(19)
(11) EP 0 337 049 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1989  Patentblatt  1989/42

(21) Anmeldenummer: 89100162.0

(22) Anmeldetag:  05.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 12/40, C06B 45/20, F42B 10/56, F42B 12/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.03.1988 DE 3809177

(71) Anmelder: Buck Werke GmbH & Co
D-73337 Bad Überkingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hanser, Walter
    D-7812 Bad Krozingen (DE)
  • Rayer, Peter
    D-7844 Neuenburg/Baden (DE)
  • Wardecki, Norbert, Dr.
    D-7804 Glottertal (DE)
  • Hug, Peter
    D-7835 Zehningen (DE)

(74) Vertreter: Goddar, Heinz J., Dr. et al
FORRESTER & BOEHMERT Franz-Joseph-Strasse 38
80801 München
80801 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Trägergeschoss mit Übungssubmunitionsgeschossen


    (57) Es wird ein Übungs-Bomblet-Geschoß geschaffen, bei dem in der Geschoßhülle (21) ein Stapel von Bomblets (10) untergebracht ist, die über dem Zielgebiet durch eine Ausstoßladung (23) aus der Hülle ausgestoßen und deren Verzögerungsstück (15a) zugleich durch diese Ladung über ein zentrales Zündrohr (22) angezündet werden. Die Wirkladung der Bomblets ist dabei ein körniger Satz ho­her Umsetzgeschwindigkeit.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bomblet-Geschoß gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Bomblet-Geschosse dienen vorzugsweise zur Bekämpfung von gepan­zerten Fahrzeugen. Dabei wird das Bomblet-Geschoß durch Abschuß aus einem Geschütz oder mittels eines Raketenmotors über das Ziel gebracht, beispielsweise in einer Höhe von 300 bis 400 m, worauf dann eine Ausstoßladung die etwa 50 - 90 Bomblets aus der Geschoßhülle ausstößt bzw. ausschiebt. Die Bomblets fallen dann einzeln nach unten, wobei sie sich am Boden über ein Gebiet von etwa 50 bis 300 m verteilen. Die Bomlets enthalten eine Hohl­ladung und einen Aufschlagzünder, so daß sie beim Auftreffen auf beispielsweise ein gepanzertes Fahrzeug zünden und die Pan­zerungsplatte durchschlagen.

    [0003] Für die Komponentenerprobung geht man heute so vor, daß aus den Bomblets entweder der Aufschlagzünder oder aber die Hohlladung entfernt wird. Damit können zwar einwandfreie Komponententests durchgeführt werden, etwa bezüglich der Wirksamkeit der Aus­stoßladung, der Funktionstüchtigkeit der Aufschlagzünder und dergleichen, ein praxisnahes Üben jedoch ist damit nicht möglich. Weil die Funktionsmerkmale Detonationswolke, Lichtblitz und Detonationsknall fehlen und zudem im Fall der Sprengstoffer­probung dieser die Handhabungssicherheit erschwert.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Schaffung eines Bombletgeschosses für Übungszwecke, das ein möglichst praxisnahes Üben ermöglicht, dabei jedoch gefahrlos und mög­lichst wirtschaftlich ist. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1.

    [0005] Durch die Verwendung eines pyrotechnischen Satzes ergibt sich eine mit einem scharfen Bomblet vergleichbare Simulation von Knall und Blitz, mit der Folge eines vergleichbaren Bodentreff­bildes und einer auf große Entfernung sichtbaren optischen Auf­schlagmarkierung. Darüberhinaus entsteht durch Erdauswurf und Verbrennungsrückstände eine Zerlegerwolke, die weitgehend der­ jenigen der scharfen Munition entspricht und die optische Er­kennbarkeit der Bomblet-Einschläge und damit deren Verteilung im Zielbereich wie bei der scharfen Munition ermöglicht. Die Zündung dieses pyrotechnischen Satzes erfolgt durch ein Verzö­gerungsstück, das beim Ausstoß der Bomblets aus dem Geschoß an­gezündet wird und eine über die Fallzeit der Bomblets hinaus aus­reichende Verzögerungszeit besitzt. Damit wird die Sicherheit bei der Wiederaufnahme von Blindgängern gegenüber der scharfen Munition wesentlich erhöht, weil ein Verzögerungsstück, das nicht funktioniert hat, durch mechanische Stöße oder derglei­chen -im Gegensatz zu Aufschlagzündern- nicht zur nachträglichen Funktion gebracht werden kann. Die beim Üben obligatorische Ber­gung der im Zielgebiet verteilten Bomblets bzw. Bomblet-Reste ist somit völlig gefahrlos, selbst wenn Blindgänger existieren. Außerdem ist ein Verzögerungsstück wesentlich kostengünstiger als der notwendigerweise mit einem komplizierten Zündsicherungs­system verbundene Aufschlagzünder der scharfen Munition. Die Zündung der Verzögerungsstücke erfolgt beim Ausstoß der Bomblets aus dem Geschoß, und zwar durch die vorhandene Ausstoßladung, die also zugleich als Anzündladung dient. Die Verteilung der Anzündflamme auf die einzelnen Bomblets wird dabei durch das zentrale Innenrohr bewirkt. Dieses zentrale Innenrohr dient außer­dem zur Fixierung der Bomblets in der Geschoßhülle, so daß -wie später noch im einzelnen Erläutert werden wird- einfache und kostengünstige Geschoßhüllen entsprechenden Kalibers verwendet werden können, ohne daß es der wesentlich teureren, mit Innen­rippen versehenen Spezialhüllen der scharfen Munition bedarf.

