[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit einem vorderen und einem hinteren,
mit Nadeln besetzten Nadelbett, das jeweils aus einzelnen auswechselbaren Abschnitten
zusammengesetzt ist.
[0002] Es ist bereits bekannt oder vorgeschlagen worden, die Nadelbetten von Flachstrickmaschinen
aus einzelnen Stegen, von denen jeweils zwei benachbarte den Führungskanal für eine
Nadel begrenzen, zusammenzusetzen. Auch ist es bekannt, diese einzelnen Stege gruppenweise
miteinander zu verbinden und diese Steggruppen als einzelne Abschnitte eines Nadelbettes
aneinander zu reihen.
[0003] Grundsätzlich ist auch die Idee bekannt, ein Nadelbett so zu gestalten, daß durch
eine entsprechende Besetzung mit Nadeln auf ihm mit zwei Maschenfeinheiten gestrickt
werden kann (DE-GM 18 72 478). Diese Idee läßt sich aber bisher nur in begrenztem
Umfange oder nur bei älteren Maschinen mit einfachen Schloßsystemen verwirklichen,
so daß sie bisher keine praktische Bedeutung erlangt hat.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine moderne Flachstrickmaschine so auszubilden,
daß auf ihr mit Nadeln unterschiedlicher Feinheit gearbeitet werden kann.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Flachstrickmaschine der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abschnitte der Nadelbetten eine unterschiedliche
Nadelteilung aufweisen, so daß in benachbarten Nadelbett-Abschnitten Nadeln unterschiedlicher
Feinheit eingesetzt sind.
[0006] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Flachstrickmaschine können die Nadeln unterschiedlicher
Feinheit in beliebiger Weise auf die Nadelbetten verteilt sein, je nachdem, ob mehrere
Einzelgestricke angefertigt werden sollen und ob bei diesen Gestricken Maschen unterschiedlicher
Feinheit symmetrisch oder asymmetrisch verteilt sein sollen. Die auswechselbaren Abschnitte
des Nadelbettes können unterschiedliche Länge haben, so daß unterschiedlich breite
Bereiche von Maschen verschiedener Feinheit gestrickt werden können.
[0007] Bei der Anwendung der Erfindung auf moderne Flachstrickmaschinen, die Schlitten
mit mehreren Schloßsystemen aufweisen, können die einzelnen Schloßsysteme jeweils
Nadeln unterschiedlicher Feinheit zugeordnet sein, und die Maschinen können so geschaltet
und gesteuert werden, daß in den unterschiedlichen Abschnitten auch unterschiedliche
Schloßsysteme die Arbeit der Maschenbildung übernehmen. Dabei kann zweckmäßig mindestens
eines der mehreren Schloßsysteme sich von den anderen durch eine unterschiedlich
ausgebildete Maschenumhänge-Steuerkurve unterscheiden.
[0008] Versuche haben gezeigt, daß eine erfindungsgemäß ausgebildete Flachstrickmaschine
praktisch mit Nadeln aller gängigen Feinheiten bestückt werden kann. Vorteilhafterweise
kann hierbei der Schlitten ein Strick- und Umhängeschloßsystem für Nadeln der Feinheit
2-4, eines für Nadeln der Feinheit 3-5, eines für Nadeln der Feinheit 4-6 und eines
für Nadeln der Feinheiten 7 und 8 aufweisen. Bei Flachstrickmaschinen mit einer an
sich bekannten elektronischen Steuereinrichtung, die eine Schlittenumkehr an jeder
gewünschten Stelle der aus unterschiedlichen Abschnitten zusammengesetzten Nadelbetten
erlaubt, bringt der Einsatz unterschiedlicher Schloßsysteme in unterschiedlichen
Längenbereichen eines Nadelbettes keine Schwierigkeiten. Noch problemloser wird die
Anwendung der Erfindung bei Strickmaschinen, bei denen für jede Nadel eines jeden
Nadelbettes ein Einzelantrieb vorgesehen ist.
[0009] Anhand der beiliegenden schematischen Darstellung wird nachfolgend das Prinzip der
Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels an einer Zweibett-Flachstrickmaschine
mit einem Schlitten mit jeweils vier Schloßsystemen näher erläutert.
[0010] Die schematische Zeichnung zeigt von einer Flachstrickmaschine das vordere Nadelbett
10 und das hintere Nadelbett 11, die beide aus unterschiedlich langen einzelnen Abschnitten
10.1 und 11.1 zusammengesetzt sind. Die Verbindungsstellen zwischen den einzelnen
Abschnitten 10.1 und 11.1 der Nadelbetten 10 und 11 sind durch dicke strichpunktierte
Linien angedeutet. Alle beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit Nadeln besetzten
Nadelbettabschnitte 10.1 und 11.1 sind mit Zahlen, 4, 6 oder 8 bezeichnet, welche
die Nummern der Feinheit der dort eingesetzten Nadeln sind. Auf der Flachstrickmaschine
sollen zwei getrennte Formgestrickteile 12 und 13 hergestellt werden. Aus diesem Grunde
sind in den Nadelbetten Mittelabschnitte 10.2 und 11.2 vorhanden, in welche keine
Nadeln eingesetzt sind, weil mit diesen Bereichen nicht gestrickt werden soll. Das
eine Strickteil 12 soll fünf Bereiche unterschiedlicher Maschenfeinheit aufweisen,
die auf ihm symmetrisch verteilt angeordnet sind. Die beiden äußeren Abschnitte 12.1
und 12.5 werden mit Nadeln der Feinheit 4, die angrenzenden Bereiche 12.2 und 12.4
mit Nadeln der Feinheit 6 und der mittlere Bereich 12.3 mit Nadeln der Feinheit 8
gestrickt. bei dem anderen Gestrick 13 sind zwei ungleich große und asymmetrisch angeordnete
Gestrickbereiche vorgesehen, von denen der kleinere Gestrickbereich 13.1 mit Nadeln
der Feinheit 8 und der größere Gestrickbereich 13.2 mit Nadeln der Feinheit 4 gestrickt
werden soll. In den für die Bildung des Gestrickes 12 vorgesehenen Bereichen der
Nadelbetten 10 und 11 sind im vorderen Nadelbett 10 und im hinteren Nadelbett 11
gleiche Nadelbettabschnitte 10.1 und 11.1 zusammengesetzt. Im Strickbereich für das
Gestrick 13 weisen die Nadelbetten 10 und 11 jedoch unterschiedliche Abschnitte, nämlich
das vordere Nadelbett 10 einen Abschnitt für Nadeln der Feinheit 8 und einen Abschnitt
für Nadeln der Feinheit 4, das hintere Nadelbett 11 - als Beispiel für Variationsmöglichkeiten
-jedoch nur einen einzigen Abschnitt mit Nadeln der Feinheit 8 auf. Es wäre hier auch
möglich, anstelle eines Abschnittes mit Nadeln der Feinheit 8 auch einen Abschnitt
mit Nadeln der Feinheit 5 zu wählen. Beim Umhängen von Maschen würde dann ein Nadelbettversatz
Nadel um Nadel erfolgen und nach dem Umhängen einer Masche um eine Nadel der Versatz
erneut angefahren werden. Bei einem bereits erwähnten Einzelnadelantrieb läßt sich
der Umhängevorgang aber problemlos steuern.
[0011] Die schematische Zeichnung zeigt auch die beiden Schlittenhälften 14 und 15 für
das vordere Nadelbett 10 bzw. das hintere Nadelbett 11. Jede Schlittenhälfte ist mit
vier Schloßsystemen 14.1, 14.2, 14.3, 14.4 und 15.1, 15.2, 15.3 und 15.4 besetzt,
die jeweils kombinierte Strick- und Umhänge-Schloßsysteme sind und durch Dreiecke
symbolisiert sind. Jedes Schloßsystem ist einer anderen Nadelfeinheit zugeordnet,
was durch die Bezeichnungen U4, U5, U6 und U7/8 zum Ausdruck gebracht ist. Dies bedeutet,
daß die Schloßsysteme 14.1 und 15.1 zum Steuern der Nadeln der Feinheit 4, die Schloßsysteme
14.2 und 15.2 zum Steuern der Nadeln der Feinheit 5, die Schloßsysteme 14.3 und 15.3
zum Steuern der Nadeln der Feinheit 6 und die Schloßsysteme 14.4 und 15.4 zum Steuern
der Nadeln der Feinheit 7 und 8 vorgesehen sind.
[0012] Nicht dargestellt sind in der Zeichnung eine elektronische Steuereinrichtung und
die Antriebsvorrichtung für den Schlitten 14/15, die eine Schlittenumkehr an jeder
gewünschten Stelle der Nadelbetten, also auch an jeder Übergangsstelle von einem
Nadelbettabschnitt 10.1, 11.1 zum nächsten, und eine Auswahl der in den einzelnen
Abschnitten 10.1, 11.1 der beiden Nadelbetten 10, 11 zum Einsatz gelangenden Schloßsysteme
der Schlittenhälften 14, 15 erlauben.
1. Flachstrickmaschine mit einem vorderen und einem hinteren, mit Nadeln besetzten
Nadelbett, das jeweils aus einzelnen auswechselbaren Abschnitten zusammengesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (10.1, 11.1) der Nadelbetten (10, 11) eine
unterschiedliche Nadelteilung aufweisen, so daß in benachbarten Nadelbett-Abschnitten
Nadeln unterschiedlicher Feinheit eingesetzt sind.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, mit einem über die Nadelbetten verfahrbaren,
mehrere Schloßsysteme aufweisenden Schlitten, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Schloßsysteme (14.1-14.4; 15.1-15.4) Nadeln unterschiedlicher Feinheit (4, 6, 8) zugeordnet
sind.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich mindestens
eines der mehreren Schloßsysteme von den anderen durch eine unterschiedlich ausgebildete
Maschenumhänge-Steuerkurve unterscheidet.
4. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ihr Schlitten (14/15) ein Strick- und Umhänge-Schloßsystem für Nadeln der Feinheit
2-4, eines für Nadeln der Feinheit 3-5, eines für Nadeln der Feinheit 4-6 und eines
für Nadeln der Feinheiten 7 und 8 aufweist.
5. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sie mit einer an sich bekannten elektronischen Steuereinrichtung versehen ist, die
eine Schlittenumkehr an jeder gewünschten Stelle der aus unterschiedlichen Abschnitten
(10.1, 11.1) zusammengesetzten Nadelbetten (10, 11) erlaubt.
6. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nadelbett-Abschnitte (10.1, 11.1) unterschiedlicher Nadelteilung mit unterschiedlicher
Länge und/oder unsymmetrischer Verteilung in den einzelnen Nadelbetten (10, 11) angeordnet
sind.
7. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie für jede
Nadel eines jeden Nadelbettes (10, 11) einen Einzelantrieb aufweist.