[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine fahrbare Hebebühne zum Anheben von Kraftfahrzeugen
mit einem schwenkbaren Hebearm, welcher an einem fahrbaren Grundrahmen schwenkbar
angelenkt und in eine Position zwischen seitlichen, eine Auffahrrampe bildenden, Teilen
des Grundrahmens absenkbar ist, wobei der Hebearm am freien Ende desselben seitliche
Stützarme trägt, welche mit einem Parallelogrammlenker parallel zur Bodenebene geführt
sind und der Hebearm mittels eines hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregates schwenkbar
ist, wobei das Zylinder-Kolbenaggregat in einem Abstand vom freien Ende des Hebearmes
angreift, welcher wenigstens 15% der Länge des Hebearmes entspricht,sowie auf ein
Verfahren zum Anheben eines Kraftfahrzeuges mit einer derartigen Hebebühne.
[0002] Neben stationären Hebebühnen, bei welchen über zumeist vier an den Ecken einer Plattform
angeordnete Hebeantriebe eine Plattform angehoben werden kann, sind verfahrbare Einrichtungen
zum Anheben von Kraftfahrzeugen bekanntgeworden, welche als Rangierwagenheber bezeichnet
werden. Die erstgenannten stationären Einrichtungen zum Anheben von Kraftfahrzeugen
haben sich in Werkstätten bewährt und erlauben nach dem Anheben des Kraftfahrzeuges
eine weitgehend freie Zugänglichkeit vieler Aggregate, insbesondere des Getriebes
der Kardanwelle und des Auspuffes. Für Arbeiten im Bereich der Radaufhängung und der
Bremsen von Kraftfahrzeugen ist es in der Regel erforderlich, die Räder von der Fahrebene
abzuheben. Für derartige Arbeiten sind daher anders konstruierte Wagenheber, beispielsweise
die genannten Rangierwagenheber besser geeignet, bei welchen das Kraftfahrzeug an
entsprechend versteiften und stabilen Punkten seiner Karosserie angehoben werden kann,
so das die Reifen von der Lauffläche abgehoben werden können.
[0003] Um ein vollständiges Anheben eines Kraftfahrzeuges mit derartigen Rangierwagenhebern
zu erzielen, sind vier derartige Wagenheber erforderlich. Ein koordiniertes Anheben,
bei welchem das Fahrzeug parallel zur Bodenebene angehoben wird, läßt sich mit derartigen
einzelnen Wagenhebern nicht ohne weiteres erzielen.
[0004] Gemäß einer beispielsweise aus der GB-PS 2 188 610 bekanntgewordenen Konstruktion
wurde nun eine fahrbare Hebebühne geschaffen, bei welcher mit einem einzigen verfahrbaren
bzw. verschiebbaren entsprechend groß dimensionierten Wagenheber das Anheben eines
Kraftfahrzeuges möglich ist, wobei das Kraftfahrzeug während des Hebevorganges und
in der angehobenen Lage parallel zur Bodenebene gehalten ist.
[0005] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine fahrbare Hebebühne der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden und zu verbessern, daß die Stabilität und Sicherheit
erhöht wird und in angehobenem Zustand die Bodenfreiheit, d.h. die Zugänglichkeit
an der Fahrzeugunterseite verbessert wird. Es soll somit mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung nicht nur die Möglichkeit geschaffen werden alle Türen ohne Einschränkung
zu öffnen und dies unabhängig ob sich das Fahrzeug am tiefsten oder höchsten Punkt
der Bühne befindet, sondern es soll weiters auch das Arbeiten an allen Aggregaten,
wie Auspuff, Getriebe, Achse, Kardanwelle, Bremsen od.dgl. erleichtert werden. Zur
Lösung dieser Aufgabe und zur Erhöhung der Stabilität der Hebebühne besteht die erfindungsgemäße
Ausbildung im wesentlichen darin, daß das hydraulische Zylinder-Kolbenaggregat in
einem Abstand von der Schwenkachse des Hebearms gelagert ist, welcher bei maximaler
Betriebshöhe der Stützarme einen Schwenkwinkel der Achse des Zylinder-Kolbenaggregates
zur Bodenebene zwischen 75° und 105°, vorzugsweise etwa 90°, ergibt, und daß der Hebearm
zwischen der Angriffstelle des Zylinder-Kolbenaggregates und der Anlenkstelle der
Stützarme in wesentlichen als zum freien Ende desselben offener U-Träger ausgebildet
ist. Dadurch, daß das Zylinder-Kolbenaggregat zum Anheben des Hebearmes in der Nennbetriebshöhe
der hebebühne unter einem Winkel von 75° bis 105° zur Bodenebene steht, werden die
Reaktionskräfte besser aufgenommen und es wird eine größere Stabilität erzielt. Da
das Zylinder-Kolbenaggregat in einem Abstand vom freien Ende des Hebearmes angreift,
wird oberhalb des Zylinder-Kolbenaggregates ein Platz geschaffen, welcher die Zugänglichkeit
der Aggregate verbessert, wobei es zur Verbesserung der Zugänglichkeit von wesentlicher
Bedeutung ist, daß der Hebearm zwischen der Angriffstelle des Zylinder-Kolbenaggregates
und der Anlenkstelle der Stützarme im wesentlichen als zum freien Ende desselben offener
U-Träger ausgebildet ist. Eine derartige Ausbildung des oberen Endes des Hebearmes,
an welchem die Stützarme für das Abstützen der Bodenplatte des Kraftfahrzeuges angreifen,
schafft einen entsprechenden Freiraum, welcher es ermöglicht, daß Kardanwellen und
Auspuffanlagen ohne Behinderung durch die Hebebühne ausgebaut werden können.
[0006] Mit Vorteil ist die Ausbildung zur Verbesserung der Stabilität so getroffen, daß
die Stützarme an den freien Enden des offenen U-Trägers in an sich bekannter Weise
um eine zur Bodenebene im wesentlichen normale Achse schwenkbar angelenkt sind und
ausgehend von dieser Anlenkstelle unter einem Winkel von wenigstens 5° aufwärts geneigt
angeschlossen sind. Eine derartige abgewinkelte Anordnung der am freien Ende des Hebearmes
angreifenden Stützarme, insbesondere eine entsprechend gekröpfte Ausbildung vergrößert
nochmals den zur Verfügung stehenden Freiraum und verbessert weiter die Zugänglichkeit
der von der Unterseite eines Kraftfahrzeuges zugänglichen Aggregate eines Kraftfahrzeuges.
Die Abwinkelung bzw. Kröpfung schafft hiebei zusätzlichen Freiraum und erhöht die
Stabilität der Auflage des Kraftfahrzeuges auf der Hebebühne.
[0007] Um den Freiraum zwischen den Schenkeln des offenen U-trägers im freien Endbereich
des Hebearmes in keiner Weise zu beeinträchtigen, ist mit Vorteil die Ausbildung
so getroffen, daß je ein Parallelogrammlenker für die Stützarme jedem U-Schenkel
des Hebearmes zugeordnet ist. Die Anordnung von zwei Parallelogrammlenkern erlaubt
es auf Verbindungsgestänge im Endbereich des Hebearmes zu verzichten und die Stützarme,
welche jeweils an einem der freien Schenkel des U-förmigen Trägers angreifen, gesondert
parallel zu führen. Dies führt wiederum zu einer Verbesserung der Zugänglichkeit der
Aggregate von der Unterseite des Kraftfahrzeuges und zur Erhöhung des zur Verfügung
stehenden Freiraumes.
[0008] Bedingt durch die Kinematik des Antriebes und die Verschwenkung des hydraulischen
Zylinder-Kolbenaggregates ausgehend von einer zur Bodenebene hin verschwenkten Lage
in eine im wesentlichen auf die Bodenebene normale Stützlage, ist am Beginn des Hebevorganges
ein relativ hoher Hydraulikdruck erforderlich, um das Anheben zu ermöglichen. Im Zuge
des Anhebevorganges sinkt nun der erforderliche Hydraulikdruck im hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregat
ab. Eine Sicherheitsüberwachung ist mit Vorteil bei einer derartigen Ausbildung dann
möglich, wenn die Ausbildung so getroffen ist, daß das Zylinder-Kolbenaggregat mit
einem Winkelstellungsgeber und/oder einem Druckaufnehmer für das Hydraulikmedium versehen
ist. Der Winkelstellungsgeber kann für sich genommen für die Begrenzung der Hubbewegung
der Hebebühne herangezogen werden um zu verhindern, daß der Hebebock in eine instabile
Position verschwenkt werden kann. Wenn zusätzlich ein Druckaufnehmer für das Hydraulikmedium
vorgesehen ist, kann auch der beim Anheben absinkende Hydraulikdruck überwacht werden
um sicherzustellen, daß ein Absinken des Hydraulikdruckes nicht auf unzulässig niedrige
und damit entsprechend instabile Werte erfolgen kann. Das Verfahren zum Anheben eines
Kraftfahrzeuges mit einer derartigen Hebebühne ist aus diesem Grunde gemäß der Erfindung
mit Vorteil so durchzuführen, daß die Hydraulikmittelzufuhr in Abhängigkeit vom Druck
im Zylinder-Kolbenaggregat gesteuert wird und bei Absinken auf einen vorbestimmten
Mindestwert abgeschaltet wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß auch in der
jeweils angehobenen Position eine entsprechende Belastung in das hydraulische Zylinder-Kolbenaggregat
abgeleitet wird, wodurch die Stabilität der Hebebühne in jeder Betriebslage gewährleistet
ist.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 eine schematische Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Hebebühne und Fig.2 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles
II der Fig.1.
[0010] In Fig.1 ist ein fahrbarer Grundrahmen 1 dargestellt, an welchem Rollen 2 zum Verschieben
bzw. Verfahren des Grundrahmens festgelegt sind. Am Grundrahmen 1 ist schwenkbar
ein hydraulisches Zylinder-Kolbenaggregat 3 abgestützt, dessen Schwenkachse 4 tiefer
liegt als die Schwenkachse 5 des Hebearmes 6 zum Anheben eines Kraftfahrzeuges. Am
freien Ende des Hebearmes 6 sind Stützarme 7 angeschlagen, welche um eine auf die
Bodenebene im wesentlichen normale Schwenkachse 8 schwenkbar am freien Ende des Hebearmes
6 angreifen. Der Lagerteil 9, an welchem die Stützarme 7 schwenkbar angreifen, wird
selbst während des Hebevorganges und in jeder beliebigen Position im wesentlichen
parallel zur Ebene des Grundrahmens gehalten, wofür ein Parallelogrammlenker 10 vorgesehen
ist, welcher über einen Winkelarm 11 am Lagerteil 9 angreift.
[0011] Der Antriebsmotor für die Hydraulik ist in Fig.1 mit 12 bezeichnet. In der Darstellung
nach Fig.1 befindet sich die Hebebühne noch nicht auf Nennhöhe, da der Winkel zwischen
der Achse des hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregates 3 und der durch den Grundrahmen
gegebenen Ebene noch kleiner als 75° ist. In einer derartigen Schwenklage ist der
Druck im hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregat 3 größer als in einer Lage, bei welcher
die Achse des Zylinder-Kolbenaggregates 3 in einem Winkel von 75° bis 105° zur Ebene
des Grundrahmens steht und es kann daher zum Hochfahren bzw. Anheben der Hebebühne
der Druck des Mediums im hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregat mittels eines schematisch
dargestellten Drucksensors 13 überwacht werden. Sobald der Druck auf ein vorbestimmtes
Sicherheitsniveau abgesunken ist, wird die weitere Druckmittelzufuhr abgeschaltet.
Da der Druck am Beginn des Hebevorganges wesentlich größer ist als in der Endlage,
ist es in jedem Falle zusätzlich wünschenswert, einen an der Schwenkachse 4 angreifenden
und mit 14 schematisch angedeuteten Winkelstellungsgeber vorzusehen, welcher sicherstellt,
daß zu Beginn des Hebervorganges der entsprechend höhere Druck zur Verfügung gestellt
wird und ein druckabhängiges Abschalten erst nach Erreichen einer vorbestimmten Mindestschwenklage
erfolgt.
[0012] Bei der Darstellung nach Fig.2 ist nun der Endbereich des Hebearmes 6 deutlicher
gezeigt und es ist besser ersichtlich, durch welche Maßnahmen die Zugänglichkeit von
Aggregaten an der Unterseite eines Kraftfahrzeuges erleichtert wird. Das hydraulische
Zylinder-Kolbenaggregat 3 greift in einem Abstand a vom freien Ende des Hebearmes
6 am Hebearm 6 an, welcher bei der Darstellung in Fig.2 etwa einem Drittel der Länge
des Hebearmes entspricht. Auf diese Weise wird es ermöglicht das freie Ende des Hebearmes
6 ohne Verlust an Stabilität als im wesentlichen U-förmiger Träger auszubilden, dessen
freie Schenkel mit 15 und 16 bezeichnet sind. An jedem dieser freien Schenkel 15 und
16 ist wiederum der Lagerteil 9 für die Stützarme 7 angeschlossen und jeder dieser
beiden Lagerteile 9 ist über eine gesonderte Parallelogrammstange 10 relativ zur Ebene
des Grundrahmens 1 parallel geführt. Zwischen den beiden freien Schenkeln 15 und 16
des U-förmigen Trägers verbleibt somit ein entsprechender Freiraum, welcher den Ausbau
von Kardanwellen, Auspuffanlagen od.dgl. erleichtert.
[0013] Bei der Darstellung nach Fig.2 sind seitlich am Grundrahmen angeschlossene Auffahrrampen
und Laufflächen 17 schematisch angedeutet. Der Hebearm 6 kann durch Verschwenken um
die Schwenkachse 5 in eine Position zwischen diesen seitlichen Rampenteilen bzw. Laufflächenteilen
17 abgesenkt werden.
1. Fahrbare Hebebühne zum Anheben von Kraftfahrzeugen mit einem schwenkbaren Hebearm,
welcher an einem fahrbaren Grundrahmen (1) schwenkbar angelenkt und in eine Position
zwischen seitlichen, eine Auffahrrampe bildenden, Teilen des Grundrahmens (1) absenkbar
ist, wobei der Hebearm (6) am freien Ende desselben seitliche Stützarme (7) trägt,
welche mit einem Parallelogrammlenker (10) parallel zur Bodenebene geführt sind und
der Hebearm (6) mittels eines hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregates (3) schwenkbar
ist, wobei das Zylinder-Kolbenaggregat (3) in einem Abstand vom freien Ende des Hebearmes
(6) angreift, welcher wenigstens 15% der Länge des Hebearmes entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß das hydraulische Zylinder-Kolbenaggregat (3) in einem Abstand von der Schwenkachse
(5) des Hebearms (6) gelagert ist, welcher bei maximaler Betriebshöhe der Stützarme
(7) einen Schwenkwinkel der Achse des Zylinder-Kolbenaggregates (3) zur Bodenebene
zwischen 75° und 105°, vorzugsweise etwa 90°, ergibt, und daß der Hebearm (6) zwischen
der Angriffstelle des Zylinder-Kolbenaggregates (3) und der Anlenkstelle der Stützarme
(7) im wesentlichen als zum freien Ende desselben offener U-Träger ausgebildet ist.
2. Hebebühne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützarme (7) an den
freien Enden (15,16) des offenen U-Trägers in an sich bekannter Weise un eine zur
Bodenebene im wesentlichen normale Achse (8) schwenkbar angelenkt sind und ausgehend
von dieser Anlenkstelle unter einem Winkel von wenigstens 5° aufwärts geneigt angeschlossen
sind.
3. Hebebühne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Parallelogrammlenker
(10) für die Stützarme (7) jedem U-Schenkel (15,16) des Hebearmes (6) zugeordnet ist.
4. Hebebühne nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylinder-Kolbenaggregat
(3) mit einem Winkelstellungsgeber (4) und/oder einem Druckaufnehmer (13) für das
Hydraulikmedium versehen ist.
5. Verfahren zum Anheben eines Kraftfahrzeuges mit einer Hebebühne nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikmittelzufuhr in Abhängigkeit
vom Druck im Zylinder-Kolbenaggregat (3) gesteuert wird und bei Absinken auf einen
vorbestimmten Mindestwert abgeschaltet wird.