    [0006] In den Unteransprüchen sind besonders zweckmäßige Ausgestal­tungen der Erfindung gekennzeichnet, betreffend dem pyrotech­nischen Satz, die Ausbildung und Anordnung des Verzögerungs­satzes in den Bomblets, die Anordnung der Bomblets in der Ge­schoßhülle und die Gestaltung des zentralen Innenrohres.

    [0007] Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung bei­spielsweise dargestellt.

    [0008] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Bomblet in Einzeldarstel­lung,

    Fig.1A einen Teilausschnitt aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Geschoß mit darin unterge­brachten Bomblets (stark verkleinert),

    Fig.2A einen Teilausschnitt aus Fig. 2 im vergrößertem Maßstab, und

    Fig.2B einen Querschnitt nach der Linie B-B von Fig. 2 im ver­größerten Maßstab.



    [0009] Gemäß Fig. 1 weist das im Ganzen mit 10 bezeichnete Bomblet ein becherförmiges Gehäuse 11 auf, das durch einen Deckel 12 ver­schlossen ist. Der Deckel 12 ist an seiner freien Oberseite mit einer Ausnehmung 12a versehen, in der sich ein Stift 12b zur Be­festigung eines Leitwerkbandes 13 befindet. Im Deckel verläuft diametral eine beidends offene Zündbohrung 14. Eine vom Deckel 12 ins Innere des Gehäuses 11 ragende Schulter 12c dient zur Halterung eines Verzögerungsröhrchens 15. Wie am besten aus Fig. 1A ersichtlich ist, besteht das Verzögerungsröhrchen 15, wie üblich, aus einem Anfeuerungssatz 15a, einem Verzögerungs­satz 15b und einem Abfeuerungssatz 15c. Die Anfeuerungsseite des Verzögerungsröhrchens 15 ist zum Zündkanal 14 hin durch eine Folien 16, vorzugsweise aus Aluminium, abgedeckt, wobei zwischen der freien Endfläche des Anzündsatzes 15a und der Folie 16 ein kleiner Abstand von beispielsweise 1,75 mm besteht; der Zweck dieses Abstands wird später noch erläutert werden. Mit 17 ist die Wirkmasse des Bomblets 10 bezeichnet, wobei es sich um einen pyrotechnischen Knallblitzsatz handelt. Der pyrotechnische Satz 17 besteht aus grobkörniger Nitrocellulose (NC) und Magnesium­pulver. Ein geeignetes Bindemittel stellt sicher, daß das Mag­nesiumpulver auf der Oberfläche der NC-Körner, die beispielsweise die Form kleiner Stäbchen haben können, haftet, derart, daß jedes NC-Korn mit Magnesiumpulver beschichtet ist, was eine Entmischung verhindert.

    [0010] Die Fig. 2, 2A und 2B zeigen ein im Ganzen mit 20 bezeichnetes Bomblet-Geschoß, in dessen Hülle 21 ein Stapel von Bomblets 10 untergebracht ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Bomblet-Stapel aus vier übereinander angeordneten Lagen von jeweils fünf gleichmäßig um die Geschoß-Längsachse verteilten Bomblets, also insgesamt aus zwanzig Bomblets 10. Das Geschoß 20 wird von einem zentralen Innenrohr 22, nachfolgend kurz Zündrohr genannt, durchsetzt, dessen der Geschoßspitze 20a zugewandtes Ende mit einer Ausstoß-Anzündladung 23 in Verbindung steht, während sein hinteres Ende durch den Geschoß-Boden 20b ab­gedeckt ist. Das Zündrohr 22 weist im Querschnitt (Fig. 2B) die Form in etwa eines Zahnrades mit fünf abgerundeten Zähnen auf, wobei die fünf Teilkreise-Zahngründe einen derartigen Kreisdurch­messer aufweisen, daß die Bomblets 10 passend in den Zahngründen einliegen. Damit wird offensichtlich verhindert, daß sich die Bomblets 10 in Umfangsrichtung des Zündrohres 22 bzw. der Geschoß­hülle 21 bewegen können. Eine Drehung der Bomblets 10 um ihre Längs­achse wird durch am Bomblet-Gehäuse 11 befindliche Nasen 11a ver­hindert, die an den Zähnen des Zündrohres 22 anliegen, wobei hart­elastische Rippen 24 zwischengeschaltet sind, die in Längsrichtung über das Zündrohr 22 verlaufen. Damit wird eine schüttel- und rüt­telfeste Lagerung der Bomblets 10 in der Geschoßhülle 21 sicher­gestellt, darüberhinaus aber auch die Verdrehsicherheit der Bom­blets 10 gewährleistet. Von wesentlicher Bedeutung ist nun, daß durch die Gehäusenasen 11a die Bomblets 10 so gerichtet sind, daß ihre Zündkanäle 14 radial im Geschoß verlaufen, derart, daß das innere Ende des Zündkanals 14 am Zündrohr 22, das äußere Ende an der Innenfläche der Geschoßhülle 21 anliegt. Dabei weist das Zündrohr 22 Zündlöcher 22a auf, die eine offene Verbindung zwischen dem Inneren des Zündrohres 22 und den Zündbohrungen 14 der Bomblets 10 herstellen. Das äußere Ende der Zündbohrungen 14 liegt zwar, wie bereits erwähnt, an der Innenfläche der Geschoßhül­le 21 an, jedoch erfolgt dabei keine vollständige Abdeckung der Zündbohrungsmündung, weil die Krümmung des Gehäuses 11 der Bomb­lets 10 stärker ist als die Krümmung der einen größeren Durch­messer aufweisenden Geschoßhülle. Bei den mit 25 bezeichneten Trapezkörpern handelt es sich um Füllstücke. Die Füllstücke sind teilweise aus Aluminium (oder Kunststoff) und teilweise aus Stahl. Über die Anordnung und Stückzahl der schwereren Stahlfüll­stücke wird Gewicht und Schwerpunktlage des Gesamtgeschosses eingestellt. Der mit 26 bezeichnete Ring dient zur Abdeckung der Deckel 12 der dem Geschoßboden nächsten Bomblets und damit zum zusätzlichen Schutz deren Leitwerksbänder 13, die ansonsten durch leicht lösbare Papp- oder Kunststoffscheiben 12d abge­deckt sind.

    [0011] Nachfolgend soll nun die Wirkungsweise des vorab beschriebenen Geschosses erläutert werden. Das Geschoß wird, wie die scharfe Munition von einem Abschußrohr abgeschossen, worauf dann, wenn sich das Geschoß über dem Zielgebiet befindet, ein Verzögerungs­zünder die Ausstoß- und Anzündladung 23 zündet. Damit werden zwei Vorgänge ausgelöst. Zum einen durchsetzt ein Zündstrahl der Ladung 23 das Zündrohr 22, dringt durch die Zündlöcher in die Zündbohrungen der Bomblets 10, durchschlägt die Abdeckfolien 16 und zündet die Anzündsätze 15a der Zündröhrchen 15. Zum ande­ren wird durch die gezündete Ladung 23 ein derartiger Gasdruck im Geschoß aufgebaut, daß eine Absprengung des Geschoßbodens 20b erfolgt und die Bomblets aus der nun hinten offenen Geschoßhülle ausgeschoben werden. Bezüglich des Entzündens der Verzögerungs­röhrchen 15 der Bomblets 10 ist dabei von besonderer Bedeutung, daß der das Zündrohr 22 von vorne nach hinten durchsetzende Zünd­strahl zweimal um 90°, also insgesamt um 180° umgelenkt wird, bevor er den Anzündsatz 15b der Verzögerungsröhrchen 15 erreicht; damit verliert der Zündstrahl einen Teil seiner Wucht, so daß keine Gefahr eines Durchschlagens der Verzögerungsröhrchen 15 und/oder einer unmittelbaren Entzündung des Wirksatzes 17 be­steht. Die erwähnte teilweise Abdeckung des Außenendes der Zünd­bohrungen 14 führt dabei zu einem Stau in der Zündbohrung 14, was eine sichere Umleitung des Zündstrahles in Richtung auf das Verzögerungsröhrchen 15 hin gewährleistet. Der jedenfalls bereits erwähnte geringe Abstand zwischen Aluminiumfolie 16 und Anzündsatz 15a gewährleistet ein sicheres Durchschlagen der Folie 16; ist kein Abstand vorhanden, würde der Anzündsatz 15a als Widerlager für die Folie 16 wirken, so daß diese nicht durch­schlagen wird, ist der Abstand zu groß, würde die Folie zwar durchschlagen, aber es wäre nicht mehr die Sicherheit gegeben, daß der Zündstrahl den Anzündsatz 15a erreicht und zündet. Die Anzündbohrung, die durch die Folie abgeklebt ist, ist im Durch­messer um 1 bis 2 mm kleiner als die Anzündbohrung des Verzöge­rungsstückes, in die der Satz eingepreßt ist. Diese Schulter verhindert ein Ausfließen des brennenden Satzes. Das beschrie­bene Zusammenspiel von Umlenkung des Zündstrahles der Ausstoß- und Anzündladung 23 um 180°, von Herbeiführung eines Staus in der Zündbohrung 14, von Aufrechterhaltung eines geringen Ab­standes zwischen Aluminiumfolie 16 und Oberfläche des Anzünd­satzes 15a des Verzögerungsröhrchens 15 und von anzündseitiger Schulter gewährleistet eine einwandfreie Zündung und Funktion der Verzögerungsröhrchen 15 ohne die Gefahr eines Durchschlagens der Verzögerungsröhrchen.

    [0012] Die aus der Geschoßhülle 21 ausgeschobenen Bomblets 10 fallen nun durch Schwerkraft nach unten, wobei sich die in den Deckel­höhlungen 12a verstauten Leitwerksbänder 13 entfalten, womit ein einwandfreier vertikaler Fall der Bomblets 10 unterstützt wird. Die Bomblets 10 schlagen innerhalb von etwa 1 1/2 sec. nacheinander auf dem Erdboden auf. Die Verzögerungszeit der Verzögerungsröhrchen 15 ist so bemessen, daß deren Anzündsatz 15c kurz nach dem Aufschlag der Bomblets auf dem Erdboden den pyrotechnischen Satz 17 zünden. Dabei ergeben sich ein Blitz und ein Knall ähnlich wei bei der scharfen Munition. Außerdem entspricht die durch Erdauswurf und Verbrennungsrückstände entstehende Zerlegerwolke weitgehend der der scharfen Munition. Dabei ist jedoch wesentlich, daß die Bomblets mit dem Geschoß­boden und nicht mit dem Deckel auf dem Boden aufschlagen, was, wie bereits angedeutet, durch die Leitwerkbänder 13 sicherge­stellt wird. Die Bomblet-Reste können völlig gefahrlos einge­sammelt werden, was auch für eventuelle Blindgänger gilt.

    [0013] Das beschriebene Übungsgeschoß erlaubt eine ausgezeichnete Simulierung der scharfen Munition, ist gefahrlos und wirtschaft­lich herzustellen, letzteres insbesondere deshalb, weil keine aufwendigen Zündsicherungssysteme erforderlich sind und anstel­le der komplizierten Geschoßhüllen der scharfen Munition mit einfachen Geschoßhüllen auszukommen ist. Selbstverständlich kann die beschriebene Ausführungsform zahlreiche Abwandlungen erfahren, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Dies gilt insbesondere für die Zahl der im Geschoß untergebrachten Bomblets und die damit zusammenhängende Außengestalt des Zünd­rohres, die Ausbildung des Bomblet-Deckels ohne oder mit Leit­ werkbändern, die im Stauzustand durch Pappscheiben oder der­gleichen abdeckbar sind, und die Zusammensetzung des pyrotech­nischen Satzes.


    Ansprüche

    1. Bomblet-Geschoß mit in der Geschoßhülle um ein zentrales Innenrohr gestapelten Bomblets, die über dem Zielgebiet durch eine Ausstoßladung aus der Hülle ausgestoßen werden, sich vereinzeln und auf das Zielgebiet fallen und dort aufschlagen, wobei die Bomblets aus einem Gehäuse, einer darin untergebrach­ten Wirkladung, einer Anzündeinrichtung und einem Leitwerkband bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausbildung als Übungsgeschoß die Wirkladung (17) der Bomblets (10) ein pyrotech­nischer Satz aus Nitrocellulose, Magnesium und einem Bindemittel, die Anzündeinrichtung ein Verzögerungsstück (15) und das Ver­zögerungsstück (15) über im zentralen Innenrohr (22) angeordne­te Zündlöcher (22a) durch die Ausstoßladung anzündbar ist.
     
    2. Bomblet-Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrotechnische Satz (17) aus grobkörniger Nitrocellulose be­steht, wobei die Oberfläche der Nitrocellulosekörner mit Magnesium­pulver beschichtet ist, das infolge des Bindemittels an den Körnern haftet.
     
    3. Bomblet-Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Bomblets (10) ein becherförmiges Gehäuse (11) und einen Verschließdeckel (12) aufweisen, daß an der Innenseite des Deckels (12) das in den pyrotechnischen Satz (17) eintauchen­de Verzögerungsstück (15) befestigt ist und daß der Deckel (12) eine ihn quer durchsetzende Zündbohrung (14) aufweist, die an ihren beiden Enden offen ist und in ihrem Mittelbereich mit dem Verzögerungsstück (15) in Verbindung steht.
     
    4. Bomblet-Geschoß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündbohrung (15) des Bomblet-Deckels (12) an der Ver­bindungsstelle mit dem Verzögerungsstück (15) durch eine Alu­miniumfolie abgedeckt ist, wobei zwischen der Aluminiumfolie (16) und dem Anzündende des Verzögerungsstückes (15) ein ge­ringer Abstand von etwa 1,75 mm besteht.
     
    5. Bomblet-Geschoß nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß der Bomblet-Deckel (12) an seiner Außen­seite eine Ausnehmung (12a) aufweist, in der das Leitwerkband (13) zusammengefaltet untergebracht ist.
     
    6. Bomblet-Geschoß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckel-Ausnehmung (12a) durch eine leicht lösbare Scheibe (12d) abgedeckt ist.
     
    7. Bomblet-Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Geschoßhülle (21) untergebrachte Bomblet-Stapel aus mehreren Lagen von um das zentrale Innenrohr (22) herum angeordneten Bomblets (10) besteht, wobei die Bomblets (10) sowohl gegen eine Drehung um ihre Längsachse als auch gegen Bewegungen in Axial-, Radial- und Unfangsrichtung der Geschoßhülle (21) arretiert sind.
     
    8. Bomblet-Geschoß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das zentrale Innenrohr (22) im Querschnitt in etwa die Form eines Zahnrades hat, wobei die Zahngründe teilkreisförmig ausgebil­det sind und in etwa eine Krümmung gleich derjenigen der Bomblets (10) besitzen, derart, daß die Bomblets (10) zwischen den Zahn­gründen des zentralen Innenrohres (22) und der Innenfläche der Geschoßhülle (21) gehaltert und gegen eine Bewegung in radialer sowie in Umfangsrichtung gesichert sind.
     
    9. Bomblet-Geschoß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bomblets (10) an ihrem Außenumfang Nasen (11a) aufwei­sen, die an den Zündrohrzähnen anliegen und die Bomblets (10) in einer derartigen Drehstellung arretieren, daß ihre Zündboh­rungen (14) bezüglich des zentralen Innenrohres (22) radial verlaufen, und daß das zentrale Innenrohr (22) mit den Zünd­bohrungen (14) korrespondierende Zündfenster (22a) aufweist.
     
    10. Bomblet-Geschoß nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß das zentrale Innenrohr (22) an seiner Außenseite in Längsrichtung verlaufende Dämpfungsrippen (24) aus hart­elastischem Material aufweist.
     
    11. Bomblet-Geschoß nach einem der Ansprüche 7 bis 10, ge­kennzeichnet durch in der Geschoßhülle (21) zusätzlich unterge­brachte Füllstücke (25) unterschiedlichen Gewichts, wobei Ge­wicht und Schwerpunkt des Geschosses durch Anzahl und Vertei­lung der schweren Füllstücke einstellbar sind.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht