 89106229.1

(22) Anmeldetag:  08.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 08.04.1988 DE 3811827

(71) Anmelder: Weinberg, Hilary
D-59519 Möhnesee (DE)

(72) Erfinder:
  • Weinberg, Hilary
    D-59519 Möhnesee (DE)

(74) Vertreter: Fritz, Herbert, Dipl.-Ing. et al
Patentanwaltskanzlei Fritz Mühlenberg 74
D-59759 Arnsberg
D-59759 Arnsberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Balkon, vorzugsweise Anbaubalkon


    (57) Zur Abdichtung des Balkons ist anstatt einer Folie eine vorgefertigte Aluminium-Wanne (3) mittels eines Bitumenklebers (6) auf eine Untergrundfläche (5) aufgeklebt. Diese Aluminium-Wanne (3) ist einerseits ausreichend stabil um auf eine unbegrenzte Zeit eine Abdichtung zu gewährleisten, andererseits kann sie sich Dehnungen und Verlagerungen anpassen. An den Balkonseiten sind an die Aluminium-Wanne (3) Randprofile (10) mit T-Querschnitt angesetzt. Die Aluminium-Wanne (3) ist so geneigt, daß das Wasser zu einer Rinne (18) geführt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich sowohl auf massive Balkone, bei denen die tragende Konstruktion durch eine Verlängerung der Gebäudedecke gebildet ist, als auch auf sogenannte Anbaubalkone, deren Tragkonstruktion zwei Profilträger umfaßt, die links und rechts von der Balkontür lotrecht an der Gebäudewand anliegend verankert werden können. Die Abdichtung von Balkonen der ein oder anderen Art erfolgt in der Regel nach dem Stand der Technik mit Folie, die auf einer Untergrundfläche unter dem Fußbodenbelag aufgebracht wird.

    [0002] Die Erfindungsaufgabe besteht in einer für Balkone jeder Art geeigneten Dichtung, die eine größere Lebensdauer hat, als die bekannte Foliendichtung.

    [0003] Diese Aufgabe wird durch eine Balkonkonstruktion mit den Merkmalen nach dem Hauptanspruch gelöst. Der Unteranspruch hat eine spezielle Lösung für die Sanierung massiver Balkone zum Inhalt.

    [0004] Nach der Erfindung besteht das Abdichtungselement aus einer einheitlichen Wanne aus Aluminiumblech von beispielsweise 1 mm Stärke, die einerseits ausreichend stabil ist um auf unbegrenzte Zeit eine Abdichtung zu gewährleisten und die andererseits aber auch sich durch Dehnung Verlagerungen anpassen kann. Durch gebäudeseitige Aufkantungen ist das Wasser gehindert dort einzudringen. Durch querseitige Randprofile wird das Wasser gezwungen zum Längsrand des Balkons zu fließen, wo es in eine Rinne abfließen kann. Die Wanne wird in der Werkstatt nach den jeweiligen Baumaßen des Balkons gekantet und verschweißt.

    [0005] Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Aluminium-Wanne können auch massive Balkone an Altbauten saniert werden. Dabei wird die in den Maßen vorbereitet gefertigte Wanne mit Hilfe einer Bitumen-Klebeschicht auf eine durchgehende Untergrundfläche aufgeklebt. Die Klebeschicht wird dabei in quergerichteten Streifen angelegt, beispielsweise von 8 bis 10 cm Breite, wobei in den Streifen Luftkanäle von beispielsweise 20 cm Breite bleiben, die sowohl zum Gebäude hin als auch zum Balkonlängsrand hin offen bleiben, so daß ein Luftdurchgang unter der Wand gewährleistet ist.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher beschrieben unter Bezugnahme auf die Zeichnung.

    [0007] Sie zeigt perspektivisch einen Teil eines sogenannten Anbaubalkons, der in einer Alu-Wanne erfindungsgemäß abgedichtet ist, wobei die Tragkonstruktion und die einzelnen Auflageschichten stufenweise geschnitten sind.

    [0008] Bei diesem Anbaubalkon sind zu beiden Seiten bei der Balkontür an einer Hauswand 19 zwei Stahlträger 12 mit I-Profil in lotrechter Anordnung an der Hauswand anliegend tragfest verankert. Auf der Zeichnung ist lediglich der linksseitige Träger zu sehen, der durch eingeschweißte Stegbleche mehrfach ausgesteift ist. Mit jedem der beiden vertikalen Träger 12 ist ein horizontaler Träger 9 tragfest verbunden, wobei die Verbindung mit einer Platte hergestellt ist. Die beiden horizontalen Träger 9 haben ein Kastenprofil. An dem Träger 9 ist innenseitig unten ein horizontaler Flansch 9a angeschweißt, jeweils zur Auflage eines tragenden Trapezbleches 7, das zwischen den beiden Trägern 9 aufgespannt ist. An das Trapezblech 7 ist an den gebäudewand parallelen Längsrand des Balkons ein lotrechtes Randblech 15 angeschlossen.

    [0009] Als Unterverkleidung der Tragkonstruktion sind Kunststoffstäbe 17 vorgesehen, die an Holzlatten 16 angebracht sind.

    [0010] An jedem Träger 9 ist endseitig an einer Kopfplatte ein lotrechter Steg 9b angeschweißt, der jeweils zum Anbringen eines Geländerpfostens 13 dient.

    [0011] Der Geländerpfosten wird am Steg mit Schrauben befestigt. Damit an dem Geländerpfosten 13, der im Querschnitt ein Vierkantrohr ist, ein Zugang zu den Schrauben besteht, sind Durchbrechungen in der Pfostenwand vorgesehen, die mit Kunststoffkappen 14 verschlossen werden können.

    [0012] Auf dem Trapezblech 7 liegen Isolierplatten 5, die eine geschlossene Untergrundfläche bilden. Die Isolierplatten sind angklebt mit einer Bitumen-Klebeschicht 6. Die Plattenoberfläche ist bündig mit den Oberflächen der Träger 9.

    [0013] Zur Abdichtung ist eine Aluminium-Wanne 3 vorgesehen, hergestellt aus gekantetem und verschweißtem Aluminiumblech, mit einer Stärke von beispielsweise 1 mm. An dieser Aluminium-Wanne sind zur Gebäudeseite hin Aufkantungen 3a gebildet, die dort eine Sperre für das Wasser bilden. Diese Aufkantungen sind auch um die lotrechten Träger 12 herumgeführt. Die Aluminium-Wanne ist mit der Untergrundfläche angeklebt mit einer Bitumen-Klebeschicht 4.

    [0014] An den beiden Querrändern des Balkons, sowie an dem der Gebäudewand parallelen Längsrand sind Randprofile 10 an der Tragkonstruktion befestigt, und zwar in der Weise, daß der jeweilige T-Steg horizontal an die Aluminium-Wanne anschließt, mit der er verschweißt ist, und daß der jeweilige T-Steg lotrecht vorstehend gehalten ist, so daß er eine Verkleidung bildet. Querseitig sind die Träger 19 durch lotrechte Verkleidungsbleche 11 abgedeckt, an denen unten eine Tropfnase gebildet ist.

    [0015] An dem zum Gebäude parallelen Längsrand des Balkons ist eine Rinne 18 angebracht, die im Bereich der Untergrundfläche dicht mit der Alu-Wanne verbunden ist. Am Längsrand sind Durchbrechungen am Randprofil 10 gebildet, damit das Wasser vom Fußboden bzw. von der Alu-Wanne in die Rinne abfließen kann. Aus der Rinne kann das Wasser über ein Rohr 18a austreten.

    [0016] Der Fußbodenbelag wird gebildet durch frostfeste Fliesen 1, zu deren Aufnahme Stelzlager 2 vorgesehen sind.


    Ansprüche

    1. Balkon, vorzugsweise Anbaubalkon, bei dem unter einem Fußbodenbelag auf einer Untergrundfläche ein Dichtungselement aufgebracht ist, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:
    - auf einer Untergrundfläche (5) ist mittels eines Bitumen-Klebers eine Aluminium-Wanne (3) aufgebracht, an der zur Gebäudeseite hin Aufkantungen (3a) gebildet sind;
    - an den beiden Querrändern des Balkons, sowie an dem gebäudeparallelen Längsrand sind Randprofile (10) mit T-Querschnitt an der Tragkonstruktion befestigt, in der Weise, daß der T-Steg horizontal an den Rand der Aluminium-Wanne dicht angeschlossen ist, während der T-Flansch in lotrechter Anordnung vorsteht;
    - am Balkonlängsrand ist an die Aluminium-Wanne dicht eine Rinne (18) angeschlossen, wobei für den Übergang des Wassers im Randprofil (10) Durchbrechungen vorgesehen sind;
     
    2. Balkon nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer massiven Betonplatte ein zum Gebäude hin mit Aufkantungen versehene Aluminium-­Wanne (3) mit einem Bitumenkleber aufgeklebt ist, und daß dabei die Klebeschicht in Form von quergerichteten Streifen ausgebildet ist, und zwischen den Streifen für den Durchgang von Luft zur Gebäudewand und zum Balkonlängsrand offene Kanäle gebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht