(19)
(11) EP 0 337 140 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1989  Patentblatt  1989/42

(21) Anmeldenummer: 89104614.6

(22) Anmeldetag:  15.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 19/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 15.04.1988 DE 3812514

(60) Teilanmeldung:
92115548.7 / 0524660

(71) Anmelder: Focke & Co. (GmbH & Co.)
D-27283 Verden (DE)

(72) Erfinder:
  • Focke, Heinz
    D-2810 Verden (DE)

(74) Vertreter: Bolte, Erich, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungsmaschine, insbesondere für Zigaretten


    (57) Die Versorgung von Hochleistungs-Verpackungsmaschinen mit bahnförmigem Verpackungsmaterial ist bisher arbeitsaufwendig. Das Verpackungsmaterial muß in Gestalt von Bobinen (13) der Verpackungsmaschine zugeführt und im Bereich derselben bis zu einem Arbeitszapfen (11, 12) gefördert werden. Dabei sind bis­her manuelle Eingriffe erforderlich.
    Zur vollmechanischen Übergabe von Bobinen (13) von einem Bobinenvorrat (15) an einen von zwei Arbeitszapfen (11, 12) dient ein an einem Transportarm (21) angebrachter Transport­zapfen (20). Die Überführung der Bobinen (13) von diesem auf einen Arbeitszapfen (11, 12) erfolgt durch achsparallele Ver­schiebung eines Mitnehmers, nämlich einer durch den Transport­arm betätigten Schubhülse (44). Des weiteren wird mit Hilfe des Transportarms (21) und an diesem angebrachten Hülsen-Abstrei­ fern (51, 52) ein Bobinenkern (14) einer leergefahrenen Bobine (13a) von dem Arbeitszapfen (11, 12) abgestreift.
    Die Versorgung der Verpackungsmaschine mit Bobinen (13) des Verpackungsmaterials erfolgt hier unter Ausschluß manueller Eingriffe uneingeschränkt selbsttätig.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine zum Herstellen von (Zigaretten-)Verpackungen aus bahnförmigem Verpackungsmate­rial, welches von einer (Arbeits-)Bobine auf einem Arbeitszap­fen abgezogen wird, wobei neue, "volle" Bobinen durch einen Transportzapfen in axialer Ausrichtung vor den Arbeitszapfen gefördert und durch axiales Verschieben auf diesen übertragen werden.

    [0002] Bei einer derartigen Verpackungsmaschine werden üblicherweise die Bobinen aus Verpackungsmaterial einem maschinenseitigen Bobinenvorrat entnommen und sodann dem Arbeitszapfen mit einer leergefahrenen Bobine zugestellt. Der Transportzapfen kann auf dem Wege zum Bobinenvorrat bzw. von diesem zum Arbeitszapfen unterschiedliche Bewegungsbahnen zurücklegen. Bei einer Verpak­ kungsmaschine gemäß älterer Patentanmeldung P 37 21 091.2 ist der Transportzapfen an einem Transportarm angeordnet. Dieser ist zwischen dem Bobinenvorrat einerseits und einem von zwei Arbeitszapfen durch Verschwenken hin- und herbe­wegbar. Der Arbeitszapfen ist zur exakten Einstellung auf die Bobinen bzw. die Arbeitszapfen in Längsrichtung des Transportarms an diesem verschiebbar.

    [0003] Bei bekannten Vorrichtungen bzw. Verpackungsmaschinen ebenso wie beim Gegenstand der älteren Patentanmeldung sind manuelle Eingriffe erforderlich, um die Übergabe der (vollen) Bobinen auf den jeweiligen Arbeitszapfen zu er­möglichen.

    [0004] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, den Wechsel der Bobinen aus Verpackungsmaterial innerhalb ei­ner Verpackungsmaschine weiter zu mechanisieren und von manuellen Eingriffen vollständig zu befreien.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Verpak­kungsmaschine dadurch gekennzeichnet, daß die Bobine durch mechanische Fördermittel vom Transportzapfen auf den Ar­beitszapfen überführbar ist.

    [0006] Die Übergabe der Bobinen vom Transportzapfen auf den gleichachsig gerichteten Arbeitszapfen ist durch die Er­findung von manuellen Eingriffen befreit.

    [0007] Das mechanische Fördermittel zur Übergabe der Bobine vom Transportzapfen an den Arbeitszapfen ist erfindungsgemäß ein in Axialrichtung bewegbarer Abstreifer, insbesondere eine Schubhülse, die durch achsparallele Bewegung die Bo­bine vom Tranportzapfen auf den unmittelbar an das freie Ende des Transportzapfens anschließenden Arbeitszapfen schiebt.

    [0008] Die Förderbewegung des Schiebers bzw. der Schubhülse wird erfindungsgemäß durch den Transportarm bewirkt. Dieser ist demnach in der Übergabeposition für eine Bobine in achspa­ralleler Richtung bewegbar.

    [0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in der Übergabeposition der Transportzapfen vor das freie Ende des aufnahmebereiten Arbeitszapfens gefahren und auf diesem abgestützt. Sodann wird der Transportarm in Axial­richtung verfahren unter Mitnahme des Schiebers bzw. der Schieberhülse. Diese wird relativ zum Transportzapfen be­wegt unter Mitnahme der Bobine, bis diese auf dem Arbeits­zapfen sitzt.

    [0010] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird auch ein Bobinenkern einer leergefahrenen Bobine selbsttätig und mechanisch von dem betrefffenden Arbeitszapfen entfernt, bevor die nächste (volle) Bobine auf den Arbeitszapfen ge­schoben wird. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß ein För­derorgan vorgesehen, welches den Bobinenkern erfaßt und durch entsprechende Förderbewegung in Längsrichtung des Arbeitszapfens mitnimmt. Vorzugsweise ist dieses Förderor­gan als Abstreifer ausgebildet, der den Bobinenkern an ei­ner innenliegenden Stirnfläche erfaßt und und vom Arbeits­zapfen abstreift.

    [0011] Der vorgenannte Abstreifer ist erfindungsgemäß mit dem Transportarm des Transportzapfens verbunden und wird durch diesen in geeigneter Weise betätigt.

    [0012] So wird ein vollständig mechanisiertes Auswechseln der Bo­binen innerhalb einer Verpackungsmaschine ohne manuelle Eingriffe ermöglicht.

    [0013] Weitere Merkmale der Erfindung betreffen die Ausgestaltung der Förderorgane für Bobinen und Bobinenhülsen.

    [0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an­ hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Bobinenstation als Teil einer Verpackungsma­schine im Grundriß,

    Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in Vorderansicht,

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2, teilweise im Längsschnitt,

    Fig. 4 eine Einzelheit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 bis 3, nämlich die Darstellung eines Bobinenwechsels, in Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt,

    Fig. 5 einen Transportzapfen mit Bobine in Draufsicht, teilweise im Horizontalschnitt,

    Fig. 6 einen Transportarm als Einzelheit der Vorrichtung in Vorderansicht.



    [0015] Die in den Zeichnungen als Ausführungsbeispiel dargestell­te Bobinenstation entspricht in ihrem Grundaufbau der Vor­richtung gemäß DE-Patentanmeldung P 37 21 091.2. Demnach sind an einem Maschinengestell 10 einer herkömmlichen und der Einfachheit halber nicht näher gezeigten Verpackungs­maschine zwei Arbeitszapfen 11 und 12 drehbar gelagert. Die frei abstehenden bzw. auskragenden Arbeitszapfen 11, 12 dienen je zur Aufnahme einer Bobine 13.

    [0016] Die Bobinen 13 sind gewickelte Rollen bahnförmigen Verpak­kungsmaterials, zum Beispiel Stanniol, Kunststoff-Folie oder dgl. Für die Verarbeitung des Verpackungsmaterials innerhalb der Verpackungsmaschine wird das bahnförmige Verpackungsmaterial von einer laufenden (Arbeits-)Bobine 13a abgezogen. Ist diese verbraucht, wird das Verpackungs­material von einer auf dem benachbarten Arbeitszapfen 11 bereitgehaltenen, "vollen" Bobine 13 abgezogen.

    [0017] Währenddessen wird der leergefahrene Arbeitszapfen 12 für die Aufnahme einer neuen, "vollen" Bobine vorbereitet. Zu diesem Zweck wird zunächst ein hülsenförmiger Bobinenkern 14 beseitigt. Danach wird eine neue Bobine auf den Ar­beitszapfen 12 aufgeschoben.

    [0018] Die "vollen" Bobinen 13 werden einem Bobinenvorrat 15 entnommen und alternativ dem einen oder anderen Arbeits­zapfen 11, 12 zugeführt. Im Bereich des Bobinenvorrats 15 ist eine Mehrzahl von Bobinen 13 in aufrechter Ebene und in axialer Ausrichtung zueinander angeordnet. Die jeweils vornliegende Bobine 13 wird entnommen. Die nachfolgenden werden entsprechend weitergefördert. Wie bei der Vorrich­tung gemäß Patentanmeldung P 37 21 091.2 liegen die Bobi­nen 13 des Bobinenvorrats 15 auf fördernd angetriebenen Tragwellen 16, 17 auf. Die jeweils vornliegende Bobine 13 erhält Anlage an Stützrollen 18 mit schräggerichteter Drehachse. Tragwellen 16, 17 sowie Stützrollen 18 sind an einem Traggestell 19 gelagert.

    [0019] Der mechanisierte bzw. automatisierte Transport der Bobi­nen 13 zu den Arbeitszapfen 11, 12 wird durch einen Trans­portzapfen 20 bewerkstelligt. Dieser nimmt jeweils die vordere Bobine 13 im Bobinenvorrat auf, vollzieht eine Hubbewegung, damit die Bobine freikommt, bewegt sie sodann in eine Ebene vor den Arbeitszapfen 11, 12 und stellt sie daraufhin einem der beiden zu.

    [0020] Der Transportzapfen 20 ist zu diesem Zweck an einem Förde­rer angebracht, der hier als schwenkbarer Transportarm 21 ausgebildet ist, und zwar im wesentlichen mit den Merkma­len der Patentanmeldung P 37 21 091.2.

    [0021] Der Transportarm 21 ist mit einem unteren Endbereich mit einem Schwenklager 22 an einer Tragvorrichtung 23 ange­bracht. Diese ist in Seitenansicht (Fig. 3) U-förmig aus­gebildet mit aufrechten Tragwandungen 24, 25 an den Enden.

    [0022] In diesen ist eine verzahnte Hauptwelle 26 drehbar gela­gert. Der Antrieb derselben erfolgt über einen Antriebsmo­tor 27 mit Ritzel 28, Zwischenzahnrad 29 und Zahnrad 30, welches Teil einer drehbar gelagerten Führungshülse 31 ist. In dieser ist die Hauptwelle 26 relativ unverdrehbar, jedoch axial verschiebbar gelagert. Der hin- und hergehen­de Drehantrieb für den Transportarm 21 wird demnach über die Führungshülse 31 auf die mit dem Transportarm 21 ver­bundene Hauptwelle 26 übertragen.

    [0023] Die Tragvorrichtung 23 ist insgesamt in Richtung quer zur Schwenkebene des Transportarms 21 hin- und herbewegbar. Zu diesem Zweck ist an der Unterseite der Tragvorrichtung 23 eine Zahnstange 32 gebildet, mit der ein in der einen und anderen Richtung drehbares Ritzel 33 in Eingriff steht. Das durch einen nicht näher gezeigten Motor angetriebene Ritzel 33 ermöglicht eine Bewegung des Transportsarms 21 in Richtung achsparallel zu den Arbeitszapfen 11, 12. Da­bei wird die Hauptwelle 26 in der ortsfesten Führungshülse 31 gleitend geführt.

    [0024] Weiterhin ist, wie in der Patentanmeldung P 37 21 091.2 beschrieben, der Transportzapfen 20 relativ zum Transport­arm 21 bewegbar, und zwar in Längsrichtung desselben. Zu diesem Zweck ist der Transportzapfen 20 in einem Schlitten 34 des Transportarms 21 gelagert. Der Schlitten 34 ist in­nerhalb des als Hohlkörper ausgebildeten Transportarms 21 in dessen Längsrichtung verschiebbar. Zur Durchführung von Stellbewegungen dient ein Stellmotor 35, der am Transport­arm 21 gelagert ist. Eine Motorwelle 36 ist als Spindel ausgebildet und steht in Eingriff mit einer Spindelmutter 37. Diese wiederum ist mit dem Schlitten 34 verbunden. Drehbewegungen der Motorwelle 36 bewirken demnach Stellbe­wegungen des Schlittens 34 in Längsrichtung des Transport­arms 21.

    [0025] Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, ist der Trans­ portarm 21 im Querschnitt U-förmig ausgebildet. Eine Rück­wand 38 ist mit einer Ausnehmung 39 für den Durchtritt des Transportzapfens 20 versehen. Der Schlitten 34 ist in Sei­tenwänden 40, 41 des Transportarms 21 geführt, und zwar mittels Führungsnuten 42 an den Seitenwänden 40, 41. In die Führungsnuten 42 treten formschlüssig Führungsrippen 43 des Schlittens 34 ein.

    [0026] Der Transportzapfen 20 ragt einseitig aus dem Schlitten 34 bzw. dem Transportarm 21 heraus und kann dadurch eine Bo­bine 13 aufnehmen (Fig. 5). Die Übergabe derselben an ei­nen der beiden Arbeitszapfen 11, 12 erfolgt bei gleich­achsiger Positionierung des Transportzapfens 20 vor dem betreffenden Arbeitszapfen 11, 12 (Fig. 4). Der Transport­zapfen 20 ist in Axialrichtung verschiebbar, gleitend am Transportarm 21, nämlich in dem Schlitten 34, gelagert. Dieser ist nach beiden Seiten über den Transportarm 21 hinaus verlängert und bildet eine Schubhülse 44, in der der Transportzapfen 20 gelagert ist.

    [0027] Zur mechanischen, selbsttätigen Übergabe der Bobine 13 an den freien Arbeitszapfen 11, 12 ist der Transportzapfen 20 auf dem freien Ende des Arbeitszapfens 11, 12 abgestützt. Durch Verschiebung des Transportarms 21 in Axialrichtung des Arbeitszapfens 11, 12 wird der Transportzapfen 20 re­lativ in dem Schlitten 34 bzw. der Schubhülse 44 verscho­ben. Die Bobine 13 ist dabei auf dem Vorderende der Schub­hülse 44 abgestützt. Diese drückt die Bobine 13 bei fort­gesetzter Bewegung des Transportarms 21 auf den Arbeits­zapfen 11, 12. In gleichem Maße tritt der Transportzapfen 20 aus der Bobine 13 aus.

    [0028] In der Endstellung befindet sich die Bobine 13 auf dem be­treffenden Arbeitszapfen 11, 12 unter Anlage an einem feststehenden Stützteller 45 des Arbeitszapfens 11, 12, Der Stützteller 45 bewirkt eine exakte Positionierung der jeweiligen Arbeits-Bobine 13a auf dem Arbeitszapfen 11, 12, auch während des Abziehens der Materialbahn.

    [0029] Der Transportzapfen 20 ist federbelastet, nämlich in Rich­tung auf die Ausgangsposition (Fig. 5) in bezug auf den Transportarm 21. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Transportzapfen 20 als Hohlkörper ausgebildet. Inner­halb desselben ist eine Rückholfeder 46 angeordnet. Diese stützt sich auf eine Endwandung 47 des Transportzapfens 20 einerseits und auf einer Stützplatte 48 andererseits ab. Die Stützplatte 48 erhält Anlage an einem Querzapfen 49, dessen Enden mit der Schubhülse 44 verbunden sind und der sich quer durch den hohlen Transportzapfen 20 hindurch er­streckt. Letzterer ist zu diesem Zweck an zwei einander gegenüberliegenden Seiten mit einem Führungsschlitz 50 für den Durchtritt der Querzapfens 49 versehen. Wenn nach Übergabe einer Bobine 13 an einen Arbeitszapfen 11, 12 der Transportarm 21 in entgegengesetzter Richtung in die Aus­gangsstellung zurückbewegt wird - durch entsprechende An­triebsbewegung des Ritzels 33 - kehrt selbsttätig auch der Transportzapfen 20 in die Ausgangsposition relativ zum Transportarm 21 zurück (Fig. 5).

    [0030] Die Bobinen 13 sind, wie allgemein üblich, mit einem Bo­binenkern 14 versehen, auf den das Bahnmaterial gewickelt ist. Der hülsenförmige Bobinenkern 14 besteht vielfach aus Pappe, kann aber auch aus anderen Werkstoffen bestehen. Der Transportzapfen 20 tritt ebenso in den zylindrischen Bobinenkern 14 ein wie die Arbeitszapfen 11 und 12. Nach dem Leerfahren einer Bobine 13 verbleibt der Bobinenkern 14 auf dem Arbeitszapfen 11, 12. Die gezeigte Vorrichtung ist so ausgebildet, daß der Bobinenkern 14 selbsttätig von dem leergefahrenen Arbeitszapfen 11, 12 abgenommen wird.

    [0031] Zu diesem Zweck ist ein Abstreifer vorgesehen, der durch entsprechende Relativbewegung den leeren Bobinenkern 14 in Axialrichtung des Arbeitszapfens 11, 12 von diesem ab­streift. Wie dargestellt, ist jedem Arbeitszapfen 11, 12 ein gesonderter Hülsen-Abstreifer 51, 52 zugeordnet. Jeder dieser Hülsen-Abstreifer 51, 52 weist einen kreisbogenför­migen bzw. halbkreisförmigen Mitnehmer 53 auf. Zum Ab­streifen eines Bobinenkerns 14 von einem Arbeitszapfen 11, 12 wird der Hülsen-Abstreifer 51, 52 in eine Position gefahren, in der der Mitnehmer 53 an einer innen- bzw. vom freien Ende des Arbeitszapfens 11, 12 abliegenden Stirn­fläche 54 zur Anlage kommt (Fig. 1, links). Durch Ver­schieben des Hülsen-Abstreifers 51, 52 in Axialrichtung des Arbeitszapfens 11, 12 wird der Bobinenkern 14 von die­sem abgeschoben. Der Mitnehmer 53 hat zu diesem Zweck eine dem Durchmesser des Bobinenkerns 14 entsprechende Abmes­sung.

    [0032] Die Hülsen-Abstreifer 51, 52 sind bei der dargestellten Vorrichtung am Transportarm 21 angebracht und werden somit durch diesen betätigt. An zwei gegenüberliegenden Seiten sind jeweils Mitnehmer 53 an einem Tragarm 55 angebracht. Die beiden Tragarme 55 sind an gegenüberliegenden Seiten des Transportarms 21 befestigt, so daß sie durch Schwenk­bewegung und achsparallele Bewegung des Transportarms 21 dem einen oder anderen Arbeitszapfen 11, 12 zugestellt werden können. Zum Abstreifen eines Bobinenkerns 14 von einem Arbeitszapfen 11, 12 wird der Transportarm 21 in der beschriebenen Weise in achsparalleler Richtung bewegt.

    [0033] Die Tragarme 55 sind abgekröpft ausgebildet (Fig. 5). Da­durch liegen die an den Enden angeordneten Mitnehmer 53 in einer Ebene, in der sie zugleich als Anlage für eine auf dem Transportzapfen 20 angeordnete Bobine 13 dienen.

    [0034] Mit der beschriebenen Vorrichtung geht eine selbsttätige, voll mechanisierte Versorgung der Arbeitszapfen 11, 12 mit Bobinen 13 wie folgt vonstatten:

    [0035] In der aufrechten, mittigen Position des Transportarms 21 wird der Schlitten 34 mit dem Transportzapfen 20 in eine obere Position 56 (Fig. 6) gefahren. In dieser ist der Transportzapfen 20 auf die jeweils vordere Bobine 13 des Bobinenvorrats 15 ausgerichtet. Durch axial gerichtete Verschiebung kann der Transportzapfen 20 die vordere Bo­bine 13 übernehmen.

    [0036] Damit diese vom Bobinenvorrat 15 freikommt, wird der Schlitten 34 mit Transportzapfen 20 in eine noch höhere, obere Endposition 57 gefahren. Nunmehr kann der Transport­arm 21 in achsparalleler Richtung zurückgefahren werden in eine Ebene, in der der Transportzapfen 20 vor den Enden der Arbeitszapfen 11, 12 sich erstreckt. Der Schlitten 34 wird nun in eine untere Innenposition 58 zurückbewegt. In dieser ist der Transportzapfen 20 exakt auf die Arbeits­zapfen 11, 12 ausgerichtet, wenn der Transportarm 21 vor den einen oder anderen Arbeitszapfen 11, 12 durch Schwenk­bewegung gefahren wird.

    [0037] In der axialen Ausrichtposition erfolgt in der beschriebe­nen Weise die Übergabe der Bobine 13 an den einen oder an­deren Arbeitszapfen 11, 12, und zwar durch erneute axial gerichtete Verschiebung des Transportarms 21. Die Bobine 13 wird dabei durch den Transportarm 21 mitgenommen bzw. durch die Schubhülse 44.

    [0038] Nach Übergabe der "vollen" Bobine 13 an einen Arbeitszap­fen 11, 12 erfolgt der Anschluß der Materialbahn dieser Bobine an die ständig ablaufende Materialbahn des anderen Arbeitszapfens, sobald die laufende Bobine 13a leergefah­ren ist.

    [0039] Vor erneuter Beschickung des leergefahrenen Arbeitszapfens 11, 12 wird der Bobinenkern 14 beseitigt. Zu diesem Zweck erfolgt eine achsparallele Verschiebung des Transportarms 21, bis sich der dem betreffenden Arbeitszapfen 11, 12 zu­geordnete Hülsen-Abstreifer 51, 52 bzw. der Mitnehmer 53 in der Ebene hinter der Stirnwandung 54 des Bobinenkerns 14 befindet. Durch Schwenkbewegung des Transportarms 51 wird der Mitnehmer 53 in Abstreifposition gebracht (Fig. 1 bzw. Fig. 2). Durch erneute achsparallele Bewegung des Transportarms 21 wird der Bobinenkern 14 von dem betref­fenden Arbeitszapfen 11, 12 abgeschoben.

    [0040] Die Arbeitszapfen 11, 12 sind in bekannter Weise mit ra­dial bewegbaren Klemmbacken 59 ausgestattet. Diese werden in eine radial nach außen gerichtete Klemmposition bewegt, wenn sich eine Bobine 13 auf dem betreffenden Arbeitszap­fen 11, 12 befindet. Zum Aufschieben einer Bobine 13 auf den Arbeitszapfen 11, 12 bzw. zum Abstreifen des leeren Bobinenkerns 14 von dem Arbeitszapfen 11, 12 werden die Klemmbacken 59 radial nach innen bewegt, so daß eine span­nungsfreie Bewegung der Bobine 13 bzw. des Bobinenkerns 14 erfolgen kann.


    Ansprüche

    1. Verpackungsmaschine zum Herstellen von (Zigaretten-)Ver­packungen aus bahnförmigem Verpackungsmaterial, welches von ei­ner (Arbeits-)Bobine auf einem Arbeitszapfen abgezogen wird, wobei neue, "volle" Bobinen durch einen Transportzapfen in axialer Ausrichtung vor den Arbeitszapfen gefördert und durch axiales Verschieben auf diesen übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Bobine (13) durch mechanische Fördermittel vom Transportzapfen (20) auf den Arbeitszapfen (11, 12) überführbar ist.
     
    2. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Bobine durch einen achsparallel zum Transportzap­fen (11, 12) bewegbaren, insbesondere mit diesem verbundenen Schieber auf den Arbeitszapfen (11, 12) überführbar ist.
     
    3. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportzapfen (20) zur Überfüh­rung der Bobine (13) auf den Arbeitszapfen (11, 12) auf diesem abstützbar und der Schieber relativ zum Transport­zapfen (20) unter Mitnahme der Bobine (13) in Richtung zum Arbeitszapfen (11, 12) bewegbar ist.
     
    4. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber ein konzentrisch zum Transportzapfen an­geordneter, hülsenförmiger Abstreifer (Schubhülse 44) ist, der bei gleichachsiger Ausrichtung von Transportzapfen (20) und Arbeitszapfen (11, 12) gegen einen radial innen­liegenden Bereich der Bobine (Bobinenkern 14) bewegbar ist.
     
    5. Verpackungsmaschine nach Anspruch 2 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber in Richtung auf die Ausgangsstellung durch eine Rückholfeder (46) belastet ist.
     
    6. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportzapfen (20) an einem bewegbaren, insbe­sondere schwenkbaren Transportarm (21) angebracht ist und daß der Schieber (Schubhülse 44) durch entsprechende Be­wegung des Transportarms (21) in Axialrichtung des Trans­portzapfens 20 betätigbar ist.
     
    7. Verpackungsmaschine nach Anspruch 6 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansorüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportarm (21) den Transportzapfen (20) in gleichachsiger Position vor den Arbeitszapfen (11, 12) be­wegt und sodann den Schieber (Schubhülse 44) relativ zum Transportzapfen (20) und zum Arbeitszapfen (11, 12) unter Mitnahme der Bobine (13) verschiebt.
     
    8. Verpackungsmaschine nach Anspruch 6 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportzapfen (20) axial verschiebar am Trans­portarm (21) bzw. in der Schubhülse (44) gelagert und durch die Rückholfeder (46) in die Ausgangsstellung beweg­bar ist.
     
    9. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitszapfen (11, 12) Stützplatten (48) zur An­lage einer (vollen) Bobine (13, 13a) aufweisen.
     
    10. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bobinenkern (14) - Bobinenhülse - einer leergefah­renen Bobine (13a) durch ein mechanisches Förderorgan von dem Arbeitszapfen (11, 12) abziehbar oder abschiebbar ist.
     
    11. Verpackungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Förderorgan ein in Längsrichtung des Ar­beitszapfens (11, 12) unter Mitnahme des Bobinenkerns (14) bewegbarer Abstreifer (Hülsen-Abstreifer 51, 52) ist.
     
    12. Verpackungsmaschine nach Anspruch 11 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsen-Abstreifer (51, 52) in eine Position an ei­ner innenseitigen Stirnfläche (54) des Bobinenkerns (14) und sodann in Längsrichtung des Arbeitszapfens (11, 12) zum freien Ende desselben unter Mitnahme des Bobinenkerns (14) bewegbar ist.
     
    13. Verpackungsmaschine nach Anspruch 10 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderorgan (Hülsen-Abstreifer 51, 52) einen auf den Durchmesser des Bobinenkerns (14) abgestimmten kreis­ bogenförmigen, insbesondere halbkreisförmigen Mitnehmer (53) zum Erfassen des Bobinenkerns (14) aufweist.
     
    14. Verpackungsmaschine nach Anspruch 10 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderorgan bzw. der Hülsen-Abstreifer (51, 52) am Transportarm (21) für den Transportzapfen (20) angebracht und durch diesen bewegbar ist.
     
    15. Verpackungsmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß bei zwei Arbeitszapfen (11, 12) der Trans­portarm (21) an zwei einander gegenüberliegenden Seiten je einen einem Arbeitszapfen (11, 12) zugeordneten Hülsen-­Abstreifer (51, 52) aufweist.
     
    16. Verpackungsmaschine nach Anspruch 11 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsen-Abstreifer (51, 52) mit einem Teilbereich, mindestens mit den Mitnehmern (53), in einer Anlageebene für eine auf dem Transportzapfen (20) angeordnete Bobine (13) liegt.
     




    Zeichnung