[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Relais ist aus der DE-OS 21 02 627 bekannt. Bei dem bekannten Relais
ist in einem U-förmigen Ausschnitt der winkelförmigen Blattfeder eine Lasche vorgesehen,
deren freies Ende im Bereich der Ankerlagerung über die Lagerstelle hinausragt. Die
seitlich des Ausschnitts vorhandenen Streifen der Blattfeder sind schlaufenförmig
ausgebildet. Bei einer solchen Gestaltung der Blattfeder wird die Endkante des Ankers
zwar gegen den Jochschenkel gedrückt; wenn jedoch eine starke mechanische Beschleunigung
auf das Relais einwirkt, kann sich der Anker vom Joch abheben. Hierdurch können Fehlschaltungen
und Kontaktprellen auftreten.
[0003] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Relais der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß ein Abheben des Ankers wenigstens in Längsrichtung des
Joches bei Stoßbelastungen oder hoher Beschleunigung vermieden wird.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Durch den bzw. die abgewinkelten Teil(e) der Blattfeder wird der Anker praktisch spielfrei
an die Stirnseite des Joches angelegt. Eine etwaige Verschiebung des Ankers rechtwinklig
zum Joch führt nicht mehr zu starken Funktionsstörungen, da dies keine Abstandsänderung
zwischen Joch und Anker verursacht. Die Blattfeder kann jedoch auch noch so ausgestaltet
werden, daß diese Verschiebung ebenfalls erschwert wird.
[0005] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels
beschrieben.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Relais im Längsschnitt,
Fig. 2 die Draufsicht auf den Querschnitt entlang der Linie AB durch das Relais gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 Joch, Anker und Blattfeder des Relais gemäß Fig. 1 in perspektivischer Darstellung,
Fig. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel der Blattfeder und
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Blattfeder mit getrennter Lasche.
[0007] In Fig. 1 ist der Tragkörper 1 aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff zu erkennen,
in dem die Anschlußstifte 2 für eine Spule 3 und für ein Kontaktsystem angebracht
sind. Das Kontaktsystem besteht aus den beiden Festkontakten 4 und 5 und einem beweglichen
Kontakt 6.
[0008] Das Magnetsystem besteht aus einem die Spule 3 durchsetzenden Kern 7, einem unteren
stirnseitigen Jochabschnitt 8, einem oberen stirnseitigen Jochabschnitt 9 und einem
als Klappanker ausgebildeten Anker 10.
[0009] Der bewegliche Kontakt 6 ist am Anker 10 befestigt und mit diesem bewegbar. Er ist
an einem freien Ende 11 einer, einen Winkel bildenden Blattfeder 12 befestigt. Der
eine Schenkel 13 der Blattfeder 12 ist am Anker 10 und der andere Schenkel 14 ist
am oberen Jochabschnitt 9 befestigt.
[0010] Das in Fig. 1 rechte Ende 15 des oberen Jochabschnitts 9 bildet die Lagerkante 16
für den stumpf anliegenden Anker 10. Der Anker 10 ist so angeordnet, daß seine Stirnkante
17 mit der Außenseite 18 des Jochabschnitts 9 fluchtet. Wie aus Fig. 2 und besonders
Fig. 3 ersichtlich, ist der mit dem Jochabschnitt 9 fest verbundene, beispielsweise
durch Nieten oder Punktschweißen mit diesem verschweißte Schenkel 14 der Blattfeder
12 mit einem bei dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel U-förmigen
Ausschnitt 19 und einer Lasche 20 versehen. Letztere erstreckt sich vom Ende 21 des
Schenkels 14 aus in Richtung zur Lagerkante 16 hin und überdeckt diese. Das freie
Ende 22 der Lasche 20 ist abgewinkelt und greift um die Kante 23 des Ankers 10 herum.
Der abgewinkelte Teil 24 hält den Anker derart an der Lagerstelle fest, daß er bei
Stoßbelastung oder hohen Beschleunigungen in Längsrichtung der Lasche 20 oder senkrecht
zur Längsrichtung des Ankers 10 nicht oder kaum von der Lagerkante 16 abheben kann.
[0011] Das Verschieben des Ankers 10 gegenüber dem Jochabschnitt 9 in Ankerlängsrichtung
wird durch die vorzugsweise unter Vorspannung federnd auf dem Jochabschnitt 9 und
der Stirnkante 17 aufliegenden Lasche 20 vermieden. Die Wirkung der Lasche 20 wird
noch durch die sich über die Lagerkante 16 und Stirnkante 17 des Ankers 10 hinaus
erstreckenden Schenkelteile 14.1 und 14.2 der Blattfeder 12 unterstützt. Die Schenkelteile
14.1 und 14.2 der Blattfeder 12 setzen sich in Ausbiegungen 25 nach Art einer Schlaufe
fort, welche die winkelförmige federelastische Verbindung zwischen den beiden Schenkeln
13 und 14 der Blattfeder 12 bilden.
[0012] Anstelle eines U-förmigen Ausschnittes 19 (Fig.3) kann die Blattfeder 12, wie in
Fig. 4 verdeutlicht, mit zwei L-förmigen Aussparungen 26 und 27 versehen sein. Dadurch
werden zwei seitliche Laschen 29 gebildet und der verbleibende mittlere Schenkel 28
ist über die Ausbiegung 30 mit dem Schenkel 13 der Blattfeder 12 verbunden. Auch bei
diesem Ausführungsbeispiel der Blattfeder 12 überdeckt der Schenkel 28 die Lagerkante
16 und verläuft anschließend in der Form einer Schlaufe. Auch diese Ausführungsform
der Blattfeder 12 ist geeignet, den Anker in einer oder mehreren Richtungen gegen
Verschiebung zu sichern.
[0013] Bei dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Laschen 20 ein
Teil der Blattfeder 12. Es ist aber auch möglich, die Laschen als Einzelteile an dem
oberen Jochabschnitt 9 zu befestigen. In Fig. 5 ist ein solches Ausführungsbeispiel
verdeutlicht, welches im Prinzip dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 entspricht.
Die Ausführungsbeispiele mit von der Blattfeder 12 getrennten Laschen 20 haben den
Vorteil, daß für die Laschen 20 ein Werkstoff mit einer höheren Biegesteifigkeit als
diejenige der Blattfeder 12 eingesetzt werden kann. Dadurch kann unter Beibehaltung
einer hohen Verschiebefestigkeit des Ankers 10 die Blattfeder 12 sehr weich ausgebildet
und dadurch eine gute Beweglichkeit des Ankers 10 um seine Schwenkachse mit geringen
Reibungsverlusten erreicht werden.
[0014] Bei den Ausführungsbeispielen mit von den Blattfedern 12 getrennten Laschen 2 ist
es auch nicht mehr notwendig, die Laschen aus einem federndem Werkstoff, z.B. Federbronce,
herzustellen. Als Werkstoff kann vielmehr auch Eisen, Kupfer, Kunststoff etc. verwendet
und die Materialdicke dem gewünschtem Effekt entsprechend gewählt werden.
1. Elektromagnetisches Relais mit einem Magnetsystem, bei dem das Ende eines Jochabschnittes
als Lagerkante für einen bündig anliegenden Anker dient, eine winkelförmige, am Winkelscheitel
eine Schlaufe bildende Blattfeder mit einem Schenkel mit dem Jochabschnitt und mit
dem anderen Schenkel mit dem Anker fest verbunden ist und die Blattfeder eine Aussparung
aufweist, in der eine am Jochabschnitt befestigte und mit dem freien Ende über die
Lagerstelle des Ankers hinausragende Lasche angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (20) am freien Ende (22) abgewinkelt ist und das abgewinkelte Teil
(24) um die Kante (23) des Ankers (10) herumgreift.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (19) und die
Lasche (20) im Zentrum der Blattfeder (12) angebracht sind.
3. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten einer zentralen
Ausbiegung (25) der Blattfeder (12) eine Lasche (29) vorgesehen ist.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder
(12) mit der oder den Lasche(n) (20 bzw. 29) eine bauliche Einheit bildet.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen
(20; 29) als ein von der Blattfeder (12) getrenntes Bauteil ausgebildet sind und aus
einem biegesteiferem Werkstoff als dem Werkst off der Blattfeder (12) bestehen.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
(14.1, 14 2, 28) der Blattfeder (12) unter Vorspannung auf dem Jochabschnitt (9) und
der Stirnkante (17) des Ankers (10) aufliegen.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder
(12) mit dem Jochabschnitt (9) und/oder dem Anker (10) vernietet ist.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder
(12) mit dem Jochabschnitt (9) und/oder dem Anker (10) durch Punktschweißen verbunden
ist.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen
(20; 29) mit dem Jochabschnitt (9) vernietet sind.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen
(20; 29) mit dem Jochabschnitt (9) durch Punktschweißen verbunden sind.