(19)
(11) EP 0 337 139 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1989  Patentblatt  1989/42

(21) Anmeldenummer: 89104613.8

(22) Anmeldetag:  15.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01C 5/00, E01C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 15.04.1988 DE 8804964 U

(71) Anmelder: SF-Kooperation GmbH Beton-Konzepte
D-28717 Bremen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hagenah, Gerhard
    D-2862 Worpswede (DE)

(74) Vertreter: Bolte, Erich, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Erdreichabdeckung aus (Beton-)Formsteinen


    (57) Bei Erdreichabdeckungen (Pflasterflächen) aus (Be­ton-)Formsteinen (10) mit pflanzlichen Bewuchs ermöglichenden Fugen (11, 12) wird die gleichmäßige Ausbildung der Fugen (11, 12) durch die Anordnung von Abstandhaltern (13) zwischen den (Beton-)Form­steinen (10) erreicht.
    Die Erdreichabdeckung ist mit Abstandhaltern (13) versehen, die aus drei in etwa gleichem Abstand voneinan­ der angeordneten horizontalen Stützwandungen (14) besteht, die mit zwei Verbindungsstreben (15) untereinander verbunden sind. Diese Art der offenen Bauweise ermöglicht quer bzw. horizontal verlaufende, durchgehende Öffnungen, so daß ein unbehindertes Pflanzenwachstum möglich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Erdreichabdeckung aus (Beton-) Formsteinen, die zur Bildung von pflanzlichen Bewuchs er­möglichenden Fugen (Längsfugen, Querfugen) zwischen den (Beton-)Formsteinen mit Abstand voneinander verlegt sind, wobei in so gebildeten Längsfugen und Querfugen Abstand­halter angeordnet sind, insbesondere mit aufrechten, durchgehenden Ausnehmungen.

    [0002] Zur Befestigung von Bodenbereichen mit pflanzlicher Boden­bedeckung, z.B. zur Bildung befestigter Fahrspuren auf Ra­senuntergrund, ist es eine weitverbreitete Praxis, (Be­ton-)Formsteine unter Bildung von pflanzlichen Bewuchs er­möglichenden Fugen zu verlegen. Auf diese Weise wird der Eindruck verhindert, daß durch geschlossene Pflasterflä­ chen begrünte Gebiete zerschnitten werden. Zur Bildung der Fugen zwischen den (Beton-)Formsteinen werden üblicherwei­se Abstandhalter eingesetzt, die zum einen das Ausrichten der (Beton-)Formsteine erheblich vereinfachen und zum an­deren, für den Fall, daß es sich um nicht verrottbare Ab­standhalter handelt, die beim Verlegen eingestellte Fugen­breite auf Dauer erhalten. Um bei derartigen Erdabreichab­deckungen trotz der Verwendung von Abstandhaltern eine Be­grünung der Fugen zu ermöglichen, werden unter anderem Ab­standhalter verwendet, die vertikale Pflanzkanäle aufwei­sen, also Durchgangsöffnungen in vertikaler Richtung, oder als Hohlprofil ausgeführt sind.

    [0003] Erdreichabdeckungen mit Abstandhaltern dieser Art weisen demnach vertikale Trennwände innerhalb der Fugen auf, die eine für die Befestigung des Erdreichs in den Fugen sowie ein gleichmäßiges Wachstum der Begrünung erforderliche Querentwicklung der Wurzeln behindern.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Erdreichab­deckung vorzuschlagen, bei der ein pflanzlicher Bewuchs innerhalb der Fugen in keiner Weise behindert, gleichwohl eine sichere Abstützung der (Beton-)Formsteine untereinan­der ermöglicht wird.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Erd­reichabdeckung dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhal­ter quer bzw. horizontal verlaufende, durchgehende Öffnun­gen aufweisen.

    [0006] Der Abstandhalter für die erfindungsgemäße Erdreichabdek­kung besteht aus drei in etwa gleichem Abstand voneinander angeordneten horizontalen Stützwandungen, die mit zwei Verbindungsstreben untereinander verbunden sind. Diese Art der offenen Bauweise hat neben der für die Querentwicklung der Wurzeln wichtigen horizontalen Durchgängigkeit den Vorteil großer Steifigkeit in Belastungsrichtung. Letzte­ res wird auch unterstützt durch die einstückige Fertigung des Abstandhalters als Spritzgußteil.

    [0007] Die einzelnen Stützwandungen des Abstandhalters sind U-­förmig ausgebildet und weisen einen Zentriervorsprung auf zur paßgenauen Anlage an die (Beton-)Formsteine. Die U-­förmige Gestaltung der Stützwandungen bietet den Vorteil, daß einerseits eine breite Basis zur sicheren Abstützung vorhanden ist, und andererseits, bedingt durch die schlan­ke Ausführung der U-förmigen Gestaltung, eine breite, ver­tikal durchgehende Öffnung des Abstandhalters vorhanden ist. Somit wird auch das Pflanzenwachstum in vertikaler Richtung innerhalb der erfindungsgemäßen Erdreichabdeckung durch die Abstandhalter nicht behindert.

    [0008] Weitere Merkmale der Erfindung betreffen die detaillierte Ausgestaltung der Stützwandungen des Abstandhalters sowie die Anordnung der Abstandhalter in einer Pflasterfläche aus (Beton-)Formsteinen zur Bildung der Erdreichabdeckung.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an­hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Erdreichabdeckung mit (Beton-)Formsteinen und zwischen diesen angeordneten Abstandhaltern in der Draufsicht,

    Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Erdreichab­deckung gemäß Fig. 1,

    Fig. 3 einen Abstandhalter in perspektivischer Darstel­lung,

    Fig. 4 eine Stützwandung des Abstandhalters gemäß Fig. 3 als Draufsicht,

    Fig. 5 eine Seitenansicht der in Fig. 2 dargestellten Erdreichabdeckung in Richtung des X-Pfeils,

    Fig. 6 eine weitere Seitenansicht der in Fig. 2 darge­stellten Erdreichabdeckung in Richtung des Y-­Pfeils.



    [0010] Die Erdreichabdeckung (Pflasterfläche) gemäß Fig. 1 setzt sich zusammen aus (Beton-) Formsteinen 10 und zwischen diesen unter Bildung von pflanzlichen Bewuchs ermöglichen­den Längsfugen 11 und Querfugen 12 angeordneten Abstand­haltern 13.

    [0011] Jeder Abstandhalter 13 besteht aus drei in gleichen Ab­ständen voneinander angeordneten horizontalen Stützwandun­gen 14 und Verbindungsstreben 15 zur Verbindung der Stütz­wandungen 14 untereinander.

    [0012] Die Stützwandungen 14 weisen eine im wesentlichen U-förmi­ge Kontur auf und sind zusammengesetzt aus einer Basis 16 mit zwei rechtwinklig davon abgehenden Schenkeln 17. Ein Teil der Basis 16 ist als Zentriervorsprung 18 ausgestal­tet. Dieser erstreckt sich rechtwinklig ausgehend von ei­nem den Schenkeln 17 gegenüberliegenden Längsrand 19 der Basis 16, derart, daß jeweils ein Teil des Längsrandes 19 mit einem Seitenrand 20 bzw. 21 des Zentriervorsprungs 18 eine rechtwinklig verlaufende Anlagekante 22 bzw. 23 bil­det zur Ausbildung einer Querfuge 12 zwischen zwei benach­barten (Beton-)Formsteinen 10.

    [0013] Die Schenkel 17 der Stützwandungen 14 sind zur Bildung der Längsfugen 11 bestimmt. Die Länge L der Schenkel 17 ent­spricht der Breite B des Zentriervorsprungs 18; somit ent­steht ein einheitliches Fugenbild der aus (Beton-)Form­steinen 10 gebildeten Pflasterfläche. Die Schenkel 17 so­wie der Zentriervorsprung 18 und die Basis 16 weisen an ihren Rändern unterschiedliche Ausnehmungen 24 sowie 25 auf. An den freien Enden der Schenkel 17 ist jeweils eine halbkreisförmige Ausnehmung 24 vorgesehen. Der Durchmesser der Ausnehmungen 24 ist kleiner gewählt als die Breite der Schenkel 17. Somit verbleiben in jedem Anlagebereich 26 zwischen den Schenkeln 17 und einem mittig, gleichzeitig an beiden Schenkeln 17 der Stützwandungen 14 anliegenden (Beton-)Formstein 10 zwei kurze Anlagekanten 27. Diese er­möglichen ein Abstützen nach dem Prinzip der Zweibein-Ab­stützung, so daß die herstellungsbedingten, zufällig ent­lang der Kontur der (Beton-)Formsteine 10 verteilten Un­ebenheiten sich nicht nachteilig, nämlich durch Bildung einer konvergent verlaufenden Längsfuge 11, auswirken. Die gegenüberliegend an der Basis 16 und dem Zentriervorsprung 18 der Stützwandungen 14 vorgesehenen Ausnehmungen 25 wei­sen eine trapezförmige Gestaltung auf. Die Ausnehmungen 25 dienen zum einen der Materialeinsparung, zum anderen soll durch sie die Oberfläche der Stützwandungen 14 minimiert werden, um ein ungehindertes, vertikales Pflanzenwachstum auch im Bereich der Abstandhalter 13 zu ermöglichen.

    [0014] In der Erdreichabdeckung (Pflasterfläche) gemäß Fig. 1 dient jeder Abstandhalter 13 der Abstützung von drei (Be­ton-)Formsteinen 10. Die Höhe der Abstandhalter 13 ist der Höhe der (Beton-)Formsteine 10 insoweit angepaßt, als ein ausreichend großer Freiraum 28 bis zur Oberkante der (Be­ton-)Formsteine 10 verbleibt, so daß die Abstandhalter 13 nach Begrünung der Längsfugen 11 und Querfugen 12 nicht mehr sichtbar sind. Die in die Pflasterfläche integrierten Abstandhalter 13 stehen mit jeweils einer der drei Stütz­wandungen 14 auf dem Untergrund auf. Somit verbleiben zwei Stützwandungen 14 für eine statisch bestimmte Abstützung der (Beton-)Formsteine 10. Die Verbindungsstreben 15 der Abstandhalter 13 sind so angeordnet, daß sie die Abstüt­zung durch die Stützwandungen 14 nicht beeinträchtigen, gleichwohl für eine ausreichende Stabiltät der Abstandhal­ter 13 sorgen.


    Ansprüche

    1. Erdreichabdeckung aus (Beton-)Formsteinen, die zur Bildung von pflanzlichen Bewuchs ermöglichenden Fugen (Längsfugen, Querfugen) zwischen den (Beton-)Formsteinen mit Abstand voneinander verlegt sind, wobei in so gebilde­ten Längsfugen und Querfugen Abstandhalter angeordnet sind, insbesondere mit aufrechten, durchgehenden Ausneh­mungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) quer bzw. horizontal verlaufen­de durchgehende Öffnungen aufweisen.
     
    2. Erdreichabdeckung, insbesondere nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) minde­stens zwei mit Abstand voneinander angeordnete, horizon­ tale Stützwandungen (14) aufweisen, die durch mindestens eine (aufrechte) Verbindungsstrebe (15) miteinander ver­bunden sind.
     
    3. Erdreichabdeckung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) mit drei in etwa gleichen Abständen voneinander angeordnete Stütz­wandungen (14) und zwei Verbindungsstreben (15) versehen sind.
     
    4. Erdreichabdeckung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) als (einstückiges) Spritzguß­teil aus Kunststoff gefertigt sind.
     
    5. Erdreichabdeckung nach Anspruch 2 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwandungen (14) der Abstandhalter (13) U-för­mige Kontur mit Schenkeln (17) und Basis (16) aufweisen, wobei die Basis (16) an einem den Schenkeln (17) gegen­überliegenden Längsrand (19) in einen Zentriervorsprung (18) übergeht.
     
    6. Erdreichabdeckung nach Anspruch 5 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Schenkel (17) der Abstandhalter (13) der Breite des Zentriervorsprungs (18) entspricht.
     
    7. Erdreichabdeckung nach Anspruch 5 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) an den freien Enden der Schen­kel (17) Ausnehmungen, insbesondere halbkreisförmige Aus­nehmungen (24), aufweisen, deren Durchmesser kleiner ist als die Breite der Schenkel (17).
     
    8. Erdreichabdeckung nach Anspruch 5 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentriervorsprung (18) der Abstandhalter (13) an seinem Längsrand eine Ausnehmung, insbesondere eine tra­pezförmige Ausnehmung (25), aufweist.
     
    9. Erdreichabdeckung nach Anspruch 5 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) an dem von den Schenkeln (17) seitlich begrenzten Rand der Basis (16) eine Ausnehmung, insbesondere eine trapezförmige Ausnehmung (25), auf­weisen.
     
    10. Erdreichabdeckung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) derart zwischen den (Beton-) Formsteinen (10) angeordnet sind, daß jeweils ein Ab­standhalter (13) drei benachbart verlegte (Beton-)Form­steine (10) gegeneinander abstützt, wobei der Zentrier­vorsprung (18) der Abstandhalter (13) zur Ausbildung der Querfugen (12) und die Schenkel (17) zur Ausbildung der Längsfugen (11) dienen.
     
    11. Erdreichabdeckung nach Anspruch 10 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die (Beton-)Formsteine (10) zu beiden Seiten der Längsfugen (11) versetzt zueinander angeordnet sind, wobei durch die Schenkel (17) der Abstandhalter (13) jeweils ein (Beton-)Formstein (10) auf einer Seite einer Längsfuge (11) gegen zwei benachbarte (Beton-)Formsteine (10) auf der anderen Seite der Längsfuge (11) abgestützt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht